Die neuen Folgen der erfolgreichen Military-Science-Fiction-Serie!
Die Serie SPACE TROOPERS ist packende und actionreiche Military Science Fiction. Im Kampf gegen die Aliens entscheidet sich das Schicksal der gesamten Menschheit. Für Fans von Battlestar Galactica und Leser von David Weber oder Jack Campbell.
Folge 16: Ruhm und Ehre
Die Erde ist so gut wie an die Aliens verloren. Mrin will den Sternenrat davon überzeugen, die Sprungtore zu schließen und die Menschen endgültig ihrem Schicksal zu überlassen. Doch John ist seit seinem Kontakt mit dem mächtigen Artefakt im Besitz eines Wissens, das die Rettung der Menschheit bedeuten könnte. Noch während er versucht, dieses Wissen zu beherrschen, steuert die Washington nichtsahnend ihrer Vernichtung entgegen.
P. E. Jones ist das Pseudonym einer deutschen SF-Autorin. Sie wurde 1964 geboren, lebt und arbeitet in der Pfalz. Seit ihrer Kindheit faszinieren sie vor allem Science-Fiction- und Fantasy-Stoffe. Sie ist ein begeisterter Trekkie und besucht die verschiedensten Universen regelmäßig in Rollenspielen.
Folge 16
Ruhm und Ehre
beBEYOND
Digitale Originalausgabe
»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment
Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Textredaktion: Dr. Arno Hoven
Lektorat/Projektmanagement: Stephan Trinius
Illustration: © Arndt Drechsler basierend auf Quellen von 123rf und Canstock
eBook-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf
ISBN 978-3-7325-3130-1
www.be-ebooks.de
www.lesejury.de
»Sir, falls ich bitten darf! Wir haben’s eilig!«
Trotz Combatsuit waren die weiblichen Attribute der blonden Amazone mit den Abzeichen eines Master Sergeant deutlich zu erkennen. Sie überragte den Mann mit den grauen Haaren um einen halben Kopf. Dem Namensschild auf ihrer Brust konnte er entnehmen, dass sie Baumgartner hieß.
Er warf einen letzten Blick auf den Raum, in dem er einen Großteil seines bisherigen Lebens verbracht hatte. Die Topfpflanze hatte sich ein wenig erholt, seit er sie zuletzt gegossen hatte. Er packte sie und nickte der Amazone zu – zum Zeichen, dass er fertig war.
Wortlos wies sie mit dem Gewehr zur Tür. Eine Detonation erschütterte das Gebäude und ließ Putz von der Decke rieseln. Niemand musste dem Grauhaarigen nochmals sagen, dass er sich beeilen sollte.
Mit der Topfpflanze unter dem Arm rannte er hinter dem weiblichen Sergeant durch den tristen grauen Korridor, der zu seinem Büro führte. Menschen kreischten. Das musste im vorderen Treppenhaus sein, auf das Sergeant Baumgartner zuhielt.
»Warten Sie!«, rief er. »Ich glaube, es wäre erfolgversprechender, wenn wir das hintere Treppenhaus nehmen.«
Baumgartner sprach irgendetwas in ihr Helmmikro. Dann gab sie zwei Soldaten voraus einen Wink. »Wo?«, fragte sie ihn knapp.
»Dort entlang!« Der grauhaarige Mann wies zum anderen Ende des Korridors.
Er eilte zunächst voran, ließ an der Treppe aber zu, dass Baumgartner ihn überholte und mit zwei ihrer Männer vorausging. Drei weitere sicherten nach hinten. Sie scheuchten vier seiner Kollegen aus den angrenzenden Büros vor sich her. Eine dicke Frau war darunter. Ihr Gesicht war so rot, dass der Grauhaarige befürchtete, sie könnte auf der Stelle einen Infarkt erleiden.
»Frei!«, rief Baumgartner vom unteren Ende der Treppe.
