Shirley Jump, Lynne Marshall, Michelle Major, Cindy Kirk
BIANCA EXTRA BAND 29
IMPRESSUM
BIANCA EXTRA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
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Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: kundenservice@cora.de |
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Redaktionsleitung: | Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.) |
Produktion: | Jennifer Galka |
Grafik: | Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto) |
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BIANCA EXTRA
Band 29 - 2016 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
© 2015 by Shirley Kawa-Jump, LLC
Originaltitel: „The Tycoon’s Proposal“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Valeska Schorling
© 2015 by Janet Maarschalk
Originaltitel: „Falling for the Mom-to-Be“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Patrick Hansen
© 2015 by Michelle Major
Originaltitel: „Suddenly a Father“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Anna-Pia Kerber
© 2014 by Cynthia Rutledge
Originaltitel: „The Husband List“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: SPECIAL EDITION
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Rita Hummel
Abbildungen: drubig-photo / Fotolia.com, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 03/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733732455
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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Seit sie Mac Barlow getroffen hat, erkennt Savannah sich selbst nicht wieder: Wie kann sie ausgerechnet für den Mann, der das Erbe ihres Vaters zerstören will, romantische Gefühle entwickeln?
Der Liebe hat Witwer Leif Andersen für immer abgeschworen. Doch seine leidenschaftliche Begegnung mit der schwangeren Künstlerin Marta bringt gegen seinen Willen alle Vorsätze ins Wanken …
Single Dad Jake Travers braucht dringend eine Nanny für seine Tochter, und Millie sehnt sich nach einer neuen Aufgabe – mehr nicht! Bis sie sich, ohne es zu wollen, immer mehr zu Jake hingezogen fühlt …
Zwischen der faszinierenden Mitzi und Keenan McGregor prickelt es unwiderstehlich heiß. Aber Vorsicht: Mitzi ist auf der Suche nach einem Mann zum Heiraten. Und Keenan hat gerade ganz andere Pläne …
Bei Mac Barlows Geburt soll sein Großvater gesagt haben: „Aus dem Jungen wird mal was. Man spürt, dass der Ehrgeiz in ihm brennt.“ Niemand konnte mehr jenen Augenblick rekonstruieren, in dem Grandpa Barlow seinen ersten Enkel in den Armen gehalten hatte, und Earl Ray Barlow selbst war schon vor zwanzig Jahren gestorben. Doch das Gerücht hatte sich hartnäckig gehalten und sich im Laufe der Zeit zu einer immer weiter von Tanten, Onkels und Geschwistern ausgeschmückten Legende entwickelt.
Jeder, der Mac Barlow kannte, wusste, dass er dieser Prophezeiung mehr als gerecht geworden war. In ihm brannte tatsächlich ein nie zu stillender Ehrgeiz. Er war nie zufrieden, hatte immer neue Pläne, musste ständig jemanden anrufen oder ein Geschäft abwickeln. Das hatte schon während seines ersten Semesters auf dem College angefangen – mit ein bisschen Startgeld, das Mac sich mit einem Nebenjob während der Highschoolzeit verdient hatte. Nach seinem ersten Gehaltsscheck hatte er sich rasant zu einem der im Forbes Magazine vorgestellten erfolgreichsten Unterdreißigjährigen entwickelt.
Als er eines Sonntagnachmittags mit röhrendem Motor nach Stone Gap, North Carolina fuhr, wollte er mal wieder zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zur Hochzeit seines Bruders Jack gehen und für Barlow Enterprises einen Kauf unter Dach und Fach bringen. Der Deal wurde bisher zwar hartnäckig von einer unglaublich sturen Frau blockiert, doch Mac ließ sich davon nicht beirren. Bisher hatte er noch jedes Hindernis überwunden. Er hatte daher beschlossen, schon eine Woche vor der Hochzeit seines Bruders nach Stone Gap zu fahren, um Savannah Hillstrand zur Vernunft zu bringen.
Von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet raste er auf seiner Harley wie ein dunkles Gespenst durch die Straßen von Stone Gap, wie immer mit halsbrecherischer Geschwindigkeit. Er legte sich in jede Kurve und küsste dabei fast den Asphalt. Er liebte diese raren Momente auf dem Motorrad, wenn er ausnahmsweise mal nicht Geschäftsführer war. Kein Anzug, keine Krawatte, niemand, der ihn anrief, ihm eine Mail schickte oder an seine Tür klopfte, damit er eine Entscheidung traf. Nur er, das Motorrad und die Straße – die einzigen Auszeiten, die er sich gönnte.
Stone Gap war rasch durchquert, so winzig war die Stadt. Ein Teil davon sah noch immer so aus, als würde die Zeit hier seit dem Bürgerkrieg stillstehen, doch Mac würdigte das Zentrum mit seinen historischen Häusern kaum eines Blickes. Auf dem Highway gab er so kräftig Gas, dass ihm der Wind ins Gesicht peitschte. Kurz darauf bog er auf den Parkplatz eines Firmengebäudes.
Mac war zuversichtlich, dass das bevorstehende Meeting genauso enden würde wie alle seine Meetings: damit, dass er sich durchsetzte.
Er zog sein Handy aus seiner Jackentasche und rief Savannah an. Während er darauf wartete, dass sie abnahm, betrachtete er das in der Spätnachmittagssonne funkelnde Glasgebäude, dessen Firmenlogo einer über dem Horizont aufsteigenden Sonne glich.
Nach fünf Freizeichen ging Savannah endlich ran. „Hallo?“
Sie hatte eine überraschend angenehme und melodiöse Stimme. „Miss Hillstrand, hier ist Mac Barlow. Wir haben gleich ein Meeting.“
„Natürlich. Schön, dass Sie es geschafft haben, und noch dazu pünktlich. Ich weiß das zu schätzen.“
Bisher hatte Mac sich mit ihr nur per E-Mail ausgetauscht. Ihre waren so nüchtern und kurz angebunden gewesen, dass er sie sich unwillkürlich mit Hornbrille und strengem Haarknoten vorgestellt hatte.
„Kommen Sie rauf, ich bin im vierten Stock.“
Sie nannte ihm den Code für die Tür und erklärte ihm den Weg. Mac gab die vier Zahlen ein, ignorierte den Fahrstuhl und stieg die Treppen zum obersten Stockwerk hinauf, wo er das Büro des Geschäftsführers vermutete.
Auf dem Weg dorthin ging Mac noch mal sämtliche Fakten im Kopf durch. Hillstrand Solar, einer der ersten Produzenten von Solarzellen im Süden, war jahrelang von Willie Jay Hillstrand geleitet worden. Der Mann hatte aus dem von seinem Großvater gegründeten kleinen Familienunternehmen einen Giganten im Sektor erneuerbare Energien gemacht. Nach seinem Tod vor ein paar Monaten hatte er die Firma seinem einzigen Kind hinterlassen, einer Tochter.
