NISAMI
zum
880. Geburtstag
Autorin
Sewil Fuchs, 1956 in Baku/Aserbaidschan geboren. Studium der Fremdsprachenpädagogik an der Sprachenuniversität Baku.
Freiberufliche Übersetzerin für Deutsch/Russisch sowie Sprachdozentin. Forschungsschwerpunkte: Nisami-Rezeption in deutscher Sprache (1787–2021), Friedrich Bodenstedt und Mirsa Schafi Waseh.
NISAMI
in
VERSEN und PROSA
1798–2021
Zusammengestellt und herausgegeben
von
Sewil Fuchs
© 2021 Sewil Fuchs
Umschlagbild: Nisami-Denkmal in Gändschä (1946)
Bildhauer: Fuad Abdurachmanow (1917–1971)
Foto: Sewil Fuchs (2009)
Verlag & Druck:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback: 978-3-347-37830-8
Hardcover: 978-3-347-37831-5
e-Book: 978-3-347-37832-2
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
I. ÜBERSETZUNGEN (1798-2021)
Joseph von Hammer-Purgstall
Die Trennung
Sieh nicht beständig fremde Fehler
Friedrich Rückert
Die Aussteuer der Kauzentochter
Die Rätsel der Turandot in symbolischer Fassung
August von Platen
Eingang von Iskander-Nameh
Franz von Erdmann
Erzählung von der Tochter des russischen Herrschers
Georg Friedrich Daumer
Die Erzählung vom Herrn Jesus
Wilhelm Bacher
Aus dem Alexanderbuch
Sprüche
Anton Edmund Wollheim da Fonseca
Aus dem Heft-peikar
Ottokar Freiherr von Schlechta-Wssehrd
Herr Jesus und der Hund
Solamen miseris
Hellmut Ritter
Aus Chosrau und Schīrīn
Rudolf Gelpke
Madschnun dichtet vor Leila
Die Menschen erfahren den Tod von Madschnun
Martin Remané
Farhâd und Schîrîn
Jan Rypka
Das Sprichwort in Niẓāmīs Lajlī va Magnun
Johann Christoph Bürgel
Aus Chosrou und Schirin
Annemarie Schimmel
Gebet der Schirin
Esmail Mietag
Nizamis Weisheiten
Rosemarie Kuper
Aus dem Diwan des Nizami
Monolog der Fitne: Sieg der Liebe im Kampf um Gleichberechtigung
Renate Würsch
Die alte Frau und Sultan Sanǧar
Jan Weinert
Aus dem Diwan des Nizami
Reinhart Moritzen
Die Geschichte von Fitnä und ihrem Schah Bahram
Aus dem Diwan des Nisami
II. ZITATE (1818–2021)
Joseph von Hammer-Purgstall, 1818
Johann Wolfgang von Goethe, 1819
Heinrich Heine, 1824
Joseph von Hammer-Purgstall, 1842
Wilhelm Bacher, 1871
Hermann Ethé, 1887
Julius Hart, 1887
Theodor Nöldeke, 1890
Johannes Scherr, 1899
Paul Horn, 1901
Hellmut Ritter, 1927,1934
Georg Jacob, 1934
Rudolf Gelpke, 1957-1959
Jan Rypka, 1959
Rudolf Gelpke, 1963
Annemarie Schimmel, 1963
Johann Christoph Bürgel, 1974
Friedrich Ohly, 1982
Johann Christoph Bürgel, 1986,1997
Karl Richter, 1998
Wilfried Fuhrmann, 2021
III. ESSAYS (1997–2021)
Johann Christoph Bürgel
Nizami
Die sieben Gestalten
Michael Heinemann
Diesseits der Liebe: Zur Funktion der Musik in den Dichtungen von Nizami
Horst Lohse
Tanz als Traum-Vision: Mein Ballett „Mahan“ auf den Spuren von Nizami
Fritz Rainer
Nizamis Poesie als Inspiration und Impuls für eine inszenierte und musikalische Aufführung „Die sieben Schönheiten“
Wilfried Fuhrmann
Nizami Gencevi – lebendig seit 880 Jahren
ANHANG
Autoren- und Schriftenverzeichnis
18.–19. Jahrhundert
20. Jahrhundert
21. Jahrhundert
Alphabetisches Autorenverzeichnis
Vorwort
Wunderlichstes Buch der Bücher
Ist das Buch der Liebe;
Aufmerksam hab’ ich’s gelesen:
Wenig Blätter Freuden,
Ganze Hefte Leiden,
Einen Abschnitt macht die Trennung.
Wiedersehn! ein klein Capitel
Fragmentarisch. Bände Kummers
Mit Erklärungen verlängert,
Endlos ohne Maas.
O! Nisami! – doch am Ende
Hast den rechten Weg gefunden;
Unauflösliches wer löst es?
Liebende sich wieder findend.
Als „wunderlichstes Buch der Bücher“ bezeichnete Goethe Nisamis Dichtung 1819 in seinem West-östlichen Divan und schrieb: „… so wäre jetzt eine prosaische Übersetzung des Schahname und der Werke des Nisami immer noch am Platz. Man benutzte sie zur überhineilenden, den Hauptsinn aufschließenden Lectür, wir erfreuten uns am Geschichtlichen, Fabelhaften, Ethischen im Allgemeinen und vertrauten uns immer näher mit den Gesinnungen und Denkweisen, bis wir uns endlich damit völlig verbrüdern könnten“.
140 Jahre später vermerkte der schweizerische Orientalist Rudolf Gelpke über den Dichter und Denker des 12. Jahrhunderts: „In seinen großen Versromanen, die in Europa zu Unrecht noch kaum bekannt sind, gestaltet er mit höchster Sprachkunst und psychologischer Meisterschaft Stoffe aus der persischen und arabischen Sagenwelt.“
Doch wie bekannt ist Nisami Gändschäwi (1141–1209), der Klassiker der persischsprachigen Literatur, heute im deutschen Sprachraum? Diese Frage war für die Verfasserin vorliegender Arbeit der Anlass zu Nachforschungen, deren Ergebnis die folgende Sammlung ist. In dieser Anthologie wird erstmals die deutschsprachige Rezeption der Werke Nisamis vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart präsentiert.
Poetische und prosaische Übersetzungen bilden den ersten Teil, die nachfolgenden Teile enthalten Zitate und Essays.
Alle Beiträge sind chronologisch gegliedert und in der Originalschreibweise angegeben. Im Autoren- und Schriftenverzeichnis finden sich die Lebensdaten der zitierten Autoren und die bibliographischen Angaben der abgedruckten Texte.
Möge das poetische Erbe des Dichters und Denkers aus Aserbaidschan viele Leser genauso inspirieren, wie es im Morgenland seit mehr als 800 und im Abendland bereits seit über 200 Jahren der Fall ist.
Sewil Fuchs, im August 2021