»Kommen Sie«, wandte der Grauhaarige sich an die dicke Kollegin. »Nach Ihnen.«
Keuchend griff sie sich an die Brust und wackelte die Treppe hinunter. In Kürze wurde sie dabei von ihren Kollegen überholt. Vom unteren Ende der Treppe waren Schüsse zu hören. Dann bebte die Treppe unter einer Explosion. Ein Mann am Fuße der Treppe schrie auf. Die Frau blieb entsetzt stehen. Tränen kullerten über ihre Wangen.
»Weiter!«, schrie Baumgartner. »Los!«
»Ich kann das nicht«, entgegnete die korpulente Frau. »Bitte …«
Hinter ihnen feuerte einer der Soldaten in Richtung Korridorende. Der andere wies mit dem Gewehr auf die Treppe.
»Sie können«, sagte der Mann mit den grauen Haaren, »weil Sie müssen, meine Liebe. Vertrauen Sie mir!«
Mit tränennassem Gesicht ergriff sie seine freie Hand und ließ zu, dass er sie mit sich die Treppe hinabzog. Ihre Hand war weich und schweißig. Es ekelte ihn davor. Auch seine Frau hatte solche weichen, feuchten Hände. Rettete er deshalb die Topfpflanze, die sie ihm geschenkt hatte – weil er sie im Stich gelassen hatte?
Gewehre tackerten. Ein Mann stöhnte.
»Schneller«, keuchte einer der Soldaten, die nach hinten absicherten. Von seinen beiden Kameraden fehlte einer.
Der Mann mit den grauen Haaren fasste die Topfpflanze und die Hand der dicken Kollegin fester. Mit schnellen, sicheren Schritten führte er die Frau die Stufen hinab. Sie folgte willig, obwohl immer mehr Tränen über ihre Wangen rannen.
Baumgartner erwartete sie am unteren Ende der Treppe. »Los, los, los!«, brüllte sie. »Links um die Ecke, und dann geradeaus. Hundert Meter. Im Laufschritt!«
Obwohl er wusste, dass er ohne die dicke Kollegin schneller vorankommen würde, ließ er ihre Hand nicht los. Sie watschelte wie eine Ente, während sie ohne Atemmaske, begleitet vom Rattern der Gewehre, durch den beißenden Qualm rannten. Aber er wusste, dass sie ohne ihn stehen bleiben würde.
Eine Gestalt, die einem Albtraum Lovecrafts entsprungen zu sein schien, tauchte plötzlich im Rauch auf. Die Frau schrie gellend auf. Gewehre tackerten. Ein roter Funke glomm am Arm der Kreatur auf, verließ die Öffnung des »Was-auch-immer« und riss den Boden hinter ihnen auf. Asphaltbrocken flogen durch die Luft. Einer der Soldaten stürzte und stand nicht mehr auf. Dann brach das Alien unter dem Beschuss zusammen, und der Asphalt verging zischend, wo er mit dem Blut der Bestie in Kontakt kam.
Einer der Soldaten hakte sich auf der anderen Seite der Dicken ein. »Máam, schneller!«
»Los, los, los!«, brüllte Baumgartner, die inzwischen an der offenen Luke der Landefähre stand und von dort den Rückzug deckte.
Dann kamen der Grauhaarige und seine Kollegin endlich bei der Fähre an. Mit letzter Kraft zerrte er sie durch den Einstieg. Der Soldat, der sie gestützt hatte, stürzte hinterher, und Baumgartner schloss die Luke. Ein leichter Stoß sagte dem Grauhaarigen, dass sie abgehoben waren. Als er sich umsah, bemerkte er, dass zwei seiner Kollegen und zwei Soldaten fehlten.
»Wie geht es ihm?«, fragte Phil.
In dem Quarantänezimmer war es unheimlich still. Doktor Donaghue hatte den immer noch bewusstlosen John hier untergebracht, nachdem Dash-ap ihn auf der Washington abgeliefert hatte. Die Ruhe hier stand in einem krassen Gegensatz zum lärmenden Wirrwarr, der in fast allen anderen Räumen der Washington herrschte: Überall rannten Menschen durcheinander, Kinder weinten, und Flüchtlinge, denen kein Quartier zugewiesen werden konnte, kauerten verängstigt am Boden. Noch schlimmer sah es auf der Krankenstation außerhalb des Quarantänezimmers aus. Die Station war überfüllt mit Verwundeten, Sterbende wurden einfach in eine Ecke geschoben, damit sie nicht störten.
