Inhaltsverzeichnis

  1. Zusammenfassung
  2. Einleitung
  3. Quellen und Einflussfaktoren von Nitrat im Grundwasser
  4. Gründe für das Ausbringen von Nitrat
  5. Von Pflanzen benötigter Stickstoff
  6. Neue Düngemittelverordnung
  7. Maßnahmen zur Reduzierung der Nitratbelastung im Grundwasser
  8. Volkswirtschaftliche Auswirkungen
  9. Diskussion
  10. Persönliche Stellungnahme
  11. Fazit

1. Zusammenfassung

Nitrat ist für Säugetiere eine problematische Chemikalie, da sie im Körper zu Nitrit umgewandelt wird, das kanzerogen und toxisch wirkt. Besonders Ungeborene, Kleinkinder und Säuglinge sind hiervon gefährdet. Es ist daher wichtig, die Nitratkonzentration im Grund- und Trinkwasser gering zu halten.

Im regionalen Vergleich zeigt sich, dass in Gebieten mit hohem Tierbestand die Nitratbelastung im Grundwasser hoch ist und häufig die gesetzlichen Grenzwerte von 50 Milligramm pro Liter überschritten werden. Insgesamt übersteigen in Deutschland die Nitratwerte an einem Drittel der Messstellen den gesetzlichen Grenzwert. Im Allgemeinen kann die Landwirtschaft als der Hauptverursacher für die hohe Nitratkonzentration im Grundwasser identifiziert werden. Um den erlaubten Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter einzuhalten, müssen Wasserversorgungsunternehmen daher kostenintensive Verfahren zur Trinkwasseraufbereitung einsetzen.

Aufgrund der Überschreitung der Grenzwerte und mangelnder Maßnahmen zur Verbesserung des Zustandes des Grundwasserkörpers reichte die EU-Kommission eine Klage gegen Deutschland am Europäischen Gerichtshof ein. Vor diesem Hintergrund erarbeitete Deutschland eine neue Düngemittelverordnung, die einen gesetzlichen Rahmen vorgibt, um die Nitratbelastung von Gewässern zu reduzieren.

Diese Maßnahmen zielen hauptsächlich auf eine Reduzierung des ausgebrachten Stickstoffs ab. Kernelement der neuen Düngemittelverordnung ist eine genauere Berechnung der gesetzlich erlaubten Stickstoffmenge, die ausgebracht werden darf. Diese Maßnahmen lösen aber nicht das Problem der bei der Massentierhaltung anfallenden Exkremente. Dafür ist es notwendig, die Anzahl der gehaltenen Tiere zu reduzieren.

Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Ursachen und Auswirkungen von Nitrat im Grund- und Trinkwasser. Hierfür wurde die aktuelle Literatur recherchiert und analysiert. Etwaige Lösungsstrategien zur Verbesserung des aktuellen Zustandes werden im Rahmen dieser Arbeit diskutiert.

2. Einleitung

2.1 Problemstellung

Nitrat (NO3) ist das Salz der Salpetersäure und kommt in verschiedenen chemischen Konfigurationen in der Umwelt vor. Beispielsweise als Ammoniumnitrat (NH4NO3; zum Beispiel für Düngemittel und Sprengstoffe) oder Kaliumnitrat (KNO3; zum Beispiel als Pökelsalz zur Konservierung von Lebensmittel) (Mortimer und Müller, 2003: 434, UBA, 2017).

Nitrat ist in der Landwirtschaft von großer Bedeutung, da Pflanzen Nitrat als essenzieller Nährstoff zum Aufbau von Biomasse dient. Nitrat ist eine für Pflanzen direkt verfügbare Stickstoffquelle, ohne eine dafür notwendige Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien. Um ein optimale Versorgung von Pflanzen mit Stickstoff zu gewährleisten wird aus diesem Grund in der Landwirtschaft Nitrat als Düngemittel ausgebracht (Nultsch, 2000: 376 f.).