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© 2019 Christian Pape
Umschlaggestaltung, Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7504-4678-6
„Den Job bekommt nicht, wer am besten darauf
passt, sondern derjenige, der weiss, wie man ihn
bekommt!“
Die Spielregeln für die Jobsuche haben sich im Laufe der letzten Jahre extrem gewandelt. Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich komplett verändert. Wenn die Konjunktur brummt und es schwierig ist, Stellen zu besetzen dann suchen Unternehmen anders, als wenn es leicht ist, geeignetes Personal zu finden.
Nur eines hat sich nicht verändert: Wie „man“ einen Job sucht. Wer nach einer neuen Beschäftigung Ausschau hält, der wendet nach wie vor die gleichen Methoden und Vorgehensweisen an:
In Jobbörsen suchen, Inserate lesen, Standard-Lebenslauf verschicken. Abwarten. Tage. Wochen. Monate. Absage kriegen. Was soll man auch sonst tun.
Es sollte uns zu denken geben, dass wir heute, in 2019 ca. 800.000 gemeldete, freie Arbeitsstellen haben (statista.com). In Wahrheit sind es noch viel mehr, denn die meisten Vakanzen werden nicht gemeldet. Und dennoch berichten Jobsucher, dass sie „nichts finden“ und nur Absagen bekommen. Was läuft da falsch? Eben.
Sind Sie arbeitslos? Oder haben Sie einen Job, aber so richtig zufrieden sind Sie nicht? Mit großer Wahrscheinlichkeit gehen Sie dann bei der Jobsuche genau diese üblichen Wege und das heißt: Sie machen alles falsch.
Es tut mir ja leid. Die guten Jobs finden Sie nicht in der Zeitung und auch nicht in den unzähligen Internet-Jobbörsen, auch wenn das vermutlich Ihre erste Wahl ist.
Mein Rat daher schon am Anfang: Lassen Sie das planlose Bewerben, vor allem auf Jobanzeigen, auch wenn Sie sich jetzt vermutlich fragen, was ich denn geraucht habe. Wir gehen einen smarten Weg und der geht weg von der Herde. Und wir suchen und finden, was wirklich passt und nicht, was gerade vom Baum fällt.
Natürlich finden Sie im Internet viele Angebote und im Einzelfall kann es sicher auch super passen. Super ist es aber auch nur dann, wenn Sie eine Knallerbewerbung verfasst haben, Sie 100% auf die Anforderungen passen, Sie zum Gespräch eingeladen wurden und dann auch noch im Vorstellungsgespräch alle Beteiligten von Ihrer Persönlichkeit überzeugt haben.
Bliebe dann nur noch die bescheidene Frage.... wollen SIE denn auch diesen Job wirklich? Ist es genau das Richtige für Sie? Der Traumjob? Alles gut überlegt, recherchiert und durchdacht?
Meistens. Nein.
Hat ein Bewerber eine Zusage erhalten, dann kommen alle anderen auf die Rampe und erhalten eine nette Absage, dass das alles nicht so schlimm ist, man soll es sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen und weiterhin gute Reise. Von beispielsweise 70 Bewerbungen sind das dann 69 mit einer Abfuhr. Gehören Sie dazu?
Das führt zu dem, was ich eingangs erwähnt habe: Jobbörsen sind, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade sehr erfolgversprechend. Chance 1:70 in unserem Fall.
Dass ich daher an der Glückseligkeit von „Suche über Stellenannoncen“ zweifle, hat mehrere Gründe. Zum Einen spiegeln diese öffentlichen Jobs nur einen Bruchteil von dem wieder, was Unternehmen an offenen Stellen haben (ich mag den Begriff nicht wirklich). Zum Anderen ist die Gefahr groß, dass Sie mit Ihrer Bewerbung „untergehen“, wenn diese nicht wirklich herausragend ist.
Und für Ihre Psyche ist es sicher nicht förderlich, wenn Sie eine Ohrfeige nach der anderen abräumen. Jeder nimmt ein „Nein“ persönlich, auch wenn es nett gemeint ist. Der wahre Grund für den Fehlschlag ist aber, dass Sie überhaupt diesen Weg gewählt haben. Vermutlich hat Ihre Bewerbung auch nicht wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen. Das ist zunächst zwar sekundär, kann man und werden wir auch ändern.
Es gibt das Gesetz von Ursache und Wirkung. Auf unsere Jobsuche bezogen heisst das ganz banal:
Wenn Sie Birnen ernten wollen, dann dürfen Sie keine Äpfel säen.
Das ist verständlich. Ist der Ansatz bei der Jobsuche falsch, dann kann auch das Ergebnis niemals stimmen.
Sie müssen einen Weg wählen, der sich an die heutigen Gegebenheiten anpasst, mit Ihnen im Mittelpunkt des Geschehens und der Sie mit Ihren Zielen, Wünschen und Fähigkeiten treffsicherer zum richtigen Unternehmen bringt.
Ich will, dass Sie nicht nach der 10. Absage frustriert schlussfolgern: „Ich finde nichts“, „Ich bin eine Wurst“, „Mich will sowieso keiner“ und so weiter bis zur Selbstaufgabe. Nach so vielen Abfuhren ist jeder durch und nimmt am Ende willenlos alles, was sich ihm bietet. Und das macht es dann noch schlimmer, weil das Resultat nur eine „Notlösung“ ist, damit die Psyche und die Nachbarn erst einmal Ruhe geben.
Wir werden die Formulierung „Jobsuche“ auch ganz anders interpretieren, denn es geht NICHT darum, einen Job zu finden. Warum?
Der Job ist es nicht, der Sie zufrieden macht, sondern das Umfeld, in dem Sie arbeiten. Die Firma, die Kultur, die Vorgesetzten, das Miteinander, der Umgang, der Erfolg des Unternehmens, das Management, die Kollegen und vieles mehr. All das muss man im Vorfeld näher beleuchten, bevor man sich bindet. Müsste man...
