Widmung
Für meine Tochter
Mit den besten Wünschen für ein Leben
in Frieden, Freiheit und Wohlstand für Dich und
Deine noch nicht geborenen Kinder.
Dein Papa
Vorwort
TEIL 1: Problem- und Ursachenanalyse
Symptom oder System
Die seltsame Entstehung des Geldes – Geldschöpfung durch Schulden
Die Zentralbank als „Staatlich unabhängiger Währungshüter“
Geld – Das unbekannte Wesen
Geld aus heißer Luft – Die Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken
Staatsverschuldung und die Macht der Banken
Wissenschaftlich legitimiertes Raubrittertum
Das Märchen von der Schuldenbremse
Die automatisierte Schulden- und Inflationsspirale
Die Wirtschaft wächst – die Einkommen sinken
Das Märchen vom Wohlstand durch Export
Systemmärchen – Sozial ist, was Arbeitsplätze schafft
Wachstumswahn und Wohlstandsidyll
Steigende Armut durch Zinsen
Die Äquivalenz von Geld und Schulden
Inflation – Mythos und Wahrheit
Inflation einfach erklärt: Das Apfel-Birnen Beispiel
Die Teuerungsrate als Nebelkerze
Das Schreckgespenst der Deflation
Inflation und Deflation – Dichtung und Wahrheit
Das Geld und Finanzsystem als kollektives Gesellschaftsspiel
Die Börsen als Inflationsauffangbecken
Die Börse – Spielkasino des Kapitalismus
Das Geldanlage-Paradoxon
Der Staat als Inflationsgewinner
Die vermeintlich plausiblen Zinsbegründungen
Geld als Droge – Die Gier nach Geld
Die Schizophrenie des Geldes – Geld und seine Funktionen
Das Wesen und der Wert des Geldes
Gehortetes Geld – Das fehlende Geld
FAZIT: Das gegenwärtige Geld- und Finanzsystem ist rechts- und verfassungswidrig und ein Angriff auf die Demokratie
Teil 2: Geldevolution – Überlegungen für eine Neuordnung unseres Geld- Finanzsystems und seiner Wirtschaftsordnung
Geldschöpfung in öffentlicher Hand – Die Einführung einer Monetativen
Vollgeld – Das Ende der Giralgeldschöpfung durch die Geschäftsbanken
Der Rubel muss rollen, der Taler muss wandern, Geld muss fließen – Freiwillig
Das Recht auf eine menschenwürdige Existenz – Die Bürgerdividende als Grundeinkommen
Ein einfaches Steuersystem – Steuerklarheit statt Steuerdickicht
Soziale Bodenrechtsreform – Besitz und Nutzung statt Eigentum
Öffentliche Güter in öffentliche Hand
Sozialversicherungsreform – Existenzsicherung für jeden Bürger
Pressefreiheit braucht eine Freiheit der Presse – Einführung einer Mediativen
Der Auftrag des Grundgesetzes – Eine neue Verfassung
Entschuldung des Staates – Konvertierung der Staatsschulden in Geld
Corporatocracy – Der Staat im Würgegriff der Konzerne
Marktwirtschaft statt Kapitalismus
Schlusswort
Bemerkenswerte Zitate rund um das Geld- und Finanzsystem
Empfehlenswerte Bücher rund um unser Geld- und Finanzsystem:
Durch das Studium der Betriebswirtschaftslehre und der Tätigkeit in einem studentischen Investmentclub sowie eigener privater Investments hatte ich schon so einiges über Finanzen gelernt. Zumindest glaubte ich das. Tatsächlich verfügte ich – wie ich heute weiß – über viele Fehl-Informationen. Von wirklichem Wissen konnte eigentlich nicht die Rede sein. Wie dem auch sei. Im Anschluss an mein Studium bewegte ich mich auf jeden Fall weiterhin im Bereich „Finanzen“ und zwar als Versicherungsverkäufer bei einer großen deutschen Versicherung. Hier wurde ich wiederum mit einer Menge an Informationen rund um das Thema „Geld und Finanzen“ vollgestopft. Über Zins und Zinseszins. Über den Zinseszinseffekt. Über Inflation und vieles mehr. Im Grunde nichts Neues. Das kannte man ja alles bereits aus dem Studium. Und es gab auch keinen Grund an diesen Dingen irgendwelche Zweifel zu hegen. Schließlich ist alles mit reichlich statistischem Datenmaterial und mathematischen Berechnungen unterfüttert, die von anerkannten Experten und hochrangigen Nobelpreisträgern angestellt wurden. Zudem, wenn diese Dinge falsch wären, dann hätten doch längst andere Wissenschaftler und investigative Journalisten dies aufgedeckt und veröffentlicht. Wir haben doch schließlich nicht nur eine freie Wissenschaft, sondern auch Pressefreiheit und eine freie Presse.
