Das Buch

Die meisten Menschen investieren viel Zeit und Geld in das Einrichten oder Renovieren ihres Zuhauses – und trotzdem sind nur wenige mit dem Ergebnis zufrieden. Woran liegt das und wie kann man die persönlichen Bedürfnisse berücksichtigen, um sich zu Hause richtig wohl zu fühlen? Wie arrangiert man am besten die Möbel? Welche Farben lassen den stressigen Alltag draußen? Welche Formen harmonieren miteinander?

Frida Ramstedt erklärt die Regeln und Grundlagen des stilvollen Einrichtens und zeigt, wie man mit kleinen Veränderungen sein Zuhause entscheidend verschönern kann. Ihr Buch ist eine Toolbox voller Ideen, die jedem die Werkzeuge an die Hand gibt, die man braucht, um die eigenen vier Wände in ein harmonisches und individuell gestaltetes Zuhause zu verwandeln. Ein Zuhause, das man wirklich liebt.

Die Autorin

Frida Ramstedt gehört zu den einflussreichsten und erfolgreichsten Innendesignern Schwedens und ist weltweit als Innenarchitektin, Dozentin und Trendberaterin tätig. Darüber hinaus schreibt sie Skandinaviens führenden Design-Blog trendenser.se – für den sie 2016 den Elle Decoration Award verliehen bekam. Frida gehört weltweit zu den populärsten Influencern auf ihrem Gebiet, Deutschland ist unter den Top-5-Ländern, die ihr auf Pinterest, Instagram und Facebook folgen.

FRIDA RAMSTEDT

Innendesign

Ein Handbuch für alle,
die ihr Zuhause lieben

Aus dem Schwedischen
von Wibke Kuhn

Verlagsqualität Ullsteinbuchverlage

Ullstein

Dieses Buch ist im Frühjahr 2020 unter dem Titel »Fühl dich wohl in deinem Zuhause« im Imprint Ullstein extra erschienen.



Besuchen Sie uns im Internet:

www.ullstein.de


Verlagsqualität Ullsteinbuchverlage

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ISBN 978-3-8437-2543-9


Ungekürzte Ausgabe im Ullstein Taschenbuch

1. Auflage April 2021

© 2021 Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin

© 2019 by Frida Ramstedt

www.trendenser.de

Illustrationen: Mia Olofsson

Umschlaggestaltung: Egg chair von Fritz Hansen, Design von Arne Jacobsen.

Die Urheberpersönlichkeitsrechte der Autorin, der Illustratorin und der Übersetzerin wurden geltend gemacht.

E-Book: LVD GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten.

Ein Zuhause zum Wohlfühlen

Das Buch, das Sie hier in Händen halten, habe ich jahrelang gesucht und nie gefunden. Ich habe Hunderte von Büchern über Inneneinrichtung gelesen, in Bibliotheken gesucht, ältere Bücher auf dem Flohmarkt gekauft und ausländische Titel im Internet bestellt – aber die meisten beschränkten sich auf Fotos verschiedener Interieurs und spektakulärer Häuser. Konkrete Ratschläge für gewöhnliche Wohnungen – Fehlanzeige.

Was ich suchte, war ein Buch, welches die Grundlagen des Einrichtens beschreibt – welches Faustregeln und Tricks verrät, von denen jeder etwas hat, egal welche Art Möbel oder Stil er bevorzugt. Eines, das zeigt, wie sich mit kleinen Änderungen ein großer Unterschied im Gesamteindruck erzielen lässt – ohne dass man massenweise neue Sachen kaufen oder vorhandene rausreißen und renovieren muss.






Natürlich gibt es Fachbücher für Leute, die sich hauptberuflich mit Inneneinrichtung befassen, und für Architekten, die Richtlinien und ergonomische Maße liefern, wie man eine Wohnung konstruieren sollte – aber ich habe kein einziges gefunden, das sich an Privatmenschen gerichtet hätte. Ein Buch, das man in die Hand nehmen kann, wenn man seine Wohnung oder sein Haus zu einem Zuhause machen will. Eines, mit dessen Hilfe man sich eigene Lösungen überlegen kann, anstatt sich nur von anderen inspirieren zu lassen.

