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Sara Orwig, Joanne Rock, Laurie Wilde, Debra Webb

BACCARA EXTRA BAND 13

IMPRESSUM

BACCARA EXTRA erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

Cora-Logo Redaktion und Verlag:
Postfach 301161, 20304 Hamburg
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Fax: +49(0) 711/72 52-399
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© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARA EXTRA
Band 13 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

© 2009 by Sara Orwig
Originaltitel: „Montana Mistress“
erschienen bei: ilhouette Books, Toronto
in der Reihe: DESIRE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Valeska Schorling
Deutsche Erstausgabe 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe COLLECTION BACCARA, Band 300

© 2003 by Joanne Rock
Originaltitel: „Wild and Wicked“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: BLAZE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Stefanie Aigner
Deutsche Erstausgabe 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe COLLECTION BACCARA, Band 250

© 2002 by Laurie Vanzura
Originaltitel: „Sexy, Single and Searching“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: LOVE & LAUGHTER DUETS
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Birgit Hannemann
Deutsche Erstausgabe 2010 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe COLLECTION BACCARA, Band 289

© 2004 by Debra Webb
Originaltitel: „Romancing the Tycoon“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: AMERICAN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Roman Poppe
Deutsche Erstausgabe 2011 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe COLLECTION BACCARA, Band 302

Abbildungen: Harlequin Books S.A., alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 06/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733724313

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

 

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Gefährlich sexy - verboten reich

PROLOG

„Wir haben jetzt August. Wie ihr wisst, läuft im Mai die Frist für unsere Wette ab“, erinnerte Chase Bennett seine beiden Lieblingscousins, mit denen er sich gerade in der VIP-Lounge des Chicagoer Flughafens befand. „Wart ihr denn auch schön fleißig?“

„Mach dir unseretwegen mal keine Sorgen“, antwortete Matt Rome grinsend. „Kümmere dich lieber um deine eigenen Angelegenheiten.“

„Unser Frischvermählter hier war bisher bestimmt nicht sehr erfolgreich. Er ist viel zu verliebt, um noch klar denken, geschweige denn Geld machen zu können“, neckte Chase seinen Cousin Jared.

„Bestimmt hat er Megan nur geheiratet, um an ihr Vermögen zu kommen“, witzelte Matt und warf einen Blick auf die Uhr.

„So weit würde ja wohl keiner von uns gehen, nur um eine Wette zu gewinnen!“, protestierte Jared. „Ich hätte selbst nie damit gerechnet zu heiraten, aber das Leben steckt eben voller Überraschungen. Und ob ihr es glaubt oder nicht, aber ich habe Megan keineswegs wegen ihres Geldes geheiratet, obwohl es natürlich ein hübscher Nebengewinn ist. Und ich werde gewinnen, Hochzeit hin oder her.“

Chase trank seinen Kaffee aus. „Ich bin froh, dass wir zufällig alle zur gleichen Zeit in Chicago sind. Ihr zwei macht euch nämlich ganz schön rar. Wenn du Wyoming öfter mal verlassen würdest, Cowboy, könnten wir uns viel häufiger sehen“, sagte er zu Matt.

„Kann ich jederzeit einrichten. Sagt nur, wann und wo“, antwortete Matt, trank ebenfalls aus und stand auf. „Mein Flugzeug wartet schon, ich muss los. Es war schön, euch wiederzusehen.“

Jared erhob sich und warf ein paar Geldscheine auf den Tisch. „Das ist für die Drinks. Dann bis Weihnachten. Mal sehen, wer von euch bis dahin das Handtuch geschmissen hat. Wie schon gesagt, ich werde im Mai der Sieger sein.“

„Wenn du dich da mal nicht täuschst“, antwortete Chase grinsend.

„Freue dich nicht zu früh. Dass du in Montana Öl entdeckt hast, hat gar nichts zu sagen. Solange du noch nicht gebohrt hast, weißt du schließlich nicht, um wie viel Öl es sich überhaupt handelt.“

„Träum ruhig weiter“, antwortete Chase gut gelaunt. Wortwechsel dieser Art waren typisch für die drei Cousins, die schon seit ihrer frühen Kindheit oft miteinander in Wettstreit traten. Zum Abschied schüttelten sie einander die Hände. „Es war toll, euch wiederzusehen“, sagte Chase. „Dieses Jahr haben wir uns erstaunlich oft getroffen, aber Jareds Hochzeit hat natürlich auch dazu beigetragen.“

„Mit so etwas braucht ihr bei mir allerdings nicht rechnen“, verkündete Matt. „Ich bin eingefleischter Junggeselle.“

„Da kann ich mich nur anschließen“, sagte Chase. „Jared, dir gilt unser all unser Mitleid.“

„Ihr habt ja keine Ahnung, was ihr verpasst“, antwortete Jared genießerisch. Chase und Matt verdrehten nur die Augen.

„Geh du nur zurück zu deiner Frau“, sagte Chase. „Matt und ich werden derweil unser Junggesellenleben genießen.“ In der Halle blieben die drei noch kurz stehen. „Ich habe gleich eine Verabredung und muss daher weiter“, erklärte Chase. „Aber ich bleibe noch zwei Tage in der Stadt, bevor ich nach Montana zurückkehre.“

„Dann sehen wir uns noch, Chase“, antwortete Matt. „Pass auf dich auf.“

Nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, ging Chase zu seiner schon bereitstehenden Limousine; in Gedanken war er noch bei dem Gespräch mit seinen Cousins. Er war fest entschlossen, die Wette zu gewinnen. Seine Chancen standen gut, aber es würde ein harter Kampf werden, und Jareds unerwartete Hochzeit hatte der Sache eine überraschende Wendung verliehen. Chase konnte noch immer kaum glauben, dass Jared wirklich verheiratet war. Für Chase war die Ehe definitiv nichts. Nie würde er in diese Falle tappen.

1. KAPITEL

„Sei nett zu dem Mann“, äffte Laurel Tolson im Auto die Worte ihres Hotelmanagers Brice Neilson nach. „Der Mann hat gut reden!“ Sie warf einen Blick auf ihren nackten Ringfinger, an dem vor Kurzem noch Edward Varnums Verlobungsring gesteckt hatte. Wütend presste sie die Lippen zusammen.

Und jetzt bekam sie es schon wieder mit einem reichen Playboy zu tun! Diesmal handelte es sich um den Ölmagnaten Chase Bennett, der aus beruflichen Gründen ihre Geburtsstadt Athens in Montana aufsuchte. Laurel wollte absolut nichts mit ihm zu tun haben, aber leider musste sie ihn und seine Angestellten in den nächsten Wochen verköstigen und unterhalten. Und sie musste freundlich zu ihm sein, so freundlich, wie Brice von ihr verlangt hatte.