Nur tun das die Wenigsten, meist ist man bei der Wahl des „Jobs“ viel zu unkritisch. Erst später stellt sich dann raus, dass es keine gute Idee war.
Man bleibt aber dann dennoch dabei, weil „man muss ja“, ist aber höchst unzufrieden. Ich sage: Völlig unnötig: Das darf nicht sein. Wer unzufrieden ist, der ist nicht motiviert, dem macht das alles keinen Spass, der ärgert sich nur und der ruft auch nicht das ab, was der Arbeitgeber von ihm erwartet. Das hilft also beiden Seiten nicht wirklich.
Warum ist das aber in den meisten Fällen genau so? Warum duldet man das und verharrt in dieser ungeliebten Situation, obwohl man so unzufrieden sind? Warum tut man ... nichts und leidet lieber still in sich hinein?
Wir müssen die Ursachen dafür genauer analysieren, denn es ist sehr wichtig, sich einige dieser für die meisten so typischen Verhaltensmuster bewusst zu machen. Angst vor Veränderung ist der schlimmste Verhinderer. Natürlich muss man Ängste und Sorgen Ernst nehmen, aber sie dürfen uns nicht von unserem Glück abhalten. Wir werden aufzeigen, dass ein Jobwechsel zwar immer ein Abenteuer ist, das aber kalkulierbarer ist als man denkt und mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt.
Eigentlich ist Deutschland ein Land von Dichtern und Denkern, sorgfältig, kritisch, fleissig und übergenau. Aber bei der Jobsuche sind wir absolute Abenteurer, drehen dann hysterisch komplett am Rad und schalten alle Sinne aus.
Wir verbringen mehr Zeit am Arbeitsplatz als mit unserem Lebenspartner. Warum schaffen wir es dann nicht, genauso sorgfältig und kritisch auszuwählen, wenn es um unsere berufliche Zukunft geht?
Oder sind Sie bei Ihrem Lebensgefährten, den Sie in einem Online-Portal kennen gelernt haben, nach zwei kurzen Dates bei ihm eingezogen und haben Ihre Wohnung und Kreditkarte gekündigt?
Sicher nicht.
Die Fehlerkette bei der Jobsuche ist also lang:
Bewerbungshandbücher sagen leider immer nur, WIE man sich formal bewerben soll, sie sind aber kein Leitfaden, der Entscheidungshilfen bietet, WAS man denn überhaupt und WIE suchen soll.
Wir setzen jetzt in diesem Buch viel früher an:
Es ist natürlich kein Zauberbuch, bei dem Sie drei Wünsche frei haben und schon sind Sie in Ihrer neuen Bestimmung.
Es soll Ihnen aber ein Begleiter bei der Suche nach dem Traumjob sein, der frische Ideen vermittelt, was Sie eigentlich suchen, der gemeinsam mit Ihnen hinterfragt, was denn das Richtige für Sie ist und wie Sie erfolgreich und planbar an Ihre neue Beschäftigung kommen.
Der Arbeitsmarkt ist in stetigem Wandel und nur, wer die Gesetze kennt, wird ihn richtig für seine Interessen nutzen können:
Mobile Recruiting, Active Sourcing, Arbeitgeber-Bewertungsportale und Social Media, Generation Y, Silver Ager, Talent Manager, Big Data for Big Talents, Talent Pipelining, Candidate Experience, Recruiting 4.0, Social Recruiting - neue Begriffe und Methoden überall.
Kennen Sie sich aus?
Natürlich nicht. Woher denn auch, Sie sind ja nicht ständig auf Jobsuche und wer beschäftigt sich schon (ausser Personaler und Headhunter) dauernd mit den Trends, Methoden und den Veränderungen im Arbeitsmarkt?
Daher ist es gefährlich, einfach ohne Plan loszulegen. Denn man kann nicht nur vieles nicht richtig machen, sondern auch vieles falsch - was Ihnen lange nachhängen kann.
Nehmen wir nur das Beispiel „Initiativbewerbungen“.
Frage: Ist es eine gute oder schlechte Idee, seine Unterlagen ungefragt durch die Welt zu schicken?
Antwort: Kommt drauf an. Wenn ja, dann muss man schon genau wissen, was man veranstaltet, sonst unbedingt: Nein!
Es birgt nämlich viele Gefahren:
Sie sehen: Man sollte genau wissen, was man tut.
Zielsetzung
Noch 'n Ratgeber?
„Du schaffst alles was du willst!“
Ok jetzt. Dieser Spruch ist nun wirklich durch. Reiht sich jetzt auch dieser Ratgeber ein, in die Meterware an Büchern von selbsternannten „Mentaltrainern“ die alles besser wissen?
Sprücheklopfer gibt es zu dem Thema „Lebenshilfe für Einsteiger“ leider genug, die von solchen hohlen Phrasen leben. Selbsternannte Motivationsgurus, die mit pomadigen Haaren ihren Seelenkatheter in die Menge entleeren und den Inhalt dann leichtgängig über ihre Schäfchen verteilen, braucht das noch jemand?
Eigentlich nicht, aber leider erliegen immer noch viele diesen Bühnen-Trollen. Willenlose Zielgruppen dafür gibt es auch noch genug. Die sitzen mit weit aufgerissenen Augen in gut gefüllten Hallen, hängen an den Lippen ihres Erleuchters und warten nur darauf, dass sie es endlich – vollkommen enthemmt – im Chor und von Schüttel-Meditation gezeichnet, herausbrüllen können:
„Jaahh, lass uns tanzen, ich bin toll, ich bin ok und du auch. “
Befreit von „Müll“, von Zwängen, Ängsten, Nöten und endlich ist einer da, der ihnen sagt, wo es lang geht mit ihrer Zukunft, wo sie hin müssen und was sie morgens anziehen sollen.
