Christian Keferstein

Mineralogia Polyglotta

Veröffentlicht im Good Press Verlag, 2020
goodpress@okpublishing.info
EAN 4064066118679

Inhaltsverzeichnis


Erstes Kapitel. Allgemeine Namen.
Zweites Kapitel. Gemmen und Verwandtes.
§. 1. Diamant.
§. 2. Perlen .
§. 3. Rothe Gemmen und verwandte Steine.
§. 4. Grüne Gemmen und verwandte Gesteine .
§. 5. Gelbe Gemmen und verwandte Gesteine .
§. 6. Blaue Gemmen und verwandte Gesteine .
§. 7. Weisse Gemmen und verwandte Steine .
§. 8. Die 12 Gemmen im Schmucke der Hohenpriester bey den Hebräern.
Drittes Kapitel. Steine, Erden und Verwandtes.
§. 1. Quarz-Gruppe .
§. 2. Feldspath-Gruppe.
§. 3. Glimmer, Talk und Thon-Gruppe.
§. 4. Kalk-Gruppe.
§. 5. Flussspath-Gruppe.
§. 6. Phosphorsaurer Kalk .
§. 7. Gyps oder schwefelsaurer Kalk .
§. 8. Baryt-Gruppe.
§. 9. Strontian-Gruppe.
§. 10. Borax-Gruppe.
Viertes Kapitel. Salze und Verwandtes.
§. 1. Kochsalz .
§. 2. Salpeter .
§. 3. Glaubersalz .
§. 4. Bittersalz .
§. 5. Alaun .
§. 6. Mineralalkali, Natron, Soda .
§. 7. Kali, Potasche und Verwandtes .
§. 8. Borax, Tinkal .
§. 9. Ammonium .
§. 10. Vitriol .
Fünftes Kapitel. Brennliche Mineralien, d.i. die kohligen und überhaupt diejenigen, welche man unter diesem Namen gewöhnlich verstehet.
§. 1. Bergbalsam .
§. 2. Naphtha .
§. 3. Erdöl .
§. 4. Erdpech .
§. 5. Gagat .
§. 6. Kohle .
§. 7. Graphit .
§. 8. Schwefel .
Sechstes Kapitel. Metalle und Verwandtes.
§. 1. Metall, Erz, Erzstufe .
§. 2. Gold .
§. 3. Silber .
§. 4. Quecksilber .
§. 5. Platina nebst den verwandten damit vorkommenden Metallen, Palladium, Rhodium, Osmium, Iridium.
§. 6. Tellur oder Silvan .
§. 7. Kupfer .
§. 8. Nickel.
§. 9. Eisen .
§. 10. Mangan, Braunstein .
§. 11. Chrom .
§. 12. Titan .
§. 13. Wolfram oder Scheel .
§. 14. Molybdän, Wasserblei .
§. 15. Kobalt .
§. 16. Wissmuth .
§. 17. Blei .
§. 18. Zinn .
§. 19. Zink .
§. 20. Spiesglanz oder Antimon .
§. 21. Arsenik .
Ausführlicher Inhalt.

Erstes Kapitel. Allgemeine Namen.

Inhaltsverzeichnis

A. Mineralien, Fossilien.

Begreift Alles, was dem Steinreiche angehörig aus der Erde gefördert wird.

dhatu, tschakranamen im Sanscrit;—habyuna-khuna-sa-kyi-kamasa im Tibetanischen;—kong im Chinesischen;—meaden im Persischen;—moedeni, ricas, kani, kaejsur im Arabischen;—metchaphrono im Syrischen.

kopalny im Polnischen (von copak, graben), daher kopalnia der Bergbau, kopalnopismo die Mineralogie; i krolestwo rzeczy kopalnych ist das Steinreich;—kow im Czechischen, auch kopanina (das Gegrabene, von kopan graben);—kopalnic auch rudouina im Windischen (Krain); —kopaonik im Slavonischen (von kopati graben);—rudarski im Croatischen.

mein im Gälischen (heisst auch die Grube), daher meinneolas die Mineralogie, meinearach der Mineralog; auch cloddydd (von clod der Stein, cloddio die Grube);—maen im Wälschen (ist auch der Stein);—mineralia im mittelalterlichen Latein;—mineral im Englischen, Französischen, Spanischen, Portugiesischen und Teutschen;—minerale im Italienischen;—mineraal im Holländischen und Dänischen;—mineralier im Schwedischen.

μεταλλα im Griechischen (von meiteal im Gälischen das Erz), auch ορυκτα, das Gegrabene (woher Oryktognosie);—ορυκτον, σκαφτον im Neugriechischen;—metatta im Lateinischen auch fossilia (von ffosi graben im Wälschen, ffos die Grube).

B. Erde.

Hier vorzugsweise, im Gegensatze von Stein, das Lockere, nicht Feste. Im Speciellen unterscheidet man: staubige Erde (mo im Schwedischen), trockene (mull) und fette oder thonige (lera).

ty, tu, thou im Chinesischen, ngan ist Staub;—sa im Tibetanischen;—zi im Japanischen;—na im Mandschu; nai im Malaiischen;—gasar, gadsar im Mongolischen;—tanah im Javanischen;—tui im Samojedischen;—myg im Ostiakischen;—ma, mua, muld im Finnischen (woher wohl mo, mull im Schwedischen);—erthe, ierd, irth im Alt-Finnischen;—ma, mag im Wogulischen;—föld im Magyarischen.

mira, musa in den kaukasischen Sprachen;—mitza, gim im Georgischen.

ir, yirda im Tartarischen;—jer, jerda, er, erez im Türkischen;—scher im Kirgisischen;—ser im Tschouwassischen.

kah, kahi, ertosi im Koptischen, uan ist Staub;—mydr im Aethiopischen;—maret, im Abessinischen;—midra, medhro, ge, gi, artho im Syrischen;—erez, adamah, pich, gusch im Hebräischen, aphar ist Staub;—erez, ara, artha im Chaldäischen, abka ist Staub;—erz, airdhi, rems, tarb, torab im Arabischen;—ard im Maltesischen;—ard, hagh, jergir im Armenischen;—er, ar, erri im Baskischen;—

γη, γαια im Griechischen (mag mit ge im Syrischen oder mit einem verwandten Worte im Phönizischen zusammenhängen);—γη, χωρα im Neugriechischen.

semlä im Russischen;—semla im Windischen;—zemlya in Croatien;—zema im Sorbischen;—semja im Wendischen;—ziemia im Polnischen;—zeme im Czechischen und Litthauischen;—zemglja im Bosnischen und Ragusanischen;—sema im Lettischen;—glina im Serbischen.

tir, daer im Wälischen, pridd ist Dammerde, maran ist Marsch, vom Meere abgesetzt;—ter, tir, daer im Gälischen;—daor im Bretonischen, auch ter, das veraltet ist, sich aber in Zusammensetzungen findet; terra im Lateinischen Italienischen, Portugiesischen;—terre im Französischen;—tierra im Spanischen.

airtha, eard im Gothischen;—erthe, jerd, irth im Alt-Friesischen, mull ist staubige Erde;—earth im Englischen, dust ist Staub;—eordhe im Angelsächsischen, myll ist Staub;—aert im Flammländischen;—aard im Holländischen, mul ist Staub;—herda im Alt-Fränkischen und Allamannischen;—jord, joerd im Isländischen (wie jerd im Alt-Finnischen), mold ist Staub;—jord im Schwedischen und Dänischen, mo, muld, mull ist Staub (wie im Finnischen).

pament im Walachischen, prafu ist Staub;—de, stere im Albanischen.

