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© 2021 Gerd Weichhaus
Coverbild: Gerd Weichhaus
Illustrationen: Isabel Wirdl-Weichhaus
Alle Rechte liegen beim Autor
Autor und Verlag übernehmen für die Richtigkeit aller Angaben und Hinweise sowie für Druckfehler keinerlei Haftung, eine Haftung des Autors oder Verlages für Personen- oder Sachschäden ist ausgeschlossen.
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN: 978-3-7534-7511-0
Tonband im 21. Jahrhundert? Es gibt doch mittlerweile ganz andere Techniken, um Sprache, Klänge oder Musik aufzuzeichnen und wiederzugeben. Jedes Smartphone ist heute in der Lage, Audioaufzeichnungen in einer sehr hohen Qualität anzufertigen und abzuspeichern. Eine winzig kleine Speicherkarte reicht aus, um etliche Stunden Sprache oder Musik aufzunehmen. Schließlich sind ja auch Videoaufnahmen mit den Geräten problemlos möglich. Sollte man sich dann überhaupt noch mit einer antiquierten Technik wie Tonbändern befassen? Und wenn ja, warum ausgerechnet Tonbänder und Tonbandgeräte?
Wenn Sie sich nun doch für diese oft als antiquiert bezeichnete Technik interessieren, sind Sie hier richtig. Dieses Buch zeigt Ihnen auf, wie interessant die Tonbandtechnik auch in der heutigen Zeit noch ist. Schließlich ist es noch Mechanik, um die es hier neben der Elektronik geht. Man sieht an bzw. in den Geräten etwas arbeiten. Die Tonbandgeräte sind zudem so aufgebaut, dass sie sich im Falle eines Defektes meistens noch reparieren lassen. Damit haben sie einen großen Vorteil gegenüber vielen moderneren Geräten, die oft quasi als Wegwerfartikel konzipiert wurden. Die Tonbandtechnik ist in der Tat noch „Technik zum Anfassen“ schließlich müssen die Spulen aufgelegt und die Bänder eingefädelt werden, ein Vorgang, den viele (vor allem jüngere) Menschen gar nicht mehr kennen. Wenn überhaupt, kennt man vielleicht noch die gute alte „Compact Cassette“, die ebenfalls schon zu den längst antiquierten Techniken gehört und nach dem gleichen Grundprinzip arbeitet wie das gute alte Tonband.
Die Tonbandtechnik lebt auch in der heutigen Zeit von digitaler Aufzeichnung noch. Das beweisen die vielen Interessenten, die an der guten alten Technik interessiert sind und die Tonbandmaschinen hegen und pflegen sowie im Falle eines Defektes wieder reparieren und aufbereiten. Es ist eine Technik, die in einem gewissen Gegensatz zur Moderne steht, da sie noch einen nachvollziehbaren Aufbau besitzt. Die Funktion der Mechanik kann mit etwas technischem Verständnis gut nachvollzogen werden, ebenso die Funktionsweise der Elektronik in einem Tonbandgerät. Damit hat sie der modernen und digitalen Technik einiges voraus, die zumindest vom Aufbau her nur noch als ein abstraktes Etwas zu sehen ist, das viele Mikrochips enthält, deren Funktion meistens noch nicht einmal bekannt ist (höchstens dem Hersteller des Gerätes oder Mikrochips). Geht an einem Tonbandgerät etwas kaputt, lassen sich die Teile meist ohne Weiteres auswechseln. Das Problem dürfte eher die Beschaffung von gerätespezifischen Ersatzteilen für die Mechanik sein. Bei den elektronischen Bauteilen handelt es sich meistens um Standardbauteile, selbst die Antriebsriemen sowie weiteres Zubehör findet man zumindest noch online in diversen Shops.
Doch es muss ja nicht gleich die Reparatur sein. Vielleicht schlummert auch in Ihrem Keller oder auf dem Dachboden noch ein altes Gerät, das bereits seit vielen Jahrzehnten darauf wartet, wieder einmal in Betrieb genommen zu werden. Möglicherweise besitzen Sie sogar noch einige Tonbandaufnahmen aus längst vergangenen Zeiten, die Sie sich noch einmal gerne anhören möchten. Vielleicht hilft Ihnen dieses Buch dabei, die alte Technik wieder in Betrieb zu nehmen oder sogar Ihr Interesse an einer lange nicht mehr benutzten Technik (wieder) zu wecken.