Sie warf einen Blick auf die Uhr. In weniger als zwei Stunden musste sie zurück ins Hotel, um Chase Bennett zu empfangen. Wahrscheinlich würde er genauso protzig anreisen wie ihr einstiger Verlobter, nämlich in einer Limousine und mit jeder Menge Personal.

Bei der Fahrt durch die kleine Stadt wurde Laurel wieder bewusst, in was für einer schönen Umgebung sie aufgewachsen war. Athens war lange nicht so laut und unruhig wie Dallas, wo sie inzwischen lebte. Alte Walnussbäume und Pinien säumten die Straßen, und große Rasenflächen umgaben zweistöckige Holzhäuser, bei deren Anblick ihr immer ganz warm ums Herz wurde.

Laurel bog auf den Parkplatz des Krankenhauses ein. Hoffentlich war ihr Vater inzwischen endlich aus dem Koma erwacht. Wie immer, wenn sie an ihn dachte, krampfte sich ihr der Magen zusammen. Es war schwer zu ertragen, diesen so vitalen und starken Mann hilflos in einem Krankenhausbett liegen zu sehen.

Laurel holte tief Luft und straffte die Schultern. Sie liebte ihren Vater – wie alle, die ihn kannten. Er war eine elegante Erscheinung, sehr humorvoll, und sprühte geradezu vor Energie und Charme – so war es jedenfalls bis zu seinem Schlaganfall vor einem Monat gewesen.

Beim Einparken hörte Laurel plötzlich das laute Knattern eines Motorrads. Sie warf einen Blick über die Schulter und sah einen tief gebräunten Mann auf einer Harley an sich vorbeirasen. Sein dunkles Haar war vom Wind zerzaust, er hatte ein rotes Tuch um die Stirn gebunden und trug enge Jeans und ein T-Shirt. Irritiert runzelte sie die Stirn, hatte den Mann jedoch bereits vergessen, als sie aus dem Auto stieg.

Im Krankenhaus nickte sie dem Empfangspersonal kurz zur Begrüßung zu und eilte durch den leeren Flur zum Fahrstuhl. Sie stieg ein und drückte auf den Knopf für den fünften Stock. Die Türen schlossen sich, doch kurz bevor sie einander berührten, schob plötzlich jemand einen Fuß dazwischen.

Die Türen öffneten sich automatisch, und ein Mann in Stiefeln stieg ein. Laurel erkannte in ihm sofort den Biker von vorhin. Der Mann sah wirklich unglaublich attraktiv aus. Sie konnte den Blick gar nicht wieder von ihm losreißen. Er war groß und breitschultrig, das enge T-Shirt schmiegte sich um seinen muskulösen Oberkörper, und die Jeans betonten seine schmalen Hüften. Das windzerzauste dunkle Haar machte ihn noch anziehender. Langsam schob er seine Sonnenbrille nach oben und sah sie aus grünen Augen an. Sein Blick war einfach atemberaubend. Bestimmt erlagen die Frauen diesem Kerl gleich scharenweise. Laurel stand wie gebannt da. Die Luft knisterte förmlich zwischen ihnen. Ob sich der Kerl seiner Ausstrahlung auf Frauen eigentlich bewusst war? Was für eine Frage, natürlich war er das!

Der Mann lächelte, wobei sich die Linien um seine Mundwinkel vertieften und sein Gesicht weicher wurde. Auch sein Lächeln war einfach umwerfend. Wahrscheinlich brachte er die Frauenherzen damit genauso mühelos zum Schmelzen wie mit seinen Schlafzimmeraugen.

„Hi“, sagte er mit tiefer Stimme.

„Guten Morgen“, antwortete Laurel steif und versuchte sich zu erinnern, ob sie ihn schon einmal irgendwo gesehen hatte. Aber das konnte nicht sein. Jemanden wie ihn hätte sie bestimmt nicht vergessen.

„Können Sie mir zufällig sagen, wo das Tolson Hotel liegt?“

Laurel nickte verblüfft, da sie direkt von dort kam. „Ja, Sie sind gar nicht weit davon entfernt. Es liegt nur zwei Blocks westlich von hier.“ Außerstande, ihre Neugier noch länger zu zügeln, fragte sie: „Ich habe Sie hier noch nie gesehen. Besuchen Sie jemanden?“

„Einer meiner Freunde hatte eine Notoperation an der Gallenblase. Sie können mich ja gern zu ihm begleiten, wenn Sie mir nicht glauben“, antwortete er mit einem belustigten Funkeln in den Augen. Laurel wurde rot.

„Tut mir leid, aber man sieht in diesem Krankenhaus nicht oft Fremde. Normalerweise kennt hier jeder jeden.“ Der Fahrstuhl blieb im zweiten Stock stehen. Die Türen öffneten sich, doch der Fremde machte keinerlei Anstalten zu gehen. Laurel sah ihn verwirrt an. Er lächelte nur.

„Müssen Sie nicht aussteigen?“, fragte sie.

„Ich habe gerade beschlossen, mit Ihnen weiterzufahren, damit wir uns noch etwas unterhalten können. Ich hätte nicht damit gerechnet, ausgerechnet hier einer so schönen Frau zu begegnen, und habe noch ein paar Minuten Zeit. Und mir ist aufgefallen, dass Sie keinen Ring am Finger tragen.“

„Sie sind ein guter Beobachter.“

„Würden Sie mich vielleicht ein wenig durch die Innenstadt führen, wenn Sie hier fertig sind? Ich bin nämlich neu hier. Außer besagtem Freund kenne ich niemanden. Ich lade Sie auch hinterher zum Essen ein.“

Laurel lächelte höflich. „Zwei Blocks hinter dem Hotel liegt die Touristeninformation. Dort können Sie eine Stadtführung buchen und sich sämtliche Fragen zur Stadt beantworten lassen.“

„Das ist aber nicht das, was ich will“, antwortete er belustigt. „Wenn Sie nur deshalb Bedenken haben, weil Sie mich nicht kennen, erzähle ich Ihnen gern etwas von mir. Und in der Öffentlichkeit besteht außerdem keine Gefahr für Sie.“

„Danke, aber ich habe noch anderweitige Verpflichtungen. Versuchen Sie es bitte bei der Touristeninformation.“

„Heißt das etwa, dass wir uns nie wiedersehen, wenn Sie im fünften Stock ausgestiegen sind?“

„Ich fürchte, ja“, antwortete Laurel lächelnd und ging einen Schritt zur Tür. „Sie werden darüber hinwegkommen“, fügte sie hinzu. Der Mann kam ein Stück näher, und sie atmete den Duft seines verführerischen Aftershaves ein.

„Sie brechen mir das Herz“, sagte er mit gesenkter Stimme. „Wie heißen Sie eigentlich?“

„Ich halte es für das Beste, wenn wir Fremde bleiben. Sie finden unter Garantie eine andere Fremdenführerin.“

„Wie kommen Sie denn darauf?“, fragte er mit gespielter Unschuld.

