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Table of Contents

Titel

Impressum

Ein Hobby

Einführung

Bedeutung der Varusschlacht

Sinnvolle Sprüche:

Das Römische Reich und sein Militär

Die Germanen

Die antiken Autoren

Julius Cäsar in Gallien (58-50 v. Chr.)

Augustus – Drusus – Tiberius in den Jahren 40-11 v. Chr. - Die Schlacht bei ARBALO (11 v. Chr.)

Die Wirren der Jahre 10 v. Chr. bis 6 n. Chr. - Das Lager des Unheils. Drusus' Tod (9 v. Chr.)

Varus, der Statthalter Germaniens (ab 7 n. Chr.)

Arminius und seine Widersacher

Schwierigkeiten bei der Forschung und ihre Grenzen - Übersetzung römischer Literatur

Schwierigkeiten bei der Forschung und ihre Grenzen - Zeitbestimmung (allgemein) und die der Funde

Und nun zur Zählweise

Zeitbestimmung der Funde

Schwierigkeiten bei der Forschung und ihre Grenzen - Gräben und Wälle

Schwierigkeiten bei der Forschung und ihre Grenzen - Mythologie der Germanen und ihre Auswirkung auf

Schwierigkeiten bei der Forschung und ihre Grenzen - Sprachforschung

Schwierigkeiten bei der Forschung und ihre Grenzen - Kritik an Wissenschaftlern und Institutionen

Kalkriese – der Stolperstein der Archäologie - Ein antikes Schlachtfeld: Seine Funde und Befunde

Zu den Münzen:

Und nun die Gegenbeweise:

Weitere Argumente gegen die Kalkriese-These als Ort der Varusschlacht.

Aliso und die Lippe-Lager

Meine Vorgehensweise - 9 Strategien führen zum Ziel

Meine Vorgehensweise - Strategie und Taktik der Germanen

Meine Vorgehensweise - Marschschlacht – contra Lagerüberfall-These

Meine Vorgehensweise - Vermeintliche Varuslager - Die Corvey-Story

Die Varusschlacht - Wieso fand sie im Jahre 10 n. Chr. statt? - Der Pannonische Krieg

Die Varusschlacht - Der Verlauf der Schlacht

Cassius Dio: "Römische Geschichte", Buch 56, Kapitel 18-22, geschrieben um 220 n. Chr.

Paterculus II, 117:

Cassius Dio, Buch 56, Kapitel 23, 24:

Sueton, Augustus 23:

Die Varusschlacht - Das bittere Ende einer Armee

Die Varusschlacht - Die Fundsituation

Die Varusschlacht - Das Schicksal der Lippe-Lager

Kurzer Abriss der Jahre 11-13 n. Chr.

14 n. Chr.: Augustus' Tod - Eine Armee meutert

Rachefeldzug des Germanicus im Jahre 14 n. Chr. - Der Überfall auf die Marsen

Rachefeldzug des Germanicus im Jahre 15 n. Chr. - Segestes Unterwerfung - Armins Appell ans Volk

Rachefeldzug des Germanicus im Jahre 15 n. Chr. - Germanicus auf dem Varus-Schlachtfeld

Eine Zusammenfassung über meine Fund- und Auflese-Theorie

Eine Zusammenfassung über die Marschart der Römer durch Feindesland

Rachefeldzug des Germanicus im Jahre 15 n. Chr. - Erste Auseinandersetzungen mit Armin

Rachefeldzüge des Germanicus im Jahr 15 n. Chr. - Die Schlacht an den "Langen Brücken" (Kalkriese)

Zusammenfassung der Beweise

Rachefeldzug des Germanicus im Jahre 16 n. Chr. - Die Schlacht bei "Idistaviso"

Rachefeldzug des Germanicus im Jahre 16 n. Chr. - Die Schlacht am "Angrivarierwall"

Die Jahre 17 bis 19 n. Chr. - Germanicus – Arminius – Marbod

Dem Untergang ROMs entgegen - Ausklang

Wegen Varus vor Gericht

Nachbetrachtungen

Die Presse berichtet über meine Forschungen/Mein Essay von 1999

Danksagung

Literaturverzeichnis

Bildnachweis

Über den Autor

 

 

 

Karl-Ernst Buhrmester

 

 

ROMs

Schatten über Germanien

Der 30-jährige Freiheitskampf der Germanen

gegen die Weltmacht ROM

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DeBehr

 

ISBN: 9783957536761

Copyright: by Karl-Ernst Buhrmester

Grafik-Design: Michael Grunwald, 58636 Iserlohn

Dritte überarbeitete Auflage:  2019                                                       

Herausgeber: Verlag DeBehr, Radeberg

Bildnachweise im Anhang

(82 Abbildungen, davon 18 farbige)

 

 

 

 

 

 

Ein Hobby ist eine harte

Arbeit, die niemand täte,

wenn sie sein Beruf wäre.

 

 

G. Schramm

 

Einführung

 

Im Jahre 1950 hörte ich zum ersten Mal als Sextaner auf einem Gymnasium in Minden a.d. Weser etwas über die Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. im Teutoburger Wald. Geschichtslehrer Studienrat Theodor Meyer verstand es, diese in die Geschichte als Clades Variana eingehende Katastrophe (für die Römer) so packend zu schildern, dass ich ganz fasziniert war von der Vorstellung, mehr zu erfahren über die wahren Vorgänge. Die Schlachtfelder wollte ich finden, die Römerlager, und vor allem wollte ich mehr erfahren über diese tapferen Germanen, die es vor ca. 2000 Jahren wagten, der Weltmacht Rom die Stirn zu bieten und denen es tatsächlich in einem 30-jährigen Kampf (von 15 v. Chr. bis 16 n. Chr.) gelang, die Römer wieder an Rhein und Donau, die alten natürlichen Grenzen, zurückzudrängen. Diese Grenzen hatten die Römer bereits schon zeitweise mehrmals seit den 50er Jahren vor Christus überschritten, nachdem sie Gallien (in etwa das heutige Frankreich) erobert hatten (51 v. Chr.).

Als Hobby–Historiker waren meine Ambitionen seit jeher die, den Geheimnissen der Vorgänge vor 2000 Jahren auf die Spur zu kommen, die sich ereignet hatten zwischen den Germanen und den Römern im westfälischen Raum und seinen Randgebieten.

Im Mittelpunkt des Interesses steht zweifelsohne die sogen. "Varusschlacht", die in erster Linie dafür verantwortlich ist, dass die Weltgeschichte eine ganz andere Wendung nahm, als wenn dieses Desaster für die Römer nicht stattgefunden hätte. Die Weltmacht Rom wollte zur Sicherung ihrer nördlichen Grenzen die germanischen Stämme bezwingen und deren Gebiete ihrem Weltreich einverleiben, um weitere starke Bundesgenossen zu bekommen und ihre Reichsgrenzen zu festigen und zu verkürzen.

Die aktiven Unternehmungen begannen quasi mit Cäsar (58 v. Chr.) und endeten mit Tiberius (16 n. Chr.). Laufend fanden Auseinandersetzungen unter Augustus (15 v. Chr.) statt, der den Befehl erteilte, Germanien zu erobern, wobei die dann folgenden Militäraktionen ganze 30 Jahre andauerten.

