Literatur

Witchology Magazine

Eine Zeitschrift über moderne Hexerei und Magie, die ich allmonatlich herausgebe. Mit vielen wertvollen Informationen von einem Team erfahrener Autoren, die ihre eigenen Hexenwege beschreiben.

Enzyklopädie der magischen Kräuter von Scott Cunningham

Ein Muss für alle Neulinge auf dem Gebiet der Magie. Die Enzyklopädie informiert über Eigenschaften, Geschichte und Verwendungsmöglichkeiten von über 400 Kräutern. Nutzen Sie dieses Nachschlagewerk, wann immer Sie Kräuter in Ihre Zauber integrieren möchten.

Das große Buch von Weihrauch, Aromaölen und magischen Rezepturen von Scott Cunningham

Einer meiner persönlichen Favoriten. Nachdem Sie sich das Grundwissen über die Verwendung von Kräutern, Gewürzen und Pflanzen in der Magie angeeignet haben, bringt dieses Buch Sie in Ihrem Hexenhandwerk noch einen Schritt weiter: Hier erfahren Sie, wie man individuelle Räuchermischungen, magische Öle und Tränke zusammenstellt.

Magie mit Kristallen, Edelsteinen und Metallen: Das große Lexikon und Praxisbuch von Scott Cunningham

Die Arbeit mit den natürlichen Elementen der Erde spielt beim Hexenhandwerk eine wichtige Rolle. Dieses Buch mit Informationen über mehr als 100 Edelsteine und Metalle zeigt Ihnen, welcher Kristall oder Edelstein oder welches Metall für Ihren Zauber am wirksamsten ist.

Llewellyn’s Witches’ Datebook

Dieses alljährlich erscheinende Buch bietet einen Überblick über das Rad des Jahres und die Bewegungen der Gestirne und hilft Ihnen auf diese Weise bei der Vorausplanung Ihrer magischen Aktivitäten.

Coloring Book of Shadows von Amy Cesari

Der Einstieg ins Hexendasein kann einem schon manchmal wie ein überwältigendes Unterfangen erscheinen – aber nicht mit diesem Buch der Schatten. Sie können es ausmalen und dabei gleichzeitig etwas über Kristalle, Kräuter und andere Elemente der Natur lernen. Passen Sie es an Ihren eigenen Hexenweg an und führen Sie darin Buch über Ihre ersten Zauber.

Über die Autorin

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Ambrosia Hawthorn ist eine eklektische Hexe, die ihr Handwerk oft auf Reisen ausübt – in Kalifornien geboren, aber mit indigenen Wurzeln im Yupik-Schamanismus und in der puerto-ricanischen Volksmagie.

Sie betreibt den Hexerei-Blog Wild Goddess Magick und ist Herausgeberin des Witchology Magazine. In ihrer Freizeit schaut sie als Astrologin in die Sterne und tritt als Kartenlegerin mit dem Universum in Kontakt. Sie hat ihren Weg zur Hexerei bereits im Alter von 13 Jahren gefunden; seitdem beschäftigt sie sich intensiv mit diesem Handwerk und den magischen Traditionen ihrer Vorfahren. Ambrosias Ziel ist es, allen Arten von Hexen hilfreiche Werkzeuge und Ressourcen zu liefern. Anhand des Jahresrads erstellt sie immer wieder neue Informationen über alle Arten von Magie und teilt sie mit anderen Menschen.

KAPITEL
1

DIE ZAUBERKUNST
VERSTEHEN

Bevor Sie mit dem Wirken von Zaubern beginnen können, sollten Sie über das Wer, Was und Warum des Zauberns Bescheid wissen. In diesem Kapitel erkläre ich Ihnen daher die Terminologie und die Unterschiede zwischen Hexerei und Wicca. Außerdem werde ich auf ein paar häufige Fehlvorstellungen, wichtige Konzepte und ethische Prinzipien eingehen. Sobald Sie diese Grundkenntnisse besitzen, können Sie beginnen, die Veränderungen zu bewirken, die Sie sich für Ihr Leben wünschen.

Was sind Zauber?

Zauber sind die praktische Seite der Magie. Sie entstehen durch Manipulation von Energie, und man möchte damit eine bestimmte Absicht oder einen bestimmten Zweck erfüllen. Die treibende Kraft hinter Zaubern sind Emotionen, die nur in Verbindung mit Ihrer persönlichen Kraft oder mit der Energie funktionieren, die in der Welt um Sie herum existiert. Um zu verstehen, was einen Zauber wirksam macht, müssen wir uns zunächst einmal ein bisschen mit Magie, Kraft und der Manipulation von Energie beschäftigen.

