Im Unterschied zu Marx' Das Kapital liegt in diesem Buch das Hauptaugenmerk nicht auf den Produktionsverhältnissen, also Arbeit und Kapital, sondern auf dem System der Bedürfnisse. Es wird gezeigt, dass der fortgeschrittene Kapitalismus, um weiter wachsen zu können, auf Begehrnisse setzen muss, nämlich solche Bedürfnisse, die gesteigert werden, wenn man ihnen entspricht. Es sind Bedürfnisse nach Lebenssteigerung, Ausstattung, Gesehen-Werden. Das führt zu einer Neubewertung der Ware: Während Marx Gebrauchswert und Tauschwert unterschied, so wird der Tauschwert, die Attraktivität der Ware auf dem Markt, zum neuen Gebrauchswert: Er dient der Inszenierung des Lebens, von Personen und ihres Lifestyles, von Firmen, Institutionen, Städten, der Politik.
Gernot Böhme, geboren 1937, ist Professor em. für Philosophie an der TU Darmstadt. In der edition suhrkamp erschien zuletzt eine erweiterte Auflage seines Klassikers Atmosphäre. Essays zur neuen Ästhetik (es 2664).
Gernot Böhme
Ästhetischer Kapitalismus
Suhrkamp
eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2016
Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe der edition suhrkamp 2705.
© Suhrkamp Verlag Berlin 2016
edition suhrkamp
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Für Inhalte von Webseiten Dritter, auf die in diesem Werk verwiesen wird, ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich, wir übernehmen dafür keine Gewähr.
Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar.
Satz: Satz-Offizin Hümmer GmbH, Waldbüttelbrunn
Umschlag gestaltet nach einem Konzept
von Willy Fleckhaus: Rolf Staudt
eISBN 978-3-518-74425-3
www.suhrkamp.de
Einleitung
1. Zur Kritik der ästhetischen Ökonomie
2. Kritik des Wachstums
3. Das Leistungsprinzip und das Reich der Freiheit
4. Der Geschmack des Gewöhnlichen. Über Distinktionsschicksale im Zeitalter der ästhetischen Ökonomie
5. Fortschritte der Warenästhetik
6. Flanieren in der Shoppingmall. Das Nordwestzentrum in Frankfurt
7. Putz und Camouflage. Über Architektur und Fassadenästhetik
Drucknachweise
Bildnachweise
Register