Es war ein hartes, verlustreiches und hohe Blutopfer forderndes Ringen, auf beiden Seiten. Zum Schluss befahl der Kaiser Tiberius, den teuren und wenig Erfolg versprechenden Aggressionskrieg aufzugeben. Man zog sich hinter den Rhein und die Donau wieder zurück, befestigte diese natürlichen Grenzen und schuf später eine Verbindung der beiden Flüsse durch einen Limes.

Germania magna, das weite Gebiet rechts des Rheins und nördlich der Donau wurde wieder  römerfrei.  Die  germanischen  Stämme  konnten  nun  wieder  ihren  eigenen

Traditionen, ihrer Kultur und ihrem Rechtswesen nachgehen, allerdings auch ihren Streitereien untereinander und innerhalb der Sippen eines Stammes. Es ging immer um Machtgewinn, Machterhalt und Machtausübung nach innen wie nach außen, wie bei anderen Völkern auch.

Da es ihnen an zivilisatorischen Errungenschaften, die sie durch die Römer lieben gelernt hatten, in Zukunft immer mehr mangelte, starteten regelrechte Räuberbanden in späteren Jahren Beutezüge über den Rhein in das Römische Reich, wenn die Lage günstig war, um sich zu bereichern.

So ging das über Jahrhunderte. Die Römer wagten es kaum (nach den germanischen Kriegen ab 17 n. Chr.) tief in das Landesinnere rechts des Rheins vorzudringen, um Vergeltung zu üben. Zeitweise war das unter hohen Strafen sogar vom Kaiser verboten worden. Man wollte die Germanen nicht reizen.

Diese wurden mit der Zeit immer dreister. Nach kurzen römischen Strafexpeditionen folgten weitere Raubzüge und sogar regelrechte Aufstände, auch linksrheinisch (wie z. B. der Bataveraufstand 69/70 n. Chr.), wo auch noch germanische Stämme saßen, die zur römischen Provinz Belgica, später zur Provinz Niedergermanien (germania inferior) gehörten.

Allerdings gab es auch Germanen und sogar ganze Stämme, die sich für die Römer verdingten als Söldner oder als Landsuchende (Bittsteller), die hierfür am Limes für Rom wachten und kämpften.

Hätten sich alle germanischen Stämme bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. vereinigen können gegen Rom, dann wäre schon zu der Zeit das Römische Reich zusammengebrochen.

Nach dem 1. Jahrhundert nach Christus hatten die Römer immer mehr mit sich zu tun, ihr Reich zu erhalten und zu festigen. Innere Unruhen und der Druck von außen durch Völker, die Land suchten und vor den Hunnen flohen (Völkerwanderung), ließen schließlich das Römische Reich spalten (395 n. Chr.) und zusammenbrechen (476 n. Chr.). Germanische Herrscher ersetzten nun die römischen Kaiser und gründeten ihre Reiche.

Das war ein kleiner Abriss der Geschichte, mit der Frage, was hat denn nun die Varusschlacht mit alledem zu tun?

Die oben beschriebene Entwicklung wurde eingeläutet durch diese sog. Varusschlacht. Sie war der Auslöser für den Rückzug der Römer aus germanischen Landen.

Zwar folgten dann noch die sog. Rachefeldzüge des Germanicus, die allerdings im Jahre 17 n. Chr. abgebrochen wurden.

War das denn nun gut für die Entwicklung Germaniens und für den Lebensstandard der Menschen? Sie lebten schließlich in einfachen Holzhäusern und Hütten, besaßen armseliges Vieh (so der römische Autor Tacitus), das Land war versumpft und voller Wälder, das Klima war rau, die Äcker und Früchte karg. Gab es denn überhaupt irgendwelche erstrebenswerten Güter für die Römer? Neuere Forschungen haben ergeben, dass die Römer Erze mit hohem Bleigehalt aus dem Sauerland abbauten. Die Germanen handelten mit Fellen, Haaren, Pelzen, Vieh und Bernstein erstrebenswerte römische Güter ein, wie Metall– und Tonwaren für den täglichen Gebrauch und Schmuck, Glaswaren und Terra sigillata für ihren Luxus.

"Was wollten wir dort überhaupt?", meinte Tacitus. "Sollten wir sie doch ihren eigenen Streitigkeiten überlassen!" (frei übersetzt).

Kann man nicht die Römerfreunde (die sog. Römerpartei) unter den Germanen verstehen, die sich romanisieren lassen wollten? Den oben beschriebenen innergermanischen Zuständen standen eine höhere Kultur und Zivilisation gegenüber, die ein angenehmeres Leben versprachen. Allein schon die Städte mit ihren Bädern, Theatern, Rennbahnen, Wohnhäusern mit Kaufläden, den Marktplätzen, Säulengängen, Straßen und Wasserleitungen waren bewundernswert in ihrer Bau– und Ingenieurskunst und dem gesellschaftlichen Leben. Doch beeindruckte diese gewaltige Infrastruktur nicht alle Germanen. Sie spotteten: "Ihr sitzt da in den Häusern wie Vögel im Käfig."

Es gab da noch das römische Recht, die Steuern und Abgaben, die Aufgabe der persönlichen Freiheit und der von den Vätern tradierten Sitten und Gebräuche. Das gefiel den Germanen nicht, und schon gar nicht, wie der arrogante Verwaltungsbeamte und Jurist Varus sie behandelte, wie Untertanen, Sklaven und nicht wie freie Männer.

Die Germanen merkten, dass sie von dem im Jahre 7 n. Chr. ins Land kommenden Statthalter Quintilius Varus, einem Verwandten des Kaisers Augustus, nicht geliebt und gewürdigt wurden, sondern durch strenge Rechtsanwendung in die Knie gezwungen und so zu Provinzialen gemacht werden sollten. Wenn alles zur Zufriedenheit Roms verlief, dann später auch zu römischen Bürgern. Was für eine Ehre!

Schon Tacitus sagt ehrlich in seiner "Agricola": "Dieser römische Lebensstil wird bei den Kurzsichtigen Bildung genannt, während er doch eigentlich schon Knechtschaft ist. "

Tacitus hielt viel von den Germanen und ihren Tugenden. Er würdigt sie in seiner "Germania".

Waren die Parteigänger Roms denn nun Verräter, Staatsfeinde, Feiglinge, oder meinten sie es gut mit ihrem Volk?

Das wird wohl nie 100%ig beantwortet werden können, obwohl beide Parteien sich in Reden äußern (die ich später wiedergebe), in denen sie ihre Argumente vorbringen für bzw. gegen Rom. Doch sind die Argumente echt oder nur vorgeschoben?

Es kam, wie wir wissen, ganz anders. Die germanisch-heimattreue Seite gewann, allerdings auch unter hohen persönlichen Verlusten ihres Anführers, des Siegers Arminius, eines jungen Fürsten aus dem Stamm der Cherusker. Die Stämme haben sehr bluten müssen für den Erhalt ihrer Freiheit.