Und dann segeln die Worte des Mentalgurus hernieder auf seine Schäfchen:
Du schaffst es, sprenge deine Ketten. Es ist so leicht. Du
willst fliegen? Dann flieg, denn du bist ein Vögelein, wenn du
nur fest dran glaubst...!“
Stop. Bleiben Sie jetzt bitte, wo Sie sind.
Jetzt. Nicht. Fliegen.
Nicht.
Ich muss Sie hoffentlich nicht desillusionieren, falls Sie gerade abheben wollten: Sie sind kein Vogel, auch mit viel Fantasie nicht und ich garantiere Ihnen: Es wird eine Bruchlandung und schnell wird aus einem Vogel ein Albatros.
Das ist auch nicht das Ziel dieses Buches, Sie zum Fliegen zu bringen. Also was dann?
Ich bin seit über 30 Jahren Personalberater und das aus Leidenschaft. Ich sehe ständig, wie sich Personen unvorbereitet durch Vorstellungsgespräche quälen, wie sie belanglose Bewerbungen verschicken, die niemals zum Erfolg führen können, es aber persönlich nehmen, wenn Sie dann eine Absage bekommen. Andere, die an ihrem ungeliebten Job hängen, nur weil ihnen nichts besseres einfällt oder sie einfach zu viel Angst vor Veränderung haben.
Frauen haben es auch nicht leicht bei der Jobsuche und große Schwierigkeiten, sich selbst richtig „in Szene“ zu setzen. Selbstmarketing und Selbstinszenierung ist zwar im Privaten zugegebenermaßen wie angeboren, im Beruflichen aber meist nicht die ganz große Stärke. Wie setze ich mich richtig und authentisch in Szene? Mehr Puder nehmen, viel oder wenig Make-up, besser maskulin auftreten, alles wegräumen, viel Parfum oder nur zart, sexy, weiblich, authentisch, schwach oder stark, grau in grau oder doch in kanariengelb – ja was ist denn nun richtig?
Barfuß oder High Heels? Lubotin oder doch die Tretter-Treter?
Auch eine andere Problemgruppe, die „Älteren“, die sogenannte „50+ Generation“ - oder neudeutsch: „Silver-Ager“ - kriegt es voll aus der Abendkasse, wenn sie sich nun bewerben wollen oder müssen. Sie haben nie wirklich gelernt, sich zu „verkaufen“, müssen aber jetzt ran, wenn es in der Jobhose zwickt – und auf ungeliebte Suche gehen.
Nur wie das anstellen, wenn einen doch keiner mehr mag, weil alle dem Jugendwahn verfallen sind? Ist das so?
An dieser Stelle kann ich schon einmal festhalten:
Ist nicht so. Zum Glück.
Da geht noch was, und zwar eine ganze Menge. Nur meist ist der Ansatz bei der Suche falsch und dann kann am Ende auch nicht viel dabei herauskommen. Dieses Buch soll aber nicht nur für Frauen und älteren Jobsuchern neue Ideen und Anregungen liefern:
ALLE, die unzufrieden mit ihrem Job sind, möchte ich ermuntern, dies nicht als persönliches Schicksal hinzunehmen, sondern einen Schritt nach vorne zu gehen und den Traumjob aktiv zu suchen und zu finden.
Einen großen Teil widme ich ganz bewusst dem Thema: Warum ist das überhaupt so, dass wir unser Jobschicksal so unkritisch hinnehmen und nichts dagegen tun?
Millionen Menschen sind nicht begeistert von ihrem beruflichen Wirken. Sie sind frustriert, enttäuscht, verärgert und freuen sich nur auf eines: auf den Feierabend. Oder sie haben bereits unfreiwillig Feierabend, weil sie arbeitslos sind.
Oder der Feierabend kam bereits unfreiwillig durch den Hintereingang, weil man nun mit Gehörsturz und einigen Schläuchen durch die Nase auf der Intensivstation liegt – aufgrund totaler Überarbeitung und Burn-out-Syndrom.
All das passiert morgens um halb zehn in Deutschland, trotz Knoppers keine guten Nachrichten, weder für die Firmen noch für die Jobmaschine Deutschland. Am wenigsten für die Betroffenen.
Wo Not ist, da sind auch immer Menschen, die daran verdienen wollen. Und die zweitklassigen Jobflüsterer sind nicht weit. Erste-Hilfe-Ratgeber für die frustrierte Zielgruppe gibt es genug. Selbsternannte Experten, Pädagogen, Kommunikationsexperten erklären gerne die Welt, wie man „endlich“ einen Job findet, wenn man nur ausdauernd genug Bewerbungen auf Hochglanzpapier verschickt und seinen Werdegang in hübsche Excel-Tabellen presst. Dazu gibt es dann Vordrucke für Lebensläufe, Anschreiben und Textmodule, aus denen Sie dann Ihren Lebenslauf basteln können. Malen nach Zahlen auf hohem Niveau!
Inzwischen gibt es sogar Lebenslauf-Automaten auf Karriere-Webseiten. Nichts ist dümmlich genug, wenn man mit der Not der Menschen Geld verdienen kann. Diese Jobocop-Maschinen sind meine persönliche Krönung der Sinnlosigkeit: Geben Sie HIER Ihre persönlichen Daten ein und unten kommt dann der fertige Lebenslauf raus. Warum liefert man den Job denn nicht gleich inklusive dazu?
So wird es nichts mit dem Traumjob! All diese sicher nett gemeinten Gehhilfen „zum Durchstarten“, die den Eindruck vermitteln, allein durch Motivation und Durchhalteparolen kommt man zum Ziel, sind nichts anderes als kleingeistige Volksverdummung.