Als wir von einer älteren Wohnung in ein neu gebautes Reihenhaus umzogen, stand ich vor all diesen Herausforderungen, die entstehen, wenn man eine ganz normale Wohnung hat, die sicherlich praktisch ist, aber eben nur gerade Linien hat und wenig reizvoll ist. In der man keine drei Meter Raumhöhe hat, oder einen Jahrhundertwendebau, auf dessen Charme man sich am Ende immer verlassen kann. Ich kam irgendwann nicht weiter, es wollte mir einfach nicht gelingen, dieses warme, gemütliche Gefühl zu schaffen, das ich mir wünschte. Obwohl ich hauptberuflich Häuser einrichtete und das Design für bekannte Unternehmen entwarf, fiel es mir schwerer als gedacht, meine eigene Behausung einzurichten, und das frustrierte mich ganz schön. Es war anstrengend – aber es bewirkte auch, dass ich ins Nachdenken kam und Einrichtung mit neuen Augen sah. Beruflich wie privat. Wodurch wird Einrichtung eigentlich gemütlich, harmonisch, durchdacht?

Ich notierte meine Überlegungen auf einen Block und baute so den Grundstock für das auf, was ich selbst vermisst hatte – ein Handbuch mit den Grundregeln für Einrichtung und Gestaltung der eigenen vier Wände. Für ganz normale Menschen. Nicht für meine Branchenkollegen oder andere sachkundige Experten. Doch ich begann ihnen Fragen zu stellen, um besser zu verstehen, wie sie in verschiedenen Situationen dachten. Dieses Bauchgefühl, auf das sich geübte Einrichtungsberater und Raumausstatter oft berufen, versuchte ich zu decodieren und in praktische und anwenderfreundliche Ratschläge umzumünzen.

Natürlich gibt es in der Einrichtungsbranche im Grunde kein Richtig oder Falsch oder allzu viele wissenschaftliche Grundlagen (letztlich geht es ja doch um Meinungen und Geschmäcker), aber es gibt eine Reihe von Erfahrungen und gängigen Empfehlungen, nach denen man sich richten kann, wenn man möchte, oder auf die man zurückgreifen kann, wenn man nicht weiterkommt. Nur setzt das eben voraus, dass man sie auch kennt.

Ich hatte den Ehrgeiz, all diese Tipps und Tricks in einem Buch zusammenzufassen, und das, was Einrichtungsberater Intuition nennen, in konkrete und handfeste Inspiration zu übersetzen, die Sie und ich nutzen können, um in unseren Entscheidungen ein bisschen sicherer zu werden. Ich hoffe, dass Sie das Thema Einrichtung nach der Lektüre meines Buches mit anderen Augen sehen – und dass Sie durch die Anwendung der Strategien auf Ihre eigenen Räumlichkeiten schneller ausmachen können, was noch fehlt, damit Sie sich in Ihrem eigenen Zuhause noch wohler fühlen.

Noten lesen oder absolutes Gehör

Ich vergleiche Inneneinrichtung gerne mit Musik. Nicht jeder hat das absolute Gehör, aber viele können lernen, Noten zu lesen. Genauso verhält es sich mit Farben, Formen und Inneneinrichtung. Und ganz bestimmt nicht jeder kommt mit dem intuitiven Gefühl zur Welt, wie man ein Haus genau nach den idealen Vorstellungen einrichtet. Aber die meisten können viel sicherer werden, wenn sie die Grundlagen lernen und ein bisschen üben.

Heutzutage wissen wir Einrichtungsinteressierten wahrscheinlich mehr über Inneneinrichtung und Design als je zuvor. Besser gesagt: Wir wissen sehr viel über Dekoration, Möbel und Trends. Wir könnten Designklassiker, Marken und Modefarben wahrscheinlich herunterrasseln, wenn man uns aus dem Schlaf reißt. Aber gleichzeitig wissen wir meiner Meinung nach sehr wenig über die Grundlagen der Inneneinrichtung – also über Proportionen, wichtige Standardmaße und praktische Anforderungen – und darüber, wie man es eigentlich anstellt, ein gut funktionierendes, harmonisches Zuhause zu schaffen mit all den Dingen, die wir die ganze Zeit kaufen und austauschen. Denn obwohl wir so viel Geld für Konsumgüter und für die Renovierung unserer Behausungen ausgeben, ist es überraschend, dass anscheinend nur wenige von uns den Blick für das große Ganze haben.

