Alle Zeichnungen:
© Pierre Alizé, 2019
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© Michaela Talkenberger, 2019
Pierre Alizé
HANDBUCH für spirituelle Rückführungen in Vorleben
Gemeinsame Redaktion:
Pierre Alizé, Gilbert Gössinger, Martina Dietler und Rabea Tjaden
Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
www.dnb.de abrufbar.
BoD «BOOKS on DEMAND GmbH»
ISBN 9783752663310
© Pierre Alizé, 2020
© BoD «BOOKS on DEMAND GmbH», 2020
© Gestaltung Pierre Alizé, 2019
Jedem, der auf der Suche nach wahrem Wissen ist
Selbst wenn der Mensch den einheitlichen Geist mit dem Begriff Gott verbindet, bedeutet das nicht, dass er an diesen Geist, an Gott lediglich glaubt, auch wenn er das selbst denkt. Er glaubt sozusagen, dass er an Gott glaubt. Aber in Wirklichkeit ist es kein Glaube, sondern das Wissen darüber, was er als Mensch wahrgenommen hat. Denn er hat diesen göttlichen Inhalt durch seine eigene Wahrnehmung empfangen und dies ist nicht ein Glaube, sondern ein Wissen.
Es ist sehr einseitig, wenn jemand die Welt nur aus dem Blickwinkel einer der zwölf möglichen Weltanschauungen betrachtet (siehe mein erstes Buch «Hinausgehen über das räumliche Systemdenken - Korrektur der grundlegenden Fehler in der modernen Wissenschaft»). Er sieht nur etwas Bestimmtes und nichts Anderes, oder er will einfach nicht mehr sehen.
Es ist an der Zeit, die Krücken des modellhaften Denkens loszuwerden. Sie einfach wegzuwerfen! Sonst verlernen wir vollständig das Denken und werden nie in der Lage sein, die Realität dieser Welt zu erkennen.
Erläuterungen zu diesem Bild unter www.pierrealize.ch
Wie kann man sich an die Ereignisse vergangener Leben erinnern und eine Verbindung zu ihnen herstellen? Um dies zu wissen, ist es notwendig zu verstehen, wie der eigentliche Prozess des Erinnerns tatsächlich abläuft.
Heute beantwortet die Wissenschaft diese Frage nur teilweise, d.h. sie erklärt, welche Prozesse im Moment der Erinnerung auf der Ebene des physischen Körpers vonstatten gehen, und nicht mehr. Die grundsätzliche Methode, die die Wissenschaft auch heute noch anwendet, erlaubt es ihr nicht, die Grenzen des räumlichen Denkens zu überschreiten. Es ist, als wäre man in einer Falle dieses Denkens gefangen, und selbst wenn man diese Fesseln wirklich lösen will, ist es einfach unmöglich. Bis heute folgt die Wissenschaft bei der Untersuchung verschiedener Prozesse strikt der langjährigen Grundmethode des wissenschaftlichen Denkens. Durch die neue Denkmethode aber, die in meinem ersten Buch «Hinausgehen über das räumliche Systemdenken - Korrektur der grundlegenden Fehler in der modernen Wissenschaft» beschrieben wird, ist es durchaus möglich, die Grenzen des Systemdenkens zu überschreiten und alle realen Prozesse nicht nur auf der Ebene der physischen, sondern auch der geistigen Welt zu erkennen.
Wie läuft also der eigentliche Prozess der Erinnerung im Allgemeinen ab? Also nicht nur auf der Ebene des physischen Körpers.
Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie zunächst verstehen, was ein MENSCH wirklich ist und ob wirklich alles auf die Ebene des physischen Körpers beschränkt ist. Um dies mit voller Klarheit zu begreifen, werden wir einige Beobachtungen phänomenologischer Art anstellen.