Und haben Sie sich nun für € 199 Euro zum Vorzugspreis beim „Hopeshopping-Kanal“ die Motivations-DVD gegeben und beabsichtigen jetzt, wie dort vorgeschlagen, vollgepumpt mit Adrenalin, bei der Firma, bei der Sie arbeiten möchten ... brüllend die Personalabteilung zu entern, dann erzeugen Sie damit sicher bleibenden Eindruck mit Ihrer Performance bei dem potentiellen neuen Arbeitgeber. Respekt. Aber das war es dann auch schon mit dem temporären Glücksgefühl.
Vielleicht gehören Sie aber zu denen, die ins Taxi steigen, der Fahrer fragt, wo es hingehen soll, und sie antworten: „Ist völlig egal, ich werde überall gebraucht!“ Selbstbewusstsein allein hilft aber auch nicht, an den Traumjob zu kommen.
Möchten Sie alternativ mit Ihrer Vita nun alle namhaften Unternehmen fluten, weil sie denken, irgendeiner wird schon anbeissen ... wird das auch nicht den gewünschten Erfolg haben, weil man nicht durch Massenwurfsendungen an den Traumjob kommt.
Alle Ratgeber haben also offenkundig versagt, sonst gäbe es ja mehr glückliche Gesichter, wenn man sich über „die Arbeit“ unterhält. Irgendwas läuft also nicht wie es sollte.
Weit über 80 Prozent aller Arbeitnehmer sind hochgradig unzufrieden mit ihrer Tätigkeit. Das renommierte Marktforschungsinstitut Gallup hat jüngst wieder in seinem jährlichen „Engagement-Index“ erhoben, dass zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland keine echte Verpflichtung ihrer Arbeit gegenüber spüren und 20 Prozent davon sogar „aktiv total unengagiert“ sind. Gut, das sind Statistiken, aber selbst wenn es nur die Hälfte sind, dann ist das immer noch viel zuviel.
Was heisst das? Nun, ganz einfach: „Kein Bock auf Arbeit, ich mach zwar, muss ja.“ Aber mehr eben leider nicht.
Eine schockierende Bilanz, die aber erklärbar ist, denn das Problem beginnt schon bei der Jobsuche und der Auswahl. Und das ist ein Vorwurf an beide Parteien. Die Firmen schauen nicht so genau hin und erklären sich zum Marktführer für alles und sind das tollste Unternehmen auf dem Planeten und der Bewerber findet auch alles supi und Bohlen-Meeega, ohne genauer hinzusehen, ob es eigentlich wirklich passt.
Firmen suchen zu allem Ärger auch im ersten Anlauf völlig anders, als es ein Arbeitssuchender vermutet. Nämlich nicht über Inserate. Die wirklich interessanten Jobs werden völlig unter Ausschluss der Öffentlichkeit besetzt! Die Kunst ist es also, genau da anzusetzen und an diese Perlen heranzukommen. Wie das funktioniert? Lesen Sie weiter.
Das Internet ist ein Wunderwerk für die Recherche, wird aber zur Jobsuche immer noch viel zu „rudimentär“ eingesetzt. Ausser Jobportale zu durchforsten fällt den meisten nichts weiter ein. Dabei hat man, wenn man das World Wide Web klug nutzt, ein mächtiges Instrument für seine Traumjobsuche zur Hand.
Und es gibt noch mehr schlechte Nachrichten.
WIR stehen uns selbst im Weg. WIR hindern uns selbst am Handeln, WIR reden uns die Welt schön und verändern am liebsten:
NICHTS!.
WIR. ÄNDERN. NICHTS. FREIWILLIG.
So ist es. Leider. Und Sie sind in guter Gesellschaft, denn das steckt tief in uns allen und ist quasi einer unserer kollektiven Gendefekte.
Als „Headhunter“ begleite ich Personen bei ihrer beruflichen Karriere und suche für Unternehmen den bestmöglichen neuen Mitarbeiter. Das macht mir unendlich viel Spaß, und genau das wünsche ich Ihnen auch: dass Sie einen Job haben, der Sie vollends erfüllt und der Ihnen „unendlich viel Spaß“ macht. Nicht mehr und nicht weniger. Der Weg, den ich dazu aufgeschrieben habe, wird Ihnen andere Sichtweisen aufzeigen, denn die Öffentlichkeit weiß viel zu wenig, wie der Arbeitsmarkt heute wirklich funktioniert.
Es ist also kein Tschakka-Buch, wenn Sie hoffen, ein paar gut gemeinte Schulterklopfer, ein kleiner Klaps auf den Hinterkopf und dann wird das schon. Ich will und werde Ihnen keine übermenschlichen Fähigkeiten einflöten, damit Sie dann auf glühenden Kohlen laufen können, um so in Ihr Jobparadies zu taumeln. Ohne zu merken, dass Sie dadurch keinen neuen Job, sondern nur angesengte Hacken bekommen haben. Sie müssen dafür auch nicht einbeinig angewinkelt die Sonne grüßen und auch nicht auf abnehmenden Mond bei Springflut warten. Jobsuche geht anders. Und wir werden herausfinden, wie sie nicht nur einen Job, sondern auch Ihr Glück und Ihren Traumjob finden.
Wir werden uns aber zunächst ein paar nervige Fragen stellen und diese auch beantworten müssen:
Sind Sie neugierig geworden, zu erfahren, wie der Arbeitsmarkt wirklich funktioniert, warum die guten Jobs in keiner Zeitung stehen, und wollen nun wissen, wie auch Sie Ihren Traumjob finden werden? Was sie bisher alles falsch gemacht haben und was Sie verändern können, ohne dass Sie sich völlig umkrempeln sollen...?
Zunächst widmen wir uns aber den Dingen, die uns an all dem hindern, was wir eigentlich vorhaben.
