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Text & Bilder © 2015/ 2020 by Andreas Nostra Dahm
2. Auflage
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7519-4199-0
Herzlich Willkommen.
Wenn wir die Karten legen und wenn wir über Karten sprechen geht es um Vertrauen und es entsteht schnell eine persönliche Ebene. All meine Schüler spreche ich daher in meinen Seminaren mit dem „Du“ an – so erlaube ich mir auch in meinem Lehrbuch diese Form zu wählen und hoffe, Du erlaubst mir dieses… es freut mich, ich bin Andreas. Und so können wir starten…
Schon immer ist es dem Menschen ein Bedürfnis mehr über seine Zukunft in den Karten zu erfahren und schon seit jeher gibt es unzählige Art und Weisen, dieses Wissen weiterzugeben. Mündliche Überlieferungen, alte geheime Schriften oder Bücher, die manche in einem Sekretär aufbewahren. Unzählige Bücher, die den Menschen versuchen, die Sprache der Lenormandkarten zu übersetzen & näher zu bringen. Es gibt unzählige Systeme, jeder hat für sich seinen eigenes System und seinen Leitfaden. So ist sogar wie auch in anderen Ländern unterschiedliche Sprachen & Dialekte existieren, die Sprache der Lenormandkarten mitunter auch von Land zu Land, von Region zu Region, etwas unterschiedlich und hat sich mit den vielen Jahren entwickelt; doch wenn Du bereit bist, Dein bisheriges Wissen gnadenlos über Bord zu werfen oder gar ganz frisch den Schritt wagst, das Kartenlegen zu erlernen, dann bist Du hier an meiner Seite richtig! Lerne ein System kennen, das fernab von 08/15 Bedeutungen seine Grundlagen hat und das sich über mehrere Jahrzehnte bewährt hat. Ein System, das anders ist. Ein System, das die Tradition noch ganz fest inne hält, diese strikt zur Basis hat und sich aber dennoch mit den Jahren an unsere heutige, moderne Zeit angepasst hat. Es war mir immer somit treu, es war immer in der Lage, mir bei Seite zu stehen und ich bin bis heute diesem System mit Dank verbunden & denen dankbar, die es mir lehrten.
Denn es ist etwas Wunderbares wenn die Sprache der Karten sich einem eröffnet und man diese lernt und später weiß, diese zu verstehen & zu übersetzen. Mein System ist alt, traditionell aber sicher und es funktioniert… so wurde es einst an mich herangetragen und ich habe mich entschlossen, dies nun in Buchform zu veröffentlichen und neben meinen Seminaren als eine Art Wörter- und Lehrbuch anzubieten. Mache Dich frei von allem und sei bereit, Dich auf mein „traditionelles Lenormand“ einzulassen. Und wenn dies ist & Du bereit bist, dann wirst Du sehen, dass sich die Karten Dir öffnen und mit Dir sprechen und sich Dir somit offenbaren. Der Karten Bilder zeigen Filme, erzählen Geschichten & formen Worte… Mit den Karten zu arbeiten und zu leben ist etwas Besonderes & es macht somit auch Dich ganz besonders… Die Sprache & Bilder des Lenormand können alles ändern… Ich wünsche Dir nun viel Freude beim Lesen & Lernen…
„Die Lenormandkarten – sie tragen einen großen Namen und doch sind sie nicht aus der Hand der berühmten Wahrsagerin & haben mit ihr nichts gemein. Es war in der Tat ein Würfelspiel des Herrn Johann Kaspar Hechtel, das diesen Karten zu Grunde liegt. Dieses „Spiel der Hoffnung“ galt nur ganz nebenbei als ein Wahrsagespiel, das jedoch geschmückt mit diesem tragenden Namen bis heute einen festen Platz in der Geschichte des Kartenlegens einnehmen konnte & nicht mehr wegzudenken ist… es enthält Hinweise zu den Karten, die Du zusätzlich zum Wahrsagen verwenden kannst. “