Im Frühjahr 2008 stieß ich dann im Internet auf den Film „Fabian – Gib´ mir die Welt plus 5 Prozent“. Ein Film, der auf sehr einfache, ja geradezu kindliche Weise unser gegenwärtiges Geld- und Finanzsystem erklärt. Wie ich heute weiß, stammen die Macher dieses Films offenbar aus dem Umfeld der Scientology Church, weswegen der Film von Manchen in den Bereich „Pfui Bäh“ eingeordnet wird. Meines Erachtens zu Unrecht. Damit wir uns an dieser Stelle richtig verstehen. Weder bin ich Scientologe, noch habe ich mit Scientology irgendetwas zu schaffen. Im Gegenteil. Ich bin ein gläubiger Mensch, lehne aber jedwede Form von kirchlicher Organisation oder gar Sekte ab. Ich halte mich an das, was in der Bibel steht: Die Kirche ist in Dir bzw. Du bist die Kirche. Ich brauche keine Vorturner, die mir sagen, was und wie ich zu glauben hätte. Inhaltlich, erst Recht als ein Einstieg in unser Geld- und Finanzsystem, finde ich den Film wirklich sehr gelungen. Und da in dem Film an keiner Stelle Werbung für Scientology gemacht wird, kann man sich den Film meines Erachtens bedenkenlos anschauen. Bei mir weckte der Film auf jeden Fall meine Neugier, mehr über unser Geld- und Finanzsystem zu erfahren. Mich intensiver damit zu beschäftigen und auseinanderzusetzen, denn eines war mir nach dem Film klar: Über unser Geldsystem hängt ein Schleier. Und dieser Schleier wurde, obwohl man das doch eigentlich annehmen sollte, in meinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium in keinster Weise gelüftet. Im Gegenteil.
Im Herbst 2008 ereignete sich dann die sog. Finanzkrise. Schnell waren in den Medien die Schuldigen ausgemacht: Gierige Investmentbanker. Schon damals überzeugte mich das nicht. Im Gegenteil. Mir war klar, dass Gier nur ein Symptom ist. Die tiefere Ursache für die Krise musste woanders liegen: Beim Geld- und Finanzsystem an sich. Erklären und begründen konnte ich das damals aber nicht. Und das muss man sich einmal vor Augen halten. Da hat man Ökonomie studiert und arbeitet seit mehr als 15 Jahren in der Finanzdienstleistungsbranche, kann aber nicht fundiert erklären, wieso, weshalb, warum es zur Finanzkrise gekommen ist. Einigermaßen erbärmlich. Eines war mir aber schon damals klar. Die Finanzkrise im Herbst 2008 und den darauffolgenden Monaten, das war nur das Vorbeben. Der Bigger Bang würde erst noch kommen. 2009 habe ich diesen Bigger Bang für das zweite Halbjahr 2012 prognostiziert. Die aktuellen Entwicklungen scheinen meine Prognose zu bestätigen.
