Das Land zwischen der Toscana und Rom hat zwar keine Renaissance-Schätze wie Florenz und keine Kirchenschätze wie der Vatikan, es hat keine Medici und keine Päpste. Das große Geld war hier nie zu Hause. Doch Sehenswertes gibt es in Umbrien genug, nicht nur den berühmten gestreiften Dom von Orvieto oder die Franziskusbasilika von Assisi, um die man kaum herumkommt, wenn man glaubhaft versichern will, in Umbrien gewesen zu sein. Und es gibt viele kleine, feine Perlen, die sich oft abseits der Hauptrouten verstecken.
Auch wenn die Kirche an Macht eingebüßt hat: Prozessionen sind nach wie vor beliebt. Sie enden oft ganz säkular in einem Volksfest.
Die Piazza del Popolo von Todi, eingerahmt von drei Palästen und der Kathedrale, ist so harmonisch wie filmreif. 1963 schritt Elizabeth Taylor als Kleopatra die Freitreppe des Palazzo del Popolo herunter. Dreißig Jahre später erklärte ein amerikanisches Magazin Todi zur lebenswertesten Stadt Italiens. Die Immobilienpreise stiegen.
Im Dörfchen Montecastello di Vibio leisteten sich wohlhabende Bürger im 19. Jahrhundert ihr eigenes, kleines Theater: 37 samtbezogene Sessel im Parkett, 62 weitere Plätze in den zweistöckigen Logen, ein bemalter Bühnenvorhang, Künstlergarderobe und sogar ein Theatercafé. Das „Teatro della Concordia“, eine veritable Mini-Scala, bezeichnet sich als „das kleinste Theater der Welt“. Das ist durchaus möglich, jedenfalls ist es ein Juwel. 1945 trat die damals 18-jährige Gina Lollobrigida hier auf. Nach langjähriger Schließung und Restaurierung wird es heute wieder bespielt.
Unweit des malerischen Städtchens Bevagna liegt mitten in der Landschaft - erkenntlich an einem roten Turm - die Tenuta Castelbuono, auch als „Cantina Ferrari“ oder „Carapace“ (Rückenpanzer) bekannt. Unter der eleganten Architektur, die wie ein gigantischer Schildkrötenpanzer auf der Wiese steht, können hervorragende Weine aus dem nahen Montefalco verkostet werden.
Tomaso Buzzi (1900-1981), ein eigenwilliger Architekt, kaufte 1957 ein altes Franziskanerkloster, rund 25 km von Città della Pieve entfernt, um hier in abgeschiedener Lage seine Utopie zu verwirklichen. Seine „città ideale“ - ein Ensemble von Tempeln und Türmen, Figuren und Theaterbühnen - steckt voller Rätsel, die schwer zu entschlüsseln sind. Die Lektüre der „Hypnerotomachia Poliphili“, eines Romans aus der Renaissance, könnte vielleicht weiterhelfen. Aber auch ohne Vorkenntnisse ist der Spaziergang durch die wunderliche Architektur anregend.
Das Städtchen Deruta ist ein Zentrum der Keramikkunst. Zahlreiche Läden im Centro storico verkaufen, was in den Ateliers oder unten in den Fabriken an der Straße produziert wird. Das Keramikmuseum zeigt einige besonders exquisite Stücke. 3 km südlich des Orts steht das „Santuario Madonna dei Bagni“ mit rund 700 Votivkacheln. Was man sonst alles noch aus der Tonerde, die meist aus dem oberen Tibertal kommt, machen kann, zeigt am besten ein Fabrikbesuch in Deruta.
Das Valnerina-Dörfchen Ferentillo wartet in der Kirche Stefano mit einem spektakulären Fund auf. Vermutlich dank der chemischen Zusammensetzung der porösen Erde wurden die in der Krypta beerdigten Toten perfekt mumifiziert. Einer steckt noch in seiner bäuerlichen Kleidung, bei zwei anderen soll es sich um chinesische Pilger handeln, die auf dem Weg nach Rom in Ferentillo starben. Das kann man als Spekulation abtun, aber die beiden sehen tatsächlich verdächtig chinesisch aus.
Nicht mehr in Umbrien, aber gleich hinter der Grenze liegt das Dörfchen Civitella d’Agliano, in dessen Nähe der Schweizer Bildhauer Paul Wiedmer mit „La Serpara“ eine verspielte Welt eingerichtet hat, eine Symbiose von Natur und Kultur. Auf dem Gelände, das er wie einen botanischen Garten unterhält, sind Skulpturen vor allem italienischer, deutscher und schweizerischer Künstler zu sehen, jährlich kommen neue hinzu. Petra Fiebig und Uwe Schloen haben im Wrack eines Cinquecento das „Albergo Goldoni“ eröffnet. Gegen die Raser unter den Fischen im Bach des Geländes hat Samuele Vesuvio Radarfallen aufgebaut. Paul Wiedmers eigene Werke fauchen und speien Feuer.