Denken Sie auch beim schönsten Hobby immer zuerst an die eigene Sicherheit. Wenn Sie alte Tonbandgeräte reparieren wollen, haben Sie es mit lebensgefährlichen Spannungen im Inneren der Geräte zu tun. Denken Sie immer an den Hinweis, der auf der Rückwand steht:
Vor dem Öffnen des Gerätes den Netzstecker ziehen.
Sollten Sie einmal beabsichtigen, Tonbandgeräte zu reparieren und möglicherweise im geöffneten Zustand in Betrieb zu nehmen, denken Sie unbedingt immer zuerst an die eigene Sicherheit. Es kann vonseiten des Autors oder Verlages keinerlei Haftung für Schäden an Personen, Geräten oder sonstigen Dingen übernommen werden.
Setzen Sie sich unbedingt mit den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen oder Sicherheitsvorschriften auseinander, bevor Sie sich mit der Reparatur und der Wiederinbetriebnahme von elektrischen oder elektronischen Geräten beschäftigen.
Ein paar notwendige Hinweise:
Das vorliegende Buch wurde mit großer Sorgfalt geschrieben, die darin enthaltenen Informationen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und, soweit möglich, in der praktischen Arbeit überprüft. Dennoch übernehmen der Autor und der Verlag für die Richtigkeit sämtlicher Angaben oder Hinweise keine Haftung, ebenso wenig für eventuelle Druckfehler.
Das vorliegende Buch ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. So ist die Verwendung von Texten und Abbildungen sowie Auszügen davon nur mit einer schriftlichen Genehmigung des Urhebers gestattet. Die nicht erlaubte Verwendung von Texten oder Abbildungen sowie Auszügen davon ist ohne diese Zustimmung urheberrechtswidrig und somit strafbar. Insbesondere gilt dies für die Vervielfältigung oder Verwendung in elektronischen Systemen.
Noch ein wichtiger Hinweis zum Inhalt dieses Buches:
Dieses Tonbandbuch befasst sich größtenteils mit solchen Tonbandgeräten, die man heute als Consumergeräte bezeichnen würde. High-End-Bandmaschinen wie solche von Nagra oder Studer bzw. Revox oder Informationen dazu werden Sie in diesem Buch nicht finden. Dafür geht es mehr um die Grundlagen sowie die Technik der Tonbandgeräte, die Ihnen mit diesem Buch näher gebracht werden soll.
Einige Menschen mögen sich fragen, warum jemand in der heutigen Zeit noch ein Tonbandbuch verfasst, eine Technik, die im Allgemeinen als veraltet und antiquiert gilt. Ich könnte genauso gut die Gegenfrage stellen, warum eigentlich nicht? Schließlich handelt es sich um eine interessante Technik, die auch heute noch viele Fans hat, und das nicht ohne Grund. Schließlich sind die imposanten Maschinen mit den großen Spulen nicht nur optische Hingucker, wenn es sich um entsprechend aufgebaute Tonbandgeräte handelt. Sie bieten auch in der heutigen Zeit noch einen hervorragenden Klang, gut gemachte Aufnahmen und eine hochwertige Technik vorausgesetzt. Außerdem sollte noch auf einen sehr wichtigen Umstand hingewiesen werden: Die Tonbandtechnik war praktisch die erste Möglichkeit für die Menschen, einmal ihre eigene Sprache selbst beliebig oft auf ein Medium aufzuzeichnen und jederzeit wiederzugeben.
Die Tonbandtechnik kann tatsächlich als der erste Massenspeicher bezeichnet werden, der für einen größeren Menschenkreis erhältlich war. Es gab zwar schon Schallplatten oder diverse andere Aufzeichnungsmöglichkeiten für Töne, allerdings war die Aufnahmetechnik der Schallplatten für die meisten Menschen nicht zugänglich. Es änderte sich erst mit der Tonbandtechnik bzw. der Magnetbandaufzeichnung, wie diese Technik heute oft bezeichnet wird und die im späteren Verlauf auch zur Aufzeichnung von Videosignalen sowie Computerdaten dienen sollte. Doch zurück zur Tonaufzeichnung mit Tonbandgeräten. Es begann in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit den ersten im Handel erhältlichen Tonbandgeräten für den (heute so bezeichneten) Consumermarkt, also praktisch für jedermann. Zum ersten Mal gab es elektronische Geräte, mit denen die eigene Stimme aufgenommen und jederzeit wiedergegeben werden konnte.
