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© 2021 Edy Leisibach

Satz, Umschlaggestaltung, Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7526-8038-6

Inhalt

Vorwort

Der Corona-Virus, welcher am 31. Dezember 2019 in der Stadt Wuhan erstmals bestätigt wurde, hielt die ganze Welt in den nachfolgenden Monaten im Bann. Die Regierungen vieler Staaten verfügten einen „Lockdown“, die Wirtschaft stand still, die Menschen verharrten in „Schockstarre“. In einer Welt, in welcher alles machbar schien, in welcher immer mehr desselben zum System gehört, war plötzlich verordnete Ruhe angesagt.

So schnell, wie das Schreckgespenst gekommen war, so schnell war es aus den Köpfen der Menschen wieder verschwunden. Der Sommer lockte ins Freie, die Menschen wollten Freiheit, soziale Kontakte, Ferien und Fussball, Elemente, welche scheinbar das Menschsein ausmachen.

Doch Corona liess die Menschen so schnell nicht wieder los, erschien immer wieder mahnend und forderte unsere Gesellschaft auf: Stopp ... Abstand halten ... Nicht nur der körperliche Abstand zwischen den Menschen, auch die bisherigen Gewohnheiten, gesellschaftlichen Gepflogenheiten und das selbstverständlich gewordene Konsumverhalten waren plötzlich in Frage gestellt.

Wollte uns Corona darauf aufmerksam machen? Treibt unsere Gesellschaft in eine tödliche Sackgasse aus unübersichtlichen Finanzgebilden, Bankrotterklärungen der Politik, Darwinismus der globalisierten Wirtschaft, Verherrlichung des Faustrechts mit globalisierten, weltwirtschaftlichen Mitteln wie Sanktionen und Strafzöllen, Konsumwut und Gier? Will der kleine Corona-Virus uns zu einer anderen, überlebensfähigen Zivilisationsform führen?

Schnell wurde es augenscheinlich, wir haben nicht nur eine Corona-Krise, wir haben eine ernsthafte gesellschaftliche Krise, wir sind mit unserem Luxus-Zug auf die falsche Schiene gefahren.

Das Buch möchte auf die Chance der Veränderung hinweisen. Corona zwingt uns geradezu eine Denkpause auf. Sie zu nutzen und sich zu überlegen, ob es sich lohnt, einen neuen Weg nach Corona einzuschlagen, wäre sinnvoll. Ein neues Jahrhundert nach Corona, mit neuen Paradigmen. Macht es Sinn, in der gewohnten Art und Weise weiterzuhasten? Macht es Sinn, immer mehr desselben so schnell wie möglich wieder zu erreichen? Wäre jetzt der Zeitpunkt, dieses „Immer-mehr-desselben“ zu überdenken und neu und kreativ zu beurteilen und zu hinterfragen? Etwas haben soll keine ehrenwerte Grösse mehr darstellen, sondern das, was wir nachhaltig bewirken, für einen lebenswerten und überlebensfähigen Planeten.

Es ist verständlich, dass viele Menschen so schnell wie möglich wieder in den „alten Zustand“ zurückkehren möchten, weil es bequem und einfach ist, sich in altbekannten bisherigen Gewohnheiten treiben zu lassen, weil unsere bisherige Spassgesellschaft scheinbar Glück und Wohlstand bedeuten, weil das Geld fliesst und die Wirtschaft boomt. Aber zu welchem Preis?

Sehr vieles in unserer Gesellschaft läuft hervorragend, bedeutet Fortschritt, Wohlstand und ein erfülltes Leben. Es gibt aber Elemente, welche zu überborden drohen und drauf und dran sind, alle unsere Fortschritte mit sich in den Abgrund zu reissen, wie dies in allen Hochkulturen vor uns schon geschehen ist. Sie zu betrachten und zu korrigieren lohnt sich, insbesondere jetzt, wo uns der winzige Virus zurückhält und Abstand fordert, auch gedanklichen Abstand zu unserem Tun.

