Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Buch „Der Norden mordet in Hamburg“ (Informationen über die TV-Serie „Morden im Norden“) in der Deutschen Nationalbibliothek; detaillierte bibliografische Daten können Sie im Internet über www.dnb.de abrufen.
©opyright by Matthias Röhe, Hamburg (Januar 2021)
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Gedruckt in Deutschland / Printed in Germany
ISBN: 978-3-7534-2999-1
Rasant geschnittene Bilder: Mehrere Windkrafträder und ein Fernsehturm sind zu sehen, die Sonne geht im Zeitraffer auf. Ein Schiff fährt auf der Trave in Lübeck-Travemünde. Auch das Lübecker Wahrzeichen, das Holstentor, erscheint. Ein rotes Backsteingebäude mit der Aufschrift „Polizei“ ist zu sehen. Der Name Sven Martinek wird eingeblendet, als er als Ermittler Finn Kiesewetter seinen Dienstausweis der Lübecker Polizei in der Hand hält. Dann erscheint Ingo Naujoks als Polizist Lars Engen. Er steht mit gezogener Waffe in einem Raum. Dann rennen mehrere Polizisten schwerbewaffnet mit Schutzwesten über einen Parkplatz. Es herrscht Spannung, als die Polizisten Finn Kiesewetter und Lars Englen durch einen Torbogen in den Innenhof eines Gebäudes gehen.
Es ist der Vorspann, auch „Intro“ genannt, der beliebten Fernsehserie „Morden im Norden“. Seit Februar 2012 wird die Vorabend-Krimiserie im Ersten (ARD) und in diversen Dritten Programmen ausgestrahlt. In den vergangenen Jahren wurde der Vorpann einige Male aktualisiert und modernisiert. Die Serie startete ursprünglich als Teil der Vorabend-Krimireihe „Heiter bis tödlich“, daher liefen die ersten drei Staffeln noch mit dem Reihenobertitel als „Heiter bis tödlich – Morden im Norden“. Der Vorpann der ersten Staffel wird als Zeichentrick eingeleitet, eine Leiche wird mittels eines weißen Kreideumriss angedeutet. Dann fliegt eine Patrone aus einer Pistole und wandert aus Sicht des Zuschauers von links nach rechts. Aus der Patrone assimiliert der weiße Schriftzug „Morden im Norden“. Daneben ist das Holstentor zu sehen, darunter steht „Heiter bis tödlich“.
Die TV-Serie wird von der ndF:neue deutsche Filmgesellschaft mbH mit Hauptsitz in Berlin produziert und spielt in Lübeck. Gedreht wird sie allerdings größtenteils in Hamburg und Umgebung. Ein Beispiel gefällig? Im aktuellen Vorspann laufen die Polizisten Finn Kiesewetter und Lars Englen, wie oben beschrieben, durch einen Torbogen (Fotos unten).
Da zuvor Motive aus Lübeck gezeigt wurden, bekommt der Zuschauer den Eindruck, diese Szene wurde auch in Lübeck gedreht. Aber: Dieser Torbogen ist in Hamburg zu finden. Es ist der Eingangsbereich der Gelehrtenschule des Johanneums an der Maria-Louisen-Straße 114 in Hamburg-Winterhude. Im Kapitel „Drehorte von ‚Morden im Norden“ gehe ich intensiv auf einzelne Drehkulissen ein. Die Hansestadt Lübeck ist Handlungsort dieser Polizeiserie, die den Ermittlungsalltag von Hauptkommissar Finn Kiesewetter (Sven Martinek) zusammen mit seinem Kollegen Lars Englen (Ingo Naujoks) zeigt.
Kiesewetter plante ursprünglich auf seinem Anwesen in der Uckermark (Brandenburg) ein einfaches, aber naturnahes Leben als Biobauer zu führen. Ein Brand seines Bauernhofs machte alles zunichte. Deshalb ging er zurück in seinen alten Beruf als Kommissar und zog in seine alte Heimat Lübeck, die ihm vor Jahren zu klein wurde und die er als Jugendlicher verlassen hatte.
