Copyright © 2020 Peter Kruse

Alle Rechte vorbehalten

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 9783753467887

DANKSAGUNG

Cherie Fox für das tolle Cover

www.cheriefox.com

Ingrid Munzert und Claudia Beate Bittag für

Lektorat und Korrekturlesen

Matthias Rost für das fachliche Lektorat eines

erfahrenen Suchtberaters

Dr. Horst Freels und Dipl.-Psych. Maria Eugenia

Diaz für die medizinische und psychologische

Expertise

Meinen Testlesern für ihre wertvollen

Rückmeldungen

***

Dieses Buch widme ich meinen Töchtern

Monica & Lessa Belle

INHALT

  1. Vorwort Matthias Rost
  2. Prolog
  3. Mundtot
  4. Neulich im Patentamt
  5. Dies & das über den Tabakgenuss
  6. Nutzen und Vorteile des Rauchens
  7. Die „Ich-opfere-mich-Methode“
  8. Ersatzbefriedigung und sonstiger Schnickschnack
  9. Die „Leitmotiv-Methode“
  10. Nachwort

„Nicht der Mensch raucht die Zigarette.

Die Zigarette raucht den Menschen.“

(Manfred Hinrich)

VORWORT MATTHIAS ROST

„Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundertmal geschafft.“ (Mark Twain)

Mit dem Rauchen aufhören – mit dem Gedanken musste sich sicher schon jeder Raucher einmal auseinandersetzen. Sei es aus eigenem Antrieb oder weil Freunde oder Ärzte dazu geraten haben. Und vielen Rauchern ist klar – irgendwann werde ich aufhören. Aber heute noch nicht. Vielleicht mit 30/50/70 Jahren oder - wenn ich Lungenkrebs/Keuchhusten/COPD habe - oder vielleicht wenn die Zigaretten 10€/20€/30€ kosten. Aber irgendwann höre ich damit auf.

Lieber Leser, Sie kennen diese Gedanken von sich selbst oder von anderen? Dann haben Sie das richtige Buch gefunden. Dieses Buch ist kein Allheilmittel. So etwas gibt es nicht. Es ist die kritische Selbstreflexion eines ehemaligen Rauchers. Offen, ehrlich und direkt.

Die einen werden den Kopf schütteln und weitermachen wie bisher. Andere werden schmunzeln, sich ertappt fühlen und trotzdem nicht sofort alles ändern. Aber vielleicht – vielleicht bleibt der eine oder andere Gedanke hängen und führt irgendwann zu dem Schluss, dass es durchaus lohnenswert ist, den glühenden Sklaventreiber aus dem eigenen Leben zu verbannen.

Rauchen ist und bleibt die häufigste vermeidbare Todesursache. In Deutschland sterben aktuell jeden Tag ca. 330 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Das wäre ungefähr so, als würde tagtäglich eine voll besetzte Boeing 777 irgendwo in unserem Land abstürzen. Aber warum redet kaum jemand darüber?

Jedes Jahr wird vom Büro des Drogenbeauftragten der Bundesregierung die Zahl der Drogentoten veröffentlicht. Dabei geht es um Menschen, die aufgrund des Konsums illegaler Drogen gestorben sind. Und immer wieder ist man über diese Zahl schockiert, denn es handelt sich um ca. 1.300 Menschen…. im Jahr. Wir können also davon ausgehen, dass die Zahl der Todesfälle durch Tabak bereits am 5. Januar eines jeden Jahres diese Zahl übersteigt. Ja, wir als Gesellschaft haben es wunderbar geschafft, das eigentliche Problem auszublenden.

Darum liebe Leser. Seien Sie kritisch und akzeptieren Sie, dass Sie sich vielleicht an einigen Stellen dieses Buches unwohl fühlen. Ich kann Ihnen versichern, das liegt nicht am Buch. Es liegt vielleicht daran, dass Ihr Kopf versucht, neue Gedanken mit dem bisherigen Leben zu vereinen. Nur irgendwie passen die gar nicht zusammen. Ja, das ist im ersten Moment unangenehm – aber vielleicht ist es auch der erste Schritt zu einem neuen Leben. Der beste Moment um mit dem Rauchen aufzuhören, war sicherlich vor 5/10/20 oder mehr Jahren. Der zweitbeste Moment ist heute.

Mit dem Rauchen aufhören ist einfach. Die Schwierigkeit ist, nicht wieder damit anzufangen.

Matthias Rost

Dipl. Sozialpädagoge /Suchttherapeut

Diakonie Leipzig

PROLOG

„Suche TESTLESER, die das Rauchen aufgeben wollen.

Über meine Erfahrungen, wie ich nach 40 Jahren Genussraucher zum genussvollen Nichtraucher geworden bin, habe ich ein Buch geschrieben. Vor der Veröffentlichung möchte ich gerne wissen, ob und wie gut die von mir genutzte Methode auch bei anderen Menschen funktioniert.

Du bist RAUCHER? Du möchtest mit dem Rauchen aufhören?

Dann melde dich bitte in einer persönlichen Nachricht bei mir. Gerne schicke ich dir das Manuskript zu.

Freue mich, von dir zu hören...“

Diese Annonce erschien in den Facebook Gruppen „Testleser gesucht“, „Testleserlich - Testleser suchen und finden“ und in diversen Nichtraucher Gruppen.