Fortschritt ist nicht ein ruhe- und rastloses Dahinhasten. Fortschritt bedeutet innehalten, den richtigen Weg immer wieder suchen, wie ein Wanderer in weglosem Gelände den Weg korrigiert, bevor der Abgrund unausweichlich vor ihm steht.

In diesem Buch werden einige Themen aufgegriffen, welche zu überdenken sich geradezu aufdrängen, im klaren Bewusstsein, dass es noch andere Themen gibt, welche wir jetzt, wo uns eine virologische und eine gesellschaftliche Krise eingeholt hat, überdenken sollten.

Wir können die Pandemie als eine wertvolle Zeit betrachten, in welcher wir uns aufraffen, um nachzudenken, zu hinterfragen, um nicht einfach ruhe- und rastlos weiterzuhasten, in immer demselben Muster.

Wenn jetzt unser einziger Gedanke ist, so schnell wie nur möglich wieder das „Wie-gehabt“ herbeizuführen, dann haben wir die grosse Chance einer sinnvollen Erneuerung vertan.

Das Buch bietet keine Lösungen an, es versucht Ansätze anzudenken, Gedankengänge aus unserem Alltag an eine nachhaltige Welt. Wir alle sind gefordert, nicht nur die global agierenden Imperien.

Die Welt vor Corona

Vorerst eine kurze Rückschau, ein kleiner Blick zurück auf die kurze Menschheitsgeschichte resp. auf den winzig kleinen Teil unserer Geschichte, an den wir uns heute noch erinnern können und an den wir uns krankhaft klammern.

Die Welt vor Corona in einem kleinen, kurzen Kapitel beschreiben zu wollen, ist unmöglich. Wir haben Hervorragendes geleistet und eine Hochkultur aufgebaut, welche einmalig ist in der Menschheitsgeschichte. Es ist uns gelungen, tief in den Weltraum vorzudringen, auf anderen Planeten und sogar auf deren Monden zu landen und wichtige Informationen über die Entstehung des Lebens und des Universums zu erforschen.

Es ist uns gelungen, tief ins Innere der Materie einzudringen und die Zusammensetzung der Atome zu bestimmen. Wir sind den Bausteinen des Universums auf der Spur und der Frage: Warum gibt es uns überhaupt?

Jede Hochkultur ist bisher wieder zerfallen, aus Hochmut, aus Übermut, oft wegen kleinen Fehlentwicklungen. Ist auch unsere Hochkultur an diesem Wendepunkt? Wenn ja, welche Fehlentwicklung wird den Untergang unserer Kultur herbeiführen? Können wir diese Fehlentwicklung rechtzeitig erkennen und einem Untergang entgegenwirken?

Es lohnt sich, diesen Gedanken nachzugehen. Sind wir am Wendepunkt unserer Hochkultur angelangt und zerstören wir sie, wie alle vorangehenden Kulturen sich auch zerstört haben? Drei Themen finde ich erwähnenswert, weil es sich lohnt, diese „Werte“ als mögliche Fehlentwicklung zu überdenken: der Wirtschaftsliberalismus, die Globalisierung und die Börse.

Der Wirtschaftsliberalismus

Liberalismus enthält die Freiheit zu wirtschaften und ist eine Bewegung, welche aus der englischen Revolution des 17. Jh. hervorging. Ziel des Liberalismus von damals war die Freiheit des Individuums, Gerechtigkeit und die Möglichkeit, sein eigenes Leben selbst zu gestalten. Er richtete sich gegen Staatsgläubigkeit, gegen Willkür und Machtmissbrauch. Der Liberalismus von damals ging von der Annahme aus, dass wir sozial und real denkende Wesen sind, und hat die Machtgelüste und die Gier des Menschen völlig unterschätzt.