In der ersten Folge von „Morden im Norden“ mit dem Episodentitel „Der Marzipanmörder“ (Staffel 1, Folge 1) fährt ein Zug in den Bahnhof von Lübeck (Foto unten). Er kommt zum Stehen, Fahrgäste steigen aus. Ein Mann trägt einen Vogelkäfig in der Hand und sagt: „Ja, willkommen in Lübeck. Ob`s dir hier allerdings gefällt?“
Gewuchsel auf dem Bahnsteig der Hansestadt. Nach einem kurzen Szenenwechsel – der Zuschauer ist plötzlich im Polizeipräsidium Lübeck – steht der Mann mit seinem Vogelkäfig direkt am Bahnhofsvorplatz und möchte in ein Taxi steigen. „Moin, das erste Mal in Lübeck?“ fragt der Taxifahrer den Fahrgast in spe, der wiederum kurz und knapp antwortet: „Der Vogel schon.“ Der Taxifahrer öffnet den Kofferraum, während der Fahrgast einsteigt.
„Einmal zum Polizeipräsidium, bitte“, sagt der Fahrgast zum Fahrer.„ Oha, was wollen Sie denn da? Hat Ihr Piepmatz etwa etwas ausgefressen? Aber der sitzt doch schon hinter Gittern“, sagt der Fahrer und lacht.
Mit diesem Einstieg verfolgen am 21. Februar 2012 die Fernsehzuschauer die erste Folge.
Auf Finn Kiesewetter warten einige Überraschungen auf ihn: Seine Jugendliebe Elke Rasmussen ist jetzt Staatsanwältin und Kiesewetters oberste Vorgesetzte. Lars Englen, der Chef dieser Polizeiwache, ist nicht nur Kiesewetters ehemaliger Klassenkamerad, dem er immer schon ein Dorn im Auge war, sondern auch noch Rasmussens Exmann, wie er an seinem ersten Tag erfährt.
Mangels liquider Mittel zieht Kiesewetter zunächst in sein altes Jugendzimmer zu seinen Tanten Ria und Toni, die in der Lübecker Altstadt einen Teeladen betreiben. Die beiden hanseatischen Damen sind hocherfreut über seine Heimkehr und lassen keine Gelegenheit aus, sich in das Privatleben Kiesewetters einzumischen oder ihn zu verkuppeln.
Eine geeignete Kandidatin scheint ihnen die Physiotherapeutin Klara Wellmann zu sein.
Sein erster Fall führt Finn Kiesewetter an den Timmendorfer Strand, wo die Leiche des Lübecker Marzipanfabrikanten Lübbers gefunden wurde. Timmendorfer Strand ist übrigens eine Gemeinde im Kreis Ostholstein, etwa 15 Kilometer nördlich von Lübeck entfernt.
Der Industrielle Lübbers wurde mit einem seiner eigenfabrizierten Marzipanriegel erstickt. Gemeinsam mit seiner bodenständigen, dafür etwas hypochondrischen Kollegin Sandra Schwartenbeck nimmt Finn Kiesewetter die Ermittlungen auf. Es stellt sich heraus, dass Lübbers bei seinen Mitmenschen nicht sonderlich beliebt war. Daher gibt es einige Personen, die als Täter in Frage kommen. Vor allem seine Stieftochter Jennifer ist gar nicht gut auf ihn zu sprechen. Ihr Freund Thies ist Buchhalter in Lübbers’ Fabrik und hatte bei seinem Schwiegervater in spe keinen leichten Stand. Auch Lübbers’ Ehefrau, die von seinem Verhältnis zur Sekretärin wusste, sowie Werksleiter Hüpeden haben ein Motiv. Allerdings können alle Verdächtigen Alibis vorweisen. Finn Kiesewetter muss in seinem ersten Fall ganz schön um die Ecke denken – aber samt seiner kompetenten Kollegen löst er diesen Fall natürlich.
Mit dieser Episode beginnt eine erfolgreiche Polizeiserie, die im Februar 2012 etwa 1,8 Millionen Menschen vor dem Bildschirm ansehen.
Die Folge „Romeo und Julia“ (Folge 98) erreicht etwa achteinhalb Jahre später bislang die höchste Reichweite für den ARD-Vorabendkrimi: Etwa 3,34 Millionen Zuschauer verfolgen die Ermittlungsarbeit der Kommissare Finn Kiesewetter (Sven Martinek) und Lars Englen (Ingo Naujoks) in Lübeck. Das entspricht einem Marktanteil von 12,3 Prozent. Zuletzt war am 25. November 2019 eine höhere Sehbeteiligung für die Serie gemessen worden (3,355 Millionen, 13,0 % Marktanteil), wie die Pressestelle von Das Erste am 1. Dezember 2020 mitteilt.
