Titel und Impressum
Vorwort
DAS NEUE LEBEN AUF BURG DRACHENFELS
Die Burg
DER HINTERLISTIGE GEORG
Georg
TUKIMUKS GEHEIMNIS
Du wirst Vater
VOM DRACHEN QUESTAQUATEL
Der Drache
WARUM DAUERT DAS SO LANGE?
UNSER FEUERBERG
DAS GROSSE WARTEN
KLEIN ARKON KANN NICHT FLIEGEN!
UNSERE KLEINEN DRACHEN
NACHWORT
John Barns
Drache Dragon vom Vulkan
und mehr neue Abenteuer der
geflügelten Helden
DeBehr
Copyright by: John Barns
Herausgeber: Verlag DeBehr, Radeberg
Erstauflage: 2016
ISBN: 9783957533395
Grafiken Copyright by Fotolia by © adimas, © Anna Kasatkina, © DM7,© Rimmolki, © Rainer Albiez, © James Thew, © Jagoush, © julien tromeur, © tsuneomp, © dracozlat, © JuliSonne
VORWORT
Hallo liebe Kinder und liebe Eltern,
wieder sitze ich bei John, um weiter über mein Leben zu berichten.
Im letzten Buch habt ihr ja schon einige meiner Verwandten kennengelernt.
Gerade der Besuch bei der Seedrachin Nessi war ja für meine Frau Tukimuk und mich etwas ganz Besonderes.
Nessi ist wohl der älteste aller Drachen, auch wenn sie eine Drachin ist. Von ihr erfuhr ich so vieles über das Drachenleben, dass ich dem John gesagt habe, er sollte doch mal über sie schreiben. Das aber möchte der John wohl nicht, denn er sagte mir, er wolle über mich schreiben. Ich glaube aber eher, dass der John Angst vorm Wasser hat und nicht tauchen kann, denn Nessi lebt ja auf dem Grund eines tiefen Sees in Schottland.
Jetzt schaut er schon vorwurfsvoll zu mir herüber. Ich denke, er will endlich wieder weiterschreiben.
Also dann. In diesem Buch geht es um Veränderungen, die sicher eure Eltern nur zu gut kennen. Daher wäre es vielleicht interessant, wenn ihr sie danach fragt, ob sie es genau so erlebt haben. Ich wünsche euch schon jetzt Spaß bei meinen neuen Geschichten.
Euer Drache
Dragon
DAS NEUE LEBEN AUF BURG DRACHENFELS
Nachdem ich mit Tukimuk und meinem Gefolge von Burg Drachenfels endlich unsere Antrittsbesuche beendet hatte, kehrten wir zu unserer Burg zurück. Ich war froh, endlich wieder daheim zu sein, denn die Reise war recht anstrengend gewesen. Außerdem machte mir Tukimuk große Sorgen. Irgendetwas schien mit ihr nicht in Ordnung zu sein. Hatte sie sich etwa bei den vielen verschiedenen Mahlzeiten, die wir auf unserer Reise gegessen hatten, den Magen verdorben?
Als ich sie wenige Tage später darauf ansprach, verneinte sie meine Frage. Dabei hatte sie solch ein seltsames Glänzen in den Augen, das ich nicht kannte. Soll einer aus den Frauen mal schlau werden. Ich jedenfalls verstand zu diesem Zeitpunkt nicht, warum ihre Augen so glänzten. Daher suchte ich meine Mutter auf, denn schließlich war sie ja auch eine Drachin und konnte mir sicher sagen, was mit meiner Tukimuk los war.
Als ich ihr sagte, wie es Tukimuk ging, bekam auch sie diesen Glanz in den Augen, doch nannte auch sie mir nicht den Grund dafür.
„Warte es ab Dragon, denn wenn ich höre, wie es Tukimuk geht, dann ahne ich, was mit ihr los ist. Bevor ich es dir aber sage, würde ich gerne mit ihr selbst sprechen, um sicher zu sein.“
Wieder verstand ich nicht, was sie damit meinte. Mir kam das ganze Verhalten der beiden Drachinnen doch sehr seltsam vor. Als ich erneut versuchte, Näheres von ihr zu erfahren, schüttelte sie den Kopf.
