Die neuen Folgen der erfolgreichen Military-Science-Fiction-Serie!
Die Serie SPACE TROOPERS ist packende und actionreiche Military Science Fiction. Im Kampf gegen die Aliens entscheidet sich das Schicksal der gesamten Menschheit. Für Fans von Battlestar Galactica und Leser von David Weber oder Jack Campbell.
Folge 15: Eiskalt
Trotz Anwesenheit der Insekten-Aliens zwingt Klegh John und sein Team dazu, auf einem Eisplaneten nach Artefakten der Alten zu suchen. John spürt ein unglaublich mächtiges Artefakt auf – doch auf keinen Fall will er Klegh dorthin führen. Aber das Artefakt scheint förmlich nach John zu schreien und droht ihm, sein Bewusstsein zu rauben.
P. E. Jones ist das Pseudonym einer deutschen SF-Autorin. Sie wurde 1964 geboren, lebt und arbeitet in der Pfalz. Seit ihrer Kindheit faszinieren sie vor allem Science-Fiction- und Fantasy-Stoffe. Sie ist ein begeisterter Trekkie und besucht die verschiedensten Universen regelmäßig in Rollenspielen.
Folge 15
Eiskalt
beBEYOND
Digitale Originalausgabe
»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment
Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Textredaktion: Dr. Arno Hoven
Lektorat/Projektmanagement: Stephan Trinius
Illustration: © Arndt Drechsler basierend auf Quellen von 123rf und Canstock
eBook-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf
ISBN 978-3-7325-3129-5
www.be-ebooks.de
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Wie gebannt starrte Hartfield durch die Sichtscheibe der Landefähre. Er saß im Stuhl des Copiloten und verteilte Dreck im Cockpit. Der Schlamm, durch den er vor Moskau gerobbt war, trocknete langsam und bröselte von seinen Stiefeln und seiner Kleidung.
Lindström, die am Steuer saß, wirkte angespannt. Daran waren nicht nur die Funkmeldungen schuld, die sich überschnitten und teilweise widersprachen. Nein. Über dem blauen Ball der Erde erhellte ein Leuchtgewitter das All. Sie kamen allzu nah an den Gefechten vorbei auf ihrem Flug zum Sitz der Vereinten Nationen.
Moskau war unter dem Ansturm der Aliens gefallen. Hartfield schauderte unwillkürlich, als er sich an die vergangenen Stunden erinnerte. Er hatte mit seinem Squad eine Stellung in einem Moskauer Vorort gehalten. Reihenweise hatten sie die Aliens mit ihrer Explosivmunition niedergeschossen. Aber es waren immer wieder neue Trupps gekommen.
Ein Aufklärer hatte gemeldet, dass er auf Brutstationen gestoßen war. Kurz darauf war die Verbindung zu ihm abgerissen und Hartfield zum Rückzug aufgefordert worden. Sie hatten sich mit ihrer letzten Munition zum Landeplatz der Fähre durchgekämpft. Dabei hatte er in Summe ein komplettes Fireteam verloren.
Nachdem er auf dem Mars Corporal Stannis’ Team verloren hatte und Johns Team abgezogen worden war, blieben ihm damit nun nur noch knapp fünfzehn Mann – inklusive Elba und Lau. Mehr war vom 4. Squad nicht übriggeblieben, und Hartfield bezweifelte, dass es bei den anderen Squads besser aussah.
Und jetzt sollten sie den Sitz des Präsidenten verteidigen. So schlimm sah es inzwischen auf der Erde aus.
Vor Hartfields Augen explodierte ein Raumschiff, anhand dessen Form er erkannte, dass es den Ezzirash gehört hatte. Die Verstärkung durch Johns Freunde war gerade rechtzeitig gekommen. Ansonsten hätten die Aliens die Erde wohl schon vollkommen eingenommen.
