Viele Menschen in der modernen Welt können sich nicht einmal mehr vorstellen, dass sie davon profitieren, wenn sie meditieren. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie Zeit ihres Lebens von falschen Glaubenssätzen geprägt werden. Beispielsweise denken sie, dass sie ständig aktiv und produktiv sein müssen, um Erfüllung und Glück in ihrem Leben zu finden. Doch dem ist bei weitem nicht so. Denn bei Meditation handelt es sich um eine spirituelle Praxis, die in zahlreichen Religionen und Kulturen ausgeübt wird. Bekannt ist die Meditation zwar in erster Linie von fernöstlichen Religionen wie dem Buddhismus, jedoch kann auch das im Christentum praktizierte Gebet durchaus als eine Form der Meditation betrachtet werden.
Die Konzentrations- und Achtsamkeitsübungen, die während einer Meditation ausgeführt werden, sollen den Geist des Menschen beruhigen und dazu beitragen, dass er sich sammeln kann. Sehr oft wird der Meditation auch eine bewusstseinserweiternde Wirkung zugeschrieben, wie sie auch beim Konsum bestimmter Drogen zu beobachten ist.
Der Meditierende strebt dabei einen Zustand der Stille und der Leere an und möchte mit sich und der Umwelt eins sein. Das klingt auf den ersten Blick sehr viel komplizierter als es ist, denn im Grunde kann jeder Mensch das Meditieren lernen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang nur, dass jeder für sich die passende Meditationsform findet. Denn es wird in der Meditation zwischen aktiven und passiven Methoden unterschieden, welche meist im Sitzen praktiziert werden.
Im Vordergrund steht bei der Meditation, sofern diese regelmäßig praktiziert wird, zwar ein Mehr an Zufriedenheit und innerer Gelassenheit, wirksam ist die Meditation aber auch bei ganz alltäglichen Problemen wie etwa Schlafstörungen oder Liebeskummer.
Das macht die Meditation zu einem wichtigen Schlüssel für ein glücklicheres und zufriedeneres Leben. Und auch wer täglich nur wenige Minuten für die eigentliche Meditation aufwenden kann, kann in seinem Alltag durchaus entsprechende Techniken integrieren. So lässt sich etwa Achtsamkeit, die eine wichtige Voraussetzung für die Meditation ist, in nahezu jeder Lebenslage praktizieren. Dieser Bewusstseinszustand bedeutet nämlich nicht mehr, als dass die Betroffenen alles, was sie machen, besonders achtsam aufführen. Auch diese Techniken und Praktiken stammen übrigens aus der buddhistischen Lehre.
Einen einzigen Erfinder der Meditation gibt es nicht, da die Meditation in zahlreichen Kulturen einen äußerst hohen Stellenwert einnimmt. So gilt beispielsweise im Jainismus, Hinduismus und Buddhismus das Erreichen des sogenannten Nirwana als höchstes Ziel. Hierbei handelt es sich um einen Zustand, bei welchem die Betreffenden es schaffen, aus dem Kreislauf der Wiedergeburten auszutreten und höchste Vollkommenheit erreichen. Im westlichen Kulturkreis, also im Islam, dem Judentum und dem Christentum ist es hingegen das höchste Ziel einer Meditation, das göttliche Prinzip unmittelbar zu erfahren.
Mittlerweile hat sich die Meditation jedoch zumindest in der westlichen Welt von ihren religiösen Traditionen weg entwickelt und bewegt sich hart an der Grenze zu einer beliebigen Lifestyle-Praxis. Denn wer Meditation praktiziert, will damit in erster Linie sein allgemeines Wohlbefinden steigern oder setzt die Meditation zur Behebung psychischer Probleme ein.
Insbesondere im Buddhismus, Daoismus und Hinduismus hat die Meditation einen ähnlich hohen Stellenwert, wie es im Christentum bei einem Gebet der Fall ist. Eine besonders lange Tradition hat die Meditation dabei in Indien, wo die beiden Weltreligionen des Hinduismus und Buddhismus ihre Wurzeln haben. Dort wurden erstmals auch unterschiedliche Zustände der Versenkung beschrieben, die in Japan und China weiterentwickelt wurden. So stützen sich etwa das Chan aus China und das Zen aus Japan auf die Traditionen des indischen Yoga. Während nach der Tradition des Yoga durch die Meditation aber in erster Linie spirituelle Ziele verfolgt werden, stehen bei der Daoistischen Meditation die Aspekte Konzentration, Visualisierung und Innenschau im Vordergrund. Der Meditierende strebt hier eine Einheit mit dem Dao und die Erlangung der spirituellen Unsterblichkeit an.