Was hat sich für den externen Beobachter verändert, der einen Sterbeprozess begleitet hat? Was ist nach dem letzten Atemzug anders geworden? Der Puls stoppt, die Blutzirkulation hört auf, alle Lebensprozesse halten inne. Einige gleich sofort (das Herz), andere nach einer kurzen Zeitspanne (das eine oder andere Organ, je nach Schwachstellen im individuellen Körper). Mit anderen Worten können wir im Allgemeinen sagen, dass der gesamte physische Körper während des Lebens von verschiedenen Lebensprozessen durchdrungen ist. Dies ermöglicht es dem Körper, nicht nur physisch, sondern lebendig zu sein. Wir sind zu der sehr wichtigen Erkenntnis gelangt, dass die Lebensprozesse im Körper nach dem letzten Atemzug nach einer bestimmten Zeit aufhören. Was sagt das aus? Es sagt uns, dass während des Lebens in dem Teil des Raumes, in dem sich der physische Körper befand, verschiedene Lebensprozesse abgelaufen sind. Und kann irgendein Prozess ohne Kräfteeinwirkung ablaufen? Natürlich nicht, würden Sie sagen. Und damit haben Sie völlig Recht. Es wäre logisch, die Gesamtheit all dieser Kräfte in dem Teil des Raumes, in dem sich der physische Körper befindet, als den Lebenskräfteleib zu bezeichnen. Wir verwenden den Begriff des Leibes in diesem Zusammenhang nur deshalb, weil diese Prozesse während des Lebens eines Menschen in dem Teil des Raums stattfinden, in dem sich sein physischer Körper befindet. Und auf keinen Fall, weil dieser Leib materiell ist. Der Lebenskräfteleib ist keine Materie. Insofern gelangen wir zu der sehr wichtigen Erkenntnis, dass wir im Leben nicht nur über den physischen, sondern auch über den Lebenskräfteleib verfügen. Wir können den Lebenskräfteleib als feinstofflichen Leib oder, wie er auch genannt wird, als Ätherleib bezeichnen. Ich verwende die Bezeichnung Lebenskräfteleib, da der Begriff «Äther» nicht aus unserer Muttersprache stammt. Was Äther ist, werden wir hier nicht in Betracht ziehen.
Wenn wir uns diese Kräfte in dem Teil des Raumes, in dem sich der physische Körper befindet, genauer ansehen, können wir zu folgenden Erkenntnissen gelangen. Was bedeutet Kräfteeinwirkung? Was ist dieser Prozess in Wirklichkeit?
Wenn wir das für uns aufklären, können wir verstehen, was Kraft tatsächlich ist. Aber was ist sie denn? Kraft ist nichts anderes als eine Offenbarung bzw. Manifestation des Willens eines Wesens.
Genauer wird dieser Prozess in meinem ersten Buch beschrieben, das ich bereits erwähnt habe und welches - in aller Bescheidenheit - ein grundlegendes Werk auf dem Gebiet der Wahrheitserkenntnis darstellt.
Nun ist das Wesen, das in diesem Fall seinen Willen manifestiert bzw. zeigt, der Mensch selbst. Es ist sein göttliches Wesen, das, was er eigentlich in Wirklichkeit ist, auch wenn es ihm in diesem Moment nicht bewusst ist. In diesem Stadium der Entwicklung ist ihm sein ewiger, göttlicher Ursprung, sein wahres «Ich» nicht bewusst. Das heisst, mein physischer Körper ist nicht der einzige und noch nicht einmal der ursprüngliche Bestandteil von mir als Mensch. Wenn ich mir nicht bewusst bin, dass ich einen Lebenskräfteleib habe oder ein wahres ewiges «Ich» bin, bedeutet das nicht, dass ich dies nicht habe oder bin. Denn wenn wir beispielsweise von inneren Organen sprechen, ist uns auch bewusst, dass diese inneren Organe doch vorhanden sind, auch wenn wir sie durch unsere Wahrnehmung nicht erkennen können.
Es könnte noch eine andere Frage entstehen. In welchem Umfeld, unter welchen Bedingungen manifestieren bzw. offenbaren sich die Kräfte, die den Charakter des Lebens in sich tragen? Wenn wir genau hinschauen, werden wir sehen, dass sich diese Kräfte in einer flüssigen Umgebung, also in der flüssigen Komponente des Menschen manifestieren bzw. wirksam sind, wie z.B. der Samen einer Pflanze nur in feuchter Erde knospen kann. Und im Menschen gibt es einen sehr hohen Wasseranteil. Und natürlich muss diese Flüssigkeit, dieses Medium, ein ganz bestimmtes sein, beispielsweise ist die flüssige Umgebung in einer Zelle anders als die des Blutkreislaufs.
Aus alldem bisher Erläuterten wird also klar, dass mit der letzten Ausatmung das Leben nicht endet. Der physische Körper versagt praktisch. Aber dies bedeutet keineswegs, dass der Lebenskräfteleib sowie das «Ich» aufhören zu existieren. Ich lebe weiter, aber ohne den physischen Körper, der während meines irdischen Lebens nichts anderes war als eines von drei Instrumenten, zusammen mit dem Lebenskräfteleib und dem Wahrnehmungskräfteleib. Denn ohne den physischen Körper könnte ich nicht die Türklinke greifen und die Türe öffnen.