So hatte die Menschheit vielleicht noch eine Chance, wenigstens ein paar Flecken auf ihrem Heimatplaneten gegen die einfallenden Aliens zu verteidigen. Doch das Ende war abzusehen. Die Erde war so gut wie verloren – wenn nicht noch ein Wunder geschah. Das wusste Hartfield ebenso gut wie seine Männer und seine Vorgesetzten. Nur die Zivilisten auf der Erde hegten vielleicht noch die verzweifelte Hoffnung, die Menschheit könnte gegen die Aliens den Sieg davontragen. Aber auch unter ihnen würden die letzten bald eines Besseren belehrt werden.
Das Leuchtgewitter nahm an Stärke zu. Lindström fluchte, ließ die Fähre einen Haken schlagen und sie der Erde entgegenstürzen, als wären sie getroffen. Hartfields Magen hob sich. Das Manöver hätte John alle Ehre gemacht.
Unwillkürlich umklammerte er mit den Fingern die Konsole, um sich festzuhalten. Die Präsidentenvilla kam in atemberaubender Geschwindigkeit näher. Hartfield schnappte nach Luft.
Wozu das alles?, fragte er sich. Wozu die Mühe, wenn doch alles vergebens war? Wozu hatte der Präsident John an diese Vierarmigen verkauft, wenn die sechs Schiffe, die diese geschickt hatten, nicht den Sieg brachten, sondern nur das Ende hinauszögerten? Aber war es nicht letztendlich egal, wo man starb – Hauptsache, man starb für die richtige Sache?
Die Fähre setzte auf. Hartfield aktivierte den Komm. »Go, go, go!«, schrie er, griff nach seinem Gewehr und stürmte nach draußen.
Mirek war tot.
Und er war schuld daran, wie John sich eingestehen musste. Mirek hatte recht gehabt. Er hätte nachgeben und Klegh etwas vorspielen sollen. Woher sollte dieser vierarmige Wichser denn wissen, ob er wirklich nach einem Artefakt suchen würde oder nur so tat? Aber nein, er war mal wieder zu stur gewesen, um andere Argumente als die eigenen gelten zu lassen. Hatte seinen Kopf um jeden Preis durchsetzen müssen. Und der Preis war Mireks Leben gewesen.
Es war, als hätte jemand das Netz zerschnitten, das ihn und die anderen bisher immer aufgefangen hatte. Hatte er wirklich geglaubt, sein Team würde als einziges ohne Verluste davonkommen? Dabei hatten sie schon Harlan verloren. Es hatte keinen Sinn, sich weiter etwas vorzumachen. Denn Harlan war für sie genauso verloren wie Mirek.
Er vermisste sie – alle beide. Mirek hatte ihn meistens besser verstanden als alle anderen, und er war schonungslos ehrlich gewesen. Wenn er ihm nur öfter zugehört hätte! Und Harlan … Harlan hatte immer gewusst, wie er John aufmuntern konnte. Harlan hatte immer vermittelt. Wäre er dabei gewesen, hätte er ihn bestimmt dazu bewegen können, Mirek aufmerksamer zuzuhören. Dann wäre das alles vielleicht nicht passiert. Und Mirek wäre noch am Leben – und Kim und Ophelia …
»Scheiße«, keuchte John.
»Das fällt dir früh auf«, knurrte Phil.
»Wie geht’s Chadim?«
»Verreckt am Wundfieber. Warum sollte sich da was geändert haben?«
Genauso gut hätte Phil ihn ohrfeigen können.
»Ich hab’s verstanden«, antwortete John tonlos.
»Was? Dass wir hier alle verrecken werden? Schade, dass du das nicht vierundzwanzig Stunden früher bemerkt hast, dann wäre Mirek vielleicht noch am Leben.«
»Es tut mir leid, verdammt! Ich wollte das nicht. Ich habe nie gewollt …«
»Aber es ist passiert!«, fauchte Phil und stieß ihn gegen die Wand.
Ein heißer Stich jagte durch Johns wunden Rücken. Ophelia in seinen Armen stöhnte auf.
