Über dieses Buch: 102 echte, erfüllte Liebesgedichte gemäß der Theorie "Erweiterte Sachlichkeit" (E.S.) von 1994 bis 2014 gegen den germanistischen Etikettenschwindel, der seit Jahrhunderten Sehnsuchtsgedichte als Liebeslyrik vermarktet. Nur 5% aller sogenannten Liebesgedichte handeln von der erfüllten Liebe, während der große Rest nur die Sehnsucht nach Liebe oder ihren Verlust und die Vergänglichkeit thematisiert. Durch die Entdeckung des spirituellen Unterschiedes zwischen der Sehnsucht und ihrer Erfüllung mithilfe der E.S.-Kriterien gelingt eine radikale Begrenzung des Begriffs Liebeslyrik auf solche Beispiele, in denen die Liebe als eine existenzielle Qualität von wahrhaftiger Begegnung erfahrbar wird
Über den Autor: TOM DE TOYS (geb. 1968 in Jülich) vertritt schon seit 1989 die transreligiöse Poetologie einer antimetaphorischen "Direkten Dichtung", die seit 1994 in seiner E.S.-Liebeslyrik und seit 2001 in seiner Quantenlyrik zur Anwendung kommt. Seit 2014 erscheint eine Auswahl aus seinem umfangreichen Oeuvre im BoD-Verlag, darunter die Neurolyrik-Trilogie (als Standardwerk gilt Band 1: "NEUROSCHAMANISMUS"), das psychophilosophische Tagebuch "MEHR JETZT" und der Bildband "JETZT ODER NIE" mit ausgewählten Handyfotos aus zehn verpixelten Jahren, siehe www.NEUROGERMANISTIK.de / Vita unter www.TomDeToys.de
"Jene Liebe, welche die Familie gründete, bleibt in ihrer ursprünglichen Ausprägung, in der sie auf direkte sexuelle Befriedigung nicht verzichtet, sowie in ihrer Modifikation als zielgehemmte Zärtlichkeit in der Kultur weiter wirksam. In beiden Formen setzt sie ihre Funktion fort, eine größere Anzahl von Menschen aneinander zu binden und in intensiverer Art, als es dem Interesse der Arbeitsgemeinschaft gelingt."
Sigmund Freud, 1939 in:
DAS UNBEHAGEN IN DER KULTUR
"Denn das, was die Liebenden in diesem Augenblick füreinander fühlen, ist nichts anderes als Anbetung im eigentlichen religiösen Sinne des Wortes, und seine Klimax ist beinahe wörtlich das Ineinanderströmen ihrer Leben. (…) Wenn aber das ganze Erleben empfangen wurde, findet man sich hinterher in einer wunderbar verwandelten und doch ungewandelten Welt, einer Welt der Geistigkeit und Geschlechtlichkeit. Denn der Geist und die Sinne brauchen sich nicht selbst zu öffnen; sie finden sich ganz von selbst aufgeschlossen, und es wird deutlich, daß die göttliche Welt keine andere als die alltägliche Welt ist."
Alan Watts, 1958 in:
NATUR – MANN UND FRAU
"Geliebt worden zu sein – mit einem Mal verstand ich, welch gewaltiges Kompliment das ist! Und doch hatten wir oft und oft (was uns köstlich amüsierte) nicht einmal bemerkt, ob wir tatsächlich Liebe gemacht hatten oder nicht – so heftig war die Einsicht gewesen, so intensiv der Austausch von Präsenz und Berührung."
Lawrence Durrell, 1980 in:
DAS LÄCHELN DES TAO
12.12.1994, 1.E.S.
wir nahmen
uns
in uns
und schauten
in den augen
in den mündern
das beseelte
mich mit dir und
dich mit mir und
hatten hunger
aus winternächten
da wir zwischen
häuser rannten
die den krieg
erinnern wohnen
überall in uns
verblieben verblieben
9.4.1995, 2.E.S.
geteiltes glück ist millimeterarbeit
morgens neben dir
erwacht geteiltes
glück ist
millimeterarbeit unverbrauchter
schenkel schmiegen sich im
hinterland der öffentlichen
brennstoffmängel noch nach jahren
schamlos sachlich als
ein zuckerfreies grab mit
neongrüner beleuchtung von allen