© 2019 Fink, Florian
Illustration: Florian Fink
Umschlagillustration: Florian Fink
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 9783749493111
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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Es war jetzt schon eine längere Zeit her, als die Mysterietruppe die Einhornwelt verlassen hatte und die nächste Pforte, und zwar die zur Drachenwelt aufgeschlossen hatte. Dort trafen sie auf Spencer, den Wasserdrachen; der Drache, welcher es sehr schwer hatte in der Drachenschule und der Probleme mit Leila, der Feuerdrachin hatte.
Auf der Karte war in der Zwischenzeit der nächste Weg erschienen und dieser war auch wieder recht komplex und lang. Es befanden sich sogar unnötige Wege auf der Karte, damit diese unübersichtlicher wurde und erschien. Die Gruppe wollte gerade zu Leila, der Feuerdrachin aufbrechen. Überraschend hatte Spencer dafür sogar seine Hilfe angeboten und erklärte sich bereit, mit der Truppe trotz der Gefahr einer Austrocknung zu fliegen. Die Truppe nahm die Hilfe von Spencer an und dieser flog mit der Mysterietruppe ab und befand sich dann in der Luft, wo sie immer noch flogen.
Am Anfang war der Flug von Spencer noch normal und er schlug die Flügel normal auf und ab und glitt durch die warme Luft. Wäre da nicht die heiße Sonne, die auf sie herabschien. Am Anfang glänzten die Schuppen von Spencer noch, doch das ließ dann nach, gefolgt vom Stöhnen des Wasserdrachen. „Ich … kann … nicht mehr. Meine Schuppen fangen an auszutrocknen. Diese Wärme … unerträglich ist sie heute. So heiß… war es… schon lange nicht… mehr.“ „Es ist ja heute auch irgendwie richtig heiß“, stimmte Florian zu und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. „AAAH! Verdammt! Das brennt! Es schmerzt! Ich … trockne langsam aus. Mein Hals … er ist total trocken… ich habe keine Spucke mehr im Maul. Ich … kann… nicht mehr.“
Talia und Tara befürchteten schon, dass sie abstürzen. „Oh nein! Wir werden sterben!“, schrie Tara. „Spencer, schaffst du es wirklich nicht mehr?“, fragte Seleni besorgt. „Nein… ich … kann … wirklich nicht mehr“, bestätigte er mit rauer Stimme, da sein Maul total trocken war. „Tut uns leid, wir wollten dich jetzt nicht in diese Gefahr bringen“, entschuldigte sich die Mysterietruppe.
Unter ihnen tauchte dann schon der riesige Urwald auf, das Zuhause von Drakono und Lisa. „Der Urwald… er … ist … jetzt unsere einzige Hoffnung. Durch die feuchte … Luft und der kühleren Luft, können … sich meine Schuppen… wieder erholen. Wenn … ich jetzt weiter…hier oben bleibe… trockne ich vollständig… ein… und stürze ab. Und … dann … bin … ich tot“, hechelte Spencer. Einige Schuppen bröselten jetzt sogar schon ab und hinterließen wunde Stellen. Spencer nahm seine letzte Kraft zusammen und flog im Sturzflug nach unten. „AAAAAAHH!“, schrien alle.
Die Bäume kamen immer näher und näher. „Wir werden in die Bäume krachen!!“, schrie Sitka.
Und dann war es auch schon geschehen, denn sie krachten wirklich in die Bäume. Die Bäume ächzten und die Äste knickten unter dem Gewicht des Wasserdrachen weg. Die Mysterietruppe hielt sich an den Stacheln fest, die an Spencers Hals und Rücken waren. Aber einer fiel trotzdem von Spencers Rücken runter und das war Sitka, welcher dann in den Büschen landete. Die letzten Meter konnte sich Spencer glücklicherweise noch abfedern und landete auf seinen Füßen. Aber ganz unverletzt blieb Spencer leider trotzdem nicht. Die Flügel hatte er sich zwar nicht verletzt, dafür trug er aber ein paar blaue Flecken davon, wobei man diese Flecken nicht sah, da seine Schuppen ebenfalls Blau waren. Und ein paar Schrammen hatte er auch davongetragen. Aber wenigstens trockneten jetzt seine Schuppen nicht weiter aus, denn im Wald war es wieder feuchter und die Luft frischer. Man konnte förmlich sehen, wie die Schuppen langsam wieder ihren alten Glanz zurückbekamen.
„Oh Mann, was für eine Bruchlandung“, sagte dann Sitka, der aus den Büschen kroch. „Es tut uns Leid, Spencer. Wir wollten dich jetzt nicht in diese Lebensgefahr bringen“, entschuldigte sich Seleni. „Ach, schon gut. Is‘ nicht so schlimm. Ich wusste ja auch nicht, dass es heute so heiß wird. Durch die warme Luft kann ich schon etwas länger fliegen, aber heute? Heute ist es aber leider um einiges heißer als sonst“, erklärte Spencer und hörte sich jetzt wieder klarer an, da seine Spucke in das Maul zurückgekehrt war. „Und was machen wir jetzt?“, fragte Sitka. „Wir bleiben vorerst hier unten im Urwald, denn wenn ich jetzt oben die große Strecke zu Leilas Höhle weiter fliegen würde, dann würden meine Schuppen wieder schnell austrocknen. Die Feuchtigkeit in der Luft tut zwar meinen Schuppen jetzt gut, aber ich muss trotzdem in das Wasser, damit sie sich richtig erholen können“, erklärte Spencer.