»Es ist passiert«, fuhr Phil fort, »weil du nie auf jemanden hörst. Weil du immer glaubst, du wüsstest alles besser. Weil du so ein gottverdammter, sturer Bock bist!«
John biss die Zähne zusammen. »Noch etwas?«
»Nein«, knurrte Phil mit stierem Blick. »Nein, denn ich bin fertig mit dir. Endgültig. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Sieh zu, wie du mit deiner Schuld klarkommst. Sieh zu, wie sie sterben – damit du endlich begreifst, was für ein Arschloch du bist.«
***
»Kim?«
Jemand träufelte Wasser auf seine trockenen Lippen. Kim zuckte unter der Berührung zusammen und stöhnte auf. Die leichte Bewegung hatte genügt, um neuen Schmerz durch seine linke Augenhöhle zu jagen.
Wieder glaubte er zu fühlen, wie die blaue Klinge sich in sein Fleisch bohrte und sein Auge herausriss. Er fühlte das Blut wieder über seine Wange strömen, spürte den irren Schmerz und sah sein Auge – sein Auge – in den Händen dieses Vierarmigen liegen, ehe dieser es wie Abfall auf den Boden warf. Wo Klegh es achtlos zertrat.
»Kim …« Eine Hand strich zitternd durch sein verschwitztes Haar und brachte neuen Schmerz.
Stöhnend öffnete er das eine Auge und starrte in Johns bleiches Gesicht.
»Hey«, flüsterte John. Ein Lächeln huschte über seine Züge. Nur die Augen lächelten nicht. Die glänzten im Halbdunkel der Zelle, als wären sie feucht.
Kim konnte ihn nur anstarren, so verwirrt und schwach war er. Was wollte dieser … dieser … noch von ihm?
Vorsichtig schob John die Hand unter seinem Nacken hindurch und hob seinen Kopf ein wenig an. Ein Gefäß wurde an Kims Lippen gehalten, und kühles Wasser rann in seinen Mund.
Er schluckte im Reflex und war erstaunt, wie durstig er war. Gierig trank er weiter. Zu gierig, denn er verschluckte sich prompt und musste husten. Jedes Husten jagte einen heißen Stich durch seinen Kopf. Kim wimmerte vor Schmerzen und ließ den Kopf zurücksinken.
Mehr Wasser rann in seinen Mund und über seinen Hals. Bis John reagierte und das Gefäß absetzte.
»’Tschuldigung«, raunte er mit heiserer Stimme. Eine zittrige Hand wischte das Wasser aus Kims Gesicht.
»Lass mich«, keuchte Kim.
Er hatte sein Auge verloren. Nein, es war ihm herausgerissen worden, und John hatte dabei zugesehen. Er hatte einfach zugesehen und nichts getan. Dabei war John daran schuld gewesen, dass es so weit gekommen war: Er hätte Klegh doch nur etwas vorlügen müssen. Und er selbst war auch noch so dumm gewesen, John freiwillig zu begleiten.
»Kim, ich … Es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Ich wollte niemals, dass dir was passiert. Oder Ophelia oder …«
»Hau ab«, stöhnte Kim. »Lass mich in Ruhe!«
Er wollte John nicht mehr sehen. Nie mehr wollte er ihn sehen, nie mehr an diesen furchtbaren Augenblick erinnert werden. Und daran, dass der Freund ihn verraten hatte. Das war das Schlimmste an der ganzen Situation.
Johns Hand, die Kims Kopf stützte, begann zu zittern. Ganz langsam und behutsam legte er Kims Kopf wieder auf den Boden.
»Kim …« Johns Stimme war so rau, dass sie ihn im Stich ließ.
»Hau endlich ab«, ächzte Kim und schlug Johns Hand beiseite. »Ich hasse dich.«
***
John wich zurück, als habe er sich verbrannt. Kims Worte schmerzten mehr als jeder Schlag. Okay, was hatte er erwartet? Dass Kim sich bei ihm dafür bedanken würde, dass er seinetwegen sein Auge verloren hatte? Aber warum taten Kims Worte trotzdem so weh?