Daher steht der heutige Wirtschaftsliberalismus immer mehr in einem Widerspruch zu Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und einem gelingenden Leben und ist genau zum Gegenteil von dem geworden, was aus den Wurzeln der Aufklärung im 17. Jh. entstand. Dieser Wirtschaftsliberalismus, welcher den Staat des 21. Jh. in Geiselhaft genommen hat und ihn immer mehr zwingt, mittels Tiefsteuerstrategie und Gesetzesanpassungen Konzerne, Reiche und Superreiche zu begünstigen mit dem Vorwand, Arbeitsplätze zu schaffen, dieser Liberalismus engt die Menschen ein. Er unterscheidet sich kaum mehr vom stalinistischen Sozialismus, wo ein paar wenige den Rest der sozialistischen Welt unterdrückten.

Der westliche Wirtschaftsliberalismus zerstört genauso wie der stalinistische Sozialismus die Grundlagen des Lebens und die Freiheit, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Er zerstört eine funktionierende Umwelt und eine funktionierende Gesellschaft und lässt ein paar wenige Superreiche immer grösser werden, während der Rest der Welt immer mehr in Richtung Armut zurückfällt. Die Schere Arm – Reich geht immer rasanter auseinander, fördert Unzufriedenheit und bringt die Menschen auf die Strasse.

Der „freie Markt“ ist die alles bestimmende „Gottheit“ geworden. Denjenigen auf der Sonnenseite der freien Marktwirtschaft kann nichts mehr passieren, weil sie sich die Politik gekauft haben, während die anderen, die „Kleinbürgerlichen“, sich noch so anstrengen können; ihre Lage verändert sich kaum. Kleinbürgerliche sind wir alle. Der ehemalige US-Präsident und Immobilienmogul Donald Trump erklärte es im Wahlkampf 2020 klar: 400 Millionen Schulden sind „Peanuts“, worüber es sich nicht lohnt, zu reden. Wer unter einer halben Milliarde mitläuft, ist kleinbürgerlich.

Die kleinbürgerliche Mehrheit der Gesellschaft wird aber immerhin noch geduldet, weil sie durch Konsum das System am Leben erhält. Die Alten, welche nur noch Rente beziehen, sind geduldet, weil sie durch ihren Tablettenkonsum die Pharmaindustrie am Laufen halten.

Tragisch dabei ist, dass viele Kleinbürgerliche, welche es zu einem kleinen Vermögen geschafft haben, sich oft schon zu den VIP der Weltwirtschaft zählen und diese ungerechten Strukturen mittragen und mithelfen, sie zu zementieren. Die Grossen der Weltwirtschaft lassen ihnen diesen Glauben, denn sie sind treue Jünger ihrer Lehre.

Der Freisinn, heute die politische FDP, ist eine Richtung innerhalb des Liberalismus, ein „Schutzverein für die Freiheit“, welcher im 19. Jh. entstand. Lange war alles klar, die FDP war die Wirtschaftspartei, welche das Monopol hatte, die Wirtschaft in der Politik zu vertreten.

Inzwischen ist es mehr oder weniger allen Menschen klar geworden: Wir alle sind die Wirtschaft und jede Partei vertritt die Wirtschaft, je nach Interessenlage etwas anders. Eine Finanz- und Kapitalwirtschaft, vertreten durch die FDP, ohne intakte Natur, vertreten durch die Grünen, führt ins Leere. Wirtschaft ohne den arbeitenden Menschen, welchen die SP vorgibt zu vertreten, ebenfalls. Dabei ist alles so komplex, dass sogar die FDP grüne Interessen vertritt, wenn es um Wähleranteile geht, und die SP der Finanzwirtschaft kräftig unter die Arme greift, wenn sie damit Stimmen fangen kann.

Mit der Globalisierung verschob sich der Begriff „Wirtschaft“ immer weiter weg von Menschen und Natur. Nicht mehr wir alle sind Wirtschaft. Wirtschaft sind diejenigen, welche die Finanzindustrie, die Rüstungsindustrie, die Rohstoffindustrie und die Pharmaindustrie beherrschen und sich dabei die CEOs mit Millionensalären kaufen. Es sind die Grossaktionäre mit dem unaufhaltsamen Streben nach unendlichem Mehrwert der Aktie und der Dividende. Grossaktionär ist man, wenn der Verkauf des eigenen Aktienpakets einen Industriezweig ins Wanken bringen kann. Wirtschaft ist heute „immer mehr desselben“, ganz gleich zu welchem Preis.