Mit der Finanzkrise kamen auf jeden Fall Fragen auf, auf die ich keine Antwort hatte. Und das galt es zu ändern! Und zwar dringend. Ich begann also nach Antworten zu suchen. Kaufte eine Vielzahl von Büchern, recherchierte im Internet, in Fachbeiträgen, Blogs und unzähligen Websites. Schaute mir eine Vielzahl gutgemachter Filme und Dokumentationen im Internet an. Vorträge von Bernd Senf, Andreas Popp, Andreas Claus, Wolfgang Berger, Dirk Müller, Franz Hörmann und vielen anderen. Und ich begann intensiv eigene Überlegungen anzustellen und niederzuschreiben. Eine Vielzahl von drei bis vierseitigen Aufsätzen ist so im Zeitablauf entstanden, die ich immer wieder überarbeitet, korrigiert und schließlich zusammengefasst habe. Das Ergebnis halten Sie gerade in Händen. Eines war mir auf jeden Fall schon damals schon klar: Will man wirklich Licht in das Dunkel bringen, will man wirklich Antworten finden, dann muss man das Bestehende komplett in Frage stellen. Keinen Stein darf man auf dem anderen lassen. Jeden Stein muss man noch einmal umdrehen und ganz genau betrachten. Warum sind die Dinge eigentlich so wie sind? Könnten und sollten sie nicht vielleicht gänzlich anders sein? Wer profitiert eigentlich davon, dass die Dinge so sind wie sie sind? Wer hat also ein Interesse daran, dass die Dinge auch so bleiben? Cui Bono?
Tut man das, stellt man wirklich einmal alles in Frage, dann kommt man zu höchst interessanten Entdeckungen und Erkenntnissen, die ich mit folgenden Worten zusammenfassen möchte: Nichts ist so wie es scheint, aber alles hat seinen Grund. Die Erkenntnisse, die man dabei gewinnt sind höchst faszinierend. Und zutiefst erschreckend, denn wenn man unser Geld- und Finanzsystem verstanden hat, dann möchte man den Titel des Millionen Bestsellers „Denke nach und werde reich“ von Napoleon Hill ein wenig umformulieren zu: Denke mal wirklich nach und Du siehst ein, Du wirst sowieso niemals reich! Genau darauf läuft es nämlich für die Masse der Menschen hinaus. In Unkenntnis über unser Geld- und Finanzsystem jagen wir unermüdlich dem Gelde hinterher und merken gar nicht, dass das ganze Strampeln nur ein Ergebnis hat: Ein paar wenige werden immer reicher, die große Masse immer ärmer. Das Ganze ist eine gigantische Umverteilungsmaschine. Ein gigantisches Hamsterrad, in dem wir uns abstrampeln, um auch etwas vom Kuchen abzubekommen. Aber wie sehr wir uns auch bemühen, wie sehr wir uns auch abstrampeln, letztlich wandert der Großteil des Geldes in die Taschen einiger weniger. Die große Masse kann sich eigentlich nur staunend fragen, warum man selbst nie auf einen grünen Zweig käme. Ganz einfach: Er ist schlicht und ergreifend nicht vorgesehen! Höchste Zeit also, dass der Wind sich dreht. Und zwar dringend.
Wir brauchen dringend ein anderes Geld- und Finanzsystem. Schnellstmöglich. Denn das aktuelle System steuert gerade mit Volldampf in die Katastrophe. Dafür ist es notwendig, dass möglichst viele Menschen das gegenwärtige System durchschauen. Nur dann haben wir die Chance ein anderes, ein besseres Geld- und Finanzsystem aufzubauen. Genau hierfür will dieses Buch einen Beitrag leisten. Durch eine tiefgreifende, aber dennoch einfache und verständliche Analyse des gegenwärtigen Geldsystems und den daraus resultierenden Verwerfungen, aber auch dem Aufzeigen eines Gesamtkonzeptes, um das gegenwärtige Geldsystem zu revolutionieren. Genau das brauchen wir. Einen fundamentalen Neuanfang. Eine Geldrevolution. Mit friedlichen Mitteln. Also eine Geld-Revolution als Geld-Evolution.
Ich wünsche uns allen, schnelles und gutes Gelingen. In diesem Sinne.