Um zu verstehen, was der andere feinstoffliche Leib ist, werden wir weitere phänomenologische Beobachtungen vornehmen. Im physischen Körper finden nicht nur Lebensvorgänge statt, sondern auch Vorgänge von ganz anderer Art. Diese sind die sämtlichen Prozesse der Wahrnehmung. Und damit eine Wahrnehmung geschehen kann, sind wiederum Kräfte nötig. Aber diese Kräfte sind von völlig anderem Charakter als die Lebenskräfte. Es ist angemessen, diese Kräfte als die Wahrnehmungskräfte zu bezeichnen. Ohne diese Kräfte kann keine Wahrnehmung stattfinden.
Wahrnehmungsprozesse können an absolut jeder Stelle des physischen Leibes beobachten werden. Das heisst, die Wahrnehmungsprozesse finden in dem Teil des Raums statt, in dem sich der physische Körper befindet. Aber für die Wahrnehmungskräfte brauchen wir keine flüssige Umgebung, sondern eine Umgebung der Luft. Die verschiedenen Wahrnehmungsprozesse laufen auch in dem Teil des Raumes ab, in dem sich der physische Körper befindet, denn auch dort ist immer noch reichlich Luftumgebung vorhanden. Die Gesamtheit all dieser Kräfte können wir als Wahrnehmungskräfteleib bezeichnen (Dieser wird auch mit dem Fremdwort Astralleib bezeichnet).
Dadurch ist klar, dass nach dem physischen Tod auch alle Arten von Wahrnehmung in diesem Teil des Raumes aufhören. Dies bedeutet, dass diese Prozesse nicht mehr in dem Teil des Raumes stattfinden, in dem sich der physische Körper befindet. Das heisst jedoch keineswegs, dass der Wahrnehmungskräfteleib verschwunden ist. Sowohl das eigentliche «Ich» des Menschen und seine Wahrnehmung davon als auch sein Lebenskräfteleib und der Wahrnehmungskräfteleib leben ausserhalb des physischen Körpers weiter. Der physische Körper bleibt wie ein leeres Haus zurück. Ein Haus, das von den Arbeitern verlassen wurde, welche es zuvor erbauten, den Zustand ständig aufrechterhielten und mit unterschiedlichsten Tätigkeiten beschäftigt waren. Aber im Moment des Todes haben sie das Haus verlassen, welches danach kalt, leer und leblos geworden ist, und leben an einem anderen Ort weiter. Diese Arbeiter, der Lebenskräfteleib und der Wahrnehmungskräfteleib, sind zwar im Raum angesiedelt, aber selbst nicht materiell.
Fassen wir nun unsere weiteren Erkenntnisse zusammen. Nach dem letzten Atemzug, der immer ein Ausatmen ist, verlässt der Mensch als «Ich», das den höchsten, göttlichen Ursprung darstellt, zusammen mit dem Lebenskräfteleib und mit dem Wahrnehmungskräfteleib den Teil des Raums, in dem sich sein physischer Körper befindet, und setzt sein Leben ausserhalb dieses Raumes fort. Von diesen drei Leibern, diesen drei Körpern, bleiben dem Menschen zwei immaterielle. Oder anders gesagt, statt drei Instrumenten bleiben ihm zwei Instrumente, zwei feinstoffliche Leiber. Und das war es nun? Nein, natürlich nicht, auch hier!
Abgesehen vom physischen, dem Lebenskräfteleib und dem Wahrnehmungskräfteleib, deren Lebensfähigkeit von ihrem wahren göttlichen Ursprung, dem «Ich», abhängt und von ihm gesteuert und erhalten wird, ist der Mensch vor allem eine Seele. Aus den einfachsten und gewöhnlichsten Beobachtungen wissen wir, dass der Mensch, während er in seinem physischen Körper lebt, nicht nur eine lebende (Lebenskräfteleib) und wahrnehmende (Wahrnehmungskräfteleib) Wesenheit ist. Er ist auch eine Wesenheit, die denkt, fühlt und den Willen ausübt, was seelischer Natur ist. Um als Mensch denken, fühlen und den Willen ausdrücken zu können, braucht er seine beiden feinstofflichen Instrumente, eben einerseits den Lebenskräfteleib und andererseits den Wahrnehmungskräfteleib. Der physische Körper ist lediglich notwendig, um sich in der Welt der Materie, im dreidimensionalen Raum, zu manifestieren respektive zu offenbaren. Deshalb denkt, fühlt und übt der Mensch, welcher seinen letzten Atemzug getan hat, seinen Willen weiter wie bisher aus, ohne dass sich diesbezüglich etwas ändert. Um das zu veranschaulichen, werde ich weiter unten ein Beispiel aus meinem eigenen Leben anführen. Das Denken, die Gefühle und Willensäusserungen des Menschen verändern sich dauernd während seines ganzen Lebens. Dieses Phänomen ist Ihnen aus alltäglicher Anschauung bekannt. Das bedeutet, dass all dies nicht ewig und bei jedem Menschen ständig im Wandel ist. Dieses Denken, Fühlen und Wollen entspricht dem menschlichen Anteil der Seele. Ausgenommen ist hier das «Ich», welches unveränderlich bleibt.