*
Es könnte so einfach sein. Ein Job, der Spaß macht, man geht pfeifend und gut gelaunt ins Büro, freut sich auf den Tag, auf die kommenden Aufgaben, auf die Kollegen. Die ganze Stimmung ist inspirierend, motivierend, kurzweilig und spannend. Man ist bei der Sache, man lernt immer wieder neue Dinge, der Chef ist hilfsbereit und kollegial, die Firma ist erfolgreich, es gibt Anerkennung, Trainings, ein positiver Spirit ist überall spürbar, man ist einfach Teil in einem Ganzen, das jeden Tag Spaß macht. Jeder Tag ist ein Geschenk.
Ja klar.
Ein modernes Märchen, nicht wahr? Denn die Realität im Job sieht leider oft nicht nach Paradies und Himbeerland aus. Man ist eher der Himbeer-Tony. Der Vollhorst.
Die meisten von uns sind unzufrieden, bis hin zur inneren Kündigung. Frust bei der Arbeit, Zeit absitzen, warten, bis endlich Feierabend ist. Thank God it's endlich Friday!
Alle Ratgeber, alle Betroffenen: Setzen, sechs! Und vor allem, sind wir nicht total bescheuert, dass wir das so unkritisch und willenlos hinnehmen? Sind wir alle Masochisten? Macht keinen Spaß, egal. Muss ja. Und weiter geht's.
Aber nein, stimmt, wir tun ja etwas:
Wir jammern!
Jammern ist DIE Lieblingsbeschäftigung von uns!
Entweder ist der Job stinklangweilig oder wir sind überfordert. In jedem Fall gibt es zum Glück einen guten Grund zu stöhnen!
Wir sind lustlos, unmotiviert, schlagen die Zeit tot, surfen im Internet, spielen Candy Crush, Angry Birds oder schmeißen online mit Schuhen auf US-Präsidenten. So geht der Tag schon irgendwie rum. Langeweile, Frust, Enttäuschung.
Oder es geht genau anders herum: Burn out. Ausgebrannt. Müde. Kaputt. Völlig fertig. Im Ohr fängt es schon an zu pfeifen.
War es das mit dem Traumjob? Entweder Sie irren jetzt irgendwann kraftlos der Sonne entgegen oder andere Schicksalsschläge wie verlorene Ebay-Auktionen oder verpasste Amazon Schnäppchen geben Ihnen den Rest und wecken in Ihnen das Bedürfnis, Frührentner werden zu wollen. Aber nun mal im Ernst und unter uns: zufrieden zu sein sieht anders aus, oder?
Haben Sie schon aufgegeben, daran zu glauben, dass es ihn, den Traumjob, noch „irgendwo da draußen“ gibt, und suchen daher erst gar nicht? Oder warten Sie bereits darauf, dass Sie eine Abfindung bekommen? Oder dass Sie ja nur noch 20 Jahre bis zur Rente haben?
Oder hat es Sie bereits erwischt? Sind Sie schon längst arbeitslos? Man braucht Sie nicht mehr? 25 Jahre dabei, und Sie haben immer gedacht, dass sich Ihr Arbeitgeber bestimmt genauso loyal verhalten wird wie Sie.
Und dann das. Betriebsbedingte Kündigung aus heiterem Himmel. Jetzt stehen Sie da und schreiben sich die Finger wund mit sinnfreien Bewerbungen. Nur Absagen. Der Frust steigt und steigt. Was jetzt? Endzeitstimmung. Armageddon. Ich bin ein Versager, ein Hemd, ein Niemand. Hartz 10. Ganz unten.
Dann habe ich wirklich, wirklich gute Nachrichten für Sie: Das alles muss nicht sein und es muss auch nicht so weit kommen. Und es ist noch lange nicht zu spät!
Ja, es ist möglich, Job UND den Spaß, die Freude an der Tätigkeit, unter einen Hut zu bringen! Und genau das und nicht anderes muss das Ziel sein.
Das ist natürlich jetzt ein ganz lockerer Spruch von mir, ich kann Ihnen ja viel erzählen. Lassen Sie sich überraschen. Ich werde es mir auch nicht verkneifen, die Finger in ein paar Wunden zu legen. Das werden Sie vermutlich nicht so mögen, muss aber sein, denn sonst kommen wir nicht weiter.
Wir werden lernen, dass man nur den Vorgang der Jobsuche umkehren muss, dass man agieren muss, statt nur zu reagieren – dann klappt's auch mit dem Traumjob!
Wir werden unsere „Verhinderer“ und ureigenen Ausreden beleuchten und zu beherrschen lernen, denn wir müssen endlich aufhören, uns selbst nach Strich und Faden zu belügen und zu betrügen.
Danach werden wir herausarbeiten, dass es sinnvoller ist, die Suche endlich anzugehen, statt weiter auf unserer Standspur abzuwarten und von allen überholt zu werden. Wir werden sehen, dass sich mit unserer Veränderungsbereitschaft und Umsetzung der neu gewonnenen Ziele das Risiko vermindert und nicht vergrößert. Denn hier liegen immer noch unsere größten Ängste. Was passiert, wenn ich meine Komfortzone verlasse und mein Schicksal selbst in die Hand nehme? Ich kann so viel falsch machen, und dann ist es schlimmer als vorher.
Das stimmt so nicht. Ich rate Ihnen an dieser Stelle schon eindringlich, agieren Sie, bevor andere es für Sie tun und über Ihr Schicksal entscheiden. Der Arbeitsmarkt ist voll von Arbeitslosen, die zu zögerlich waren und nun unter Zugzwang sind. Und in so einer Situation macht man erst Recht Fehler. Lassen Sie es nicht so weit kommen.
Wenn Sie verstanden haben, wie der Arbeitsmarkt wirklich tickt und wie Entscheider entscheiden, dann werden Sie sich das zunutze machen können und finden, wonach Sie suchen. Dann winkt Ihnen der Traumjob, von dem viele nur denken, dass es ihn sowieso nicht gibt.
Doch. Den gibt es!