Ihr Holger Lang
In der Bundesrepublik, aber auch in anderen Ländern, ist eindeutig festzustellen, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Ein paar wenige werden immer reicher, der Mittelstand bricht immer mehr weg. Armut und Verschuldung nehmen ständig weiter zu. So verfügte nach einer 2010 veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) für das Jahr 2007 bereits ein Viertel der bundesdeutschen Bevölkerung über kein Vermögen bzw. war als überschuldet anzusehen. Auf der anderen Seite verfügten die reichsten 20 Prozent der Bevölkerung schon über mehr als 80 Prozent der Geld- und Sachwerte. Die reichsten 10 Prozent allein schon über rund 60 Prozent. Diese Zahlen an sich sind schon einigermaßen erschreckend, dennoch aber noch relativ abstrakt. Worüber reden wir hier also? Das Gesamtvermögen der deutschen Haushalte beläuft sich aktuell auf rund 8,5 Billionen Euro. Die Reichsten Zehnprozent besitzen davon also allein schon 5,1 Billionen Euro. Betrachten wir einmal nur das Geldvermögen der privaten Haushalte, dann reden wir über eine Summe von 4,7 Billionen Euro. Rund 60 Prozent, also fast drei Billionen Euro davon, entfallen auf 10 Prozent der Haushalte. Den reichsten Zehnprozent. Und dieser Trend wird sich – systembedingt – immer weiter verstärken.
Machen wir es noch ein wenig konkreter. Die 10 reichsten Deutschen besitzen in US-Dollar gerechnet, ein Vermögen von 126,4 Milliarden Dollar. Selbst bei einem bescheidenen Zins in Höhe von 2% pro Jahr bedeutet das 2,5 Milliarden, also 2.500 Millionen US-Dollar nur an Zinseinnahmen. Pro Person also im Durchschnitt Zinseinnahmen in Höhe von eine Viertelmillion Dollar. Einfach so. Ohne einen Handschlag dafür tun zu müssen.
Betrachten wir noch ein paar weitere Zahlen, Daten und Fakten, die nicht nur nachdenklich stimmen sollten, sondern für ein reiches Land wie der Bundesrepublik geradezu beschämend sind:
In einer 2012 veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen hinsichtlich der Entwicklung des Niedriglohnsektors in der BRD kommen die Forscher zu folgenden Ergebnissen:
Die Staatsverschuldung steigt und steigt und steigt. Immer mehr Kinder leben an und unter der Armutsgrenze. Die Anzahl der Menschen, die von Tafeln gespeist werden müssen nimmt immer weiter zu. Immer mehr Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor, in prekären und atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Immer mehr Beschäftigte sind als Zeit- bzw. Leiharbeiter, also als moderne Lohnsklaven tätig. Die Einkommen der Beschäftigten steigen immer weniger, real sinken sie sogar immer weiter ab, während Konzerngewinne und Vorstandsgehälter immer schwindelerregendere Höhen erreichen. Immer mehr Menschen, immer mehr Haushalte sind verschuldet. Immer mehr davon sogar überschuldet. Entwicklungen, die Politik und Medien eigentlich mehr als nur alarmieren sollten. Ist das aber der Fall?
Nein, ganz im Gegenteil. Politik und Medien feiern das sogar als Erfolg. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse habe sich erhöht. Die Arbeitslosigkeit befände sich auf Rekordtief. Die deutsche Wirtschaft wachse auf Grund Ihrer Wettbewerbsfähigkeit kräftig. Dass dabei aber immer mehr Menschen "finanziell ins Gras beißen" scheint Politik und Medien nicht weiter zu stören. Hauptsache die Wirtschaft wächst. Überhaupt dürfe man ja keinesfalls die Wachstumskräfte schwächen und das Wachstum gefährden. Schließlich brauchen wir unbedingt Wirtschaftswachstum, um unseren erreichten Wohlstand zu sichern und zu mehren. Deswegen müsse auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft weiter gestärkt werden, was in Wahrheit doch meist nichts anderes bedeutet als das die Lohnkosten noch mehr gesenkt werden müssen. Dass immer mehr Menschen mit dem erarbeiteten Lohn nicht mehr Ihren Lebensunterhalt bestreiten können und deswegen ergänzende Sozialhilfe benötigen, nimmt man offensichtlich in Kauf. Hauptsache es werden keine Arbeitsplätze vernichtet, denn "sozial" ist ja bekanntlich, was Arbeitsplätze schafft! Diesem Dogma hat sich alles unter zuordnen. Offenbar auch die Würde der Menschen, denn eine wirklich menschenwürdige Existenz ist für viele mit diesen Löhnen und Gehältern nicht möglich. Eine Frage, die dabei nie gestellt, geschweige denn diskutiert wird: Warum muss unsere Wirtschaft eigentlich immer weiter wachsen, obwohl doch im Grunde sämtliche Waren, Güter und Dienstleistungen bereits im Überfluss vorhanden sind?