Mac hatte ihr einen Monat Zeit gegeben und dann einen seiner Manager zu ihr geschickt, um ihr ein Angebot zu machen, das sie nicht ablehnen konnte. Zu seiner Überraschung war sie nicht darauf eingegangen, auch nicht auf das zweite und das dritte. Als Mac es nach einem weiteren Monat nochmals versucht hatte, war gar keine Reaktion mehr gekommen.
Ein vernünftigerer Mann hätte spätestens zu diesem Zeitpunkt das Handtuch geworfen, doch Mac wollte die Firma unbedingt. In den letzten Jahren war Mac nämlich dazu übergegangen, die Firmen, die er kaufte, nicht sofort wieder zu veräußern, sondern mehrere zueinander passende Firmen miteinander zu kombinieren und sozusagen als Gesamtpaket anzubieten. Das hatte den Vorteil, dass er höhere Preise verlangen und zugleich mehr Inventar loswerden konnte. Und Hillstrand Solar mit seiner führenden Position im Solarsektor war bei seinem derzeitig geplanten Paket das Sahnehäubchen.
Macs Meinung nach war der Deal nur noch eine Frage der Zeit. Savannah Hillstrand stand das Wasser nämlich inzwischen bis zum Hals. Es fiel ihr offensichtlich nicht leicht, die Firma ihres Vaters weiterzuführen. Dass sie sich zu einem Meeting bereit erklärt hatte, noch dazu an einem Sonntag, wo die Belegschaft nicht da war, war schon mal ein gutes Zeichen. Er würde ihr ein verlockendes Angebot machen und danach sein nächstes Projekt angehen. Er hatte während seines Aufenthalts im Süden nämlich noch mindestens vier weitere Firmen im Visier.
Okay, vielleicht kam ihm das sonntägliche Meeting auch deshalb ganz gelegen, weil es ihm einen guten Vorwand bot, den Besuch bei seiner Familie aufzuschieben. Er liebte seine Brüder, wirklich, aber was seine Eltern anging … zwischen ihm und seinem Vater herrschte schon seit Jahren Funkstille.
Ehrlich gesagt hatte Mac absolut keine Lust auf die Begegnung mit Bobby. Er wusste nicht, wie er ihm nach seiner unglaublichen Entdeckung letzte Woche gegenübertreten sollte. Ein „Hey Dad, ich habe erfahren, dass du uns einen Halbbruder verheimlicht hast“, würde ihn beim Sonntagsessen bestimmt nicht zum Lieblingssohn machen.
Die Gedanken an seine Familie verdrängend öffnete Mac die schwere Treppenhaustür im vierten Stock und betrat ein langweiliges graues Büro mit ebenso langweiligen grauen Bürozellen. Er hatte schon Hunderte solcher Büros gesehen, eins deprimierender als das andere. Seine eigenen Büroräume in Boston waren hell, großzügig und offen. Hillstrand Solar kam ihm im Vergleich dazu wie ein Gefängnis vor.
„Mr. Barlow. Endlich lernen wir uns persönlich kennen.“
Mac drehte sich zu einer groß gewachsenen schönen Blondine um – ohne Haarknoten oder Omabrille. Ehrlich gesagt war Savannah Hillstrand das Gegenteil dessen, womit er gerechnet hatte.
Sie trug einen maßgeschneiderten grauen Hosenanzug, darunter eine rosa Seidenbluse und hatte das Haar locker zurückgebunden. Ein paar lose Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Sie trug kaum Make-up, nur ein bisschen Mascara und rosa Lippenstift, an dem Macs Blick viel zu lange hängen blieb.
„Miss Hillstrand“, sagte er förmlich und ging auf sie zu, um ihr die Hand zu schütteln. Er hatte plötzlich ein ganz komisches Gefühl in der Magengegend. Musste daran liegen, dass er nichts gegessen hatte. „Sie sind nicht ganz wie … äh … wie ich erwartet habe“, stammelte er, etwas, das ihm sonst nie passierte. Was ist bloß los mit mir?
Miss Hillstrands Händedruck war fest und warm. Geschäftsmäßig. „Mir geht’s genauso, was Sie angeht. Ich habe Sie mir irgendwie … seriöser vorgestellt.“
Übersetzung: steif und langweilig. Mac wusste selbst nicht, warum er ihr das übel nahm. Immerhin hatte er sie für den Typ altjüngferliche Bibliothekarin gehalten. „Sie haben mich an einem Wochenende erwischt“, erklärte er. „Ab Montag trage ich wieder Anzüge und Krawatten. Oder zumindest meine Version davon.“
Savannah musterte ihn von Kopf bis Fuß, betrachtete die Lederjacke, die Bikerstiefel, die dunkle Jeans und das weiße Hemd – das einzige Zugeständnis an ein seriöses Outfit, das Mac an Wochenenden machte. „Und was ist Ihre Version von Anzug und Krawatte? Lederchaps?“
Er musste lachen. „Ganz und gar nicht. Normalerweise trage ich dunkle Jeans, Hemd und Krawatte. Und ein Jackett, falls ich mich mit einem Anwalt treffen muss.“
Miss Hillstrand stimmte in sein Lachen mit ein. Es klang hübsch und melodiös … und irgendwie sexy. Ihre Lederchaps-Bemerkung ließ darauf schließen, dass sie Pepp hatte. Hm, interessant. „Wollen wir uns setzen und über mein Angebot reden?“, schlug er vor.
„Wir können uns gern unterhalten, aber zunächst mal möchte ich eins klarstellen: Ich habe kein Interesse an einem Angebot Ihrerseits. Ich verkaufe nicht.“ Ihre anfängliche Freundlichkeit war kühler Distanz gewichen. „Ich habe Ihnen schon mehr als einmal klargemacht, dass es reine Zeitverschwendung wäre, hierherzukommen, aber Sie haben nicht lockergelassen, also dachte ich, Sie glauben mir vielleicht, wenn Sie mir gegenüberstehen. Ich werde Hillstrand Solar nicht an Sie verkaufen, weder jetzt noch in Zukunft.“
Mac ließ sich nicht von ihren Worten beirren. Er würde schon mit Savannah fertig werden, so wie er bisher noch mit allen störrischen Firmenbesitzern fertig geworden war. Er musste ihr einfach klarmachen, dass sie ihre Firma nicht mehr lange würde halten können. „Ich werde Ihnen ein sehr faires Angebot machen. Dann wären Sie reich genug …“
„Geld ist mir egal“, schnitt sie ihm das Wort ab.