C. Stein.

(Zu vergleichen ist der Artikel: Kieselstein.)

chi, che, sce, schi, chap im Chinesischen (pan ein grosser Stein, kiang ein kleiner harter, lien, ly-tso ein roher, hing ein Mühlstein, king ein klingender, tchu ein rother Stein);—rdo, to, rdo-ba, kar, gora-mia im Tibetanischen;—batu, arang, wato im Malaiischen;—watu im Javanischen;—ouche, dschalo im Tartarisch-Mandschu;—tscholon im Kalmückischen;—ujarak im Grönländischen;—poinah, jola, hyma im Tungusischen; tu, tol in [im] Koreanischen;—itsi im Japanischen;—is im Permischen; pü, pai, po, pyl, phi, fualla im Samojedischen;—guwwen, guvien im Korjäkischen;—poina im Kurulischen;—kual im Kamtschadalischen.

kiwi, kü, tschiwi im Finnischen;—kiwwi im Esthnischen;—kiw, keu, kewu, py im Ostiakischen;—kow, achtys im Wogulischen;—kallia im Finnländischen;—kedke im Lappischen;—kowa, kö, keü im Magyarischen.

kwa, kua, kach im Georgischen;—kara, kera, miwweh im Tscherkessischen;—kara, gul, hizo, teb, izo in den übrigen kaukasischen Sprachen.

tasch, kar im Tartarischen und Kirgisischen;—tasch, chas, aeghiar im Türkischen, ejjer ist harter Stein, qaja Fels.

khar, kuar, gadskhar, ljear im Armenischen.

onr in der alten aegyptischen Hieroglyphensprache nach Champollion;—one, ene, al im Koptischen;—ibn im Abessinischen und Aethiopischen, kekuh ist Fels;—ehena, danegaja, baledete im Amharischen, mefetche ist kleiner Stein, marege Fels;—eben im Hebräischen, keph, zur ist Fels;—eben, perid, peririn im Chaldäischen, pesiphas ist kleiner Stein, tinar, zunm ist Fels;—abhno, kefa, kiph im Syrischen;—itsa, hagr, hadschar, hygiar, rockhan, daeka, düsta im Arabischen, zolaat ist glatter Stein, narval weisser Stein, lachfat ist weicher dünner Stein, radal, car Fels, dschebel Berg;—hhagar im Maltesischen;—adgragr, kitla im Berberischen und Kabylischen;—klugi im Dungulischen;—emmenick im Tigrisischen (Nordafrica).

açman, çila, kalla, prastara, patharo, kascha im Sanscrit, giri, mali ist Fels;—pathara im Bengalischen;—sung im Hindu, gara, khara ist Fels;—galle im Singhalesischen auf Ceylon;—kallou im Malabarischen;—lochou im Nepalischen.

djerera in Pehlvi;—char, khara, pad, senk im Persischen, senkin ist steinern;—senk im Bucharischen,—kani im Afghanischen.

akmen, akmins im Litthauischen (wie im Sanscrit);—akmins im Lettischen, akmins kalns ist Fels;—kamen im Russischen, Czechischen, Croatischen, Windischen, Illyrischen, Bosnischen, Slawonischen, skala ist Fels;—kaman im Dalmatischen, kars ist Fels;—kam, kammen im Ragusanischen;—kamien im Polnischen, kamioka sind Steinarten, orcel, orcla der Bruchstein, cale überhaupt das Gestein unter der Erde, fliza die Fliesse.

arri, arria, harria, arcanta im Baskischen, arroca ist Fels, auch acha, aitza, arcaitza.

chalitz (ob mit cal im Gälischen zusammenhängend?) auch gkur, zourre, sourre im Albanischen;—piatrè, petra im Walachischen, bolavan ist Fels.

maen, careg im Wälschen, caregan ist ein kleiner Stein, maenaid steinig, maen gwerthfawr ein werthvoller Stein, maen melin ein Meilenstein, llech ein platter, schiefriger Stein, craig ist Fels, carn Fels, auch Steinhaufen, daher wohl in der Schweiz kar, karre für Fels;—maen, mein (woher mine im Französischen), auch lach, lech, crag im Bretonischen, meingle ist Steinbruch, roch Fels (woher roche im Französischen);—clach, cal, gal, cled, cloch, bil, balon, baleyn, felyen im Gälischen, cloiche ist steinig, leac ein platter Stein, fly, flynt ein harter feuerschlagender Stein, cleddiwig ist Steinbruch (carreria im Schottischen), carr (daher carriere im Französischen), roc, craig, agaun (wie agaunum im Alt-Gallischen) ist Fels, tur hoher Berg (daher Tauren im Schweizerischen).

λιθος im Griechischen (wohl zusammenhängend mit leac, llech, lach im Keltischen, woher auch lapis), ferner λαας; (wie das keltische clach), selten στια, στιον (ähnlich wie im Gothischen), ψηφος ist kleiner Stein (wie das chaldäische pesiphas), πετρος ist Fels (wie petra im Walachischen);—χαλικι (wie im Albanischen), auch πετρα im Neugriechischen;—

peiro im Provençalischen;—pierre im Französischen, auch cailliou (von cal), roche ist Fels;—piedra im Spanischen, auch laxa (von lach im Keltischen), roca, serra ist Fels;—pedra im Portugiesischen, rocha ist Fels;—pietra im Italienischen, rocca ist Fels.

stain im Gothischen;—stein, steiern im Isländischen, rock ist Fels;—stan im Angelsächsischen;—sten im Schwedischen, fjallsten, field ist Fels (ob vielleicht aus dem Finnischen?);—steen im Dänischen, klintsteen ist Fels;—steen im Holländischen, rotssteen ist Fels;—stien im Alt-Friesischen;—stain im Alt-Teutschen, ullins ist harter Stein (vielleicht mit flynt zusammenhängend);—stone im Englischen, rock ist Fels (beym englischen Bergmanne heisst das feste Gestein carrack, quarr, wohl von car im Keltischen).

D. Juwel, Edelstein, Gemme.

tschendju, vou-fou, tche-kü im Chinesischen; po, pou ein rother Edelstein; chao, chao-pao, chao-yo, kieou ein schöner Edelstein; mo, lo, min, jen, yng, tsin, tse, yao ein Stein, ähnlich den Edelsteinen; fou, ein Stein schlechter als ein Edelstein; hiay ein schwarzer Edelstein; ly, lieou ein durchsichtiger Edelstein; tsching, vou, tou, lang Edelsteine den Perlen ähnlich; yeou, ngo, ky, kouen weisse Edelsteine; yang, hia fleischfarbige; nao, mano weiss mit schwarzen Adern; py blau und durchsichtig; men, fang, hiang rothe Edelsteine;—rdo-rye-badsa, rina-po-ehhe, nora-pu im Tibetanischen, auch muddi und mani (wie im Sanscrit);—kou, fiaham, koufiahan im Tartarisch-Mandschu.

mani, prastara im Sanscrit, auch upala, opala (mit Opal zusammenhängend);—gahana in Bengalen, auch dschouhara (wie im Persischen), dschouhari ist Juwelier;—manikan im Malaiischen.

