Inhalt

  1. Cover
  2. Über die Serie
  3. Über diese Folge
  4. Über die Autorin
  5. Titel
  6. Impressum
  7. Prolog
  8. 1. Kapitel
  9. 2. Kapitel
  10. 3. Kapitel
  11. 4. Kapitel
  12. 5. Kapitel
  13. 6. Kapitel
  14. 7. Kapitel
  15. 8. Kapitel
  16. 9. Kapitel
  17. 10. Kapitel
  18. Epilog
  19. In der nächsten Folge

Über die Serie

Die neuen Folgen der erfolgreichen Military-Science-Fiction-Serie!

Die Serie SPACE TROOPERS ist packende und actionreiche Military Science Fiction. Im Kampf gegen die Aliens entscheidet sich das Schicksal der gesamten Menschheit. Für Fans von Battlestar Galactica und Leser von David Weber oder Jack Campbell.

Über diese Folge

Folge 13: Sturmfront

Während John und sein Team auf dem Mars Zivilsten vor der Invasion der Insekten-Aliens retten, steuern deren Schiffe ungehindert auf die Erde zu. Um die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren, schlägt Präsident Reno den Prospektoren einen Deal vor: Für jedes Schiff, mit dem diese die Menschen im Kampf gegen die Insekten-Aliens unterstützen, sollen die Prospektoren eintausend menschliche Sklaven erhalten. Doch die Vierarmigen verlangen einen höheren Preis: John Flanagan.

Über die Autorin

P. E. Jones ist das Pseudonym einer deutschen SF-Autorin. Sie wurde 1964 geboren, lebt und arbeitet in der Pfalz. Seit ihrer Kindheit faszinieren sie vor allem Science-Fiction- und Fantasy-Stoffe. Sie ist ein begeisterter Trekkie und besucht die verschiedensten Universen regelmäßig in Rollenspielen.

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Folge 13

Sturmfront

beBEYOND

Prolog

Noch zwei Wochen. Dann konnte er endlich nach Hause zurückkehren und seine Tochter kennenlernen, die vor drei Monaten geboren worden war.

Zum gefühlt hundertsten Mal warf Sergej Semjonowitsch einen Blick auf das neue Foto, das seine Frau Kristina ihm geschickt hatte und sie mit dem Baby und ihrem Sohn Nikolai zeigte. Der Junge war kräftig gewachsen, seit Sergej seinen Dienst hier in der Forschungsstation auf dem Mond Titan angetreten hatte. Ob der Kleine ihn überhaupt noch wiedererkannte, wenn er in zwei Wochen zu Hause an die Tür klopfen würde?

Inzwischen hatte Sergej wenigstens zwanzig Mal Kristinas Videonachricht abgespielt, auf der sie ihm zusammen mit Nikolai zum Geburtstag gratuliert hatte. Der Junge hatte die Kerzen auf dem Kuchen ausgeblasen und voller Freude geklatscht, als sie endlich alle erloschen waren. Als dann das Baby zu schreien begann, hatte Kristina die Kamera geküsst und sich von ihm verabschiedet.

»Bis bald!« Das waren ihre letzten Worte gewesen.

Eine Bewegung auf seinem Monitor, die dort nicht sein durfte, riss Sergej aus seinen Gedanken. Seufzend klopfte er gegen die Konsole.

Die Forschungsstation auf dem Mond Titan existierte bereits seit über sechzig Jahren, und ihre Ausstattung war schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand. Kein Wunder also, dass die Geräte ab und an nicht richtig funktionierten. Manchmal half ein sanfter Klaps, um eine Fehlanzeige zu beseitigen. Die russische Methode – so nannten seine Kameraden das immer lachend.

Dieses Mal versagte sie.

Sergej beugte sich über die Konsole und betätigte ein paar Schalter, um sich den Ausschnitt mit der merkwürdigen Bewegung vergrößert anzeigen zu lassen.