„Morden im Norden“ wird aktuell in der ARD (Das Erste), sowie im NDR Fernsehen, MDR Fernsehen, RBB Fernsehen und ONE ausgestrahlt. Zudem bietet das Bezahlfernsehen Sky Krimi-Folgen dieser Polizeiserie an.
Die von der ndF in Lübeck und Hamburg gedrehte Serie ist ein Abklatsch des Dauerbrenners „Großstadtrevier“, der ebenfalls in der ARD zu sehen ist. Während allerdings das „Großstadtrevier“ mit möglichst wenig Mord und Todschlag auskommt und dazu eher spannende Alltagsgeschichten der Hamburger Polizei erzählt, ist bei „Morden im Norden“ in jeder Folge mit einem grausamen Mordfall zu rechnen. Dabei ist die Handlung grundsätzlich immer gleich: die Ermittler Kiesewetter und Englen kommen an einen Tatort, begrüßen Gerichtsmediziner Dr. Henning Strahl („Strahlemann“, gespielt von Christoph Tomanek) und in neueren Folgen Kollegin Nina Weiß (Julia E. Lenska). Danach ist der Zuschauer bei den Ermittlungen zu dem Mordfall dabei.
Natürlich möchte ich die beiden Serien nicht gegeneinander ausspielen.
Vergleichen kann ich sie aber schon, schließlich sind beides Polizeiserien, die im Norden spielen und zum größten Teil in Hamburg gedreht werden.
Wer seit 34 Jahren das „Großstadtrevier“ kennt und dann auf einmal die Polizeiserie „Morden im Norden“ zu sehen bekommt, der merkt einen deutlichen Unterschied. Das beginnt übrigens bei der Besetzung der Darsteller: Sven Martinek und Ingo Naujoks. Martinek hat mich übrigens über seinen offiziellen Instagram-Account angeschrieben und mitgeteilt, dass es sich um „fürchterliche Paparazzi-Fotos“ handelt, die ich veröffentlicht habe. Unregelmäßig poste ich bei Instagram Fotos, die ich vorwiegend bei Presseterminen gemacht habe. Auch Fotos von Dreharbeiten lade ich hoch. Auch von „Morden im Norden“ – offenbar haben sie Martinek nicht gefallen. So hat halt jeder seine Meinung. Es geht dabei um die Fotos ab Seite 202, wo ich ihn und Naujoks am Steinbeker Marktplatz fotografiert habe.
Wie sage ich immer: man kann es nicht allen Menschen Recht machen. Nicht jedem können meine Fotos gefallen. Deshalb nehme ich es hin und akzeptiere seine Meinung. Mir gefällt seine Rolle als Kriminalpolizist Finn Kiesewetter auch nicht. Die Rolle hätte besser von einem anderen Schauspieler besetzt werden können. Aber so hat halt jeder seine Meinung.
Allgemein möchte ich auf folgendes hinweisen: wenn von Zuschauern die Rede ist, meine ich natürlich alle Personen männlichen, weiblichen oder diversen Geschlechts. Damit das Buch lesbar bleibt, schreibe ich ausschließlich das Maskulinum (Regisseur, Kameramann und so weiter). Gemeint sind damit aber alle.
Seit neun Jahren ermittelt Hauptkommissar Finn Kiesewetter in Lübeck, davon nun schon sechs Jahre zusammen mit Lars Englen. Beide ergeben ein ungleiches, aber eingespieltes Team, das eine echte Freundschaft verbindet. Finn Kiesewetter ist intuitiv und direkt. Grundsätzlich steht er Verdächtigen wie Zeugen immer erst einmal offen gegenüber und versucht sich einfühlsam in sie hineinzuversetzen. Dabei schaut er nicht nur auf offensichtliche Fakten, sondern vertraut in der Beurteilung der Menschen seinem Bauchgefühl, was immer wieder zu einigem Abstimmungsbedarf mit seinem Partner Lars Englen führt.
Immer wieder setzt er sich auch gegen Vorschriften durch und lässt fünfe gerade sein.
Auch sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn sorgt hin und wieder in einzelnen Episoden zu Reibereien zwischen den Kollegen. Zur Schau getragener Reichtum findet Finn Kiesewetter abstoßend. Ebenso wenig schert er sich um Stellung und Ämter. Hingegen setzt er sich – seiner eigenen Herkunft entsprechend – mit vollem Engagement für die sozial Schwachen ein. Menschen, die keine Lobby und Macht haben, besitzen bei ihm einen hohen Stellenwert. Aber trotz aller Impulsivität bleibt Finn Kieswetter immer professionell und ein guter Lübecker Polizist.