Mac lachte spöttisch. „Niemandem ist Geld egal. Jeder hat seinen Preis, Miss Hillstrand.“
„Ich nicht.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und hob trotzig das Kinn. „Sie können mich mit Ihrem Charme einzuwickeln versuchen, wie Sie wollen, aber ich verkaufe nicht.“
Macs Blick blieb an ihrer Hose hängen, die wie eine zweite Haut saß, dunkel, weich und verführerisch. Unwillkürlich stellte er sie sich ohne Hose vor, nur mit einem Spitzenslip bekleidet und unendlich langen Beinen …
Verdammt, wo kam das denn plötzlich her? Er schüttelte den Kopf, um die unerwünschte Fantasie loszuwerden. Er war geschäftlich hier und nicht privat, und er hatte nicht die Absicht, beides zu mischen. So etwas ging nie gut.
Er räusperte sich verlegen. „Warum treffen Sie sich dann mit mir? Dass Sie nicht verkaufen wollen, haben Sie mir doch schon in Ihren E-Mails geschrieben.“
„Weil Sie sonst anscheinend nicht lockerlassen. Wie schon gesagt, ich wollte Ihnen ein für alle Mal klarmachen, dass ich es ernst meine. Todernst.“ Ihre grünen Augen blitzten wütend auf. „So, und jetzt, wo Sie meinen Standpunkt kennen, muss ich zurück an die Arbeit. Guten Tag, Mr. Barlow.“
Sie nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz – falls man das graue mit Unterlagen übersäte Ding so nennen konnte. Absolutes Chaos traf die Sache besser. Nein, Miss Hillstrand war weiß Gott nicht die ordentliche und strukturierte Bibliothekarin seiner Fantasie.
Macs eigener Schreibtisch war in der Regel makellos aufgeräumt, genauso wie die Büros von Barlow Enterprises. Seiner Meinung nach konnte man am besten in fast leeren Räumen denken. Es lag ihm auf der Zunge, Savannah zu raten, erst mal ein bisschen Ordnung zu schaffen, wenn sie die Firma ihres Vaters wieder flottkriegen wollte, aber damit würde er seinem Ziel vermutlich nicht näherkommen.
Okay, Miss Hillstrand war anscheinend eine härtere Nuss als gedacht. Mac lehnte sich mit einer Hüfte gegen den Schreibtisch. „Ihnen steht das Wasser bis zum Hals, das wissen Sie genauso gut wie ich.“
„Wollen Sie damit etwa andeuten, dass ich nicht das Zeug habe, diese Firma zu leiten?“
„Nein, nur, dass Sie nicht die nötige Erfahrung mitbringen. Sie haben einen Abschluss in Geschichte und nur sporadisch hier gearbeitet. Hier geht es aber nicht um die Napoleonischen Kriege, Miss Hillstrand, sondern ums Geschäft. Da braucht man gewisse … Fähigkeiten.“
„Und Sie gehen davon aus, dass mir die abgehen.“ Wieder hob sie trotzig das Kinn.
„Ich weiß, dass Sie die nicht mitbringen.“ Er hatte Nachforschungen über sie angestellt – na ja, sein Personal. Savannah Hillstrand hatte während ihrer Highschool- und Collegezeit aushilfsweise in der Fabrik gearbeitet und dabei fast sämtliche Abteilungen kennengelernt. Zwischendurch hatte sie eine kleine Umbaufirma gegründet und alten Häusern zu neuem Glanz verholfen. Sie war dabei relativ erfolgreich gewesen, hatte jedoch zwischendurch immer wieder bei Hillstrand Solar ausgeholfen.
Willie Ray hätte mal lieber dafür sorgen sollen, dass seine Tochter einen Abschluss in Betriebswirtschaftslehre machte, bevor er ihr die Leitung seiner Firma aufbürdete.
„Sie wissen überhaupt nichts über mich“, erwiderte sie heftig. „Oder diese Firma.“
„Ich weiß mehr als genug, und Zahlen lügen nicht. Die Umsätze sind um fünfunddreißig Prozent eingebrochen, seitdem Sie die Leitung übernommen haben. Sie haben allein letzten Monat zwei Ihrer größten Kunden verloren, und seitdem Sie mit der letzten Kreditzahlung in Verzug gekommen sind, hat die Bank Ihnen den Geldhahn zugedreht …“
Savannah sah ihn wütend an. „Spionieren Sie mir etwa hinterher?“
„Ich stelle nur Nachforschungen an. Ich sammle grundsätzlich sämtliche Fakten, bevor ich eine Firma kaufe.“
„Suchen Sie sich jemand anderen, um Dreck aufzuwühlen.“ Savannahs Wangen waren hochrot. „Hillstrand Solar ist für Ihren … Ausschlachtungs-Laden nicht zu haben.“
Spöttisch hob er eine Augenbraue. „Ausschlachtungs-Laden?“
„Machen Sie das nicht immer so? Firmen kaufen und stückweise wieder verkaufen? Ganz egal, wie viele Menschen dabei ihre Jobs verlieren? Hauptsache, Sie können sich in Ihrem Erfolg sonnen!“
Ihre Worte versetzten Mac einen Stich, doch er ignorierte das Gefühl. Vielen der von ihm gekauften Firmen ging es hinterher besser. Und nicht wenige Besitzer waren dankbar für den Geldregen. Savannah Hillstrand würde schon bald zu ihnen gehören, das war nur eine Frage der Zeit. „Sie lieben bildhafte Vergleiche, oder?“
„Ich beschreibe die Dinge nur so, wie ich sie sehe.“ Sie zeigte zur Tür. „Sie finden den Weg selbst hinaus. Ich habe keine Zeit, mit Ihnen zu diskutieren.“
„Sie haben keine Zeit, mir nicht zuzuhören. Jeden Tag, an dem Sie darauf bestehen, diese Firma zu leiten, verlieren Sie Geld. Lassen Sie mich raten … etwa zwanzigtausend pro Woche?“ Als sie sich versteifte, wusste Mac, dass er richtig geraten hatte.
„Ich muss jetzt arbeiten, um die Gehälter meiner Angestellten zu verdienen – Menschen, die auf mich angewiesen sind.“
„Soweit ich weiß, gibt es so etwas wie Stellenanzeigen. Ihre Leute finden andere Jobs.“
Miss Hillstrand sprang auf und marschierte auf Mac zu. Ihre grünen Augen blitzten. „Sind Sie wirklich so kalt und herzlos?“
„Weder noch. Ich bin nur Realist.“
„Realist?“ Sie schnaubte verächtlich. „Noch so ein Euphemismus für einen skrupellosen Geschäftshai.“
Mac hob abwehrend eine Hand. Ihre Gehässigkeiten hatte er alle schon gehört – vor allem von seinem Vater. Doch aus irgendeinem Grund störte es ihn, dass Savannah ihn für herzlos hielt.