Es ist der Job, der für Sie am begehrenswertesten ist. Der Job, der irgendwo da draußen auf Sie wartet. Wir werden ihn finden. Denn jeder hat die Wahl, jeder hat auch die Auswahl, den richtigen Job zu finden, der Zufriedenheit, Begeisterung, Erfolg, Geld und sein persönliches berufliches Glück bedeutet.
Sie sind arbeitslos? Sie suchen einen Job? Ich erwähnte schon, Sie suchen leider in der völlig falschen Ecke. Sie können es natürlich auch nicht besser wissen, woher auch, das ist ja auch nicht Ihr „Tagesgeschäft“.
Und seien Sie ehrlich: Ein Konzept haben Sie auch nicht bei dem, was Sie da gerade veranstalten. Bewerben halt. Lebenslauf verschicken. Jobsuchen eben. „Wird schon irgendwann klappen“, sprechen Sie sich (noch) Mut zu.
Und dann kommen sie, die ultimativen Tipps aus dem „Off“: So muss er aussehen, der richtige Lebenslauf, so müssen Sie Ihr Anschreiben für die Blindbewerbung verfassen. So schinden Sie Eindruck! So überzeugen Sie jeden von sich! Alles leider wenig substantiell, denn schon der Ansatz ist falsch.
Sie schreiben Bewerbungen auf Anzeigen, die Sie lesen, auf Jobs, die Ihnen ins Auge fallen. Damit tun Sie genau das, was alle machen, Sie spielen Job-Lotto und haben dabei Konkurrenz bis zum Horizont, weil alle das Gleiche tun.
Das ist wenig selbstbestimmt, Sie sind davon abhängig, was in der Öffentlichkeit an Jobs angeboten wird. Das ist aber leider nur ein Bruchteil von dem, was an vakanten Jobs in der Industrie vorhanden ist. Es spielt sich eben nicht alles in der Öffentlichkeit ab, das ist das Problem, dem wir viel näher auf den Grund gehen werden.
Beispiele gefällig?
Wie suchen Sie denn, wenn Sie suchen?
Dabei könnten Sie durch geschicktes Agieren und Taktieren Ihre Chancen um ein Vielfaches erhöhen und sind dann auch noch ohne nennenswerte Mitbewerber. Nicht schlecht, oder? Wir werden hier ansetzen, haben Sie noch ein wenig Geduld.
Der Begriff „Jobsuche“ löst bei den meisten Menschen nur eines aus: Angst und Frust. Er steht für: Bewerbungen verschicken, unzählige Absagen erhalten, erniedrigende Bewerbungsgespräche führen, Auswahlverfahren, Angst vor peinlichen Fragen, die man nicht beantworten kann oder nicht beantworten will, Psychomühle, Assessmentcenter und die Furcht vor längerer Arbeitslosigkeit.
All dies trifft auf die herkömmliche Methode der Jobsuche zu, die die Menschen so lange in der Bewerbungsmühle zerquetscht, bis sie im wahrsten Sinne des Wortes zermürbt sind. Nicht „irgendwo unterzukommen“ darf doch das anzustrebende Ziel sein, sondern den Beruf auch als Berufung zu verstehen und Spaß am Job zu haben, gerne zur Arbeit zu gehen. Ein großes Stück Lebensqualität eben.
Ich nehme mal an, Sie haben eine gewisse Bereitschaft zur beruflichen Veränderung. Sie haben ja auch hoffnungsvoll dieses Buch gekauft. Erst einmal Glückwunsch zu dieser Entscheidung!
Oder gehören Sie zu denen, die zwar gerne suchen würden, aber leider keine Zeit dafür haben? Oder die ja grundsätzlich schon suchen wollen, das aber auf morgen verschieben?
Stimmt, Sie warten besser noch ein wenig ab, bis Sie wirklich suchen wollen, und geben Ihrem Arbeitgeber eine letzte Chance. Respekt! Ich garantiere Ihnen aber schon jetzt, er wird sie nicht nutzen. Und wird Sie deswegen auch nicht besonders zuvorkommend behandeln. Auch für den Mitarbeiter des Monats gibt es keine Bonusrunde, wenn die Pforten sich für immer schließen müssen.
Oder Sie sagen sich: „Naja, so schlimm ist es ja nun auch wieder nicht. Ich schau mal, was in diesem Buch steht, und dann sehen wir weiter.“ Dann gehören Sie zu den ewig Wartenden, die auf den perfekten Moment warten. Der wird nur leider nicht kommen. Dafür kommt eventuell der Moment, auf den Sie weniger warten, nämlich dass andere über Ihr Schicksal entscheiden.
Oder Sie müssen jetzt suchen, weil Sie es versäumt haben, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen?
Also, Sie suchen. Oder zumindest, Sie beabsichtigen, unter Umständen suchen zu wollen. Oder Sie kennen jemanden, der sagt, Sie sollten suchen. Sie haben von jemandem gehört, der kennt einen, der sucht. Ich verstehe. Schluss mit Ausreden!
Wie suchen Sie denn nun, wenn Sie schon suchen? Blöde Frage? Sie machen es natürlich so, wie es alle machen. Wie „man“ eben sucht. Immer mit dem Strom, wir sind ja Herdentiere und fühlen uns dort am wohlsten, wo das Rudel ist. Wenn die anderen das so machen, dann wird es schon richtig sein.
Das kann ja dann nicht falsch sein.
Jeder Verhaltensforscher bestätigt, dass wir der „Herde“ nach dem Mehrheitsprinzip meist Recht geben. Wenn alle um einen Tisch stehen und wühlen, dann muss ich da unbedingt auch hin. Muss ja einen Grund haben. Was es da gibt, sind Schnäppchen. Sind Sie ein Schnäppchenjäger? Dann nur zu! Dann sollten Sie aber auch wissen: Die guten Sachen, die gibt es selten im Sonderangebot. Die muss man schon selbst suchen und sich als Erster dabei bücken.