Schon Aristoteles sprach von den beiden Komponenten der menschlichen Seele, der ewigen und der nicht ewigen. Der nicht ewige Bestandteil der Seele des Menschen ist seine menschliche, vergängliche Seele. Das Ewige, das Göttliche, das allgegenwärtig ist und in jedem Menschen lebt und das in Wirklichkeit der Mensch in seinem wahren Wesen, seinem Urquell, seinem Ursprung ist, ist seine göttliche Seele. Der Mensch kann als «Ich» denken, fühlen und seinen Willen auf der menschlichen Ebene ausüben, aber ebenso kann er sich von dieser völlig loslösen. Und je besser er das kann, desto mehr stellt er die Verbindung zu jenem ewigen göttlichen Ursprung her, der allgegenwärtig ist und in jedem Menschen lebt. Auf diese Weise beginnt er sich mehr und mehr als Einheit mit dem ewigen göttlichen, also mit dem Weltenwillen zu empfinden. Genau so verhält es sich mit seinen Gefühlen und Gedanken. Indem er seine menschlichen Gefühle, also jegliche Art von Sympathie und Antipathie loslässt, fühlt er immer mehr Frieden und Ruhe, Liebe und ewiges universelles göttliches Licht. Er ist als «Ich» EINS mit dem göttlichen Willen, mit den göttlichen Gefühlen. Und dasselbe wird geschehen, wenn der Mensch sich von seinem menschlichen Denken löst. Er kommt mehr und mehr zur absoluten Klarheit im Denken und wird immer mehr mit der ewigen göttlichen Weisheit bzw. Weltenweisheit eins. Im Zustand des völligen Aufgelöstseins vom menschlichen Denken, Fühlen und Wollen, also der völligen Aufgelöstheit von der menschlichen Seele, genauer gesagt von der menschlichen Komponente der Seele, verbindet sich der Mensch mit seinem wahren ewigen Ursprung. Letztendlich verbindet er sich mit dem, was er ursprünglich in Wirklichkeit bereits ist, mit seiner ewigen universellen göttlichen Seele.
Wohlgemerkt - das «Ich» bleibt in seinem Wesen das Gleiche. Zum «Ich» später noch etwas mehr. Und wenn jemand noch immer glaubt, dass es ein höheres und niedrigeres «Ich» gibt, dann unterliegt er einem sehr grossen Irrtum. Anhand gewöhnlicher Beobachtungen erkennen wir, dass der Mensch als «Ich» subjektiv denken kann und dabei oft keine absolute Klarheit im Denken hat. Andererseits kann er zu einem anderen Zeitpunkt mit absoluter Klarheit denken und dabei Gedanken mit völlig anderem Charakter zum Ausdruck bringen, einem Charakter des Ewigen, Universellen, der göttlichen Weisheit. Im letzteren Fall befindet sich der Mensch nicht im Zustand der menschlichen, sondern im Zustand der göttlichen Seele. Er ist dann genau mit jenem Ewigen, Göttlichen eins, das in ihm lebt und allgegenwärtig ist. Er denkt und bringt dadurch göttliche Gedanken zum Ausdruck. Ebenso geschieht es mit Gefühlen und Willensäusserungen. Im Zustand vollkommenen Friedens und tiefer Ruhe befindet sich der Mensch in völliger Einheit mit seinem ewigen universalen göttlichen Ursprung, ist eins mit dem Allerhöchsten, mit Gott, im Zustand der göttlichen Seele.
Zusammenfassend kann man sagen, dass ausser dem physischen Körper, den zwei feinstofflichen Leibern und dem «Ich», das eins und in seinem Wesen ewig, also göttlich ist, der Mensch vor allem eine Seele ist. Wie gesagt hat die Seele dabei eine menschliche und eine göttliche Komponente. Durch die