Achtung:

Die Ratgeberfunktion in diesem Buch bezieht sich ausschließlich auf die Wertung und Bewertung der Bisexualität. Für die sexuellen Praktiken die in diesem Buch beschrieben werden übernehme ich, für etwaige Schäden die bei der Nachstellung entstehen keine Verantwortung. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Insbesondere wurde auf die Benutzung von Kondomen in den erotischen Szenen aus dramatischen Gründen nicht explizit hingewiesen. In vielen Fällen sind sie aber unbedingt zu verwenden. Die Benutzung von Kondomen ist nicht nur hygienisch, sondern kann Leben retten. Falls sie unsicher sind, dann lassen sie sich dazu beraten.

Sämtlich Rechte auf Vervielfältigungen und Veröffentlichungen oder anderweitigen Nutzungen aus diesem Buch bleiben ausschließlich den Autoren vorbehalten.

Herstellung und Verlag

BoD Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISDN 9783750445796

Zu den Autoren

Der Autor Noah Fakier aus Berlin schreibt homoerotische und bisexuelle Liebesgeschichten. Seine Botschaft darin ist: Mit den Augen der Liebe sind alle Menschen schön und einzigartig. Egal woher sie stammen, welches Geschlecht oder Alter sie haben. Sie ist die universelle Glückseligkeit und damit eine treibende Kraft in unserem Leben. Dabei spielen in seinen Erzählungen die Erotik und Leidenschaft genauso eine natürliche Rolle, wie Gefühle, Sehnsucht, Abenteuer und Humor. Seine Zeichnungen zu diesen Themen, die er in vielen Geschichten integriert oder als Kalender und Zeichenmappen veröffentlicht, erfreuen sich mittlerweile auch international immer größerer Beliebtheit. Sein Buch „Die geheimen Geschichten aus 1001 Nacht“ und die Zeichenmappe „Männer I“ wurden ein Bestseller in seinem Verlag. Zum vorliegenden Buch hat er die Zeichenmappe „Der Liebesreigen“ herausgebracht.

https://www.facebook.com/noah.fakier69

Der Autor Dr. Lutz Knoche aus Berlin vertritt in seinem Buch, „Der Sex- Code. Die Evolution der Lust“ die Auffassung, dass die Menschen seit ihrer Entwicklung weder ausschließlich monogam noch heterosexuell waren. Alle Menschen tragen evolutionäre Veranlagungen, körperlich wie emotional, in sich, die für ein sexuelles, vielfältiges Leben ausgelegt sind. Die Monogamie und die vorherrschende heterosexuelle Lebensweise ist für Dr. Knoche eine vorübergehende Fehlentwicklung.

https://www.facebook.com/lutz.knoche

Inhaltsverzeichnis

  1. Der Liebesreigen
  2. Der Hügel der Lust
  3. Mädchenfantasien
  4. Beste Freunde
  5. Buchempfehlungen- Leseproben

Prolog

Nur weil sich die meisten Menschen heute heterosexuell und monogam orientieren, heißt das nicht, dass es in ihrer Natur liegt. Vielmehr sind diese Verhaltensweisen und Denkstrukturen anerzogen. Es ist eben nicht so, dass sich jeder Mensch frei entscheiden kann, welchen Weg er bei der Erfüllung seiner sexuellen Wünsche und in der Liebe beschreitet. Vielmehr werden seine Entscheidungen von Jahrtausendalten festgelegten Normen und Glaubenssätze geprägt, die er seit seiner Geburt durch Familie, Gesellschaft, Religion, Gesetze und Kultur ausgesetzt ist. Die wahre Natur der Vielfältigkeit der menschlichen Sexualität, die in jedem steckt, wird deshalb von den meisten, aus Angst vor Ausgrenzungen, nicht auf sich selbst bezogen und oft verdrängt. Aber in der Mehrheit von uns wohnt das tiefe Bedürfnis der sexuellen Vielfalt. Diese Wünsche, Fantasien und Triebe des Menschen sind ein Produkt der Evolution. Jeder soll über seinen Weg frei bestimmen und gleichberechtigt in der Gesellschaft anerkannt werden. Das betrifft nicht nur den Sex, sondern auch die Freiheit, über sein soziales Zusammenleben selbst zu entscheiden. Sie müssen gesellschaftlich genauso gefördert werden, sei es allein, zu zweit, zu dritt oder in einer Gruppe, so wie es zurzeit nur bei Ehepaaren rechtlich und materiell gehandhabt wird. Nur die monogame Ehe zu fördern, die erwiesener Maßen viele Menschen auf Dauer nicht glücklich macht, ist für alle, die sich für ein anders soziales Umfeld entscheiden ungerecht und nicht mehr zeitgemäß.