kallis kiwwi im Esthnischen;—draga kö, gyongy im Magyarischen;—agn, markarid im Armenischen.

aann, anm in der ägyptischen Hieroglyphensprache nach Champollion;—anamei, one-emme, oni, emmei, bnooni im Koptischen;—enku, baheri im Aethiopischen;—ebem jekarah im Hebräischen; puch ist Schmuck, migdanoth, peninin kostbare Waare, Pretiosen;—juhadin, joharin, gmar, aban, taba im Chaldäischen;—dabho, margenijath im Syrischen.

giauher, gewher, jöhar, gewahir, javakit, farid im Arabischen; hadschara muthammana in der vulgären Sprache; giohari, giauhari, geuheri der Juwelier (auch im Türkischen und Persischen gebräuchlich), nadhm aldschanaber, nadham aldorara, nethraldorrt ist Schmuck, eine Reihe von Juwelen;—gavhar im Maltesischen;—kimetlii tasch, eska, gieuher, dgiauler, dschewahir im Türkischen;—gawher im Bulgarischen;—gioahr im Kurdischen;—kyimelii tus, ghiauher, gewher, dschewher im Persischen; pure ist Schmuck.

dragnzjennoi kamen im Russischen;—drahy kamen im Czechischen, Slowakischen, Illyrischen;—drogi kamien im Polnischen;—dragi kameni im Windischen, auch shlaten-kamen;—dahrgs axmins im Lettischen;—akmenelis brungus im Litthauischen.

bertaria, bertistea im Baskischen (von bert schön und ar Stein);—pietra cinstita, pietri scumpe im Walachischen, olor ist Kleinod;—gourre te pa tsmouare im Albanesischen.

gem, glain, maen gwerthfawr (werthvoller Stein), auch ceinion, ereiries (Juwel) im Wälschen, gemydd ist Juwelier, auch ceinionydd;—gem, geam, cloch-buaidh im Gälschen, auch uige (Juwel), usgar, seud, seudraid; gemmyd, seudair, seudachan ist Juwelier;—gowdy im Schottischen. γεμμα, τριγληνα im Griechischen;—ιθαρι, πετραδι, ατμητη πετρα im Neugriechischen;—gemma im Lateinischen;—jivia im mittelalterlichen Latein das Juwel (von uige im Gälischen);—gemme im Italienischen, auch gioja, gioies das Juwel, giojelliere der Juwelier;—gemme, pierre pretieuse im Französischen;—joyau ist Juwel, joaillier der Juwelier;—gems im Englischen; jewell das Juwel, jeweller der Juwelier, gimma, stan searo im Angelsächsischen;—gimsteiern, edalsteiern im Isländischen;—gimstein, aedelsteen im Schwedischen;—juwel ist Juwel;—edelsteen, juwel im Holländischen;—piedra pretiosa im Spanischen, joyel ist Juwel; joyelero der Juwelier, pedras pretiosas im Portugiesischen.


Zweites Kapitel. Gemmen und Verwandtes.

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§. 1. Diamant.

Inhaltsverzeichnis

Er ist der härteste Stein, hat das meiste Feuer (den höchsten Glanz), kommt aus Indien und Brasilien, dient vorzugsweise zum Schmuck, zu Schleifpulver, zum Schneiden des Glases u.s.w. Um das Feuer zu erhöhen, schleift man ihn gewöhnlich, und unterscheidet nach Art des Schnittes (der Form, die aus dem Schleifen hervorgegangen ist): Brillanten (wo viele Reihen regelmässiger Facetten so liegen, dass sich das Farbenspiel des Glanzes am schönsten darstellt), Rosetten, Tafelsteine u.s.w. Die Diamanten sind meist wasserhell oder grau, doch giebt es auch gefärbte, die aber der Juwelier meist mit andern Namen belegt. Man hat a) wasserhelle oder graue Diamanten, b) grüne, welche von den Juwelieren meist orientalische Smaragde genannt werden, c) rothe, d) gelbe, e) blaue, f) schwarze.

In den Edelstein-Wäschereien kommt häufig Magneteisenstein vor, der mit dem Diamanten gleiche Grösse und Kristallform hat, den schwarzen Diamanten oft sehr ähnlich ist, daher mag es kommen, dass in vielen, besonders orientalischen Sprachen (auch im Lateinischen) Diamant und Magneteisenstein mit gleichen oder ähnlichen Namen belegt werden.

kin-kang-chy, auch pa-tche-lo im Chinesischen;—

wadjira im Mongolischen;—wadjra, rdo-rye-pha-lama, auch rdo-rye-badsa (was auch Scepter, Donnerkeil, Edelstein heisst) im Tibetanischen;—intam, itam im Malaiischen;—itam im Malagarischen.

elmas, mas im Türkischen, kybrys elmasi ist der gelbe Diamant;—almas im Kurdischen;—almas, mas, elmas, hegerüs sejatjum im Arabischen; Taifaschi bemerkt in seiner Mineralogie: dass der almas stets in gleichwinkligen Gestalten vorkomme und seine Bruchstücke steis dreyeckig seyen; Arten führt er nicht an, aber bey dem smaragd-ähnlichen Steinen, erwähnt er den elmazet (was der Pluralis von elmas seyn wird) als von der Härte und Schwere des Diamanten.—ihn admas im Aethiopischen;—odomos im Syrischen, adamusojo ist diamantartig;—sabholon, sampirinon, samprin im Chaldäischen.

adamand im Armenischen, auch agn d.i. Edelstein; andamnant ist Magneteisenstein;—giement, gyemant, dijemanth im Magyarischen.

hira im Sanscrit, auch hiraka, wadjra, wadshra; ferner açira (d.i. unzerstörbar), abhedja (unspaltbar), wararaka (vorzüglicher Krystall), lohadshit (Metallbesieger), sutshimukha (Nadelmund), eine schlechte Art heisst radschapatta, radschapartta;—hira, hiraka in Bengalen;—iraa, iri, itas im Hindu; ira bey den indischen Diamantgräbern. In den Diamantgruben Indiens, besonders in Sumbhulpuru, wo ziemlich die meisten Diamanten gewonnen werden, theilt man sie ihrer Qualität nach in 4 Classen, welche mit den Hindu-Kasten gleiche Namen führen, in a) bramin, brahma, den wasserhellen, b) tschetter, chetra, den gelben, c) wassier, vysca, den nicht hellen, d) tschadrie oder sudra, den grauen; in manchen Gegenden unterscheidet man: a) montichul den ganz reinen, b) mank, den grünlichen, c) patanna, den röthlichen, d) bunsput, den dunkelgefärbten.—Der grösste Diamant ist der kohi-nur, das ist Lichtberg, im Besitze des Ranjet Singh in Lahore; er hat die Grosse und Form eines Hühnereies, ist rein, weiss und von ausserordentlichem Feuer.

mas, almas im Persischen; man unterscheidet: a) den wasserhellen, b) den pharaonischen, c) den olivenfarbigen, d) den schwarzen, e) den feuerfarbigen, f) den rothen, g) den grünen.

arturguina, diamantea im Baskischen.

almase, alsmas im Russischen;—dyament im Polnischen, paragon ist ein grosser Diamant;—dyamant im Czechischen;—djemant im Krainischen;—diamant im Slowakischen und Illyrischen;—gyemant, gemant im Croatischen;—deemants im Lettischen;—temanti kiwwi im Esthnischen.