1.1.1 Sehr altes Tonbandgerät aus den 1950er Jahren (Philips)
Ein weiterer wichtiger Vorteil der Tonbandtechnik bestand (und besteht) darin, die Aufnahme jederzeit wieder löschen und neue Aufnahmen anfertigen zu können. Damit war das Tonbandgerät einigen anderen Aufzeichnungsarten wie beispielsweise der damals ebenfalls gängigen Schallplatte um einiges voraus. Vielleicht ist dies ja schon Grund genug, sich auch heute noch mit dieser interessanten Technik zu beschäftigen.
Kann man auch heute Tonbandgeräte noch benutzen und lohnt sich das überhaupt? Auch wenn es sich um eine aus heutiger Sicht relativ umständliche Technik handelt, ist die Tonbandtechnik dennoch (oder vielleicht auch gerade deshalb) interessant für viele Menschen. Einer der Gründe besteht möglicherweise darin, noch vorhandene und sehr alte Aufnahmen aus den 1950er, 1960er oder 1970er Jahren noch einmal abzuhören oder diese Aufnahmen zu digitalisieren, also auf modernere Speichermedien zu überspielen. Es geht also erstmal um einen konkreten Anwendungszweck bzw. um einen konkreten Grund, ein altes Tonbandgerät samt Tonbänder noch einmal aus dem Keller oder vom Dachboden zu holen und in Betrieb zu nehmen. Aus diesem konkreten Grund wird aber nicht selten ein längst vergessen geglaubtes oder sogar ein ganz neues Interesse an dieser Technik geweckt. Vielleicht interessieren Sie sich auch schon länger für diese Technik und suchen nach einer einfachen Möglichkeit, entweder bestehende Aufnahmen noch einmal hörbar zu machen oder vielleicht sogar ganz neu in die Magnetbandtechnik einzusteigen. Dabei soll Ihnen dieses Buch helfen. Es soll Ihnen die Grundlagen vermitteln, die zu einem wesentlich besseren Verständnis der Tonbandtechnik beitragen und nicht zuletzt auch das Interesse an der Tonbandtechnik (wieder) zu erwecken.
Wie Sie möglicherweise wissen, werden bei der Tonbandtechnik Sprache und Musik in Form von elektrischen Impulsen über einen Tonkopf auf ein Magnetband aufgezeichnet. Doch wie funktioniert das eigentlich genau? Darum soll es an dieser Stelle gehen. Das Tonbandgerät, um das es in diesem Buch geht, arbeitet mit der analogen und magnetischen Aufzeichnung von analogen Audiosignalen, also in elektrische Signale umgewandelte Klänge.
Beginnen wir am besten beim Ton selbst, der beispielsweise durch ein Mikrofon in elektrische Impulse umgewandelt wird. Diese elektrischen Signale werden zunächst mithilfe eines Verstärkers in ihrer Stärke erhöht und anschließend einem Tonkopf zugeführt. Der Tonkopf erzeugt nun aus den elektrischen Impulsen magnetische Wechselfelder. Diese gelangen auf ein mit einer konstanten Geschwindigkeit vorbeilaufendes Magnetband, das je nach Intensität der elektrischen Impulse und damit der magnetischen Wechselfelder magnetisiert wird. In Abbildung 1.3.1 sehen Sie eine skizzierte Darstellung dieses Vorgangs.
1.3.1 Skizzierte Aufnahme eines Tonbandes
Die ehemals als Klänge aufgenommenen und anschließend in elektrische und schließlich in magnetische Wechselfelder aufgezeichneten Informationen bleiben in dieser Form auf dem Band gespeichert. Damit das Ganze schließlich wieder in Töne umgewandelt werden kann, erfolgt die Wiedergabe quasi in umgekehrter Reihenfolge wie die Aufzeichnung. Die auf dem Band magnetisch gespeicherten Informationen laufen wieder am Tonkopf vorbei (natürlich mit exakt der gleichen Geschwindigkeit). Dabei wandelt der Tonkopf die magnetisch gespeicherten Informationen wieder in elektrische Impulse um. Diese werden nun erneut durch mehrere Verstärkerstufen verstärkt. Das ist notwendig, da die durch den Tonkopf und die magnetischen Informationen gespeicherten Klangsignale äußerst gering sind. Am Ende gelangen die Impulse wieder zu einem Lautsprecher, durch den die elektrischen Impulse wieder in Töne umgewandelt werden. In Abbildung 1.3.2 sehen Sie eine schematische Darstellung während der Wiedergabe eines Tonbandes.