Die Vielfalt der umbrischen Natur mit all ihren optischen Reizen und ihren Gerüchen erfährt am besten, wer sich in ihr ausführlich bewegt: als Wanderer, Bergsteiger, Radler oder Wildwasserfahrer.
In Umbrien wird wie in ganz Italien Radfahren vorzugsweise als Rennsport betrieben. Langsameres Radeln ist noch wenig bekannt. Das Wandern hingegen gewinnt eindeutig an Beliebtheit. Zunehmend werden Wege markiert, in den alpinen Gegenden ohnehin.
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Nicht umsonst gilt Umbrien als das „grüne Herz Italiens“. Es liegt im Zentrum des italienischen Stiefels und ist südlich der Poebene Italiens einzige Region, die keinen Zugang zum Meer hat. Einen blauen Tupfer zeigt die Landkarte dennoch: den sanft in die Landschaft eingebetteten Lago Trasimeno. Während im Westen Umbriens, ähnlich wie in der benachbarten Toscana, weiche Hügel und bewirtschaftete Flächen das Bild bestimmen, bildet im Osten der Höhenkamm des Apennin die Grenze zur Region Marken, mit der sich Umbrien den Nationalpark der Monti Sibillini teilt. Mit seinen über 2000 m hohen Gipfeln zeigt Umbriens Südosten ein Stück hochalpiner Landschaft. In den Sibillinen entspringt auch die Nera, die als rauschender Fluss durch die Valnerina zieht, bei Terni unterhalb der berühmten Cascata delle Marmore die Wasser des Velino aufnimmt und sich an der umbrischen Grenze in den Tiber ergießt, damit die Römer genug Wasser haben.
Parco regionale del Monte Cucco: Der Naturpark im Norden Umbriens ist nicht nur bei Wanderern und Höhlengängern beliebt, sondern auch bei Delta- und Gleitschirmfliegern.
Parco del Monte Subasio: Der Naturpark östlich von Assisi bietet sich für Wanderungen und Radfahrten mit der Franziskusstadt als Ausgangspunkt an. Idealerweise plant man eine Tour, die am Eremo delle Carceri vorbeiführt; die Einsiedelei von Franziskus ist in einem alten Steineichenwald gelegen.
Parco regionale Nazionale dei Monti Sibillini: Der Park, den sich Umbrien und die Marken teilen, wird von Wanderern mit Kondition und Bergsteigern aufgesucht. Zahlreiche Wanderwege und sämtliche Berghütten im Park wurden jedoch vom Erdbeben 2016 zerstört. Der Wiederaufbau ist im Gang.
Grotta di Monte Cucco: Die riesige Höhle ist noch längst nicht zu Ende erforscht. Der mit Führung begehbare Abschnitt ist rund 1 km lang und führt an wunderbaren Tropfsteingebilden entlang zu einem kleinen, unterirdischen See.
Cascata delle Marmore: Kein Naturwunder, sondern vor fast 2300 Jahren von Menschenhand geschaffen: Die Römer leiteten das Wasser des Velino um und ließen es in einer breiten dreistufigen, gewaltigen Kaskade 165 m in die Tiefe fallen. Täglich mehrmals werden die Schleusen geöffnet, die tosenden Wassermassen und die aufspritzende Gischt sind ein erstrangiges Spektakel.
Lago Trasimeno: Für einen ausgiebigen Badeurlaub ist der einzige See Umbriens wegen seiner geringen Tiefe nur bedingt geeignet. Insgesamt 18 Strände, deren Wasserqualität vierzehntäglich kontrolliert wird, sind ausgewiesen. Die schönsten Badestellen findet man in Castiglione del Lago und auf der Isola Maggiore.
Nera: Das Hauptgewässer der Valnerina ist ein Paradies für Kanuten und Kajakfahrer, auch Rafting ist möglich. Den besten Einstieg findet man in Serravalle bei Nórcia, weitere Basen werden unterhalb von Vallo di Nera und in Scheggino unterhalten.
Wandern kann man in Umbrien überall: am Trasimenischen See wie in der Valle Umbra, in den Hügeln um Perugia wie in den Wäldern hinter Spoleto. Besonders beliebte Wandergebiete sind die Naturparks des Monte Subasio und des Monte Cucco, zu anspruchsvolleren Bergtouren fordern die Sibillinen heraus. Für mehrtägige Wanderungen bietet sich der 2008 eröffnete Pilgerweg von Perugia nach Piediluco an, ein Teilstück der „Via Francigena“, der Route vom englischen Canterbury nach Rom.
