Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Copyright © 2020 Jost Scholl

Projektleitung & Redaktion: Hans-Peter Schüssler

Konzeption: Eckhard Fieberg

Umschlaggestaltung & Design: Monika H. Kreuzer

Layout: Peter Meyer-Lorenz

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-750-46674-6

Wichtiger Hinweis:

Sämtliche Angaben, Informationen, etc. dieses Buches wurden vom Autor sorgfältig erarbeitet, zusammengetragen und überprüft. Gesetzesänderungen seit Redaktionsschluss und Irrtümer bleiben vorbehalten. Es wird keine Gewähr übernommen, insbesondere keine Garantie/Verantwortung oder Haftung speziell für Ratschläge, Inhaltsfehler sowie Personen-/Sach- & Vermögensschäden. Jegliche Haftung ist ausgeschlossen. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt, inklusive der Vervielfältigungen, fotomechanischen Wiedergabe, Übersetzungen, Mikroverfilmungen, Verarbeitungen und Speicherung in elektronischen Medien. Die Erstellung und Verbreitung von Kopien, etc. ist nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Autors sowie des Verlags zulässig; Zuwiderhandlung wird juristisch verfolgt.

Vorwort:

Richtig bewerben mit dem Insider-Bewerbungs-Ratgeber
- Vom Profi für die Praxis -

enthält wertvolle Tipps und Tricks, die in jahrelanger Arbeit mit unterschiedlichsten Arbeitgebern, Arbeitnehmern, Headhuntern, Gerichten, etc. gesammelt wurden.

Er erklärt Ihnen verständlich, schnell und praxisnah was Sie generell und bei einer konkreten Bewerbung beachten müssen, damit Sie sich möglichst optimal präsentieren, zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden und die Stelle bekommen.

Sie sollten über Ihre Rechte im Bewerbungsverfahren Bescheid wissen und sie in der Praxis durchsetzen können, um nicht von Ihrem potenziellen, Ihrem ursprünglichen Arbeitgeber oder wem auch immer übervorteilt zu werden.

Konkret geht es hierbei um bestimmte Inhalte Ihrer Bewerbungsunterlagen bzw. Themen, die Sie möglichst nicht gegenüber anderen Bewerbern disqualifizieren, sondern so erscheinen lassen, dass Sie der optimale Bewerber sind und die Stelle erhalten.

Das Buch ist chronologisch aufgebaut, d. h. es beschreibt zuerst wie Sie Ihre Stellensuche inklusive Bewerbungsunterlagen möglichst optimieren, um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Danach wird das Bewerbungsgespräch mit sämtlichen Tücken erläutert.

Schließlich finden Sie am Ende des Ratgebers Detailinformationen zu Arbeitszeugnissen, d. h. was welche Formulierung in der Praxis wirklich bedeutet und wie man Unstimmigkeiten von Anfang an vermeidet bzw. im Nachhinein glättet.

Die Juristerei dient in erster Linie der Ordnung und Gerechtigkeit. Die vielen Paragraphen sind aber nur die eine Seite der Medaille; außerdem sind Jura und die betriebliche Wirklichkeit meist zweierlei Schuhe. Ganz wichtig ist deshalb die praktische und erfolgreiche Durchsetzung Ihrer Rechte:

Die Frage, wie Sie wann was von sich in der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch preisgeben müssen und sollten und was nicht, was Ihren neuen Chef kennzeichnet, welche Alternativen Sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten haben und wie Sie entsprechende Aktionen und Reaktionen des potenziell neuen Arbeitgebers möglichst für sich selbst nutzen können. Gleiches gilt selbstverständlich ebenfalls für Ihr Ausscheiden bei Ihrem bisherigen Arbeitgeber.

Entscheidend ist deshalb, dass Sie sich vorbereiten und keine vermeidbaren Fehler begehen sollten.

Mit diesem Ratgeber sind Sie optimal vorbereitet, so dass Sie das bestmöglichste Ergebnis für Ihre Bewerbung erzielen können. Leider wird das in der Praxis ohne Planung und Wissen viel zu oft nicht erreicht!