diamantu im Walachischen;—diamant im Albanischen;—diamant im Bretonischen;—adamant, daoimean, auch leug chruaidh riomback im Gälischen;—αδαμας im Griechischen, der Name mag, vielleicht durch die keltischen Pelasgier, von den Armeniern entlehnt seyn, durch welche der Edelsteinhandel vermittelt seyn wird;—in ältester Zeit hiess αδαμας auch der härteste Stahl, αδαμαντινος stählern, αδαμαντος unbezwinglich, was vom Diamant entlehnt seyn mag;—διαμαντε im Neugriechischen;—adamas indicus der Römer; die andern Arten der Gattung adamas gehören zum Magneteisenstein; der androdamus ist Arsenikkies, der ziemlich gleiche Krystallform hat;—diamantes, auch amas im mittelalterlichen Latein.

demant im Isländischen und Holländischen (hier auch divelsten);—adamant im Alt-Hochteutschen (auch demuth);—diamant im Plattteutschen, Dänischen, Schwedischen; diamond im Englischen; aymant im Alt-Französischen; diamant im Französischen (die grossen nennt man paragones, die natürlichen Octaeder pointes natives, die brillantirten: brillants (von briller glänzen), das derartige Schleifen ist brillanter);—diamante im Spanischen (iman ist Magneteisenstein); diamante, dimao im Portugiesischen (naiffos sind die natürlichen Octaeder); diamante im Italienischen.

latschopar in der Zigeunersprache.


§. 2. Perlen.

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Obwohl die aus der Perlmuschel stammenden Perlen ein Produkt des Thierreiches sind, so gehören sie doch mit den Edelsteinen zu den Juwelen, wurden seit den ältesten Zeiten technisch mit jenen verbunden, weshalb es räthlich seyn dürfte, ihnen hier einen Platz zu gönnen. Die Perlen kommen vorzugsweise aus dem indischen Meere; die grössten nennt man Paragonperlen, die ungleicheckigen barogues, die ganz kleinen Zahlperlen im Spanischen aljofar und rostrillo.

ty, ty-ly, tchu, tchin-tchu im Chinesischen, ky ist die ganz runde;—nitchoouhe im Mandschu, tana ist eine besondere Art;—mouti im Tibetanischen.

draga-gyöngy im Magyarischen.

indgii, indshi, indschu, auch murvarid im Türkischen.

moravarid, auch lulu, lauali, tovamijjat, saffanat, chaudat, dschauhar, dschauharon im Arabischen; man unterscheidet: a) dorr, dorat, dart, grosse Perlen; b) laular kleine Perlen, dschomann, gioman durchbohrte; c) charidat, kharida undurchbohrte Perlen; laal ist der Verkäufer von Perlen; machschalab ist ein den Perlen ähnlicher Stein.

dar im Hebräischen (ähnlich wie dur im Persischen) auch gabisch;—bojel, bejeno, auch margonitho im Syrischen;—margal, maregale im Chaldäischen;—baherej, bahario im Aethiopischen (von dem Fundorte bahhrain im persischen Meerbusen);—djohar im Szaukischen (Nord-Afrika);—anamei im Koptischen (eigentlich Juwel).

markarid im Armenischen.

mandschara, induradna im Sanscrit, auch mani (d.i. fleckenlos, was auch Edelstein heisst), mandarita (d.i. die reine, woher wohl markarid, margarita u.s.w. stammen mögen) und ratna (d.i. beliebt);—moti im Hindu (cheripo, changuo ist die Perlenmuschel);—mukta im Bengalischen;—multu im Malagarischen.

pille, palle in der indischen Provinz Tennasserim.

kasperz im Pehlvi;—merwarid, marvarid im Persischen, auch goher und jek-daneh (d.h. das einzige Korn, woher durch Uebersetzung das lateinische unio entstanden seyn kann). Man unterscheidet: a) dur, grosse Perlen (wie im Arabischen), [ b) ] lulu, kleine Perlen (wie im Arabischen); lului heisst der Perlenverkäufer;—markreitas im Gothischen.

margarita, merjeritarju im Walachischen;—margaritar im Albanischen;—myrierid, myrieriden im Wälschen;—perlen im Bretonischen;—pearl, neamhnaid, neamhuinn, neonaid im Gälschen;—eistr im Bretonischen, oisier im Gälischen ist die Perlmuschel.

μαργαριτης (wohl aus dem Albanischen und Armenischen) im Griechischen, auch μαργαρις, μαργελλιον, μαργηλις (wohl aus dem Chaldäischen); μαργαριταρι im Neugriechischen; χαλαζα im mittelalterlichen Griechisch;—margarita im Lateinischen, auch unio (vielleicht aus dem Persischen übersetzt), lapis erythreus, lapis indicus.

perla, schemtschuschina im Russischen;—pereleczka, perla im Polnischen;—perlicka, perla im Czechischen;—parlka, parla im Sorbischen;—pehrle im Lettischen;—parla im Wendischen;—pirel im Krainschen;—perl, biser im Windischen;—biser im Bosnischen und Ragusanischen;—biszer, auch gyungu im Croatischen und Dalmatischen;—pehrlit im Esthnischen.

berille, berala, perala, marigrozz, merigricz im Alt-Hochteutschen;—mergriez im Mittel-Hochteutschen;—merigriota im Alt-Sächsischen;—meregreot, pearl im Angelsächsischen (wohl aus dem Wälschen);—berel im Nieder-Sächsischen;—perla im Isländischen;—pärla im Schwedischen und Dänischen;—pearl, perel, parel im Holländischen;—perla im Italienischen und Spanischen, hier auch margarita; aljofar sind die kleinen Perlen; perle im Französischen, früher auch bacée, baceys;—perlyn im Wallonischen;—pearl im Englischen;—perola, aliosar im Portugiesischen.

Anhang.

Perlmutter, die Schaale mancher Conchylien, die zu Schmuckgegenständen dient.

kaupang im Malaiischen (eigentlich die Perlmuschel);—sedef im Türkischen;—sadaf im Arabischen;—dar im Hebräischen.

ζαμυψ, ζαμβοξ im mittelalterlichen Griechisch;—κογλυλη im Neugriechischen;—lasztura im Croatischen;—perlowa malka im Czechischen;—perlenova matiza, auch bisesski saklopnjak im Windischen;—perlumodir im Isländischen;—perlemor im Holländischen, Schwedischen, Dänischen;—nacre, nacre de perle im Französischen;—nacar de perlas im Spanischen;—madreperla im Italienischen;—mother of pearl im Englischen.


§. 3. Rothe Gemmen und verwandte Steine.

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A. Unsere mineralogische Gattung.
Korund (Telesie, Corindon) mit den edlen Arten Rubin (roth), Sapphir (blau), so wie den unedlen Arten Demantspath und Smirgel.

a. Korund oder Sapphir im Allgemeinen.

