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1
Franz Kafka, Der Verschollene. Roman, Nachwort von Michael Müller, Stuttgart 2015 (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 9688); Franz Kafka, Der Verschollene. Roman in
der Fassung der Handschrift, hrsg. von Jost Schillemeit, Frankfurt a. M. 1983.
2
Franz Kafka, Tagebücher, hrsg. von Hans-Gerd Koch, Michael Müller und Malcolm Pasley, Bd. 1 [Textband], Frankfurt a. M. 1990 (Schriften – Tagebücher – Briefe. Kritische Ausgabe).
3
Kafka verwendet beide Schreibweisen im Manuskript.
4
Allerdings wurde bereits auf verschiedene Wendungen im Roman hingewiesen, die Spuren des besonderen »Prager Deutsch« darstellen. Diese sind allerdings zu beiläufig und zu selten, um den Roman zu prägen.
5
Freud selbst spricht von den drei narzisstischen Kränkungen der Menschheit, die durch Kopernikus, Darwin und die Entdeckung des Unbewussten ausgelöst worden seien.
6
So zum Beispiel Reiner Stach, Kafka. Die Jahre der Erkenntnis, Frankfurt a. M. 2008, S. 200.
7
Kafka, Tagebücher (s. Anm. 2).
8
Kafka, Tagebücher (s. Anm. 2).
9
Kafka, Tagebücher (s. Anm. 2).
10
Vgl. zu vergleichbaren Werken vor Kafka auch den Abschnitt »Vergleich mit Prätexten« dieses Kapitels.
11
Wilhelm Emrich, Franz Kafka. Das Baugesetz seiner Dichtung. Der mündige Mensch jenseits von Nihilismus
und Tradition, Bonn / Frankfurt a. M. 1958, S. 227.
12
Vgl. hierzu 5. Kapitel »Quellen und Kontexte«.
13
Vgl. hierzu auch den Abschnitt »Komik« dieses Kapitels.
14
Arno Schmidt, Aus dem Leben eines Fauns, in: Arno Schmidt, Werke. Bargfelder Ausgabe I/1.2, Zürich 1986, S. 301.
15
Kurt Tucholsky, Auf dem Nachttisch, in: Weltbühne vom 26. Februar 1929; außerdem in: Kurt Tucholsky, Gesammelte Werke in zehn Bänden, hrsg. von Mary Gerold-Tucholsky und Fritz J. Raddatz, Bd. 7, Reinbek b. Hamburg 1975, S. 44.
16
Vgl. Mark Harman, »Wie Kafka sich Amerika vorstellte«, in: Sinn und Form 6 (2008) S. 796.
17
Harman, »Wie Kafka sich Amerika vorstellte« (s. Anm. 16), S. 804.
18
Harman, »Wie Kafka sich Amerika vorstellte« (s. Anm. 16), S. 804.
19
Kafka, Tagebücher (s. Anm. 2), 30. September 1915.
20
Theodor Fontane, Briefe, Bd. 2: Zweite Sammlung, hrsg. von Otto Pniower und Paul Schlenther, Berlin 31910, S. 17, Brief an Gustav Karpeles, 18. August 1880.
21
Vgl. hierzu den Abschnitt »Das Erzählen« dieses Kapitels.
22
In seinem Vortrag »Der Erzähler Franz Kafka«.
23
Eckhard Henscheid, »In brandeigener Sache. Zur Lage der deutschen Literaturkritik«, in: Der Rabe. Magazin für jede Art von Literatur – Nummer 4, Zürich 1983, S. 164.
24
Henri Bergson, Das Lachen. Ein Essay über die Bedeutung des Komischen, übers. von Roswitha Plancherel-Walter, Hamburg 2011, S. 14.
25
Vgl. hierzu zum Beispiel Thomas Anz, Psychoanalyse und literarische Moderne. Zu den Anfängen einer dramatischen Beziehung, Vortrag vom 1. März 2002 am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Tübingen, online: https://literaturkritik.de/id/5803 (abgerufen am 6.9.2021).
26
Vgl. hierzu 5. Kapitel »Quellen und Kontexte«.