Die Gesetze über die sexuelle Selbstbestimmung sind in vielen fortschrittlichen Ländern eingeführt worden.

Aber wie sieht es aus, in der Erziehung, Kultur, den Medien und den alten, falschen Normen und Vorurteilen, die im starken Maße immer noch vorherrschend sind? Der Weg zur endgültigen sexuellen Befreiung aller Menschen ist weiterhin steinig und lang, aber wir werden schlussendlich ans Ziel kommen. Immer mehr gehen trotz schlechten gesellschaftlichen Bedingungen und falschen Moralvorstellungen ihren Weg und lösen sich aus diesen Fesseln. Die Erziehung wird sich ändern, die Kultur wird sich immer weiter öffnen und die alten Vorurteile werden abgebaut. Das ist die natürliche (göttliche), evolutionäre Entwicklung der sexuellen Vielfalt, die sich nicht aufhalten lässt.

Zeichenmappe „Der Liebesreigen

- Miniaturauszug-

1. Der Liebesreigen

„Guten Morgen Leo.“ Hörte ich im Halbschlaf, wie mit sanfter Stimme jemand zu mir sprach. Ich lag im Bett und war noch müde. Deshalb öffnete ich nur halb die Augen. Dabei sah ich, wie ein junger Mann auf meinem Bett saß. Er war nackt. Als er aufstand, sah ich kurz die halbgeöffneten Pobacken seines strammen kleinen Hinterns, der unmittelbar in meinem Blickfeld lag. Das löste in mir eine freudige Erregung aus. Da er sich von mir wegbewegte, sah ich ihn nur von hinten. Ich musterte ihn und erkannte, dass er anscheinend noch jung war. Während er sich durch das Zimmer bewegte, beobachtete ich die rhythmischen Bewegungen seiner straffen Pobacken die sich bei jedem Schritt abzeichneten. Blinzelnd verfolgte ich ihn, bis er hinter einer Tür verschwand. Ich wurde ein bisschen traurig, als er nicht mehr zu sehen war. Dann hörte ich das Rauschen einer Dusche. Aha, anscheinend war er im Bad, dachte ich. Durch das monotone Geräusch des Wassers und die beruhigende Gewissheit, dass er doch nicht fortgegangen war, wurde ich wieder schläfrig und meine Augenlider schwerer. Im Halbtraum sah ich diesen nackten Mann und ich fühlte, wie es mich erregte und mein Glied langsam zur vollen Größe aufstieg. Plötzlich riss ich die Augen weit auf, denn mir wurde klar: Das ist kein Traum! Wo war ich? Wer ist der junge Mann überhaupt, der da nackt aus meinem Bett gestiegen war. Und warum freute ich mich darüber? Ich wurde schlagartig wach und schaute mich im Raum um.

Ich bemerkte, dass ich in einem Hotelzimmer war. Schnell stand ich auf, lief zum Fenster und sah auf die Straße. Dieser Ort war mir bekannt. Ich war im Schlosshotel. Aber wie kam ich hier her? Mein Erinnerungsvermögen hatte Lücken und ich versuchte den gestrigen Tag Stück für Stück zu rekonstruieren.

Gestern war Samstag und ich hatte mich von meiner Frau und den beiden Kindern am Vormittag verabschiedet. Sie fuhren wie geplant über das Wochenende zu meinen Eltern aufs Land. Am Tag zuvor suchte mich ein wichtiger Klient im Architektenbüro, welches ich vor drei Jahren eröffnet hatte, auf. Er übergab mir einen Stapel von Unterlagen. „Ich habe ein Angebot, dieses Objekt zu kaufen und brauche dringend bis Montag ein Gutachten von dir.“ Erklärte er mir. In solcher Situation konnte ich nicht nein sagen. Deshalb war ich am Wochenende damit beschäftigt, das gewünschte Gutachten zu erstellen. Dadurch platzte der Plan, mit der Familie an diesem Wochenende zu meinen Eltern zu fahren.