Sven Martinek wurde 1964 in Magdeburg geboren und 1982 durch die Hauptrolle im Jugendfernsehfilm „Das Mädchen und der Junge“ und durch eine Nebenrolle im Jugendfilm „Insel der Schwäne“ (1983) einem breiten Publikum in der DDR bekannt. Bereits 1978 wurde er für die Hauptrolle im DEFA-Jugendfilm „Sieben Sommersprossen“ gecastet. Die Rolle wurde allerdings von Schauspieler Harald Rathmann besetzt, wie er in einem Interview in der „Super Illu“ bekannt gab.
Populär wurde Sven Martinek 1996 durch die RTL-Actionserie „Der Clown“, in der er als Max Zander-Hecke auftaucht. Laut Aussage des Produktionsunternehmens war „Der Clown“ einer der aufwändigsten Action-Filme Europas. Nach der Serie und dem Kinofilm „Der Clown Payday“ spielte Martinek in der Fernsehserie „Die Spezialisten: Kripo Rhein-Main“ (ZDF) den im Rollstuhl sitzenden Kriminalhauptkommissar Thomas Wallner.
In der ARD-Serie „Tierärztin Dr. Mertens“ war er in der durchgehenden Rolle des Kinderarztes Dr. Christoph Lentz. zu sehen. Es folgten Auftritte in „In aller Freundschaft“, „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“, „Polizeiruf 110“, „Die Landärztin“, SoKo Leipzig“ und beispielsweise „Notruf Hafenkante“ zu sehen. Privat war Sven Martinek unter anderem mit Simone Thomalla, Judith Kernke und Kader Loth liiert und mit der Schauspielerin Maren Schumacher verheiratet. Aktuell ist er mit Bianca Rütter (Ex-Frau von Martin Rütter) zusammen und wohnt in Berlin.
Auch wenn er am Anfang Anlaufschwierigkeiten hatte, ist Lars Englen nun froh, seit etwa sechs Jahren gemeinsam mit seinem Kollegen Finn Kiesewetter im Außeneinsatz zu ermitteln und Mordfälle aufzuklären. Die beiden verbindet inzwischen eine echte Freundschaft, auf die nicht selten am Ende einer jeden Folge mit einer Buddel Bier auf dem Bootssteg vor dem Lübecker Polizeikommissariat getrunken wird. Okay, es wird meistens auf den Erfolg angestoßen und die anderen Kollegen sitzen dann ebenfalls auf dem Steg. Aber Kiesewetter und Englen verstehen sich halt. Aus gutbürgerlichen Verhältnissen kommend, mag Lars Englen klassische Kultur und Konzerte. Im Gegensatz zu seinem impulsiveren Kollegen hält Englen sich „ans Protokoll“ und die dienstlichen Vorschriften. Ungern sieht er seinen Partner bei einer „Abkürzung“ durchs Regeldickicht oder bei einer „unkonventionellen Beweissicherung“. Kommt es aufgrund von Englens Impulsivität zu berechtigten Konflikten mit der Staatsanwaltschaft, schlägt er sich aber treu auf die Seite seines Partners, selbst wenn er ihn vorab genau vor dieser Situation gewarnt hat.
Trotz oder gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit und ihrer oft gegensätzlichen Perspektiven auf den Fall ist ihre Aufklärungsquote enorm hoch. Lars Englen hat das Sagen im Lübecker Kriminalkommissariat. Der sympathische Brillenträger ist in zweiter Ehe verheiratet mit einer 15 Jahre jüngeren Frau, frischgebackener Vater von zwei kleinen Zwillingsmädchen. Englen ist Machtmensch und Bürokrat, der im Revier ebenso patriarchalisch auftritt wie im Privatleben. Er liebt Pressekonferenzen, Interviews und öffentliche Aufmerksamkeit, das sind die Werte, für die Englen fast alles stehen und liegen lassen würde.