Erste Schritte…
So, was ist nun als erstes zu tun? Du hast Interesse, Du bist total wissbegierig und möchtest die Karten kennenlernen? Dann los, kaufe Dir, sofern du noch keine Karten hast, ein eigenes Kartendeck! Doch welches sollst Du nun wählen? Natürlich sollst Du mit dem Deck zufrieden sein, doch es sollte auf gar keinen Fall zu bunt oder verspielt sein oder mit zahlreichen Schnick Schnack versehen – dies stört zu Beginn einfach nur die Sicht und es erschwert Dir, die Botschaft der Karten aufzunehmen und gezielt in diese einzutauchen. Wähle ein klares, gut gestaltetes Deck. Ich arbeite mit meinen eigenen hier abgebildeten Karten oder den Lenormandkarten von Lo Scarabeo – Cartomanzia Francese! Diese empfehle ich Dir sowie auch meinen Seminarteilnehmern, denn diese sind auch für mein System bestens geeignet: ruhige Bilder, Bilder die sich auf das wichtigste fokussieren und die Personen blicken beide in die gleiche Richtung – die Zukunft! Nun aber auch gut, wenn Du ein Dein Deck hast, mit dem Du Dich identifizierst. Du musst dann nur die Inhalte hier auf Deine Karten übertragen – dies wirst Du lernen. Wenn die Karten nun bei Dir sind, so sollen sie jetzt nicht mehr von Deiner Seite weichen. Lass das Kartendeck nicht los, nimm es immer mit. Es soll Dein Begleiter sein, Dein Assistent, Dein Vertrauter. Immer & überall. Das ist ganz wichtig. So erkennen die Karten, dass sie nun auch zu Dir gehören & nur zu Dir.
Mische das Kartendeck, fühle das Material, lerne es zu spüren, ziehe Tageskarten – lass es wie gesagt zu Deinem Begleiter, Deinem Freund, Deinem Vertrauten werden und – ganz wichtig – hüte die Karten immer wie Deinen Augapfel. Gebe sie nie in andere Hände. So werden Sie auch zu Dir sprechen, denn sie merken sofort, wenn Du sie stiefmütterlich behandelst ;)
Nun hast Du diese 36 Karten vor Dir liegen und möchtest schnell viel über diese erfahren… Du musst Dir die Zeit geben und Du wirst merken, wie sehr Du in diese Karten eintauchen kannst. Ich gebe dir mit meinem Buch und meinen Deutungen einen Ansatz mit auf den Weg und natürlich wirst Du das System personalisieren oder erweitern, das ist gut & so sollte es dann natürlich auch sein, denn wir alle haben eine eigene Handschrift… doch es muss eines gewiss sein, damit Du überhaupt erfolgreich mit den Karten sein kannst: die Basis Deines Systems muss felsenfest sein und Du solltest nicht aus mehreren versuchen, ein ganzes zu machen… so wirst Du Dich in den Karten verlieren und ihre Aussage nicht annehmen bzw. erkennen können… Wenn Du ein Basissystem hast – dann versuche, wenn Du überhaupt noch das Bedürfnis spürst, zu ergänzen – doch merke Dir: das Fundament muss sitzen. Baue nicht auf Sand und verbinde Tradition nicht bedingungslos und nicht immer ohne weiteres mit Moderne… bleibe immer Du selbst & wähle dies womit Du Dich identifizieren kannst.
Ich möchte Dir nun sagen, wie ich mein Buch hier aufteile, damit auch Du weißt, was Dich nun erwartet. Ich bringe Dir die Bedeutungen der Karten näher im Allgemeinen und bezogen auf verschiedene Themen. Ich zeige Dir, was die Karten für mich bedeuten, wie ich diese unterteile und wie ich die Karten in meinen Systemen deute.
Bereit? – also dann… gehen wir los…
Ich unterteile die 36 Karten in drei Kartengruppen:
meine guten – meine bösen & meine neutralen Karten.