Aus dem einstigen sinnvollen und zukunftsführenden liberalen oder freisinnigen Gedankengut wurde in einem falsch verstandenen Wirtschaftsliberalismus der Leitsatz geprägt: „Die Gewinne der freien Marktwirtschaft, die Verluste dem Staat“, ganz egal, welche Verluste der Natur und der Umwelt dabei zugefügt werden. Dass wir Teil der Natur und Umwelt sind, scheint den wenigsten Global Playern und Hohepriestern der Wirtschaft klar zu sein.

Damit veränderten sich auch die Werte des Menschen und der menschlichen Gesellschaft. Nicht das, was der Mensch bewirkt, bringt ihm in der heutigen Gesellschaft Wertschätzung, sondern nur das, was er, mit welchen Mitteln auch immer, besitzt. Eine fatale Fehlentwicklung in unserer Hochkultur.

Die Globalisierung

Als Vorläufer der Globalisierung kann man den Kolonialismus der Europäer bezeichnen, welche ihre Kolonien unter ihren Einfluss bringen wollten. Es geht und ging immer nur darum, Macht und Einfluss an sich zu ziehen und die vorhandenen Rohstoffe in den Kolonialreichen auszubeuten.

Für den gewöhnlichen Bürger, sofern er sich überhaupt dafür interessierte, entstand der Eindruck, mit der Globalisierung, welche ungefähr 1960 begann und mit der Expansion der US-Firmen auf internationale Märkte verbunden war, werde die Welt eins. Es entstand das Bild von einer Erde, welche uns allen gehört, und einer globalisierter Weltwirtschaft, welche für uns alle zum Segen wird. Welch fataler Irrtum!

Was sind die Ziele der Globalisierung? Wachstum des Welthandels, Wachstum der Investitionen, Wachstum der Finanzmärkte, Wachstum bei den Unternehmensfusionen und dies alles auf einer Erde, welche keine unbeschränkten Ressourcen zur Verfügung hat.

Das Bild des Segens einer globalisierten Weltwirtschaft zum Wohle aller entpuppte sich sehr schnell zu einer Realität, in welcher die Privilegierten dieser Globalisierung in Nord und Süd nur ein paar wenige vermögende Kapitalbesitzer waren, die Milliardäre. Ihnen hat die Globalisierung der Ökonomie, welche auf Kosten der übrigen Bevölkerung, der Natur und der weltweit zur Verfügung stehenden Ressourcen erfolgt, einen immer grösseren Teil des weltweit erwirtschafteten und wachsenden Wohlstandes eingebracht.

Der Boom geht Hand in Hand mit Korruption, politischer Unterdrückung, verheerender Umweltzerstörung, massloser Ausbeutung von Belegschaften und Rohstoffen und oft krimineller, ungesetzlicher Sanktionspolitik von Seiten der Grossmächte und jener Staaten, welche gerne Grossmächte wären und alles tun, um bei „den Grossen“ mitreden zu dürfen.

Die globale Wirtschaftsmaschinerie ist in einen brutalen Niedrigpreis- und Konkurrenzkampf geraten, weil derjenige die Absatzmärkte gewinnt, welcher preis- und kostengünstig anbietet. Für die Bezahlung der Arbeit bleibt dabei immer weniger übrig. Die Produktionsstätten wurden (globalisiert) dorthin verlegt, wo Frauen und Kinder für ein paar Dollar pro Tag 12 bis 14 Stunden arbeiten. „Humankapital“ wird der Mensch des Globalisierungszeitalters genannt. Um Gewinn zu erwirtschaften, benötigen die Imperien Kapital: monetäres Kapital, Humankapital und Kapital in Form von Rohstoffen.

Damit verändern sich der Wert des Marktes und der Wert des Menschen. Nicht das, was der Markt bewirkt (Versorgung der Menschen mit Gütern), macht ihn wertvoll, sondern nur das, was er, mit welchen Mitteln auch immer, den wenigen Wohlhabenden zuspielen kann. Nicht das Werk zählt, nur der monetäre Gewinn daraus, ganz egal, ob das Werk sinnvoll ist oder ob damit die ganze Umwelt, wovon auch wir ein Teil sind, zerstört wird.