Ingo Naujoks wurde 1962 in Bochum geboren. Er spielte in dem Film „Karniggels“ (1991, Regie: Detlev Buck) den Autodieb Elle. 1994 trat Naujoks in „Keiner liebt mich“ (Regie: Doris Dörrie) als Lasse, Teilnehmer eines Volkshochschulkurses für „selbstbestimmtes Sterben“, auf. 1995 bis 2000 spielte er in der Krimiserie „Die Straßen von Berlin“ (Pro 7) den SoKo-Ermittler Karnowsky. Mit einer größeren Veränderung (beispielweise Oberlippenbart / Pomade) spielte er 1999 in dem Fernsehfilm „Tournee ins Paradies“ mit. 1999 bis 2001 folgte ein Abstecher ins Comedy-Genre. Auch in der Fernsehserie „Anke“ (Sat.1) war er zu sehen.
Weitere Rollen hatte Ingo Naujoks unter anderem in Filmen wie „Polizeiruff 110“, „Ein Engel und Paul“, „Hände weg von Mississippi“ und „Schade um das schöne Geld“. In TV-Serien hatte Naujoks beispielsweise Auftritte in „Großstadtrevier“, „Notruf Hafenkante“, SoKo Köln“, „Küstenwache“, „Der Landarzt“, „Die Wache“, „Der Alte“ und „Der Fürst und das Mädchen“. Im Jahr 2004 erhielt er den Deutschen Comedypreis als bester Schauspieler in der Comedy-Serie „Bewegte Männer“. Ingo Naujoks wohnt in Berlin und hat zwei Kinder. Kurios: 2004 spielte Naujoks in einem Werbespot einen Aussteiger, dessen kleine (Film-) Tochter ihm erklärt, später auch einmal „Spießer“ werden zu wollen.
Kriminaloberkommissarin Sandra Schwartenbeck unterstützt Finn Kiesewetter und Lars Englen in den ersten 64 Folgen von „Morden im Norden“ bei ihren Ermittlungen. Die engagierte junge Frau weiß mit den Eigenarten ihrer Partner umzugehen, hat aber selbst auch ihre Macken: Sie ist eine ausgemachte Hypochonderin. In der Episode „Tödliches Vertrauen“ (Folge 56), bei dem die Kripo Lübeck den Diebstahl der Störtebeker-Kette aufklärt, ermittelt Sandra Schwartenbeck zuletzt an der Seite von Kiesewetter und Englen und wechselt zur Polizei nach Hamburg.
Marie-Luise Schramm wurde 1984 geboren und startete schon früh eine Karriere als Synchronsprecherin – angefangen mit Kinderrollen bis zur deutschen Stimme von Mia Wasikowska in „Alice im Wunderland“. Mit zehn Jahren begann die gebürtige Berlinerin ihre Karriere als Schauspielerin: in der Fernsehserie „Unser Charly“ (ZDF) hatte sie ihre erste Rolle vor der Kamera. Von 1997 bis 1999 spielte sie eine Hauptrolle als Milli in der MDR-Comedyserie „Mama ist unmöglich“. Darüber hinaus trat sie unter anderem in „SoKo Köln“, „Großstadtrevier“, „Die Schönste aus Bitterfeld“, „Erste Liebe“ und in der Krimireihe „Tatort“ auf. Ab 2006 sah man sie als Charlotte Lorenz in 15 Episoden von „Die Familienanwältin“ neben Mariele Millowitsch.
Marie-Luise Schramm wohnt in Stahnsdorf bei Berlin. Sie ist die Tochter von Synchronsprecher und Schauspieler Bernd Schramm, der im Januar 2005 verstarb.
Er gehört zu den Kriminalisten, die ihren Dienst im Büro absolvieren. Sein Motto: Bloß keine Langeweile! Schröter leistet wertvolle Recherchearbeit am Schreibtisch und kann nicht selten wichtige Details zur Lösung der Fälle beitragen. Oftmals blickt er aus dem Fenster seines Büros und denkt über Motive eines Mordes nach. Aber wenn es darauf ankommt, ist Schröter auch bei Observierungen und anderen Ermittlungen mit dabei. Dies tut er am liebsten gemeinsam mit seiner Kollegin Nina Weiss. Seine langjährige Erfahrung im Polizeidienst allgemein und bei der Sitte im Besonderen kommt dem Team immer wieder zu gute.
In letzter Zeit hat sich Heinz Schröter, der seinem Beruf immer alles andere untergeordnet hat, häufiger gefragt, was in seinem Leben noch so wichtig ist. In der 100. Folge („Versteckspiel“) ermitteln Schröter und Weiss im Haus der Familie Bruhns nach Beweisen in einem Mordfall – ein Mann versucht unerkannt zu fliehen und gibt mit seinem Auto Vollgas. Um seine Kollegin Weiss zu schützen, wirft sich Oberkommissar Schröter vor das Fluchtauto – mit schwerwiegenden Folgen, denn er landet schwerverletzt im Krankenhaus. Noch auf dem Krankenbett beschließt er, vorzeitig in Pension zu gehen und zu seiner Freundin Lotti nach Gran Canaria auszuwandern.