Ganz klar. Weil er den kleinen Scheißkerl mochte. Weil er auch Harlan mochte und Mirek und Phil, der ebenso wenig noch etwas mit ihm zu tun haben wollte wie Kim. Selbst Chadim mochte er irgendwie.
War das der Preis dafür, dass er das Gefühl hatte, sie alle wären so etwas wie eine Familie? Wenn ja, dann war das scheiße. Dann wollte er das nicht. Dann war die ganze Gefühlsduselei, das ganze Gerede von Verantwortung, Teamgeist und so weiter nur riesengroßer, ausgemachter Mist.
Er brauchte das nicht. Er brauchte niemanden.
John starrte auf seine zitternden Hände. Sein Rücken schmerzte. Phil saß neben ihm, als wollte er nie mehr mit ihm reden. Johns Blick fiel auf Chadim. Dass der krepierte, während er sich hier in Selbstmitleid suhlte, fehlte gerade noch.
Kurz warf er einen Blick auf Ophelia, die er zuvor vorsichtig auf den Boden gelegt hatte, um nach Kim zu sehen. Keuchend zog er sich hoch und kroch auf Händen und Knien zu Chadim. Chadims Augen waren geschlossen. Das Gesicht des Arabers war schweißnass. John zögerte, ehe er vorsichtig seine Hand an Chadims Halsschlagader legte. Der Puls war kaum zu spüren, so schnell und flach war er. Die dunkle Haut glühte förmlich.
Vorsichtig bettete er Chadims Kopf auf seinen Oberschenkel und zwang seine Lippen auseinander, um ihm etwas Wasser aus dem letzten Beutel einzuflößen, den er noch hatte.
Keine Reaktion. Das Wasser rann einfach aus Chadims Mund wieder heraus. John hätte heulen können vor Verzweiflung.
»Chadim«, flüsterte er.
Nichts. Er hatte auch nicht wirklich geglaubt, eine Antwort zu bekommen. Behutsam ließ er Chadims Kopf wieder auf den Boden sinken und wischte das Wasser von den stoppligen Wangen. Wie betäubt blieb er neben ihm hocken und starrte auf das reglose Gesicht.
»John …«
Als er Ohpelias Stimme hörte, zuckte er zusammen.
»John …«
Gott, er wollte nicht mit ihr reden! Wenn sie ihm jetzt auch noch Vorwürfe machte, dann …
»Wasser …«
Obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte, wandte er ihr den Kopf zu. Sie hatte die Hand nach ihm ausgestreckt. Seine Kehle wurde auf einmal eng. Auf Händen und Knien kroch er neben sie und bot ihr den Wasserbeutel an.
Mit bebenden Händen nahm sie ihn entgegen und trank die letzten Schlucke, die sich darin noch befanden. Keuchend setzte sie anschließend den Beutel ab. Er wagte nicht, sie anzusehen, war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, in ihre Arme zu flüchten, und der Angst, von ihr zurückgewiesen zu werden.
»Johnnie«, flüsterte sie.
Sacht strich sie über seine Finger, seinen Handrücken, den Unterarm. Dann berührte sie seine Schulter. Sein Kopf sank tiefer, und plötzlich lag ihre Hand in seinem Nacken.
»Es tut mir leid …«, würgte er hervor.
Ihre Finger streichelten seinen Nacken.
»Ich wollte das nicht …«
»Es ist passiert«, sagte sie.
Und was hieß das? Dass sie ihm verzieh?
Er rang nach Atem. Sein Kopf war so schwer. Sie zog ihn sacht zu sich heran. Ihre Hände strichen über seinen Rücken, stockten.
»Oh, mein Gott! Dein Rücken …«
»Ist nicht schlimm.«
»Hast du wenigstens was getrunken?«
»Ja«, log er. Dabei hatte er das ganze Wasser Kim, Chadim und Ophie gegeben.
»Halt mich fest! Bitte!«
Er wusste nicht, wie er ihre Bitte ablehnen sollte. Gab nach und zog sie vorsichtig in seine Arme.