Dieser Ratgeber wurde mit viel Sorgfalt nach bestem Wissen und Gewissen verfasst und ist auf dem aktuellsten Stand.

Beachten Sie aber, dass das Arbeitsrecht und auch die Schwerpunkte bei Bewerbungen variieren und leider modischen Weiterentwicklungen unterliegen.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und vor allem beim Erreichen Ihrer neuen Stelle, die hoffentlich Ihr Traumjob ist!

Ihr

Jost Scholl

Verteidigen Sie Ihr Recht und denken Sie daran,

dass diejenigen, die Sie nicht einstellen wollen,

Sie unfreundlich behandeln oder Sie um Ihr Recht

bringen wollen definitiv irgendwann ähnliche

Probleme haben!

Speziell Geschäftsführer, Vorstände,

Führungskräfte, Personal- und Abteilungsleiter

müssen Unternehmen mittlerweile sehr schnell

ohne betriebsbedingte Gründe verlassen und fin

den auch nicht sofort wieder eine hochwertige

Stelle, wenn überhaupt!

Alles Gute und viel Erfolg

wünscht Ihnen

Ihr

Jost Scholl

Inhaltsverzeichnis:

  1. Selbstanalyse:
  2. Wie finden Sie eine neue Arbeit?
    1. Ihre Selbstinitiative – Sie suchen!
      • aa) Lassen Sie sich professionell unterstützen!
      • bb) Wie und wo suchen Sie?
    2. Fremdinitiative des Arbeitgebers – Ihr potenziell neuer Arbeitgeber sucht Sie
  3. Detailsuche – Worauf achten Sie bei Ihrer Arbeitgebersuche besonders?
  4. Wie bekommen Sie die Stelle und kein anderer?
  5. Startschuss: Bewerben – und wie!?
    1. Unterschiedliche Möglichkeiten der Bewerbung
    2. Was gehört in Ihre Bewerbungsunterlagen?
    3. Formale Anforderungen Ihrer Unterlagen
      • aa) Lebenslauf inklusive problematischer Brüche/Lücken
      • bb) Anschreiben
      • cc) Formularbewerbungen im Internet
      • dd) Zeugnis inklusive problematischer Formulierungen
    4. Ihre Initiativbewerbung
    5. Bewerbungsgespräch inklusive problematischer Fragen
    6. Assessment-Center
    7. Bewerbungsphase beendet! Stelle bekommen oder nicht?

1. Selbstanalyse:

Die meisten Bewerbungsratgeber werden nicht von Chefs oder Personalleitern – also Leuten aus der Praxis – geschrieben, sondern von fachfremden Psychologen, die häufig selbst keine Stelle bekommen haben und sich nur über einen gewissen Erfahrungshorizont mittels Ausprobieren und ein selbsternanntes Imagemarketing mit englischen Begriffen definieren. Dahinter steckt häufig nichts als heiße Luft – leider!

Die Praxis ist diesen Bewerungsratgebern nicht geläufig, da sie nicht einen einzigen Bewerber eingestellt haben.

Lassen Sie sich deshalb nicht von den gängigen Bewerbungsbüchern oder -tipps irritieren. Die Praxis funktioniert oft ganz anders und ist viel einzelfallabhängiger, als von selbsternannten Bewerbungspäpsten beschrieben.

Als erstes sollten Sie sich klar darüber werden

eine (neue) Arbeitsstelle finden wollen oder müssen.

Auch wenn das auf den ersten Blick bürokratisch und unnötig erscheint, unterschätzen Sie o. g. Fragestellung nicht: Sie müssen erst einmal wissen, was Ihr Ziel ist, um es dann so schnell, einfach und sicher zu erreichen, wie möglich.

Die Frage, ob Sie als Arbeitnehmer oder als freier Mitarbeiter beschäftigt werden ist aufgrund folgender Punkte grundsätzlich einfach zu beantworten:

Als Arbeitnehmer haben Sie deutlich mehr Rechte als ein freier Mitarbeiter:

Insgesamt ist ein freien Mitarbeiter somit viel weniger geschützt und steht finanziell deutlich mehr unter Druck als ein Arbeitnehmer.