Veit Stübner wurde 1954 geboren und absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Stübner wurde in den vergangenen Jahren durch Rollen in „Schimanski“, „Jenseits der Mauer“, „Koslowski“, „Stubbe – Von Fall zu Fall“, „Polizeiruf 110“ oder beispielsweise „Pfarrer Braun“ bekannt. Ab 1999 spielte er den Kriminalrat Wiegand in der Krimireihe „Tatort“, der in Berlin spielt. Er hatte eine Gastrolle als Firmeninhaber Althoff in der Fernsehserie „Stromberg“ und wirkte im Historienfilm „Der Untergang“ (2004), der von den letzten Tagen Adolf Hitlers in Berlin handelt, als SS-Obergruppenführer Oswald Pohl mit. Veit Stübner wohnt im Hamburger Stadtteil Winterhude.
Nina Weiss ist vor fast vier Jahren (Folge 57, „Tödlicher Zweifel“ aus Hamburg zur Mordkommission Lübeck gestoßen. Von Anfang an fühlte sich Nina Weiss im Team gut aufgehoben. Sie ist Polizeiobermeisterin ersetzt Polizeioberkommissarin Sandra Schwartenbeck, nachdem diese der Karriere wegen überraschend nach Hamburg wechselt. Sie ist eine engagierte, junge und selbstbewusste Polizistin und fügt sich gut in das Team der Mordkommission Lübeck ein. Entsprechend genießt sie die Wertschätzung ihrer neuen Kollegen. Sie wechselt auf Wunsch der neuen Staatsanwältin Zobel zur Mordkommission und soll dort für frischen Wind sorgen.
Sie arbeitet vor allem an der Seite des erfahrenen und warmherzigen Beamten Schröter, ist meistens als eine der ersten an einem Tatort. Der gegenseitige Respekt und das Vertrauen zueinander machen sie zu einem Dreamteam über die Generationen hinweg.
Die Kollegen Finn Kiesewetter und Lars Englen schätzen ihre Zuverlässigkeit und ihre digitale Kompetenz, da kann ihr keiner im Team das Wasser reichen. Mit großer Energie und vollem Einsatz hat Nina sich zu einer unersetzlichen Kraft in der Mordkommission heraufgearbeitet.
Julia E. Lenska heißt bürgerlich Julia Schäfle und wurde 1988 geboren. 2011 war sie in der Telenovela „Lena – Liebe meines Lebens“ (ZDF) für mehrere Folgen als Ronja Richter in einer Nebenrolle zu sehen. 2011 stand sie in einer Hauptrolle für die ARD in dem Fernsehfilm Der Mann, der alles kann vor der Kamera. 2016 spielte sie Kerstin Hemmersbach, die „toughe“ Controllerin des Steinkamp-Zentrums, in der TV-Serie „Alles was zählt“ (RTL). Fernsehzuschauer kennen sie zudem aus „SoKo Köln“, „SoKo Wismar“, „Die Bergretter“, „SoKo Leipzig“, „In aller Freundschaft“ und „Tatort“. Seit 2019 tritt sie als Julia E. Lenska auf. Lenska lebt in Berlin.
Nachdem Schröter in Pension gegangen ist verstärkt die neue Ermittlerin Tomke Jennsen die Lübecker Ermittler. Ähnlich wie zuvor Schröter arbeitet sie eng mit Nina Weiss zusammen – eine junge weibliche Achse im Team. Und die beiden verstehen sich auf Anhieb sehr gut. In der Folge „Atemnot“ (Episode 101) wird sie, die vom Betrugsdezernat in Kiel kommt und keine Erfahrung mit Toten hat, beim Anblick einer Leiche fast ohnmächtig. Doch dann macht sie am Tatort eine wichtige Entdeckung: Es muss im Haus der Leiche einen Stromausfall gegeben haben, denn einige Uhren gehen 43 Minuten nach. Aber warum hat das niemand ihrer Kollegen oder das Umfeld des toten Mannes bemerkt? Tomke Jenssen sammelte zwei Jahre lang beim Betrugsdezernat in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt profunde Ermittlungserfahrung. Nur mit „Mord“ und den dabei unvermeidlichen Toten hatte sie bisher nichts zu tun. Auch wenn ihr dabei manchmal mulmig ist, begreift Jennsen die neue Position als Chance und spannende Herausforderung. Trotz der kumpelhaften Beziehung zu Nina Weiss ist Tomke Jenssen durchaus ein charakterlicher Gegenpol. Sie ist weniger kontrolliert und diplomatisch als Kollegin Weiss. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge und bringt die Dinge treffend auf den Punkt, auch wenn das dann manchmal undiplomatisch oder unsensibel wirkt. Tomke Jenssen ist ausgesprochen sportlich. Gerade bei körperlichen Auseinandersetzungen ist Nina Weiss froh, sie an ihrer Seite zu haben.