Wie konnte John da dieser Luxus eines Einzelzimmers gewährt werden, wunderte sich Phil. War er wirklich so wichtig? Zumindest hielt Forsman ihn für so wichtig. Sonst läge er nicht hier.
»Unverändert.« Als Phil Ophelias Stimme hörte, erschrak er, so dumpf und hoffnungslos klang sie. Ihr Blick wirkte stumpf, als habe sie tagelang nicht geschlafen. Wahrscheinlich stimmte das sogar.
»Kim?«
»Sieht immer noch die Daten durch, die er Mrin gestohlen hat. Doktor Donaghue meint, dass wir einfach abwarten müssen. Er kann nur dafür sorgen, dass John währenddessen nicht verhungert oder verdurstet.« Dabei wies sie müde auf die Schläuche, die in Johns Körper verschwanden.
Ein unbehagliches Schweigen entstand. Mit einem Räuspern setzte Phil sich auf den einzigen Stuhl, der im Zimmer stand. Ophelia saß wie immer auf Johns Bettrand und lehnte sich neben ihm in die Kissen.
»Und wie sieht es draußen aus?«, fragte sie.
Sie sagte nicht »auf der Erde«. Aber Phil begriff auch so, dass ihre Frage nicht der Washington galt.
»Es … es werden immer noch Menschen evakuiert, aber …« Phil fuhr sich über die Stirn. Bei Gott, er sollte da unten sein – bei den anderen Soldaten, die ihren Arsch riskierten, um die Überlebenden zu retten! Solange es noch jemanden zu retten gab. Stattdessen saß er hier und vertrödelte seine Zeit mit Warten und dem Erstatten von Berichten.
»Deine Eltern …«
Phil schnaubte. »Keine Angst! Mein Vater wurde natürlich gerettet. Aber meine Mutter … Gott, er hat nicht einmal versucht, sich um sie zu kümmern!«
»Das weißt du nicht, Phil«, sagte Ophelia sanft. »Bestimmt hat er es versucht.«
Kopfschüttelnd sprang Phil auf. »Du verstehst nicht, Ophie. Mein Vater hat dafür gesorgt, dass er als Erster gerettet wurde. Die Senatoren, meine Mutter, wichtige Regierungsbeamte … die waren alle zweitrangig. Die …«
»Phil, er ist der Präsident …«
»Eben!«, schrie Phil außer sich. »Er ist der Präsident. Er sollte unser aller Vorbild sein. Er sollte den anderen den Vortritt lassen. Er sollte sich um sie kümmern. Aber was tut er? Nichts. Gar nichts. Forsman aus seinem Büro vertreiben und Hof halten. Das tut er.«
»Phil …«
»Nein«, keuchte er, »bitte hör auf, ihn zu verteidigen. Du hast keine Ahnung, was passiert ist. Die Landefähre mit den wichtigsten Köpfen der Regierung ist abgeschossen worden, weil mein Vater Raumjäger abgezogen hat, um die Washington zu schützen: Denn hier bei uns ist jetzt ja sein geheiligter Arsch. Eine einzige Landefähre – ich wiederhole: eine einzige – kam durch und hat es zur Washington geschafft, mit einer Handvoll Beamter der Inneren Sicherheit und dem, was von Baumgartners Team noch übrig ist. Aber nur, weil Gallagher gegen den Befehl meines Herrn Vaters eine Staffel abgezogen hatte, um sie zu schützen. Und vielleicht auch, weil Lindström geflogen ist. Und weißt du, wie mein Vater darauf reagiert hat?«
Ophelia gab ihm keine Antwort. Sie starrte ihn nur an.