Ein Fluch entfuhr ihm, als er auf dem Bildschirm die zwei großen Punkte fand: Es musste sich um riesige Flugobjekte handeln, die direkt auf die Station zuhielten. Dann entdeckte er drei weitere, die an der Station vorbeisteuerten. Ohne lange nachzudenken, aktivierte er die Funkverbindung zur Erde und schickte parallel dazu alle Daten mit, die seine Konsolen sammeln konnten.

»Basisstation für Titan, Basisstation für Titan. Zwei unidentifizierte Flugobjekte nähern sich unserem Standort. Drei weitere nehmen Kurs auf das Innere unseres Sonnensystems. Ich wiederhole. Drei unbekannte Flugobjekte steuern auf das Innere unseres Sonnensystems zu – ihr Ziel ist vermutlich die Erde. Hört mich jemand?«

»Titan für Basisstation hier. Hören Sie klar und deutlich. Können Sie uns weitere Daten schicken?«

Aus den fünf Punkten auf Sergejs Screen waren mittlerweile faustgroße Gebilde geworden. Während drei in Richtung Erde flogen, hielten zwei nach wie vor unbeirrt auf die Station zu.

Sergej erkannte nun, was sie waren. Raumschiffe. Er ahnte, dass sie bald feuern würden. Kurz dachte er an die anderen drei Männer, die mit ihm auf der Station arbeiteten und nie erfahren würden, wer sie gleich töten würde.

»Datenübermittlung läuft bereits«, antwortete Sergej mit ein wenig Verspätung. Er fühlte sich merkwürdig ruhig im Angesicht seines eigenen Todes.

Im Augenwinkel sah er ein Aufblitzen. Sein Blick fiel noch einmal auf das Foto. Sergej streckte die Finger danach aus, um es zu berühren.

»Sagen Sie meiner Frau, dass ich sie liebe.«

Dann zerbarst die Konsole, an der Kristinas Bild hing, in einem grellen Licht.

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1. Kapitel

Dafür hatte er sich den Arsch aufgerissen? Dafür hatte er sich fast totschlagen und vergiften lassen, gekämpft, gelitten und geschwitzt? Nur um am Ende hier im ätzenden Regen am Grab seiner Ma zu stehen?

Das war doch Scheiße. Riesengroße, ausgemachte Scheiße.

Der Geruch nach faulen Eiern und Moder stach trotz der Atemmaske in Johns Nase. Der kleine Friedhof mit den halbtoten Bäumen, wo auch Mireks Verlobte lag, wirkte wie ein Relikt aus alten Zeiten. John fühlte, wie sich seine Hände zu Fäusten ballten. Er konnte nichts dagegen machen.

Er wollte fort von hier. Er hatte keine Lust mehr, auf den Kranz aus Kunstblumen zu starren, der im Grab auf dem schlichten Sarg lag, auf den der Regen trommelte. Keinen Ton mehr wollte er hören aus dem Mund dieses verfluchten Pfarrers, der über seine Ma redete, als wäre sie eine Art Engel oder so gewesen. Dabei hatte er sie überhaupt nicht gekannt.

Wozu waren Beerdigungen eigentlich gut? Abgesehen davon, dass die verdammten Beerdigungsinstitute und verlogenen Pfaffen was daran verdienten? Ganz bestimmt nicht, um den Hinterbliebenen – Gott, wie er dieses Wort hasste! – zu helfen, den Verlust besser zu verkraften.

Die arme Nell, die neben ihm stand, flennte schon die ganze Zeit unter ihrer neuen Atemmaske, die Kims Mutter ihr geschenkt hatte. Und auch die schmächtige Asiatin weinte zum Steinerweichen, dabei hatte die seine Ma ebenso wenig gekannt wie dieser affige Zeremonienmeister.

Selbst Kim heulte, und sogar Ophie rannen unter der Maske Tränen über das Gesicht. Hartfield, Phil, Mirek, Chadim und Lindström schauten so düster drein, als hätte man ihnen gerade gesagt, dass sie bald sterben müssten. Dabei sollten da an ihrer Stelle Mike und Dad stehen. Aber die glänzten natürlich durch Abwesenheit.