Das Phänomen ist, dass es Naturvölkern gelang, der Weltmacht Rom zu trotzen und letzten Endes sogar zu siegen! Umso erstaunlicher ist dieser Tatbestand deshalb, weil die einzelnen germanischen Stämme sich keinesfalls untereinander immer wohlgesinnt waren, sich sogar bekriegten oder zu den Römern "überliefen". Umso schmerzlicher war dieses, wenn innerhalb einer Familie oder der Sippschaft der Riss ging und die einen der "Römerpartei" angehörten, während die anderen an heimatlicher Treue festhielten.

Die überragende Gestalt einer Persönlichkeit, namens Arminius, eines Fürstensohnes der Cherusker, ist hier zu würdigen. Er befand sich (wohl aus Vertragsgründen) in römischen Diensten und nutzte diesen Umstand geschickt, um von den Römern zu lernen und so auch deren militärischen Schwächen zu erkunden. Aufgrund seiner Tüchtigkeit stieg er zum römischen Ritter und damit zum römischen Bürger auf. Sicherlich war auch dieses eine mit Hintergedanken seitens der Römer ausgesprochene Ehrung, um ihn (und sein Volk) an sich zu binden.

Von den einen wurde er als Verräter beschimpft, von den anderen, selbst von Römern, als überragende Lichtgestalt dargestellt, als eine Person mit den besten Eigenschaften, wie Mut, Tapferkeit und Klugheit, "die ihm sogar aus den Augen sprühte und seinem Antlitz eine Ausstrahlung hoher Intelligenz verlieh." Große Heimattreue und sicherlich auch persönliche Erlebnisse trieben ihn dazu, gegen ROM vorzugehen. Dabei halfen ihm neben seiner Stellung und den o.g. Eigenschaften seine Beliebtheit beim Volk, sein großes rhetorisches Geschick und sein einnehmendes Wesen.

Für die Germanen war es aufgrund ihrer Bewaffnung und Kampfesweise nicht möglich, die Römer in offener Feldschlacht zu besiegen.

Sie mussten sich anderer Hilfen bedienen, um erfolgreich zu sein. Das waren einmal der Überraschungseffekt und zum anderen die Topografie, das Klima und die Naturgewalten.

Arminius verstand es auf vorzügliche Weise, diese Elemente miteinander zu verbinden, um letztendlich erfolgreich zu sein. Dafür wurde er selbst von Tacitus geehrt.

Denen, die ihn als Vertragsbrüchigen und Verräter bezeichnen, sei gesagt, dass die von den Römern den Stammesfürsten aufgezwungenen Verträge sowieso ungültig waren, da sie nicht vom Volk auf dem Thing abgesegnet wurden. Daher fielen viele Stämme immer wieder von den "Verträgen" ab, wenn die Römer ihnen den Rücken zukehrten.

Seit 500 Jahren (nach Auffinden der Tacitus–Texte im Kloster Corvey) wird eifrig nach den Örtlichkeiten der militärischen Begebenheiten gesucht, wobei die sog. "Varusschlacht" eine Schlüsselrolle spielt. Im Gegensatz zu anderen antiken Autoren beschreibt zwar Tacitus nicht direkt diese Schlacht, sondern den Besuch des Feldherrn Germanicus ein paar Jahre später auf diesem Schlachtfeld.

Diese ziemlich genaue Beschreibung veranlasst nun viele Autoren neuerer Zeit, die Lage dieses Schlachtfeldes zu schildern nach ihrer Auslegungsart. Auch weitere geschilderte Schlachten aus diesen Jahren um Christi Geburt wurden je nach Anschauung und Deutung geortet.

Es herrscht schließlich ein wildes Durcheinander an Meinungen und Gegenmeinungen, und zwar sowohl zwischen Laienforschern untereinander als auch zwischen ihnen und den Wissenschaftlern. Auch herrscht innerhalb der Archäologen– und Historiker–Kaste nicht immer eitel Sonnenschein. Gegensätzliche Meinungen beleben das "Geschäft", jedoch nur wenige ganz Mutige unter ihnen wagen es bis heute, sich gegen den Konvergenzdruck innerhalb der Wissenschaft zu stemmen. Es lässt sich beobachten, welch großen Einfluss Sponsoren auf die Meinungsbildung ausüben, sodass oft gegen besseres Wissen immer noch eine "alte" überholte Meinung mit Starrsinn verteidigt wird, weil man es ökonomisch und menschlich nicht schafft, aus alten Pfaden zu treten und zuzugeben, dass man sich geirrt hat. Man beißt sich fest an vorgefasster Meinung und kommt auf die abenteuerlichsten Begründungen, um die einmal proklamierten "Beweise" weiterhin für richtig zu erklären, selbst wenn geistig ein Salto mortale geschlagen und um vier Ecken gedacht werden muss, bis hin zur Geschichtsklitterung.

Die im Nebel liegenden Begebenheiten vor 2000 Jahren würden endlich ans Tageslicht gebracht, wenn die verschollene Literatur über die "Germanischen Kriege" von Paterculus und Plinius wieder auftauchen würde und zusätzlich noch eindeutige archäologische Funde gemacht würden. An dieses Wunder glaube ich nicht.

Dann kann man nur noch der Wahrheit nahe kommen, indem man sich meine Vorgehensweise zueigen macht.

Die Vorgehensweise ist generell folgende:

Meine Überlegungen waren die, um zu vorzeigbaren Ergebnissen in der Forschung zu gelangen, mir Denkweisen und Untersuchungsmethoden zu erschließen, die mir gestatteten, auf unterschiedlichen Wegen das Problemfeld "Varusschlacht" anzugehen.

Es mussten Verfahren entwickelt werden, die ergänzend zur Archäologie und Literatur weitere Möglichkeiten boten, der geschichtlichen Wahrheit auf den Grund zu kommen, damit sie nicht nur ein Mythos bleibt.

Meine Vorgehensweise habe ich unter "9 Strategien führen zum Ziel" ausführlich beschrieben.

Um die Bedeutung der Schlachten von 9 n. Chr. bis 16 n. Chr. als Leser richtig einschätzen zu können, sah ich mich gezwungen, den gesamten Ablauf des Dreißigjährigen Krieges zwischen Römern und Germanen incl. dessen Vorgeschichte und der weiteren geschichtlichen Entwicklung zu schildern.

Jahrzehntelang habe ich hart an der Lösung obiger Problematik gearbeitet, habe dabei manch böses Erlebnis und menschliche Enttäuschung hinnehmen müssen, durfte jedoch auch so mancherlei Hilfe, vor allem aus der Bevölkerung, erfahren (siehe unter "Danksagung"), die mich wieder aufbaute. Von wissenschaftlicher Seite konnte ich nur dann Unterstützung erhoffen, wenn ich mich mit meinem Wissen bedeckt hielt und den Wissenschaftlern nicht widersprach oder eine andere Meinung vertrat. Sonst sahen sie mich als Gegner an, denn es durfte nicht sein, dass ein Laienforscher irgendetwas besser wusste. Einige Episoden schildere ich in meiner Abhandlung.

Als Hauptmanko der Wissenschaftler hat sich für mich herauskristallisiert, dass sie aus dem einfachen Grund mit den antiken Texten nicht viel anzufangen wissen, weil sie nämlich nicht in der Lage sind, ein militärisches Konzept zu entwickeln.