Magie ist die Energie, die durch alle Elemente der Natur hindurchfließt. Dabei handelt es sich um eine neutrale Energie, die weder gut noch böse ist. Kraft ist die praktische Kunst, Magie für Ihre Zwecke zu kanalisieren. Wenn Sie beginnen, magische Energie zu verändern und zu kanalisieren, bauen Sie gewissermaßen Ihre persönliche Hexenkraft auf. Durch diese Manipulation können Sie die Energie um sich herum beeinflussen oder steuern.

Wir alle bestehen aus Molekülen, und die Bindungen zwischen diesen Molekülen enthalten potenzielle Energie. Die Vorstellung, dass wir diese Energie nutzen und kanalisieren können, ist gar nicht so ungewöhnlich. Es ist sogar ziemlich leicht zu erkennen, wenn jemand seine Energie auf Sie richtet. Haben Sie schon einmal »gespürt«, wie die Hand eines anderen Menschen einige Zentimeter hinter Ihrem Rücken schwebte (obwohl dieser Mensch Sie gar nicht berührte)? Haben Sie dabei ein Kribbeln oder vielleicht sogar ein Wärmegefühl wahrgenommen? Dann haben Sie die Energie, die auf Sie gerichtet war, gespürt.

Zaubern ist nur eine von vielen Möglichkeiten, Energie zu manipulieren. Kristalle, Steine, Kräuter, Muscheln, Metall und Holz werden schon seit Langem als Werkzeuge zur Manipulation von Energie verwendet. Auch beliebte Geist-Körper-Therapien wie Tai-Chi, Reiki, Meditation, Yoga, Akupunktur, ja sogar Massage nutzen, verstärken und manipulieren Energie, um den physischen, geistigen und emotionalen Körper eines Menschen zu heilen. Die Zauberkunst ist also gar nicht so abwegig, wie manche Leute vielleicht denken!

Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass Zauber keine »Du kommst aus dem Gefängnis frei«-Karten sind. Sie können damit nicht auf Anhieb alle Probleme lösen, die Ihnen gerade zu schaffen machen. Zauber erfordern Energie, Zeit, Mühe, Konzentration und Glauben, sonst funktionieren sie nicht. Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass eine Hexe jemanden durch einen Zauber dazu bringen kann, sich in sie zu verlieben, oder dass es möglich ist, andere Menschen durch Magie zu etwas zu zwingen. Man kann einer anderen Person durch magische Praktiken nicht ihren freien Willen nehmen.

Sie sollten auch wissen, dass Magie eine mächtige Kraft ist – und jede Macht bringt Verantwortung mit sich. Als Hexe tragen Sie die Verantwortung dafür, keinen Schaden anzurichten und die Naturgesetze zu respektieren. Wenn Sie Energie verstärken und Zauber wirken, manipulieren Sie die Energie dadurch nicht dauerhaft, sondern nur vorübergehend.

Wie wirkt Zauber?

Jeder, der positive Veränderungen in seinem Leben herbeiführen möchte, kann einen Zauber wirken; und jeder, der sich genug für das Thema interessiert, um dieses Buch in die Hand zu nehmen, ist bereits auf dem richtigen Weg dazu. Die Zauberei kann Menschen helfen, die auf der Suche nach Klarheit oder einem Ziel auf ihrer Lebensreise sind. Zauber werden oft von Neuheiden gewirkt – also von Menschen, die einem religiösen oder spirituellen Weg folgen, der auf Respekt vor der Natur beruht. Viele Hexen und Magier gehören einer Richtung des Neuheidentums oder einer Hexentradition an, die moderne magische Praktiken oder eine Kombination aus verschiedenen Praktiken umfasst, beispielsweise Elementarmagie, säkulare Magie, Heckenhexerei, eklektische oder traditionelle Hexerei. Sie können jede dieser Kategorien auf Ihre individuellen Neigungen und Bedürfnisse zuschneiden, um den für Sie richtigen Weg zu finden.