Ein Seufzen kam aus ihrem Mund. Sie entspannte sich merklich und ließ den Kopf gegen seine Schulter sinken. Ihre Finger streichelten seinen Oberarm. Nach einer Weile krochen sie hoch und berührten sein Gesicht.
»Hör auf, dich zu grämen«, flüsterte sie. »Wir machen alle Fehler …«
»Mirek ist tot …«
»Was glaubst du, wie viele Soldaten Hartfield schon auf dem Gewissen hat – oder Forsman? Auch wenn sie sie nicht mit Absicht in den Tod geschickt haben …«
»Sprichst du vom sogenannten Prize of Command?«, fragte er rau.
Ophie schüttelte sacht den Kopf. »Ich spreche von Fehlern, die jeder mal macht. Im Krieg können sie tödlich sein. Aber das Wichtige ist, dass man aus ihnen lernt. Und dass man aufsteht und weitermacht.«
Das verstand er.
»Ich hab’s kapiert«, sagte er. Manche Fehler taten mehr weh als andere. Denn manche Fehler konnte man einfach nicht wiedergutmachen.
»Es tut mir so leid«, antwortete sie und streichelte seine Wange. Dabei war sie es, die durch ihn Schaden davongetragen hatte.
Dann berührten ihre Lippen plötzlich seine.
Wie versteinert hielt er inne, bis sein Körper reagierte und er den Kuss zögerlich erwiderte. Er konnte einfach nicht anders. Dabei war es ihm, als würde er aus einem tiefen Schlaf erwachen.
Ophelias Hand glitt in seinen Nacken, während ihre Zunge die seine streichelte. Da zog er sie endlich an sich, und es gab nur noch diesen Kuss. Und je länger der Kuss dauerte, umso weniger schmerzte der Verlust – bis alles, an was er denken konnte, nur noch Ophie war. Da begriff er plötzlich: Das Schlimmste, was ihm passieren konnte, war, sie zu verlieren. Und das machte ihm mehr Angst als alles andere.
***
Am meisten genoss Harlan die Ruhe, die in Dsho-klas Räumen herrschte. Nach all den Kämpfen, die er erlebt hatte, kam es ihm vor, als ob er in eine Oase der Stille eingekehrt war. Hier gab es kein lautes Wort, keine lauten Geräusche, schon gar keinen Knall – selbst der Klang der Schritte verlor sich in der Weite der Räume.
Erst jetzt wurde er sich bewusst, wie sehr er die Stille vermisst hatte. Wie erholsam es war, einfach nur auf einem Kissen zu sitzen und nichts zu tun, außer in sich hineinzuhören. Es erschreckte ihn, wie laut es in seinem Innern war. Hier hallten immer noch Schüsse wider, schrien Menschen in Todesnot, kreischte gequältes Metall. Wie lange musste er wohl hier sein, damit die Ruhe auch in seinem Innern einkehrte?
Aber immer wieder tauchten in seinem Kopf Bilder der anderen auf, hauptsächlich jedoch von John. John, dreckig und blutig vom Kampf, John, der Befehle schrie, John, der schoss, John – immer wieder John. Seinetwegen war er hier, und er bereute es nicht.
»Woran denkst du, Harl-an?«
Harlan schrak zusammen und bemerkte erst jetzt, dass Dsho-kla neben ihm saß. Wie immer war sie in weite moosgrüne Gewänder gehüllt, die nicht zuließen, dass er den Umriss ihres Körpers auch nur erahnen konnte. Selbst ihr Gesicht wurde durch einen Schleier verdeckt. Unwillkürlich fragte er sich, wie lange sie ihn wohl schon beobachtete.
»An meine Kameraden«, erwiderte er.
»Sorgst du dich um sie?«
Er nickte und setzte ein »Ja« hinzu, weil er nicht wusste, ob Dsho-kla die Geste verstand.
Eine Weile herrschte Stille. Harlan glaubte schon, Dsho-kla habe das Interesse an dem Gespräch verloren, da sagte sie: »Du sorgst dich um John-ap.«