„Bevor Sie mich als leibhaftigen Teufel hinstellen, möchte ich eins klarstellen: Hier geht es um nackte Zahlen, nicht mehr und nicht weniger. Ich kaufe und verkaufe. Für mich macht es finanziell Sinn zu kaufen und für Sie zu verkaufen, das wissen Sie genauso gut wie ich. Ihre Firma wird bald pleite sein, wenn Sie nicht nach der Rettungsleine greifen, die ich Ihnen hinwerfe.“
„Aber die Firma ist das Erbe meines Vaters, ein Teil unserer Familiengeschichte!“ Ihre Stimme zitterte ein bisschen – ein erster Riss in ihrer professionellen Fassade. „Er wird sich im Grab umdrehen, wenn ich verkaufe.“
„Persönliche Gründe haben in der Geschäftswelt nichts verloren.“ Noch während Mac diese Worte aussprach, sah er, dass Savannah die Tränen in die Augen stiegen. Der Anblick ließ ihn nicht ganz ungerührt. Musste an Stone Gap liegen. Normalerweise ließ er sich nicht so schnell erweichen. „Es wäre das Klügste, die Firma zu kaufen, bevor sie zugrunde gewirtschaftet ist“, sagte er etwas sanfter hinzu. „Ich kann ja verstehen, warum Sie weitermachen wollen und bewundere Sie dafür, wirklich. Aber es wäre in Ihrem eigenen Interesse, auf mich zu hören.“
Mac zögerte einen Moment mit seinem nächsten Vorschlag. „Hören Sie, wenn Sie wollen, können wir uns gern gemeinsam die Bücher ansehen. Auf der Basis der Ergebnisse mache ich Ihnen dann ein letztes Angebot.“ Dann hatte er endlich wieder Zahlen und Kolonnen vor sich anstatt einer unglücklichen Frau, die sich an ihrem Familienerbe festklammerte. Er kam sich nämlich plötzlich wie ein Schwein vor.
Savannah wirkte mit einem Mal erschöpft, so als sei ihr Kampfgeist erloschen. „Na schön. Nicht dass ich nachgeben werde, das kommt nicht infrage, aber …“ Ihre Stimme erstarb.
Mac verspürte den Impuls, sich wieder auf sein Motorrad zu setzen und die Stadt zu verlassen, doch dann rief er sich wieder sein Mantra ins Gedächtnis, Privates und Geschäftliches zu trennen und verhärtete sich gegen Savannahs unglücklichen Blick.
„Vielleicht sollte ich Sie zumindest anhören“, fügte Savannah hilflos hinzu. „Falls ich es mir doch noch anders überlege, so unwahrscheinlich das auch ist.“
„Es ist immer besser, sämtliche Informationen zu haben, bevor man eine Entscheidung trifft.“ Mac spürte, dass er als Sieger aus der Diskussion hervorgehen würde, aber seltsamerweise erfüllte ihn das nicht mit so viel Befriedigung wie sonst. Er wusste selbst nicht wieso. Schließlich war das hier sein Leben – die Jagd nach dem Erfolg, das Zuschlagen im richtigen Augenblick. Aber auf einmal war es ihm nicht wichtig zu gewinnen, sondern …
… Savannah Hillstrand wieder lächeln zu sehen. Was natürlich völlig verrückt war.
Nickend wandte sie den Blick ab. „Das hier ist der Computer meines Vaters.“
Entgeistert sah Mac sie an. „Was? Dieses Chaos ist der Arbeitsplatz Ihres Vaters?“
Sie lächelte entschuldigend. „Organisiertes Chaos.“
„Er hatte also kein eigenes Büro?“
„Nein, er wollte mit den Menschen zusammenarbeiteten, die ihn so treu unterstützen. Also hatte er auch nur eine Bürozelle, genauso wie alle anderen.“ Zärtlich ließ sie eine Hand über die Rückenlehne des Stuhls gleiten, so als würde Willie Jay noch dort sitzen. „Er hat immer gesagt, dass er dann nicht so schnell vergisst, worauf es ankommt.“
„Und das wäre?“, fragte Mac. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund war er plötzlich unglaublich gespannt auf die Antwort.
Savannah hob den Blick zu ihm. Ihre tiefgrünen Augen erinnerten ihn an die dunklen üppigen und geheimnisvollen Wälder North Carolinas. „Dass es nicht nur ums Geschäft geht, sondern um Menschen. Um … die Familie.“
Savannah fuhr mit dem Fahrstuhl in den dritten Stock, ging in den Pausenraum und betrachtete das dort an der Wand hängende Foto ihres Vaters, das vor sieben Jahren bei einem Firmenpicknick geknipst worden war – lange vor seinem Herzinfarkt.
Sie hatte gewusst, dass der heutige Tag kommen würde, von dem Moment an, als sie sich mit dem unangenehmen Gefühl in den Stuhl ihres Vaters gesetzt hatte, keine Ahnung vom Geschäft zu haben. Trotzdem hatte sie gehofft, dass Mac Barlow irgendwann aufgeben und sie irgendwie plötzlich wie durch ein Wunder zu einer erfolgreichen Geschäftsführerin mutieren würde.
Nicht dass sie nicht schon öfter darüber nachgedacht hatte, alles zu verkaufen. Bei jedem Angebot von Mac Barlow oder einem seiner Konkurrenten war sie innerlich hin- und hergerissen gewesen. Sie empfand die Firmenleitung insgeheim nämlich als große Belastung und war damit völlig überfordert. Sie hatte ihren Vater sehr geliebt, aber nur er hatte wirklichen Einblick in die Abläufe gehabt. Er hatte ihr zwar immer versprochen, sie in alles einzuarbeiten, doch der Herzinfarkt und sein viel zu früher Tod waren ihnen zuvorgekommen.
Und jetzt war es zu spät, ihn um Hilfe zu bitten.
Ihr Vater war inzwischen vier Monate tot, doch noch immer hatte Savannah sich nicht eingewöhnt. Sie versuchte ihr Bestes, aber es fiel ihr schwerer als gedacht, die Hillstrand-Solar-Familie zusammenzuhalten. Sie hatte ihm jedoch ihr Versprechen gegeben, und das würde sie halten, ganz egal zu welchem Preis.
Und jetzt war auch noch Mac Barlow aufgetaucht und drohte, alles zu zerstören. Leider hatte er nicht ganz unrecht mit seinen Argumenten. Savannahs hilflose Bemühungen in den letzten vier Monaten hatten der Firma eher geschadet als geholfen. Bisher hatte sie zwar noch niemanden entlassen müssen, aber sie verlor alarmierend schnell Geld und Kunden und wusste nicht, wie sie den Verlust wieder wettmachen sollte.
Vielleicht hatte Mac ja recht. Vielleicht würde es der Firma unter seiner Leitung besser gehen. Aber was wurde dann aus den Mitarbeitern?
Savannah lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und atmete ein paar Mal tief durch. Sie brauchte einen Plan. Zeit zum Nachdenken. Seit dem Tod ihres Vaters hatte sie sich noch nicht mal einen Nachmittag freigenommen, auch nicht an den Wochenenden. So konnte es nicht weitergehen.
