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Bernd-Peter Liegener

Jüngsteres

Unwichtiges Gedichtetes

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© 2017 Bernd-Peter Liegener

Verlag: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback: 978-3-7345-9300-0
Hardcover: 978-3-7345-9301-7
e-Book: 978-3-7345-9302-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Dies Bändlein widme ich den beiden,

die Leben mir und Kindheit schenkten,

die, das war nicht zu vermeiden,

ein Stückchen auch mein Denken lenkten.

Die, die wir trugen längst zu Grabe,

die diese Widmung nicht erreicht,

obwohl ich sie noch in mir habe,

und obwohl, na ja, vielleicht….

captatio benevolentiae

Jüngst, nein vor fast einem Jahr

erschien ein kleiner, grüner Band

mit manch Gedicht von meiner Hand,

von meinem Hirn erdacht sogar.

Die, die dies Dichtwerk gerne lesen,

sind, denke ich, die Art von Leuten,

der gute Worte was bedeuten,

sein sie auch von bescheid´nem Wesen.

Weil an den Versen von dem alten

sich heut´ noch solche Menschen freuen,

will ich in diesem roten, neuen

noch mehr Gedanken neu entfalten.

Urlaubiges

Säulen

Am Fuß, wo ich jüngst unten saß

von hohen Säulen tief im Süden,

die von der Hitze ausgedehnte Zeit vergaß

und Ruhe gönnte meinem eig´nen müden,

da wandt´ ich himmelwärts den blauen Blick,

die sonnenhellen Lider kaum gehoben,

und sah - verstärkt durch einen Optik-Trick -

die Säulen sich verjüngen auf dem Weg nach oben.

Schon alt genug, um Jugend hoch zu schätzen,

gab mir das Säulenbild den Mut,

die Schritte meines Lebens wieder himmelwärts zu setzen -

etwas Verjüngung tät mir sicher gut.

~

Gebirgsbach

Jüngst saß ich an ´nem Fließgewässer,

das rauschte vor mir vor sich hin,

ein breites Bächlein oder besser:

ein flacher Fluss mit Steinen drin.

Wo sie versteckt im Strome lagen,

ließ ihres Widerstands Gewalt

das Wasser wilde Wellen schlagen

in sich brechender Gestalt.

Die Brandung einer rauen See

- ich roch schon fast den Meeresduft -

doch floss hier nur geschmolz´ner Schnee,

kein Hauch von Wind lag in der Luft.

Es schien, dass an des Stromes Schnelle

das Wasser stehen bleiben wollte,

weil jede eigenwill´ge Welle

mit aller Macht stromaufwärts rollte.

Doch letzlich musst´ es sich ergeben,

im Weiterfluss tat´s mir fast leid:

es gibt halt keinen Halt im Leben -

wir alle strömen mit der Zeit.

~

Bergregen

Jüngst, an einem Bergsteigtag,

fiel leichter Alpenregen.

Obwohl ich Sonne lieber mag,

hatt´ ich da auch nichts gegen.

Ich war ja wetterfest gewandet,

und da ich kletternd eh´ meist schwitze,

bin ich standardfeucht gelandet

oben auf des Berges Spitze.

Da stand ich schweiß- und stolzgetränkt,

und zwischen weißer Wolkenwatte

hab´ ich den Blick hinabgesenkt

ins Tal, das ich verlassen hatte.

Das Glücksgefühl durch solche Sicht

kann man einfach nicht beschreiben.

Man möcht´ - natürlich geht das nicht -

am liebsten immer oben bleiben.

Langsam wurde es auch kühl,

so machte ich mich auf hinab,

noch immer voller Hochgefühl,

voll Glück, das mir der Gipfel gab.

Wer abwärts seine Schritte lenkt,

braucht festen Boden und deswegen

ist´s schlecht, wenn dieser ist durchtränkt

durch Niesel- und durch Dauerregen.

Nicht mehr sehr stet war nun mein Tritt,

mein starker Fuß fand schwachen Halt,

bis fremdbestimmt ich abwärts glitt

durch schlitternde Naturgewalt.

Irgendwie ist´s mir gelungen,

zurückzukehr´n ins tiefe Tal,

nicht mehr ganz so stolzdurchdrungen

nach des Abstiegs matsch´ger Qual.

Noch immer voll Erlebnisglück

in niedriger Geborgenheit

dacht´ ich an den Berg zurück,

den Gipfel der Erhabenheit.

Doch gibt´s dort oben kein Zuhaus,

die Kälte würd´ mir nicht bekommen,

drum denk´ich, will ich hoch hinaus,

von nun an gleich ans Runterkommen.

~

Highline

Jüngst wandert´ ich auf einen Berg,

und nach zünft´gem Kletterwerk

erreicht´ ich als der Mühe Lohn

einer Bergbahn Bergstation.

Dort hatte man recht kindgerecht,

doch für Erwachs´ne auch nicht schlecht,

eine Slackline aufgespannt.

Das ist so´n straffes Seil, nein, Band,

auf dem man akrobatisch wankt,

bis es so stark seitwärts schwankt,

dass man wieder runterfällt.

Was zumindest mir missfällt.

Es hat grad keiner zugeschaut,