Sie hatten sich aber auf unseren Besuch vorbereitet und freuten sich schon sehr darüber, wieder einmal zwei Tage mit ihren Enkeln zusammen zu verbringen. Und auch die Kinder erzählten schon die ganze Woche davon. Die Eltern hatten ein Haus am Wald, einen großen Garten, Hühner, Kaninchen, eine Katze und ein Hund. Das war für unsere Beiden ein kleines Paradies.

Deshalb beschlossen wir, den Besuch nicht zu verschieben. Und so fuhr meine Frau Sophie diesmal mit den Kindern ohne mich.

Als ich mich von ihnen am Samstagmorgen verabschiedete, wurde mir etwas schwer ums Herz. Ich hatte meine Eltern schon länger nicht gesehen. Ich wuchs behütet und glücklich in diesem Haus auf und war auch heute noch gern dort. Außerdem hatte ich mich schon auf ein Wiedersehen mit meinem alten Schulfreund Kai gefreut. Wir waren damals die besten Freunde und entdeckten mit dreizehn Jahren gemeinsamen in aufregenden Spielen unsere Sexualität. In diesem Alter und die darauffolgenden Jahre waren wir immer geil. Deshalb ließen wir keine Gelegenheit aus, uns durch gegenseitige Streicheleinheiten an unseren Gliedern oder durch das Reiben unseren Körpern ein Orgasmus nach dem anderen bei uns herbei zu führen. Wir wurden Blutsbrüder und schworen, dass wir uns nie trennen. Aber manchmal kommt es dann doch anders, als man es sich in diesem Alter vorstellt. Nach der Schulzeit trennten sich unsere Wege. Trotzdem blieben wir die besten Freunde. Jedes Mal, wenn wir uns sahen, war es so, als hätten wir uns gestern erst gesehen. Ich rief ihn an und sagte, dass ich nicht kommen kann. Gerne wäre ich heute mitgefahren. Als ich meiner Familie nachschaute, wie sie sich langsam mit dem Auto von mir entfernten und dann aus meinem Blickfeld verschwanden, lief ich gleich ins Haus. Ich hatte mir die Unterlagen des Kunden mit nachhause genommen, um keine Zeit zu verlieren. So lag der Stapel an Papieren auf meinem Schreibtisch im Arbeitszimmer. Ich sah sie durch und bewertete sie. Die Arbeit hatte ich dann doch schneller erledigt als gedacht. Am Nachmittag war ich damit fertig.

Als ich danach mitten im Wohnzimmer stand, dachte ich, Wann war ich eigentlich das letzte Mal allein zuhause? Ich erinnerte mich nicht mehr daran. Meistens, wenn ich von Arbeit kam, war die ganze Familie schon da. Kurz flammte in mir der Gedanke auf, ihnen nachzureisen. Am späten Abend wäre ich dort. Ich liebte meine Familie, war aber in diesem Moment froh darüber, mal für mich alleine zu sein. Zumal ich meinen Freund Kai auch nicht mehr treffen konnte, denn er hatte mich an diesem Nachmittag zu sich eingeladen, weil er sich danach ebenfalls auf eine Reise begab. Ich verwarf den Gedanken ihnen hinterherzufahren, öffnete eine Flasche Rotwein, goss mir ein Glas ein, setzte mich in meinen bequemen Sessel und genoss die Ruhe um mich herum. Dabei las in dem Buch „Der SEX- Code. Die Evolution der Lust“ welches mich gefesselt hatte und das ich immer wieder mal hervorholte, um einige Abschnitte darin, zu lesen. Es ist ein Buch, welches alle Menschen lesen sollten. Ebenfalls wird es für meine Kinder sehr hilfreich sein, wenn sie in ihrer pubertären Phase eingetreten sind. Auch mir half es, im Nachhinein meine Freundschaft mit Kai und die bleibenden Fantasien davon, besser zu verstehen. Als ich gerade von den Sexpraktiken der Ackerbauer und Viehzüchter las und mich die Bilder, die sich dabei in meinem Kopf manifestierten, allmählich in Erregung brachten, freute ich mich schon auf einen lustvollen Abend mit mir allein. Heute war ich mal ungestört und hatte viel Zeit dafür es richtig zu genießen. Ich hatte eine Hand in den Schritt gelegt und streichelte sanft meine immer größer werdende Beule. Nachdem es in der engen Hose den gesamten Zwischenraum ausgefüllt hatte, begann mein Glied kräftig zu zucken, um sich in seiner ganzen Größe Platz zu verschaffen. Diesen erregenden Schauer, der sich dabei in meinen Körper ausbreitete, genoss ich eine Weile. Nach einiger Zeit hielt ich es aber nicht mehr aus und hatte vor, es aus seiner Enge befreien. Da fing plötzlich mein Magen an, laut zu knurren und die angenehmen Gefühle des erregt seins ließen nach. Muss das denn jetzt gerade sein, dachte ich ärgerlich. Da fiel mir ein, dass ich bis auf das gemeinsame Frühstück mit der Familie, an diesem Tag noch nichts weiter gegessen hatte. Der Wein wirkte deshalb schnell und ich war beschwipst. Es wird höchste Zeit endlich feste Nahrung zu mir zu nehmen, dachte ich. Da es mir dann mit der Zeit doch zu still im Haus war, beschloss ich, in die Stadt zu fahren. Dabei verspürte ich eine freudige Erwartung, bei dem Gedanken endlich wieder einmal einen Döner zu essen. Meine Frau Sophie aß so was nicht. Es war die beste Gelegenheit, etwas zu unternehmen, wonach mir zu Mute war, ohne auf jemanden Rücksicht zu nehmen. Ich fühlte mich wohl bei diesem Gedanken und beschloss, meine kleine Freiheit zu genießen.