Bei Gott! Er wünschte, die beiden Arschlöcher, die Ma das angetan hatten, wären hier, damit er ihnen zeigen konnte, was er davon hielt. Dann würde er gerne mal die Bibel zitieren – allerdings nicht so wie dieser verdammte Pfaffe, der gerade von der Auferstehung des Fleisches schwätzte, von der er nicht die geringste Ahnung hatte. John dagegen kannte Dash-aps Regenerationskammer. Das war eine echte Auferstehungsmaschine.

Aber die Bibel hatte bessere Sprüche parat für seinen Dad und seinen verfluchten Bruder Mike: »Auge um Auge« und »Zahn und Zahn« nämlich. Den Spruch würde er nur zu gerne auf die beiden Mistkerle anwenden, wenn er sie traf. Aber herzukommen, damit sie es austragen konnten wie richtige Männer – das hatte Mike ja nicht gewagt, dieser Feigling. Dad, der Wichser, hatte wenigstens eine plausible Ausrede. Er saß wegen Ma im Gefängnis.

Nells Hand fingerte auf einmal nach seiner Faust. Der Pfarrer war gerade ans Grab getreten, hatte mit einem Weihwassersprenger über dem Sarg herumgefuchtelt und danach eine Schaufel Erde ins Grab geworfen.

Nell klammerte sich an Johns Arm, als wolle gleich der Boden unter ihr aufgehen. Dabei schluchzte sie haltlos.

»Es ist gut«, raunte er ihr zu und legte den Arm um sie. Als ob das dumme Ding nicht schon genug geheult hätte! Das war alles, wozu Beerdigungen gut waren: arme Dinger wie Nell zum Heulen zu bringen.

Aber er würde nicht heulen. Ganz bestimmt nicht! Er hatte an Mas Bett geweint, als sie starb. Das reichte für ein ganzes Leben. Dass seine Augen unter der Atemmaske brannten, lag nur an dem ätzenden Regen.

John biss die Zähne aufeinander, um dem Pfaffen nicht an die Kehle zu gehen, der aufs Grab wies. Als hätte die arme Nell nicht schon genug gelitten.

Aber seine Schwester schien zu wissen, was man von ihr erwartete, und taumelte mit Johns Arm als Stütze auf das Grab zu. Mit zitternden Fingern nahm sie den Weihwassersprenger aus dem Becken, in dem er lag, und schüttelte Wasser daraus auf die Kunstblumen, die im pladdernden Regen wackelten. Als Nell versuchte, Erde hinterherzuwerfen, fiel ihr fast die Schaufel aus der Hand.

John hielt rasch die Schippe fest, und ein großer Batzen nasser Erde fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Sarg. Dann packte er Nell und zog sie beiseite.

Einer nach dem anderen gingen die anderen zum Grab, besprengten den Sarg mit Weihwasser und schippten etwas Erde hinterher. Dann kamen sie zu Nell und John. Es war immerhin Brauch, dass man den nächsten Angehörigen die Hand schüttelte und ihnen sein Beileid aussprach. Nell umklammerte Johns Arm, als wäre er ihr einziger Halt.

Kims Mutter war die Erste, die zu ihnen trat. Sie gab Nell die Hand und murmelte »Herzliches Beileid«. Danach blickte sie John ernst an, aber anstatt ihm die Hand zu geben, wich sie zurück, nickte nur knapp und überließ ihrem Sohn den Platz. Schaute er etwa so finster drein, dass sie es nicht wagte, ihm zu nahe zu kommen, wunderte sich John.

Die Übrigen folgten ihrem Beispiel. Alle schüttelten sie Nell die Hand und nickten John bloß zu – Mirek, Phil, Chadim, Lindström und sogar Hartfield. Bis auf Ophie. Sie war die Letzte. Im Gegensatz zu den anderen lächelte sie ihn an, griff nach seiner freien Hand und stellte sich neben ihn, als wäre das völlig selbstverständlich.

Das war ziemlich verrückt. Aber am verrücktesten war, dass es guttat, ihre Hand zu halten und zu fühlen, wie die Enge in seiner Brust, die er jetzt erst bemerkte, langsam unter ihrem Händedruck wich.