Sie wissen nicht und können sich auch nicht vorstellen, was die Texte, vor allem die von Tacitus, eigentlich ausdrücken und geostrategisch beschreiben. Da die Wissenschaftler hier total "schwimmen", kommt es zu Äußerungen wie: "Alles Unsinn, was da bei Tacitus und Co. geschrieben wurde. Es ist nicht nachvollziehbar." So wörtlich ein Wissenschaftler zu mir.

Den Wissenschaftlern bleiben kaum noch andere Hilfswissenschaften, auf die sie zurückgreifen wollen. Im Grunde nur die Archäologie. Doch die bringt sie nicht viel weiter, weil Funde, auch wenn sie römischen Ursprungs sind, wie kürzlich die in dem neu entdeckten Römerlager bei Barkhausen (Porta Westfalica), nicht aussagefähig genug sind, um über die Zusammenhänge der Anwesenheit römischen Militärs zu berichten. Es lässt sich höchstens eine Zeitspanne ermitteln, die allerdings nicht viel erbringt.

Siehe die ewige Diskussion um das Bestehen der Lippe–Lager "Haltern" und "Anreppen" und ihre Funktion.

Meine Ausarbeitung legt den Schwerpunkt auf die Erforschung und Darstellung der militärischen Begebenheiten vor 2000 Jahren. Dazu gehören unumgänglich die genauen Studien der antiken Literatur und (leider) auch vielfache Vorbetrachtungen, um diesen ganzen schwierigen Komplex überhaupt zu verstehen. Alle Fakten und Möglichkeiten, die die Literatur hergibt, habe ich auf dem Prüfstein gehabt. Die Hauptarbeit bestand darin, vor allem Tacitus`Schriften in Deckung zu bringen mit der Geografie, der Topografie und militärischer Strategie.

Während meines intensiven Studiums der Schriften stellte ich außerdem fest, dass das wahre Jahr der Varusschlacht das Jahr 10 n. Chr. ist und nicht das Jahr 9 n. Chr. Hierdurch wird einiges verständlicher im zeitlichen Ablauf vor diesem Jahr wie auch nach ihm.

Als weitere Hilfswissenschaft hat mir die Sprachforschung sehr geholfen. Fast zum Abschluss meiner Studien fiel mir auf, dass in der Nähe der erarbeiteten Schlachtorte und Lager Orte mit der Silbe Hidd… vermehrt auftraten. Die Zusammenhänge schildere ich.

Eine große Hilfe erwies mir nach Ausschöpfung aller anderen Methoden auch die Radiästhesie. Ein sehr umstrittenes Thema! Nach langer intensiver Schulung und Übungsphase wage ich zu behaupten, dass an dieser nun auch in Deutschland anerkannten Wissenschaft (z.B. an der TU Clausthal, Prof.Dr. Friedrich H. Balck), die bereits in vielen anderen Ländern praktiziert wird, etwas dran ist. Man muss sie nur beherrschen und dafür geeignet sein. Ich konzentrierte mich vor allem auf die Beantwortung geschichtlicher Daten und Fragen. Ich meine mit Erfolg.

So erarbeitete ich neben dem Studium der Literatur und der Anwendung weiterer Methoden Corvey als den Sitz des Varus an der Weser, das nach C14–Untersuchungen des Mörtels (was neuerdings in einem Speziallabor möglich ist) bestätigt wurde! Dann sein erstes Marschlager, bevor er in den Untergang marschierte, die Kampfplätze und Fluchtwege und weiterhin das berühmte Lager "Aliso", den Tumulus und den wahren Angrivarierwall im Verbund mit strategischen Überlegungen.

Kalkriese als Schlachtort des Cäcina ("Schlacht an den Langen Brücken" 15 n. Chr.) ortete ich vor allem mit direkten Beweisen.

Die neuesten Funde und Erkenntnisse, wie die in Porta Westfalica und bei Northeim in Niedersachsen, werden von mir in meine Arbeit mit einbezogen.

Es lassen sich sicherlich viele Behauptungen verifizieren mit Hilfe von Grabungen, Magnetometer– und Isotopen–Messungen sowie weiteren Prospektionsmethoden.

Ich meine, sachlogisch und skeptisch vorgegangen zu sein, da mir als Ingenieur diese Arbeitsweise geläufig ist.

Als Wehringenieur bei der Bundeswehr eignete ich mir strategisches Denken an, auch dasjenige vergangener Jahrtausende.

Ein weiteres Studium geisteswissenschaftlicher Richtung öffnete mir das Blickfeld für rein menschliche Bereiche dieser Kontrahenten, wie die aus der Soziologie und Psychologie.

Wie erwähnt, wurde bisher vergeblich nach dem Varus-Schlachtort geforscht. Es gibt über 700 Theorien. Und da soll meine die einzig richtige sein? Ich glaube es und werde es beweisen, wenn man mir folgen möchte, denn ich bin fest davon überzeugt, dass meine Ausarbeitung den Abläufen vor 2000 Jahren sehr nahe kommt, wenn nicht sogar sie genau trifft.

Damit hätte ich eine große Lücke in einer noch offenen wissenschaftlichen Fragestellung geschlossen.

Meine Vorstellungen über den Ablauf der Geschichte im oben genannten Zeitraum werde ich also darlegen, begründen, direkt oder indirekt beweisen und kommentieren.

Der aufmerksame Leser wird sich fragen, was denn die Wissenschaftler und andere Autoren zu diesem Thema zu sagen haben, da er sicherlich widersprüchliche Behauptungen und Thesen von dieser Seite gehört haben wird. Um dem Leser die Suche nach deren Aussagen (in der Literatur und anderen Quellen) zu ersparen, werde ich meine Ausführungen denen der Wissenschaftler und anderer gegenüberstellen. Natürlich dann auch deren Begründungen, die ich wiederum kommentieren werde. Das wird nicht ohne Kritik möglich sein, da ich deren Erklärungen der Dinge nicht immer teilen kann bei offensichtlichen Denkfehlern, Fehldeutungen und ominösen Aussagen, die ich aufzeigen werde.

Hierzu ist es m.E. nicht unbedingt erforderlich, immer auf Quellen hinzuweisen, sodass eine ellenlange Literaturliste entsteht, es sei denn, man zitiert aus ihnen. Wenn notwendig, weise ich im Text direkt auf die bezogene Literatur hin, was selbstverständlich geschieht bei den antiken Autoren und ihren Übersetzern.

Ansonsten habe ich quasi die ganze einschlägige Literatur gelesen und durchgearbeitet. Im Vordergrund stehen meine eigenen Ausarbeitungen und Ergebnisse. Das Wissen anderer brauchte ich nicht zu übernehmen und daher auch nicht zu zitieren.

Die infrage kommenden Archäologen und Historiker im Zuge der Kalkrieseforschung und der Lippelager sind bekannt (siehe auch die Kapitel "Kritik an Wissenschaftlern" und "Kalkriese–Stolperstein") und deren Meinungen und Ansichten auch. Nachzulesen in jeder einschlägigen Literatur, in Pamphleten, Essays, Fachzeitschriften, Wochenzeitschriften, Zeitungsausschnitten und Broschüren, in Museen und Ausstellungen. Zu hören in Film und Fernsehen, auf Vorträgen und Diskussionsrunden.