27
Reiner Stach, Kafka. Die Jahre der Entscheidungen,
Frankfurt a. M. 2002, S. 411.
28
Stach, Kafka (s. Anm. 27), S. 117.
29
Vgl. hierzu 10. Kapitel »Literaturhinweise«.
30
Franz Kafka, Der Verschollene. Roman in der Fassung der Handschrift, hrsg. von Jost Schillemeit, Frankfurt a. M. 1983.
31
Robert Musil, »Literarische Chronik (August 1914)«, in: R. M., Gesammelte Werke in neun Bänden, Bd. 9: Kritik, hrsg. von Adolf Frisé, Reinbek b. Hamburg 1978, S. 1469.
32
Für die im Folgenden genannte Literatur vgl. 10. Kapitel »Literaturhinweise«.
33
Eckhard Henscheid, Roßmann, Roßmann …, in:
E. H., Roßmann, Roßmann … Drei Kafka-Geschichten, Zürich 1982, S. 275.
Kafkas Werke gelten als schwierig. Verrätselt seien sie, ohne Anleitung oder gar Übersetzung kaum zu erschließen, fast Literatur für Fachleute, wird gerne vermutet. Die Fülle der verfügbaren Sekundärliteratur legt nahe, dass tatsächlich Klärung in großem Umfang nötig ist, will jemand sich mit einem Werk Kafkas auseinandersetzen. Der vorliegende Lektüreschlüssel will diesem Eindruck widersprechen. Der Verschollene, Kafkas erstes RomanprojektRomanprojekt, verhält sich nämlich auf den ersten Blick durchaus nicht übermäßig widerständig: »Als der siebzehnjährige Karl Roßmann, der von seinen armen Eltern nach Amerika geschickt worden war, weil ihn ein Dienstmädchen verführt und ein Kind von ihm bekommen hatte, in dem schon langsam gewordenen Schiff in den Hafen von New York einfuhr, erblickte er die schon längst beobachtete Statue der Freiheitsgöttin wie in einem plötzlich stärker gewordenen Sonnenlicht.« (S. 7) So beginnt sachlich und klar der Roman mit einer wenig komplexen AusgangssituationAusgangssituation. Wer vor allem der erzählten Handlung und dem Erleben des Protagonisten folgen will, sieht sich hier wie im weiteren Verlauf kaum ernsthaften Hindernissen ausgesetzt. Aber, und schon der erste Satz macht dies deutlich, es gibt viel zu entdecken. Der Grund für Karls Reise, die Schwangerschaft des Dienstmädchens, wird nämlich auf eine Weise erwähnt, die den jungen Protagonisten passiv, geradezu unschuldig und zu Unrecht bestraft erscheinen lässt. Die Eltern, die Karls Auswanderung veranlasst haben, werden als die »armen Eltern« eingeführt, ohne dass klar würde, inwiefern sie bedauernswert sind. Solche BesonderheitenBesonderheiten kommen stets sehr diskret daher. Man kann sie zum Anlass einer genaueren Untersuchung nehmen, ist aber nicht dazu gezwungen. Karl etwa, um ein weiteres Beispiel zu nennen, wird im Laufe der Romanhandlung häufiger verurteilt und verstoßen werden, stets von Vaterfiguren. Im ersten Satz des ersten Kapitels wird auf diese Motivkette hingewiesen. Auch hier kann man, ausgehend von einer solchen Besonderheit, in die Tiefe gehen.
Erzählt wird die HandlungGeschichte von Karl Roßmann, der, von seinen Eltern verstoßen, als ahnungsloser Einwanderer in Amerika den Versuch eines Neuanfangs unternimmt. Während er an verschiedenen Orten versucht Fuß zu fassen und sich mit Menschen und Situationen auseinandersetzt, erlebt er gleichzeitig eine unbekannte, neue Welt. Seine Versuche schlagen übrigens, wo und worum er sich auch bemüht, fehl. Mit den Fehlschlägen ist ein kontinuierlicher gesellschaftlicher Abstieg verbunden, wenngleich nicht klar ist, wie der Fragment gebliebene Roman enden sollte. So wurde der Roman früh als Schilderung eines Schicksals und Bild einer fremden und unbarmherzigen Welt verstanden, in der der Mensch der Moderne unterzugehen droht. Weitere Deutungskonzepte folgten. Kafka hat das Romanprojekt vor dessen Vollendung aufgegeben, was schlüssige Gesamtdeutungen schwieriger macht. Über den Ausgang der Handlung und Karl Roßmanns Schicksal kann also nur spekuliert werden. Allerdings existieren neben dem Romanfragment auch Aussagen Kafkas zu seinem Projekt, die weiteren Aufschluss geben. So stammt zum Beispiel der Titel Der Verschollene, der sich heute durchgesetzt hat, aus einem Brief Kafkas an seine Verlobte Felice Bauer.
