KINDER ENTDECKEN BERÜHMTE LEUTE

DIE GEHEIMNISVOLLE WELT DES

LEONARDO DA VINCI

Erzählt von Christine Schulz-Reiss
Mit Bildern von Paolo Friz

Anmerkungen

Die Autorin Christine Schulz-Reiss (*1956) schreibt Kinder- und Jugendbücher und ist als freischaffende Journalistin tätig. Sie studierte Germanistik, Geschichte, Kommunikationswissenschaften und Politik in Erlangen und München. Anschließend arbeitete sie als politische Redakteurin und Reporterin, bevor sie sich 1991 selbstständig machte. Bekannt ist sie unter anderem für ihre Jugend-Sachbuch Reihe »Wer war das?« und ihre Reihe »Nachgefragt«. Der Band »Politik« wurde 2004 für den Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher nominiert.

Der Illustrator Paolo Friz (*1966) studierte Illustration in Luzern und absolvierte sein Masterstudium in London. In den letzten 15 Jahren hat er in verschiedenen Illustrationsbereichen gearbeitet und wurde 2004 von der führenden deutschen Editorial Design Gruppe Kircher-Burkhardt zu den Top Five Illustratoren Deutschlands gewählt. Seine Bilderbuchtitel sind in den verschiedensten Übersetzungen erschienen – von Französisch, Koreanisch über Chinesisch bis hin zu Arabisch. www.friz.ch

Danksagung von Paolo Friz

Besten Dank an Michelle Hartmann für die Unterstützungen bei der Grundkolorierung.

»In der Einfachheit liegt die größte Vollendung«

Leonardo da Vincis phänomenale Kreativität, sein Entdeckergeist und futuristischer Forschungsdrang prägten Jahrhunderte und beeindrucken die Welt noch heute. Aber was trieb diesen genialen Künstler an? Was machte seine Kunst so revolutionär?

Packend und detailreich beschreibt die Autorin Christine Schulz-Reiss das aufregende Leben von Leonardo da Vinci im zweiten Band der Reihe Kinder entdecken berühmte Leute. Sie zeigt auf, dass der Meister seiner Zeit weit voraus war. Die beeindruckenden Illustrationen des Künstlers Paolo Friz fangen die geheimnisvolle Welt da Vincis aus einer verblüffend neuen Perspektive ein.

Die Geschichte von Leonardo da Vinci

Leonardo da Vinci lebte von 1452 bis 1519. Geboren wurde er in der Toskana in Italien. Seine Zeit war die der Renaissance: In dieser Epoche besannen sich die Menschen auf das Wissen der alten Griechen. Zugleich veränderte sich die Welt gewaltig: Der Buchdruck wurde erfunden. Entdecker wie Kolumbus fanden bis dahin in Europa unbekannte Erdteile.

Leonardo wurde vor allem als Maler berühmt. Dabei stellte er die wenigsten seiner rund zwei Dutzend Bilder fertig. Seine »Mona Lisa« ist noch heute das berühmteste Gemälde der Welt. Aber er war noch weit mehr als ein Künstler. Durch seinen unersättlichen Wissensdurst wurde er zum Universalgenie: Als Architekt und Anatom, also jemand, der den menschlichen Körper studiert, als Physiker und Philosoph, Mechaniker und Ingenieur, Forscher und Erfinder. Davon zeugen rund 7.000 erhaltene Skizzen- und Notizen-Blätter. Leonardo zeichnete mit wissenschaftlicher Genauigkeit das Innere des Menschen. Fast 500 Jahre vor der modernen Medizin fand er heraus, woran viele alte Menschen sterben.

Mit seinen Ideen war er der Zeit ebenso lange voraus. Er erfand Füllfederhalter, Schwimmflossen, Taucheranzug und U-Boot, ein Fahrrad, ein Auto oder einen Roboter. Das meiste gab es jedoch nur auf dem Papier. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wurde vieles nach seinen Skizzen gebaut. Sein Fallschirm und ein »Luftschrauber«, der unserem Hubschrauber gleicht, funktionierten tatsächlich.

Eine andere Seite da Vincis gibt Rätsel auf: Kriege nannte er eine »bestialische Dummheit«, trotzdem erfand er grausame Waffen. Leonardo birgt viele Geheimnisse – und ist noch immer für Überraschungen gut.

Schabernack und »Hexerei« – Rom, im Jahre 1513

Dieser Lümmel! Da hatte Giovanni schon wieder in der Werkstatt herumgeschnüffelt! Leonardos Notizbuch, das der stets sorgfältig versteckte, lag offen auf dem Tisch. Was drin stand, konnte zwar niemand lesen, denn da Vicni war Linkshänder und schrieb spiegelverkehrt von rechts nach links. Aber die Skizzen waren nicht für jedermann bestimmt