Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe
Text copyright © Sue Bentley
Illustrations copyright © Angela Swan
Titel der Originalausgabe: Magic Kitten. A Circus Wish
Die Originalausgabe ist 2006 bei Puffin Books (Penguin Books Ltd), London, erschienen.
First published in Great Britain in the English language by Penguin Books Ltd.
© 2014 arsEdition GmbH, Friedrichstr. 9, 80801 München
Alle Rechte vorbehalten
Text: Sue Bentley
Covergestaltung: Grafisches Atelier, arsEdition
Übersetzung: Antje Kuhlmeier
Innenillustrationen: Angela Swan
Coverillustration: Andrew Farley
Umsetzung eBook: Zeilenwert GmbH
ISBN ebook 978 - 3-8458 - 1762-0
ISBN Printausgabe 978 - 3-8458 - 0606-8
www.arsedition.de
Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
Cover
Titel
Impressum
Widmung
Vermisst!
PROLOG
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
Leseprobe zu "Plötzlich ein Star"
Weitere Titel
Für Lucky,
den schwarz-weißen Nachbarskater
Wer hat diese Katze gesehen?
Flamme ist ein junger magischer Kater von königlichem Blut. Er ist aus seiner Welt verschwunden. Sein Onkel Obsidian möchte unbedingt, dass er schnell gefunden wird. Flamme ist nicht einfach zu entdecken, denn sein Fell kann die unterschiedlichsten Farben annehmen. Ihr könnt ihn jedoch an seinen großen smaragdgrünen Augen und den magisch knisternden Schnurrhaaren erkennen. Wahrscheinlich sucht er einen Freund, der sich um ihn kümmert. Bist du es?
Wenn du dieses wertvolle Kätzchen findest, melde es bitte an Obsidian, den Herrscher des Löwenthrones.
Der junge weiße Löwe spähte mit klopfendem Herzen über die Ebene bis zu den weit entfernten Bergen, die in der Hitze flimmerten. Alles war still. Vielleicht gab es doch Hoffnung und er musste sich nicht länger verstecken.
Plötzlich hallte ein tiefes Brüllen durch die Luft. Ein riesiger schwarzer Löwe erschien an der fernen Küste und lief mit großen Sprüngen direkt in seine Richtung.
„Obsidian!“, keuchte der junge weiße Löwe erschreckt.
Bevor er wusste, was geschah, blitzte es einmal sehr hell, dann regnete es silberne Funken. Dort, wo der weiße Löwe gestanden hatte, duckte sich nun ein winziges, flauschiges, kohlrabenschwarzes Kätzchen.
Das Kätzchen kroch langsam rückwärts. Es zitterte vor Angst, als es sich in einer Lichtung zwischen hohen Schilfgräsern versteckte, wo der schwarze Löwe es nicht sehen konnte.
Die Gräser teilten sich und ein alter, grauer Löwe trat auf die Lichtung. Er verbeugte sich vor dem Kätzchen.
„Sei gegrüßt, Prinz Flamme. Es freut mich, dich wohlbehalten wiederzusehen. Doch du bist zu einer gefährlichen Zeit zurückgekehrt“, grollte er.
„Zirrus.“ Flamme begrüßte seinen alten Freund leise. „Wie ich sehe, regiert mein Onkel immer noch mein Königreich.“
„Ja, das tut er“, antwortete Zirrus ernst. „Und er hat viele Spione, die nach dir suchen. Wenn Obsidian dich tötet, gibt es niemanden mehr, der diesen Schrecken beenden kann.“
Flamme hob das winzige Kinn und seine großen smaragdgrünen Augen funkelten vor Zorn. „Eines Tages werde ich ihn herausfordern und meinen rechtmäßigen Platz auf dem Löwenthron einnehmen!“, miaute er mutig.
Zirrus nickte und verzog das Maul zu einem stolzen Lächeln. „Aber nun musst du gehen. Nutze die Tarnung und verstecke dich weit entfernt von hier. Du musst stark und weise werden.“
Wieder war ein furchterregendes Brüllen zu hören. Flamme spähte vorsichtig durch das dichte Schilf. Ein schwarzer Schatten kam auf sie zu.
„Geh! Rette dich!“, drängte Zirrus.
Es blitzte wieder, und Flamme fühlte, wie er fiel. Er fiel und fiel …
Sadie Allen konzentrierte sich, lief an und sprang in die Luft. Sie zog den Kopf an die Brust, überschlug sich und landete mit einem weichen Plumps auf den nackten Füßen.
Ihre Klassenkameraden jubelten und klatschten Beifall.
„Danke, Fans!“, lachte Sadie und machte eine übertriebene Verbeugung.