Meine Kenntnisse über deren Aussagen stammen darüber hinaus aus persönlichen Kontakten mit ihnen in Gesprächen, Vorträgen, Telefonaten und dem Schriftverkehr, worauf ich auch hinweise.

Neuerdings macht sich die Meinung unter vielen Wissenschaftlern breit, nicht mehr nach den Örtlichkeiten dieser für die Germanen so schicksalsreichen Jahre forschen zu wollen, weil die antike Literatur nichts Genaues hergäbe. Archäologische Funde werden dem Zufall überlassen.

Die Wahrheit ist, dass diese Wissenschaftler die Literatur aus bestimmten Gründen nicht deuten können und so ganz einfach die antiken Autoren für unglaubwürdig erklären (s. das Kapitel: "Kritik an Wissenschaftlern …").

Ich versuchte, diesem Sachbuch einen hohen wissenschaftlichen Wissens– und Wahrheitsgehalt zu geben, auf der Basis historischer Überlieferungen in sachlich–korrekter Wiedergabe und logischer Schlussfolgerung.

Trotzdem glaube ich, dass es mir gelungen ist, ein populärwissenschaftliches Werk zu schaffen, das den Leser neugierig werden lässt, ihn vielleicht sogar fasziniert und in Spannung hält. Persönliche Erlebnisse lasse ich mit einfließen.

Es fällt auf, dass die in dem Jubiläumsjahr herausgekommenen umfangreichen Neuerscheinungen nur "im alten Brei" rühren und nichts Neues an Erkenntnissen bringen, da es für sie ja Kalkriese gibt. Man ergeht sich in Wiederholungen und allgemeinen (philosophischen und politischen) Erklärungen. Die Luft ist raus! Niemand hat mehr konkrete militärische Vorstellungen bzgl. der Abläufe der Geschehnisse und ihrer Örtlichkeiten.

Dieses Buch ändert alles. Es analysiert und trifft mit hoher Beweiskraft den Kern der wahren Zusammenhänge. Das mag überheblich klingen.

Es ist aber das Ergebnis einer langen Arbeit, während derer ich mich mit jedweder besserwisserischen Äußerung zurückhielt.

Trotzdem trat noch eine Problematik auf. Da sich meine Arbeit auch vor allem mit der Wissenschaft und deren Aussagen im Vergleich mit meinen Erkenntnissen befasst, blieb es nicht aus, "Ross und Reiter" zu nennen, d. h. Namen ins Spiel zu bringen.

Warum sollte ich nicht die Aussagen der Wissenschaftler wiedergeben dürfen, die im Zuge von Gesprächen, Telefonaten und Schriftverkehr über Fachthemen, Anfragen oder während Besichtigungen gemacht wurden? Wir leben doch schließlich in einer Demokratie! Mein Anwalt dazu: "Nur die wenigsten Menschen stehen dazu, was sie mal gesagt haben (wenn es für sie ungünstig erscheint). Und dann wird es schwierig mit der Beweisführung. Bleiben Sie möglichst bei Beweisbarem (Fakten, Zitaten aus dem Schriftverkehr oder aus Fachblättern) und vermeiden Sie, wenn möglich, Namens-nennungen."

Ich werde mich daran halten, obwohl es lächerlich, peinlich und unhöflich ist, wenn man z. B. den Namen eines bekannten Professors nicht aussprechen darf aus den oben genannten juristischen Gründen.

George Orwell

Falls Freiheit überhaupt irgendetwas bedeutet,

dann bedeutet sie das Recht darauf,

den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.

 

Bedeutung der Varusschlacht

 

Die Bedeutung der Varusschlacht (benannt nach dem Verlierer dieser Schlacht, dem römischen Statthalter Varus. Daher auch die römische Benennung der Schlacht als "Clades Variana" = "Varus–Niederlage") ist nun deshalb so immens wichtig für die Geschichte der Menschheit, weil sie nicht nur über das Geschick Deutschlands bestimmte, sondern vor allem über die Entwicklung Europas und damit sicherlich auch über das weitere Weltgeschehen.

Denn hätte Rom Fuß gefasst in Germanien, wäre Germanien eine römische Provinz geworden, dann wäre die weitere Geschichte Europas ganz anders verlaufen. Ostwestfalen-Lippe schrieb vor 2000 Jahren Weltgeschichte!

Die Varusschlacht war zwar nicht die größte der bekannten Schlachten im Zuge dieses dreißigjährigen Freiheitskampfes der Germanen gewesen, aber die bedeutendste, weil sie aufgrund der Vernichtung ganzer Legionen ein Umdenken in der römischen Strategie erforderte, die letzthin dann aber doch nicht zum erwünschten Erfolg führte.

Mit Germanien wäre nach einem Erfolg der Römer die römische Nord-Ost-Grenze verkürzt worden: von der Elbe über Marbods Reich im heutigen Böhmen, das Noricum (Österreich) und Pannonien (Ungarn) ins Illyricum (ehem. Jugoslawien) bis Griechenland. Später sicherlich von der Oder und dann von der Weichsel durch Mähren (ebenfalls Marbods Reich) über Pannonien (Ungarn) und Dakien (Rumänien) an das Schwarze Meer.

Deshalb war es für die Römer so wichtig, die oben genannten Völkerschaften zu besiegen und in das Reich einzugliedern.

Mit den von allen Autoren gepriesenen germanischen Kriegern, eingereiht in die römische Armee als Soldaten, wäre Rom unschlagbar geworden. Diese Menschen in Germanien, vor allem die Männer, wären für Rom der größte Gewinn gewesen.

Dann hätte es keine Völkerwanderung gegeben etc. Wir hätten damals schon eine europäische Union gehabt.

Doch der Freiheitswille der Germanen war stärker, ihre eigene Entwicklung ihnen wichtiger und wohl auch lebensnaher. So ging Europa einen anderen, sicherlich viel steinigeren Weg – bis heute.

Die Freiheitskriege der Germanen gegen Rom dauerten (mit Unterbrechungen) von 15 v. Chr. bis 16 n. Chr. = 30 Jahre lang. Es gab viele Schlachten, Scharmützel, Überfälle und Belagerungen.

Die in der Literatur bekannten Schlachten meine ich nach jahrzehntelanger interessanter Arbeit rechtzeitig zum Jahre 2009 (es müsste allerdings das Jahr 2010 sein, dazu später mehr), dem Jubiläumsjahr, erforscht zu haben.

Wissenschaftler, die schon längst aufgegeben haben zu suchen, weil sie absolut im Nebel herumtappen und vor lauter Wäldern und Sümpfen eben in diesen zu versinken drohen, spielen die Wichtigkeit nach der Wahrheitssuche herunter oder kommen auf die abstrusesten Ideen, alles lächerlich zu machen, wie z. B.: "Arminius war ein Armenier".

Daneben gibt es Wissenschaftler, die abwarten, um dann auf den richtigen Zug aufzuspringen, nach dem Motto: "Das habe ich doch schon immer gesagt."

Dann sind da Wissenschaftler, die verbissen an einer Theorie hängen (aus verschiedenen Gründen) und diese mit allen Mitteln verteidigen, oft trotz besseren Wissens. Sie sträuben sich auch, Bücher von Laienforschern zu lesen oder ihnen zuzuhören. Andersdenkende werden scharf angegriffen, bloß- und kaltgestellt. Denen widme ich ein besonderes Kapitel.