»Er hat Gallagher in die Brigg werfen lassen wegen Befehlsverweigerung. Das hat er getan, mein Herr Vater.« Stöhnend raufte Phil sich die Haare und ließ sich wieder auf den Stuhl sinken. »Bei Gott, Ophelia, ich hasse ihn. Ich schäme mich dafür, den gleichen Namen zu tragen wie er.«
***
Dunkelheit.
In der Dunkelheit ein rotes Glimmen.
Er riss den Arm hoch und schickte einen blauen Strahl aus Energie in die Finsternis. Das blaue Licht riss den Schatten mit den rot glimmenden Augen aus der Nacht, erreichte ihn und zerriss ihn. Er starb mit einem hohen, kreischenden Ton, der seine Ohren quälte.
Wo waren die anderen? Er musste sie schützen vor den Schatten, die ihre Stadt überfallen hatten.
Er rannte auf seinen zwei Beinen durch die hallenden Räume aus weißem Stein, bis er den großen Platz erreichte. Andere seiner Art rannten dort unter den hohen, alten Bäumen vor den Schatten davon. Einer der altehrwürdigen Bäume brannte lichterloh wie eine Fackel. Brennende Äste regneten herab und versperrten einer Gruppe von Flüchtenden den Weg.
»Zu mir!«, schrie er.
Binnen Kurzem gesellten sich weitere seiner Art zu ihm. Sie bildeten ein Band aus Körpern. Ein jeder von ihnen hatte eine blau schimmernde Armmanschette, wie er selbst eine am rechten Unterarm trug. Blaues Licht schoss aus ihren Händen und zerriss die Schatten, wo immer es sie erreichte.
Die Schatten konterten mit roten Strahlen, die laut kreischend alles zerschnitten, was ihnen im Weg war. Neben ihm fielen drei seiner Kameraden. Rotes Blut spritzte in sein Gesicht, als sie starben. Im letzten Moment schaffte er es, dem roten Strahl auszuweichen. Andere flohen. Obwohl er sah, dass die Übermacht des Feindes erdrückend war, blieb er stehen und griff erneut nach der Macht der Armmanschette.
Er kämpfte, bis die letzten Flüchtlinge – eine Familie mit einem Kind – in Sicherheit waren. Als er sich ihnen endlich anschließen wollte, erreichte ihn der rote Strahl und zerschnitt seinen Körper in zwei Hälften.
Das All.
Er konnte zwei Flotten von Raumschiffen sehen, als wäre er ein Vogel – ein Vogel, der im luftleeren Raum atmen und fliegen konnte. Dann begriff er, dass er ein Raumschiff war. Nein, er war kein Raumschiff; er war dessen Bewusstsein, das es flog und steuerte. War er auch der Mann, der einst die fliehende Familie gerettet hatte?
Angst. Ein kurzer peinigender Gedanke, der schnell getilgt wurde. Es war nicht gut, an früher zu denken. An die Zeit, als der Körper noch aus Fleisch und Blut bestand. Nun war er der Geist eines Schiffes. Hunderte, nein, Tausende vertrauten auf ihn. Er musste wachsam sein. Er durfte sie nicht enttäuschen.
Ein Schatten im All. O ja, die Schatten waren ihnen gefolgt. Er hatte es geahnt.
Er verschoss blaue Energie, so wie früher, als er noch ein Wesen aus Fleisch und Blut gewesen war. Rote Strahlen antworteten und schnitten in seine metallene Hülle.
Er schrie vor Schmerz und wendete. Blaue Energie hüllte ihn ein wie ein Schutzschild. Er streifte damit die schwarze Schattengestalt des gegnerischen Schiffes und sah, wie die Tentakel darunter zerbrachen. Ein Schwall blauer Energie folgte und ließ das Schiff zerbrechen.
Aber dahinter wartete ein weiteres. Und noch eins. Und noch eins.
Es waren zu viele. Wo waren seine Geschwister? Warum half ihm denn niemand?
Der Geist rebellierte. Noch ein Gefängnis. Dieses Mal war er nicht allein. Hunderte, nein, tausende und abertausende Stimmen flüsterten in der dunklen Stille, in der er zu sich kam.