Anjorka Strechel wurde 1982 geboren und machte neben Auftritten im „Polizeiruf 110“ und „Tatort“ vor allem durch die Kinofilme „Mein Freund aus Faro“ (2007) und „Krai“ (2010) auf sich aufmerksam. Fernsehzuschauer kennen sie aber auch aus Serien wie „Der Kriminalist“, „SoKo Wismar“, „Danni Lowinski“, „Letzte Spur Berlin“ und beispielwesie „SoKo Stuttgart“. In dem Kurzfilm „4 Wände“ (36 Minuten Länge) führte Anjorka Strechel Regie. Sie wohnt nach Angaben ihrer Agentur Reimann in Berlin, Hamburg, Köln, München und Frankfurt.
Während die echte Staatsanwaltschaft Lübeck in einem Gebäude an der Travemünder Allee 9 zu finden und somit von den Polizeikommissariaten und -dienststellen räumlich weit auseinander ist, hat Staatsanwältin Dr. Hilke Zobel ein Büro im Lübecker Polizeikommissariat. Hilke Zobel ist ein juristischer Vollprofi. Immer wieder hält sie schlagfertig Finn Kiesewetter und Lars Englen den Spiegel vor: Sie brauchen hieb- und stichfeste Beweise! Sie mag es nicht, wenn Kiesewetter immer und immer wieder seinen eigenen Weg geht und über ihren Kopf heraus entscheidet.
Klug steht sie „ihren“ Ermittlern zur Seite und unterstützt sie, wo sie nur kann – solange sich nur alle an die Regeln halten.
Da gibt es kein Pardon: Auch wenn sie ihn vor Oberstaatsanwalt Dane in Schutz nimmt - Kiesewetters manchmal unkonventionelle Ermittlungen tragen ihm den ein oder anderen Rüffel ein.
Proschat Madani wurde 1967 geboren und ist den TV-Zuschauern unter anderem aus Serien wie „Hallo Robbie“, „SoKo Donau“, „SoKo Leipzig“, „Abschnitt 40“ oder „Um Himmels Willen“ bekannt. Ihre bisher popolärsten und durchgängigsten Rollen in Fernsehserien waren die der Chemikerin Judith Karimi in „R. I. S. – Die Sprache der Toten“ (Sat.1) und die der Psychologin Tanja Haffner in der Krimiserie „Der letzte Bulle“ (Sat.1). Proschat Madani lebt in der österreichischen Landeshauptstadt Wien.
In den Folgen 1 bis 36 ist Elke Rasmussen als Staatsanwältin zu sehen. Sie ist mit Finn Kiesewetter zusammen – beide trennen sich allerdings in Folge „Der letzte Drink“ (Episode 33) endgültig, denn Rasmussen hat „einen Neuen“. Was sie noch nicht verrät: Sie ist schwanger. Finn Kiesewetter nimmt die Trennung sehr mit. Und mit dem Trost von Lars Englen kann er nicht wirklich viel anfangen. Es folgt eine kleine Auszeit – Mutterschutz. In vier weiteren Folgen (45–49) ist sie dann wieder zu sehen. Ab Folge 45, die den Titel „Gevatter Tod“ trägt, kommt Staatsanwältin Rasmussen wieder voll zum Einsatz. Und sie begegnet in der Serie als „working mum“ den gleichen Hürden und Herausforderungen wie im richtigen Leben.
In der Episode „Gestrandet“ (Folge 49) möchte Staatsanwältin Elke Rasmussen den kleinen Leon retten. Doch mit ihrem waghalsigen Alleingang setzt sie nicht nur ihren Job aufs Spiel...