1.3.2 Skizzierte Wiedergabe eines Tonbandes
Im Prinzip ist das Tonband also eine relativ einfache Sache, zumindest theoretisch. In der Praxis sieht das natürlich etwas anders aus. Nicht umsonst besitzen viele Tonbandgeräte einen recht komplizierten Aufbau und zahlreiche Zusatzfunktionen. Viele der Geräte besitzen beispielsweise Ausstattungsmerkmale wie mehrere Bandgeschwindigkeiten, mehrere Aufzeichnungsspuren in Mono oder Stereo und zahlreiche andere Funktionen. Vom Prinzip her funktioniert die Tonaufzeichnung mithilfe eines Tonbandgerätes aber immer auf die eben beschriebene Art und Weise, zumindest bei der analogen Klangaufzeichnung auf Magnetband.
Das Tonband bzw. das Bandmaterial ist natürlich dabei eine der wichtigsten Komponenten. Damit das ganze System noch einmal verständlich wird, sehen Sie in der folgenden Abbildung 1.3.3 den Bandlauf eines Tonbandgerätes anhand eines konkreten Beispiels. Die einzelnen Komponenten, die das Band dabei durchläuft, sind durch Nummern gekennzeichnet. Im Anschluss an die Abbildung finden Sie dann die entsprechenden Bezeichnungen der einzelnen „Stationen“ des Tonbandes auf seinem Weg von der einen Bandspule zur anderen. Doch sehen Sie sich zunächst die Abbildung 1.3.3 an:
1.3.3 Bandlauf in einem Tonbandgerät (Philips N4511)
Nun zu den Erläuterungen der einzelnen Komponenten und deren Bedeutung bei der analogen Klangaufzeichnung auf das Magnetband:
Wenn Sie schon einmal ein Tonbandgerät während des Betriebs beobachtet haben, werden Sie feststellen, dass sowohl die linke als auch rechte Bandspule keine konstanten Geschwindigkeiten haben. Die linke Bandspule dreht sich am Bandanfang (wenn sie noch voller Band ist) etwas langsamer und wird später schneller. Bei der rechten Spule ist es genau umgekehrt. Diese Tatsache ist darauf zurückzuführen, dass das Band mit einer konstanten Geschwindigkeit durch den Capstan und die Andruckrolle transportiert wird. In der folgenden Abbildung 1.4.1 sehen Sie einen Capstan und die Andruckrolle, welche bei der Aufnahme und Wiedergabe eines Bandes durch eine Feder an den Capstan gedrückt wird.
Während des Umspulens eines Tonbandes wird die Andruckrolle nicht gegen den Capstan gedrückt. Dadurch kann das Band beim Umspulen auch mit sehr hoher Geschwindigkeit an den Bandführungen vorbeilaufen, ohne quasi durch den Capstan und die Andruckrolle ausgebremst zu werden.
1.4.1 Capstan, Feder und Andruckrolle in einem Tonbandgerät (Grundig)
Der Capstan wird übrigens mit konstanter Geschwindigkeit durch einen Motor angetrieben. Damit die Drehzahl dieser Welle (häufig wird sie auch als Tonwelle bezeichnet) möglichst geringen Schwankungen unterliegt, ist sie in der Regel mit einer schweren Schwungmasse (der Schwungscheibe oder dem Schwungrad) gekoppelt. In der Abbildung 1.4.1 können Sie die Schwungmasse unterhalb der Tonwelle sehen.
Der Capstan ist für den möglichst schonenden Transport des Bandes mit einer polierten Oberfläche versehen. Es gibt nur wenige Ausnahmen bei Tonbandgeräten, die mit geriffelten Capstanwellen ausgestattet sind, darunter einige Tonbandgeräte von Saba. Beim Bandtransport sollte es möglichst zu keinen Unregelmäßigkeiten kommen, die sich sonst durch Störungen bei der Gleichmäßigkeit des Bandlaufs und den damit verbundenen Tonhöhenschwankungen bemerkbar machen würden. Bedingt durch den gleichmäßigen Bandtransport und die nicht konstante Geschwindigkeit der rechten Bandspule, muss die Drehzahl der rechten Bandspule beim Aufspulen des gerade aufgenommenen oder abgespielten Bandes mithilfe einer Rutschkupplung ausgeglichen werden.