Wir aber sind skeptisch, sobald kein anderer das auch macht. Sind wir die Einzigen, umschleicht uns ein seltsames Gefühl. Hab ich was falsch gemacht?
Haaaloooo, warum ist hier niemand? Wenn keiner hier wühlt, dann hat das bestimmt auch einen Grund und dann bleiben wir lieber weg.
Wären wir die Einzigen im Lokal, dann setzen wir uns selten als Erste dort hinein, da muss bestimmt was mit dem Essen nicht in Ordnung sein. Dort aber, wo sich alle in Dreierreihen um die billigen Fleischklöpse schlagen, da muss ich auch hin! Egal wie sie aussehen. Wird schon schmecken. Die anderen essen sie ja auch.
„Los Wochos“ in der Jobbörse – wäre vermutlich der absolute Renner! Wenn wir das also auf unsere Jobsuche übertragen, dann wollen wir eigentlich einen Job, der maßgeschneidert zu uns passt, und keinen, den wir vom Wühltisch oder aus dem Sonderangebot bekommen. Das geht aber nur, wenn wir uns von unserem Rudeldenken ein ordentliches Stück weit entfernen. Wir müssen weg von der Herde, weg von den Methoden, die alle anwenden, denn dort ist eben auch die Konkurrenz am größten.
Dieses Verlassen der gängigen Methoden, die alle anwenden, weil sie es immer schon so gemacht haben und nicht besser kennen, ist genau unser Thema und eigentlich schon die Lösung für unsere nun anstehende erfolgreiche Suche nach dem Traumjob.
Anstatt also jetzt aktionistisch loszulegen:
„So macht es die Herde“, müssen wir uns zuallererst den grundsätzlichen Fragen stellen:
Warum tue ich nichts? Ich bin zwar unzufrieden, aber warum sitze ich trotzdem hier rum? Was kann ich und was will ich wirklich beruflich machen? Gibt es einen Weg dahin, auch wenn es unwahrscheinlich klingen mag? In welchem Job bin ich zufrieden?
Darauf aufbauend, werden wir dann eine Strategie entwickeln, wie Sie an Ihren Traumjob gelangen. Und ich garantiere Ihnen, die Herde wird dumm aus der Wäsche schauen! Denn dieses Vorgehen kennt sie nicht, das ist ihr fremd. Aber wenn die wüssten, was Sie dann wissen, dann hätten Sie wieder viele Freunde. Nutzen Sie also den Wissensvorsprung!
Einen neuen Job zu suchen sieht zunächst nach Arbeit aus mit einem ungewissen Ende. Eventuell glauben Sie auch, dass die Risiken größer sind als die Chancen. Sie werden sehen, es ist genau anders herum.
Auch den Job zwangsläufig zu verlieren muss keine Katastrophe sein. Im Gegenteil: Sehen Sie es als Wendepunkt in Ihrem Leben. Die entscheidende Frage lautet dann: Was hat die Welt Ihnen zu bieten? Wollen Sie weitermachen wie bisher? Es liegt nun vor Ihnen: Das ultimative Rezeptbuch für „den anderen Weg“, ab jetzt sind Sie anders herum!
Es geht in diesem Buch um das Rezept für den kreativen Weg der Jobsuche und es geht um die richtige Einstellung dabei. Sie werden verblüfft sein, wie einfach es sein kann, lassen Sie sich entführen in eine ganz andere Denk- und Vorgehensweise. Und es geht nicht um irgendeinen Job, sondern es geht um DEN Job und DIE richtige Firma. Den Traumjob im Traumumfeld.
Gehen wir also nun auf die Suche nach ihm.
Fangen wir nun also endlich an ...
... zunächst allerdings bei uns!
Sind Sie ein grundsätzlich positiv, optimistisch denkender Mensch, oder eher negativ eingestellt, leicht zu Depressionen neigend? Ist für Sie das Glas immer halb leer oder halb voll? Sind Sie nach einem Autounfall, bei dem Sie sich einen Fuß gebrochen haben, froh, dass Ihnen nicht mehr passiert ist, oder jammern Sie, dass immer Ihnen so etwas passieren muss?
Es gibt zahlreiche Versuche, die belegen, dass die Einstellung, Dinge positiv zu sehen, tatsächlich beflügeln kann. Man nimmt zum Beispiel mehr ab, wenn man fest von seinem Diätwillen überzeugt ist, als im Vergleich Testpersonen, die bei gleicher Nahrungsmenge und gleicher Statur nicht daran geglaubt haben.
Man besiegt auf diese Weise auch Krankheiten schneller oder findet seinen Traumpartner leichter, wenn man nur selbst davon überzeugt ist, dass es ihn gibt. „Ich finde sowieso keinen“, verankert sich auch in Ihrem Auftreten und in Ihrem ganzen Verhalten und wirkt nicht gerade magnetisch und anziehend auf Ihr Umfeld.
Positiv denkende Menschen erfreuen sich in der Regel auch besserer körperlicher Gesundheit und Fitness, da das seelische und körperliche Wohlbefinden eng miteinander verknüpft sind. Ein positives Lebensgefühl wirkt auf unsere inneren Organe wie ein Lebenselixier, wie Doping für alle Sinne. Optimisten bleiben länger jung und gesund. Sie sind der Überzeugung, dass sie ihr Wohlbefinden selbst in der Hand haben, und das macht sie stark und weniger anfällig.
Unzählige Untersuchungen belegen, dass unsere Abwehrkräfte durch eine positive Lebenseinstellung gestärkt werden. Wenn wir uns in seelischer Harmonie befinden, dann befindet sich auch unser Körper im Gleichgewicht. Und das ist der beste Schutz gegen Krankheiten und alle negativen äußeren Einflüsse. Wenn Sie einen psychischen Ballast mit sich herumtragen, dann ist es eine logische Folge, dass Sie auch krank werden. Ihr Geist ist geschwächt, Ihr Körper wird Ihnen folgen. Sie gehen gebückt, demütig, Mundwinkel nach unten, gezeichnet vom Leben. Irgendwann wird auch die Bandscheibe ihren Teil dazu beitragen und sich aus ihrer eigentlichen Verankerung lösen.
