© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
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Projektleitung: Cornelia Nunn
Lektorat: Barbara Kiesewetter
Bildredaktion: Hannah Crawford, Petra Ender und Natascha Klebl (Cover)
Covergestaltung: ki 36 Editorial Design
eBook-Herstellung: Christina Bodner
ISBN 978-3-8338-8113-8
1. Auflage 2021
Bildnachweis
Coverabbildung: Lars Baus
Illustrationen: Lars Baus, Claudia Lieb
Fotos: AdobeStock, Alamy, Dorothea Baumjohann, Frank Berger, Biosphoto, Elke Borkowski/gardenpicturestock, Botanikfoto, FloraPress, Friedrich Strauss, GAP Photos, GARDENA, Istockphoto, Kastenmüller-Holz, Marianne Majerus/design: Rob Chew, /design: Tom Dixon, mauritius images, Shutterstock, Stima, Unityshops.
Syndication: www.seasons.agency
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Steht schon ein Hochbeet in Ihrem Garten? Und haben Sie schon Blut geleckt? Oder denken Sie gerade erst darüber nach, sich eines anzuschaffen?
Im ersten Fall können wir sicherlich gemeinsam ins Schwärmen geraten. Für mich war das Hochbeet, nach der ersten Saison aus unserem Garten nicht mehr wegzudenken. Im Vergleich zu den großen Gemüsebeeten, die wir vorher bewirtschaftet haben, ist die Fläche überschaubar. Hier läuft nichts aus dem Ruder, weder das Unkraut noch eine plötzlich auftretende riesige Erntemenge oder die Anzahl der mit Wasser gefüllten Gießkannen, die im Sommer geschleppt werden müssen. Wir pflanzen und ernten in bequemer Haltung und müssen uns nicht einmal mehr über Schnecken ärgern, die in Beeten auf dem Boden gern mal über Nacht die liebevoll herangezogenen Jungpflanzen vernichten.
Wenn Sie noch überlegen, ob ein Hochbeet sinnvoll ist, kann ich nur dazu raten, es auszuprobieren. Steht ein Platz in der Sonne dafür zur Verfügung, lohnt sich ein Versuch auf alle Fälle..
In diesem Buch finden Anfänger genügend Hilfestellung, um erfolgreich Gemüse, Kräuter oder klein bleibendes Obst anzubauen. Experten bekommen Anregungen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu vertiefen und zu erweitern. Sie finden Interessantes zur »Hardware«, z. B. zur Materialauswahl eines Hochbeets, zu sinnvollem Zubehör und zu verschiedenen Möglichkeiten, ein Hochbeet zu füllen. Schritt für Schritt ist das Selberbauen zweier Hochbeet-Typen und zweier verschiedener Frühbeetaufsätze beschrieben.
Das »Software«-Kapitel informiert über Arbeiten, die im Hochbeet zu erledigen sind, und erklärt ganz genau das Anziehen eigener Jungpflanzen. Selbstverständlich werden im Kapitel »Pflanzen für das Hochbeet« eine große Anzahl von Gemüse-, Kräuter- und Obstarten vorgestellt, die im Hochbeet problemlos angebaut werden können.
Das Herzstück dieses Buches aber sind die Anbaupläne, die Sie ab > finden. Sie beschreiben sechs verschiedene Möglichkeiten, ein Hochbeet komplett zu bepflanzen, und das an 365 Tagen im Jahr! Denn das Besondere an diesen Bepflanzungsplänen ist, dass sie in diesem Buch nicht mit der Sommerbepflanzung enden, sondern sich auch im Herbst und Winter fortsetzen. Gemüse kann nämlich auch in der kalten, dunklen Jahreszeit noch geerntet werden und ist gerade dann besonders heiß begehrt und von großer Bedeutung für eine gesunde Ernährung. Der Anbau von Wintergemüse ist nicht schwieriger, als das Beet im Frühjahr und im Sommer zu bestellen. Er muss nur gut geplant sein, denn wer im Winter ernten will, muss im Spätsommer und Frühherbst pflanzen. Die genauen Pflanz- und Sätermine sind Beet für Beet genau beschrieben und orientieren sich am phänologischen Kalender, der sich nicht auf ein bestimmtes Datum, sondern auf Naturerscheinungen bezieht und somit für warme und kalte Regionen gleichermaßen gültig ist.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit Ihrem Hochbeet und den Plänen aus diesem Buch. Lassen Sie sich von der Freude am Hochbeet-Gärtnern anstecken. Wenn Sie erst mal Feuer gefangen haben, werden Sie sich – je nach Platz – sicher noch weitere Hochbeete zulegen.