Nach dem Wein, den ich reichlich getrunken hatte, ließ ich das Auto stehen. Da es schon spät war, setzte mich in die U-Bahn und fuhr zu meinen Lieblingsdönerstand. Die Bahn war der kürzeste Weg dorthin, aber wieder einmal war die Strecke gesperrt und ich wurde genötigt zweimal umsteigen, um an mein Ziel zu kommen. Deshalb Verspätete mich.

Als ich dann endlich ankam, begann in diesem Moment ein junger Mann die Läden zu schließen. Als ich näher kam, erkannte ich ihn von meinen früheren Besuchen. Obwohl er jung aussah, war er der Chef hier und bisher immer sehr freundlich zu mir. Wir wechselten schon öfter ein paar Worte, wenn ich bei ihm war. Ich hatte bemerkt, dass er mir immer eine extra große Portion zubereitete: „Hier dein Spezial Döner.“ Sagte er dann jedes Mal und lächelte mich an. Vielleicht war es seine Freundlichkeit, warum ich immer wieder diesen Stand aufsuchte. Aufgrund dessen witterte ich eine Chance, doch heute Abend noch meinen Döner zu bekommen. Jetzt bemerkte er mich. Er sah, wie ich im Eilschritt zu ihm lief und ihn schon von weitem zuwinkte. Deshalb wartete er bis ich bei ihm war. „Möchtest du noch was?“ Fragte er lächelnd, als ich vor ihm stand. So wie er mich ansah, vermutete ich, dass er mich erkannt hatte. „Ja, ich habe Hunger und hatte heute wieder einmal Lust auf deinen fantastischen Döner. Die U-Bahn war ausgefallen, deshalb komme ich so spät. Lass mich jetzt bitte nicht hängen.“ Antwortete ich, noch ein wenig außer Atem.

Der junge Mann, der, obwohl etwas dunkelhäutig, sicherlich türkischer Abstammung war, wie die Meisten, die ein Dönergeschäft führten, strahlte mich mit seinen dunklen Augen an und sagte freundlich: „Na verhungern lassen werde ich dich nicht. Wir Männer halten doch zusammen.“ Durch diese Antwort fühlte ich mich gleich mit ihm verbunden, weil wir ja zwei Männer waren. „Komm aber nach hinten, denn den Kiosk schließe ich jetzt. Du bekommst deinen Spezial- Döner.“ Sagte er und lachte dabei.