Laurel musste lachen. „Die Menschen hier sind sehr hilfsbereit, und Sie sind nicht gerade schüchtern“, antwortete sie. Sie verspürte keinerlei Lust, ihn in seiner Eitelkeit noch zu bestärken.

Er lächelte. „Nun ja, Sie leben offensichtlich hier. Bestimmt sehen wir uns schon bald wieder.“

„Kann schon sein.“ Beim Anblick seiner grünen Augen erlag Laurel beinahe doch der Versuchung, ihm seinen Wunsch zu erfüllen. Vielleicht konnte der Fremde ihr ja dabei helfen, über die Trennung von Edward hinwegzukommen.

Doch bevor sie eine Entscheidung treffen konnte, war der Fahrstuhl bereits im fünften Stock angekommen. Laurel stieg aus.

„Auf Wiedersehen, bis zum nächsten Mal!“, rief der Mann ihr hinterher.

Sie winkte ihm zum Abschied zu und machte sich auf den Weg zu ihrem Vater.

Die nächste Stunde verbrachte sie mit einem Gefühl der Hilflosigkeit an seinem Bett. Immer wieder warf sie einen Blick auf die Monitore, die seinen unveränderten Zustand aufzeichneten.

„Dad“, flüsterte sie und berührte seine Hand. „Ich bin es, Laurel. Bitte komm zu uns zurück.“ Tränen schossen ihr in die Augen. „Ich werde übrigens das Hotel verkaufen. Wir haben sogar schon einen potenziellen Käufer gefunden.“

Da sie wusste, dass ihr Vater sie nicht hören konnte, schwieg sie wieder. Er war ein toller Mann, hatte aber eine große Schwäche, wie sich zwei Jahre nach dem Tod ihrer Mutter herausgestellt hatte: Er war ein Spieler. In welchem Ausmaß, hatte Laurel leider erst nach seinem Schlaganfall erfahren.

Die Entdeckung war ein echter Schock gewesen. Sie hatte feststellen müssen, dass das Tolson Hotel mit horrenden Hypotheken belastet war und ihr Vater zusätzlich noch einen Kredit auf die Familienranch aufgenommen hatte.

Bevor er ins Koma gefallen war, hatte Laurel ihm versprochen, sich um alles zu kümmern. Danach war nichts mehr wie vorher.

Von Laurels Familie abgesehen, wussten nur Brice und die Bank über die Hypotheken und Kredite Bescheid, und dass sie zur Tilgung von Spielschulden aufgenommen worden waren, war nur dem Bankdirektor, einem langjährigen Freund der Tolson-Familie, bekannt.

Laurel hatte jetzt keine andere Wahl, als das Tolson Hotel und die Tall T Ranch zu verkaufen, wenn sie die Hypotheken und den Kredit tilgen wollte. Sie konnte nur hoffen, danach noch genug Geld für ein gemeinsames Haus in Dallas und die Collegekosten für ihre Schwestern übrig zu haben. Daher musste sie so viel wie möglich bei dem Verkauf herausschlagen.

Sie betete insgeheim, dass die Bank Stillschweigen über die Gründe des Verkaufs bewahrte, bis alles unter Dach und Fach war.

Laurel warf einen Blick auf die Uhr, nahm ihre Handtasche und stand auf. „Ich fahre jetzt ins Hotel zurück. Ich liebe dich.“ Sie bückte sich und küsste ihren Vater auf die Wange.

Sich die Tränen aus den Augen wischend, verließ sie das Zimmer und eilte zum Auto. Nachdem sie ein paar Besorgungen gemacht hatte, rief sie ihre Großmutter und ihre jüngeren Schwestern auf der Ranch an, besprach ein paar wichtige Dinge mit dem Vorarbeiter und fuhr schließlich zum Tolson Hotel zurück. Das opulente sechsstöckige Gebäude war mehr als hundert Jahre zuvor von ihrem Urgroßvater erbaut worden. Liebevoll betrachtete Laurel auf dem Weg durch die Lobby die alten Orientteppiche auf den polierten Kastaniendielen, die Topfpalmen und die dunkelroten Ledermöbel. Sie entdeckte Brice und winkte ihn zu sich ins Büro.

Kurz darauf trat er ein und setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl. Als Laurel ihre Handtasche in dem handgeschnitzten Mahagonischreibtisch verstaute, stellte sie fest, dass Brice sich eigens für die Ankunft Chase Bennetts in Schale geworfen hatte.

„Ihre Hoheit sind also noch nicht erschienen?“, fragte Laurel.

„Ich weiß, dass du gerade viel Stress hast, Laurel, aber bitte reiß dich ihm gegenüber zusammen.“ Brice glättete sein rotes, akkurat gescheiteltes Haar und schüttelte den Kopf. „Möglicherweise wird Chase Bennetts Auftauchen hier sich nach allem, was passiert ist, als Segen herausstellen. Der Verkauf des Hotels könnte deine ganzen Probleme mit einem Schlag lösen.“

„Ich weiß.“ Laurel seufzte und setzte sich. „Aber irgendwie rechne ich bei ihm mit einer Zweitausgabe von Edward.“

„Selbst wenn du damit recht hättest, bleibt dir keine andere Wahl, als ihn bei Laune zu halten. Chase Bennett hat Milliarden, und er will hier unbedingt Immobilien kaufen. Also beiß die Zähne zusammen und lächle. Das dürfte dir eigentlich nicht so schwerfallen. Immerhin ist er ein gutaussehender Junggeselle.“

„Danke, Brice, aber das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann, ist ein weiterer Playboy.“ Laurel schüttelte sich.

Bittend hob Brice die gefalteten Hände.

„Ist das denn so schwer zu verstehen?“, fragte sie aufgebracht.

„Reiß mir doch nicht gleich den Kopf ab! Ich meine ja nur. In deiner jetzigen Situation solltest du dir die Option auf einen reichen Freund oder Ehemann vielleicht offen lassen.“

Laurel schüttelte vehement den Kopf. „Tut mir leid, dass ich dich angefahren habe, aber noch so ein Typ wie Edward ist das Geld nicht wert. Ich schaffe es auch allein.“

„Wie geht es deinem Vater übrigens?“

„Unverändert. Danke der Nachfrage.“

„Er wird es bestimmt schaffen.“

Brice war wie immer ein unverbesserlicher Optimist. „Ist im Hotel so weit alles für Chase Bennetts Ankunft vorbereitet?“, fragte Laurel.

„Alles bestens. Das Hotel ist auf Hochglanz poliert, und wir sind so gut wie ausgebucht, auch wenn Bennett das vermutlich gleichgültig ist. Schließlich will er nur seine Angestellten hier unterbringen.“ Mit einem Blick auf die Uhr stand Brice auf. „Ich gehe mal in die Küche, um die Lieferungen zu kontrollieren.“

„Danke für deine Hilfe“, sagte Laurel und erhob sich ebenfalls.