Über unsere Vergangenheit und Herkunft Bescheid zu wissen, ist ein hohes Gut.

 

Sinnvolle Sprüche:

 

 

Das Römische Reich und sein Militär

 

Meinen vorherigen kurzen Exkurs über die geschichtlichen Zusammenhänge vor 2000 Jahren will ich ein wenig erweitern. Es sind schon Dutzende von Büchern darüber geschrieben worden, die sich inhaltlich alle gleichen. Die Überlieferungen geben eben nicht mehr her, immerhin doch so viel, dass wir uns von den damaligen Vorgängen ein ziemlich genaues Bild machen können.

Zu verdanken haben wir das in erster Linie den vielen römischen Geschichtsschreibern und anderen Dokumentatoren, wie den Schreiberlingen, die im Gefolge des Feldherrn die Heeresberichte für Rom verfassten.

Aber auch die Feldherren selber berichteten über ihre Feldzüge, entweder sofort – da waren die Erinnerungen noch frisch – z. B. Gaius Julius Cäsar über seinen Gallischen Krieg (58-51 v. Chr.) im heutigen Frankreich bis hin zum Rhein, oder erst später, wenn sie zur Ruhe kamen, als Rentner sozusagen, wie Velleius Paterculus, der dann allerdings in den Jahren 30/31 n. Chr. so manches durcheinanderbrachte.

Ein gebildeter Römer aus dem höheren Stand in der Gesellschaft war verpflichtet, wenn er seine Familie nicht enttäuschen wollte, die sog. Ämterlaufbahn einzuschlagen. Das heißt, er musste bei erfolgter gymnasialer Ausbildung, häufig durch Privatlehrer, sich z. B. der Literatur, Rhetorik, Juristerei und Schöngeistigem hingeben, mit dem Ziel, in der römischen Verwaltung Karriere zu machen.

Hohe angestrebte Beamtenposten für verschiedenste Funktionen waren z. B. die des Senators, Prätors, Quästors, Zensors, Legaten, Ädilen, Tribunen, Präfekten und die des Konsuls und Imperators u.a.m. Diese hohen Funktionsträger (Träger der Staatsgewalt) mussten jedoch aus den "besten" Familien Roms stammen, den zwei höchsten Ständen, den Patriziern und den Rittern (dem Adel). Ein Bürgerlicher aus dem Volk, ein Plebejer, hatte kaum Chancen auf diese Ämter zu der Zeit. Er musste sich hochdienen, z. B. über das Militär. Die aus den ersten Ständen dienten auch während ihrer Ämterlaufbahn im Heer, natürlich in hoher Position, als Tribune.

Über diese später mehr.

In der soziologischen Hierarchie der Gesellschaft waren da noch die Freigelassenen (ehemalige Sklaven), jetzt römische Bürger, und die Sklaven, die sich häufig aus Gefangenen und Verurteilten (mit geringer Strafe) rekrutierten.

Kriegsgefangene, Männer, Frauen und Kinder wurden je nach ihrer Konstitution für die unterschiedlichsten Arbeiten eingesetzt, bis hin zur Ausbildung als Gladiator.

Die eroberten Gebiete wurden in Provinzen eingeteilt und umbenannt. Später, nach erfolgter Romanisierung, konnten deren Einwohner römische Bürger werden (mit all ihren Rechten und Pflichten).

Diese besiegten, unter Vertrag stehenden oder befreundeten Völker waren den Römern oft sehr hilfreich, indem sie Nahrungsmittel, Waffen, Pferde und auch Truppen abstellten für irgendwelche Feldzüge.

Es bleibt die Frage an die Kriegsforscher, mit welchem Recht darf sich eigentlich ein Staat immer weiter ausdehnen, dadurch bedingt gezwungenermaßen andere Völker bekämpfen und besiegen, deren Land annektieren, ihnen ihr "Recht" aufzwingen, sie zu ihrer Lebensart erziehen (zu ihrem Glück verhelfen?), Steuern eintreiben und Kriegsdienste fordern?

Diese Fragen bleiben wohl ewig unbeantwortet. Ist es allein das Machtstreben des Einzelnen wie des Staates, oder "nur" das der Regierenden?

Verteidigungskriege sind berechtigt. Rom wurde in der Anfangszeit seiner Gründung von vielen Völkern angegriffen und musste sich zu Recht verteidigen. Doch zur Zeit seines ersten Kaisers Augustus (27 vor bis 14 nach Chr.) war das Römische Reich in seiner ersten Ausdehnung und Stärke so groß, dass es nicht mehr unbedingt weitere Expansionskriege hätte führen müssen. Schaut man genau hin, dann hatte Rom vermehrt seit dieser Zeit mit Aufständen zu tun, bei denen sich besetzte Länder und unterjochte Völker gegen Rom erhoben. Sei es in Nordafrika, Spanien, auch zeitweise in Gallien (Frankreich), in Judäa, Pannonien (Ungarn), Illyrien und in anderen Balkanländern. Doch die bekam Rom früher oder später alle wieder in den Griff.

Problematischer wurde es mit den Parthern (Persern), ansässig etwa im heutigen Irak (Mesopotamien) und Iran und mit den Germanen!

Gegen diese beiden Völker hatten die Römer ihre empfindlichsten Niederlagen erlebt (53 v. Chr. mit Crassus und 9 n. Chr. mit Varus), die sie Zeit ihres Bestehens nicht vergessen konnten, und zwar wohl deswegen nicht, weil sie diese beiden Völker nie besiegt haben, im Gegensatz zu den Puniern (Karthagern), von denen sie anfangs gewaltige Niederlagen (s. bei Cannae 216 v. Chr.) unter Hannibal einstecken mussten.

Gründe für das Führen von Kriegen lassen sich immer finden. Die Römer begründeten ihre Expansionsgelüste damit, dass sie ihrer Sicherheit wegen vorbeugend die Anrainerstaaten "befrieden" müssten, um sich selbst zu schützen und zu stärken. Dieses "Befrieden" fand sein Ende in Germanien.

Das Partherreich konnte den Römern kaum gefährlich werden. Es lag weit im Osten, große Wüsten trennten die beiden Staaten. Doch Germanien war nah, das Volk war stark. Es erdrückte Rom im Laufe der Zeit, einen Staat, der auch immer mehr von innen her schwächelte und marode wurde.

Doch noch war es längst nicht so weit. Das Römische Reich unter Augustus um Christi Geburt hatte weltweit (eine andere Welt kannte man zu der Zeit nicht, nur von Indien hatte man schon gehört) ca. 30 Legionen (mit Hilfstruppen gleicher Stärke etwa 300.000 Mann) an seinen Grenzen stationiert. Eine gewaltige Militärmacht mit bester Ausrüstung und Ausbildung, versehen mit einem ausgeklügelten Logistiksystem, einer ausgefeilten Technik, sogar mit Wurfmaschinen und Katapulten (wie später im Mittelalter) und einer späteren Versorgung nebst guter Bezahlung dieser Berufssoldaten.

Die Legionen besaßen eine Ordnungszahl, einen Beinamen (wie z. B. "Rapax", "Alaudae", "Victrix", "Gemina" u.a.) und ein Emblem (wie z. B. einen Stier, Steinbock oder Elefanten u.a.).