Das Humankapital wird sehr bald durch Maschinen, bald auch durch künstliche Intelligenz ersetzt, da diese weder krank werden noch Ferien und Freizeit einfordern, also wesentlich produktiver sind als der Mensch. Der Mensch hat in diesem Räderwerk nur dann eine Chance, wenn er speditiver und kostengünstiger arbeitet als die Maschine, wenn er die Rolle als Humankapital ohne Störung spielt.

Im Moment macht das Denken und gezielte Planen den Menschen als „Humankapital“ noch wertvoll, doch die Zeit naht, in welcher sowohl das Denken wie auch das Planen präziser von künstlicher Intelligenz übernommen wird.

In Deutschland hat sich in den 1970er Jahren der Begriff „Humanvermögen“ etabliert. Ziel dieses Rechenmodelles war es, den Wert der Mitarbeiter in der Rechnungslegung offenzulegen, die Mitarbeiter also nicht nur als Kostenfaktor unter Aufwand zu verbuchen, sondern als Humanvermögen zu bilanzieren.

Im Jahre 2004 wurde der Begriff Humankapital zum Unwort des Jahres gewählt. Das Wort degradiere den Menschen zu nur noch ökonomisch interessanten Grössen. Viele Ökonomen waren über dieses Unverständnis entsetzt. Im Gegensatz zum Begriff „Menschenmaterial“ sei das Wort „Humankapital“ ein inhaltlich positiv besetzter Begriff. Der Jury fehle offensichtlich der ökonomische Sachverstand, so die Meinung des Wirtschaftswissenschaftlers Michael Gebauer.

Es gibt wirtschaftswissenschaftliche Bücher und Doktorandenarbeiten, deren Ziel es ist, die Bewertungsproblematik von immateriellen Vermögensgegenständen, insbesondere des Humankapitals, zu professionalisieren. Dass der Mensch jemals in solch tiefe Abgründe fallen könnte, war den liberalen Revolutionären des 17 Jh. weder bewusst noch konnten sie solch geistige Entgleisungen voraussehen.

Es gibt kaum Forschungen oder Publikationen, welche eine Integration von Ethik in die Personalwirtschaftslehre behandeln. Ethik im Personalsektor würde auch Ethik im unternehmerischen Handeln erfordern. In einer neoliberalen und globalisierten Wirtschaftswelt scheinen die Begriffe „Humankapital“, „Humanvermögen“, „Menschenmaterial“ die logische Konsequenz zu sein. Das Wort Ethik hat dabei schon eher einen esoterischen Anstrich.

Personalethik, als Gegenpol zur Berechnung des „Menschenmaterials“, untersucht die Stellung des Individuums in der Gesellschaft und fragt nach Wertvorstellungen wie Freiheit, Toleranz, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, gerechter Lohn. Personalethik hat den Weg in die Politik, um deren Umsetzung voranzubringen, noch nicht gefunden.

Doch wer im heutigen Globalisierungsmodell bestehen will, wird gezwungen, Personalethik durch Berechnungsmodelle für Humankapital zu ersetzen. Die Wirtschaft hat den Menschen zu einer Ressource degradiert.

Als nächsten Schritt kann ich mir die Börsenkotierung des Humankapitals vorstellen, womit wir wieder im 16. Jh. angelangt sind, wo das afrikanische Menschenmaterial per Schiffsladung nach Amerika verfrachtet wurde. Ein Stück zwischen 30 und 35 Jahren kostete damals im Handel, ohne Körperdefekt, 18 englische Pfund!!

Die Börse

Die Börse ist keine Neuerfindung unserer Zeit. Die erste Börse wurde 1409 in Brügge, Belgien, gegründet. Die Börse war in ihren Anfängen ein Treffpunkt für Händler. Es war ein Ort, wo man sich traf, um