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Bibliografische Informafion der Deutschen Nafionalbibliothek:

Die Deutsche Nafionalbibliothek verzeichnet diese Publikafion in der Deutschen Nafionalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufoar.

© 2018 Marina Kähne, http://www.abvierzig.de

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7460-0512-6

Inhalt

Ich war eigentlich nie krank

Wie alles begann

Die Angst vor dem Blut

Der Antibiotikum-Kreislauf

Meine Medikamente

Was Blasenentzündung begünstigt

Schwache Blase durch Medikamente

Sex oder der Partner als Ursache

Vorbeugen ist besser als heilen

Hygiene

Stärkung der Abwehrkräfte

Cranberry-Saft

Die Blase basischer machen

Antioxidantien gegen Entzündungen

Vitamin D – Sonnenschein im Winter

Alternativen zum Antibiotikum

D-Mannose

Am Ende wird alles gut

Ich war eigentlich nie krank...

Im Gegenteil. Abgesehen von einer gelegentlichen Erkältung oder mal etwas Kopfweh fühlte ich mich immer wohl.

Dabei war ich nie ein Gesundheitsapostel. Ich aß zwar gerne Obst und Gemüse, liebte aber auch die deftige Küche mit Fleisch und Soße. Auch zu einem Wein, Bier oder Ouzo sagte ich meist nicht nein. Sportlich lag ich nach meiner Einschätzung im Mittelfeld.

Da ich einen Bürojob in Berlin hatte, mit der Bahn zur Arbeit fuhr und viel vor dem Rechner saß, nutzte ich die Mittagspause zur Bewegung. Ich erledigte dann einige Einkäufe in Läden, die bewusst etwas weiter weg lagen. Oder ich machte einfach einen ausgedehnten Spaziergang. Am Wochenende und manchmal auch nach der Arbeit ging ich eine Runde um einen der vielen Seen in der Nähe meines Wohnorts in Brandenburg. Im Großen und Ganzen war ich überzeugt, dass ich alles richtig machte. Bis mich dann mein Körper eines Besseren belehrte.

Wie alles begann

Es fing alles ganz harmlos an. Ich hatte in der Jugend und auch noch bis 40 kaum mit Blasenentzündungen zu tun. Wenn doch einmal, dann waren sie eher harmlos und gingen innerhalb von zwei Tagen wieder vorbei, ohne dass ich ärztliche Hilfe brauchte. Eine Heizdecke gegen das Ziehen und viel trinken reichte völlig aus.

So stellte ich mir das auch vor, als mich mit Mitte 40 die erste wirklich schlimme Attacke heimsuchte. Bereits in der Nacht merkte ich, dass die Blase gereizt war und ich ständig zur Toilette musste. Dennoch stand ich wie gewohnt auf und fuhr zur Arbeit. Glücklicherweise hatte mein Vorortzug eine Toilette an Bord, so dass ich die einstündige Fahrt zur Arbeit einigermaßen entspannt durchstand.

Die Strecke innerhalb Berlins mit der S-Bahn war dann schon weniger lustig. Der ständige Kampf gegen den Drang, schleunigst auf die Toilette zu müssen, trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Meine Mitfahrer wunderten sich, dass ich so wortkarg war. Aber Blasenentzündung war kein Thema für den Zug, fand ich.

Ich murmelte etwas von einer Erkältung, die im Anzug sei. So ließen sie mich in Ruhe und rückten sogar noch ein Stück von mir ab, um sich nicht anzustecken.

Im Büro angekommen, verschwand ich schleunigst auf dem stillen Örtchen und wäre am liebsten gar nicht mehr raus gekommen. Aber ich riss mich zusammen und ging erst mal in die Küche, um mir eine Kanne Tee zu kochen. Viel trinken war wichtig, hatte ich gelesen.

Dann begann die ständige Pendelei zwischen PC und WC. Meine Kollegin, die inzwischen auch eingetroffen war, schaute mir mitleidig hinterher. Auch sie kannte aus eigener Erfahrung Blasenentzündungen von früher, erzählte sie mir und versuchte mich abzulenken.

Viel Erfolg hatte sie damit nicht. Das ständige Pochen, Ziehen und Brennen machte mich fast verrückt.

Schon vor der Mittagspause war ich genervt und fühlte mich elend. Es fiel mir schwer, mich auf den Job zu konzentrieren. Wenn das Telefon klingelte, hoffi:e ich, dass der Anrufer sich kurz fassen würde, damit ich wieder rechtzeitig zur Toilette fiitzen konnte.

Auch andere Kollegen hatten inzwischen meine Not erkannt, ohne dass ich viel sagen musste.

Ihre Tipps und Sprüche wie „Du musst einfach versuchen, das zu unterdrücken, sonst reizt du die Blase noch viel mehr" oder „Trink am besten wenig, dann muss du nicht so oft raus" waren wenig hilfreich, wenn auch bestimmt nicht böse gemeint.

Keiner schien so richtig Ahnung vom Thema zu haben. Aber das hielt die meisten nicht davon ab, mein Leiden zu kommentieren. Das machte sich ja auch gut, wenn man selbst nicht in dergleichen Situation steckte.

Am Nachmittag flauten die Symptome dann etwas ab. Mit dem guten Gefühl, dass ich jetzt über den Berg wäre, fuhr ich nach Hause. Abends genehmigte ich mir noch ein Bier, um die Blase, wie ich dachte, etwas durchzuspülen.

Die Angst vor dem Blut

Das war überhaupt keine gute Idee. Als ich nachts aufwachte, merkte ich das sofort. Ich spürte, dass noch gar nichts vorbei war. Die Blase pochte wieder aufdringlich, und die gleiche Odyssee wie in der Nacht davor begann.

Als der Wecker klingelte, war ich wie gerädert. Dennoch wollte ich mich nicht unterkriegen lassen. Um die Bahnfahrt gut zu überstehen, ging ich kurz vorher noch mal zur Toilette –und erschrak gewaltig. Im Urin war deutlich Blut zu erkennen. Das konnte nichts Gutes bedeuten.

Ich rief im Büro an, meldete mich krank und ging gleich um 9 Uhr zu meiner Hausärztin, einer Internistin. Sie fragte nach meinen Beschwerden, und ich erzählte von der Blasenentzündung. Kurz erwähnte ich auch, dass ich Blut im Urin gesehen hätte. Sie sah mich überrascht an und meinte brüsk: Wie, deutlich sichtbares Blut? Na, dann kann es ja auch ein Tumor sein. Die bluten schließlich auch."