Der Juwelier unterscheidet, als ganz verschiedene Edelsteine, nach den Farben: 1) Rubin (hellroth), 2) Balais oder Rubin balais (blassroth), 3) orientalischer Topas (gelb), 4) orientalischer Smaragd (grün), 5) Sapphir (schön blau), 6) Luchssapphir (dunkelblau), 7) Wassersapphir (hellblau und wasserhell), 8) Sternsapphir (mit einem sternartigen Scheine); aber in der neuern Zeit ist festgestellt: dass mineralogisch alle diese Edelsteine nur Arten Einer Gattung sind, gleiche Krystallform, Härte, Schwere und chemische Bestandteile haben, auch, dass sich diesen als unedlere Arten noch anschliessen: theils der indische Demantspath, theils der körnige Smirgel, welche als die härtesten Schleifpulver allgemeine Verbreitung haben. Die Mineralgattung hat verschiedene Farben, von denen Roth und Blau die häufigsten sind, am meisten geschätzt werden.

Im Oriente begriff man seit alter Zeit alle diese verschieden gefärbten Steine in einer grossen Gattung mit dem Namen Jakut, dem Hyacinthos der Griechen; daher stammt unser Name Hyacinth, den wir auf eine ganz andere Mineralgattung übertragen haben (auf den gelbrothen Zirkon), und wohl wäre es zu wünschen, dass wissenschaftlich der Name Hyacinth seine alte richtige Bedeutung wieder erhielte, diejenige Gattung bezeichnete, die wir jetzo Korund nennen. Als Hauptkennzeichen des Jakut führt der arabische Mineralog Taifasachi (der zwar im 13. Jahrh. lebte, sich aber auf ältere Mineralogien gestützt haben wird) an: dass er, mit Ausnahme des Diamantes, alle andern Steine ritze, nur von Diamanten geritzt werde und specifisch schwerer als die andern Gemmen sey.

Jakut im Malaiischen; Jakut und Joacht im Türkischen; man unterscheidet: a) kyzyl, den rothen; b) giök, den blauen; c) ak, den weissen; d) sary, den gelben.—Joachet im Tartarischen;—Jakut im Arabischen, auch elhum-muri [or: elhummuri], el giohar (der Edelstein), el asgiad genannt; hier unterschied man: a) achmaru und kyrmyzy, den rothen; b) azfaru, den gelben; c) samandschunijj oder esmanagiuni, auch sary und asrak genannt, den schwarzblauen; d) den blauen; e) abjadu, den weissen oder wasserhellen;—Jakent im Abessinischen, wo man unterscheidet: kajeh, den rothen, tzalin, den blauen;—Jakudno, aikantum im Syrischen;—Dijakint im Chaldäischen (der jarukt, jarok, jarket wird wohl fälschlich mit topazius übersetzt, dürfte hierher oder zum gelben Korund gehören);—najude im Amharischen könnte hieher gehören;—Jakut, Yaachet, Yankot im Persischen; hier unterscheidet man: a) den rothen (Rubin); b) den gelben (Topas unserer Juweliere); c) den dunklen (Luchssapphir); d) den weissen (Wassersapphir), e) den grünen (Smaragd unserer Juweliere), f) den blauen und rauchfarbigen (Sapphir); ferner den Adschemi natürlich krystallisirten und den mensu oder geschnittenen;—Jakut im Kurdischen, mit: keli dem rothen und schin dem blauen.

Jakinth im Armenischen; Hiatzinthos im Magyarischen;—

Yachante, Jachont im Russischen;—Jacinth im Illyrischen.

ὑακινθος[1], hyacinthus im Griechischen und Lateinischen, begriff die oben erwähnten Arten; man unterschied: a) roseus, den rothen, b) thalassites, den grünen, c) nativus (wohl der wasserhelle), d) channiaeus und perileucos (mit dunkelm Kern); hierher wird auch gehören der granatus, eigentlich hyacinthus granatus.

[1] Das Wort wird zunächst wohl von den Armeniern entlehnt seyn, die den indischen Edelsteinhandel in den Händen hatten; übrigens heisst ὑακινθος im Griechischen die Purpurfarbe, unser Violet, die aus der Purpurschnecke (helix jantina) gewonnen wurde.

ὑακινθος im Neugriechischen.

Jachant, Jacint im Alt-Hochteutschen.

In Indien sind die hierher gehörigen Edelsteine am bekanntesten, gleichwohl finde ich keinen dessfalsigen allgemeinen Gattungsnamen. Im Sanscrit ist der garud ein kostbarer Edelstein von theils blauer, theils grüner Farbe; der Name hat Aehnlichkeit mit Jakut, aber auch mit zmerud (Smaragd), und Wilson übersetzt ihn mit Smaragd; opala im Sanscrit bedeutet eigentlich Edelstein im Allgemeinen, aber man kann den Namen auch vorzugsweise für unsern Korund gebraucht haben, denn man unterschied: conitopola, den rothen, patalopala, den blassen, nilopala, den blauen.

Im Tibetanischen finde ich auch keinen besondern Namen für die Gattung im Allgemeinen; es wäre möglich, dass mya hierher gehörte, inya mea der rothe, mya raena phyina der blaue Korund wäre.

b. Unser Rubin.

Unser Rubin der Juweliere, d.i. unser edler, rother Korund oder Sapphir der Mineralogen, ist der rothe Jakut der Orientalen. An Abänderungen kann man unterscheiden: rosen-karmesin-koschenille-karminrothe, ferner dunkelgefärbte und blasse, welche letztere auch als Balais, Rubinbalais, Rubicell, Rubacel, Rubasse bezeichnet werden; die koschenille oder morgenrothe Abänderung nennen die Juweliere auch wohl hyacinthe oder vermeille orientale, die bläuliche aber amethyste orientale; der halb rothe, halb blaue heisst sapphir rubis.

Der Name Rubin kommt nicht im Alterthume und Oriente vor; erst im Mittelalter, (um das Jahr 1300) findet sich der Name rubisus, rubies, robinus; woher derselbe stammt, ist zweifelhaft, ob von dem persischen rutbi, der eine Art des benefch war (s. diesen), oder von der rothen Farbe (ruber im Lateinischen, rudhir im Sanscrit, rhudd im Keltischen und ähnlich in den meisten Sprachen). Der Name balais, Rubinbalais stammt von balaschsch der Araber (s. balchasch), der unser Spinell gewesen seyn wird.

Po-ma-lo-kia im Chinesischen; moey heissen die rothen Edelsteine im Allgemeinen.

manikja im Sanscrit, auch padmaraga (d.i. lotosfarbig, rosenroth), mahamulga (kostbarer Stein), patalopala (blassrother Edelstein), arunopala (dunkelrother), conitopala (rother), lohito (der rothe), conaratna, tanariratna (Sonnenwedelstein), kuruwilla, kuruwilwa, kuruwinda, lakshmipusha; alle diese—meist wohl dichterische—Namen übersetzt Wilson in seinem Wörterbuche mit Rubin, doch mögen auch hierunter andere rothe Edelsteine begriffen seyn, die mit kuru anfangenden Namen erinnern an Korund, korundun in Indien.

Im Tibetanischen finde ich im Wörterbuche von Körös keinen Namen für Rubin angeführt, obwohl man den Stein sehr wohl kennen muss; vielleicht gehört hierher mani (Edelstein), wegen des Zusammenhanges mit manik, auch mya-mena-phyena ein rother Edelstein.

manik, manika, auch tokes im Hindu;—manika, manikya, auch malia mülya (d.i. von hohem Werthe), padmaraga, padmaragamani im Bengalischen;—manikan, padma, padam im Malaiischen;—pata-mra im Malabarischen, auch kyaokoi (d.i. Rothstein) und elinges chogeppi;—lankaratte im Ceylonesischen.