Die Moral der Truppe wurde noch dadurch gefördert, indem sie bestens verpflegt wurde, eine medizinische Versorgung genoss und bei Bedarf "zur Kur geschickt" werden konnte in die Militärbäder (Thermen), z. B. nach Aachen.

Ferner sorgte ein großer Tross dafür, dass es dem Soldaten an nichts mangelte, selbst nicht auf den Feldzügen in feindliches Gebiet.

Den Tross begleiteten neben Maultiertreibern auch Dirnen, Marketender(innen), Handwerker, Ärzte und Sklaven (als Burschen, Diener und Knechte) und auch Frauen und Kinder, die Gattinnen höherer Offiziere und Beamter mit Anhang.

Die Letzteren störten den erfahrenen General Aulus C. Severus Cäcina, ehemals Statthalter von Mösien und Unterfeldherr des Princeps Germanicus in den sog. Rachefeldzügen in Germanien (14 bis 16 n. Chr.), von dem wir noch hören werden.

Er hatte volle vierzig Jahre gedient, wie er immer wieder betonte, hatte also Erfahrung im Feld gesammelt, Karriere gemacht beim Militär, war auf vielen Schlachtfeldern zu Hause, eben ein Haudegen.

Im Jahre 21 n. Chr. beantragte er im Senat (als Senator), man solle es nicht mehr zulassen, wie vor Jahren schon beschlossen und nicht eingehalten, dass die Gattinnen hoher Beamter in das Land der Bundesgenossen und auswärtiger Völker mitzögen. Das Weibergefolge sei hinderlich, im Frieden durch Üppigkeit, im Krieg durch Furchtsamkeit, und gäbe dem Heereszug das Ansehen eines Barbarentrosses. Das saß. Heftige Debatten folgten.

Es wurde noch angeführt, dass manche Frauen sich als Kommandeurinnen aufspielten und die Männerwelt durcheinanderbrächten. Andererseits seien die Ehen bei so langer Abwesenheit der Männer gefährdet, es wurden Gegenbeispiele vorgetragen. Es blieb letzthin alles beim Alten. Cäcina kam mit seinem Antrag nicht durch (Tac. annalen III, 33 f).

Die Soldaten durften erst dann ihre Freundinnen, die inzwischen oftmals schon Kinder hatten und bei den Standlagern (Winterquartieren) lebten, heiraten, wenn sie als Veteranen das Militär mit einer dicken Abfindung in Geld und einem Stück Land verließen, falls sie ihre Militärzeit überlebten nach 25 und mehr Dienstjahren. Diese Rechte wurden den in Pension Gehenden mit einem Militär-Diplom attestiert. Nicht-Römer aus Auxiliareinheiten oder auch ausscheidende Burschen bekamen zudem das römische Bürgerrecht verliehen.

Militärschulen gab es nicht. Auch nicht für Offiziere. Sie mussten sich die nötigen Kenntnisse aus der Literatur holen (die gab es reichlich) und aus dem praktischen Soldatendasein. Wer Begabung zeigte und Erfolge im Kampf aufweisen konnte, der blieb meist beim Militär und versuchte dort Karriere zu machen (s. Cäcina).

Der einfache Soldat, der Legionär, wurde hart gedrillt. Er konnte aufsteigen bis zum Centurio (Hauptmann). Hier gab es mehrere Rangstufen, vergleichbar mit dem heutigen Oberleutnant bis zum Major (primipilus). Ein Centurio führte eine Centurie, eine Hundertschaft (Kompanie), bestehend meist aus 80 Mann. Zwei Centurien bildeten einen Manipel, drei Manipel (also 6 Centurien) eine Kohorte (etwa mit einem Bataillon oder Regiment vergleichbar je nach Stärke), etwa 500 bis 600 Mann, wobei die erste Kohorte immer die stärkste war mit bis zu 1000 Mann.

10 Kohorten bildeten die Legion mit etwa 4000 bis 6000 Mann, allesamt römische Bürger. Sie stammten zumeist aus dem Mutterland Italien, aus Spanien und Südgallien.

Der Legionskommandeur war der Legat, ein Divisionsgeneral und Stellvertreter des Feldherrn. Es gab einige Generalsränge, wie heute auch. Cäcina hatte einen noch höheren Generalsrang, er war zeitweise Unterfeldherr, der seine eigenen Legionen führte (legatus pro praetore).

Die oben schon angesprochenen Tribunen besaßen die Ränge etwa des heutigen Oberstleutnants/Obersts, es waren Stabsoffiziere, vom Legaten beliebig einsetzbar, sechs an der Zahl in einer Legion. Sie entstammten dem römischen Adel und durchliefen das Heer in ihrer Ämterlaufbahn.

Es waren zumeist junge Leute, oft ohne militärische Erfahrung und Ambitionen, die im Ernstfall auch kaum Befehlsgewalt hatten, zumindest hörte man selten von ihnen. Dann gab es allerdings Kommandeure von Reitergeschwadern, Hilfstruppen, Flotteneinheiten und die der Prätorianer (kaiserliche Leibgarde) im Rang eines Präfekten (Oberst/Brigadegeneral).

Die Stütze des römischen Militärs bildeten neben den gut ausgebildeten Soldaten (den Legionären), vom heutigen Gefreiten über den Unteroffizier, den Feldwebel bis hin zum Leutnant (optio) die Centurionen (s. oben) und erfahrenen Legaten nebst Stellvertretern. Die Legionskommandeure mussten sich jedoch den Befehlen des Feldherrn beugen. Also hing alles von dessen Fähigkeiten ab.

Man hat nie davon gehört (gelesen), dass sich Legionskommandeure (Generäle) den Befehlen ihres Feldherrn widersetzten. Das ist kaum denkbar. Es mag daran liegen, dass Berichte über diese Konflikte niemals in die Heeresberichte kamen, die bekanntlich dem Senat und dem Kaiser vorgelegt werden mussten und die dann ins Archiv gingen. Das Volk bekam nur genehmigte Ausschnitte davon zu lesen.

Auch römische (und griechische) Schriftsteller und Historiker durften unter Androhung harter Strafen nur das schreiben, was dem Kaiser und dem Senat genehm war.

Deshalb haben wir Geschichtsforscher es heute so schwer, die Wahrheit über die ganzen Vorgänge von damals herauszufinden.

Die römische Reiterei bestand aus Alen mit 500 Reitern und Turmae, einer Untereinheit von etwa 40 Reitern. Sie rekrutierte sich aus den Auxiliareinheiten der Bundesgenossen und besaß eigene Kastelle.

Die rein römische Reiterei war außer den berittenen Einheiten der Prätorianer beschränkt auf ca. 100 Reiter pro Legion, die Sonderaufgaben wahrnahm, z. B. Kurierdienste.

Die römischen Hilfstruppen, die ständig zur Verfügung standen, rekrutierten sich vorwiegend aus Raetien, Dalmatien, Thrakien (die Bogenschützen), Nordafrika, dem Orient, von der Iberischen Halbinsel und den Balearen (die Schleuderer) und aus gallischen Provinzen. Hin und wieder stießen zu ihnen germanische Hilfstruppen verschiedener Stämme, wie die Bataver, Friesen, Chauken u.a. Gelegentlich wurden sogar Gladiatoren im Kampf eingesetzt, sozusagen als letztes Aufgebot. Tacitus meint jedoch, dass diese in Schlachten nicht die gleiche Ausdauer wie Soldaten besäßen (Historien II, 35).