„Und gibt es hier irgendwo einen See? In diesem gigantischen Urwald“, fragte Niklas, der großen Respekt vor den gigantischen Bäumen hatte und über dessen Größe erstaunt war.
„Ja, hier gibt es einen See. Dazu müssen wir aber erst zu Drakonos Höhle. Mein alter Kumpel wird sich bestimmt freuen, wenn er mich wieder mal zu Gesicht bekommt. Er kennt sich nämlich hier sehr gut aus und kennt auch den nächsten See“, antwortete Spencer. „Aber bis zu Drakonos Höhle, ist es doch ein sehr langer Marsch von hier. Die ist nämlich auf der anderen Seite des Waldes“, erinnerte sich Sitka zurück, da er mit Seleni und Drakono schon einmal den Urwald durchquert hatte.
„Nun ja, so extrem weit weg ist sie auch nicht, wenn wir fliegen“, sagte dann Spencer. „Aber, hier kann man doch gar nicht fliegen.“ „Das is‘ mir schon klar, aber es spricht schon nichts dagegen, wenn wir oben nur ein kurzes Stück über den Wald hinweg fliegen und dann wieder hier unten in der Nähe von Drakonos Höhle landen. Und den Rest zu Drakonos Höhle gehen wir zu Fuß“, schlug Spencer vor.
„Dann machen wir das doch jetzt so. Ich habe hier ja unsere magische Karte und hier ist der gesamte Wald drauf“, sagte Niklas und zeigte die Karte. Sie bestiegen schließlich wieder alle Spencer, dieser hob vorsichtig ab und flog langsam und vorsichtig nach oben. Als sie oben ankamen, brannte die Sonne der Drachenwelt wieder auf sie herab. Als sie eine kurze Zeit oben waren und über den Wald hinweg flogen, verloren die Schuppen ihren neuen Glanz wieder und wurden erneut spröde, aber Spencer flog dann wieder schnell in den Wald zurück und landete bei einer großen Waldlichtung.
Florian kam dieser Ort sehr bekannt vor, und auch Seleni und Sitka. Sie befanden sich im Revier von Lisa, der Gründrachin. Florian hatte damals gesehen, als er auf dem Rücken von Leila saß, wie Lisa ihre Show dort abgezogen hatte, aus dem Wald schoss und Feuer gespuckt hatte. Dabei hatte sie aber leider auch ihren Lieblingsbaum abgefackelt.
„Hey, das ist doch das Revier von Lisa“, sagte dann Sitka. „Genau und hier stand ihr Lieblingsbaum“, erwiderte Seleni. „Den sie leider abgebrannt hat“, kam es dann von Florian und er blickte auf den verkohlten Stamm.
Lisa war aber noch nicht da. In Niklas Hose dagegen wurde es plötzlich warm. Er griff rein und sah, dass sein blauer Kristallschlüssel intensiv leuchtete. „WOW! Was ist denn das hier für ein blauer Kristall? Und warum leuchtet der so?“, fragte dann Spencer. „Das ist der magische Schlüssel, durch den wir hierhergekommen sind und mit dem wir auch die anderen magischen Welten aufschließen“, antwortete Florian.
„COOL! Und wie funktioniert das jetzt?“, fragte Spencer neugierig. „Das wirst du jetzt gleich sehen, denn wir öffnen jetzt die magische Welt, die hier versteckt ist“, antwortete Niklas. Er nahm den Kristallschlüssel, steckte ihn in die Luft und drehte ihn um. Kurz darauf erschien dann die magische Welt.
Die Tür hatte Ähnlichkeit mit dem Eingang zur Einhornwelt. Die Farbe der Tür war ein dunkles Violett. Sie besaß zwei Balken, wobei der obere Balken bräunlich war, der untere eher goldgelb. Um die Tür herum befand sich auch wieder ein Rahmen, der ebenfalls goldgelb war. Und über der Tür war ein Bogen, mit zwei Löchern.
„WOW! Is‘ ja echt abgefahren. Und durch solche bunten Türen seid ihr also zu unserer Welt gelangt und wart auch in den anderen Welten, von denen ihr erzählt habt“, staunte Spencer. „So ist es“, bestätigte Florian. „Los! Macht mal auf“, konnte Spencer es kaum abwarten. Niklas öffnete schließlich die Tür und zum Vorschein kam eine wunderschöne Welt mit grünblauem Himmel, duftenden, bunten Blumen und hohen Gräsern. Bäume standen dort in voller Blüte und der Duft der Blumen stieg der Truppe in die Nase. „Wow, ist das wunderschön und das duftet so toll“, strahlte Seleni und wäre am liebsten in die Welt gesprungen.
