© 2021 Florian Fink 2. Auflage
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt.
ISBN: 978-3-7543-7731-4
Illustration: Florian Fink
Nachdem Florian die verschwundenen Löwenkinder Sitka und Seleni aus der Drachenwelt geborgen hatte, befanden sich alle wieder im Haus der Mysterietruppe. Es war schon Abend und Florian hatte sich in die Dusche begeben, um sich von der stinkigen Drachenspucke zu befreien, die sich im getrockneten Zustand noch an seinem Körper befand. Aber die Spucke und der Gestank gingen einfach nicht weg, auch nach mehrfacher Behandlung mit stark duftenden Duschgelen. „Verdammt! Dieser ekelhafte Gestank geht einfach nicht weg!“, fluchte Florian und schmiss seinen Waschlappen hin. „FLO! Wie lange willst du denn noch duschen? Ich möchte jetzt auch langsam mal in die Dusche!“, rief Niklas. „TUT MIR LEID! Ich kriege Keilas widerliche Spucke einfach nicht ab!“, rief Florian raus. „Was! Das gibt es doch nicht“, kam es von Niklas zurück. „Doch, es ist aber so“, bestätigte Florian und stellte das Wasser ab. Florian ging dann endlich aus der Dusche heraus, aber roch natürlich noch genauso wie vorher. Dennoch trocknete er sich ab, föhnte seine Haare trocken und zog sich seine Abendgarderobe an. Anschließend ging er zu Niklas, Seleni und Sitka. „Mann, du riechst ja wirklich noch genauso, wie vorher. So schlimm riecht noch nicht mal Selenis Spucke“, sagte Sitka und hielt sich seine Nase zu. „Hey!“, kam es von Seleni zurück. „Das sollte ein Kompliment sein.“ „Tolles Kompliment“, kam es beleidigt von Seleni zurück. „Ich glaube, heute Nacht schläfst du besser draußen. Und morgen schaue ich mal in ein Buch über Drachen nach, aus was alles der Speichel zusammengesetzt ist“, erklärte Niklas. Nachdem der Abend dann richtig ausklang, legten sich alle schlafen. Florian schlief draußen auf der Couch.
Mitten in der Nacht ertönten dann plötzlich Geräusche aus dem Wald. Sitka und Seleni wurden dann wach und rannten sofort zum Fenster. „Was war das?“, fragte Sitka ängstlich. „Vielleicht ist das Wesen aus der anderen Welt wieder da“, vermutete Seleni. „Meinst du … wir sollten mal nachschauen?“, fragte Sitka und zitterte. „Ähm, ich weiß nicht. Es ist schon ziemlich dunkel da draußen. Mir graut es immer noch vor der einen Nacht, wo ich dich im Wald gesucht habe und dort das Wesen herumgeschlichen ist“, antwortete Seleni. „Vielleicht … haben wir jetzt eine Chance … so einen schwarzen Kristall zu finden“, stotterte Sitka. „Schon möglich … aber eigentlich … will ich jetzt nicht in den Wald“, erklärte Seleni zitternd. „Aber … das ist unsere Chance“, erklärte Sitka. „Na schön … dann gehen wir“, stotterte Seleni.
Und so verließen sie dann das Haus und gingen in den finsteren Wald hinein. Dort schauten sie dann auf dunkle Stämme, die im Dunkel des Waldes verschwanden. Sie schauten dann umher, entdeckten aber noch nichts. „Wenigstens sind wir jetzt zusammen im Wald und nicht alleine“, sagte dann Sitka. „Um ganz ehrlich zu sein, wäre ich jetzt viel lieber im Bett oder in der Höhle von Drakono oder in der Einhornwelt“, sagte dann Seleni. „Wenn wir jetzt schon mal wieder bei den magischen Welten sind. Jetzt haben wir eigentlich Erfahrungen gesammelt und können unsere Versprechen einlösen“, sprach Sitka an, um die Situation in der sie sich jetzt befanden, angenehmer zu gestalten. „Ich weiß, aber wir sind doch eben gerade erst wieder aus der Drachenwelt draußen und dann willst du gleich wieder in eine andere magische Welt“, erklärte Seleni. „Wir hatten ja Meisa und Sternenschweif das Versprechen gegeben, dass wir sie bald wieder besuchen.“ „Ich weiß und das lösen wir ja auch ein, aber nicht gleich direkt nach unserem Abenteuer in der Welt der Drachen. Ich bin noch völlig fertig von unserem Abenteuer mit Drakono. Damit warten wir lieber noch mal drei Tage und dann können wir darüber sprechen. Außerdem gab es doch eine Menge Ärger nach dem Abenteuer“, erklärte Seleni. Dann ertönte wieder das Geräusch und das ließ Seleni und Sitka aufschrecken. „Da war es wieder!“ „Das kam von dahinten“, zeigte dann Sitka und dort sahen sie dann etwas Wehendes, dass in den Büschen verschwand.