Insgesamt Lohnende Lektürelohnt es sich aus verschiedenen Gründen, den Verschollenen neugierig und intensiv zu lesen. Zum einen bietet er einen nicht zu schwierigen Einstieg in das Werk Franz Kafkas. Auf der Handlungsebene ist der Roman klar und verständlich. Der einsträngig erzählten Handlung ist recht leicht zu folgen. Andererseits sind Grundthemen des Kafka’schen Schreibens hier gut zu erkennen, zum Beispiel die Auseinandersetzung mit herrschenden und richtenden Vaterfiguren, aber auch die tragische Existenz des Individuums in einer undurchschaubaren Welt. Als erster Einblick in das Universum Kafka ist Der Verschollene also gut geeignet. Aber auch mit der Erlebniswelt der Leserinnen und Leser hat der Roman zu tun. Das im Verschollenen beschriebene Gefühl, einer in sich nicht stimmigen und letztlich fremdartigen, unverständlichen, ja sogar bedrohlichen Welt ausgesetzt zu sein, kommt heutigen Lebenserfahrungen durchaus nahe. Eine Welt mit immer komplexer werdenden Strukturen und wechselseitigen Abhängigkeiten erschwert uns in steigendem Maße die Orientierung. Der in diesem Zusammenhang geprägte Begriff »kafkaesk« definiert treffend das beschriebene Welterleben. Der über hundert Jahre alte Roman eignet sich somit als ferner Spiegel, in dem sich ein Blick auf uns und unsere heutige Welt werfen lässt. Schließlich ist Der Verschollene auf diskrete Weise ein stilistisches Meisterwerk. Die literarische Qualität des Kafka’schen Schreibens ist frühzeitig erkannt worden. Im Verschollenen lässt sie sich auf eindrucksvolle Weise erleben.
Der Verschollene ist Kafkas frühestes EntstehungRomanprojekt, dessen Ergebnisse erhalten sind. Lediglich das erste Kapitel hat der Autor zur Veröffentlichung freigegeben. Davor und danach geschriebene Teile des Gesamtwerkes sind entweder vernichtet, im Manuskript erhalten oder, das ist wahrscheinlich die kleinste Gruppe von Texten, veröffentlicht. Nach Kafkas Tod erschien das Romanfragment im Zusammenhang, unter dem Titel Amerika nach damaligen Editionsgewohnheiten herausgegeben von Kafkas Freund und Nachlassverwalter Max Brod. Erst seit 1983 liegt der Roman in einer Fassung vor, die dem Zustand der Handschrift und damit der Vorstellung des Autors zumindest sehr nahekommt. Sie ist auch die Textgrundlage für den vorliegenden Lektüreschlüssel.
In der ForschungForschung wurden lange die späteren Romane Kafkas bevorzugt behandelt, unter anderem weil sie früher veröffentlicht wurden. Das hat sich inzwischen geändert: Der Verschollene findet in der Literaturwissenschaft mittlerweile viel Beachtung. Bei aller offenkundigen Fragmenthaftigkeit und bei aller Kritik, die der Autor selbst an seinem Werk hatte, übt der Roman heute eine große Faszination auf Fachwelt und Leserinnen und Leser aus. Sein Platz in der Weltliteratur ist unbestritten.