Gepflegt wurde die Meditation auch in der christlichen Religion, wenngleich diese hier als „geistige Übungen“ bezeichnet wurde. Das große Ziel bestand hier darin, durch die Meditation das Denken und den Verstand zur Ruhe zu bringen.
Grundsätzlich unterscheiden sich die bis in die Gegenwart hinein gepflegten Meditationstechniken in erster Linie im Hinblick auf ihre Herkunft. Weit verbreitet sind in der westlichen Welt etwa Meditationstechniken, welche von fernöstlichen Lehren inspiriert wurden. Diese Techniken helfen dem Meditierenden dabei, einen geistigen Zustand der Entspannung zu erreichen.
Viele Menschen gehen irrtümlich davon aus, dass das Ziel der Meditation darin besteht, völlig frei von Gedanken zu sein und sich aus der Welt zurückzuziehen. Jedoch ist genau das Gegenteil der Fall: Durch die Praxis der Meditation lernt der Mensch, achtsam und völlig präsent in der Gegenwart zu stehen, wodurch er gegenüber sich und seiner Umwelt ganz automatisch auch aufmerksamer wird.
Denn in der modernen und hektischen Welt des Menschen springen die Gedanken nur allzu oft und zu schnell von einem Thema zum nächsten und so mancher fühlt sich dieser Tatsache regelrecht ausgeliefert. Die Meditation hilft den Betroffenen also auch dabei, seinen Geist aufzuräumen und nicht den Fehler zu machen, jene Emotionen und Gedanken ziehen zu lassen, die nützlich für ihn sind. Das ist mittlerweile in verschiedenen wissenschaftlichen Studien sogar bewiesen. So haben Menschen, die regelmäßig meditieren nicht nur eine bessere Aufmerksamkeit und ein stärkeres Immunsystem, sondern neigen auch weniger stark dazu, Depressionen oder Wutgefühle zu entwickeln.
Zu den wichtigsten Hilfsmitteln für eine gelungene und erfolgreiche Meditation gehört die richtige Körperhaltung, weshalb es auch eine traditionelle Sitzhaltung gibt, die als Lotussitz bezeichnet wird. Diese Haltung hilft dem Geist dabei, zur Ruhe zu kommen und unterstützt deshalb auch die Meditation. Der Untergrund ist hierbei völlig egal, wichtig ist nur, dass der Meditierende möglichst entspannt sitzen und eine aufrechte Körperhaltung einnehmen sollte.
Sobald sich der Meditierende in diese Position begeben hat, lässt er seinen Atem ganz natürlich fließen. Eine bewusste Änderung der Atmung sollte der Meditierende unterlassen, denn die Atmung wird im Lauf einer Meditation ohnehin meist tiefer und ruhiger und verlangsamt sich. Nun konzentriert sich der Meditierende voll und ganz auf seinen Atem, weil dieser ihn mit dem Hier und Jetzt verankert. Tauchen in dieser Phase fremde Gedanken auf, sollte der Meditierende seien Achtsamkeit wieder voll und ganz auf seinen Atem richten.
Gern praktiziert wird aber auch das Zählen der Atemzüge, wobei das Ein- und Ausatmen gemeinsam als eine Zahl genommen werden. Anschließend zählt der Meditierende bis zehn und fängt daraufhin wieder von vorne an. Das klingt einfacher als es ist, denn es fällt manchen Menschen ungemein schwer, ihre volle Aufmerksamkeit einzig und allein auf das Atmen zu richten. Erst wenn es problemlos gelingt, bis zehn zu zählen, kann die Zahlenreihe weiter ausgedehnt werden.
Eine Meditation lässt sich aber auch überall in der Natur, beispielsweise beim Gehen, praktizieren. Ein intensiverer Kontakt mit der Natur lässt sich herstellen,