Jakut der rothe im Persischen, mit den Abänderungen: a) wiridi, der rosenfarbige, b) erghiwani, der purpurfarbige; c) behremani, behremen, behreman, der gelbrothe, und diess ist jetzo im Persischen der gewöhnliche Name für Rubin im gemeinen Leben;—d) lami, der fleischfarbige, e) remani, der granatapfelfarbige; f) sumaki, der porphyrrothe (als sumaki bezeichnet man jetzo im Arabischen, Persischen und Türkischen auch den Granat und ähnlich gefärbte Steine).

Jakut kyzil (der rothe) und kyruizigi im Türkischen, auch aghdagi (zumbel wird auch mit hyacinthus orientalis übersetzt);—Jakut keli im Kurdischen;—Jakut achmara oder kyrmyzi im Arabischen, mit den Abänderungen: a) vardijj, rosenroth, b) chamrijj, purpurfarbig, c) achmaru tief roth, d) bahraman, vom schönsten Roth; Jakent kajeh im Abessinischen.

kachale im Chaldäischen (erinnert an kajeh im Abessinischen), auch samkan, simuka, simukta hängt wohl mit sumaki im Persischen zusammen.

aikantum, im Syrischen;—najude im Amharischen.

Jakinth, auch gaboudai im Armenischen;—ὑακινθος ῥοσιος im Griechischen;—ὑακινθος, auch ῥουπινε im Neugriechischen;—hyacinthus roseus der Römer, auch wohl hyancinthus granatus (d.i. der körnige, wohl wegen des Vorkommens in Körnern); der lichnis, lichnitis (λιχνιταριον im Mittelalter) gehört hierher oder zu unserm Hyacinth (s. Zirkon);—Jacinth, der brennende (d.i. der hochrothe) im Altteutschen, von dem man den bleichen unterschied.

Jachont krasnoi (von krasni roth) im Russischen, auch lal und wostotschoi roubine;—zargelgenak im Croatischen, czarlyenak im Ragusanischen;—rubin im Polnischen, Czechischen, Windischen.

rhuddem (von rhud roth und gem Edelstein) im Wälischen;—ruiteachan im Gälischen;—rubint im Magyarischen;—rubi im Spanischen;—ruby im Englischen;—rubin im Teutschen, Dänischen, Schwedischen;—rubis im Französischen;—rubino im Italienischen;—robyn im Holländischen;—rubi, rubin im Portugiesischen;—man unterscheidet hier den blassen balais und den brennend rothen espinel.

c. Unser Sapphir.

Unser Sapphir oder der blaue edle Korund, bloss durch die Farbe vom Rubin verschieden, ist der blaue Jakut der Orientalen, besonders in den semitischen Sprachen. Als Abänderungen unterscheiden wir: berliner-, schmalte-, indig-, lasur-, lavendelblauen und schwärzlichblauen, welcher letztere auch Luchssapphir genannt wird. Die Juweliere begreifen auch andere blaue, ähnliche Steine unter diesem Namen, besonders den Peliom und schwarzblauen Spinell (Zeilanit oder Pleonast). Manche Steine haben 2, auch 3 Farben, blau, roth und weiss.

In den neuern Sprachen heisst der blaue Jakut Sapphir; der Name stammt aus dem Alterthume, von sappir, sappheiros, womit man unsern blauen Lasurstein bezeichnete (s. diesen), von dem er, bey Entwickelung der neuern Mineralogie, irrthümlich entlehnt wurde. Zu wünschen wäre es, wenn das Wort, seiner jetzigen Bedeutung nach, in der Büchersprache unterdrückt werden könnte.

nila im Sanscrit (d.i. der blaue), auch nilamana (blauer Edelstein), nilopala (blauer Edelstein), indranila (vom schönsten Blau) und litirana; wohl auch mahanila (das grosse Blau), radschanila (Königsblau) und marakanta (die fälschlich mit Smaragd, der grün ist, übersetzt seyn dürften);—nilamani, nilakanta im Bengalischen; nila candi im Hindu ist der halb blaue, halb rothe;—nilam, batu nilam im Malaiischen;—nila, nilam, nilaralmak im Malabarischen; nila candi ist der halb rothe, halb blaue;—nile im Ceylonesischen;—idnu nila im Tibetanischen, kann hierher gehören; podia soll der Sapphir im Hindu, nach denn Fundorte heissen.

Jakut der blaue im Persischen, mit den Abänderungen: a) askan, der lichtblaue, b) ladschwerdi, der lasurblaue, c) nili, der indigblaue, welcher Name offenbar aus Indien stammt;—Jakut schin (der himmelfarbige) im Kurdischen;—Jakut asungan (der himmelblaue) im Türkischen, auch jak, giok; auch der seljan kann hierher gehören;—Jakut samandschunijj im Arabischen, mit den Abänderungen: a) asraku, der licht-und himmelblaue, b) asuradijj, der lasurblaue; c) der indigoblaue, d) chochlijj, der dunklere, e) siftijj, der schwärzliche, der dunkler ist als isatis d.i. Waid.

schabsis im Chaldäischen wird mit Sapphirus übersetzt;—schaphuegna im Armenischen, auch Sapphira, vielleicht aus den neuern Sprachen entlehnt;—Jachont sinii, auch wischnewii im Russischen.

hyacinthos der Griechen und Römer, mit den Abänderungen: θαλασσιτης der meerfarbige; περιλευκος (wohl mit dunkelm Kern, oder weiss und blau); auch granatus venetus, der blaue. Wahrscheinlich wird auch der nilion hierher gehören, den Plinius 37, 35 erwähnt, dessen Name wohl indischen Ursprunges ist.

samfiru im Walachischen, sapeir im Gälischen, zafir im Magyarischen, sind wohl neuern Ursprunges;—saphir telesie, Corindonhyalin im Französischen, saphir im Englischen; sapphir im Dänischen; saffir im Holländischen; zafir, zafiro im Spanischen; saphira im Portugiesischen; zaffiro im Italienischen; zafir auch modralek im Czechischen; szafir im Polnischen; safir im Windischen.

d. Der grüne Korund oder Sapphir.

Er findet sich seltener als die erwähnten Arten, meist von lauch- oder grasgrüner Farbe, heisst bey den Juwelieren meist orientalischer Smaragd, emeraude orientale, im Englischen oriental emerald; bey grünlich blauer Färbung wird er meist aigemarine orientale, auch corindon brillin genannt, bey mehr hellgrüner Färbung peridot orientale.

Jakut der grüne im Persischen, ähnlich wohl auch in den semitischen Sprachen.

padje-padian im Ceylonesischen und Malaiischen.

Im Sanscrit kommen als grüne Steine vor: herimanni (grüner Edelstein), haritasma (grüner Stein), die mit esmerald oder Smaragd übersetzt werden, daher grüne Edelsteine seyn werden, Indien hat aber keine Smaragde; aus Aegypten kamen zwar dergleichen nach Asien, ob diese aber im Sanscrit erwähnt werden, bleibt zweifelhaft; möglich ist es, dass man unter jenen Namen unsern grünen Korund verstand.

e. Der gelbe Korund oder Sapphir.

Er ist von citronen-, joquillen- und strohgelber Farbe, zwar nicht so häufig als der rothe, findet sich aber zum Theil in grösseren Stücken als dieser, ist zuweilen halb gelb, halb blau. Die Juweliere kennen ihn unter dem Namen von orientalischem Topas, topaze oriental.