Dorothea Baumjohann
Hochbeete sind normalen Gemüsebeeten in vielen Punkten überlegen. Sind sie erst einmal gebaut, lassen sie sich in bequemer Höhe bepflanzen und bearbeiten. Sie bieten Gemüse und Kräutern beste Bedingungen und den Gärtnerinnen und Gärtnern Genuss auf Augenhöhe.
Wie beim Computer versteht man auch beim Hochbeet unter der Hardware alle materiellen Komponenten. Das reicht von Materialien wie Holz, Stein oder Metall bis zur Bauweise des Beets. Optionale Hardware: Frühbeetaufsätze, gekauft oder selbst gebaut.
Für die Arbeit am Hochbeet brauchen Sie jetzt noch ein wenig Know-how: Welche Gartenwerkzeuge sind hochbeettauglich? Was ist für Bewässerung und Düngung nötig? Was muss man zum Thema Saatgut wissen und wie zieht man Jungpflanzen selber an?
Die Auswahl an Pflanzen für ein Hochbeet ist riesig. Da der Platz begrenzt ist, eignen sich kompakte Sorten am besten. Pflanzen Sie eine gesunde Vielfalt an Arten – entsprechend den Regeln der Fruchtfolge und Mischkultur.
Im phänologischen Kalender werden die Entwicklungsstände der Vegetation bestimmten Jahreszeiten zugeordnet. Sie hängen von Tageslänge, Temperatur und Niederschlägen ab und eignen sich bestens als Orientierung für den richtigen Zeitpunkt von Gartenarbeiten.
Was darf es sein? Ein bunter Mix aus Gemüsen und Salaten, duftende Kräuter, mediterrane Genüsse, ein Hochbeet zum Naschen oder eines mit Superfood? Sechs Pflanzpläne sorgen dafür, dass Sie von Ihrem Hochbeet bis in den Winter und darüber hinaus ernten können.
Hohe Aufsatzrahmen für Europaletten mit praktischen Grifflöchern lassen sich im Handumdrehen zu Gemüse- oder Kräuterbeeten umfunktionieren. Für eine ergonomische Arbeitshöhe setzt man zwei Rahmen übereinander – fertig ist das Hochbeet.
Hochbeete sind eine vielfältige Bereicherung für den Garten. Sie ermöglichen entspanntes Arbeiten in aufrechter Haltung, sind förderlich für das Pflanzenwachstum und dank der vielfältigen Materialien ein Hingucker.
Wenn Sie sich für Selbstversorgung aus dem eigenen Garten interessieren, dauert es nicht lange, bis Sie über das Thema Hochbeete stolpern. Die Idee, den Anbau von Gemüse, Obst und Kräutern in eine bequeme Arbeitshöhe zu verlagern, liegt voll im Trend. Während Hochbeete früher als ein Hilfsmittel für Menschen mit Rücken- oder Knieproblemen gesehen wurden, werden sie inzwischen von jungen und alten Gärtnern und Gärtnerinnen, von gesunden und solchen mit Handicaps gleichermaßen genutzt und geliebt. Sie sind heutzutage aus modernen Nutzgärten nicht mehr wegzudenken, und das hat viele gute Gründe.
Als Erstes werden Sie die angenehme Arbeitshöhe an einem Hochbeet schätzen lernen. Ermüdendes Bücken auf dem Boden gibt es beim Arbeiten an einem Hochbeet praktisch nicht mehr. Beim Bau können Sie die Höhe des Beets genau auf Ihre Körpergröße abstimmen, sodass Sie die Pflanz- und Pflegearbeiten in lockerer und bequemer Haltung ausführen können. Interessant ist auch der geänderte Blickwinkel auf Ihre Pflanzen im Hochbeet. Sie werden bemerken, dass Ihnen die Gemüse und Kräuter viel näherkommen. Sie entdecken Kleinigkeiten, die Ihnen bislang nie aufgefallen sind, und nehmen Veränderungen an den Pflanzen viel früher wahr. Das hat auch den Vorteil, dass Sie Krankheiten und Schädlinge schneller sehen und ihnen rechtzeitig entgegenwirken können.