Verträge mit freien Mitarbeitern werden von Unternehmen mittlerweile öfter vereinbart, da Unternehmen aufgrund des deutlich geringeren Schutzes viel flexibler und einfacher handeln können. Entspricht die Arbeit des freien Mitarbeiters nicht den Vorstellungen des Unternehmens, wird der Freie krank, gibt es einen besseren oder versteht man sich nicht mehr, wird das Vertragsverhältnis fast komplett ohne Probleme und ohne Ansprüche oder eine Klagemöglichkeit des freien Mitarbeiters durch das Unternehmen beendet. Außerdem können Unternehmen die Kosten für Freie von der Steuer absetzten, genauso wie bei Arbeitnehmern.

Weshalb sollten Sie sich aber trotzdem ggf. als Freier bewerben, auch wenn vorgenannte, deutliche Nachteile bestehen?

Wenn Sie aus welchen Gründen auch immer keine Stelle als Arbeitnehmern bekommen können, z. B. aufgrund langer Arbeitslosigkeit, fehlender Praxiserfahrung, einer Behinderung, durch Familie o. ä. intensive zeitliche Inanspruchnahme kann es sich manchmal auszahlen sich als Freier zu bewerben, speziell wenn Ihr Auftraggeber o. g. Nachteile durch höhere Bruttozahlungen ausgleicht, also mehr für Ihre Arbeit zahlt als für vergleichbare Arbeiten eines Arbeitnehmers.

Gehen Sie die o. g. Aspekte einmal danach durch, was für Sie realistisch ist unter Berücksichtigung

Hiernach gehen Sie die o. g. drei Aspekte noch einmal unter Berücksichtigung o. g. Punkte durch, diesmal aber bewußt als Wunschliste – sicher ist das Leben kein Wunschkonzert und hier wird nicht das Niveau von Deutschland sucht den Superstar oder von sonstigem Mist ohne Bezug zur Realität präsentiert, dennoch: Erst wenn Sie auf sich hören und sich von den Zwängen des Alltags lösen sind Sie frei für einen richtigen Neuanfang – unterschätzen Sie das nicht!

Also: Ihre Situationsanalyse

Jetzt haben Sie eine recht genaue Vorstellung, was für Sie in Frage kommt.

Diese Vorstellung vergleichen Sie bitte ab sofort mit jeder Stellenanzeige, die Sie finden oder auch selbst inserieren.

2. Wie finden Sie eine neue Arbeit?

Wie Sie eine neue Stelle finden ist der wichtigste Gesichtspunkt. Hierbei sollten Sie sich vor Augen führen, wie Unternehmen Arbeitsplätze in der Praxis vom Ablauf besetzen:

Nicht jeder kennt aber den Chef und nicht jeder Chef sucht gerade. Außerdem sind die Zeiten vorbei, dass man sich durch tolle Kontakte dauerhaft an Bord halten kann. Haben Sie deshalb keine – gar keine – Kontakte, ärgern Sie sich nicht, die meisten Menschen haben ebenfalls keine, auch wenn sie lügen oder mit angeblichen Kontakten angeben.

Aufgrund dieser Mitbestimmung durch den Betriebs-/Personalrat und viele Bewerber wird für mehr Objektivität und Gerechtigkeit gesorgt, da dann in erster Linie die objektiv meßbaren Kriterien, wie Ausbildung, Noten, ganz wichtig aber Berufserfahrung und Bewährung im Unternehmen, zählen.

Sie sehen deshalb, dass Noten nur auf den ersten Blick wichtig sind, viel entscheidender ist die Frage, ob Sie in der Praxis klarkommen; klarkommen im fachlichen Bereich, aber auch mit Ausnahmesituationen, Zeitdruck, schwierigen Kunden/Mitarbeitern, etc.