Plötzlich sehnte sie sich nach dem alten Haus am See, nach ein paar Stunden am Wasser, wo die Luft rein war und ihre Sorgen weit weg. Sie könnte dort die Veranda abreißen oder die alte Farbe an der Wandvertäfelung des Esszimmers abkratzen. Immer wenn sie etwas erneuerte und wiederaufbaute, fand sie so etwas wie inneren Frieden. Es hatte etwas Beruhigendes, ein heruntergekommenes Haus zu retten und ihm zu neuem Glanz zu verhelfen. Und vielleicht würde ihr dabei ja eine Lösung einfallen, wie sie die Jobs ihrer Angestellten erhalten konnte.
Versprich mir, dass du die Firma weiterführst, hatte Willie Jay sie vor seinem Tod gebeten. Diese Menschen waren von mir abhängig, und jetzt brauchen sie dich.
Savannah berührte sein Foto. „Ach, Dad, ich wünschte, du wärst jetzt hier.“ Sie brauchte verzweifelt einen Mentor, jemanden, der ihr half, die Firma in die schwarzen Zahlen zu bringen. Jemanden, der schon Erfahrungen auf diesem Gebiet hatte …
Ihr Vater lächelte. Er stand in einer langen Reihe von Hillstrand-Solar-Angestellten. Das an einem schönen Sommertag geknipste Foto war eines seiner Lieblingsfotos gewesen. Willie Jay hatte die Firma geliebt, genauso wie die Menschen, die hier arbeiteten. „Ich werde eine Lösung finden, Dad“, flüsterte sie. „Das verspreche ich dir.“
Savannah holte tief Luft und nahm eine Limonade aus dem Kühlschrank, bevor sie wieder in den Fahrstuhl stieg und zurück in den vierten Stock fuhr. Als ihr Blick auf ihr Spiegelbild im Glas der Treppenhaustür fiel, bekam sie einen Schreck.
Großer Gott, sie sah genauso furchtbar aus, wie sie sich fühlte! Ihr Versuch, einen souveränen professionellen Eindruck zu machen, war kläglich gescheitert. Ihr Anzug war ja noch in Ordnung, aber ihr Haar sah aus, als sei sie gerade aus dem Bett gestiegen. Sie hatte es sich einfach achtlos im Lauf des Tages hochgebunden, so wie sie es auf Baustellen immer machte, aber hier war sie darauf angewiesen, dass man sie ernst nahm.
Kein Wunder, dass Mac ihr den Untergang prophezeite.
Sie zerrte sich das Gummi aus dem Haar und zupfte ihre Frisur zurecht. Natürlich hatte sie nicht die Absicht, den Typen zu bezirzen, auch wenn er wie eine verführerische Kreuzung aus Bad Boy und Millionär aussah. Eine ordentliche Frisur würde ihr nur dabei helfen, ihren Standpunkt besser zu vertreten, das war alles.
Sie war nach wie vor fest entschlossen, nicht an Mac Barlow zu verkaufen, ganz egal zu welchem Preis. Aber bevor sie ihn ein für alle Mal wegschickte, würde sie versuchen, ihn ein bisschen auszuquetschen. Vielleicht konnte sie ihm ja ein paar Tipps entlocken, die ihr dabei halfen, die Firma zu retten. Sie konnte einen Mentor gebrauchen, und er war zufällig da. Er durfte das nur nicht merken.
Ein Lächeln aufsetzend durchquerte sie das Büro. Sie verlangsamte ihre Schritte, als sie Mac auf dem Stuhl ihres Vaters sitzen sah, die Aufmerksamkeit auf den Bildschirm vor sich gerichtet. Am liebsten hätte sie ihn runtergezerrt, doch sie beherrschte sich gerade noch rechtzeitig.
Bleib schön freundlich. Versuch, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, bei dem etwas für dich herausspringt.
„Wir hatten anscheinend einen schlechten Start, Mr. Barlow“, sagte sie, als sie bei ihm ankam. Sie hielt ihm die Limonade hin. „Ich wollte Ihnen deshalb ein … Friedensangebot machen.“
Er streifte die Flasche mit einem gleichgültigen Blick. „Ich trinke keine Limonade.“
„Ach.“ Sie schraubte den Deckel ab und wieder rauf. Das war’s dann wohl mit ihrem Friedensangebot. „Ich würde gern noch ein bisschen mit Ihnen über die Firma reden.“
Er klickte sich weiter durch das Buchhaltungsprogramm und schenkte ihr kaum Beachtung. „Miss Hillstrand, wenn das ein weiterer Versuch werden soll, mich davon abzubringen …“
„Natürlich nicht“, log sie. Sie musste ihn irgendwie dazu bewegen, über seinen Job zu reden – wie er es geschafft hatte, so erfolgreich zu sein oder zumindest, wie er vorhatte, ihre Firma wieder flottzukriegen. „Ich dachte nur, Sie können vielleicht etwas Insiderwissen gebrauchen. Ich habe hier praktisch seit meiner Kindheit gearbeitet. Vielleicht kann ich Ihnen dabei helfen, eine … bessere Entscheidung zu treffen.“
„Und was für eine Entscheidung soll das sein?“ Er drehte sich in seinem Stuhl zu ihr um. „Mein Angebot zurückzuziehen?“
„Nein, nein.“ Wieder schraubte sie den Deckel der Flasche auf und zu. Mist, sie war viel zu nervös! Eine gute Geschäftsführerin war selbstsicher und stark. „Ich hätte nur gern eine Vorstellung davon, was Sie mit der Firma vorhaben und wie Sie sie wieder auf die Beine bringen wollen. Schließlich werden Sie sie nicht so leicht los, wenn sie nicht läuft.“
Mac richtete die Aufmerksamkeit wieder auf den Computer. „Ich weihe nur selten andere Menschen in meine Pläne ein.“
„Ich bin nicht andere Menschen, sondern die Inhaberin. Und diese Firma ist für mich wie …“, sie schluckte, „… eine Familie. Ich will gewährleisten, dass es allen hier weiterhin gut geht. Dass die Familie gewissermaßen intakt bleibt.“
Mac überflog die Liste mit den Mitarbeitern in der Produktion und richtete die Aufmerksamkeit dann wieder auf die Forderungen. Savannah wartete nervös.