ELEMENTARHEXE

Diese Hexen bedienen sich bei ihrer Arbeit der vier Elemente (Erde, Luft, Feuer und Wasser). Manche Elementarhexen nutzen dazu alle, andere nur eines der vier Elemente. Zu den Hexen, in deren Praxis die Elemente eine wichtige Rolle spielen, gehören grüne Hexen, Meer- und Küchenhexen. Grüne Hexen stützen sich bei ihrer Arbeit hauptsächlich auf das Element Erde und verwenden dafür Kräuter, Kristalle und Holz. Meerhexen nutzen das Element Wasser – den Ozean, Wettermagie, Muscheln, Treibholz, Seegras und Sand. Küchenhexen, manchmal auch Herd- oder Hüttenhexen genannt, verwenden das Element Feuer zum Kochen, Backen, Brauen von Tränken und für die Herstellung magischer Objekte.

SÄKULARE HEXE (ODER NICHT-RELIGIÖSE HEXE)

Säkulare Hexen rufen bei ihrer Arbeit keine Gottheiten an. Sie arbeiten gern mit Symbolen, Metaphern oder Archetypen. Der säkulare Hexenweg erfreut sich immer größerer Beliebtheit, und viele säkulare Hexen kombinieren ihn mit anderen Formen der Hexerei.

HECKENHEXE

Diese Art der Hexerei ist schon ein bisschen schwieriger zu definieren. Sie überschreitet die Grenze zum Unbekannten oder zu anderen Welten. Heckenhexen bedienen sich oft der Kräuterkunde, um Tränke, Balsame und Gebräue zu mischen. Die Heckenhexe praktiziert häufig Schamanismus und Seidr-Magie; ihre Arbeit umfasst Astralreisen, luzides Träumen, Trancearbeit und Kommunikation mit Geistern.

EKLEKTISCHE HEXE

Eklektische Hexen passen in keine bestimmte Kategorie. Dabei handelt es sich oft um selbstinitiierte Hexen, die keiner festen Tradition oder Gruppe angehören. Die eklektische Hexe praktiziert eine Mischung aus verschiedenen Traditionen, die sie ihren eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend abgewandelt hat.

TRADITIONELLE HEXE

Traditionelle Hexen bilden eine größere Gruppe mit vielen Untergruppen, manchmal mit Verbindungen zu Wicca. Ihre Wurzeln reichen oftmals viele Jahrhunderte zurück. In dieser Kategorie findet man häufig Zeremonien, Folklore, Hoodoo, keltische und andere heidnische Traditionen, aber auch Hexen, die ihre Fähigkeiten von einer langen Linie von Vorfahren ererbt haben. In manche dieser Traditionen muss man eingeweiht werden, in anderen muss man bestimmte Regeln befolgen.

Was hat das Zaubern mit Hexerei und Wicca zu tun?

Inzwischen ist Ihnen wahrscheinlich schon aufgefallen, dass ich immer wieder Begriffe wie Heidentum, Wicca und Hexerei verwende, und vielleicht fragen Sie sich, was diese bedeuten. Wicca-Anhänger und Hexen gehören beide zur Kategorie des Heidentums; doch nicht alle Hexen sind Wicca-Anhänger, und auch nicht alle Wicca-Anhänger sind Hexen. Heiden folgen einem religiösen oder nicht-religiösen spirituellen Weg, der auf Respekt vor der Natur beruht. Wicca ist eine erdzentrierte Religion, in der Gottheiten verehrt werden; bei der Hexerei dagegen handelt es sich um eine Praxis, die die verschiedensten Wege – religiöse und nicht-religiöse – umfassen kann. Sie können sich für einen der bereits existierenden Wege entscheiden oder Ihren eigenen Hexenweg finden.

Trotz all dieser Unterscheidungen ist es mir nicht so wichtig, meine Praxis in eine bestimmte »Schublade« einzuordnen. Man muss seinen Weg nicht genau definieren – und gerade wegen dieser Flexibilität fühlen sich so viele Menschen zu heidnischen Praktiken hingezogen. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg. Ich empfehle Ihnen, von jedem etwas auszuprobieren und sich so mit der Zeit eine Praxis aufzubauen, die zu Ihnen passt.

Die Geschichte des Zauberns

Das Wirken von Zaubern erfreut sich schon seit jeher großer Beliebtheit. Das englische Wort für Zauber (»spell«) stammt vom angelsächsischen Wort spel ab, das so viel wie »Spruch« oder »Geschichte« bedeutet. In alten Kulturen entstanden Zaubersprüche parallel zur Sprache. Im alten Ägypten zum Beispiel enthielten schriftlich festgehaltene Geschichten oftmals Zaubersprüche.

