KAPITEL 1

„Unser Modell ist richtig klasse geworden“, stellte Jan zufrieden fest, als sein bester Freund Tim den letzten Miniatur-Baum festklebte.

Die Jungen hatten den ganzen Morgen an der Urzeit-Landschaft gebastelt und waren gerade eben damit fertig geworden. Das maßstabsgetreue Modell nahm die gesamte Tischfläche ein. Es sollte eines der Ausstellungsstücke im neuen Dinosaurier-Museum werden, das Jans Vater im Erdgeschoss des alten Leuchtturms – ihrem Zuhause – eröffnen wollte.

„Der Sumpf ist meine Lieblingsstelle“, sagte Tim und schraubte den Deckel des Klebstoffs zu.

Das Landschaftsmodell mit der Bezeichnung „Späte Kreidezeit“ bestand aus einem Dschungel, einer Flachebene, einem Strand mit Klippen und einer düster wirkenden Sumpflandschaft. Jans Papa hatte unter dem Tisch eine Nebelmaschine aufgestellt, sodass Rauch wie echte Nebelschwaden über dem Sumpf waberte.

Jans Vater kam mit der Post in der Hand ins Zimmer.

„Die Ozeanfläche habt ihr toll bemalt!“, lobte er die Jungen und musste schmunzeln, als er ihre mit Farbe bekleckerte Kleidung sah. „Und euch selbst auch!“

Zuletzt fügten Jan und Tim ihrer Miniatur-Landschaft das Allerwichtigste hinzu: die Dinosaurier! Sie stellten eine Triceratops-Herde in die grüne Flachebene.

„Da stehen sie genau richtig“, sagte Jans Vater. „Es sieht aus, als ob sie gerade grasen würden.“ Dann zog er eine Kiste heran und wühlte darin herum. Staub wirbelte auf.

„Wo sind denn nur die Edmontosaurier?“, murmelte er vor sich hin. „Die müssen doch hier irgendwo sein.“

„Papas Dinosaurier-Modelle sind großartig“, wisperte Jan Tim zu, „aber sie sehen nicht halb so gut aus wie echte Dinos.“

Jan und Tim teilten ein Geheimnis: Sie hatten vor einiger Zeit den Eingang zu einem geheimen Universum mit echten, lebendigen Dinosauriern entdeckt. Wann immer sie Zeit hatten, besuchten sie diese Urzeit-Welt.

Jan nahm einen Tyrannosaurus Rex und ließ ihn mit lautem Gebrüll über die Flachebene laufen – direkt auf einen Ankylosaurus zu.

Tim schnappte sich den Ankylosaurus.

„So einfach werde ich es dir nicht machen, Fleischfresser!“ Mit dem keulenartigen Ankylosaurus-Schwanz schlug Tim nach dem T-Rex.

„Uuups!“ Tim hielt den Atem an, als der T-Rex aus Jans Hand geschleudert wurde und auf einem Regal mit anderen Miniatur-Dinosauriern landete.

PLONG!

Der T-Rex krachte gegen ein Modell mit langen Flügeln, das anfing zu wackeln und dann vom Regalbrett fiel. Jan reagierte sofort. Er hechtete hinterher und fing das Modell gerade noch auf, bevor es auf den Boden knallte.

„Gute Reaktion!“ Tim seufzte erleichtert.

Jans Vater kam herbeigeeilt.