So wie in unserem Leben gibt es gute Dinge, böse Dinge & neutrale Dinge, die uns widerfahren – so ist dies nun auch in den Karten, denn die Karten spiegeln unser Leben wider… ganz gleich in welcher Zeit oder Epoche sie ausgelegt wurden. Sie waren ein Spiegel des Lebens. Lerne am besten zugleich auch in diesen Gruppen, denn es ist besonders für die kleineren Legungen wichtig, den Wert einer Karte zu kennen. Dies ist ein elementarer Grundbaustein für das Arbeiten mit den Lenormandkarten. Du musst wissen, welche Basis welcher Karte vorausgeht, um später darauf aufzubauen. Ist dieser Grundstein gelegt, so wirst Du besonders schnell in den kleinen Legungen mit der Verteilung der Karten einen ersten Eindruck der Situation bekommen. Dies kann manches Mal wirklich ausschlaggebend sein. Denn eine Situation mit überwiegend positiven Karten hat gleich eine ganz andere Wirkung auf uns als eine mit überwiegend negativen Karten. So weißt Du oftmals schon zu Beginn in welche Richtung die Deutung oder Botschaft geht. Die Einzeldeutungen sind später natürlich chronologisch aufgeführt, von Nummer 1 beginnend bis Nummer 36, damit Du sie besser & auch schneller nachschlagen kannst.
Diese Karten haben einen positiven Wert & dieser beeinflusst angrenzende neutrale Karten durchaus positiv – negative Karten können diese Schwächen oder das Positive zeitweise nehmen – achte immer genau auf das Zusammenspiel.
Diese Karten lassen sich sowohl von den guten und schlechten Karten beeinflussen und nehmen so gerne die Farbe der angrenzenden Karte an. Achte hier auch immer um die folgenden Karten, um näher zu bestimmen.
Diese Karten sind sehr wichtig und sie müssen erkannt und ihnen muss Beachtung geschenkt werden. Sie schaffen es neutrale Karten in ein weniger schönes Licht zu rücken und versuchen von positiven die Energie zu ziehen – doch sie haben auch ihre Grenzen.
Wie in welcher Form sie alle weiter ihren Einfluss im Kartenbild ausüben folgt im Deutungsteil…
Nun machen wir den nächsten Schritt und ich bringe Dir die Grundbedeutungen der einzelnen Karten etwas näher. Wenn Du alle Bedeutungen felsenfest in Dir verankert hast und Du sicher mit den Karten bist, dann erlaube Dir, Dein Repertoire zu erweitern & zu personalisieren. Mein kleines Wörterbuch soll Dir etwas weiterhelfen und Dir eine sichere & solide Basis schenken. Es soll Deinen Weg zu Beginn ebnen. Und mir hat es schon viele Jahre zuverlässig und treu zur Seite gestanden, wann immer ich es und die Karten brauchte.
Zu Beginn zeige ich Dir die Karte mit ihrem Namen & Bild, diesem folgt immer eine traditionelle Deutung, die der Karte in früher Geschichte beigemessen wurde. Ganz nach dem Motto: Kartenlegen wie Anno dazumal. Diese Deutungspassage ist nicht zu unterschätzen, denn sie trägt die echten Worte der Karte in sich. Das sagt die Karte Dir im Kern und nichts anderes. (Achtung: in der Tradition des Kartenlegens wurden immer alle Karten ausgelegt und es gab keine Kurzlegungen).
Danach fasse ich Dir immer nochmals den Wert & Charakter der Karte zusammen, danach teile ich Dir ein Thema, Schlagworte und die Bedeutung des Hauses in der Großen Tafel mit. Was es weiterhin damit auf sich hat, erfährst Du im Abschnitt der Legung.
Das Thema verwendest Du, wenn Du nach etwas bestimmten Fragen möchtest, z.B. den Beruf oder die Finanzen. So wähle zuvor das Thema, z. B. den Fuchs für den Beruf und den Bär für die Finanzen, den Ring für die Partnerschaft etc.; dies kannst Du mit mehreren Karten machen. Dies ist eher eine moderner Variante des Kartenlegens, jedoch wird sie Dir den Einstieg in das Große Bild sehr erleichtern, insbesondere wenn Du mehrere Themen zugleich betrachten möchtest – ohne zuvor eine konkrete Frage gestellt zu haben. Manche Karten solltest Du aber nicht vergeben, diese solltest Du freilassen, denn sie haben eine ganz intensive
Wirkung auf das Bild und den Verlauf. Doch ich teile dir immer mit, wenn solch eine Karte auftaucht. Aber auch aus diesem Hintergrund solltest Du immer auch üben, ohne die Variante der Themenkarten zu legen. Als Kartenleger/In solltest du flexibel sein und unterschiedliche Methoden wissen, auch wenn Du sie nicht anwenden wirst. Aber mit dem Wissen, das Du in Bezug auf diverse Methoden hast, wirst Du immer sehr gut wählen können, was Du magst und was nicht. Haben wir das Wissen nicht, sind wir nicht in der Lage zu sagen, ob es für uns passt oder nicht.