***

Dass Kims Mutter auch noch einen Leichenschmaus bestellt hatte, war das Allerletzte, fand John. Nun musste er auch noch in diesem Gemeindehaus hocken, das aussah, als stammte es aus dem vergangenen Jahrtausend – und auch genauso roch –, und trockenen Hefekuchen hinunterwürgen. Wenigstens hatte Nell sich jetzt wieder gefangen; ab und an zeigte sie sogar ein Lächeln.

Johns Schwester saß neben Kim und musste schon Halsstarre kriegen – so beharrlich schaute sie Kim an. Die weiße Bluse, die sie trug, war wieder mal viel zu weit geöffnet, sodass der arme Kim eine gute Sicht auf den Ansatz ihrer kleinen Brüste haben musste. Dem fielen fast schon die Augen aus dem Kopf, doch er strengte sich sichtlich an, Nell stattdessen ins Gesicht zu blicken. John fragte sich, was Kim mehr dabei half, standhaft zu bleiben – die strengen Blicke von Kims Mutter oder die seinen.

»Na?«, fragte Ophelia unvermittelt und legte die Hand auf seine.

»Was – ›na‹?«

»Wie geht es dir?«

»Keine Ahnung. Wie soll es mir denn gehen deiner Meinung nach?«

»Deine Mutter wurde immerhin beerdigt.«

John ballte die Faust. »Also, wenn du wissen willst, ob ich meinem alten Herrn deshalb gerne eine reinhauen würde – dann lautet die Antwort Ja.«

Ophie seufzte und schüttelte den Kopf. »Du bist ein Idiot.«

»Erzähl mir mal was Neues!«

Jetzt lachte sie. Ihr Zeigefinger strich über seinen Handrücken. »Ach, John! Ich versteh ja, dass du sauer auf ihn bist, aber …«

»Sauer? Ich bin stinkwütend.«

Ophie schüttelte erneut den Kopf. »Du solltest mit ihm reden. Wirklich.«

»Du meinst, ihn im Gefängnis besuchen? Spinnst du? Niemals. Eher verreck ich.«

»John …« Sie griff nach seiner Hand.

Aber er entzog sie ihr mit einem Ruck. »Vergiss es!«

»Wer weiß, was noch passiert, und …«

»Ich sagte Nein.« Es klirrte, als er die Kuchengabel auf den Teller warf. Brüsk schob er den Stuhl zurück und sprang auf. Er hörte noch, wie sie seufzte, dann stürmte er schon auf die Tür zu, die in den Korridor führte.

Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloss. John schlug mit der Faust gegen die weiß gekalkte Wand. Was bildete Ophie sich eigentlich ein? Wollte sie jetzt etwa Versöhnung predigen?

Als er hörte, dass die Tür sich öffnete, dachte er, es wäre Ophie, und wandte sich ihr schon kampfeslustig zu. Aber es war Hartfield, der auf ihn zukam und mit ernster Miene vor ihm stehen blieb.

»Ich muss mit Ihnen reden.«

John schnaufte. »Na, dann reden Sie!«

»Ich habe beunruhigende Neuigkeiten, zu denen ich gerne Ihre Meinung gehört hätte.«

Was war nun schon wieder los? »Und?«

»Das Hilfegesuch, das Präsident Reno an den Sternenrat gerichtet hat, wurde abgelehnt.«

***

»Nein«, sagte John lauter als beabsichtigt.

Für Kim und Nell hätte er sich gewünscht, dass ihr Aufenthalt auf der Erde noch ein wenig länger gewesen wäre. Nichtsdestotrotz war John froh, wieder auf den abgewetzten grauen Sitzen in der Fähre zu hocken, die sie zur Washington brachte, und die vertraute abgestandene Luft zu atmen. Irgendwie fühlte er sich dort inzwischen wohler als auf der Erde.

Sein Blick glitt unwillkürlich zum Cockpit, wo Hartfield mit Lindström saß. Aber die zwei konnten ihn durch die verschlossene Tür nicht gehört haben.

