Bevor du beginnst ... | 11WATERCOLOR Die Aquarellmalerei, auch Watercolor genannt, ist eine sehr spannende und teilweise unvorhersehbare Maltechnik. Man kann sehr genau und detailreich mit Aquarellfarben malen, aber auch spontane Farbverläufe fernab jeglicher Perfektion damit erzeu-gen. Je nachdem, ob man viel oder wenig Wasser benutzt, läuft die wasserlösliche Farbe blitzartig anders über das Papier und es entste-hen ganz ungeplante, einmalige Farbflächen. Genau das ist so faszi-nierend für mich und meine Aquarellarbeiten: das Zusammenspiel von zufälligen Farbstrukturen und kleinen detaillierten Ergänzungen, aus denen ein Gesamtbild entsteht. Dabei muss man keinesfalls die ge-wünschten Motive eins zu eins von einer Fotovorlage abmalen. Viel-mehr geht es darum, kleine, neue Farbwelten zu kreieren, sich auf das Spiel mit Wasser und Farbe einzulassen und zu schauen, was dabei zum Vorschein kommt. Egal, ob Bär mit Hut oder hängendes Faultier in Lianen: Hauptsache, man taucht ab in eine Welt der Farben und Formen, die uns glücklich macht und unseren Alltag kreativ bereichert.
12 | Watercolor ∙ Wild & FreeMATERIALIEN Du benötigst keine große Ausstaung, um mit der Aquarellmalerei zu beginnen. In der Regel reichen:•Bleistift • Radiergummi• Pinsel• Papier• Aquarellfarben• altes (Küchen-)Tuch • WasserglasPinselDie Wahl des Pinsels ist nicht gerade ein-fach, wenn man sieht, wie groß das Angebot und die Preisunterschiede dabei sind. Echt-haarpinsel sind dabei meist teurer als syn-thetische Pinsel. Wichtig ist, dass dein Pinsel das Wasser gut aufnehmen und halten kann, biegsam ist und seine Formnach dem Pinsel-strich leicht wieder annimmt. Außerdem soll-ten die Pinselhaare nach dem Tupfen oder Linienziehen nicht direkt zerzausen. Es gibt grundsätzlich runde und flache Pinsel. Mit einem runden Pinsel, bei dem die Haare spitz zusammenlaufen, lassen sich sowohl feine als auch dicke Striche ziehen, je nachdem, wie man den Pinsel auf das Papier setzt. Das gilt auch für die Flachpinsel, welche sich be-sonders für größere Flächen wie zum Beispiel Hintergründe eignen. Zu meinen Favoriten gehören die Cosmotop-Spin-Rund- und Flach-pinsel von da Vinci, die sehr weich sind und nicht schnell ausfransen. Drei bis vier Pinsel von fein bis grob sollten für den Anfang ge-nügen, um verschiedene Projekte umsetzen zu können. Ich empfehle Rundpinsel in den Stärken Nr. 0, 3, 5 und 8 oder 10.Tipp:Säubere deine Pinsel regelmäßig unter fließendem Wasser, damit sie gut gepflegt sind und lange Zeit ihre Dienste tun.