Worte der Autorin

Willkommen!

 

Sie haben es in den 3. Band der Kurzgeschichten-Reihe geschafft!

 

Auch diese Geschichten sind erlebt und wahr!

 

Sicherlich werden Sie ab un zu denken: Das hat sie doch frei erfunden?

Nein, alles ist „echt“!

 

Viel Spaß wünscht Ihnen

Ihre Susanne Hottendorff





Wir warten auf den Sommer

     Kennen Sie das auch?

Kaum sind alle alten Kalender durch neue und farbenfrohe ersetzt worden, sind alle nicht so

tollen Geschenke des letzten Weihnachtsfestes umgetauscht worden, da kommt das Thema wieder auf den Tisch: Urlaub!

Ich kann jetzt Ihre Falten auf der Stirn und das große Fragezeichen in Ihrem Blick genau erkennen.

Wollen Sie doch sagen: Wieso interessiert mich  das   denn? Sicher, Sie haben natürlich Recht, ich lebe in Spanien!

Wie heißt es noch in diesem Spruch?

 

Leben dort, wo andere Urlaub machen.

 

Gut. Wir leben dort, wo vielleicht auch Sie in diesem Jahr Ihren Urlaub verbringen. Dennoch, ich will versuchen, Sie auf den „Du-Stuhl zu setzten!

Der Spruch stammt übrigens von meinem ehemaligen Arbeitgeber in Deutschland. Man soll sich in die Position des Gegenübers versetzen, um

das   Geschehen mit seinen Augen zu betrachten. Versuchen wir es gemeinsam.

Das neue Jahr beginnt für uns natürlich auch mit dem Austauschen des Kalenders. Dann aber packt uns die Arbeitslust. Es kribbelt in den Fingern.

Die Sonnenstrahlen fördern diesen Zustand nur noch.

Im Februar entdecken wir die ersten blühen-den Mandelbäume. Im Garten sprießt es an allen Ecken und Kanten. Es wird Zeit für die Aussaat

der neuen Petersilie und auch die Paprika muss in die Erde. Vorgezogene Salatpflänzchen wechseln an ihren Bestimmungsort im Garten.

Zu klein gewordene Blumentöpfe, es wächst hier ja alles so enorm schnell, werden durch größere ersetzt und die dadurch frei

gewordenen Blumentöpfe werden neu bepflanzt. Auch im Haus schreit die Arbeit, dass man sich kaum retten kann.

Der zum Glück gefallene Regen hat auf den Fenstern ziemliche Spuren hinterlassen, die Rejas benötigen einen neuen Anstrich.

Der Rasen bekommt   seinen ersten Schnitt. Ich könnte die Liste endlos weiter fortführen.

Am Morgen zeigt mein Thermometer 11 ° und abends, nach vollbrachter Arbeit ebenso. Tagsüber, wenn die Sonne vom Himmel lacht, schafft sie es

auf gut und gerne 18 °. Lange Hosen und bedeckte Arme sind da doch wohl keine Frage?

An einem dieser Tage führen meinen Mann und mich dringend zu erledigende Einkäufe wieder einmal in die Stadt. Der Himmel war bedeckt

und Paco, der Wetterfrosch aus dem TVE 1, hatte sogar noch etwas Regen vorausgesagt.

Plötzlich stand er vor uns. In der Calle Nazareno, gleich beim Postamt. Mein Mann und ich waren schon erschrocken, um diese Zeit!

Wir kamen überein, es wird von Jahr zu Jahr früher! Eines Tages, unkte mein Mann noch, werden wir sie das ganze Jahr lang sehen.

Sie haben ja wieder dieses Fragezeichen auf der Stirn. Also gut, ich will es Ihnen erzählen.

Wir haben den ersten Urlauber entdeckt. Touristen erkennt man an einigen typischen Attributen. Das gilt übrigens für das ganze Jahr!

Aber im Februar sticht es noch deutlicher hervor. Nackte Beine, denn der Urlauber trug nur eine mal eben das Knie bedeckende Hose in hellblau.

Dazu ein sehr enges weißes T-Shirt. Die Füße steckten in offenen Gesundheitspantoffeln, einer Marke, die in Deutschland weit verbreitet ist!

Der Reisende war auf einer Besichtigungsexkursion durch die Stadt. Seine Begleiterin, die ebenso offenherzig wie sommerlich gekleidet war, trug

den auch niemals fehlenden Rucksack und die Fotokamera. Natürlich Digital.

Ich frage mich, ob sie es nicht bemerken, wenn alle Augen auf sie gerichtet sind? Wandelnd zwischen dicken Jacken, langen Hosen und Schals?

Ich war auch mal Touristin! Auch   in Spanien und in anderen  warmen Ländern. Dennoch, so habe ich mich nie gezeigt.

Ich wünschte mir, das Motto würde in Zukunft heißen:


Urlaub machen, dort wo andere leben!








¿ Qué hay?

     Ein Tag wie kein anderer? Ich kann Ihnen davon berichten. Solche Tage gibt es wirklich. 

Seit wir in Spanien leben, wage ich zu behaupten, dass sie die Norm sind!

Kurz nach zwei Uhr klingelt es an der Tür, meine Nachbarin Juana in Begleitung einer mir unbekannten Frau kommt zum Vorschein,

nachdem ich   den Summer betätigt habe. Ob ich wohl einen Moment Zeit hätte? Natürlich, gerne. Für Juana habe ich immer Zeit. Es stellt sich

heraus, die Unbekannte ist eine Engländerin, die jedoch kein Wort Spanisch spricht. Juana aber spricht kein Wort Englisch, relativ schnell habe

ich nun begriffen, worum es bei diesem Besuch geht! Ich soll übersetzten.