Der vorliegende Lektüreschlüssel zum Verschollenen soll und kann nicht den einen endgültigen Schlüssel zum Werk liefern, der alle Fragen beantwortet. Er ist vielmehr bemüht, hilfreiche Informationen bereitzustellen, die bei der Lektüre helfen können. Gleichzeitig bietet er verschiedene Zugänge zur Erschließung des Werkes an, macht also Deutungsangebote. Aufgabe von Leserinnen und Lesern bleibt es, einen Zugang auszuwählen, zu verfolgen und die Ergebnisse der Suche am Text zu überprüfen. Die Deutung, die daraus dann entsteht, steht am Ende nicht in Konkurrenz zu anderen Deutungen, wohl aber unter der Forderung nach Sorgfalt bei der Prüfung der Verträglichkeit von Deutung und Text. Der vorliegende Lektüreschlüssel will also in erster Linie ein hilfreicher Informations- und Ideengeber sein, der eine vertiefte Lektüre begleitet. Weiterführende Literatur, die an Überblicken oder einzelnen Aspekten arbeitet, wird im entsprechenden Kapitel vorgeschlagen.
Der Verschollene ist RomanfragmentFragment geblieben, dieses Faktum ist für eine Inhaltsangabe von großer Bedeutung. Gerade die großen Bögen einer Romanhandlung lassen sich nur beim vollendeten Werk sinnvoll nachzeichnen. Allerdings hat Kafka das Projekt zu einem Zeitpunkt aufgegeben, als Struktur und Handlungsverlauf schon weiter entwickelt und festgelegt waren als zum Beispiel beim späteren Process. Den größten und in der KapitelanordnungReihenfolge der Teile unstrittigen Block bilden sechs nummerierte und betitelte Kapitel, denen zwei weitere ohne Nummer und Titel folgen. Sie bilden zusammen den Hauptteil des Werkes. Außerdem sind drei unterschiedlich lange Kapitelfragmente erhalten, die in der folgenden Übersicht am Ende stehen. Insgesamt ist also der Roman nicht nur unvollendet, es ist auch die Reihenfolge der einzelnen Abschnitte nicht bis ins Letzte gesichert. Außerdem ist das Ende der Romanhandlung offengeblieben und wird je nach Interpretationsansatz unterschiedlich vermutet. Der vorliegende Lektüreschlüssel folgt der Ausgabe in der Universal-Bibliothek, die ihrerseits der Ausgabe nach der Fassung der Handschrift folgt.1 Neben dieser sind noch außerhalb des Romantextes stehende Zeugnisse wie zum Beispiel Tagebucheinträge zu berücksichtigen, in denen Kafka Absichten und Pläne zum Verschollenen äußert.
Die Handlung des Romanfragments Der Schauplatzspielt durchgehend in den USA. Sie beginnt mit der Einfahrt in den Hafen von New York und führt den Leser am Ende der erhaltenen Romanteile in die Weiten der amerikanischen Landschaft und in ein ungewisses Schicksal Karl Roßmanns, des Protagonisten. Den Schauplätzen und Ortsangaben eignet eine gewisse Unschärfe in Benennung und Beschreibung.
Das erste Kapitel beschreibt die Ankunft in AmerikaAnkunft des Protagonisten Karl Roßmann in New York. Er ist von seinen Eltern nach Amerika verbannt worden, weil ein Dienstmädchen von ihm schwanger geworden ist. Das ist alles, was an dieser Stelle von der Vorgeschichte zu erfahren ist. Während der Einfahrt in den Hafen lernt Karl einen Mann kennen, der in der Folge nur »der Begegnung mit dem HeizerHeizer« genannt wird. Diesem begegnet Karl zufällig, als er, während das Schiff in den Hafen einfährt, auf der Suche nach seinem Regenschirm in den Gängen des Schiffes umherirrt. Er klopft in seiner Verwirrung »an eine beliebige kleine Türe« (S. 8) und gerät so an den Heizer, dessen Namen er nicht erfährt. Das ist umso auffälliger, als sogar die Namen der Personen, von denen nach ihrem kurzen Auftreten nicht mehr die Rede sein wird, genannt werden. So heißt der Mann, der auf Karls Koffer aufzupassen versprochen hat, Franz