Dieses Einrichtungsbuch enthält keine Hochglanzfotos oder Bilder von durchgestylten Wohnungen. Ich glaube nicht, dass wir noch mehr Bücher dieser Art brauchen. Ich habe versucht, pädagogische Erklärungen und Illustrationen zu liefern, die Ihnen als Leser helfen, sich eigene Lösungen auszudenken, ausgehend von Ihrem Zuhause und Ihren Voraussetzungen.

Ich glaube, es wird Zeit, dass wir mehr darüber nachdenken, wie wir einrichten wollen, nicht nur womit. Deswegen möchte ich Ihnen das gedankliche Werkzeug an die Hand geben, das Ihnen hilft, mehr Hellhörigkeit für Ihre eigenen Bedürfnisse zu entwickeln und selbst zu entdecken, was in Ihrer Einrichtung fehlt, wenn Sie nicht ganz zufrieden sind – auf dieselbe Art, wie es professionelle Einrichtungsberater machen. Betrachten Sie dieses Buch jedoch nicht als Forschungsbericht oder Fazit, sondern als ein Notenbuch voller Melodien und Akkorde, die Sie selbst nach Belieben arrangieren können, um ein harmonischeres, gemütlicheres Zuhause zu komponieren.

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Womit fühlen Sie sich wohl?

Bevor professionelle Innenarchitekten oder Einrichtungsberater ein Projekt in Angriff nehmen, führen sie mit dem Kunden eine Bedürfnisanalyse durch. Sie sollen schließlich keine Möbel für sich selbst aussuchen, sondern müssen versuchen, sich ein Bild von den Menschen zu machen, die in dieser Umgebung wohnen werden. Wie leben sie? Welche praktischen Bedürfnisse haben sie und was wollen sie in ihrem Zuhause tun können?

Beim Einrichten der eigenen Behausung passiert es nur zu leicht, dass man diesen Part übergeht und sich stattdessen gleich auf die ästhetischen Fragen stürzt. Man denkt eher darüber nach, wie es aussehen soll, aber nicht darüber, dass es auch im Alltag funktionieren muss.

Wenn Sie also am Ende zufrieden sein und Fehlkäufe vermeiden möchten, lautet mein bester Rat daher: Beginnen Sie mit einer gründlichen Analyse. Nicht jeder hat Geld oder Lust, einen Innenarchitekten zu konsultieren, aber es kostet nichts, damit anzufangen, selbst wie ein Profi zu denken.






Wer sind Sie und was machen Sie (für wen) in Ihrem Zuhause?

Heute ist das Zuhause so viel mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Viele identifizieren sich damit, wie sie wohnen, und wünschen sich, dass die Wohnung ihre Persönlichkeit spiegelt – mithilfe von Accessoires, die Gruppenzugehörigkeit oder sozialen Status signalisieren. Das wird nicht zuletzt in den sozialen Medien augenfällig, wo die private Sphäre zur öffentlichen gemacht wird. Wir fotografieren unsere Wohnung und zeigen sie anderen. Mithilfe unseres Zuhauses und seiner Einrichtung scheinen wir ein Bild von uns selbst zu machen, so wie wir schon lange Kleidung und Mode zu diesem Zweck nutzen. Doch das wirkt nur zu leicht eitel und hat zur Folge, dass wir uns vor anderen produzieren, anstatt uns darauf zu konzentrieren, dass wir uns wohlfühlen und es bequem haben.

„Man kann nicht bei anderen abschauen, wenn man herausfinden will, was einem selbst gefällt.“

Terence Conran

Möchte man seine Behausung persönlich einrichten, dann geht es schließlich nicht nur darum, anderen seine Charakterzüge vorzuführen, sondern auch darum, seine Einrichtung danach auszurichten, wie man als Individuum tickt. Ich glaube, wenn wir versuchen, die physischen und psychischen Bedürfnisse unserer Persönlichkeit zu verstehen, gelingt es uns besser, ein gemütliches, harmonisches Zuhause zu schaffen, in dem wir uns wohlfühlen und das nicht einfach nur gut aussieht.

Es ist kein Fehler, wenn man es gerne hübsch haben möchte oder sich von anderen inspirieren lässt, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir viele wichtige Antworten nur in uns selbst finden können. Wie wir uns in unterschiedlichen Umgebungen fühlen und reagieren und welche Details warme, angenehme Erinnerungen in uns selbst auslösen – oder wie wir es uns bequem machen, wenn kein Mensch zuschaut. Solche Dinge können unschätzbar wertvolle Fingerzeige sein und dabei helfen, Ihr Zuhause so zu gestalten, damit es für Sie gemütlicher wird.