„Keine Ursache, das ist schließlich mein Job. Und bitte denk daran …“

„… nett zu Bennett zu sein, ich weiß“, antwortete Laurel. „Ich versuche mein Bestes. Schließlich bin ich auf den Verkauf des Hotels angewiesen.“

Kurz darauf fuhr sie mit dem Fahrstuhl ins oberste Stockwerk des Hotels zu ihrer Suite. Es befanden sich noch zwei weitere Suiten dort. Beide hatte Chase Bennett gebucht.

Als Laurel ausstieg, warf sie einen Blick zur Seite und sah zu ihrer Überraschung plötzlich den Biker von vorhin aus dem zweiten Fahrstuhl treten. Die Sonnenbrille verbarg seine Augen, und er hatte kein Gepäck bei sich.

„Wie ich sehe, haben Sie das Hotel bereits gefunden“, sagte sie und fragte sich, was zum Teufel er eigentlich hier machte. War er ihr etwa gefolgt?

Der Mann nahm die Brille ab und drehte sich zu ihr um. Als ihre Blicke sich trafen, flackerte wieder die gleiche erotische Spannung zwischen ihnen auf wie vorhin, diesmal war sie sogar noch intensiver.

„Ja, danke“, antwortete er lässig und schlenderte auf Laurel zu, bis er fast genau vor ihr stand.

„Tut mir leid, aber dieses Stockwerk ist schon besetzt“, erklärte sie. „Sämtliche Suiten hier sind reserviert.“

Der Fremde zog einen Mundwinkel hoch. „Seltsam, an der Rezeption hat man mich in den sechsten Stock geschickt.“

Laurel lächelte höflich. „Wie lautet denn Ihre Zimmernummer?“, fragte sie. „Vielleicht sind Sie ja nur ein Stockwerk zu weit gefahren.“

Der Biker wühlte in seiner Hosentasche herum. „Ob Sie es glauben oder nicht, aber ich habe eine Suite im sechsten Stock.“

„Ich glaube Ihnen ja“, antwortete sie und musterte ihn verstohlen. Rote Warnlichter tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Dieser gutaussehende sexy Fremde war einfach zu anziehend für ihren Geschmack. Sie musste dringend einen Bogen um ihn machen, auch wenn die meisten Frauen diese Meinung wahrscheinlich nicht teilten.

„Arbeiten Sie vielleicht für Chase Bennett?“, fragte sie.

„Irgendwie schon. Vielleicht sollte ich mich langsam mal vorstellen“, antwortete er und streckte die Hand aus. Seine grünen Augen funkelten boshaft, vielleicht weil er ihr die Abfuhr von vorhin verübelte.

„Mein Name ist Chase Bennett“, sagte er und nahm ihre Hand in seine.

2. KAPITEL

Geschockt starrte Laurel ihn an. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass er noch immer ihre Hand hielt. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.

„Großer Gott! Sie sehen gar nicht so aus wie auf den Fotos! Ich habe heute Morgen anscheinend einen furchtbaren Fehler gemacht“, platzte es aus ihr heraus. Zu allem Überfluss spürte sie auch noch, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss.

„Das können Sie ganz leicht wiedergutmachen“, antwortete er mit gesenkter Stimme. Sein zweideutiger Tonfall brachte ihren Körper erneut zum Kribbeln. Plötzlich verspürte sie den Drang, ebenfalls mit ihm zu flirten.

„Und womit?“, fragte sie lasziv und schlug die Augen auf. Er zog eine Augenbraue hoch und sah sie mit unverhohlenem Verlangen an.

„Indem Sie heute mit mir essen gehen.“

„Mit Vergnügen. Und obendrein werde ich Ihnen die Stadt zeigen“, antwortete Laurel. Sanft strich er mit dem Daumen über ihren Handrücken. Plötzlich stieg ein Gefühl der Abneigung in Laurel auf. Noch so ein reicher Frauenheld! Instinktiv wollte sie zurückweichen, aber schließlich durfte sie es sich nicht mit ihm verscherzen, wenn er das Hotel kaufen sollte.

„Also abgemacht“, sagte er. „Und wie heißen Sie?“

Errötend wurde Laurel bewusst, dass sie ganz vergessen hatte, sich vorzustellen. „Entschuldigen Sie, anscheinend mache ich bei Ihnen heute alles falsch.“

„Aber nicht doch“, antwortete er freundlich. „Ich kann schließlich nicht erwarten, dass Sie mich aufgrund irgendwelcher Zeitungsfotos wiedererkennen.“ Er strich sich das Haar aus der Stirn. Jetzt nahm Laurel die Ähnlichkeit sogar wahr, aber sie hätte den Biker beim besten Willen nicht mit Chase Bennett in Verbindung gebracht.

„Ich bin Laurel Tolson“, antwortete sie.

„Gehören Sie etwa zu der Familie, der das Hotel gehört?“, fragte er.

„Ja. Sie haben zwei Suiten in diesem Stockwerk reserviert.“

„Ich dachte, ich hätte den ganzen Stock für mich allein“, antwortete er überrascht.

Laurel schüttelte den Kopf. „Es gibt hier drei Suiten, eine große und zwei kleinere, von denen ich eine bewohne. Aber wenn Sie das ganze Stockwerk wollen…“

„Nein, so ist es viel besser“, unterbrach er sie und senkte verschwörerisch die Stimme. „Dann sind wir ganz unter uns.“

„Sie haben beide Suiten für sich allein gebucht?“, fragte Laurel erstaunt.

„Ja, ich bin gern für mich und habe gerne viel Platz. Hören Sie, ich würde mich jetzt gern umziehen. Hätten Sie in etwa einer halben Stunde Zeit, mir das Hotel zu zeigen?“

„Natürlich“, antwortete sie und entzog ihm ihre Hand. „Wir werden im Hotelrestaurant essen, selbstverständlich aufs Haus.“

„Eigentlich hatte ich Sie zum Essen eingeladen und nicht umgekehrt“, antwortete er belustigt.

„Ein andermal vielleicht. Heute möchte ich Ihnen mein Hotel schmackhaft machen“, entgegnete Laurel lächelnd. Bennett lächelte so verführerisch zurück, dass ihre Knie plötzlich butterweich wurden.

„Das wäre also auch abgemacht“, sagte er und warf einen Blick auf die Uhr. „Sagen wir um drei? Welche Tür ist Ihre?“

„Wenn Sie mir Ihre Schlüsselkarte geben, zeige ich Ihnen erst einmal Ihre Suiten“, sagte Laurel und hielt die Hand auf.

Chase Bennett legte zwei Plastikkarten auf ihre Handfläche. Laurel lief den Flur entlang und öffnete die erste Tür. Chase Bennett hielt sie ihr auf, und sie ging an ihm vorbei in die Suite. „Und? Was sagen Sie?“, fragte sie und drehte sich zu ihm um.

„Sie übertreffen meine kühnsten Erwartungen“, antwortete er, den Blick auf sie gerichtet.