Menschen mit einer optimistischen, positiven Lebenseinstellung sind gesünder und widerstandsfähiger als pessimistisch eingestellte Menschen. Wenn Optimisten krank werden, dann richten sie ihre ganze Energie auf das „Gesund-Werden“, nicht auf das stille Leiden. Sie mobilisieren durch die Kraft ihrer positiven Vorstellungen ihre inneren Selbstheilungskräfte, und die Hormone und Neurotransmitter schießen nur so durch den Körper, Stoffwechsel, Kreislauf, Immunsystem – alles läuft auf Hochtouren.
Anders bei den Depressiven, die sind schlapp, müde, gereizt. Wie soll der Körper sich da selbst helfen? Außer die Viren kriegen Mitleid. Krankheiten sind für den Pessimisten ein Warnsignal, der Stinkefinger des Lebens, irgendetwas haben sie falsch gemacht und es nicht besser verdient. Jetzt müssen sie dafür zahlen und ertragen es wie einen Bußgürtel.
Die grundsätzliche Lebenseinstellung beeinflusst natürlich auch das Berufsleben. Beruflich und finanziell sind Positiv-Denker fast immer erfolgreicher als die Dauer-Skeptiker. Dort, wo andere die Probleme sehen, sehen sie die Chance. Sie betrachten Probleme nicht als ein lästiges Übel oder Schicksal, sondern als eine Herausforderung, doch an ihr Ziel zu kommen.
Aufgrund ihrer optimistischen Einstellung – auch gegenüber sich und ihren Fähigkeiten – trauen sie sich viel mehr zu, glauben an sich und ihren Erfolg und können so ihre Fähigkeiten voll entfalten. Sie sind “Ich-kann-es“-Denker, gehen erst einmal unvoreingenommen an eine Sache heran und rechnen immer damit, dass sie Erfolg haben werden. Sie lassen sich auch nicht so leicht von Fehlschlägen und Niederlagen beeinflussen und entmutigen.
Einen Misserfolg sehen sie als wertvolle Erfahrung, die sie ihrem Ziel ein Stück näher bringt. Sie gehen selten auf ausgetretenen Pfaden, sondern suchen neue Wege, die vor ihnen noch niemand gegangen ist. Da sie sich überwiegend gut fühlen, gehen ihnen selbst unangenehme Aufgaben leicht von der Hand.
Der Optimist sieht die Dinge positiv und wird dafür mit erfolgversprechenden Wahrnehmungen belohnt. Sie motivieren ihn, auch zukünftig positiv eingestellt zu sein und auf dieser „perfekten Welle“ weiter zu surfen. Denn wer positiv denkt, der erreicht eher sein Ziel, auch wenn es unerreichbar scheinen mag.
Der Pessimist wird hingegen immer Gründe dafür finden, warum es nicht gehen kann, und es daher auch gar nicht erst versuchen.
Was sind Sie für ein Typ? Wo finden Sie sich eher wieder?
Natürlich sind meine Beschreibungen verallgemeinert, niemand ist nur schwarz oder nur weiß, wir sind immer eine Mischung. Aber tendenziell kann sich sicher jeder in dem einen oder anderen Verhalten wiederfinden.
Warum erzähle ich Ihnen das überhaupt?
Sie werden nun in jedem Fall neue Sichtweisen und Einblicke bekommen, wie Sie Dinge anders und positiver angehen können. Sind Sie ein Pessimist, so werde ich Sie nicht sofort dazu bekehren können, jetzt aufzuspringen, Tschakka zu rufen und die Welt ist eine andere. Ich will auch kein Motivationskünstler sein, das überlasse ich den Flummis, die für viel Geld auf Bühnen herumspringen und mit ihrem Headset die Welt ein bisschen besser machen. Vor allem die eigene auf ihrem Konto.
Auch wenn Sie pessimistisch eingestellt sind und sagen: „Kann gar nicht funktionieren“ – ich kann und möchte Sie anregen, es einfach mal zuzulassen, dass die Dinge anders sein können, als Sie es „befürchten“. Dass Sie etwas kritischer mit Ihren Vorbehalten und Ihrer Lebenseinstellung umgehen, nicht alles sofort infrage stellen und nicht gleich in die Schublade packen: „Geht eh nicht!“ Geben Sie mir und vor allem Ihnen eine Chance!
Eine lebensbejahende Einstellung zu den Dingen, das ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für die nun folgenden Aufgaben. Pessimismus und „ich schaffe das sowieso nicht“ bremsen Sie aus, bevor Sie überhaupt loslegen können.
Warum schaffen wir es es nicht, gerade für unsere berufliche Zukunft sorgfältig und kritisch abzuwägen und zu selektieren? Wie läuft es in der Regel? Durch Anzeigen blättern, ein wenig Text über den Job lesen, zwei Interviews führen – und schon haben Sie unterschrieben.
Hier bin ich und ich sitze gut hier!
Warum haben Sie für Ihre Jobsuche so viele Bewerbungen verschickt, mit der Bitte, Sie doch bitte, bitte zu nehmen? Weil Sie so super und unwiderstehlich sind. Gehen Sie privat auch auf die Straße und fragen jeden Passanten, dass er Sie doch bitte mögen soll, Sie möchten sein Freund sein, weil Sie einfach eine tolle Nummer sind, eine Sympathiegranate, ein herzensguter Mensch? Und Sie binden ihm gleich alle Ihre Stärken auf die Nase: Sie sind pünktlich, ehrgeizig, strebsam, zielstrebig, durchsetzungsstark, irgendwie muss man Sie doch mögen, oder?