© 2021 Christoph-Maria Liegener
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
Cover-Bild: Shutterstock
ISBN:
9783753487038
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Ein Hund kann plötzlich sprechen! Was hat er seinem Herrchen zu sagen? So geht es los. Von Hundequälerei erzählt Wuffi und klärt einige Missverständnisse zwischen Mensch und Tier auf, die es in seinen Augen zu geben scheint.
Die Problematik der Hundehaltung durch die Menschen wird in dieser Satire aufs Korn genommen. Ein sensibles Thema. Um mich nicht allzu unbeliebt zu machen, habe ich die Form der Satire gewählt, in der Hoffnung, Narrenfreiheit gewährt zu bekommen. Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
Und natürlich stellt nicht alles, was der Hund in dieser Satire sagt, meine Meinung dar. Ferner glaube ich felsenfest daran, dass die meisten der Betroffenen Humor haben. Wer seinen Hund aufrichtig liebt, kann kein schlechter Mensch sein. Die Liebe ist ein Geschenk, das seinen Wert in sich selbst trägt. Sie ist, wenn sie echt ist, heilig. Nicht die Wirkung ist entscheidend, sondern die Absicht. Also: Absolution für die Hundehalter!
Kann die Liebe zu Hunden der Liebe zu Menschen gleichgestellt werden? Vor dem Gesetz sind Hunde Sachen. Wer einen fremden Hund tötet, begeht eine Sachbeschädigung. Diese Gesetzeslage dürfte bei Hundebesitzern auf Unverständnis stoßen. Sie sehen weit mehr in einem Hund als eine Sache. Dazu müssen sie nicht einmal Buddhisten sein und in dem Hund die Seele eines Verstorbenen wiedererkennen. Auch der Heilige Franz von Assisi hat mit den Tieren gesprochen.
Letztlich ist für einen Menschen der Hund das, was dieser Mensch in ihm sieht, und das wird meistens mehr als eine Sache sein. Die Liebe zu einem Hund ist nicht vergleichbar mit der Liebe zu Sachen, die es auch geben mag.
In den wenigsten Fällen würden sich die Ereignisse so abspielen wie in der vorliegenden Satire. Es ist alles maßlos übertrieben, aber das dürfte in dieser Literaturform wohl erlaubt sein.
Danken möchte ich vor allem meiner Familie für die fortwährende Unterstützung.
Christoph-Maria Liegener
Wuffi bellte und Herrchen stand folgsam auf. Herbert hieß der gutmütige Hundebesitzer, der genau wusste, was er zu tun hatte: Er musste jetzt mit Wuffi Gassi gehen. Lust hatte er nicht, aber die Pflicht rief. Missmutig nahm er die Leine und machte sich auf den Weg.
Es zog sich hin. Als Rüde musste Wuffi an möglichst vielen Stellen des Weges sein Revier markieren. Überall fand er etwas zu schnüffeln und sah Herbert dabei bedeutungsvoll an. Herbert glotzte verständnislos. So ging das nicht. Er verstand nicht, was der Hund ihm sagen wollte. Wenn der Hund doch nur sprechen könnte! Er hätte seinem Herrchen sicher einiges zu erzählen gehabt. Allein, was er all den Gerüchen entnahm. Menschen würden es nie verstehen. Menschen konnten nicht ordentlich riechen.
Für Herbert blieb es langweilig.
Als sie zurück waren, stellte er Wuffi den gefüllten Fressnapf hin und machte sich selbst auch einen Snack.
„Schmeckt es dir?“, fragte er.
Der Hund sah ihn mit seinen treuen Augen an, als wollte er sagen:
„Vielen Dank, Herrchen.“
Leider konnte er nichts Derartiges sagen, weil Hunde normalerweise nicht sprechen können. Warum war das bloß so? Herbert wünschte sich, mit seinem Hund sprechen zu können.