Laurel mahnte sich zur Geduld und lächelte höflich. „Ich meinte eigentlich die Suite.“

„Ach so, die Suite“, antwortete er, als habe er außer ihr alles andere um sich herum vergessen. Dann sah er sich um. Auch Laurel warf einen prüfenden Blick auf das Zimmer. Zufrieden stellte sie fest, dass man eine Flasche Champagner kaltgestellt und einen Teller mit Hors d’Oeuvres bereitgestellt hatte.

Zwei Vasen mit frischen Schnittblumen sorgten für eine wohnliche Atmosphäre. Sie und das Hotelpersonal hatten wirklich ihr Bestes gegeben. Chase musterte die Marmor- und Mahagonitische, die Gemälde in vergoldeten Rahmen, den steinernen Kamin und richtete den Blick dann wieder auf sie.

„Sehr hübsch“, antwortete er.

„Danke. Auch wenn das Hotel sehr alt ist, haben wir den Anspruch, erstklassig zu sein. Außerdem ist es uns gelungen, das historische Ambiente zu wahren.“

„Das Hotel gefällt mir wirklich ausgezeichnet. Ich habe gehört, dass Sie unten sogar Sitzungszimmer haben. Gibt es hier in der Suite auch einen Schreibtisch?“, fragte er und streifte durch das Zimmer wie eine Katze, die ihr neues Zuhause erkundete.

„Ja, im Schlafzimmer“, antwortete Laurel und bedeutete ihm, ihr zu folgen. „Wir können ihn natürlich jederzeit umstellen.“ In der Mitte des Schlafzimmers blieb sie stehen und zeigte auf einen antiken Rosenholzschreibtisch. Ihr Blick wurde plötzlich wie magisch von dem Kingsize-Bett aus Kirschholz angezogen.

Die Hände in die Hüften gestemmt, sah Chase sich um. Er wirkte in dem großen Zimmer ebenso präsent wie in dem kleinen Krankenhausfahrstuhl vorhin.

„Das ist nicht nötig“, sagte er.

„Gut. Wenn Sie mir bitte folgen würden, zeige ich Ihnen jetzt die andere Suite.“

Mit ausgestreckter Hand kam Chase Bennett auf sie zu. „Keine Umstände bitte. Geben Sie mir einfach die Karte. Gibt es eine Verbindungstür zwischen den beiden Suiten?“

„Leider nein. Ich würde Ihnen gern die Tür Ihrer anderen Suite zeigen, damit Sie nicht aus Versehen vor meiner landen.“

„Wäre das denn so schlimm?“, fragte er.

„Ich habe keine Angst vor Ihnen, falls Sie das meinen, Mr. Bennett“, antwortete sie scharf.

Bennett kam näher und ließ einen Finger über ihre Schulter gleiten. Wieder nahm sie sein Aftershave wahr. Laurel musste sich eingestehen, dass seine körperliche Nähe sie alles andere als kaltließ. Seine Berührung weckte überraschend ihre Begierde.

„Lassen Sie das ‚Mr. Bennett‘“, sagte er. „Bitte nennen Sie mich Chase. Wir werden in Zukunft viel miteinander zu tun haben, und das nicht nur geschäftlich.“

„Ich ziehe ein rein geschäftliches Verhältnis vor“, erklärte Laurel energisch.

„Warum?“, fragte er und spielte mit einer der Haarsträhnen, die sich aus ihrer Haarspange gelöst hatten. „Sie sind eine schöne Frau und ich ein Mann. Ich möchte Sie besser kennenlernen.“

Laurel lachte. „Das geht mir ein bisschen zu weit. Trotzdem freue ich mich auf unser Abendessen.“

Spielerisch berührte Chase ihren Mundwinkel. „Ich werde Sie öfter zum Lachen bringen. Sie haben ein tolles Lächeln.“

„Danke“, antwortete sie und ging zur Tür.

„Zeigen Sie mir noch, welche Suite Ihre ist?“

Laurel ging in den Flur und zog ihre Schlüsselkarte aus der Tasche. „Gleich da drüben“, antwortete sie. „Wie geht es eigentlich Ihrem Freund im Krankenhaus?“

„Gut. Würde er hier in der Nähe wohnen, hätte man ihn heute schon entlassen, aber so habe ich dafür gesorgt, dass er noch mindestens zwei Tage im Krankenhaus bleiben kann. Nach seiner Entlassung wird er mit dem Firmenflugzeug nach Hause gebracht.“

„Freut mich, dass es ihm besser geht.“

„Darf ich mal sehen, wie Sie wohnen?“, fragte Chase.

„Natürlich“, antwortete Laurel, erleichtert, dass sie vorhin noch rasch aufgeräumt hatte. Sie öffnete die Tür zu ihrer Suite und betrat mit ihm ein kleines Wohnzimmer mit blau gepolsterten Mahagonimöbeln.

Chase kam auf sie zu. „Ich freue mich auf unser Essen heute. Vorhin im Krankenhaus hatte ich nämlich schon befürchtet, tagelang nach Ihnen suchen zu müssen, bis ich Sie wiederfinde.“

Laurel lächelte. „Sie hätten tatsächlich nach mir gesucht? Wie schmeichelhaft.“

„Sie sind eine wunderschöne Frau, und zwischen uns hat es ganz schön gefunkt, wie Sie bestimmt schon bemerkt haben“, antwortete er. „Außerdem haben Sie mich mit ihrer Ablehnung herausgefordert. Wie hätte ich da widerstehen können?“

„Habe ich nicht, Chase“, antwortete sie. Jetzt nannte sie ihn plötzlich doch bei seinem Vornamen. Sie musste wirklich auf der Hut vor ihm sein.

„Sie sind Zurückweisungen wohl nicht gewohnt, was?“

Chase zuckte mit den Achseln. „Wenn ich ein Ziel habe, verfolge ich es eben hartnäckig, es sei denn, es handelt sich um eine Frau, die nichts von mir wissen will. Aber zwischen uns knistert es gewaltig. Da ist natürlich mein Jagdinstinkt geweckt.“

„Nun, jetzt bekommen Sie ja Ihren Willen. Ich war vorhin im Krankenhaus nur deshalb so abweisend, weil ich grundsätzlich nicht mit Fremden ausgehe. Und jetzt will ich mich umziehen.“

Chase lächelte. „Okay, dann lasse ich Sie jetzt allein und hole Sie um drei ab.“

Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete Laurel erleichtert auf. Gott sei Dank schien er ihr die Abfuhr vorhin im Krankenhaus nicht übel zu nehmen.

Sie ging unter die Dusche und dachte nach. Eigentlich hatte sie nicht die geringste Lust, den Rest des Tages mit ihm zu verbringen, aber sie durfte ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren – das Hotel zu verkaufen. Plötzlich musste sie an Edwards arrogante Mir-Gehört-Die-Welt-Attitüde denken. Chase war bestimmt nicht anders. Zumindest war er genauso unverfroren, selbstsicher und gewohnt, seinen Willen zu bekommen. Er liebte Motorräder und Edward Limousinen. Beide konnten sich alles leisten, was sie wollten, und ganz bestimmt hatten sie die gleiche Einstellung gegenüber Frauen.