Bei Radlern sind das Trasimeno-Gebiet und die Valle Umbra beliebt, wo in den letzten Jahren Radwege angelegt wurden. Mountainbiker mit Kondition unternehmen Touren in die höher gelegenen Regionen, z. B. von Nórcia auf die Hochebene des Piano Grande und noch weiter hinauf in die Sibillinen.
Der Norden Umbriens umfasst das obere Tibertal und die östlich anschließenden Abhänge des Apennins. Mit Ausnahme der uralten Stadt Gubbio, die oft als Tagesausflug von Perugia aus angesteuert wird, wird die Gegend eher selten besucht.
Die Wanderer, Mountainbiker, Paraglider und Höhlenforscher, die im Naturschutzgebiet des Monte Cucco einzigartige Bedingungen vorfinden, sind größtenteils Italiener. Auch in den beiden Städtchen weiter südlich, Gualdo Tadino und Nocera Umbra, trifft man kaum auf ausländische Besucher.
Der Tiber, der längste Fluss Mittelitaliens, der im Norden noch zur Toscana gehört, ist die Lebensader der Gegend.
Für alle, die über die E 45 von Cesena anreisen, ist das obere Tibertal das Eingangstor zum „grünen Herzen“ Italiens. Das erste umbrische Städtchen ist San Giustino, wo noch heute Tabak angebaut wird. Ein wichtigeres Standbein war allerdings im oberen Tibertal die Tuchherstellung. In Gubbio wiederum spielte die Keramik eine größere Rolle, heute lebt die Stadt in erster Linie vom Tourismus. Östlich von Gubbio liegt der Monte Cucco, ein ausgezeichnetes Wandergebiet. Für Höhlenexpeditionen obligatorisch, für Wanderer nützlich ist vorab ein Besuch im schönsten Dorf der Gegend, dem kleinen Borgo von Costacciaro.
An den Abhängen des umbrischen Apennins entlang führt eine Straße nach Gualdo Tadino, zu wenig spektakulär, als dass der Tourismus die Keramikfabrikation verdrängen konnte. Als nächster Ort folgt Nocera Umbra, das sich stolz „Città delle Acque“ nennt; immerhin gibt es dort ein schönes Schwimmbad. Die Stadt lag 1997 im Zentrum eines gewaltigen Erdbebens, das ganze Centro storico krachte zusammen. Davon hatte sich Nocera Umbra auch 2018 noch nicht ganz erholt.
Weberei in Città di Castello: In der Webmanufaktur Tela Umbra verarbeiten noch heute Frauen reines Leinen zu feinen Tischdecken. Ein kleines Museum erzählt die bewegte Geschichte der Manufaktur, in der auch die weltberühmte Reformpädagogin Maria Montessori eine Rolle spielt. Im Palazzo Albizzini sind großformatige Werke des bekannten Künstlers Alberto Burri zu sehen. Seine Skulpturen hingegen waren zu groß, man findet sie in der alten Tabaktrocknerei am Ortsrand.
Tabakmuseum in San Giustino: Das Haus erzählt die regionale Geschichte des blauen Dunstes. Der heutige Tabakanbau ist nur noch bescheiden, ein Teil der Blätter findet sich vermischt mit Tabaken aus aller Welt in Philip-Morris-Zigaretten.
Eugubinische Tafeln in Gubbio: Sie sind das bedeutendste Zeugnis umbrischer Kultur: sieben beidseitig beschriebene Bronzetafeln aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., teils in einem vom Etruskischen abstammenden Alphabet, teils in lateinischem Alphabet.
Mausoleum der 40 Märtyrer in Gubbio: Die Gedenkstätte ist ein Zeugnis aus der neueren Geschichte und erinnert an vierzig im Juni 1944 von der SS erschossene Einheimische.
Museum der Emigration in Gualdo Tadino: Die einzigartige Ausstellung dokumentiert die große Auswanderungswelle in die USA und nach Argentinien 1876-1914, aber auch die neuere Emigration 1946-1970 nach Deutschland und in die Schweiz.
Wandern: Ab auf den Monte Cucco! Im Naturschutzgebiet sind etliche Routen ausgeschildert. Weg Nr. 5 beispielsweise führt zur Felsenschlucht Valle delle Prigioni („Tal der Gefängnisse“) und zu einer einsamen Einsiedelei.
Mountainbiken: Auch Fahrradfahrer kommen auf Touren, indem sie z. B. über die Grenze in die Marken fahren.
Paragliden: Den Monte Cucco aus der Luft entdecken? Ganz einfach: Paraglider haben hier einen Start- und einen Landeplatz, und auch Ungeschulte können sich huckepack durch die Lüfte fliegen lassen.
Gualdo Tadino: Am Ortsrand sprudelt die Fonte Rocchetta. Das mineralhaltige Quellwasser gibt´s im Supermarkt - und gratis vom Brunnen am Straßenrand.