Die Folgen der genannten Entwicklungen sind auf jeden Fall klar. Und sie lassen sich eindeutig an der Vermögens- und Einkommensentwicklung der BRD ablesen: Ein paar wenige werden immer reicher, die große Masse aber immer ärmer. Und das, obwohl das Sozialprodukt der BRD, der zu verteilende Wohlstandskuchen von Jahr zu Jahr immer größer geworden ist. Das stellt sich doch die Frage: Wie kann es sein, dass einerseits die Wirtschaft immer weiter wächst, der zu verteilende Wohlstandskuchen immer größer wird, trotzdem aber immer weniger davon bei der breiten Bevölkerung ankommt, die Masse der Bevölkerung immer weniger am erarbeitenden Wohlstand beteiligt wird und gleichzeitig der Staat, die öffentlichen Haushalte immer mehr im Schuldenschlamassel versinken? Ist das wirklich nur eine Frage der Steuerund Sozialpolitik? Der Lohnpolitik? Die Folge eines fehlenden gesetzlichen Mindestlohnes in der BRD? Mangelnder Haushaltsdisziplin des Staates? Meines Erachtens muss man dies ganz klar verneinen. Die tieferen Ursachen für diese Entwicklungen liegen in unserem Geldsystem begründet. Über Steuer- und Sozialpolitik könnte man zweifelsohne einige Dinge verbessern. Symptome lindern. Die tiefere Ursache für diese Verwerfungen bliebe aber unberührt, denn in unserem Geld- und Finanzsystem sind diese Verwerfungen nicht das Ergebnis einer verfehlten Steuer-, Sozial- und Haushaltspolitik, sondern eine logische Konsequenz.
Im gegenwärtigen Geld- und Finanzsystem wird zwangsläufig immer mehr Geld- und Kapitalvermögen umverteilt. Von den fleißig und hart arbeitenden Menschen hin zu den Geld- und Kapitalbesitzern, so dass sich bei diesen der Reichtum immer mehr konzentriert. Die tiefere Ursache für diesen permanenten Vermögenstransfer liegt in unserem zinsbasierten Schuldgeldsystems. Es ist die Folge von Zins und Zinseszins sowie der Art und Weise wie Geld entsteht und in Umlauf kommt. Nun geht es gar nicht darum, den Reichen ihr Vermögen zu neiden oder es Ihnen gar wegzunehmen. Es geht darum zu erkennen, dass in diesem Geld-System etwas grundsätzlich schief läuft und geradezu zwangsläufig in einer Katastrophe, im Zusammenbruch des aktuellen Finanzsystems enden muss.
Wird hierüber wirklich diskutiert? Wird das in den Medien wirklich thematisiert? Werden die tieferen Ursachen der ständig steigenden Staatsverschuldung analysiert? Wird darüber berichtet, warum und vor allem bei wem die BRD verschuldet ist? Warum die Banken wirklich gerettet werden müssen? Warum die Preise (insbesondere von Benzin) in Wahrheit ständig steigen? Nein, ganz im Gegenteil. Um unser Geldsystem, um Zins und Zinseszins und die Art der Geldschöpfung machen Politik und Medien einen weiten Bogen. Das Geldsystem ist tabu. Darüber wird nicht gesprochen. Stattdessen wird immer nur an Symptomen herum gedoktert. Da sind gewisse Dinge einfach "alternativlos" oder eben der Globalisierung geschuldet. Ansonsten sieht die Politik wie immer den einzigen Ausweg in noch mehr Wirtschaftswachstum. Und noch mehr. Und noch mehr. Ganz offensichtlich kann das aber doch nicht die Lösung sein, denn das Sozialprodukt (Volkseinkommen) der BRD ist bereits jedes Jahr gestiegen, trotzdem rutschen immer mehr Menschen an und unter die Armutsgrenze, und trotzdem versinkt unser Land immer tiefer im Schuldenschlamassel!