Irgendwann schob er seufzend den Stuhl zurück. „Ich verstehe ja, dass Sie die Jobs erhalten wollen, aber manchmal ist das einfach nicht realisierbar.“
„Aber viele Angestellte sind so lange hier wie mein Vater. Sie sind auf ihr Gehalt angewiesen. Sie sind ehrlich, vertrauenswürdig, arbeiten hart …“
„Da ich nicht vorhabe, irgendwelche Vorstellungsgespräche zu führen, können Sie sich das Loblied sparen.“ Mac zeigte auf den Computerbildschirm. „Für mich zählt nur der Saldo, die nackten Zahlen, und die sprechen eine eindeutige Sprache. Sie können sich so viele Angestellte einfach nicht mehr leisten.“
Savannah befürchtete, dass Mac recht hatte. Ihr Vater war ein toller Chef gewesen, aber auch sehr weichherzig. Es war ihm immer schwergefallen, jemanden zu entlassen. „Es muss doch eine Möglichkeit geben, trotzdem mehr Gewinn zu machen.“
„Gibt es auch. Mehr Absatz. Aber Sie haben Ihre größten Aufträge an die Konkurrenz verloren. Es wird eine Weile dauern, den Markt zurückzuerobern.“
„Es ist einfacher, sich um das Bienenvolk zu kümmern, das man hat, als neue zu fangen.“ Sie lächelte traurig. „Mein Vater hat das immer gesagt.“
Als Mac ihren Blick erwiderte, hätte sie für einen Moment schwören können, dass da plötzlich eine Verbindung zwischen ihnen war, so etwas wie ein Verständnis seinerseits. „Meine Eltern sagen solche Dinge auch ständig. Muss an den Südstaaten liegen.“
„Hören Sie so etwas in Boston nicht?“
Mac lachte geringschätzig. „Nein, nie. Manchmal vermisse ich …“ Er schüttelte den Kopf. Der Moment der Verbundenheit war vorbei, falls er überhaupt je existiert hatte. „Wie dem auch sei, Ihr jetziges Bienenvolk schwächelt. Es ist nicht komplett tot, aber in den letzten Monaten hat es ganz schön gelitten.“ Er schloss das Buchhaltungsprogramm und erklärte ihr die Zahlen, über denen sie selbst schon vergeblich gebrütet hatte. Jeder Prozentsatz, jede Zahl wies auf das gleiche Ergebnis hin.
Savannah nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben Mac. Die Ziffern auf dem Bildschirm verschwammen vor ihren Augen, ein verwirrendes Durcheinander, das sie auch an guten Tagen kaum verstand. Eine Firma dieser Größe war weitverzweigt. Der gesamte Betriebsablauf war viel zu unübersichtlich … zumindest für sie.
Aber wenn sie die Firma nicht leitete, wer dann? Ganz bestimmt nicht Mac Barlow, der alles Stück für Stück verscherbeln würde – alles demontieren, was von Willie Jay Hillstrand noch übrig war.
Als Mac fertig und Savannah komplett deprimiert war, schob sie ihren Stuhl zurück und seufzte tief. „Was würden Sie an meiner Stelle tun?“
Macs Mundwinkel zuckten belustigt. Er hatte ein süßes Lächeln, eins, das ihn von einem fiesen Firmenplünderer in einen … Mann verwandelte. Und noch dazu einen sehr gut aussehenden.
„Ich glaube, ich weiß, was Sie vorhaben.“ Sein Lächeln vertiefte sich. „Sie wollen mich dazu bringen, Ihre Firma zu retten.“
„Und sie somit Ihren Klauen zu entziehen“, scherzte Savannah und erwiderte sein Lächeln. Vielleicht würde er ihr ja tatsächlich helfen, wenn sie ihn ganz lieb darum bat. Das Beste war vermutlich, die Karten offen auf den Tisch zu legen. „Sie haben mich durchschaut.“
„Warum sollte ich Ihnen helfen?“
„Weil es im Leben nicht nur darum gehen kann, Firmen zu zerstören, Mac Barlow.“ Sie beugte sich vor und sah ihn bittend an. Sie wollte fest daran glauben, dass der Mann, den sie gerade ein paar Sekunden lang in ihm gesehen hatte, tatsächlich existierte. Dass Mac Barlow Dinge auch erhalten konnte, anstatt sie zu zerstören. „Wie wär’s zur Abwechslung mal damit, eine Firma neu aufzubauen?“
„Sie täuschen sich in mir, Savannah. Ich baue nichts auf, sondern mache Geld, nicht mehr und nicht weniger. Und zwar so schnell wie möglich. Ich päpple keine strauchelnden Firmen auf, sondern kaufe, verkaufe, mache einen Gewinn und ziehe weiter.“
Savannah wusste, dass er seine letzten drei erworbenen Firmen noch nicht verkauft hatte. Außerdem gab es da ein kleines Unternehmen in Stone Gap, das er vor Jahren ein zweites Mal erworben und wieder in Schwung gebracht hatte. Soweit Savannah wusste, gehörte es ihm noch.
Sie hatte nämlich ebenfalls Nachforschungen angestellt, und diese eine Abweichung hatte ihr sofort Hoffnung gemacht. Sie hatte zwar keine Ahnung, warum er die Firmen behalten hatte, und er würde ihr den Grund bestimmt nicht verraten, aber vielleicht hatte sie ja doch eine winzige Chance, Mac nach und nach davon zu überzeugen, dass er mit seiner hartnäckigen Jagd nach Hillstrand Solar nur seine Zeit verschwendete. „Haben Sie heute eigentlich schon eine gute Tat begangen?“
Er lachte. „Sehe ich wie ein Pfadfinder aus?“
„Vielleicht wie ein abtrünniger Pfadfinder.“
Das brachte ihn schon wieder zum Lachen. Savannah gefiel Macs Lachen. Er wirkte dann viel lockerer und zehn Mal attraktiver als sonst. Und dabei war er auch so schon anziehend genug. Nicht dass sie sich für ihn interessierte, nie im Leben. Sie wollte nur sein Wissen anzapfen.
Seine Augen funkelten belustigt. „Und was für eine gute Tat schwebt Ihnen da vor?“
„Geben Sie mir einen geschäftlichen Rat.“
„Damit unterminiere ich meine Absichten.“
Sie zuckte die Achseln. „Nennen Sie es einfach geschäftliche Kulanz.“
Er lachte spöttisch. „Sie sind anscheinend noch nicht sehr lange Geschäftsführerin, Miss Hillstrand. In der Wirtschaft gibt es keine Kulanz. Es geht nur um …“
„… den Profit, ja, ich weiß. Das sagten Sie bereits.“ Savannah trank einen Schluck Limonade. Vielleicht war es sowieso schon zu spät, aber sie musste es zumindest versuchen. Sonst würde sie sich das nie verzeihen. „Ihnen gehören doch schon ein paar andere grüne Unternehmen. Vielleicht könnten Sie die mit meinem zusammenschließen und …“
„Das … wäre in der Tat eine gute Idee. Aber ich will kein grünes Imperium aufbauen, sondern einfach bei dem bleiben, was ich am besten kann. Kaufen und verkaufen.“
Sie biss sich auf die Unterlippe. „Okay, wie wär’s dann hiermit? Solange Sie in Stone Gap sind, geben Sie mir ein paar gute Tipps, und ich versuche es noch einen weiteren Monat. Wenn die Firma danach noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht ist, werde ich sie Ihnen zu einem sehr fairen Preis verkaufen.“
Mac musterte sie aufmerksam. Sein Gesichtsausdruck war unergründlich. Er hätte Pokerspieler werden sollen, denn man sah ihm absolut nicht an, was in ihm vorging. Savannah wartete eine gefühlte Ewigkeit auf seine Antwort. Sie musste sich beherrschen, nicht nervös an der Sodaflasche herumzufummeln.