„Lea“ in Città di Catello: Das Restaurant serviert eine ausgezeichnete regionale Küche, die dem Slowfood verpflichtet ist. Die Pasta ist selbstverständlich hausgemacht.
„L’Antica Osteria“ in Montone: Der Tipp für Fleischliebhaber. Ob Lamm, Chianina-Rind oder Florentiner Steak - hier stimmt einfach alles.
Dom: Wie schon von der Schwelle aus über dem Chor zu lesen, ist das Gotteshaus mit dem zylinderförmigen Campanile den Heiligen Floridus und Amantius gewidmet, ersterer war 580-600 Bischof der Stadt, letzterer unter ihm Priester. Die Innenausstattung - Wandmalereien mit Motiven aus dem Leben des Bischofs - bietet wenig. An die große einschiffige Halle mit ihrer Kassettendecke wurde im 18. Jahrhundert rechts eine kleine Kuppelkapelle angebaut, in der ein kürzlich restaurierter „Glorreicher Christus“ von Rosso Fiorentino (16. Jh.) zu sehen ist. Die Krypta, ein riesiger renovierter Gewölbekeller, wirkt so profan, dass man sie sich ohne weiteres als Lagerraum für altotiberinische Weine vorstellen kann.
∎ Turmbesteigung ist zu den Öffnungszeiten des Dommuseums möglich: April-Sept. Di-So 10-13 und 15.30-17.30 Uhr, Okt.-März Di-So 10-13 und 18 Uhr. Eintritt Museum 6 € (zusammen mit Turm 7 €).
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Burri-Skulptur vor der ehemaligen Tabakfabrik
Städtische Pinakothek: Sie befindet sich im Palazzo Vitelli alla Cannoniera (nicht zu verwechseln mit anderen Palazzi Vitelli in der Stadt!) und wurde im 15. Jahrhundert von Antonio da Sangallo il Giovane erbaut; die dem Innenhof zugewandte Fassade ist mit prächtigen Wandmalereien versehen. Werke von Antonio Vivarini und Luca Signorelli („Martyrium des heiligen Sebastian“), Fresken aus Sieneser Schule und ungewöhnliche Darstellungen der Madonna mit Kind - z. B. eine blonde Madonna mit kurz geschnittenem Haar, eine dunkelhäutige Madonna mit Kind sowie eine asiatische Variante. Am beeindruckendsten ist neben fotografischen Reproduktionen in Originalformaten eine beidseitig bemalte Standarte von Raffael, der in seinen jungen Jahren in Città di Castello tätig war (1500-1504). Sie ist jedoch stark beschädigt; von Kunstbanausen über längere Zeit als provisorischer Ersatz für zerbrochene Fensterscheiben zweckentfremdet, war sie jeder Witterung ausgesetzt.
∎ April-Okt. 10-13/14.30-18.30 Uhr, Nov.-März 10-13/15-18 Uhr. Mo geschlossen. Eintritt 6 €.
Tela Umbra ist nicht nur ein Gütesiegel für handwerkliche Textilproduktion, der Name hat auch in der Sozialgeschichte seinen Platz. Am Anfang steht Alice Hallgarten, eine amerikanische Jüdin deutscher Herkunft, die 1900 den Baron Leopoldo Franchetti heiratete. Während der umtriebige Leopoldo sich vor allem um die Modernisierung der Agrarwirtschaft verdient machte, gründete Alice 1901 in der Nähe von Città di Castello die Landschulen von Montesca und Rovigliano - damals ein geradezu revolutionäres Unternehmen. Im städtischen Krankenhaus richtete sie ein Zentrum für Mütter ein, das auch Milch und Medikamente für die Kinder verteilte. Bald erweiterten eine Haushaltsschule und eine spezielle Schule für Frauen das Reformprojekt. Dass die später weltberühmte Maria Montessori ihre pädagogischen Ideen in den Schulen von Alice Franchetti zum ersten Mal in die Praxis umsetzte, sei nur am Rande erwähnt. Heute ist der ehemalige Wohnsitz von Alice und Leopoldo, die Villa Montesca in den Wäldern über dem rechten Tiberufer, Sitz eines Zentrums für pädagogische Forschung, das innovative didaktische Methoden entwickelt.
1908 gründete Alice mit der tatkräftigen Unterstützung Leopoldos die Webmanufaktur Tela Umbra. Die Textilherstellung war damals schon heimisch im oberen Tibertal, aber mit Tela Umbra und ihrer rührigen, sozial engagierten Exportmanagerin wurden die umbrischen Stoffe auch außer Landes bekannt: 1910 waren Produkte der Tela Umbra auf der Brüsseler Weltausstellung vertreten.