Offiziell heißt es dazu dann immer, der Staat würde halt zu viel Geld ausgeben.
Zu viele Wahlgeschenke verteilen. Sich zu wenig in Haushaltsdisziplin üben. Den Sozialstaat über Gebühr immer mehr ausweiten. Überhaupt würden wir ja alle über unsere Verhältnisse leben. Nur, wer lebt denn da wirklich über seine Verhältnisse? Sie? Ich? Die Krankenschwester? Der Lehrer? Der Polizist? Der Maler? Der Bäcker? Der Metzger? Die Sekretärin? Die Sachbearbeiterin? Die Verkäuferin? Die Putzkraft? Der Dachdecker? Der Taxi-Fahrer? Die Rentner? Die Arbeitslosengeldempfänger? Die Hartz-IV-Empfänger? Leih- und Zeitarbeiter? Der Monteur am Fließband? Die Friseurin? Die Hilfsarbeiter? Die 1-Euro-Jobber? Die Mini-Jobber? Die Aufstocker? Die Kassiererin im Supermarkt? Die Altenpflegerin? Wer lebt hier wirklich über seine Verhältnisse?
Wer mehr ausgibt als er einnimmt muss sich verschulden. Und wer ständig mehr ausgibt als er einnimmt, ist irgendwann pleite. Das ist klar. In unserem heutigen Geldsystem hat Staatsverschuldung aber weit weniger etwas mit Haushaltsdisziplin zu tun als man uns immer glauben machen will. Im Gegenteil. Im gegenwärtigen Geldsystem muss sich immer irgendjemand verschulden. Und zinsbedingt immer mehr. Dieses "über seine Verhältnisse leben", sich immer mehr verschulden zu müssen, ist in diesem Geldsystem ein notwendiges Prinzip. In einem Schuldgeldsystem, in dem Geld nur durch Verschuldung überhaupt entsteht, ist eine ständig steigende Verschuldung (insbesondere des Staates) so sicher wie das Amen in der Kirche. Und mittlerweile reden wir hier – trotz jährlichem Wirtschaftswachstum, also auch steigender Steuereinnahmen – über mehr als Zwei BILLIONEN Euro expliziter Schulden. Das ist eine Zahl mit 12 Nullen vor dem Komma! Allein vom Bundeshaushalt werden deswegen mittlerweile rund 40 MILLIARDEN Euro an Zinsen an die Gläubiger abgeführt. Warum eigentlich? Warum leiht sich der Staat sein eigenes Geld und bezahlt dafür auch noch Zinsen? Haben Sie diese Frage jemals in den Medien, in den einschlägigen Polit-Talkshows gelesen oder gehört?
Aber für die Bürger und Steuerzahler kommt es ja noch dicker. Bekanntlich "mussten" 2008 im Rahmen der Finanzkrise ja einige Banken vom Staat gerettet werden. Anderenfalls wäre es eventuell zur Kernschmelze des Finanzsektors gekommen und die Bürger hätten womöglich Ihre Sparguthaben verloren. Erstaunlicherweise war in dieser Zeit von der in Deutschland doch ach so guten und umfassenden Einlagensicherung wenig bis gar nichts zu hören. Stattdessen bürgte der Staat für die Sparguthaben seiner Bürger. De facto bürgten wir also selbst dafür, denn der Staat sind wir. Die Bürger. Die Steuerzahler.