»John«, begann Ophelia erneut, »nun vergiss mal deinen Ärger auf Dash-ap! Das hier ist …«

»Halt die Klappe!«, schnitt er ihr das Wort ab. Was bildete Ophie sich eigentlich ein? Erst sollte er mit seinem Dad reden, dem Wichser, und jetzt auch noch mit Dash-ap, dem Verräter.

»John, verdammt«, mischte Phil sich ein. »Ophelia hat recht. Du bist es der Menschheit schuldig. Willst du jetzt etwa wie ein kleiner Junge schmollen, nur weil …«

»Der Menschheit? Die Menschheit kann mich mal. Was hat die denn schon für mich getan? Glaubst du wirklich, ich würde jetzt vor Dash-ap zu Kreuze kriechen, nur um ihn zu fragen, wieso dieser verdammte Sternenrat deinen Dad in die Wüste geschickt hat?«

»John …«

»Vielleicht hat es dein sauberer Dad einfach wieder vermasselt. Der hätte schließlich auch Harlan über die Klippe springen lassen, wenn wir nicht eingegriffen hätten. Soll ich etwa immer der Idiot sein, der die Fehler von irgendwelchen Politik-Heinis wieder ausbügelt?«

»Es ist unsere Pflicht«, begann Mirek. »Es ist deine Pflicht …«

»Scheiß auf die Pflicht! Ich hab es satt. Ich hab mir den Arsch aufgerissen, und dieser Idiot macht alles kaputt. Und jetzt soll ich wieder der Depp sein, der es geradebiegt? Nein, verdammt. Mach es doch selbst! Frag du doch Dash-ap, wieso der Sternenrat uns jetzt auflaufen lässt.«

»John …« Mirek schüttelte seufzend den Kopf.

»Willst du wirklich, dass alles, was wir getan und erlitten haben, umsonst gewesen ist?«, fragte Kim leise. »Alles …« Er sagte nicht, was genau er damit meinte, aber seine Augen glänzten verdächtig, und John wusste auch so, was mit ›alles‹ gemeint war. Eine Menge schlimmer Dinge, an die er sich gar nicht erinnern wollte.

Nur Chadim schwieg.

John schnaufte und beugte sich vor, um den Kopf auf seine Hände zu stützen. Er wollte Dash-ap nicht wiedersehen. Dash-ap, der ihn verraten und für dumm verkauft hatte. Der so getan hatte, als wäre er sein Freund. Blut von seinem Blut. Dass er nicht lachte! Alles Lug und Trug. Nichts davon war wahr gewesen. Er war einmal auf Dash-aps Lügen reingefallen. Ein zweites Mal würde er dem hinterhältigen Scheißkerl ganz bestimmt nicht vertrauen. Wozu ihn dann um Rat fragen?

Eine Hand legte sich auf seinen Oberarm. Ophie beugte sich zu ihm. Ihre dunklen Haare kitzelten sein Gesicht, so nah war sie.

»Es geht doch nicht um dich«, sagte sie leise. »Denk doch an Nell und Kims Mutter und Harlans Familie. Und an …«

Ihm war, als hätte sie ihm das Messer ins Herz gestoßen und dann langsam herumgedreht. »Halt endlich die Fresse!«, zischte er. »Ich hab’s ja kapiert. Aber dafür schuldest du mir was.«

Statt einer Antwort zupfte sie ihn nur am Ohrläppchen.

***

Wenn er schon mit Dash-ap reden musste, dann lieber per Funk. Irgendwie fühlte John sich so sicherer.

Hartfield hatte ihm sein kleines, kahles Büro überlassen, damit er ungestört war, und wartete vor der Tür. Der altertümliche kleine Monitor auf Hartfields Schreibtisch flackerte. Einen Augenblick hoffte John, die Verbindung wäre aus irgendeinem Grund gestört, aber dann wurde das Bild klar, und Dash-ap war zu sehen.

»Dash-ap az-Zoshir grüßt John-ap. Was kann ich für dich tun, Dzzoshas?«

John verfluchte den Kloß, der in seiner Kehle wuchs. »Äh … also … ich habe gehört … Hartfield sagt …« Scheiße, wieso war das so schwer?

»Geht es um das Hilfsgesuch deines Fürsorgers Reno-kla?«