Butterbaum, der Obermaschinist des Schiffes und Vorgesetzte des Heizers heißt Schubal. Der Heizer übrigens ist im Gegensatz zu dem Geheimnis, das um seinen Namen gemacht wird, in der Lage, die Namen der zwanzig Schiffe, auf denen er gedient hat, zu nennen, nur eben der eigene Name bleibt ungenannt. Karl fasst sofort Zuneigung zu dem Heizer und begleitet ihn zum »Im BureauBureau«, wo dieser sich beim Kapitän über erlittene ungerechte Behandlung beschweren will. Dort angekommen, verlangt der Heizer nach dem Oberkassierer, wird aber abgewiesen. Karl ergreift die Partei des Heizers, obwohl er wenig von dessen Angelegenheiten weiß, und überlässt dann diesem das Wort, der sich aber kaum Aufmerksamkeit zu verschaffen weiß. Die anwesenden Offiziere verlieren schnell das Interesse an den Ausführungen des Heizers, der sich bei seiner Darstellung einer Sache in Einzelheiten verwirrt und jegliches Selbstvertrauen verloren zu haben scheint. Der hinzugekommene Obermaschinist SchubalSchubal beginnt, unterstützt von mitgebrachten Zeugen, seine Sicht der Dinge auszubreiten, als einer der anwesenden Männer nach Karls Namen fragt und sich als der Der OnkelOnkel herausstellt, zu dem Karl unterwegs ist. Karl, der sich weiterhin als Anwalt des Heizers versteht, erkennt, dass sich das Interesse der Versammlung gänzlich vom Heizer abwendet. Es ist nur noch von ihm, seinem Onkel und der Vorgeschichte seiner Reise die Rede. Dieser enthüllt den Anwesenden Details von den Vorfällen, die zu Karls Reise geführt haben, und macht seine Freude über die Ankunft des Neffen deutlich. Nach herzlicher Verabschiedung von dem Heizer verlässt Karl mit dem Onkel das Schiff unter dem Eindruck, einen großen Verlust erlitten zu haben. Die Handlung verlässt das Schiff und den Heizer und kehrt nicht mehr zu ihnen zurück, soweit das Romanfragment reicht.
Das zweite Kapitel beginnt im Karls Onkel und seine WeltHaus des Onkels in New York und endet mit der Ankunft Karls vor dem Landhaus des Herrn Pollunder. Der Onkel stellt sich als sehr reich und großzügig heraus, Karl bewohnt in seinem Haus Zimmer, die im sechsten Stock über fünf Stockwerken voller Geschäftsräume liegen und prächtig eingerichtet sind. Sogar ein Klavier wird angeschafft, um Karls Bildung und Ausbildung zu fördern, desgleichen ein moderner Schreibtisch. Nach einer Zeit der Eingewöhnung beginnt Karl, Englisch zu lernen. Daneben erhält er Reitunterricht durch Herrn Mack, den Sohn eines Bauunternehmers, auch lernt Karl das Geschäft seines Onkels ein wenig kennen. Zum Beispiel besichtigt er, vom Onkel geführt, die gigantische Telegraphenzentrale des Unternehmens. Überhaupt wird er sehr freundlich und großzügig behandelt. Von der neuen Welt allerdings bekommt Karl nur wenig zu sehen. Von seinem Balkon aus kann er lediglich die nie abreißenden Verkehrsströme in den Straßen unter ihm beobachten. In der Folge lernt Karl im Hause seines Onkels Herrn Green, einen Geschäftsfreund, und Herrn Pollunder, einen Bankier kennen, der öfter Gast bei Karls Onkel ist. Pollunder lädt Karl auf seinen Landsitz außerhalb von New York ein, womit Karls Onkel offensichtlich nicht einverstanden ist, obwohl er zunächst einem Besuch freudig zustimmt. Pollunder und Karl reisen mit dem Auto ab, obwohl der Onkel, seiner vorherigen Einwilligung zum Trotz, mehrere Einwendungen macht. Karl und Pollunder reisen in dessen Auto ab. Zum ersten Mal bewegt sich Karl weiter vom Haus des Onkels entfernt auf den Straßen New Yorks und des Umlandes.
Die Handlung des dritten Kapitels spielt ausschließlich im Landhaus des Der Besuch bei Herrn PollunderDie Verstoßung durch den Onkel