Das englische Wort für Hexe (»witch«) geht auf das altgermanische Wort wik zurück, das »biegen« bedeutet. Vor dem 14. Jahrhundert erlebten Hexerei und Magie ihr goldenes Zeitalter. Das änderte sich im Jahr 1486, als ein mittlerweile in Misskredit geratener katholischer Geistlicher den Malleus Maleficarum (Hexenhammer) veröffentlichte, in der Umgangssprache auch als »Handbuch der Hexenjäger« bekannt. Die Popularität dieses Buches führte dazu, dass sich die allgemeine Stimmung immer mehr gegen die Hexerei zu wenden begann. Im Jahr 1542 wurden Hexen und Magier in England durch den Witchcraft Act mit der Todesstrafe belegt. Im Jahr 1692 fanden in Massachusetts die Hexenprozesse von Salem statt, bei denen 19 Menschen wegen angeblicher Hexerei hingerichtet wurden.

Die Verfolgung von Hexen dauerte jahrhundertelang an. Erst in den 1900er-Jahren begann die Anti-Hexerei-Bewegung an Dynamik zu verlieren. In den 1960er- und 1970er-Jahren erlebte die amerikanische Gesellschaft eine Zunahme heidnischer Praktiken, und es entstanden mehr und mehr Gruppen, in denen Menschen Wicca und Hexerei praktizierten. Im Jahr 1986 verhandelte das US-amerikanische Bundesberufungsgericht für den vierten Gerichtsbezirk den Fall Dettmer gegen Landon und erkannte Wicca als offizielle Religion an.

Trotz der zunehmenden Akzeptanz der Hexerei haben viele Hexen immer noch Angst vor ungerechter Verfolgung. Daher üben manche ihr Handwerk lieber im Geheimen aus – oder »in der Besenkammer«.

Die wichtigsten Prinzipien

Bei den Grundprinzipien der Hexerei geht es darum, wie wir mithilfe von Energie Veränderungen in unserer Umgebung bewirken können. Magie existiert in Form von Energie überall um uns herum. Durch das Praktizieren von Zaubern können wir lernen, unsere Absichten in eine bestimmte Richtung zu lenken, um Energie zu manipulieren. Allerdings müssen unsere Absichten dazu ein paar Grundprinzipien entsprechen, die ich im Folgenden beschreibe.

VEREHRUNG DER UMWELT UND DER NATUR

Alles, was in der Natur existiert, ist heilig und mit Energie gefüllt, und die Jahreszeiten und Elemente spielen in vielen heidnischen Ritualen und Zaubern eine wichtige Rolle. Die Jahreszeiten sollen gefeiert und verehrt werden. Sie erzählen die Geschichte von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt. Die Elemente können um Schutz, Führung und Energie angerufen werden.

FRUCHTBARKEIT UND SEXUALITÄT FEIERN

Das Feiern von Leben, Licht, Freude, Leidenschaft und Sinnlichkeit entfacht die Lebenskraft in uns allen. Ihre Fruchtbarkeit und Sexualität zu akzeptieren und zu leben, kann ein wertvolles Werkzeug für die Manifestation von Magie sein. Viele Hexen feiern Fruchtbarkeit und Sexualität an den heidnischen Frühlingsfesten Imbolc, Ostara und Beltane (mehr dazu in Kapitel 2 auf Seite 36).

MIT IHRER INTUITION UND PERSÖNLICHEN ENERGIE ARBEITEN

Sie können Ihr Umfeld mithilfe Ihrer persönlichen Energie beeinflussen. Achten Sie zu diesem Zweck zunächst einmal auf Ihr Bauchgefühl und Ihre Ahnungen. Haben Sie schon einmal gespürt, wie Ihnen eine Stimme tief in Ihrem Inneren etwas mitzuteilen versuchte – meistens handelte es sich dabei um eine Warnung? Das ist Ihre Intuition. Sobald Sie gelernt haben, diese Energie zu kanalisieren, können Sie sie bei Ihren Zaubern als treibende Kraft nutzen.

KARMA UND DAS NATÜRLICHE GLEICHGEWICHT DES KOSMISCHEN GESETZES RESPEKTIEREN

Karma bedeutet, dass Ihnen jede Handlung, die Sie in die Welt setzen, in gleicher Münze zurückgezahlt wird. Das Gesetz der dreifachen Wiederkehr ist ein uraltes heidnisches Prinzip, mit dem man neue Hexen vor den Folgen schädlicher Magie warnt: Wenn Sie jemandem Schaden zufügen oder ihn durch Magie manipulieren, kehren die Folgen dieses Handelns dreifach zu Ihnen zurück. Viele Neuheiden leben nach diesem karmischen Gesetz, das auch unter dem Namen »kosmisches Gesetz« bekannt ist.