Ich freute mich und lief schnell hinter den Kiosk. Er öffnete mir die Tür. „Ich heiße Omar.“ Begrüßte er mich „Und ich Leo.“ Antwortete ich. Nachdem wir uns vorgestellt hatten, begann er gleich damit, das Essen zu zubereiten. „Ich habe schon was vorbereitet, denn auch ich habe noch nichts gegessen. Lass uns gemeinsam gemütlich Speisen.“ Sagte er und deckte für uns den Tisch. Dazu hatte er eine kleine Tafel mit Fleisch, Salaten und Snacks, Besteck, Servietten und Kerzen eingedeckt. Es sah einladend aus und ich war gerührt, wie er sich bemühte, ein für uns fasst romantisches Ambiente zu zaubern. Beim Essen redete er ohne Pause und stellte mir viele Fragen. Seine Neugier und die Art wie er mich anstrahlte und wohlwollend fixierte fand ich schon ein wenig ungewohnt aber auch schmeichelhaft. „Hast du eine Freundin?“ Fragte er und ich antwortete „Ja, ich habe eine Frau und zwei Kinder. Die sind aber übers Wochenende zu meinen Eltern gefahren.“ „Oh, du siehst so jung aus und hast schon zwei Kinder?“ Fragte er erstaunt. „Ich bin ja auch noch jung.“ Kokettierte ich mit ihm ein weinig. „Ja, das bist du und sehr hübsch dazu.“ „Du aber auch.“ Gab ich das Kompliment zurück und wusste gar nicht, warum ich das überhaupt gesagt hatte. Aber dieser junge Mann hatte eine so selbstverständliche Art mit Komplimenten umzugehen, dass ich nichts dabei fand, ihm ebenfalls eins zurückzugeben. Zumal er ja wirklich sehr hübsch aussah. Nachdem wir gegessen hatten, erhob er sich vom Tisch. Als er so direkt vor mir stand, während ich saß, bemerkte ich, dass er eine ziemlich große Beule in der Hose hatte, die unmittelbar in meinem Gesichtsfeld unausweichlich für mich sichtbar war. Er trug eine enge Jeans, in der sich die große Erhebung besonders deutlich abzeichnete. In dem Alter ist man voller Energie und hat eben mal seine Nöte. Besonders wenn man gerade gut gegessen hat und sich rundum wohl fühlt. Dachte ich. „Kann ich sonst noch etwas für dich tun?“ Fragte er lächelnd. Ich antwortete: „Danke, ich bin vollkommen gesättigt. Es hat mir sehr gut geschmeckt.“ „Na dann räume ich mal den Tisch ab.“ Sagte er. Ich hatte das Gefühl, als ob in seiner Stimme eine leichte Enttäuschung zu hören war. Hatte ich irgendwas Falsches gesagt? Versuchte er mit dieser Frage anzudeuten, dass er unser äußerst angenehmes Zusammensein gerne verlängern würde? Und ich Idiot habe ihm ungewollt eine Abfuhr erteilt, dachte ich. Schnell stand ich auf und half ihm beim Abräumen des Tisches. Als wir fertig waren, bemerkte ich, dass es mir schwerfiel, mich von ihm zu trennen.

Er war sehr freundlich und sympathisch und ich fühlte mich wohl bei ihm. Deshalb schlug ich ihm vor: „Du hast mich so liebevoll bewirtet. Ich würde dich gern zu einem Drink einladen, wenn du Zeit hast.“ „Danke, ich habe Zeit für dich.“ Antwortete er freudig. Schnell verschloss er den Kiosk und wir schlenderten gemütlich in Richtung Hauptstraße. Auf dem Weg dorthin, sagte ich ihm: „Ich dachte ja, du bist heute mit einer Freundin verabredet, bei der mächtigen Beule, die du nach dem Essen in deiner Hose hattest.“ Er lächelte und antwortete: „Darüber brauchst du dir den Kopf nicht zerbrechen. Das ist so, wenn ich mich richtig gut fühle. Passiert dir das nicht auch manchmal?“ „Ja schon.“ Antwortete ich. Nachdem wir jetzt auch über unsere besten Stücke eine sinnige Unterhaltung geführt hatten, war alles klar zwischen uns. Schon komisch, dachte ich. Noch nie habe ich mit einem Mann drüber gesprochen, den ich erst vor zwei Stunden kennengelernt habe.