Mit dem Tod von Leopoldo Franchetti 1917 gingen Schulen und Manufaktur, wie es die 1911 verstorbene Alice testamentarisch bestimmt hatte, an eine wohltätige Organisation über, die für die nächsten siebzig Jahre durch alle Krisen und Kriegswirren hindurch die Produktion aufrechterhielt. 1982 wurde Tela Umbra von der Region Umbrien übernommen, 1985 die Tela Umbra GmbH gegründet, an der neben der Stadt Città di Castello und dem regionalen Entwicklungsfond auch die derzeit sieben Arbeiterinnen beteiligt sind. Ihr Ziel ist es, die Produktion aufrechtzuerhalten und mit ihrem Museum die Geschichte von „Alice im Weberland“ vor der Vergessenheit zu bewahren.
Sammlung Alberto Burri: Eine Kunstausstellung ganz anderer Art ist im Palazzo Albizzini (Via Albizzini) zu sehen. Dort hat der berühmte Künstler Alberto Burri (1915-1995), geboren in Città del Castello, eine größere Kollektion seiner Werke der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Charakteristische Merkmale für Burris Plastiken sind die auf Weiß, Schwarz und Rot basierende Farbenpalette und die ungewöhnliche Wahl der Materialien: Säcke, Lumpen, einzelne Kleidungsstücke, angekohlte Hölzer, Metalle, Plastikfolien. Ausstellungen Burris fanden auf der ganzen Welt Beachtung, darunter auch auf der Documenta II in Kassel und 1980 zusammen mit Joseph Beuys im Haus der Kunst in München.
∎ Juni-Sept. Di-Fr 10-12.30 und 14.30-18.30, Sa/So 10.30-18.30 Uhr, Okt.-Mai Di-Fr 9-12.30 und 14.30-18, Sa/So 10-18 Uhr. Eintritt 8 €, Sammelticket Palazzo Albizzini und ehemalige Tabaktrocknerei 15 €.
1990 schenkte Burri seiner Heimatstadt weitere 128 Werke, vor allem großformatige Bilder und Plastiken - Grund genug, um eine frühere Tabaktrocknerei zum Kunstmuseum umzufunktionieren. Das Gebäude liegt an der alten Straße nach Perugia und ist leicht zu übersehen; knapp nach der Esso-Tankstelle bestätigt links auf der Wiese eine rostrote abstrakte Burri-Skulptur, dass man angekommen ist.
∎ Gleiche Öffnungszeiten wie die Sammlung im Palazzo Albizzini. Eintritt 10 €, Sammelticket ehemalige Tabaktrocknerei und Palazzo Albizzini 15 €.
Webmanufaktur Tela Umbra: Die Textilmanufaktur an der Via S. Antonio hat eine stolze, über hundertjährige Tradition (→ Kastentext „Alice im Weberland“). In den 1920er Jahren beschäftigte Tela Umbra bis zu sechzig Weberinnen, nach dem Zweiten Weltkrieg schrumpfte die Belegschaft rapide. Heute arbeiten im Laboratorio in der ersten Etage noch sieben Frauen an den Handwebstühlen. Sie verarbeiten reines Leinen zu feinen Tischdecken, Servietten und Handtüchern. Es sind Facharbeiterinnen - jede mit ihrem eigenen Spezialgebiet - die um den guten Ruf von Tela Umbra wissen und dafür sorgen, dass die kostbaren Tuche weiterhin in der Qualität auf den Markt kommen, für die der Name Tela Umbra bürgt. Die Werkstatt kann während der Arbeitszeiten besichtigt werden.
In der zweiten Etage hat Tela Umbra ein kleines Museum eingerichtet: Spinnräder, Webstühle, Klöppelarbeiten. In Schaukästen mit Stoffmustern wird die ganze Palette der hier produzierten Stoffe gezeigt, ein Saal mit Gobelins aus den 1980er- und 90er Jahren. Fotos an den Wänden erinnern an die bewegte Geschichte der Werkstatt.
∎ April-Okt. Mo 9-12, Di-Do 10-13 und 15.30-18.30, Fr-So 10.30-13 und 15.30-18.30 Uhr. Nov.-März Mo 9-12, Di-Do 10-13 und 15-18, Fr-So 10.30-13/15.30-18 Uhr. Eintritt 4 €, der Eintritt in den Verkaufsladen ist frei.
Bauern- und Kunsthandwerksmuseum (Centro delle Tradizioni Popolari): am Stadtrand von Città di Castello, an der alten Straße nach Perugia. Ein überaus sehenswertes Museum, in dem allerlei aus dem ländlichen Leben des oberen Tibertals zusammengetragen ist: Weinpressen, Ölmühlen, mittelalterliche Rasiermesser und andere Mordinstrumente, urzeitliche Mäusefallen, Webstühle, Spinnräder, das Ehebett mit Großmutters Pyjama usw. In der ersten Etage eine bäuerliche Kantine, in der sich Brueghel wohl gefühlt hätte. Kompetente Führung, allerdings nur in italienischer Sprache.