Übrigens ist der Capstan häufig zumindest mitverantwortlich für den berüchtigten Bandsalat bei Tonband- und Kassettengeräten. Dieser Bandsalat kann zum Beispiel auftreten, wenn das vom Bandlauf transportierte Band nicht mehr korrekt durch die rechte Bandspule aufgewickelt wird. Ein Bandsalat entsteht aber auch dann, wenn das Band infolge von Verunreinigungen entweder am Capstan oder an der Andruckrolle hängen bleibt. Übrigens gibt es auch Tonbandgeräte ohne Andruckrolle. Bei diesen Exemplaren wird das Band während der Aufnahme oder Wiedergabe mithilfe einer sogenannten Omega-Umschlingung um den Capstan gelegt, sodass die Geschwindigkeit des Bandlaufs auch ohne den Druck einer Andruckrolle gewährleistet werden kann. Der Capstan besitzt dazu eine speziell präparierte Oberfläche. Ein Beispiel für ein solches Gerät war das Uher SG 630. Allerdings sind solche Geräte sehr selten.
So einfach die Grundfunktion bzw. das Grundprinzip eines Tonbandgerätes ist, so einfach ist auch dessen Bedienung, zumindest prinzipiell. Dennoch sollten Sie einige Dinge beachten, damit Sie stets gute Aufnahmen machen und auch später anhören können. Das Bandmaterial sollte schonend behandelt und richtig gelagert werden. Ähnliches gilt natürlich auch für das Tonbandgerät, das Ihnen nur bei richtiger Aufbewahrung und Nutzung für eine lange Zeit Freude bereitet. Leider werden einige wichtige Anwendungshinweise oft nicht beachtet, gerade was die Lagerung des Bandmaterials und des Gerätes angeht. Schon oft wurde festgestellt, dass alte Geräte samt Bandmaterial gesichtet wurden und sowohl das Gerät selbst als auch das Bandmaterial deutliche Lagerungsspuren oder sogar starke Beschädigungen aufwiesen. Um solche Schäden zu vermeiden, sollten Sie sowohl bei der Lagerung als auch bei der Benutzung einige Hinweise beachten.
So sollte beispielsweise die Lagerung von Tonbändern am besten unter solchen Umgebungsbedingungen erfolgen, die eine möglichst konstante Lagertemperatur und Luftfeuchtigkeit aufweisen. Es kommt hier nicht auf wenige Grad an Temperaturunterschied oder ein paar Prozent relativer Luftfeuchtigkeit an. Allerdings wirken sich gerade zu hohe Temperaturen oder eine zu hohe Luftfeuchtigkeit negativ auf die Eigenschaften des Materials und der Spulen aus. Generell gilt, dass die Bänder am besten unter solchen Bedingungen gelagert werden sollten, unter denen sich auch die meisten Menschen wohlfühlen. Günstige Temperaturen liegen bei etwa 20 Grad Celsius, als Werte für die relative Luftfeuchtigkeit gelten solche zwischen etwa 40 und 60 Prozent als geeignet. Allerdings sind dies nur ungefähre Richtwerte.
Es hat auch schon Fälle gegeben, in denen das Bandmaterial alles andere als günstig gelagert wurde, beispielsweise in einem relativ feuchten und kühlen Keller. Trotz mehrere Jahrzehnte bei ungünstigen Lagerungsbedingungen war das Bandmaterial aber noch nutzbar. Andere Bänder dagegen können auch bei wesentlich günstigeren Lagerungsbedingungen bereits nach wenigen Jahren unbrauchbar werden. Es hängt nicht zuletzt auch von der Qualität des Bandmaterials ab. Auf diese haben Sie allerdings, sofern Sie nicht gerade neues Bandmaterial in einer vernünftigen Qualität kaufen, kaum eine Möglichkeit der Beeinflussung.
Ob die Bänder nun stehend oder liegend gelagert werden, darüber gibt es mehrere Meinungen. In den meisten Fällen werden die Spulen in Kunststoffschubern oder Pappschachteln untergebracht und dann stehend (wie Schallplatten in ihren Hüllen) gelagert. Einige Leute verpacken die Bandspulen sogar noch separat in kleinen Plastiktüten, bevor Sie diese in die Schachteln legen. Das ist aber nicht unbedingt notwendig.
Mindestens ebenso wichtig wie die richtige Lagerung ist auch die Verwendung des Bandmaterials. Hierzu sollten Sie ebenfalls einige Hinweise beachten:
Abbildung 1.5.1