Nach einigen Minuten standen wir auf der Hauptstraße. Es war mittlerweile eine halbe Stunde vor Mitternacht. An diesen warmen Abend war die Straße voller Menschen. Alle Plätze vor den Restaurants waren belegt. Es herrschte eine quirlige und ausgelassene Stimmung. Viele genossen diese wundervolle Sommernacht und es hatte nicht den Anschein, dass bald einige aufstehen, um uns ihren Platz anzubieten. Deshalb schlenderten wir weiter die Hauptstraße entlang. Etwas später gelangten wir an eine Bar, die von außen sehr einladend aussah.

Omar sagte: „Komm, lass uns hier reingehen. Es sind zwar auch viele Schwule hier drin, aber die Bar ist gemütlich. Oder hast du was gegen Homosexuelle?“ „Habe ich nicht.“ Antwortete ich ihm cool und war ein bisschen neugierig. Nie war ich vorher auf die Idee gekommen, eine Schwulenbar zu besuchen. Jetzt wo wir davor standen, war es mir doch ein bisschen mulmig im Bauch, aber ich ließ es mir nicht anmerken. Als wir die Bar betraten, wurde Omar gleich von einigen Männern mit einer Umarmung begrüßt, und da er mich als ein Freund vorgestellt hatte, begrüßten sie mich ebenfalls herzlich. Mein leichtes Unbehagen war nach diesem offenen und freundlichen Willkommen schnell verflogen. Gleich darauf wurde mir von einem aus der Gruppe ein Drink überreicht. Erst nach dem zweiten Whiskey wurde mir klar, dass ich ja Omar eingeladen hatte. Deshalb bestellte ich schnell die nächste Runde für ihn und seine Freunde, bevor mir ein anderer zuvorkam. Das war der Auftakt eines Saufgelages, denn jeder aus unserer Gruppe sah sich jetzt veranlasst, eine neue Runde zu geben.

Ich sah, wie sich Männer an der Bar in aller Öffentlichkeit küssten, aber keinen störte es. Mit der Zeit fand ich das dann auch ganz normal. Ich sah mich in der Bar um und es fiel mir auf, dass es hier Männer aus der ganzen Welt gab. Da waren Europäer, Afrikaner, Araber, Türken und Asiaten und alle verstanden sich prima. Es war das bunte Bild, welches ich in dieser Stadt so liebte.

Und hier waren alle in Freundschaft und Herzlichkeit vereint. Kurz schoss es mir spontan durch den Kopf, wenn die Schwulen, egal welcher Hautfarbe, sich so gut verstehen, dann ist es ja besser, wenn alle so wären, zu mindestens bisexuell. Erschrocken bemerkte ich, dass ich diesen Gedanken laut ausgesprochen hatte. Die Gruppe, bei der ich stand, stieg sofort darauf ein. Einer sagte dazu euphorisch und schon ziemlich angetrunken: „Da hast du völlig recht. Es gäbe nur noch eine Fahne in der Welt. Die Regenbogenfahne.“ Ein Araber aus unserer Runde gab zu bedenken: „Aber das wäre vielleicht auch nicht optimal. Die Frauen werden unglücklich und Kinder gäbe es dann auch kaum noch.“ Worauf Omar antwortete: „Wer sagt denn, dass nur die Männer schwul sein können? Und außerdem wären die Meisten dann sowieso bisexuell und werden weiter mit Frauen zusammen sein und Kinder zeugen.“ Ein Afrikaner fügte hinzu: „Vielleicht gäbe es dann viele Großfamilien von mehreren Männern und Frauen, wo jeder je nach Lust und Laune seine Gefühle mit dem anderen austauscht.“ Einer fragte: „Aber was ist, wenn sich ein Mann nichts aus dem gleichen Geschlecht macht?“ „Na ja, so was gibt es heute schon, in allen Fraktionen. Die werden toleriert, so wie jetzt auch.“ Antwortete der Nächste. Danach entwickelte sich eine rege Diskussion, die ich ungewollt angezettelt hatte. Ein bisschen freute ich mich darüber, dass meine Meinung so ein großes Gewicht in unserer Gruppe hatte. Dadurch fühlte ich mich mit ihnen enger verbunden.