∎ Sa/So 10-12.30/15-18.30 Uhr. Eintritt 5 €.
06012
Ufficio Turistico, Corso Cavour 5, im Palazzo della Podestà. Kompetentes Personal. Mo-Fr 8.30-13.30 und 15-18, Sa 9.30-12.30/15-18, So 9.30-12.30 Uhr. Tel. 075-8554922, www.cittadicastelloturismo.it.
Bahn: Ausreichend Verbindungen über Umbértide nach Perugia und weiter in die Valle Umbra oder nach Norden bis Sansepolcro.
Bus: Verbindung nach Arezzo, Gubbio, Perugia. Busbahnhof an der Piazza Garibaldi.
Stadtbus: Regelmäßiger Verkehr an der Stadtmauer entlang rund um die Stadt.
Problemlos und gratis an der Stadtmauer im Westen, von da mit der Rolltreppe (scala mobile) hoch zur Piazza Gabriotti.
Festival delle Nazioni, alljährlich Ende Aug./Anfang Sept.: internationales Festival der Kammermusik. Programm unter https://festivalnazioni.com.
Mostra Nazionale del Cavallo, jährlich am 2. Wochenende im September. Nach Verona Italiens zweitwichtigste Pferdeschau.
Fiera di San Florido, Mitte November; bunter, dreitägiger Jahrmarkt zu Ehren von Florido, dem Schutzpatron der Stadt.
Mostra Mercato del Tartufo Bianco, Anfang Nov.; 4-tägige Messe der Trüffeln und anderer Früchte des Waldes. Von sechs essbaren Trüffelsorten werden allein fünf in Umbrien geerntet! In einer großen Halle bekommt man die im oberen Tibertal weit verbreiteten weißen Trüffeln und andere Pilz- bzw. Trüffelsorten aus umbrischen Wäldern angeboten - frisch geerntet, getrocknet oder in bauchigen Gläsern in Olivenöl eingelegt. Schlaraffenland-Verhältnisse - doch muss, wer sich durch die Trüffelknollenberge essen will, schon ein kleines Vermögen hinlegen. Der Preis für weiße Trüffeln liegt bei ca. 700-900 € pro 100 g.
Wochenmarkt Donnerstag und Samstag.
Trödelmarkt (Fiera del Rigattiere): Piazza Matteotti, jeden 3. Sonntag im Monat; Secondhand-Kleidung, Gebrauchtwaren, Bücher ...
**** Tiferno 2, seit 1895 die erste Adresse in der Stadt. Hoher Komfort in einem restaurierten Palazzo, in dem auch Alberto Burri (→ Sehenswertes) mit einigen Werken vertreten ist. DZ inkl. Frühstücksbuffet 90-150 €. Piazza R. Sanzio 13 (Piazza San Francesco), Tel. 075-8550331, www.hoteltiferno.it.
*** Le Mura 6, geschmackvoller Neubau mit zwei Konferenzsälen und deutschkundigem Manager. Die große Mosaikwand im Inneren ist übrigens das Werk von Menschen mit Trisomie. DZ 60-95 €. Via Borgo Farinario 24, Tel. 075-8521070, www.hotellemura.it.
** Umbria 3, modernisierter Altbau in einer Seitenstraße der Via S. Antonio mit weiteren Zimmern in der Dipendenza gegenüber. Kleine Zimmer, aber alle mit Dusche/WC. Klitzekleiner hoteleigener Parkplatz gleich ums Eck. DZ 50-65 €. Via S. Antonio 6, Tel. 075-8554925, www.hotelumbria.net.
Stellplatz und Service am Parkplatz bei der Rolltreppe an der westlichen Stadtmauer.
Bio/Regional Lea 4, ausgezeichnete regionale Küche, die dem Slow Food verpflichtet ist. Hausgemachte Pasta, fabriziert am früheren Standort des Restaurants an der Via S. Florido). Mo Ruhetag. Corso Cavour 8, Tel. 075-8521678.
Il Fiorentino 5, klassische italienische Küche und Beefsteaks, letztere klassisch, texanisch oder auf Florentiner Art (kräftig gewürzt). Di Ruhetag. Via S. Florido 55, Tel. 075-8559035.
Agora 1, beliebtes „Anytime-Café” mit mehreren Abteilungen: im ersten Raum Bar, Tabak-, Sandwichverkauf, im zweiten Raum ein elegantes Lounge-Café, von dem man in einen sonnenbeschienenen Innenhof mit einem hübschen, kieselgemauerten Brunnen gelangt. Piazza Garibaldi 1, Tel. 075-8521687.