Sie liebte Gymnastik, und beim Zirkus-Workshop in ihrer Schule war sie tatsächlich richtig gut. Zuerst hatten sie zum Aufwärmen Spiele gespielt, und nun machten sie Bodenturnen, woran Sadie großen Spaß hatte.
„Das war super, Sadie! Gut gemacht!“, rief Lena.
Sadie warf ihren langen blonden Zopf über die Schulter und grinste das ältere Mädchen an.
Lena Tomani war eine Zirkusartistin, die zusammen mit ihren Eltern in der nahe gelegenen Zirkusschule Trapeznummern aufführte. Sie war an Sadies Schule gekommen, um den Schülern ein paar Kunststücke zu zeigen und ihnen etwas beizubringen.
Lena war groß für ihre zwölf Jahre. Sie war ein hübsches Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren und einem selbstbewussten Auftreten. Presto, ihr zotteliger kleiner Hund, folgte ihr auf dem Fuß, während sie in der Turnhalle herumlief.
Sie wandte sich an ein anderes Mädchen. „Los geht’s, Jenny. Versuch es am Anfang mit einer leichten Übung.“
Jenny Coleman war Sadies beste Freundin. Sie wohnte nur ein paar Häuser weiter. „Du schaffst es!“, rief Sadie ihr aufmunternd zu.
Jenny zog konzentriert die Augenbrauen hoch, dann warf sie sich nach vorne. Sie hatte sich zu einem Purzelbaum zusammengerollt, kam jedoch mit den Armen und Beinen durcheinander und plumpste ungeschickt auf die Matte.
Die anderen Schüler kicherten.
„Hört auf zu lachen!“, verteidigte Sadie ihre Freundin. Sie half Jenny auf die Füße. „Alles okay?“
Jennys rundes Gesicht war rot und verschwitzt. „Klar. Lass mich. Du machst es nur noch schlimmer.“
„Es tut mir leid.“ Sadie wurde rot und trat schnell zur Seite, während Jenny von der Übungsmatte kletterte. Sie versuchte, nicht beleidigt zu sein, und wünschte nur, ihre Freundin hätte ebenso viel Spaß an dem Zirkus-Workshop wie sie.
Lena ging langsam mit ihrem kleinen Hund zu einer anderen Gruppe hinüber, die Balancieren übte. Ein paar Mädchen aus der Klasse über Sadie gingen auf Stelzen oder versuchten, Einrad zu fahren. Es wurde ziemlich viel gekichert.
„Willst du das auch mal versuchen, Sadie?“, rief Lena. „Es ist etwas schwieriger, aber du schaffst es bestimmt.“
„Okay“, antwortete Sadie. Sie zog Jenny am Ärmel. „Kommst du mit?“
Jenny schüttelte den Kopf. „Geh du ruhig. Ich glaube nicht, dass Lena einen ungeschickten Elefanten in der Gruppe haben möchte.“
„Du könntest doch zusehen, wenn du Lust hast. Lena hat bestimmt nichts dagegen.“
„Ich hole mir lieber was zu trinken. Bis später“, sagte Jenny und ging in Richtung Getränkeautomat davon.
Sadie zögerte und überlegte, ob sie ihr hinterhergehen sollte. Ihre Freundin schien nicht gerade Spaß zu haben.
„Hier sind noch ein paar Stelzen frei, falls du Lust hast, Sadie“, rief Lena.
Sadie fasste einen Entschluss. „Okay, ich komme!“
Es machte Spaß, auf den Stelzen umherzustolzieren. Sadie fiel es leicht, die Balance zu halten, und sie konnte gut mit den älteren Mädchen mithalten.
Schließlich war es Zeit für eine Pause. Miss Kemp, die Sportlehrerin, rief alle zusammen und bat sie, sich im Kreis hinzusetzen. „Lena hat netterweise angeboten, uns zu zeigen, was man mit Disziplin und harter Arbeit erreichen kann“, kündigte sie an.
Sadie setzte sich neben Jenny. „Das wird bestimmt toll!“, sagte sie begeistert.
Jenny zuckte die Achseln. „Lena will doch bloß angeben.“
„Was ist los? Magst du sie nicht?“ Sadie sah ihre Freundin erstaunt an.
„Ach, wahrscheinlich ist sie ganz okay“, antwortete Jenny. „Allerdings hat sie kaum ein Wort mit mir gesprochen.“
„Aber nur, weil du nicht richtig mitgemacht hast“, sagte Sadie. „Lena ist doch nett zu allen.“
„Warum verteidigst du sie dauernd?“, murmelte Jenny.
„Ich … “, fing Sadie an.
„Ruhe bitte“, unterbrach sie Miss Kemp. „Lena ist so weit.“