Die Schlagworte sind wie ein Brainstorming – das sind Punkte, die mit dieser Karte in irgendeiner Form im Zusammenhang stehen und in den vielen Jahren in Verbindung gebracht wurden. Nicht jedes Wort aber musst Du verbindlich der Karte zuordnen.
Der astrologische Hinweis zeigt Dir den möglichen derzeitigen Einfluss der Sterne auf eine Sache oder eine Person. Eigentlich verfügen die Lenormandkarten über keine astrologischen Symbole, doch viele ordnen den Karten solch eine Bedeutung zu. Oder legen astrologische Legesysteme mit diesen Karten. Ob dies einen Sinn ergibt ist jedem selbst überlassen – in diesem Buch fokussiere ich mich auf das Deuten der Karten. Doch ich möchte die kleinen Hinweise einfach kurz andeuten, da ich aus Erfahrung meiner Seminare das Interesse daran einfach kenne. Mademoiselle Lenormand verknüpfte ihre Zukunftsschau mit Karten nur zu gerne auch mit Sternen. Zeitzeugen sprachen von Karten mit gemalten Bildern und Sternkonstellationen. So sagt man auch, dass das Grand Jeu Lenormand, die großen Lenormandkarten, den Karten der berühmten Wahrsagerin am ehesten gleichen würden, denn diese enthalten unter anderem Bilder der Mythologie, der sie in der Tat sehr angetan war, und den damaligen Sternbildern und Konstellationen.
Auch der Zeithinweis ist ein kleiner Anhaltspunkt, den ich Dir zu Beginn mitgebe. Hier umfasst es die Wochentage und die Monate. Und die wichtigsten Karten, die Dich darauf hinweisen, ob etwas noch andauert, längere Zeit benötigt oder gar schnell von statten gehen mag. Dies sind die zum Start wichtigsten Zeiten. Zu den Zeiten werde ich Dir später in diesem Buch noch etwas berichten.
Dann gebe ich Dir einen wichtigen Hinweis mit für die jeweilige Karte bei Auslage der Großen Tafel. Zu den Themen Große Tafel & Häuser findest Du später noch Textpassagen, die dies Dir dann genauer näherbringen.
Danach erhältst Du von mir allgemeine Hinweise, die von der betreffenden Karte ausgehen, darauffolgend erhältst noch die Hinweise zu den Themen Beruf, Liebe und Finanzen. Diese Hinweise enthalten einige Vokabeln und Beispiele, damit Du weißt, worauf sich diese Karte bezieht und in welche Richtung sie deutet. Eine Art roter Faden sozusagen. Natürlich wirst Du hier mit der Zeit eigene Vokabeln kennenlernen und diese übernehmen.
Selbstverständlich dienen Karten auch zur Identifizierung und Beschreibung von Personen. Einige dieser Charakteristika nenne ich Dir ebenfalls in Stichpunkten.
Als Bonus, zum Abschluss des Deutungsbereiches einer Karte, teile ich Dir mit, welche Rolle, die Karte einst im Spiel der Hoffnung gespielt hatte. Diesem Hinweis in einer Legung zu folgen, kann Dir schon eine wichtige Information geben, Dir einen wichtigen Blick hinter die Kulisse bieten oder etwas zu erkennen gebe, worauf Du vielleicht nicht geachtet hättest.
Ein kurzer Hinweis zu Skatkarten aufgedruckt auf Lenormandkarten: Sie tauchen auf dem Spiel der Hoffnung auf, da dieses zu damaliger Zeit auch als Kartenspiel diente. Jedoch haben die Skatkarten nichts mit den Bildern im Spiel der Hoffnung zu tun. Das soll Dir sagen, dass Du zum Kartenlegen mit den Lenormandkarten aus traditioneller Sicht kein Wissen über die Skatkarten brauchst und auch nicht zwingend ein