Mit Sicherheit war Chase sogar ein noch größerer Frauenheld als Edward, der nicht Chases verführerischen Charme besaß. Sie hatte sämtliche Zeitungs- und Zeitschriftenartikel über ihn gelesen, und immer hatte er auf den Fotos eine schöne Frau an seiner Seite – allerdings nie zweimal dieselbe.

Laurel durchwühlte ihren Kleiderschrank und wählte ein knielanges ärmelloses Leinenkleid und hochhackige Sandalen. Dann löste sie ihr Haar, schüttelte es und steckte es auf beiden Seiten hoch. Dabei musste sie wieder an Chase Bennett und sein umwerfendes Lächeln denken. Was hatte er mit ihr vor?

Mit geschlossenen Augen ließ Chase Bennett sich das warme Wasser auf den Körper prasseln, in Gedanken bei Laurel Tolson. Es hatte ihn überrascht zu erfahren, wer sie war. Seine Angestellten hatten jede Menge Informationen über die Stadt, die dort zum Verkauf stehenden Immobilien und das Hotel eingeholt, doch über die Besitzer hatten sie nicht mehr herausgefunden, als dass Radley Tolson einen Schlaganfall erlitten hatte, im Krankenhaus lag und seine Tochter sich in der Zwischenzeit um das Hotel kümmerte.

Mit einer so umwerfenden blonden Schönheit hätte er hier nie gerechnet. Einmal hatte sie sogar mit ihm geflirtet, wenn auch erst, nachdem sie erfahren hatte, wer er war. So etwas machte Chase grundsätzlich misstrauisch. Offensichtlich war die Frau mehr an seinem Vermögen als an ihm interessiert, aber schließlich wollte sie ihm ja auch ihr Hotel verkaufen. Und nach dem zu urteilen, was seine Angestellten herausgefunden hatten, war es mit einer großen Hypothek belastet. Die Ranch hingegen war zu drei Vierteln schuldenfrei. Laurel war daher nicht ganz unvermögend, konnte sich jedoch bei Weitem nicht an ihm messen.

Sie war ihm auf dem Weg ins Krankenhaus sofort aufgefallen, und er hatte die Augen nicht von ihrem leuchtend blonden Haar, ihren schönen langen Beinen und ihrem verführerischen Hüftschwung lösen können.

Um ein Haar hätte er sie aus den Augen verloren. Erst in letzter Sekunde war es ihm gelungen, den Fuß in die Fahrstuhltür zu schieben. Als sie sich zu ihm umgedreht hatte, war er sofort wie hypnotisiert von ihren schönen blauen Augen gewesen, und die plötzlich zwischen ihnen aufflackernde erotische Spannung hatte seinen Jagdinstinkt geweckt.

Trotz ihrer kühlen Fassade war ihm nicht entgangen, dass ihr Atem sich bei seinem Anblick beschleunigt hatte.

Er musste daran denken, dass sie ihn im Hotel zunächst nicht erkannt hatte, weil sie nicht mit einem Biker gerechnet hatte. Er lächelte unwillkürlich. Es war ihr total peinlich gewesen, aber das hatte ihn nur amüsiert.

Er musste unbedingt mit ihr schlafen, und zwar so bald wie möglich. Und die Tatsache, dass sie ihm ihr Hotel verkaufen wollte, verschaffte ihm ein willkommenes Druckmittel.

Wieder erinnerte er sich an ihre Begegnung im Fahrstuhl. Wegen seiner Sonnenbrille hatte er ihre fraulichen Kurven unter der engen weißen Bluse und die hübschen Knie unter dem beigefarbenen Rocksaum ungestört betrachten können und sich ausgemalt, wie sie die langen Beine um ihn schlang. Als er schließlich die Brille abgenommen und ihr in die Augen gesehen hatte, hatte ihr Blick ihn wie ein Blitzschlag getroffen.

Schon allein die bloße Erinnerung daran erregte ihn. Er würde alles daransetzen, sie zu verführen.

Seine letzte Affäre lag schon eine Weile zurück. Seine letzte Geliebte war am Anfang sexy und faszinierend gewesen, hatte aber irgendwann zu sehr geklammert. Chase hatte daher mit ihr Schluss gemacht und es bis jetzt nicht bereut. Und danach war er beruflich so eingespannt gewesen, dass er einfach keine Zeit mehr für Frauen gehabt hatte. Vielleicht war Laurels Wirkung deshalb so stark auf ihn, weil er schon länger keinen Sex mehr gehabt hatte.

Bei dem Gedanken an die bevorstehende Verabredung wurde er ganz aufgeregt. Er drehte das Wasser ab, stieg aus der Dusche und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften. Dann nahm er sein Handy und rief Luke Perkins, seinen Senior-Vizepräsidenten, an. Er bat ihn raufzukommen.

Anschließend ging er zum Kleiderschrank und zog einen marineblauen Anzug und ein weißes Hemd an.

Es klopfte an die Tür. „Herein!“, rief Chase, und Luke Perkins trat ein. Der großgewachsene schwarzhaarige Vizepräsident war einer seiner ältesten Mitarbeiter; Chase verließ sich fast blind auf sein Urteil.

„Hast du dich im Hotel schon etwas umgesehen?“, fragte er, zog seine Schuhe an, kämmte sich das Haar und band seine Armbanduhr um. Er warf einen Blick darauf und stellte fest, dass ihm noch zwanzig Minuten bis zu seiner Verabredung mit Laurel blieben.

„Habe ich. Der Preis ist eindeutig zu hoch, wenn man das Alter des Hotels bedenkt, aber wahrscheinlich können wir ihn herunterhandeln. Laurel Tolson hat die uneingeschränkte Vollmacht und kann daher tun und lassen, was sie will. Ihre Großmutter und zwei jüngere Schwestern leben auf der Ranch, die übrigens ebenfalls zum Verkauf steht.“

„Hast du eine Ahnung, warum sie die Ranch verkaufen will?“, fragte Chase.

„Wahrscheinlich wegen des schlechten Gesundheitszustands ihres Vaters“, antwortete Luke und streckte sich in einem Lehnstuhl aus. „Selbst wenn er den Schlaganfall überlebt, wird er nie wieder der Alte sein. Früher hat er alles gemanagt, während Laurel in Dallas lebte. Jetzt muss sie sich nicht nur um ihn, sondern auch ihre Großmutter und ihre beiden Schwestern kümmern. Aber soweit ich weiß, steht sich die Familie sehr nahe.“

„Dann ist sie ja ein echter Familienmensch“, sagte Chase sarkastisch. Eigentlich machte er einen weiten Bogen um solche Frauen. Sie waren ihm für seinen Geschmack viel zu vereinnahmend. Er schätzte sein Junggesellendasein zu sehr, um eine Ehe einzugehen. Der Gedanke, lebenslang an einen anderen Menschen gefesselt zu sein, war ihm zutiefst zuwider. Das abschreckendste Beispiel waren für ihn seine Eltern, die nie etwas anderes getan hatten, als die Ranch zu bewirtschaften und ihre Kinder großzuziehen.