Omar war ständig an meiner Seite. Als er bemerkte, dass ich schon stark angetrunken war und mich ein Afrikaner von weitem mit seiner dunkelbraunen Haut und den schönen weißen Zähnen ständig anlächelte, nahm er meine Hand und führte mich zu einem lauschigen Platz an der Bar. Sie war nur spärlich beleuchtet und wir fühlten uns ungestört. Ich freute mich, endlich mal mit ihm allein zu sein. Plötzlich küsste er mich mit der Zunge. Einen Augenblick lang erschrak ich, aber dann fand ich schnell Gefallen daran. Männer küssen ja richtig gut, dachte ich. Omar küsste leidenschaftlich und zärtlich zugleich. Als er merkte, dass es mir gefiel, drängte er seinen Körper an den meinen und ich fühlte, wie es in unserem Schritt wärmer wurde. Das Pulsieren in der Hose wurde unaufhörlich stärker, während er sich beim Küssen immer fester an mich drückte. So eine leidenschaftliche Umarmung von einem Mann war neu für mich. Es war anders als damals mit Kai. Es erregte mich total. Ich verlor die letzten Hemmungen und ließ meiner Lust freien Lauf. Als er das spürte, stöhnte er leise. Automatisch glitt ich mit der Hand über seinen Rücken und landete auf diesem strammen Po, den ich schon im Kiosk öfter gemustert hatte, als er das Essen zubereitete. Was hatte er da für einen geilen Knackarsch, dacht ich, als ich immer wieder mit der Hand zwischen seinen Pobacken fuhr und zärtlich hinein kniff. Dabei wimmerte er leise und glitt mit der Zunge an meinen Hals entlang, wodurch die Erregung in mir anstieg. „Komm, lass uns gehen“ flüsterte er.

Dabei kam er ganz nah an mein Gesicht. Ich spürte Omars Lippen und seine Zunge am Ohr. Mir lief ein Schauer über den Rücken. „Ja.“ Hauchte ich erregt und berührte ebenfalls, wie beiläufig, mit den Lippen sein entzückendes kleines Ohr. Kurz drückte er seinen Körper noch einmal fester an mich und ich spürte die Wärme in seinem Schritt. Dann löste er sich von mir und nahm meine Hand, um mich aus der Bar zu führen. Ich wollte mich aber nicht von ihm trennen. Deshalb zog ich ihn wieder zu mir und küsste ihn. Er stöhnte leise und sagte verzweifelt: „Komm, lass uns woanders hingehen. Wo wir ungestört sind.“ Da stieg ein leichtes, ängstliches Kribbeln in mir auf. Vorsichtshalber kaufte ich noch schnell eine Flasche Whiskey an der Bar, die wir mitnahmen. Ich hatte vor, meine letzten Ängste damit zu ertränken. Die erregten Spiele an der Bar und die anschmiegsame Hingabe dieses schönen jungen Mannes hatten mich so überwältigt, dass ich jetzt nicht aufhören wollte.

Draußen vor der Bar küsste er mich wieder, mitten auf der Straße. Aber darüber verlor ich in diesem Moment keine Gedanken mehr. „Wo wohnst du?“ Fragte er. Ich überlegte: Es war schon spät und die U-Bahn hatte ihren Fahrdienst bis zum nächsten Morgen eingestellt. Nur der Nachtbus fuhr noch. Es würde über eine Stunde dauern, bis wir bei mir waren. Omar hatte mich schon bis zur Schmerzgrenze erregt und ich konnte nicht mehr so lange warten. Ich sah ihn an und bemerkte an seinem Gesichtsausdruck, dass er genauso ungeduldig war.

Ich war jetzt schon so geil auf ihn, dass ich überall mit ihm hingegangen wäre. Deshalb sah ich mich verzweifelt und Hilfe suchend um. Einen Park gab es in der Nähe nicht. Auf der anderen Straßenseite sah ich ein Hotel. „Lass uns da reingehen“ sagte ich und er stimmte zu. Im Zimmer tranken wir dann weiter Whiskey und was danach geschah? Daran kann ich mich nur noch bruchstückartig erinnern. Ich weiß nur, dass er plötzlich nackt vor mir stand, mich auszog und wir uns ins Bett legten. Die liegende Position vernebelte mir endgültig mein Gehirn. Danach waren die Bilder aus meiner Erinnerungen nur noch verschwommen.

Als ich den letzten Tag so Revue passieren ließ, und krampfhaft versuchte, mich an weitere Einzelheiten zu