Ängstlichkeit oder Empfindlichkeit?

Ich bekomme oft zu hören, ich sei ein ängstlicher Mensch, weil ich keine starken Farben in meinem Zuhause habe. Viele scheinen anzunehmen, dass ich feige bin und Angst habe, Fehler zu machen, und deswegen eine helle, neutralere Farbskala bei meiner Einrichtung zugrunde gelegt habe. Ich glaube allerdings eher, dass eine intensiv farbige Umgebung mir zu viel Energie rauben würde. Ich merke, dass ich sehr empfänglich für Eindrücke bin und in intensiven Interieurs mit sehr starken Sinneseindrücken, die alle gleichzeitig an meiner Aufmerksamkeit zerren, leicht ermüde.

Ebenso bin ich mir sicher, dass ich mich nur schwer entspannen kann, wenn ich leuchtende Farben um mich habe, genauso viel Verständnis habe ich für Menschen, die es genau anders empfinden – also Personen, die in farblosen Wohnungen ein rastloses, stimulationsarmes Gefühl befällt.

Das eine ist nicht verkehrter oder richtiger, mutiger oder feiger als das andere. Ich glaube, es geht eher um verschiedene Persönlichkeiten und darum, dass wir uns zu äußeren Stimuli unterschiedlich verhalten. Es soll sich einfach physisch wie mental gut anfühlen, bei sich Zuhause.

Möblieren Sie so, wie Sie es gerne sehen möchten – nicht so, wie Sie gerne gesehen werden möchten

Obwohl wir Menschen einzigartige Individuen sind, haben wir verblüffend oft dieselbe Art Grundmöblierung in unseren Behausungen. Das ist im Grunde nicht so richtig logisch. Eigentlich sollten wir uns bei der Einrichtung unserer Wohnungen schließlich danach ausrichten, wie wir sie nutzen möchten. Die Wahl unserer Grundrisse und unserer Möbel steuert in gewissem Maße, was für ein Leben wir darin führen können. Wer in seiner Freizeit vor allem gesellig mit Freunden zusammensitzen will, braucht im Wohnzimmer wahrscheinlich ein großes Sofa mit vielen Sitzplätzen, während jemand, der in seiner Freizeit lieber mit einem Buch entspannt, sein Geld vielleicht eher in einen richtig bequemen Lesesessel investieren sollte. Falls Sie extrovertiert sind und Ihre Energie aus dem Zusammensein mit anderen schöpfen, fühlen Sie sich sicher wohler, wenn Sie Ihren Wohnraum offen gestalten. Menschen, die sich gerne von anderen zurückziehen, um ihre Batterien wieder aufzuladen, geht es vielleicht besser, wenn sie Zimmer mit Türen haben, die man ab und zu auch mal hinter sich schließen kann, um seine Ruhe zu haben.

Wie können Sie Ihr Zuhause entsprechend Ihrer Persönlichkeit optimieren, und wie möchten Sie in Ihrem Zuhause wohnen? Indem Sie analysieren, wann und wobei Sie sich am allerwohlsten fühlen, können Sie dafür sorgen, dass Sie dies viel öfter empfinden.

Kinder und ihre Bedürfnisse

Denken Sie daran, dass nicht nur Erwachsene verschieden sind. Auch Kinder und Jugendliche können unterschiedliche Wünsche haben, was soziale Aktivitäten und Sinnesreize angeht. Dass sich die Eltern mit einer bestimmten Art von Einrichtung wohlfühlen, bedeutet noch lange nicht, dass das für ihre Kinder genauso gilt – oder dass ihre Bedürfnisse gleich bleiben, während sie heranwachsen.

Ein paar Beispiele

Sie sind sozial und extrovertiert? Dann optimieren Sie Ihr Haus für Gäste. Investieren Sie in einen größeren Esstisch und sorgen Sie dafür, dass Sie mehr Stühle und mehr Sitzplätze auf dem Sofa haben als Familienmitglieder, damit Sie ohne Probleme Gäste empfangen können.

Sie sind der zurückgezogene Typ und widmen Ihrem Hobby mehr Zeit als sozialem Beisammensein? Dann richten Sie Ihr Zuhause entsprechend ein. Verschwenden Sie nicht unnötig Platz für ein Riesensofa, auf das viele Gäste passen, oder für einen großen Esstisch, den Sie doch nie benutzen.