„Stimmt, sie scheint ein Familienmensch zu sein. Übrigens ist sie Landschaftsarchitektin mit eigener Firma. Bis vor Kurzem war sie mit Edward Varnum verlobt.“

Überrascht drehte Chase sich zu Luke um. „Edward Varnum? Ich kenne ihn zwar nicht persönlich, aber ich weiß, dass er Erbe eines Vermögens ist, das sein Großvater geschaffen und sein Vater vermehrt hat. Der alte Varnum hat irgendeine Erfindung gemacht, die für Flugzeuge unentbehrlich ist, aber das war nur der Anfang. Inzwischen besitzt die Familie einen Haufen Unternehmen. Sie sind also nicht mehr verlobt?“

„Nein, sie haben sich getrennt. Soweit ich weiß, haben sie nichts mehr miteinander zu tun.“

„Also hat sie gerade eine gescheiterte Beziehung hinter sich. Hast du eine Ahnung, wer von den beiden die Verlobung gelöst hat?“

„Bis jetzt noch nicht, aber das finde ich bestimmt noch heraus.“

„Ich treffe mich um drei mit ihr, damit sie mir das Hotel zeigt.“ Luke ging wieder zur Tür.

„Wir sind erst morgen früh mit ihr verabredet. Ich bin etwas überrascht, dass sie dir das Hotel heute schon zeigt, aber vielleicht will sie erst einmal unter vier Augen mit dir sprechen.“

„Bist du ihr schon begegnet?“

„Allerdings!“, antwortete Luke grinsend. „Sie ist ein echter Hingucker. Aber vergiss nicht, hier geht es ums Geschäft!“

„Keine Sorge. Hast du den Aktenordner mit den Zahlen des Hotels für mich dabei?“

„Ja, da liegt er.“ Luke zeigte zum Schreibtisch.

„Am Mittwoch fahren wir zum Ölfeld“, sagte Chase.

„Machen wir. Bis später dann, Chase.“ Nachdem Luke die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging Chase zum Schreibtisch und blätterte den Ordner durch. Dann sah er aus dem Fenster und dachte über das Öl nach, das sein Vermögen aller Voraussicht nach vermehren würde. Er und seine beiden Cousins hatten jeder fünf Millionen Dollar darauf gewettet, bis Ende Mai mehr Geld als die anderen zwei zu machen. Der Sieger würde dann die gesamten fünfzehn Millionen Dollar gewinnen. Mit diesem Ölfeld konnte er es schaffen. Plötzlich musste Chase wieder an Laurels blaue Augen und ihr Lächeln denken. Er klappte den Ordner zu und verließ die Suite, um an ihre Tür zu klopfen.

Als die Tür aufging, beschleunigte sich sein Puls. Laurels an den Seiten hochgestecktes Haar fiel ihr über den Rücken, und das schlichte weinrote Kleid unterstrich noch ihre Schönheit.

„Sie sehen fantastisch aus“, sagte Chase heiser.

„Danke“, antwortete sie mit einem höflichen Lächeln. „Kommen Sie rein. Ich muss erst noch meinen Computer ausschalten.“

Er trat ein und beobachtete dabei ihren Hüftschwung.

Das dunkelrote Kleid schmiegte sich eng um ihre Hüften. Unwillkürlich malte Chase sich aus, wie sie wohl darunter aussah. Am liebsten hätte er den langen Reißverschluss auf der Rückseite geöffnet und sie in die Arme genommen.

Laurel kehrte zurück. „Lassen Sie uns erst nach unten in die Bar gehen und einen Drink nehmen. Er geht natürlich aufs Haus.“

„Erzählen Sie mir etwas über das Hotel“, forderte er sie im Fahrstuhl auf.

„Mein Urgroßvater hat das erste Hotel 1890 erbaut“, antwortete sie. „Dann ist das alte Hotel abgebrannt und das jetzige 1902 an gleicher Stelle errichtet worden. Vor zwei Jahren hat mein Vater es renovieren lassen. Das war’s.“

„So weit zur Geschichte des Hotels. Und was ist mit ihrer? Darüber wüsste ich auch gern mehr.“

„Da gibt es nichts Spannendes zu berichten. Ich bin in Montana aufgewachsen.“

„Dann haben wir etwas gemeinsam. Ich nämlich auch.“

„Wirklich?“, fragte sie überrascht. „Ich dachte, Sie seien Texaner.“

„Ich lebe inzwischen in Houston, aber meine Familie wohnt auf einer Ranch in der Nähe von Dillon.“

„Eine sehr schöne Gegend. Ich bin sowohl hier in der Stadt als auch auf unserer Ranch aufgewachsen. Mein Urgroßvater hat das Land seinerzeit zusammen mit dem Grundstück für das Hotel erworben. Es ist ihm gelungen, das Hotel und die Ranch gleichzeitig zu verwalten, genau wie seinen Nachkommen auch.“

„Wohnen Sie hier im Hotel oder auf der Ranch?“

„Eigentlich lebe ich wie Sie in Texas. Ich bin Landschaftsarchitektin. Ich habe zum Beispiel den Garten des Hotels gestaltet.“

„Das würde ich mir bei unserem Rundgang gern mal ansehen.“

Laurel führte Chase in eine verspiegelte und holzvertäfelte Bar. Vor der Wand gegenüber der geschnitzten Theke entdeckte Chase eine kleine Tanzfläche. Er musste zugeben, dass seine Erwartungen bezüglich des Hotels bisher in allem übertroffen worden waren. Mit so etwas Stilvollem hätte er in einer Kleinstadt nicht gerechnet.

Chase setzte sich Laurel gegenüber an einen Tisch und betrachtete sie. Er hatte sich schon nach dem Ölfund für einen Glückspilz gehalten, aber nachdem er sie kennengelernt hatte, empfand er das doppelt so stark. Sie hatte ihn vom ersten Augenblick an fasziniert.

Die kleine Tischlampe tauchte ihr Gesicht in warmes Licht und spiegelte sich in ihren klaren blauen Augen. Chase ließ den Blick zu ihrem Mund wandern. Wie es wohl sein würde, sie zu küssen? Er nahm sich vor, es auszuprobieren, bevor die Nacht vorbei war.

„Ich habe beim Reinkommen eine Tanzfläche gesehen. Ab wann spielt man Musik?“, fragte er.