ÜBER DAS LEBEN NACH DEM TOD, GEISTWESEN UND REINKARNATION BESCHEID WISSEN

Viele Hexen glauben an ein Leben nach dem Tod und betrachten den Kreislauf von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt als ein sich endlos drehendes Rad. Daher feiern viel Hexen Enden und Anfänge am Hexensabbat Samhain, wenn der Schleier zwischen den Welten dünner wird. Auf Samhain werde ich in Kapitel 2 auf Seite 35 noch näher eingehen.

Die treibenden Kräfte hinter einem Zauber

Sie sollten sich bei jedem Zauber, den Sie wirken, von Respekt vor der Natur und dem Mysterium des Universums leiten lassen. Je stärker Sie sich mit den natürlichen Rhythmen der Erde in Einklang bringen, umso besser können Sie sich auf die Mysterien der Welt einstimmen und umso mehr werden Sie über die Welt des Unbekannten erfahren.

MAGIE VERSUS KRAFT

Magie ist die natürliche Energie, die durch unsere Welt hindurchfließt. Kraft dagegen ist die praktische Fähigkeit, diese Energie zu kanalisieren. Kraft schlummert in Ihrem eigenen Inneren und wartet darauf, erschlossen zu werden; Magie dagegen wohnt Gegenständen aus der Natur inne.

Als Anfängerin auf dem Gebiet der Hexerei werden Sie hauptsächlich auf Ihre persönliche Kraft zurückgreifen. Nur seine eigene Kraft zu nutzen, kann allerdings sehr anstrengend sein. Für die in diesem Buch beschriebenen Zauber werden Sie daher auch Gegenstände aus der Natur wie beispielsweise Kristalle, Kräuter, Öle, Düfte, Holz und Objekte aus der Tierwelt verwenden, um daraus zusätzliche Energie zu gewinnen.

Eine andere Art von Kraft, die aus Ihrem eigenen Inneren kommt, sind übersinnliche Fähigkeiten. Manche Hexen besitzen Fähigkeiten wie Präkognition, Intuition, Hellsichtigkeit, Psychometrie, Medialität oder Empathie.

PRÄKOGNITION ist die Fähigkeit, Dinge oder Ereignisse im Voraus zu wissen, bevor sie geschehen.

INTUITION ist die Fähigkeit, Dinge zu wissen, ohne dass sie einem gesagt werden.

HELLSICHTIGKEIT (auch als »Hellsehen« oder »inneres Sehen« bezeichnet) ist die Fähigkeit, Verborgenes zu erkennen.

PSYCHOMETRIE ist die Fähigkeit, die Energie eines Gegenstands zu lesen oder nähere Informationen über die Person zu erspüren, der dieses Objekt einst gehört hat.

MEDIEN empfangen Botschaften aus der Geisterwelt und können auch Geistwesen channeln.

EMPATHEN können die Gefühle und Emotionen anderer Menschen wahrnehmen und oftmals auch Energien von anderen Personen absorbieren.

»GUTE« VERSUS »BÖSE« MAGIE

Laien auf dem Gebiet der Hexerei bezeichnen Magie häufig als »gut« oder »böse«. Hexen unterscheiden jedoch nicht zwischen »guter« oder »böser« Magie. Magie ist weder schwarz noch weiß – ihre Auswirkungen hängen von der Energie der Absichten der Hexe ab.

Der Einsatz von Magie mit dem Ziel, jemandem zu schaden, Rache zu üben, den freien Willen eines anderen Menschen zu beeinflussen oder jemanden zu verfluchen, sind Beispiele dafür, was manche Menschen als »schwarze Magie« oder unethische Praktiken bezeichnen würden. Magie in der Absicht, andere Menschen zu heilen, zu stärken oder innerlich aufzubauen, wird dagegen oft als »weiße Magie« bezeichnet. Viele Hexen hängen den Zusatz »weiße Hexe« an ihren Titel an, um sich vor dem weitverbreiteten Missverständnis zu schützen, dass alle Hexen böse oder schlecht sind.

Wenn Sie mit einem Fluch, bösartigen Gerüchten, einem bösen Geist oder einem Stalker zu kämpfen haben, sind Sie vielleicht versucht, Magie in böswilliger Absicht zu praktizieren. Doch dadurch könnten Sie die auf Seite 24 beschriebenen Konsequenzen des karmischen oder kosmischen Gesetzes auf sich ziehen. In der Magie sollte man sich an die gleichen ethischen Prinzipien halten wie in allen anderen Lebensbereichen auch; denn letzten Endes werden Sie persönlich für Ihre Handlungen verantwortlich gemacht.