Jakut der gelbe im Persischen mit den Abänderungen: a) mischmischi der aprikosenfarbige, b) narendschi der citronfarbige, c) kahi der strohfarbige;—Jakut sari im Türkischen, was meist mit Topas übersetzt wird;—Jakut azfaru (der gelbe) im Arabischen, mit den Abänderungen: a) rakik, b) chalukijj, c) dschollaharijj der citronfarbige; d) el sanuri und el zeiti hiessen die schlechtesten Varietäten von hellgelber und bläulicher Farbe;—Jarukt, jarok, jaroka im Chaldäischen, übersetzt mit topazius, wird hierher, wenigstens in die Gattung jakut gehören; der birselin aber, auch mit topazius übersetzt, ist wohl Beryll.

puresjeragen und manikang kuning im Malaiischen, mit Topas übersetzt, ist wahrscheinlich gelber Rubin oder Korund.

pusperagon im Ceylonesischen, mit Topas übersetzt, wird auch hierher gehören.

Im Sanscrit kommen als gelbe Edelsteine vor:

pita (gelb), pita sara (gelbe Essenz), pitaspatika (gelber Krystall), pitasman (gelber Stein), pitamana (gelber Edelstein), guratna und gometaka, die mit Topas übersetzt sind. Indien hat aber gar keine Topase; die gelben brasilianischen und sächsischen Topase kann man nicht gekannt haben; die siberischen Topase, die man gekannt haben mag, sind mehr grün als gelb. Die erwähnten gelben Edelsteine können nicht wohl zur Mineralgattung Topas gehören, wohl gelber Sapphir (Rubin) gewesen seyn, vielleicht auch zum Theil Flussspath, zu dem der topazion der Alten gehörte;—pitaçna und gomedaka im Bengalischen, auch mit Topas übersetzt, gehören zu den erwähnten Sanscrit-Namen;—pitdah im Hebräischen, mit topazion übersetzt, hat im Klange des Namens vollkommne Aehnlichkeit mit pita im Sanscrit und wird derselbe Stein gewesen seyn.

f. Der Wassersapphir.

Ist ein wasserheller Korund oder Sapphir; sapphir blanc im Französischen, white sapphir im Englischen.

Jakut abjadu im Arabischen, mit den Arten: a) mahijj, ganz wasserhell mit vielem Feuer, b) dsichr, der harte, mit weniger Strahlung, der in geringem Preise stehet.

Jachont scheltoi im Russischen.

g. Der Sternsapphir.

Er ist ein bläulicher Sapphir, der geschliffen, im Innern mit einem, meist milchweissen, sechsstrahligen, nach allen Seiten beweglichen Sterne spielt. Bey den Juwelieren ist der Stein bekannt als sapphir étoilé, arterié, Sonnenstein, Sternstein. Manche Stücke haben nur einen gefärbten schillernden Schein, besonders auf der convex geschliffenen Oberfläche; das ist der korindon girasole, girasole sapphire und girasole der Italiener.[2] Im Russischen und Polnischen heisst er kamin gwiazdzisti.

[2] Girasole heisst im Italienischen Sonnenblume, die aber mit diesem Steine in keinem Zusammenhange steht.

In den orientalischen Sprachen habe ich keinen besondern Namen dafür finden können; aber man schleift auch im Orient den Sapphir nur selten. Im Persischen wird ein pfauenfarbiger jakut angeführt, der hierher gehören wird; die Araber haben ihn vielleicht unter ainol hur Katzenauge begriffen.

Bey den Römern war der garamantites oder der männliche sandaresus ein indischer harter Edelstein, mit inwendigen Sternen, vielleicht unser Sternsapphir (der weibliche war eine Sternkoralle), zu dem auch astrios (verschieden von asteria unser Katzenauge) gehört haben wird, der ein indischer Stein mit Sternen war; der beli oculus mit einem pupillenartigen Scheine, der in Assyrien dem höchsten Gotte geweihet war, kann hierher oder zum Katzenauge gehören, vielleicht auch die solis gemma und ceraunia.

h. Unser Diamandspath [Diamantspath].

Der Diamantspath oder gemeine Korund ist eine unedlere Art dieser Gattung, krystallinisch, undurchsichtig, von unreinen schlechten Farben, findet daher keine Anwendung als Schmuckstein, ist aber wegen seiner grossen Härte, das wichtigste Schleifpulver für Edelsteine, hierzu seit der ältesten Zeit in und ausserhalb Indien verwendet. Er findet sich ziemlich häufig in Indien, als Gemengtheil des Granites (besonders in dem Ghatgebirge), wie ohnweit Seringapatan, in Salem und andern Gegenden, auch häufig in China. Der chinesische hiess früher allein Diamantspath, der indische Korund, beide sind nicht wesentlich verschieden. Grenville in England machte 1784 den Stein näher bekannt, gab ihm den Namen Korund (nach dem indischen Namen) und deutete schon seine richtige Stelle im System an, welche Klaproth's Analyse bestätigte. Den chinesischen Korund machte Dr. Lind zuerst bekannt, nannte ihn adamantine spar (daher Spath adamantine, Diamantspath).

pou-sa im Chinesischen (ist eigentlich das Korund-Pulver).

korundum, koorum in Indien, auch korundum galla (d.i. Zimmtstein). Korundon sane heisst bey den Tamulen in Ostindien ein Schleifrad aus Korund und Harz bestehend, dessen sie sich viel bedienen. In Madras nennen die Engländer den Stein grindingspar d.i. Schleifspath.

Wie der Stein im Sanscrit heissen mag, ist noch nicht ermittelt, da, so viel ich weiss, das Wort Korund, oder ein Ausdruck dafür, in den Wörterbüchern nicht vorkommt. Der Stein Caniprija wird mit Smirgel oder Sapphir übersetzt, kann hierher gehören. Die Edelsteinnamen kuruwilwa, kuruwinda können vielleicht mit korundum zusammenhängen.

senbade im Persischen, so hart fast wie Diamant, wird Korund seyn; man unterscheidet zwey Abänderungen: a) röthlichen, b) bläulichen;—sumpara im Türkischen;—zembara im Kurdischen;—sambadasch im Arabischen, auch sunbadadsch, sunbadensch, sümpadeg, sübade, samur, semiris (woher Smirgel in den neuern Sprachen) war der Stein zum Schleifen der härtesten Edelsteine.

samphurgana, samaphuregana, schamira, schamir im Chaldäischen;—schamir im Hebräischen;—semiris im Syrischen;—σμιρις λιθος im Griechischen, den die Steinschleifer (dactylioglyphi) zum Schleifen gebrauchten.

Arena indica und aethiopica der Römer wird Korundpulver gewesen seyn; hieher wird gehören der braune indica von Plinius 37. 16 erwähnt, wohl auch der chalazias, wahrscheinlich ein indisches oder semitisches Wort.

gyemant kovats im Magyarischen;—almasnoi schpat im Russischen;—spath adamantine, corindon harmophane im Französischen;—spatho adamantino im Italienischen;—espato adamantine im Spanischen;—common corundum im Englischen.

i. Unser Smirgel.