Sie sind gestresst? Dann optimieren Sie Ihr Zuhause so, dass Sie gut ausruhen und entspannen können. Geben Sie dem Wohnzimmer einen Fokus, der für Ruhe sorgt, zum Beispiel ein prasselndes Kaminfeuer oder ein beruhigendes Gemälde. Machen Sie es sich leicht, in Ihrer Behausung runterzukommen – beispielsweise indem Sie ein Buch lesen, Musik hören oder einfach nur entspannen. Sorgen Sie dafür, dass Sie die entsprechenden Plätze dafür haben.

Sie schauen zu viel auf Bildschirme? Dann möblieren Sie Ihr Wohnzimmer so, dass es stattdessen zu sozialer Aktivität und Gesprächen ermuntert. Stellen Sie zum Beispiel zwei Sofas gegenüber oder eine Sitzgruppe von Sesseln um einen Tisch, anstatt alle Möbel zum Fernseher hin auszurichten.

Sie sind geräuschempfindlich? Dann minimieren Sie die akustischen Eindrücke. Kaufen Sie leise Dunstabzugshauben, Geschirrspülmaschinen und andere Elektrogeräte. Denken Sie bei der Einrichtung auch an die Akustik, indem Sie Hall und Trittschall dämpfen.

Sie stören sich an Unordnung? Dann minimieren Sie visuelles Rauschen. Sorgen Sie dafür, dass Sie abschließbare Schränke haben und genügend Möglichkeiten, Kleinkram im Alltag schnell aufzuräumen und zu verbergen.

Halten Sie auch fest, was Sie nicht mögen!

Wenn man nach Inspiration sucht und sich klarmachen möchte, was man mag, überlegt man normalerweise zuerst, was man liebt. Aber um deutlicher erkennen zu können, wo die Konturen meines Geschmacks verlaufen und womit ich mich wohlfühle, benutze ich einen anderen effektiven Trick: Ich bewahre auch Bilder von Interieurs auf, die mir nicht gefallen, und analysiere, warum ich sie nicht mag. Legt man sich zwei Ordner im Computer an, beispielsweise einen in Grün und einen in Rot, wird deutlicher, was einen anzieht und was man eher meiden möchte. Manchmal kann es genauso hilfreich sein, darüber nachzudenken, warum einem eine Einrichtung nicht gefällt. Indem man zugleich an das denkt, was man erreichen will, und an das, was man vermeiden will, kann man sehr viel über den eigenen Geschmack und seinen inneren Stilkompass lernen.

Gedankenübung

Denken Sie an Ihre Kindheit zurück. Haben Sie positive Erinnerungen an einen bestimmte Art von Interieur oder Stil? Versuchen Sie, das Zimmer oder den Ort zu beschreiben.

Wann geht es Ihnen am allerbesten? Warum?

Wie sieht Ihr Bild davon aus, wie Sie in der Zukunft leben wollen?

Welche Farben mögen Sie? Welche Farben mögen Sie nicht?

Mögen Sie ältere, klassische Möbel, oder fühlen Sie sich öfter zu neuem, modernem Design hingezogen? Mögen Sie eine elegante Einrichtung oder fühlen Sie sich zwischen rustikaleren Möbeln wohler? Versuchen Sie zu ergründen, in welcher Atmosphäre es Ihnen am besten geht.

Welche Art Holz und welche Art von Oberflächenbehandlung mögen Sie am liebsten (hell/dunkel/unbehandelt/lackiert/bemalt)?

Welches Einrichtungsgeschäft mögen Sie am liebsten? Warum?

Haben Sie ein Lieblingshotel oder ein Restaurant, in dem Sie sich richtig wohlfühlen? Warum?

Wie sieht Ihr Budget aus? Was für einen Betrag finden Sie angemessen für Möbel und Gestaltung des Zimmers oder des ganzen Projekts, das Sie in Angriff nehmen wollen?


Schreiben Sie Ihre Gedanken auf ein Blatt Papier und denken Sie darüber nach oder besprechen Sie sich mit jemandem, der Sie gut kennt. Falls Sie einen Freund haben, der auch ein Zimmer oder ein anderes Projekt im Haus in Angriff nehmen möchte, können Sie sich gegenseitig helfen, indem Sie mit Gedanken und Überlegungen zu Ihrer jeweiligen Einrichtungsgeschichte spielen.