„Da war etwas! So ein wehender Umhang, wie der Umhang vom schwarzen Meister“, sagte Sitka dann. Sie gingen nun zu der Stelle hin, wo der wehende Umhang war und entdeckten eine Spur, die rennend in die Dunkelheit weg führte.
Sie folgten der Spur, die sich aber dann wieder in Luft auflöste. „Verdammt! Weg, so wie das letzte Mal auch!“, fluchte Sitka. „Hier liegt aber diesmal kein schwarzer Kristall.“ „Aber was hat der hier verloren, es sei denn…“ Sitka beendete gar nicht erst den Satz und dachte sich den Rest.
„Der Kerl beobachtet uns.“ „Das wollte ich gar nicht erst sagen“, kam es dann von Sitka. „Das ist ja echt unheimlich. Das müssen wir sofort Florian und Niklas berichten. Der schwarze Meister beobachtet uns und dann verwischt er irgendwie seine Spuren, damit wir ihn nicht bekämpfen können“, erklärte Seleni. „Und so war es auch im U-Boot. Da hat er uns auch beobachtet, in Form eines schwarzen Hais“, erinnerte sich Sitka zurück. „Ähm … wir sollten lieber wieder nach drinnen verschwinden“, riet Seleni.
„Wer weiß, wo der Kerl uns noch beobachtet hat“, sagte dann Sitka.
Und so entschwanden sie wieder aus dem dunklen Wald und kehrten in das Haus der Mysterietruppe zurück, wo dann Florian wach wurde. „Was habt ihr beide noch so spät draußen zu suchen?“, fragte Florian dann streng. „Ähm … wir haben ein Geräusch gehört und sind der Sache nachgegangen und dann haben wir ihn wieder gesehen, diesen schwarzen Meister. Er beobachtet unser Haus“, antwortete Seleni.
„WAS!“, platzte es aus Florian heraus. „Seid ihr euch da auch wirklich sicher?“, fragte Florian weiter. „Ja, das sind wir. 100%ig. Und so war es garantiert auch gewesen, als er das erste Mal im Wald hier aufgekreuzt ist“, erklärte Sitka. „Oh, das klingt aber jetzt echt übel! Niklas können wir jetzt leider nicht wecken, er schläft tief und fest.“
„Dann tun wir es morgen früh“, kam es von Sitka zurück. „Er verwischt seine Spuren, deshalb konnte ich auch keinen schwarzen Kristall mehr finden“, erklärte dann Seleni.
Am nächsten Morgen war Niklas schon früh wach und blätterte im Buch über Drachen herum.
Florian schlief noch und die beiden Löwenkinder auch. Als Niklas so im Buch herumblätterte und einige Zeilen über ihre Speichelzusammensetzung las, verzog er sein Gesicht. „IGITT! Was die so alles in ihrer Spucke haben ist ja echt ekelhaft. Gift, geruchsbildende Bakterien, Bakterien, die einen stechenden Geruch erzeugen unbekannte Farbstoffe, übermäßig viel Schleim, Schwefel und Hitze. Aha! Da haben wir es ja.
Drachenspucke kann man nur mit einem bestimmten Quellwasser entfernen, dass es nur in der Drachenwelt gibt. Dieses Quellwasser gibt es nur an einem Ort in der Drachenwelt und dieser Ort ist schwer zugänglich, abgelegen und gefährlich. Das Wasser ist auch dort bekannt für seine heilende Wirkung und seinen magischen Kräften.
Wahnsinn!“, staunte Niklas. In diesem Moment wurde dann Florian wach und Niklas konnte ihm das mit der Drachenspucke sagen.
„Flo, ich habe etwas über die Drachenspucke herausgefunden und zwar kriegst du die nur mit einem bestimmten Quellwasser wieder ab, aber dieses Quellwasser gibt es nur in der Drachenwelt.“ „Dann muss ich also noch mal in die Drachenwelt zurück. Nach dem Frühstück schnappe ich mir den Kristallschlüssel, den Rückzauberspruch und breche auf. Leila wird bestimmt wissen, wo sich dieses Quellwasser befindet. Aber vorher muss ich dir noch etwas Wichtiges sagen und zwar geht es um den schwarzen Schädel“, sagte Florian und erzählte dann das, was ihm Sitka und Seleni erzählt hatten. „WAS! Und die beiden sind sich da wirklich sicher!“, platzte es aus Niklas heraus. „Ja, sie sind sich da absolut sicher und ich glaube ihnen auch. Der schwarze Schädel beobachtet uns, damit er unsere Schritte verfolgen kann, um dann seine Spuren zu verwischen, damit wir ihn nicht aufhalten können.