Von einem Hochbeet können Sie deutlich mehr ernten als von einer vergleichbaren Fläche eines Grundbeets. Das liegt an den optimalen Wachstumsbedingungen im Hochbeet. Sie können es dichter bepflanzen und während einer Vegetationsperiode mehr Kulturen nacheinander anbauen als in einem normalen Gartenbeet. Die höhere Bodentemperatur im Hochbeet, die durch die Verrottung der organischen Füllung und durch die Erwärmung der Beetwände entsteht, sorgt dafür,
dass Sie im Frühjahr eher mit den ersten Aussaaten beginnen können,
dass die Pflanzen schneller wachsen und
dass die Pflanzen sich im Herbst auch dann noch weiterentwickeln, wenn in einem üblichen Gartenbeet die Wachstumssaison schon vorbei ist.
In diesem dicht bepflanzten Hochbeet aus Flechtwerk ist Platz für eine Vielfalt an Salaten.
Im Hochbeet haben Sie die Möglichkeit, viele verschiedene Gemüse- und Kräuterarten anzubauen. Ein Hochbeet ist also ideal, wenn Sie an einer gesunden, abwechslungsreichen Ernährung interessiert sind und sich mit unterschiedlichen Arten möglichst das ganze Jahr über selbst versorgen möchten. Ohne viel Zutun entsteht daher im Hochbeet eine gesunde Mischkultur. Mit ein wenig Fachwissen setzen Sie Pflanzen, die sich gegenseitig positiv beeinflussen, nebeneinander. In einem solchen förderlichen Miteinander werden die Nährstoffvorräte aus dem Boden von den Pflanzen optimal ausgenutzt. Außerdem bleiben Obst, Kräuter und Gemüse ohne den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel gesund.
Das Hochbeet aus Ziegel- und Feldsteinen passt perfekt zum restaurierten Fachwerkhaus.
Mit einem Hochbeet können Sie auch dann gärtnern, wenn Sie keinen Garten haben. Eine Terrasse, ein Hinterhof oder ein Stück Rasen reichen völlig aus, denn Sie bauen Ihre Pflanzen nicht auf einem Stück Land an, sondern füllen den Boden, in den das Gemüse gepflanzt wird, in das Hochbeet. Holz, Kompost, oder andere organische Materialien wie Laub oder Rasensoden und eine Lage Pflanzerde werden in das Hochbeet geschichtet und bilden zusammen ein fruchtbares Substrat, das ideal für den Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern ist.
Ein Hochbeet hat an einem luftigen Platz in voller Sonne ideale Bedingungen. Im Sommer muss es zwar viel gegossen werden, aber der Geschmack von Obst, Gemüse und Kräutern profitiert deutlich vom Sonnenlicht.
Wie groß ein Hochbeet ist und wie es gebaut wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sowohl das Licht als auch der vorhandene Untergrund und Ihre Körpergröße spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle.
Der wichtigste Standortfaktor für einen erfolgreichen Anbau von Gemüsen, Kräutern und Obst ist die Lichtmenge, die an dem ausgewählten Platz zur Verfügung steht. Sie muss von vorneherein stimmen, denn Lichtverhältnisse lassen sich schlecht ändern. Andere Gegebenheiten, z. B. die Beschaffenheit des Bodens oder die Möglichkeiten der Wasserversorgung betreffend, können so umgestaltet und angepasst werden, dass das Arbeiten am Hochbeet angenehm und einfach ist.
Nur grüne Pflanzen sind in der Lage, mithilfe des Sonnenlichts Stärke und Zucker zu bilden. Dieser Prozess wird Fotosynthese genannt und findet in den grünen, chlorophyllhaltigen Pflanzenteilen statt. Die Pflanzen selber brauchen diese Produkte für ihr Wachstum und für die Ausbildung von Knospen, Früchten und Samen, mit denen sie sich fortpflanzen. Weiterhin liefern Pflanzen Nahrung für Menschen und Tiere, die selber nicht in der Lage sind, Fotosynthese zu betreiben, sondern auf den Zucker und die Stärke der Pflanzen angewiesen sind.