Mineralogisch verstehen wir unter Smirgel nur den körnigen bläulichen unedlen Korund, den man in ganzen Felsmassen bricht, der die Härte der übrigen Arten dieser Gattung hat und in Europa als hartes Schleifpulver dient. Dieser scheint in Asien gar nicht vorzukommen, ist von daher wenigstens zur Zeit nicht mit Sicherheit bekannt, weshalb ihn die Orientalen nicht kennen werden. Wir beziehen ihn vorzüglich von der griechischen Insel Naxos (wo er bey Calamitzia Gänge in Glimmerschiefergebirge bildet), auch findet er sich in Sachsen und an mehreren anderen Punkten in Europa. Die älteren Mineralogen setzten den Smirgel seiner Schwere wegen zu den Erzen, meist zu dem Eisen; erst 1791 gab ihm Werner seinen richtigern Platz. Im gemeinen Leben bezeichnet man fast jedes Schleifpulver mit dem Namen Smirgel und belegt die aller verschiedensten Substanzen mit diesem Namen.

Die harte Art des lapis ostracites der Römer, die zum Schnitte der Gemmen diente, und die blaue Cadmites können hieher gehört haben;—das naxium der Römer kam nicht von der Insel Naxos, sondern von der Stadt Naxia auf der Insel Creta, diente zum Schleifen des Marmors und war ein gepulverter, geschlemmter Wetzschiefer.

clach-smior im Gälischen;—σμεριλιον im Neugriechischen;—naschdak, naidach im Russischen;—szmergiel, szinergiel im Polnischen;—shelesnast kamen im Windischen;—smergel in [im] Magyarischen;—emeril corindon granulaere in [im] Französischen;—esmeril im Spanischen und Portugiesischen;—emery im Englischen;—smeriglio im Italienischen;—amaril, smergel im Holländischen, Dänischen, Schwedischen.

B. Die dem Jakut oder Korund verwandten Edelstein-Gattungen der orientalischen Schriftsteller, die wir noch nicht mit Sicherheit zu deuten wissen.

a. Der laal, balchasch, balax, balais.

Der laal[3] auch le-el im Persischen ist ein sehr harter Edelstein mit dem Glanze des Jakut und einer grossen Farbensuite, denn man unterscheidet: 1) den rothen laal mit folgenden Abänderungen: a) geschdimegi besonders anmuthig gefärbt und glänzend; b) piasegi vom Dorfe Piaseg; c) temeri der dattelartige; d) lami der fleischartig dunkelrothe; e) anabi der taubenartige; f) bakami der fernambuckrothe; g) edrisi der Stein Enochs; h) ekheb der dunkle; 2) den gelben laal; 3) den violetten laal; 4) den grünen laal, dem Smaragd ähnlich, zuweilen zur Hälfte grün, zur Hälfte roth;—laal im Arabischen ist nach Niebuhr ein feiner hellrother Edelstein;—laal, lä'l im Türkischen ist ein blasser rother Edelstein, doch ist jetzo in Constantinopel dieser Name wenig gebräuchlich; laal im Russischen soll unser Spinell seyn.

[3] laal im Persischen heisst auch der rothe Wein oder dessen Farbe.

In der arabischen Mineralogie von Taifaschi kommt der laal nicht vor, dagegen der balchasch, von dem gesagt wird: dass er dem jakut ähnlich, aber nicht so vollkommen und feuerbeständig sey. Er komme aus Balkhalcian in Asien, sey theils roth, dann el abrak (Skorpion) genannt, theils grün, theils gelb. Der Farbe nach gleiche der Stein zwar dem jakut, aber nicht in Hinsicht des Feuers, des schönen Wassers und der Farbenschönheit; schöne rothe Steine der Art stünden aber fast in demselben Werthe als der jakut.

Der balchasch oder balachsch, welcher letztere Name öfter in der arabischen Litteratur vorkommt, hat als Abänderungen:

a) balch. achmaru, von rother Farbe, auch abrak genannt;

b) balch. azfaru, der gelb, blass, selbst schwärzlich ist, auch dem blassen banfasch gleicht;

c) balch. acdaru von grüner Farbe, ähnlich dem sabardschad.

Ueber den Fundort dieser Steine geben auch europäische Schriftsteller einige Auskunft; der Venetianer Marco Polo (im 13. Jahrhundert) sagt: in Balachschian oder Badakschan finden sich die kostbaren Steine, welche Balassi heissen, sehr schön und von hohem Werthe sind, sie werden im hohen Gebirge, (an der Grenze der Tartarey) gegraben, aber es giebt nur Einen Berg, der Sikinen heisst, in welchem der König Gruben machen lässt und Bergbau führt. Niemand darf bey Todesstrafe diese Steine fördern, wenn er nicht besondere Erlaubniss dazu hat. Die Fremden bekommen wohl vom Könige solche Steine geschenkt, dürfen sie aber ohne Erlaubniss nicht kaufen und ausführen. Es giebt hier auch Gruben auf Lasurstein, Gold und Silber.

John Wood in seiner narrative of a journey to the source of the river Oxus, by the route of the Indus, Kabul and Badakshan 1841, ist einer der sehr wenigen Europäer, die das hohe Gebirgsland Badakshan besucht haben; er sagt hier: die Rubingruben befinden sich 20 englische Meilen von Ischkaschm im Distrikte Gharam, welches Wort Höhlen oder Minen bedeutet, auf dem rechten Ufer des Oxus, und der Eingang soll 1200' über dem Spiegel des Stromes seyn. Die Gebirgsart soll aus Sand- oder Kalkstein bestehen und sehr leicht zu bearbeiten seyn. Seit Badakschan in den Händen des Fürsten Kundus ist, werden die Gruben nicht mehr bearbeitet, denn dieser, über ihren geringen Ertrag erbittert, führte die Einwohner des Districtes, etwa 500 Familien, nach Kundus ab, wo er sie als Sclaven verkaufte.

Während man also in der neuern Zeit von hier gar nicht mehr diese Edelsteine beziehet, werden sie in älterer Zeit sehr häufig und verbreitet gewesen seyn.

Der balchasch oder balachsch des arabischen Mineralogen Taifaschi, der nicht in der persischen Mineralogie von Ben Manssur stehet, und der laal des letztern, der bey ersterem fehlt, gehören wohl ohne Zweifel derselben Mineralgattung, nur ist der persische Name von der Farbe, der arabische vom Fundort hergenommen; der Stein gehörte nicht zur Gattung jakut (Rubin), stand diesem aber am nächsten und kam nicht aus Indien. Da jetzo die balachsch-Gruben nicht mehr betrieben werden, so wird es zwar schwer seyn mit voller Sicherheit den Edelstein mineralogisch zu bestimmen, aber er wird entweder unser Spinell, oder wahrscheinlicher unser Zirkon (s. diesen), gewesen seyn, der auch dem Rubin nahe stehet, aber weniger schön und edel ist.

Der Name laal ist nicht in die neuern Sprachen übergegangen, wohl aber der balchasch oder balasch, aus dem balais, Rubin balais gebildet wurde, womit die Juweliere den rothen Spinel und überhaupt dem Rubin ähnliche, aber geringere Edelsteine bezeichnen.

Πελαζος, εμπαλασιος im mittelalterlichen Griechischen;—balax, balagius, balascius, balassius, balascus, palacius im mittelalterlichen Latein;—balaxbalaisbalaisballas rubinballaz rubinbalass rubinballaschbalas