KAPITEL
2

VORBEREITUNG
AUF DAS WIRKEN
EINES
ZAUBERS

Bevor Sie anfangen, Zauber zu wirken, müssen Sie zunächst einmal lernen, wie man eine erfolgreiche Hexe oder ein Magier wird – das heißt, Sie müssen sich die Grundlagen der Magie aneignen. Nur so können Sie wirksame magische Praktiken erlernen und aufrechterhalten. Zu diesem Grundwissen gehört, wie man einen Zauber wirkt, an welchen Orten man Magie ausüben sollte, welche Werkzeuge man dafür braucht und wie man sich seine Kraft erschließt. Außerdem werden Sie in diesem Kapitel auch häufige Symbole und wichtige Daten, Jahreszeiten und Kreisläufe kennenlernen.

Wie wirkt man einen Zauber?

Wenn Sie einen Zauber wirken, erzeugen Sie dadurch entweder neue Energie oder manipulieren bereits vorhandene Energie. Die wichtigsten Elemente eines Zaubers sind die Vorbereitung und das eigentliche Wirken. Die Vorbereitung umfasst die Wahl des richtigen Ortes für den Zauber, die Beseitigung unerwünschter Energien, das Ziehen eines Schutzkreises, die Stärkung der Energie und die Festlegung Ihrer Absichten. Das Wirken umfasst die Ausführung des Zaubers, das Lösen des Schutzkreises und die Beobachtung der Ergebnisse. Die einzelnen Schritte, aus denen die Vorbereitung und das Wirken eines Zaubers bestehen, sind von Hexentradition zu Hexentradition unterschiedlich.

Zur Vorbereitung eines Zaubers müssen Sie zunächst einmal einen Ort dafür festlegen und diesen Bereich von unerwünschten alten oder negativen Energien befreien. Viele Hexen bauen sich dazu einen dauerhaften Altar oder richten sich einen heiligen Ort speziell für ihre Zauberarbeit ein.

Als Nächstes müssen Sie einen Schutzkreis ziehen, um sich vor unerwünschter Aufmerksamkeit oder äußeren Einflüssen zu schützen. Dafür gibt es verschiedene Methoden. In der traditionellen Hexerei kann zu diesem Zweck ein Gott oder eine Göttin angerufen werden; eine säkulare Hexe ruft eher einen Gegenstand an, der für sie eine besondere Bedeutung hat und von der Energie der Natur erfüllt ist (auf solche Gegenstände werde ich ab Seite 41 noch näher eingehen), oder sie erschafft eine Schutzmauer aus ihrer eigenen Energie.

Sobald Sie sich in Ihrem Schutzkreis befinden, können Sie Ihren Zauber aus einer oder mehreren Energiequellen speisen. Diese Energie kann von einem Gott oder einer Göttin, von einem natürlichen Objekt, beispielsweise einem Kristall oder Talisman, oder aus Ihnen selbst kommen.

Nachdem Sie Ihren Zauber gewirkt haben, müssen Sie die Energie wieder aus diesem Zauber zurückziehen, um den Schutzkreis zu lösen. Die Art, wie Sie Ihren Kreis lösen, sollte der Methode entsprechen, mit der Sie den Zauber gewirkt haben.

Wo wirkt man Zauber?

Hexen wirken ihre Zauber an allen möglichen Orten. Sie können einen einzelnen Raum als heiligen Ort nutzen, Ihre Magie aber – je nach Art des Zaubers – auch jeweils an unterschiedlichen Orten praktizieren. Vielleicht steht Ihnen für Ihre magische Arbeit tatsächlich nur Ihre Besenkammer zur Verfügung, und dagegen ist auch gar nichts einzuwenden.

Viele Zauber kann man in Innenräumen praktizieren. Die meisten Zauber für Tränke, Tees und Backwerk können Sie in Ihrer Küche durchführen; Badezauber werden wahrscheinlich in Ihrem Badezimmer stattfinden. Und für Zauber, die mit dem Mond, mit Astrologie, den Jahreszeiten, der Natur oder dem Wetter zu tun haben, werden Sie sich vermutlich nach draußen begeben. Versuchen Sie, ein ruhiges, ungestörtes Plätzchen im Freien zu finden, wo Sie nicht abgelenkt oder unterbrochen werden. Falls Sie einen Hinterhof haben, eignet dieser sich sehr gut dafür.