„Jeden Abend ab acht. Wir haben eine kleine Live-Band, die meistens die alten Standards und gelegentlich Rock und Westernmusik spielt.“

„Dann werde ich Sie nach dem Essen zum Tanzen auffordern. Erzählen Sie mir mehr über das Hotel und die Stadt.“ Chase lehnte sich zurück und öffnete sein Jackett.

In diesem Augenblick trat ein Kellner an ihren Tisch. „Chase, ich möchte Ihnen Trey vorstellen“, sagte Laurel. „Er ist schon eine Ewigkeit bei uns. Er wird dafür sorgen, dass Sie und Ihre Angestellten hier immer gut versorgt sind, Sie brauchen ihm nur zu sagen, was Sie wollen.“ Sie drehte sich zu Trey um. „Trey, das ist Mr. Bennett, unser Gast.“

„Willkommen in der Sundown Bar“, sagte Trey. „Hier ist die Getränkekarte. Lassen Sie sich ruhig Zeit bei der Auswahl.“

„Wo kommen Ihre Gäste eigentlich her?“, fragte Chase. „Sind das vor allem Durchreisende oder Urlauber? Was lockt die Menschen in diese Stadt?“ Er betrachtete den V-Ausschnitt von Laurels Kleid und hätte am liebsten die Hand ausgestreckt, um ihr Dekolletee zu berühren.

„Man kann hier in der Gegend ausgezeichnet jagen und angeln, und es gibt ein berühmtes Rodeo in der Nähe.“

„Wie Sie wissen, suche ich gerade nach einer komfortablen Unterkunft für meine Angestellten, nach einem Ort, wo sie gut versorgt werden“, sagte Chase.

„Dann ist das Tolson für Sie perfekt. Sie werden sich bald davon überzeugen können, dass es ausgezeichnet geführt wird. Das Essen ist übrigens ebenfalls hervorragend. Mein Vater hat immer großen Wert darauf gelegt, nur Spitzenköche zu beschäftigen.“

„Sie sind eine wirklich überzeugende Verhandlungspartnerin“, sagte Chase und beugte sich vor. „Aber jetzt erzählen Sie mir endlich etwas über sich.“

„Das habe ich doch schon“, antwortete Laurel. „Was soll ich denn noch erzählen? Mein Vater liegt im Krankenhaus, und meine Großmutter und meine beiden jüngeren Schwestern leben auf der Ranch.“

„Darf ich fragen, warum Sie das Hotel überhaupt verkaufen wollen?“

Laurel wandte den Blick ab. Chase beugte sich vor und nahm ihre Hand. Bei der Berührung machte sein Herz einen Satz. „Anscheinend hat meine Frage Sie verletzt, also ignorieren Sie sie bitte.“

Laurel reagierte mit einem Lächeln. Chase wurde bewusst, dass er geradezu süchtig nach ihrem Lächeln war. Ihm wurde jedes Mal ganz warm ums Herz.

„Ist schon okay. Es ist schließlich Ihr gutes Recht, das zu fragen. Immerhin könnte es ja sein, dass es hier spukt.“

„Ach wirklich?“

Lachend schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich verkaufe wegen meines Vaters. Er liegt nach einem Schlaganfall im Koma. Sollte er wieder aufwachen, wird er die Ranch und das Hotel keinesfalls mehr so wie früher managen können. Außerdem muss ich an meine beiden Schwestern denken. Meine Großmutter kümmert sich zwar gerade um sie, aber sie wird auch nicht jünger.“

„Großer Gott, Sie sind ja ein richtiger Familienmensch! Dann vernachlässigen Sie also Ihre Arbeit, nur um sich um Ihre Angehörigen kümmern zu können?“

„Ja, das tue ich!“, entgegnete Laurel scharf. Ihre Augen funkelten wütend. „Ich habe an Stelle meines Vaters die Rolle des Familienoberhaupts übernommen und werde meine Familie finanziell und auch sonst in jeder Hinsicht unterstützen.“

Offensichtlich hatte er sie verstimmt. Chase fragte sich, warum ihre Verlobung eigentlich geplatzt war. Hatte Ed Varnum vielleicht angeboten, ihr finanziell zu helfen, und ihre Ablehnung hatte einen Keil zwischen sie und ihn getrieben? Sie machte einen ziemlich unabhängigen Eindruck.

„Das finde ich sehr nobel von Ihnen“, antwortete Chase und betrachtete Laurels volle Lippen. Seltsamerweise hatten Ihre Worte ihn nicht abgeschreckt. Er interessierte sich noch immer für sie.

„Meine Zukunft hängt natürlich vom Zustand meines Vaters ab, aber ich würde meine Großmutter und meine Schwestern gern mit nach Dallas nehmen. Meine Firma dort läuft nämlich sehr gut, und ich habe nicht die Absicht, sie aufzugeben. Ich habe dort viel mehr Möglichkeiten als hier.“

„Stimmt natürlich.“ Chase schwieg einen Moment, während Trey ihre Bestellung aufnahm.

Als sie wieder allein waren, nahm er wieder Laurels Hand. Er musste sie einfach berühren. „Wann wurde eigentlich Ihre Verlobung gelöst?“, fragte er mit einem Blick auf ihren Ringfinger, an dem kein Ring funkelte.

Laurel sah ihn überrascht an. „Vor einem Monat etwa. Haben Sie etwa Nachforschungen über mich angestellt?“

„Ein paar“, gestand er. „Ich hoffe doch, Sie haben jetzt nicht endgültig die Nase voll von Männern.“

„Wohl kaum“, antwortete Laurel lächelnd.

„Schön zu hören. Gibt es schon einen neuen Mann in Ihrem Leben?“

„Um Himmels willen, nein! Ich hatte nur zu viel um die Ohren, um jemanden Neues kennenzulernen. Ich fahre täglich ins Krankenhaus, kümmere mich unter der Woche um das Hotel und an den Wochenenden um die Ranch. Jetzt, wo Sie hier sind, habe ich mich allerdings entschieden, die ganze Woche über hierzubleiben.“

„Das freut mich natürlich, aber es wäre mir doch sehr unangenehm, Sie von Ihrer Familie fernzuhalten“, antwortete Chase. „Die Stadt gefällt mir übrigens auf den ersten Blick sehr gut. Damit hätte ich gar nicht gerechnet.“

„Ich werde Sie mit einigen Einwohnern bekannt machen. Wenn Sie möchten, kann ich hier im Hotel einen Empfang für Sie organisieren.“

„Das wäre vielleicht ratsam. Wer kümmert sich eigentlich in der Zwischenzeit um Ihre Firma in Dallas?“, fragte Chase und betrachtete wieder ihre Lippen. Er konnte es kaum erwarten, mit ihr zu tanzen.

Trey kehrte mit einer Flasche gekühltem Weißwein zurück. Rasch entzog Laurel Chase ihre Hand. Chase probierte, nickte Trey zu und wartete mit dem Toast, bis ihre Gläser gefüllt und er und Laurel wieder ungestört waren.