„Warte es ab“, wiederholte meine Mutter und begab sich, so wie sie es angedeutet hatte, auf den Weg zu Tukimuk und ließ mich ratlos zurück.
Während ich mir einerseits Sorgen um meine Tukimuk machte, gab es noch viel anderes zu tun, denn schließlich war ich ja auch noch der Herr von Burg Drachenfels. Als solcher hatte ich ja die Verantwortung für die Burg und die vielen Dörfer rings herum. Gemäß dem Eid, den ich geschworen hatte, lag es an mir, für das Wohlergehen aller zu sorgen.
Daher beschloss ich, mich in den nächsten Tagen und Wochen genau diese Aufgabe zu widmen.
Oft flog ich hinunter zum Dorf, um mich bei deren Bewohnern zu erkundigen; daraus ergab sich leider ein Problem:
Während ich als jugendlicher Drache oft allein ins Dorf flog, folgten mir nun bei meinen Ausflügen jene Drachen, die meinem Hofstaat angehörten, was wiederum bedeutete, dass wir bei unserer Landung im Dorf einiges an Platz benötigten.
So einfach mal aus einer Laune heraus das Dorf zu besuchen, wurde mir untersagt.
„Ihr seid der Herr von Burg Drachenfels und als solcher ist euer Hofstaat verpflichtet, zu eurer Sicherheit euch zu begleiten. Als Herr von Burg Drachenfels seid ihr bei den Menschen dort im Dorf sehr beliebt. Wir Drachen wissen um den Reichtum dieser Freundschaft und es ist Brauch, dass der Herr einer Burg nie allein zu den Menschen kommt“, belehrte mich der vorsitzende Drache des Rates der Drachen.
Zunächst verstand ich den Sinn dieser Worte nicht und protestierte.
Dann aber berichtete man mir von einer Geschichte, die sich vor längerer Zeit auf einer anderen Burg zugetragen hatte:
DER HINTERLISTIGE GEORG
Vor langer, langer Zeit lebten so wie auf Burg Drachenfels Drachen und Menschen friedlich zusammen. Viele Jahre ging das gut. Durch die gegenseitige Verpflichtung, sich zu achten, herrschte Frieden und Freude im ganzen Reich. Nie gab es Streit zwischen Drachen und Menschen. Dass es heute diese Burg und jenes Land nicht mehr gibt, verdanken die Menschen und Drachen dort einem einzigen Menschen.
Eines Tages kam ein Fremder ins Dorf und ließ sich dort nieder. Er nannte sich Georg und war stolz darauf, recht reich zu sein.
Für die Menschen im Dorf hatte Reichtum bisher keine große Bedeutung gehabt, denn sie lebten auch ohne diese Schätze sehr glücklich.
Während Georg sich nun mit seinem Reichtum immer mehr Dinge leistete, die sich kein anderer im Dorf leisten konnte, gingen die Menschen zunächst ihrem bisherigen Alltag nach.
Es störte die Menschen zunächst wenig, dass der Mann so reich war.
Auch nicht als Georg ein weiteres prunkvolles Haus hatte und anfing, damit zu prahlen, wie reich er doch sei.
Erneut fand er kaum Verständnis dafür, denn was war der Reichtum schon wert gegen den Frieden im Lande? Wenn jemand im Dorf in Not geriet, half man ihm, ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen, denn schließlich konnte jeder mal in eine Notlage geraten. Außerdem gab es ja noch die Drachen der Burg. Sie halfen, wenn es nötig war, und verlangten auch nichts dafür.
Was die Menschen nicht ahnten, war die Absicht von Georg, sich das Dorf und auch die Burg der Drachen anzueignen.
Hinterlistig, wie er war, begann er damit, sein Geld zu verleihen.
Da die Menschen im Dorf nur zu gerne das Angebot annahmen, dauerte es nicht lange, bis fast alle bei ihm verschuldet waren.
Da man davon ausging, dass Georg wie üblich keine Zinsen verlangte und man das Geld zurückzahlen konnte, wenn es möglich war, gingen die Menschen arglos mit dem neuen Reichtum um. Sie rissen ihre alten Häuser ab, um sich ein neues zu bauen, das ähnlich schön und prunkvoll wie das von Georg war.