Plinius der Jüngere suchte die Thermen von Fontecchio, 3,5 km östlich von Città di Castello, im Jahr 80 n. Chr. mit seiner Liebsten auf - deren grazile Schönheit sollte hier einem Verjüngungsbad unterzogen werden. Heute zeugt nur noch ein im Hauptgebäude gehüteter Steinbrunnen mit Bodenmosaik von der römischen Vergangenheit. Das Thermalbad im Haus (370 C) wird hauptsächlich von Kur- und Wellnessgästen genutzt, die ein mehrtägiges Gesundheits- oder Beautyprogramm absolvieren. Wer nicht dazu zählt und nur ein Thermalbad nehmen will, zahlt 10 € Eintritt (ab 15 Uhr 8 €). Den kleinen Kurpark gibt’s gratis dazu.
Mitten im Ort steht das Schloss Bufalini, eine imposante, burgähnliche Anlage, die zum „Museo Nazionale” erklärt wurde. Im Inneren hat der Manierist Cristofano Gherardi (16. Jh.) einige Räume mit mythologischen Fresken geschmückt. Der Maler wurde von den Medici aus Florenz verbannt und fand hier Zuflucht. Im Schlosspark ist ein mannshohes Heckenlabyrinth die Hauptattraktion.
∎ Nur mit ca. 30minütiger Führung zu besichtigen. April-Okt. Sa/So 10-13 und 15.30-18.30 Uhr, Nov.-März Sa/So 10-13 und 14.30-17.30 Uhr. Eintritt frei.
Tabakmuseum (Museo storico scientifico del Tabacco): Das Museum an der Hauptstraße erinnert an die regionale Geschichte des blauen Dunstes. Mit viel Engagement und wenig Geld hat ein lokaler Verein im früheren Gebäude der Tabakverarbeitung eine überzeugende Dokumentation zusammengestellt. Das Pflücken der Tabakblätter war Frauenarbeit, ebenso das Sortieren, Blatt für Blatt. Das Aufhängen der schweren Blätterbündel im Trockenraum besorgten dann die Männer. Der Tabakanbau spielt in der Gegend immer noch eine Rolle. Früher wurde der Tabak zu italienischen Zigaretten verarbeitet, heute verhandelt ein Konsortium direkt mit Giganten wie Philip Morris, die dann den heimischen Tabak mit Sorten aus aller Welt mischen.
∎ April-Sept. Sa/So 10-13/15.30-18.30 Uhr, Okt.-März So 10-13/14.30-17.30 Uhr. Eintritt 3 €.
In dem Weiler knapp nördlich von San Giustino macht ein Schild darauf aufmerksam, dass der Reisende das Territorium der Ex-Republik von Cospaia betritt. Tatsächlich wurde der Ort 1440 bei den Grenzverhandlungen zwischen der Republik Florenz und dem Kirchenstaat vergessen, worauf die Bewohner Cospaias im Niemandsland kurzerhand ihre eigene Republik ausriefen. Die sympathische Republik ohne Regierung, ohne Armee und ohne Steuern lebte vom Tabakanbau und von Schmuggelgeschäften und behauptete sich fast 400 Jahre lang. Erst 1826 machte ein Vertrag zwischen der Toscana und dem Kirchenstaat der Republik von Cospaia den Garaus.
Die zweite Stadt des umbrischen Alto Tevere (Oberes Tibertal) kann sich mit Città di Castello nicht messen. Umbértide ist kleiner, provinzieller und nur selten verirren sich Touristen hierher.
Das von Verkehrsadern eingerahmte Centro storico wird von einem zinnenbewehrten Kastell mit zwei Rundtürmen aus dem 14. Jahrhundert bewacht, das heute als Zentrum für Gegenwartskunst gelegentlich mit Ausstellungen auf sich aufmerksam macht. Ihm gegenüber steht der oktogonale Bau der Kollegiatskirche; sie hütet ein Himmelfahrtsgemälde von Niccolò Circignani, Il Pomarancio genannt, das allerdings einer besseren Ausleuchtung, wenn nicht gar einer Restaurierung bedürfte. Das schönste Bild, das wir von Umbértide mitnehmen, sind die mitten im Tiber stehenden Fischer; sie wissen, dass ihnen in der Stadt nichts davonrennt, und warten geduldig auf ihr bisschen Glück.
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Kastell von Umbértide
A.P.T Alto Tevere, in der Nähe des Kastells. Mo-Sa 9-13, Di und Do auch 15-18 Uhr. Via Andrea Cibo 26, Tel. 075-9417099.
Busatti, die alteingesessene Stofffabrik, die seit dem 19. Jh. in Anghiari und Sansepolcro (beide im toscanischen Teil des Alto Tevere) aktiv ist, hat auch in Umbértide ein Standbein. Die hochwertigen Stoffe sind in der Nähe des Castellos zu finden: Via Alberto Guidalotti 1.
** Capponi, im Ortskern. Empfang in der 1. Etage. Bescheiden eingerichtete Zimmer, das Mobiliar ist etwas zusammengewürfelt, mit Dusche, z. T. mit Bad. Das nicht vom Hotel geführte Restaurant im Erdgeschoss bietet preiswerte regionale Küche. DZ 50-75 €. Piazza 25 Aprile 19, 06019 Umbértide, Tel. 075-9412662, www.hotelcapponi.com.
Bio/Regional Tribewanted Monestevole, vom Ortszentrum erst in Richtung Città di Castello über den Tiber, dann links in die SP 142 (Richtung Preggio) einbiegen, nach 7,5 km rechts ausgeschildert (Schotterstraße, 700 m). „Tribewanted“ ist eine weltweite Initiative, die alternative Lebensformen pflegt, ökologische Landwirtschaft und nachhaltiges Bauen sind selbstverständlich. Eine erste Community wurde im westafrikanischen Sierra Leone gegründet, weitere sind in Bali und Papa-Neuguinea im Aufbau. Wie weit sich die Gäste im Projekt engagieren, bleibt ihnen überlassen. Man kann in Montestevole auch nur einen wunderbaren naturnahen Urlaub machen. Auf dem Areal befinden sich eine Pferdekoppel, ein Volleyballfeld, ein Musiksaal und viele Hängematten. 3 Appartement stehen zur Verfügung (für maximal 4, 5 und 10 Personen). Für 2 Pers. 700 €/Woche, zusätzliche Pers. 25-30 €/Tag. Tribewanted-Mitglieder 20 % Nachlass. Loc. Monestevole 492, Tel. 075-9415569, www.monestevole.it.
Ein kleines, von einer Mauer komplett eingefasstes mittelalterliches Borgo in den Hügeln über Umbértide. Die Autos bleiben draußen, so kann man ungestört zwischen den beiden Stadthügeln herumspazieren: Auf dem einen steht die Ruine eines Wachturms und das ehemalige Katharinenkloster, heute Sitz des Stadtarchivs, auf dem anderen das ehemalige Franziskanerkloster, in dem Ferienappartements eingerichtet wurden. Wer am Wochenende in Montone ist, findet hier das Dokumentationszentrum Il Tamburo Parlante geöffnet, ein von einem lokalen Anthropologen gegründetes ethnographisches Museum mit Schwerpunkt Ostafrika.
∎ April/Mai Fr-So 10.30-13 und 15.30-18 Uhr, Juni-Sept. Fr-So 10.30-13/16-18.30 Uhr, Okt.-März Sa/So 10.30-13/15-17.30 Uhr. Eintritt 4 €.
Ist die Museumstür verschlossen, so sind Sie trotzdem nicht vergebens gekommen. Gehen Sie die Via San Francesco bis ans Ende der Treppe hoch, von dort genießen Sie einen großartigen Ausblick in die umbrischen Hügel. Ein weiterer Grund, nach Montone zu kommen: Das mittelalterliche Gemäuer hat in gastronomischer Hinsicht einiges zu bieten.
*** La Locanda del Capitano, im Ortskern; angeblich ist hier schon der peruginische Söldnerführer Fontebraccio abgestiegen. Deutschsprachige Rezeption. Komfortable Zimmer mit Dusche, z. T. mit Balkon. Im Speisesaal wie im Frühstückszimmer fühlt man sich fast wie zu Hause. Leider nicht ganz billig. DZ 100-140 €. Via Roma 5/7, 06014 Montone, Tel. 075-9306521, www.ilcapitano.com.
L’Antica Osteria, von Lamm bis Cianina-Rind oder Florentiner Steak - hier stimmt einfach alles. Die Pasta ist selbstverständlich hausgemacht, das Gemüse kommt je nach Saison auf den Tisch, im September wird kräftig getrüffelt. Im Sommer wird draußen getafelt, bei schlechtem Wetter stehen zwei Säle zur Verfügung, der obere mit Panoramablick in die Hügel. Piazza Fortebraccio 5/6, Tel. 075-9306271.
Bio/Regional Tipico, bei der Locanada del Capitano. Nomen est omen: Hier ist alles „100 % made in Umbria“. Das Chianina-Rind liefert nicht nur Steaks, sondern auch das Ragu zu den bringoli (hausgemachte Pasta). Der Couscous wird aus Emmer (Einkorn) von Colfiorito gemacht. Der Pecorino kommt aus den Hügeln über Montone, und der Kaffee wird im Nachbardorf geröstet. Speiseraum mit Kamin, ein paar Tische draußen auf dem Vicolo Tipico, das gegenüber bergab führt. Geöffnet April-Okt., Mi Ruhetag. Via Roma 3, Tel. 075-9288040.