In der Luft tauchten dann größere Bienen auf, die dann in der Luft stehen blieben. „Schaut mal da, fremde Wesen“, fing eine Biene mit langen, pinkfarbenen Haaren an zu sprechen. „Die sehen aber echt eigenartig aus.“ „Vor allen Dingen dieses blaue Ungetüm hinter ihnen“, sagte eine Biene mit einem violetten Zopf. „Hey! Ich bin kein Ungetüm. Ich bin sehr sensibel“, wehrte sich Spencer und war etwas beleidigt. „Ach, lass die doch reden“, sagte Florian.
„Hey, ihr da. Wer seid ihr denn eigentlich und was ist das da hinter euch für ein blaues Wesen?“, fragte die Biene mit den pinkfarbenen Haaren. „Nadia, spreche die doch nicht an. Sie haben so etwas Unheimliches an sich. Wir sollten lieber wieder zurückfliegen. Vor allen Dingen ist dieser Eingang vorher noch nicht da gewesen“, riet eine Biene mit langen roten Haaren, die zu einem Zopf zusammengebunden waren. „Warum denn? Die sehen doch eigentlich sehr nett aus“, erwiderte Nadia. „Wir wurden aber ausdrücklich vor Fremden gewarnt und das wir uns vor ihnen fernhalten sollen. Und das da sind Fremde“, erklärte die Biene mit den roten Haaren. „Ach Lucia, komm schon. Jetzt übertreibst du aber wirklich“, sagte Nadia. „Nein, ich übertreibe nicht. Schau sie dir doch an. Sie sind groß und furchterregend und besonders dieses blaue, gigantische Wesen da bei ihnen“, sagte Lucia.
„Ihr braucht euch nicht vor uns zu fürchten. Eine gute Freundin von uns ist eine Ameise“, erklärte Seleni und dachte an Meisa. „Diese Ameise würde ich zu gerne kennenlernen, die mit so etwas wie euch befreundet ist“, sagte Lucia und klang dabei eingebildet. „Das … geht aber nicht. Sie lebt in einer anderen Welt“, erklärte Seleni. „Das habe ich mir doch gleich gedacht.“ „Oh! Weißt du was? Du bist irgendwie eingebildet. So eine blöde Wichtigtuerin, wie dir ist mir noch nie begegnet“, wehrte sich Seleni.
„Pass auf, was du sagst! Du bekommst gleich meinen Stachel zu spüren!“, knurrte Lucia. „Lucia, bitte beruhige dich wieder“, bat Nadia. „Ach ja, du willst mich stechen? Dazu müsstest du aber über die Schwelle fliegen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass du dich das traust. Wir sind ja in deinen Augen so unheimlich und furchterregend“, sagte Seleni. Lucias Kopf lief dann rot an. Sie drehte sich mit erhobenem Bienenkopf weg und flog zurück. „Kommt! Wir müssen weiter arbeiten! Sonst wird uns die Königin bestrafen! Und das wollt ihr mit Sicherheit nicht! Und du!“, sie zeigte wütend auf Seleni, „du hast mich nicht umsonst beleidigt! Ich merke mir Gesichter sehr gut und dein Gesicht habe ich mir gemerkt! Solltest du hier irgendwann mal mit deinen komischen Freunden da, aufkreuzen, dann erwartet euch die Königin!“, drohte Lucia. „Wir werden hier mit Sicherheit nicht mehr aufkreuzen, auf gar keinen Fall“, erwiderte Seleni wütend.
„Ähm … macht’s gut“, verabschiedete sich Nadia und flog mit den anderen Bienen schüchtern zurück. Niklas schloss dann wieder die Tür, die anschließend im Sternenregen verschwand.
„So eine eingebildete Schnepfe!“, fauchte Seleni. „Nun ja, wirklich nett waren diese Bienen nicht, bis auf die Biene mit den pinkfarbenen Haaren“, sagte Sitka. „Die war so ein wenig eingeschüchtert von den anderen Bienen“, sagte Niklas. „Ich schätze mal, dass sie nicht gerne mit diesen Bienen da zusammen ist“, sagte Talia. „Sie wird bestimmt von ihnen unterdrückt. Niklas, müssen wir in dieser Welt auch Zutaten sammeln?“, fragte Seleni. Niklas holte dann die Liste mit den Zutaten hervor und ging die Punkte durch. Dann sagte er: „Ja, müssen wir.“ „Oh, verdammt“, kam es von Seleni zurück. „Wir brauchen einen besonderen Honig und den gibt es nur in dieser Insektenwelt“, erklärte Niklas. „Aber den holen wir doch jetzt bestimmt nicht.“ „Nein, jetzt noch nicht“, beruhigte Niklas. „Dann ist ja gut. Wer weiß, wie diese Königin da ist“, sagte Seleni erleichtert. „Ich denke mir, sie wird sehr streng sein“, kam es von Sitka zurück.
Niklas zuckte die magische Karte und faltete sie auf. Er schaute sich noch einmal den verschlungenen Weg an und dann fielen sie ihm auf, die Namen der Drachen, die ebenfalls auf der Karte