Nebenbei bemerkt. Die Garantie der Spareinlagen durch den Staat hätte die Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes erfordert. Das ist aber nie verabschiedet worden. Frau Merkel und Herr Steinbrück haben die deutsche Öffentlichkeit schlicht und ergreifend zum Narren gehalten. Und die Medien haben dazu offensichtlich ganz bewusst die Klappe gehalten. Was aber noch interessanter ist, wo hätte der Staat denn im Falle eines Falles das Geld überhaupt herbekommen, um Sparer für etwaige Verluste zu entschädigen? Das dafür erforderliche Geld hatte er doch selbst gar nicht in der Kasse, sondern hätte es sich erst einmal bei den Banken leihen müssen!
Aber die Veräppelung der Bürger ging und geht ja munter immer weiter. Bekanntlich verkauft man uns Inflation ja immer gerne als Teuerung. Als Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. So verkauft es uns die Politik. Die Medien. Die EZB. Ja, sogar die Wirtschaftswissenschaften bzw. deren Vertreter (sog. Experten). Inflation ist gleich Teuerung. Das ist aber schlicht und ergreifend falsch. Inflation ist nicht gleich Teuerung. Inflation ist die Ausweitung der Geldmenge durch Drucken und im Umlauf bringen von zusätzlichem Geld. Das ist Inflation. Als Folge davon können dann die Preise steigen. Nicht aber, weil auf Grund von Änderungen bei Angebot und Nachfrage marktbedingt die Preise gestiegen sind, sondern weil immer mehr Geld in Umlauf kommt und der einzelne Geldschein somit immer mehr an Kaufkraft verliert. Wenn Inflation tatsächlich einfach mit Teuerung gleichzusetzen wäre, dann würde sozusagen eine Badewanne auch überlaufen, wenn der Preis des Wassers gestiegen ist. Das ist aber nicht der Fall. Die Badewanne läuft über, wenn jemand den Hahn aufdreht und das Wasser laufen lässt.
Inflation (aus dem Lateinischen Inflare = Aufblasen) bedeutet Ausweitung der Geldmenge durch Drucken und in Umlauf bringen von zusätzlichem Geld. Und seit 2008 lässt die EZB die Druckerpresse förmlich Tag und Nacht rotieren, um die "Märkte", also die Banken mit billigen Krediten zu versorgen. In den Nachrichten drückt man das dann natürlich etwas "vornehmer" aus: " Die EZB versorge die Märkte mit zusätzlicher Liquidität". Tatsächlich handelt es sich hierbei schlicht und ergreifend um billige Kredite, also um noch mehr Schulden. Und seitdem nicht nur Banken, sondern ganze Staaten gerettet werden müssen, pumpt die EZB immer noch mehr "Liquidität in den Markt". Trotzdem scheint das Geld seltsamerweise irgendwie an allen Ecken und Enden zu fehlen. Damit die ganzen Schulden aber auf jeden Fall gut abgesichert sind, spannt man zusätzlich noch riesige Rettungsschirme (Soffin, EFSF, ESM) auf, die in Wahrheit aber im Wesentlichen ebenfalls nur aus Krediten und Bürgschaften, also weiteren Schulden bestehen, für die der Steuerzahler dann im Zweifelsfall den Kopf hinhalten darf. Schulden werden mit noch mehr Schulden bekämpft. Das ist ungefähr so sinnvoll wie der Versuch ein Feuer mittels Brandbeschleuniger löschen zu wollen. Wird das den Bürgern aber wirklich erklärt und erläutert? Nein. Mediales Versagen auf der ganzen Linie. Stattdessen werden die Dinge verklausuliert, verharmlost und umgedeutet.
