Idioten wirksam verhexen
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Originalausgabe
1. Auflage 2019
© 2019 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
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Fax: 089 652096
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Redaktion: Desirée Šimeg
Umschlaggestaltung: Maria Wittek und Sonja Vallant
Umschlagabbildung: shutterstock/Croisy, Panacea Doll
Layout: Ortrud Müller, Die Buchmacher
Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de)
Druck: Livonia Print, Riga
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-7474-0084-5
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-426-6
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-427-3
Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
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VOR DER HEXEREI
Über mich und dieses Buch
Schwarze Magie
ERWECKE DIE HEXENKRAFT IN DIR
Aufgewacht – in der Nacht
Ein magischer Feuerball
HEXENSTUNDE
Wider böse Kollegen
Ideendiebstahl lohnt sich nicht
Ene, mene, Hinkebein!
Schluss mit der Schleimspur
Hört mir mal jemand zu?
Lass mich mal ausreden!
Grüße vom Fehlerdämon
Herzensangelegenheiten
Verfluchte neue Liebe
Hänger für den Reinfall
Unhappy Birthday
Ruf mich nicht an!
Fremdgehen lohnt sich nicht …
Bezaubernd streiten
Falsche Freunde
Wie eine heiße Kartoffel
Bla, bla, bla
Geheim bleibt geheim
Runter vom hohen Ross
Die Bitterkeit der Einsamkeit
Wahre Freundschaft
Noch mehr Schadenszauber
Immer fetter, immer fetter …
So bitter wie deine Worte
Gut gesprochen
Nichts als die Wahrheit
So ein Scheiß!
Hier spricht dein Gewissen!
Dein schlimmster Albtraum
Abwehr- und Schutzzauber
Ein schützender Panzer
Der verdoppelte Wunsch
Amulette und Talismane
Seelenreinigung
AUSGEHEXT
ÜBER DIE AUTORIN
Wer mich persönlich kennt, käme gar nicht erst auf die Idee zu fragen, wie ich darauf gekommen sei, ein Hexenbuch herauszugeben, denn das Magische und Übersinnliche gehören schon seit meiner frühesten Kindheit zu meiner Lebenswirklichkeit.
Wie mein Name schon verrät – schließlich heißt die bei »Zigeunern« aufgewachsene Schönheit aus Victor Hugos Der Glöckner von Notre-Dame fast genauso wie ich, nämlich Esmeralda –, liegen meine Wurzeln im Volk der Sinti und Roma, die seit jeher einen unmittelbaren Zugang zu den Dingen haben, die den meisten Augen verborgen und dem Verstand überwiegend verschlossen bleiben. Allerdings distanzierte sich meine Mutter schon früh von ihrem Volk, ließ ihre Familie und ihr bisheriges, wenig sesshaftes Leben hinter sich, machte eine Lehre als Buchhalterin und heiratete einen Schlosser. Mein Name ist das Einzige, was an ihre Vergangenheit erinnert.
Doch sosehr alles in meiner Mutter darauf drängte, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen – in mir brodelte und gärte es seit jeher. Ich spürte, dass ich anders war als meine Freundinnen und Schulkameraden. Ich konnte Dinge bewirken, die anderen unerklärlich waren, ich hatte Einsichten, die ich meinen Mitmenschen nicht erklären konnte. Vielleicht hätte meine Mutter mich verstanden, doch dieses Thema war in unserer Familie tabu.
Um meine Mutter nicht zu enttäuschen, entschied ich mich nach dem Abitur für etwas zumindest scheinbar Handfestes: ein Studium. Allerdings studierte ich Mittelalterarchäologie in Bamberg. Der geheime Beweggrund, den ich mir selbst damals auch nur teilweise eingestand: Ich wollte mich mehr mit dem Thema Hexen beschäftigen, ohne meine Mutter vor den Kopf zu stoßen, und im oberfränkischen Bamberg waren Hexen und Hexerei in der Tat das große Thema. Hunderte von Hexen und Zauberern waren hier im Mittelalter verbrannt worden – nicht einmal vor ihrem Bürgermeister und Ratsherrn machten die Bamberger halt. Ich beschloss daher, meine Abschlussarbeit über das Thema Hexen in Bamberg zu schreiben. Bei meiner Recherche stieß ich in bisher ungesichteten Gerichtsakten auf die Aufzeichnungen einer gewissen Katharina Fischer. Ihr Name klingt so viel weniger magisch als meiner, doch ihre Geschichte ist es umso mehr.
Anfang des 17. Jahrhunderts fiel den Bambergern auf, dass Menschen, die dieser wunderschönen jungen Frau auf die Füße getreten waren, sehr schnell von Unglücksschlägen und diversen körperlichen oder geistigen Leiden ereilt wurden. In dieser Zeit gab es schlechtere Gründe, jemanden als Hexe zu verbrennen. Dieses Schicksal widerfuhr dann auch Katharina Fischer am 7. April 1617. Das Seltsame daran: Ihr Leichnam wurde niemals gefunden. Als der Scheiterhaufen niedergebrannt war, kehrte man dort Asche und Staub zusammen – Überreste eines Körpers fand man dort nicht.
Katharinas Aufzeichnungen waren den Gerichtsakten als Beweisstücke beigefügt worden. Sie waren zum Teil auf Deutsch, zum Teil in fremdländischen Sprachen wie Aramäisch, aber auch in einer kruden Bildsprache abgefasst und enthielten zahlreiche Flüche, Beschwörungen und Schadenszauber – eben alles, was man braucht, um sich wirksam gegen die Idiotie dieser Welt zur Wehr zu setzen. Im Zuge meiner wissenschaftlichen Tätigkeit machte ich mich daran, das Werk zu studieren und zum Teil zu übersetzen – und fing Feuer. Ich begann, die verschiedenen Zaubereien selbst auszuprobieren. Mit Erfolg. In meiner Abschlussarbeit setzte ich mich jedoch weiterhin rein auf der Sachebene mit Katharinas Aufzeichnungen auseinander und erhielt dafür die Bestnote. Doch der Gedanke an die Möglichkeiten, die dieses kleine Büchlein der Menschheit bot, ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich beschloss, Katharinas geheimes Wissen auch anderen Menschen zugänglich zu machen, um ihnen im Kampf gegen die Widrigkeiten dieser Welt eine Waffe an die Hand zu geben. Entstanden ist dabei dieses Buch.
Allerdings handelt es sich bei dieser Ausgabe nicht um eine wortwörtliche Übersetzung ihrer Aufzeichnungen. Langweilige oder für die heutige Zeit nicht mehr relevante Abschnitte habe ich weggelassen. Ich habe das Ganze zudem stark modernisiert und strafrechtlich relevante Stellen gestrichen. Zwar ist es heute eher unwahrscheinlich, für seine Taten auf dem Scheiterhaufen zu landen, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass es eine langjährige Haftstrafe nach sich ziehen würde, wenn man einen Todesfluch auf seinen Nachbarn abschießt oder dessen Haus in Flammen hext. Und das wollen wir ja nicht, richtig?
Doch da wären wir schon bei der Gretchenfrage: Ist das nicht schwarze Magie? Ist das nicht … böse?