Deshalb ist auch der schwarze Sand einfach so verschwunden und wir konnten keinen schwarzen Kristall vorfinden. Er hat das alles verschwinden lassen“, erklärte Florian. „Aber warum hat er uns noch nicht einfach aus dem Weg geräumt? Er hätte uns ja auch jederzeit aus dem Weg räumen können. Warum tut er das nicht?“, stellte Niklas düster in Frage. „Das ist eine gute Frage.“
Nach wenigen Minuten wurden dann auch Sitka und Seleni wach. „Guten Morgen. Hast du es ihm schon erzählt?“, fragte Seleni Florian. „Ja, habe ich“, antwortete Florian. „Das ist total unheimlich, Nici“, sagte Seleni ängstlich. „Nach dem Frühstück entschwinde ich in die Bibliothek der schwarzen Hexenebene und werde dort recherchieren. Es muss einfach einen Weg geben, wie man diese schwarze Macht aufhalten kann.“
„Was ist, wenn du da nichts findest?“, fragte Seleni. „Das wäre dann richtig schlecht.“ „Der schwarzen Hexenebene würde das bestimmt gefallen, wenn jemand wie der schwarze Schädel die Macht ergreifen würde“, sagte Sitka und schüttelte sich bei diesem Gedanken. „Das kann ich mir nicht vorstellen, weil Trixi doch mal gesagt hat, dass selbst die schwarze Hexenebene diese Macht fürchtet, also muss sie etwas richtig Schlimmes sein. Sonst hätten sie diese nicht damals in das Nichts verbannt“, erklärte Niklas.
Seleni und Sitka schluckten dann.
Nach dem Frühstück schnappte sich Florian den grünen Kristallschlüssel und den Zettel, auf dem der Rückzauberspruch stand. Niklas entschwand wie angekündigt in die schwarze Hexenebene, um in die dortige Bibliothek zu gehen. Sitka und Seleni befanden sich nun alleine im Haus der Mysterietruppe. „Na super, Niklas ist jetzt in der schwarzen Hexenebene und Flo in der Drachenwelt und wir durften nicht mit“, ärgerte sich Sitka. „Tja, das ist jetzt leider unsere Strafe.“
„Das ist aber voll blöde. Ich möchte hier jetzt nicht untätig herumsitzen, während Flo nochmal zu Leila und den anderen geht“, fluchte Sitka.
„Flo ist nur in der Drachenwelt, weil er Keilas stinkige Spucke nur mit diesem bestimmten Quellwasser wegkriegt“, erklärte Seleni. „Ärgert dich das etwa nicht?“, fragte Sitka gezielt. „Doch schon, aber wir waren doch erst in der Drachenwelt und haben dort genug erlebt“, antwortete Seleni. „Ich möchte aber etwas gegen diesen schwarzen Schädel tun, schließlich ist es meine Schuld, dass er überhaupt in diese Welt gekommen ist. Ich fühle mich schlicht und einfach schuldig“, erklärte Sitka. „Du konntest doch nichts dafür, weil du unter diesem bösen Zauber warst. Er hat dich dazu gebracht, dass du die Schädeltür geöffnet hast“, erinnerte Seleni.
„Aber trotzdem habe ich sie geöffnet, weil ich unbedingt eine magische Welt sehen wollte“, erklärte Sitka und ließ seinen Kopf hängen.
„Sitka, wir werden es schon schaffen, dass dieses Ungeheuer wieder zurück in seine düstere Welt verbannt wird. Nici und Flo tun alles, damit sie genug Informationen über diese dunkle Macht bekommen, damit man sie bekämpfen kann“, beruhigte Seleni. „Ja schon, aber was ist wenn sie nichts tun können?“, fragte plötzlich Sitka.
„Niklas und Florian finden schon einen Weg.“
Anschließend fiel Sitka etwas ein. „Seleni, hattest du nicht gesagt, dass die Magie der Einhörner etwas ganz Besonderes ist?“, erinnerte sich Sitka zurück. „Die Magie der Einhörner ist etwas ganz Besonderes. Sie ist sehr stark und rein“, bestätigte Seleni. „Ist sie vielleicht auch stark genug, um den schwarzen Schädel zu schwächen?“, stellte Sitka in Frage. „Ich weiß nicht, aber ich glaube sie müsste es sein“, bestätigte Seleni. „Dann weiß ich jetzt, was wir tun werden und dabei lösen wir auch gleichzeitig unser Versprechen ein. Wir müssen in die Einhornwelt und besorgen uns etwas von ihrer Magie“, sagte Sitka fest entschlossen. „Aber Sitka, ich hatte dir doch gesagt, dass wir damit drei Tage warten“, erinnerte Seleni. „Seleni, in drei Tagen kann aber wieder sehr viel passieren“, erklärte Sitka.