„Ich soll Ihnen helfen?“
„Ja.“
„Eigentlich wollte ich während meines Aufenthalts hier Zeit mit meiner Familie verbringen.“
Dann kam Mac Barlow also von hier. Im Netz hatte nur gestanden, aus welchem Bundesstaat er kam, aber nicht seine Heimatstadt. Savannah wäre nie auf die Idee gekommen, den Firmenplünderer Mac Barlow mit den sympathischen Barlows in Verbindung zu bringen, die sie bisher kennengelernt hatte. „Ich wusste gar nicht, dass Sie mit den Barlows verwandt sind.“
„Lassen Sie mich raten. Sie hätten nie gedacht, dass meine charmanten Brüder auch nur ansatzweise etwas mit jemandem wie mir gemeinsam haben könnten, einem kaltherzigen Arschloch, dem es nur um den Profit geht.“
Anscheinend konnte der Typ auch Gedanken lesen. „Na ja … wenn diese Beschreibung zutrifft.“
Er lachte. „Ich kann Ihnen versichern, dass wir verwandt sind, auch wenn es ein paar Differenzen zwischen uns gibt, über die ich allerdings nicht reden will.“ Mac lächelte dünn.
Er sah trügerisch normal aus, wie ein Typ, mit dem man sich am Ende eines Tages mit einem Glas Wein ans Wasser setzen würde. Der Typ Mann, der mit einem den Weihnachtsbaum schmückte und dann das Licht im ganzen Haus ausschaltete, um den Anblick zu genießen.
Großer Gott, jetzt wurde sie auch noch romantisch, und das ausgerechnet bei dem Firmenplünderer, der das Vermächtnis ihres Vaters zerstören wollte! Sie musste sein Lächeln einfach ignorieren. Sogar Raubtiere lächelten – bevor sie einen in einem Stück verschlangen.
Savannah hätte Mac nur zu gern gehasst, wirklich, und irgendwie tat sie es auch. Doch insgeheim fragte sie sich, ob unter seinem weißen Hemd und seiner Lederjacke nicht doch ein Herz schlug. Sie setzte sich auf die Schreibtischkante. „Wissen Sie was? Stimmen Sie meinem Vorschlag zu, dann werden Sie dem Rest Ihrer Familie gleich viel ähnlicher.“
Er lachte. „Das ist Ihr überzeugendstes Argument dafür, Ihnen zu helfen? Dass ich damit die öffentliche Meinung von mir ändern würde?“
„Das und jede Menge gutes Karma. Das kann jeder gebrauchten, sogar fiese Tycoons.“ Sie lächelte, um ihre Worte abzumildern.
Er erwiderte ihren Blick. „Ich bin nicht fies.“
Savannah beugte sich vor. Sein Rasierwasser stieg ihr in die Nase, eins mit einer dunklen geheimnisvollen Note. Es passte zu dem Mann, der es benutzte. „Dann beweisen Sie es mir.“
Die Sekunden verstrichen. Macs Gesichtsausdruck war unergründlich. Savannah platzte fast vor Ungeduld, als er irgendwann aufstand und ihr eine Hand hinhielt. „Okay, Miss Hillstrand. Abgemacht.“
Sein Händedruck fühlte sich warm und fest an. Es war schon lange her, dass ein Mann sie berührt hatte – offensichtlich viel zu lange, so heftig, wie sie auf die Berührung reagierte. „Sehr schön. Dann fangen wir gleich morgen früh in alter Frische an.“
„Warum warten? Lassen Sie uns eine Kleinigkeit essen, und ich weihe Sie in meine sinisteren Manager-Geheimnisse ein.“
„Sie meinen ein Date?“ Savannah fragte das nur im Scherz, aber insgeheim ertappte sie sich bei der Hoffnung, dass er mit Ja antworten würde. Sie verspürte ein Gefühl der Enttäuschung, als er ihre Hand losließ.
Anscheinend hatte sie den Verstand verloren! Warum würde sie mit einem Mann ausgehen wollen, der das Lebenswerk ihres Vaters vernichten wollte? Okay, Mac sah gut aus und hatte ein tolles Lächeln, und ihr letztes Date war schon sehr lang eher, aber trotzdem. Er wollte ihre Firma, nicht sie.
„Lektion Nummer eins – je mehr man auf einmal erledigt, desto besser. Ich verschwende nicht gern Zeit mit Restaurantbesuchen. Am effizientesten ist es, am Schreibtisch zu essen, Meetings in die Mittagspause zu legen, das Frühstück ausfallen zu lassen …“
„Das Frühstück ausfallen lassen? Jetzt weiß ich endgültig, dass Sie verrückt sind.“ Sie lachte. „Ohne Pfannkuchen und Speck zum Frühstück läuft bei mir gar nichts.“
„Ich werd’s mir merken.“ Mac lächelte wieder. Für einen verrückten Augenblick fragte sie sich, ob er sich das merken wollte, weil er sich für sie interessierte oder weil er gerade beschloss, ihr sein nächstes Angebot in einem Diner zu machen. „Dann lassen Sie uns etwas zu essen bestellen, einen Schreibtisch freiräumen und sehen, wie weit wir kommen.“
„Okay.“ Savannah zögerte einen Moment. „Ehrlich gesagt würde ich gern woanders hingehen. Ich habe hier nämlich praktisch schon das ganze Wochenende verbracht.“ Bald würde die Sonne untergehen. Wie lange war es her, dass sie das letzte Mal im Freien und nicht an einen Schreibtisch gefesselt gewesen war? „Ich möchte lieber noch ein bisschen frische Luft schnappen.“
„Ich verschwende nicht gern Zeit. Savannah …“
Großer Gott, wie sexy er meinen Namen ausspricht. „Die Arbeit kann warten. Zumindest ein bisschen.“ Savannah nahm ihre Handtasche. Sie hatte in den letzten Wochen so viel Zeit im Büro verbracht, dass sie ganz vergessen hatte, worauf es im Leben wirklich ankam. Vielleicht würde sie ja ein besseres Gefühl dafür bekommen, warum ihr Vater ein so guter Firmenchef gewesen war, wenn sie die Orte aufsuchte, die er geliebt hatte.