Tessa Mittelstaedt wurde 1974 geboren und erlangte Bekanntheit unter anderem durch ihre Rolle der Franziska Lüttgenjohann im „Tatort“ (ARD, Handlungsort Köln) an der Seite von Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär. Zudem war sie in in der ZDF-Fernsehserie „Der Fürst und das Mädchen“ und ab 2005 als Jana Holsten in der Fernsehserie „Fünf Sterne“ (ZDF), sowie ab 2007 als Lilo Behringer in der sechsteiligen Fernsehserie „Elvis und der Kommissar“ (ARD) zu sehen. Tessa Mittelstaedt lebt in Berlin und ist mit dem Schauspieler Matthias Komm zusammen.
Ria Kiesewetter ist eine von Finn Kiesewetters Großtanten, die ihn großgezogen hat. Beide betreiben einen Laden („Tee & Geschenke“) in der Innenstadt von Lübeck.
Ulrike Bliefert wurde 1951 geboren und ist den TV-Zuschauern aus Filmen wie „Jauche und Levkojen“ (1978) und „Nirgendwo ist Poenichen“ (1980) bekannt. Seitdem spielte sie in vielen großen Produktionen, unter anderen an der Seite von Heinz Rühmann in „Ein Zug nach Manhattan“ und Manfred Krug in der Serie „Liebling Kreuzberg“. Auch in Serien wie „SoKo Wismar“, „Letzte Spur Berlin“ und „Der letzte Bulle“ wirkte sie mit. Mit ihrem Ehemann, dem Schweizer Schauspieler László I. Kish, lebt Ulrike Bliefert in Mecklenburg und Berlin.
Toni Kiesewetter ist die andere Großtante von Finn Kiesewetter.
Petra Kelling wurde 1944 geboren und ist ein bekanntes Film- und Fernsehgesicht. Von 1962 bis 195 absolvierte Kelling ihr Schauspielstudium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg. Im Verlaufe ihrer Karriere war sie unter anderem in „Polizeiruf 110“, „Küstenwache“, „Homevideo“, „SoKo Stuttgart“, „Notruf Hafenkante“, „Großstadtrevier“, „Der Dicke“ und „SoKo Wismar“ zu sehen. Petra Kelling wohnt in Berlin.
Herr Ernst ist quasi die „gute Seele“ der Lübecker Dienststelle, sein Alter ist ebenso schwer zu schätzen wie seine eigentliche Funktion. Er sitzt mal vorne am Empfang, dann wuselt er in den Büros der Kripobeamten herum. Aus seinem privaten Umfeld bekommt der Fernsehzuschauer rein gar nichts zu wissen über ihn. Es ist nicht einmal bekannt, ob Ernst sein Vor- oder Nachname ist. Mein Tipp: es ist sein Nachname. Herr Ernst ist ansonsten für alles zuständig, was irgendwie mit Hausmeisterdiensten zu tun hat.
Hinweis: Auf Seite 7 spreche ich in meinem Vorwort von „Abklatsch“ des „Großstadtreviers“. Hier ein erneuter Beweis dafür, denn im „Großstadtrevier“ hat Kommissariatsleiterin Frau Küppers auch keinen Vornamen.
Jürgen Uter wurde 1951 geboren und einem breiten Publikum aus „Der Dicke“, „Der Hafenpastor“, „Bella Block“, „Neues aus Büttenwarder“ und „Tatort“ (Kiel) bekannt. Neben seiner Arbeit als Schauspieler betätigt Uter sich auch als Autor von Bühnenstücken, Revuen und Solo-Programmen. Jürgen Uter wohnt in Hamburg.
Er ist immer einer der ersten am Tatort: Henning Strahl. Doktor Henning Strahl – so viel Zeit muss sein. Der Gerichtsmediziner der Kripo Lübeck, der nicht nur ein ausgezeichneter Pathologe ist, sondern auch außerhalb seines Fachgebiets dank seiner naturwissenschaftlichen Bibliothek so manchen Fall lösen kann, arbeitet meistens in einem blauen Schutzanzug. Begrüßt wird er von den Kollegen Kiesewetter oder Englen meistens mit den Worten „Moin, Strahlemann“. Und dann folgt regelmäßig die Frage, ob er schon Angaben zur Todesursache machen kann. In einigen Folgen ist er auch im Dialog mit Englen und Kiesewetter an seinem Arbeitsplatz, der Gerichtsmedizin, zu sehen.