Auf jeden Fall war es ein erhabener Anblick, das römische Militär auf dem Marsch zu sehen. In Freundesland marschierten sie in Vierer– oder Sechserreihen. Die Rüstungen blitzten und blinkten. Vorneweg die Feldzeichenträger, Hornbläser und vor allem der Legionsadlerträger. In der Mitte die Offiziere hoch zu Ross. Der Cäsar im funkelnden Goldhelm mit purpurner Toga. Gold-, Silber- und Kupferlegierungsbeschläge an Rüstungen, Kleidung und Pferdegeschirr garantierten einen vorzüglichen optischen Eindruck.

Dann der große Tross mit allen möglichen Versorgungsgütern. Drumherum die Reiterei, ebenso prächtig ausgestattet, zumindest die Offiziere. Dazu noch die verschiedenen Hilfstruppen (Auxiliaren) in ihrer landsmännischen Ausrüstung.

Hier kurz die Grundausstattung des Legionärs:

Er trug eine Tunika als Untergewand, darüber seine Rüstung, entweder einen Lederwams oder einen Panzer (Ketten-, Schuppen- oder Schienenpanzer), evtl. Bein- und Armschienen (je nach Zeitepoche), einen Gürtel mit Schnalle (cingulum), Beschlägen, Schurzstreifen und Waffenhalterungen, einen Helm (auch unterschiedlich, je nach Epoche, Einheit und Gegend), einen rechteckigen gewölbten Schild (scutum), dann die Soldatenschuhe, gebundene und mit Eisennägeln beschlagene Sandalen (caliga), schließlich die Hauptwaffen, das zweischneidige Kurzschwert (gladius), den schweren Wurfspeer (pilum) und den Dolch (pugio). Wurde es kalt, legte er einen Mantel um (sagum).

An dieser Stelle möchte ich hinweisen auf die vielfältige Literatur über das römische Militär, seine Ausrüstung und Kampfesweise.

Der römische Soldat hatte vielseitige Aufgaben zu erfüllen, eben gerade in den Zeiten, wo nicht marschiert und gekämpft wurde.

Er baute Lager, Befestigungen, Brücken und Straßen, er brannte Ziegel und brach Steine etc. Alles Arbeiten, bei denen Körperkraft und eine nicht zu diffizile Ausbildung verlangt wurden, für die die mitgeführten Handwerker zuständig waren. Für die ganz groben Arbeiten setzte man Sklaven ein. Der Legionär reparierte aber auch selbst, wenn möglich, seine Waffen und seine Kleidung (Schuhwerk und Uniform), kochte sein Essen und sorgte für seine Unterkunft.

Damit er sorgsam mit seinen Sachen umging, musste er die Gegenstände, die Waffen und seine Mahlzeiten selbst bezahlen, indem sie ihm vom Sold abgezogen wurden.

Damit nicht genug. Im Standlager musste der Soldat allerlei militärische Übungen über sich ergehen lassen, vielfältige Aufgaben übernehmen und sonstige Pflichten erfüllen. Da blieb nur noch wenig Zeit für Spiel und Sport, Vergnügen und Hygiene.

Das Römische Reich hat seine Ausdehnung und sein 1000–jähriges Bestehen ohne Zweifel seinem Militär zu verdanken. Es gab mehrere Heeresreformen, in denen umorganisiert, umgerüstet und die Taktik verändert wurde. Am liebsten kämpften die Rönmer in einer offenen Feldschlacht. Hier konnten sie ihre Phalanx mit geballter Kraft voll einsetzen, wobei alle Formationsarten und Waffengattungen höchst wirkungsvoll zum Einsatz kommen konnten. Die Legionäre gingen brutal vor. Sie kannten kein Erbarmen, und wie Tacitus immer schreibt, sie schonten weder Alter noch Geschlecht. Die Führung bediente sich auch höchst unehrenhafter Mittel, wie wir noch sehen werden.

Da verwundert es nicht, wenn die Germanen und andere Völker ebenso zurückschlugen und diese Eindringlinge mit allen Mitteln bekämpften. So wurde damals Krieg geführt, niemand wurde verschont.

Und doch gibt es eine erhebliche Schwachstelle im römischen Militär, die eigenartig anmutet in einer Monarchie, die streng geführt wurde. Auf dieses Phänomen komme ich zu sprechen unter "Eine Armee meutert".

(s. Abb. 1 – 3)

 

Abb. 1 Das Römische Reich

 

Abb. 2 Legionär – Offizier – Kaiser Augustus

 

Abb.3 Der Cälius–Stein. Grabstein (als Gedenkstein) eines Centurio aus der Varusschlacht

 

Die Germanen

 

Wenden wir uns den Germanen zu.

Diese Völkerschaft saß ursprünglich in Skandinavien und im Norden Deutschlands in Schleswig-Holstein und an den Küsten der Nord- und Ostsee. Sie bildete sich etwa um 1500 v. Chr. in der Bronzezeit. Einzelne Stämme wanderten im Laufe der Jahrhunderte weiter nach Süden, verdrängten die dort ansässigen Kelten und erreichten etwa um 200 v. Chr. den Rhein, die Donau und die Weichsel.

Das Volk der Germanen bestand aus vielen Stämmen, von denen wir einige kennenlernen werden. Sie bekriegten sich zeitweise, schlossen dann wieder Bündnisse und waren dauernd in Bewegung, sodass die uns bekannten Stämme um 100 n. Chr. schon wieder ganz andere Siedlungsgebiete hatten als noch zur Zeit der Römerkriege um Christi Geburt.

Die Germanen betrieben Ackerbau und Viehzucht, sie lebten auf Einzelgehöften oder in kleinen Siedlungen in viereckigen Hallenhäusern aus Holz mit einem reetgedeckten Giebeldach. Die Wände aus Grassoden oder lehmverputztem Flechtwerk waren oft weiß getüncht. Menschen und Vieh lebten unter einem Dach, die Feuerstelle hatte im Giebel nur einen Abzug, Getreide und anderer Vorrat waren in separaten Speichern oder in Erdhöhlungen untergebracht. Man fertigte seine Kleidung selbst und schmiedete in der Dorfgemeinschaft sowohl Ackergerät, Gebrauchsgegenstände als auch Waffen. Sie siedelten in der Nähe einer Quelle, eines Baches oder auf einer kleinen Anhöhe.

Tacitus schreibt in seiner "Germania", 2: "Wer möchte schon nach Germanien ziehen, in dieses reizlose Land, rau im Klima, trostlos für den dort Wohnenden wie für den Betrachter, es müsste denn seine Heimat sein?"

Und in seiner "Germania", 5: "Das Land zeigt zwar im Einzelnen einige Unterschiede; doch im Ganzen macht es mit seinen Wäldern einen schaurigen, mit seinen Sümpfen einen widerwärtigen Eindruck. Getreide gedeiht, Obst hingegen nicht. Vieh gibt es reichlich, doch zumeist ist es unansehnlich."