Sie flüsterten von Licht und Liebe. Von alten Bäumen, von Wiesen mit bunten Blumen und Schmetterlingen. Von der toten Frau, den getöteten Kindern. Von verlorenen Männern, die für sie gekämpft hatten und gestorben waren. So viele, so unzählig viele.
Es war nicht richtig, dass er hier war, wenn draußen sein Volk ums Überleben kämpfte. Aber er hatte eine Aufgabe. Er war die Erinnerung, war Wissen, Gedanke, Empfindung, Weisheit und pure Energie. Er existierte, um zu beraten, um zu verstehen, um zu unterstützen und zu ermutigen. Um Licht zu spenden, wo Dunkelheit herrschte.
So lange. So unendlich lange.
Die Stimmen, die ihn befragt hatten, waren vergangen. Eine nach der anderen. Nur die, die in ihm wohnten, waren geblieben. Sie waren eins mit ihm geworden und er mit ihnen. Eine Stimme war daraus hervorgegangen. Seine Stimme. Und die Stimme rief nach Erlösung und wurde endlich erhört.
Da war wieder ein Körper. Ein Körper aus Fleisch und Blut. Ein Körper, der Schmerz empfand und Sehnsucht. Ein Körper, der litt und liebte und nach Zärtlichkeit gierte. Ein Körper, der demjenigen, den er einst vor vielen abertausend Jahren verloren hatte, unglaublich glich.
Ein Verwandter?
Die Vorstellung war kaum zu fassen und doch real. Konnte es sein? Aber weshalb? Was war der Grund?
Er sah die albtraumhaften Umrisse in der fremden Erinnerung. Die Umrisse der Kinder jener, die einst seine Kinder töteten. Und da verstand er.
Denn der Kampf begann von Neuem, und der Kampf war seine Aufgabe.
***
John schreckte hoch und rang nach Atem. Schweiß stand auf seiner Stirn. Die Drecksaliens hatten sie umzingelt. Er musste die Kuppel aktivieren, um sich und die anderen zu schützen.
Die Energie, die durch seinen Körper jagte, entlockte ihm ein Stöhnen. Er fühlte, wie sie sich in seiner rechten Faust ballte, bereit, entfesselt zu werden. Wenn es nur nicht so wehgetan hätte. Jedes Mal, wenn er das Artefakt aktivierte, schien es schlimmer zu werden.
Keuchend riss er die Augen auf, um gegen den Schmerz zu atmen.
»John«, flüsterte eine vertraute Stimme. »Johnnie …«
Hände streichelten über sein verschwitztes Gesicht. Verschwommen sah er, dass er sich in einem kleinen, engen Zimmer mit metallenen Wänden befand. Die Unterlage war weich. Ein Bett?
»Johnnie! Hörst du mich nicht?«
Weiche Lippen berührten seinen Mund. Ein warmer Atem streifte seine Wange. Dann klarte sich seine Sicht, und er entdeckte wie durch einen Flaschenboden ein Frauengesicht mit dunklen Augen, aus denen Tränen auf ihn tropften.
In seinem Kopf formte sich ein Name.
»Ophie …«
Sie schluchzte auf und warf die Arme um ihn. »Johnnie, Johnnie, Johnnie …«, stammelte sie immer wieder und bedeckte sein Gesicht mit ihren Tränen und sanften Küssen.
Das war Ophelia. Er befand sich … auf der Krankenstation?
Die Hitze in seinem rechten Arm wollte ihn verzehren. Stöhnend zwang er der Energie seinen Willen auf und bannte sie zurück, sperrte sie wieder ein. Ihm wurde schwindelig. Die Zeit bekam ein Loch.
Als sein Blick sich wieder klarte, lag er in Ophelias Armen. Sie war ganz nah. Ihre Wange schmiegte sich an seine. »Johnnie«, flüsterte sie. »O Gott! Jag mir nie wieder solche Angst ein!«
»Hey!« Er versuchte locker zu klingen. Aber seine Stimme war so rau wie ein Reibeisen.