Die zahlreichen Rückmeldungen der über Hundert Freiwilligen, mehrheitlich starke Raucher, haben es möglich gemacht, dieses Buch so zu schreiben, wie es ist. So konnte ich das von mir Geschriebene überdenken und Facetten aufnehmen, die mir sonst entgangen wären.

40 Jahre meines Lebens war ich überzeugter und leidenschaftlicher Raucher. Eine Schachtel pro Tag mein Minimum, oftmals aber auch wesentlich mehr, je nach Umstand und Tagesform.

Jeder Raucher weiß wovon ich spreche.

Mein Motto lautete:

„Wer raucht, der stirbt. Wer nicht raucht, stirbt auch. Genieß das Leben solange du kannst.“

Ich war der festen Überzeugung, dass Tabakkonsum:

Dann, eines schönen Tages habe ich, als Folge einer völlig unerwarteten medizinischen Diagnose, begriffen: Mein Lebensmotto an sich ist zwar in Ordnung, die Verbindung mit dem Thema Zigarette hingegen war und ist völliger Selbstbetrug, riesengroßer Humbug. Mir wurde bewusst, wie ich mich selbst belog, indem ich dem Tabakkonsum Attribute zuordnete, die ganz einfach nicht zutreffen. Ich realisierte, dass ich mich über 40 Jahre betrogen habe, nur um meinem Verlangen ohne schlechtes Gewissen frönen zu können. Die Auswirkungen und Konsequenzen des Rauchens wurden von mir völlig falsch interpretiert. Offensichtliche Nachteile hatte ich mir als vermeintliche Vorteile vorgaukeln lassen.

Diese Zeit ist glücklicherweise vorbei. Heute ist eine Zigarette für mich in etwa so attraktiv wie Lebertran. Null Verlangen, null Anziehungskraft. Zum Glück ist es nie zu spät, um etwas Besseres zu beginnen.

„Eine Gewohnheit aufzugeben ist reine Kopfsache“, hört und liest man immer wieder. „Man muss es nur ganz fest wollen, dann schafft man es auch, selbst wenn es schwierig ist“.

Wie oft haben wir diese Behauptung gehört und ohne langes Nachdenken mit einem bejahenden Kopfnicken bestätigt. Dabei ist es nur die halbe Wahrheit. Diese These gilt lediglich für Gewohnheiten, die wir uns gar nicht abgewöhnen wollen. Kommt es ihm jedoch gelegen, dann ist der Mensch sehr wohl in der Lage, jede Gewohnheit in Windeseile und ohne größere mentale Kraftakte abzulegen.

Um 6 Uhr früh aufzustehen, sich mit dem Bus zur Arbeit zu quälen, alleine zu leben und den immer gleichen öden Job zu machen, sind Gewohnheiten, die wir zähneknirschend akzeptieren.

Wie unglaublich schnell gewöhnt sich ein jeder von uns plötzlich daran, ab sofort erst um 8 Uhr früh aufzustehen, mit dem nagelneuen Auto zur Arbeit zu fahren, die große Liebe gefunden zu haben und eine attraktivere Tätigkeit anzutreten? Ja, diese Gewohnheitswechsel vollziehen sich in Rekordzeit. Auch wer es die letzten fünf Jahre gewohnt war, gelangweilt im Gefängnishof seine immer gleichen Runden zu drehen, gewöhnt sich im Handumdrehen an das Geradeauslaufen, Hüpfen und Rennen in Freiheit.

Die Relativität der Gewohnheiten zeigt sich sogar bei Rauchern selbst. Die allermeisten Ex-Raucherinnen berichten, wie mühelos sie es geschafft haben das Rauchen zu lassen, nachdem sie erfahren hatten, dass sie schwanger sind. Und das, obwohl es ihnen zuvor stets als schier unmöglich vorkam.

Die ganze Wahrheit ist also, dass jeder von uns sehr wohl in der Lage ist, Gewohnheiten mühelos und schnell zu ändern. Es wird von uns Menschen immer nur dann als schwer bis unmöglich erachtet, wenn wir die Veränderung als negativ empfinden beziehungsweise gar nicht wollen.

Das ist der Grund, warum der Raucher immer jammert. Dabei muss er die Gewohnheit des Rauchens lediglich als das erkennen was sie ist, eine komplett überflüssige und lästige Handlung. Dann wird es ihm genauso leicht fallen, auch auf diese Routine zukünftig zu verzichten.

Mein erster Schritt zum Nichtraucher war, mir ernsthaft Gedanken zu machen, warum es, so wie ich es bislang angestellt hatte, nicht klappt. Aus diesen Erkenntnissen entstand die Vorgehensweise, die mir zu guter Letzt geholfen hat.

Wie bei vielen anderen Rauchern auch, hat es bei mir ebenfalls mehrere Anläufe gebraucht, bis ich den für mich funktionierenden Ansatz gefunden hatte. Dann war es mit einem Mal überraschend einfach, dem Glimmstängel ade zu sagen. Fast wie von jetzt auf gleich. Ein Gefühl, ebenso schön wie schier unglaublich. Hatte ich es zuvor doch immer als eine große Qual empfunden, auf mein geliebtes Laster zu verzichten. Um dem Kind einen Namen zu geben, nenne ich die von mir mit Erfolg praktizierte Verfahrensweise die „Leitmotiv-Methode“