„Die Arbeit wartet nie“, widersprach Mac. „Ich würde lieber …“
„Hören Sie mal, Sie haben doch schon einen langen Anreisetag hinter sich. Wäre es nicht schön, an einem ruhigen Ort eine entspannte Mahlzeit einzunehmen? Mein Vater war dafür, das Leben zu genießen. Um fünf Feierabend machen, die Wochenenden freinehmen und vor allem täglich etwas Spaß haben. Ich habe das in den letzten Monaten ganz vergessen, und es wird höchste Zeit, etwas davon nachzuholen. Um wieder aufzutanken.“
„Ich betrachte das eher als Konjunkturrückgang.“ Mac schüttelte den Kopf. „Hier geht es ums Geschäft und nicht die Gepflogenheiten Ihres Vaters. Bis die Dinge hier besser laufen, ist Ihre Anwesenheit unabdingbar.“
„Das sehe ich genauso, aber vorher muss ich erst mal wieder … meine Batterien aufladen. Mein Vater hat das auch so gehalten, und er war ein toller Chef.“ Savannah ging einen Schritt auf Mac zu. Als sie die kleinen goldenen Flecken in seinen blauen Augen sah, machte ihr Herz einen Satz. Sie unterdrückte den Impuls, wieder sein verführerisches Rasierwasser einzuatmen. „Warum kommen Sie nicht mit und lassen sich von mir einen Ort zeigen, der Willie Jay Hillstrand viel bedeutet hat und der ihn zu seinen besten Ideen inspirierte?“
„Ich werde bestimmt genug Inspiration in Ihren Unterlagen finden.“
Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Nein, werden Sie nicht. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede.“
Er musterte sie lange aus unergründlichen Augen. Das Einzige, was Savannah darin erkannte, war ein Anflug Belustigung. „Ich weiß nicht. Ich muss zwar etwas essen, aber …“
„Ich kenne ein tolles Lokal, in dem man himmlische Steaks kriegt. Es liegt direkt am Wasser, und es ist ruhig. Ich bestehe allerdings darauf, dass wir erst nach dem Dessert über die Firma reden.“
Mac lachte geringschätzig. „Erst nach dem Dessert? Und worüber sollen wir bis dahin reden?“
„Genau wegen dieser Frage kann ich Ihnen Hillstrand Solar noch nicht verkaufen, Mr. Barlow“, erwiderte Savannah. „Mein Vater war davon überzeugt, dass ein Privatleben sehr wichtig ist, und genau deshalb war er so erfolgreich. Den Leuten hier ging es gut. Solange Sie das nicht verstehen, verstehen Sie auch die Firma nicht.“ Sie bückte sich und kritzelte eine Adresse auf ein Stück Papier. „Wenn Sie mir also helfen wollen, treffen Sie mich in einer Stunde in diesem Lokal am See.“
„Ich würde lieber …“
Sie gab ihm das Stück Papier. Resolut und souverän, auch wenn sie sich absolut nicht so fühlte. „Das ist meine Bedingung, Barlow. Finden Sie sich damit ab.“
Mac musste immer wieder an Savannah Hillstrand denken. Natürlich hatte er dem Abendessen auswärts nur zugestimmt, damit er seinem Ziel, Hillstrand Solar zu kaufen, näherkam. Nicht, um mehr über die willensstarke, faszinierende Blondine zu erfahren.
Anscheinend hatte er sie völlig falsch eingeschätzt – etwas, das ihm sonst nie passierte und sein Interesse noch steigerte. Sie war widerstandsfähiger als gedacht und ließ sich von ihm weder einschüchtern noch Angst einjagen. Sie hatte ihn sogar dazu gebracht, einer völlig verrückten Idee zuzustimmen: ihr dabei zu helfen, Hillstrand Solar zu retten.
Er konnte ihr jetzt natürlich falsche Tipps geben, aber irgendwie fand er die Vorstellung, ihr zu helfen, ganz verlockend. Eine Firma zu retten, anstatt sie zu verkaufen, wäre mal eine interessante Abwechslung.
Ihm blieb noch eine Stunde bis zu seinem Treffen mit Savannah – Zeit, die er damit verbringen konnte, sich in ein Café zurückzuziehen und seine E-Mails zu checken. Oder er biss in den sauren Apfel und besuchte seine Familie. Irgendwie hatte er seine Brüder und seine Mutter vermisst, und er freute sich darauf, sie endlich wiederzusehen.
Das galt jedoch nicht für seinen Vater, schon gar nicht nach dem Gespräch mit Onkel Tank in Atlanta, der natürlich in Wirklichkeit nicht Tank hieß, auch wenn ihm der Spitzname schon seit seiner Kindheit anhaftete. Er war der jüngere Bruder von Macs Vater Bobby, ein Witzbold, der früher jede Menge Mist gebaut hatte. Als er Mac von Bobbys Fehltritt erzählt hatte, hatte Mac das daher zunächst nur für einen Scherz gehalten, aber leider hatte er sich geirrt. Was er über seinen Vater erfahren hatte, warf alles über den Haufen, was er über seine Familie zu wissen geglaubt hatte.
Du hast noch einen Bruder, hatte Onkel Tank ihm mitgeteilt. Er hat gesagt, er will den Rest der Familie kennenlernen, und zwar schon bald.
Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis die Wahrheit ans Licht kam und Bobby als Betrüger entlarvt wurde. Mac mochte seinen Vater nicht besonders, aber die Vorstellung, den anderen einen solchen Schock versetzen zu müssen, machte ihm Bauchschmerzen. Wie sollte er einen Mann, mit dem er seit fast zehn Jahren kein Wort gewechselt hatte, mit etwas so Kompromittierendem konfrontieren?
Als Mac in der Einfahrt seines Elternhauses ankam, ließ er den Blick über die offene Veranda und die Eingangstür gleiten, die wie früher himbeerrot gestrichen waren. Das Haus hatte sich in all den Jahren kaum verändert. Mac parkte sein Motorrad, stieg die Verandastufen hoch und betrat das Haus. Sofort wurde er von Familienmitgliedern umringt.
Grinsend nahm er seinen Helm ab. Verdammt, war das schön, alle wiederzusehen. „Ich habe gehört, einer von euch will heiraten? Ich bin gekommen, um ihn davon abzuhalten.“
Jack war der Erste, der ihm einen Schlag auf den Rücken versetzte. Er war immer noch fit und schlank von seiner Militärzeit. „Sorry, Mac, aber du kommst zu spät. Versuch’s mal bei Luke. Er hat sich vor fünf Sekunden verlobt.“
Was? Luke, verlobt? Damit hätte Mac nie gerechnet. Er warf seinem jüngsten Bruder einen süffisanten Blick zu, doch der grinste nur idiotisch. Mac schüttelte den Kopf. „Kaum ist man ein paar Jahre weg, bricht hier das Chaos aus!“
Seine Mutter Della umarmte ihn herzlich. „Halt den Mund und freu dich für deine Brüder“, sagte sie und zog ihn zum Esszimmertisch. Es war Sonntag