Fakt ist, unser Finanzsystem befindet sich in der Krise. In einer schwerwiegenden Krise. Dabei handelt es sich aber nicht einfach nur um eine Krise. Es ist eine Systemkrise! Man könnte auch sagen, es befindet sich in seinem Endstadium und der Zusammenbruch ist im Grunde nur noch eine Frage der Zeit. Das ist keine Verschwörungstheorie, keine wirre Prognose, sondern simple Mathematik. Ein zinsbasiertes Schuldgeldsystem gerät zwangsläufig nach rund 60 bis 70 Jahren in die Krise. Darüber wird aber nicht geredet. Über unser Geldsystem liegt ein Schleier, der offenbar nicht gelüftet werden darf. Schon gar nicht von den Medien. Dabei wäre gerade dies eigentlich Ihre Aufgabe. Stattdessen beteiligt sich eine verantwortungslose Journaille aktiv an der Desinformation der Öffentlichkeit. Jeder Mist, jede Banalität, jede Belanglosigkeit wird von diesen journalistischen Schmeißfliegen bis zur Kotzgrenze breit getreten, um die Öffentlichkeit zu beschäftigen, einzulullen und vom Nachdenken abzuhalten. In den einschlägigen TV-Sendungen kommen wieder und wieder genau die "Experten" zu Wort, von denen nicht einer die Finanz- und Schuldenkrise vorhergesehen hat. Wieder und immer wieder dürfen Sie die gleichen, inhaltslosen Worthülsen zum Besten geben, ohne dass das von den Journalisten auch nur ansatzweise einmal kritisch hinterfragt wird. Kritiker des Systems hingegen, die schon seit Jahren auf die Verwerfungen des Systems und einen möglichen Crash hingewiesen haben, sucht man in diesen Sendungen hingegen meist vergeblich. Ansonsten herrscht das Prinzip: Teile und herrsche (Divide et Impera). Die Leute werden durch niveaulose Unterhaltung bei Laune gehalten und einzelne Gruppen gezielt gegeneinander aufgehetzt, um Sie mit diesen sinnlosen Scharmützeln zu beschäftigen. Jung gegen Alt. Arm gegen Reich. Homos gegen Heteros. Christen gegen Moslems. Linke gegen Rechte. Vegetarier gegen Fleischesser. Dicke gegen Dünne. Autofahrer gegen Radfahrer usw. Gezielt treibt man immer wieder eine neue Sau durchs Dorf, damit die Masse mit anderen Dingen beschäftigt ist. Das medial beste Mittel dafür: Krisen erzeugen und Ängste schüren. Saurer Regen. Waldsterben. Vogelgrippe. Schweinegrippe. EHEC. Klimawandel. Terrorismus. Irgendetwas finden sich immer, um es medial auszuschlachten und aufzubauschen.
Bestimmte Fragen, bestimmte Tatbestände, bestimmte Sachverhalte, die werden erstaunlicherweise nie gestellt, geschweige denn umfassend erläutert und analysiert. Augenscheinlich sind hier Kräfte am Werk, die mächtig genug sind, eine tiefgreifende öffentliche Diskussion und Analyse unseres Geld- und Finanzsystems weitestgehend zu verhindern. Geld regiert bekanntlich die Welt. Das ist keine Floskel, sondern eine Tatsache, die wir ernst nehmen sollten, denn das Geld, das Großkapital, die Hochfinanz beherrscht die Massen-Medien. Und damit nicht nur die öffentliche Meinung, sondern auch die Politik, denn im Grunde kann es sich kein Politiker erlauben, Politik gegen die, durch die Massenmedien veröffentlichte öffentliche Meinung zu machen. Das würde der politischen Karriere meist ein schnelles Ende bereiten. Schließlich bestimmen vor allem die Medien, wer von der Öffentlichkeit als sympathisch, als glaubwürdig, als kompetent wahrgenommen wird. Und wer das "Falsche" sagt oder das "Falsche" fordert, dem macht man medial "Feuer unterm Hintern". Sehr erfolgreich gelingt es dem System so, immer nur über Symptome zu reden, aber nie das System an sich zu thematisieren oder gar in Frage zu stellen. Folglich werden die Probleme auch nie wirklich tiefgreifend analysiert, geschweige denn gelöst. Stattdessen wird immer nur an Symptomen herum gedoktert. Dabei lässt sich eine Vielzahl von Verwerfungen letztlich auf unser Geldsystem zurückführen bzw. wirkt das Geldsystem zumindest als bedeutsamer Krisenverstärker.
Zu diesen Verwerfungen, die ich hier aus Platzgründen nur skizzieren kann, zählen meines Erachtens: