Dipl. oec. troph. Ulrike Gonder ist Diplom-Ökotrophologin und arbeitet als Wissenschaftsjournalistin, Autorin, Referentin und Trainerin. Seit Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der ketogenen Ernährung und zählt nach viel beachteten Veröffentlichungen zu den wenigen Keto-Expertinnen im deutschsprachigen Raum.
Prof. Dr. oec. troph. Nicolai Worm ist einer der führenden Ernährungswissenschaftler Deutschlands. Seit 2008 ist er Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHPG) in Saarbrücken. Er hat zahlreiche Bücher, Broschüren und Fachartikel verfasst. Einem breiten Publikum ist er durch seine Radio- und TV-Auftritte bei privaten und öffentlichen Sendern bekannt geworden. Seine Bücher zu der von ihm entwickelten »LOGI-Methode« sowie sein Buch Low Carb (riva, 2010) sind allesamt Bestseller. In seinem neuesten Werk unter dem Label »FlexiCARB« spricht er sich für eine kohlenhydratangepasste mediterrane Küche als gesündeste Ernährung für unseren modernen Lebensstil aus. Nicolai Worm lebt in München und Südfrankreich.
Heike Lemberger, Ökotrophologin und DSSV-Fitnesslehrerin, ist eine erfahrene Referentin und Trainerin. Seit über 20 Jahren arbeitet sie im Bereich Sporternährung an der Universität Hamburg im Fachbereich Bewegungswissenschaft. 2010 gründete sie zusammen mit Franca Mangiameli die essteam GbR. Die Ernährungsexpertin begeistert Führungskräfte und Mitarbeiter von Unternehmen ebenso wie Multiplikatoren aus der Gesundheitsbranche mit ihren praxisnahen und innovativen Vorträgen und Workshops. Selbst ist sie begeisterte Marathonläuferin.
1 Die Abkürzung LOGI steht für eine Ernährungsweise, die den Blutzuckerspiegel und den Insulinspiegel niedrig hält (engl.: LOw Glycemic and Insulinemic Diet) bzw. große Schwankungen verhindert.
2 Vaccensäure wird in konjugierte Linolsäuren (CLA, von engl.: Conjugated Linoleic Acids) umgewandelt, die möglicherweise krebsschützend und fettabbauend wirken. Sie kommen von Natur aus in Milch- und Fleischfett vor, vor allem bei Weidehaltung.
3 Z. B. weniger als 9 g bei 2.200 kcal täglich.
Ohne Fett ist keine gesunde Ernährung möglich! + Fett macht per se weder dick noch krank + Die LOGI-Ernährung empfiehlt gute tierische und pflanzliche Fette + Mit Fett gelingt es leichter, gesund zu essen, und es schmeckt besser + Es ist sinnvoll, mehr Lebensmittel mit (langkettigen) Omega-3-Fettsäuren und weniger Lebensmittel mit Omega-6-Fettsäuren zu essen + Öle mit viel einfach ungesättigten Fettsäuren (wie Oliven-, Raps-, Avocado-, Nussöle und Fleischfett) sind für eine gesunde Fettzufuhr günstig + Fette sättigen anhaltend + Fette liefern Energie und sind meist mit weiteren wichtigen Nähr- und Wirkstoffen vergesellschaftet (z. B. Vitamin E, Lezithin) + Fette verringern im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung die Risikofaktoren für etliche ernährungsabhängige Krankheiten + Dies gilt für tierische und pflanzliche Fettlieferanten: für Fleisch und Fisch, Milchprodukte und Käse, Eier und Butter, Sahne und Schmalz, Kokosfett und Avocados, Nüsse und Samen sowie all die herrlichen, delikaten Öle und Speisen, die sich daraus gewinnen lassen + Auch gesättigte Fettsäuren sind ein natürlicher und nützlicher Bestandteil unserer Lebensmittel + Einen besonders wertvollen Beitrag zur gesunden Ernährung leisten mit Sorgfalt gewonnene und behandelte Fette und Öle: ungehärtet, unraffiniert, ungebleicht, kalt gepresst und wo möglich aus kontrolliert biologischem Anbau.
Wie kaum ein anderer Bestandteil unserer Nahrung wurde und wird das Fett diskriminiert. Dabei ist Fett lebensnotwendig! Ohne Fett – im Essen und im Körper – wären wir mausetot. Dennoch liest man viel Negatives, wenn es ums Fett geht: Wir äßen noch immer zu viel davon, das falsche und überhaupt sei Fett eine äußerst dubiose Substanz, die uns dick und krank mache. Deswegen empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) noch immer, nur 30 Prozent der täglichen Kalorien in Form von Fett aufzunehmen (in Ausnahmefällen dürfen es auch mal 35 Prozent sein).
Das bedeutet für Durchschnittsmenschen mit wenig Bewegung und einem Kalorienverbrauch von 2.000 bis 2.400 Kilokalorien etwa 65 bis 80 Gramm Fett täglich. Das wiederum bedeutet: Gummibärchen statt Schokolade, Salzstangen statt Nüsschen, fettarme Saucen und Dressings anstelle von Vinaigretten. Es bedeutet, magere Milchprodukte, fettarmen Käse und Schinken ohne Fettrand zu essen und Öle, Streich- und Kochfette nur in homöopathischen Dosen einzusetzen.
Leben lässt es sich damit, keine Frage. Doch warum sollte man sich das antun? Wo doch längst klar ist, dass eine solche fettbegrenzte (und damit kohlenhydratreiche) Ernährungsweise weder besonders gesund noch besonders figurfreundlich ist!
Das zeigen nicht nur Hunderte wissenschaftliche Studien, sondern auch die Erfahrungen von mittlerweile vielen Tausend LOGI-Anhängern.
Bei der LOGI-Ernährung1 wird NICHT am Fett gespart (sondern bei den Kohlenhydraten), und das aus gutem Grund: Wir brauchen Fett zum Sattwerden und -bleiben, für den Geschmack, für die fettlöslichen Vitamine, für die Bildung zahlreicher Gewebshormone, die unseren Körper steuern und deshalb schlicht lebensnotwendig sind. Mit mehr Fett im Essen – mehr, als es die DGE empfiehlt – lassen sich zudem die Risikofaktoren für etliche chronische Zivilisationskrankheiten auf wohlschmeckende Art in den Griff bekommen.
Deswegen setzt LOGI neben viel Gemüse und reichlich Eiweiß auch auf ausreichend gesunde Fette. Wie das geht, welche Fette in welcher Menge gesund sind und welche Fette sich wie hoch erhitzen lassen, lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Übrigens: Das indische Wort Snehana steht sowohl für Fett als auch für Zuwendung.
Die Basis dieser Ernährungsform sind Gemüse, Salate, Pilze und in Maßen auch Obst. Gleich hier wird auch deutlich: LOGI macht Schluss mit fettarmer Magerkost. Hier dürfen Salate mit hochwertigen Ölen angemacht werden, Butter und Avocados sind nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Denn Fette sind lebensnotwendig, sie sättigen anhaltend und vermitteln den Geschmack vieler Speisen. Sie schmeicheln dem Gaumen, indem sie für ein angenehmes Mundgefühl oder eine cremige Konsistenz sorgen.
Auf der zweiten Stufe der Pyramide folgen die eiweißreichen Lebensmittel. Auch Eiweiß ist lebensnotwendig, es liefert dem Körper Baustoffe, sättigt gut und sorgt für lange Sattheit. Wie Fette verbessern auch eiweißreiche Lebensmittel den Blutdruck und die Blutfette, wenn sie Kohlenhydrate auf dem Teller ersetzen. Fleisch, Vollmilch, vollfette Milchprodukte, Käse und Eier dürfen täglich genossen werden, zweimal pro Woche sollte fetter Fisch auf den Tisch kommen. Zur Eiweißkategorie gehören auch Hülsenfrüchte und Nüsse. Wer LOGI vegetarisch möchte, konzentriert sich auf diese Eiweißquellen plus Milch und Eier.
Bei der LOGI-Ernährung werden die kohlenhydratreichen Lebensmittel reduziert: weil sie nicht lange satt halten, weil sie häufig eine geringere Nährstoffdichte als die anderen Lebensmittel aufweisen und weil sie sich ungünstig auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel auswirken können.
Weniger Kohlenhydrate bedeutet nicht nur, weniger Kuchen, Gebäck und vor allem weniger süße Getränke zu konsumieren. Es heißt auch, weniger Brot, Kartoffeln, Nudeln und Reis zu essen. Daher befinden sich diese Lebensmittel auf den beiden oberen, kleineren Pyramidenstufen. Es geht NICHT darum, sie gänzlich wegzulassen: Hie und da einige Kartöffelchen, eine Handvoll Nudeln, eine Praline zum Dessert oder ein Stück Zucker im Kaffee sind okay.
LOGI ist eine hochwertige mediterrane Ernährung, bei der die relativ wertlosen Stärke- und Zuckerlieferanten deutlich reduziert werden! Mit LOGI finden Genuss und Gesundheit endlich zueinander.
Übrigens: »Die untere Zufuhrgrenze für Nahrungskohlenhydrate, die mit dem Leben noch vereinbar ist, ist anscheinend null, vorausgesetzt, es werden ausreichende Mengen Eiweiß und Fett konsumiert.«
— aus den Dietary Recommended Intakes (DRI), den US-amerikanischen Ernährungsempfehlungen
Rund ums Fett kursieren eine Reihe von Begriffen wie »gesättigt«, »ungesättigt«, »trans« und »Omega«. Sie finden sich in jedem Zeitungsartikel über gesunde Ernährung, doch kaum jemand weiß genau, was sie bedeuten und was sie mit unserer Gesundheit zu tun haben. Deswegen stellen wir Ihnen jetzt die wichtigsten »fetten« Begriffe kurz vor.
Das weiß jedes Kind: Fette erzeugen Fettflecken und Fettaugen auf der Suppe. Weil Fett leichter als Wasser ist und sich nicht gerne mit ihm mischt, schwimmen die Fettaugen oben.
Fette – egal, ob jene in der Wurst, im Kuchen, im Olivenöl oder im Hüftspeck – bestehen aus Glyzerin (dem Frostschutzmittel) und aus Fettsäuren. Weil an jedem Glyzerin meist drei Fettsäuren hängen, heißen die Fette auf Fachchinesisch TRIglyzeride.
Übrigens: Bei Zimmertemperatur flüssige Fette nennt man Öle!