Der Vorteil für das Unternehmen liegt hierbei darin, dass es nicht mit dem konkreten Namen in der Presse/Öffentlichkeit erscheint. Dies wir meist gewünscht, wenn es um höherwertige Stellen geht (Abteilungsleiter, Chef, etc.) oder weil die Stelle noch besetzt ist und hinter dem Rücken des noch vorhandenen Mitarbeiters nach einem Nachfolger gesucht wird.

Suchen Arbeitgeber extern, müssen Sie die Stelle immer auch bei der Agentur für Arbeit (früher Arbeitsamt) als frei bzw. zum Eintrittstermin x zu besetzen melden. Ob die Stelle im Ergebnis durch einen Bewerber aufgrund der Anzeige bei der Arbeitsagentur oder durch Internet-/Zeitungsannoncen besetzt wird, ist gleichgültig. Die Praxis hat gezeigt, dass die Arbeitsagenturen zwar mehr Stellenangebote aufweisen als früher und tendenziell auch mehr Stellenbewerber vermitteln. Inwiefern die Bewerber aber dauerhaft für angemessene Arbeitsstellen vermittelt werden und nicht nur kurzfristig aus der Statistik der Arbeitsagentur verschwinden, so dass sich die Politik feiern lassen kann statistisch weniger Arbeitslose zu haben, ist in Zeiten von Zeitarbeit, 450 €-Stellen, früher oder später auf den offiziellen und inoffiziellen Arbeitsmarkt drängenden Flüchtlingen, etc. sehr fraglich. Von daher sollten Sie wenig bis keine Hoffnungen auf die Arbeitsagentur setzen. Die Arbeitsagentur verwaltet sich weitestgehend selbst und bietet während der Arbeitslosigkeit nur für unterdurchschnittliche bis maximal durchschnittliche Arbeitnehmer mäßig sinnvolle Kurse an, wie z. B. Deutschkurse, Lebenslaufschreiben, Gabelstapler-Führerscheine, etc.

In Zeitungen werden immer weniger Stellenanzeigen angeboten. Primär finden sich für jede Qualifikation und jedes geographische Gebiet im Internet Stellenanzeigen, so dass Sie in jedem Fall im Internet suchen müssen.

Gerade bei Stellenanzeigen in Zeitungen sollten Sie vorsichtig sein. Es ist mittlerweile immer öfter zu bemerken, dass Stellenanzeigen in Zeitungen aus „Werbegründen“ durch vermeintliche Arbeitgeber geschaltet werden. Bei solchen Anzeigen geht es nur darum den annoncierenden Arbeitgeber zu bewerben, indem durch eine Stellenanzeige illustriert werden soll, dass ein Unternehmen so gut läuft, dass es neue Leute einstellen muss. Es wird also fälschlicherweise der Eindruck erweckt, der Arbeitgeber sei besonders gut und die Geschäfte laufen sehr gut. Es geht solchen Arbeitgebern ausschließlich um deren Image am Markt und es liegt überhaupt kein Einstellungswille vor. Erhalten Sie bei Ihrer Bewerbung auf eine solche Stellenanzeige keine Eingangsbestätigung innerhalb von zwei Wochen, bei Ihrem Telefonanruf keine Informationen zum Stand Ihrer Bewerbung bzw. des Bewerbungsverfahrens und auch nach mehr als drei Monaten keine Absage, können Sie davon ausgehen, dass gar keine Stelle zu besetzten war, sondern dies nur eine Werbetäuschung war. In diesem Fall sollten Sie sich nicht nur an den „Oberchef“, wenn vorhanden Aufsichtsrat, des annoncierenden Unternehmens wenden, sondern auch an eine Verbraucherschutzorganisation oder Gewerkschaft wenden, auch wenn es Ihnen nicht hilft eine neue Stelle zu finden und einen zusätzlichen Telefonanruf bedeutet. Aber wer sich nicht wehrt, ist selbst schuld, so dass weitere Perversionen bei Stellenanzeigen entstehen.

a) Ihre Selbstinitiative – Sie suchen!

aa) Lassen sie sich professionell unterstützen!

selbst aktiv suchen