Pro Tag 4–5 Stunden Sonne sind das Minimum, damit Kräuter, Gemüse und Obst schmackhafte Früchte, Blätter oder Wurzeln bilden können. Beete auf der Ost- oder der Westseite eines Gebäudes erreichen diese Zeiten, sofern sie nicht von anderen Häusern oder Bäumen beschattet werden. Mehr Licht bekommt ein Platz an der Südseite, was vielen Pflanzen zugutekommt. Sie liefern höhere Erträge und bilden intensivere Aromen aus. Das gilt z. B. für Tomaten und Paprika, aber auch für alle mediterranen Kräuter wie Rosmarin, Lavendel und Thymian.
Standorte mit weniger Licht sind für den Anbau der meisten Gemüse-, Kräuter- und Obstarten ungeeignet. Solche Plätze kann man nur mit schattenverträglichen Arten bepflanzen, die eher zu den Zierpflanzen gehören.
Kurze Wege vom Wasseranschluss bis zum Hochbeet erleichtern das Gießen.
Ein Hochbeet benötigt deutlich mehr Wasser als ein gleich großes Beet auf dem Boden. Wie bei einem großen Pflanzkasten sind die Seitenwände des Hochbeets den Sonnenstrahlen ausgesetzt. Das Beet wird nicht nur von oben, sondern auch von den Seiten erwärmt. Zusätzliche Wärme entsteht durch die Umsetzungsprozesse im Inneren des Beets. Mehr Wärme führt zu mehr Wasserverdunstung. Die Zeit, die für das Gießen eines Hochbeets investiert werden muss, ist nicht zu unterschätzen. Daher ist es wichtig, dass Sie bei der Wahl eines geeigneten Standorts die Möglichkeiten der Wasserversorgung mit bedenken. Praktisch ist es, wenn sich ein Wasseranschluss in der Nähe befindet. Das ermöglicht das Gießen mit einem Schlauch, was vor allem in den Sommermonaten, in denen manchmal morgens und abends gegossen werden muss, eine enorme Arbeitserleichterung darstellt. Kleinere Hochbeete können natürlich auch mit einer Gießkanne versorgt werden. Aber auch diese muss täglich ein- bis zweimal gefüllt und zum Beet getragen werden, sodass Sie froh sein werden, wenn der Weg kurz ist.
Idealerweise wird ein Hochbeet so gebaut, dass die Füllung direkt mit dem Untergrund in Verbindung steht. Es gibt aber auch gute Gründe dafür, die Hochbeetfüllung vom Untergrund zu trennen.
Im Garten oder auf dem Rasen können Hochbeete direkt auf den Boden gestellt werden. Für Beete aus Holz bereiten Sie den Standort mit einem Streifenfundament aus Pflastersteinen vor, damit das Holz vor Nässe aus dem Boden geschützt ist (→ >). Rasensoden müssen nur im Bereich des Fundaments abgestochen werden, denn unter der eigentlichen Beetfläche wird die Grasnarbe durch die aufliegende Füllung des Beets sowieso zersetzt.
Kleinstlebewesen aus dem Boden finden bei direktem Kontakt einen leichten Zugang zum Beet, sodass der erwünschte Verrottungsvorgang im Inneren des Hochbeets schnell in Gang kommt.
Mit einem Unterbau, z.B. einer Europalette, kann ein Hochbeet auch auf befestigtem Grund stehen.
Wenn der Boden auf dem vorgesehenen Platz für das Hochbeet befestigt ist oder Sie nicht wissen, ob der Untergrund schadstoffbelastet ist, bauen Sie das Beet besser so, dass die Füllung nicht mit dem Untergrund in Verbindung steht. Stellen Sie es auf einer Europalette oder auf Dachlatten auf. Kleiden Sie den Boden des Beets mit Unkrautvlies aus, damit die Erde gehalten wird, überschüssiges Wasser aber abfließen kann. Der Bau eines solchen Hochbeetes ist ganz einfach (→ >).
Unter der Größe eines Hochbeets versteht man einerseits die Fläche, die das Beet einnehmen wird, und andererseits die Höhe, die das Beet haben sollte, um dort in einer angenehmen und bequemen Körperhaltung arbeiten zu können.
An Hochbeeten mit einer Breite von höchstens 120 cm erreicht man bequem die Beetmitte.
Wird ein Hochbeet frei stehend gebaut, sodass es von allen Seiten erreichbar ist, sollte das Beet höchstens doppelt so breit sein, wie Ihre Arme lang sind. So gelangen Sie beim Pflanzen und Ernten mit den Händen von jeder langen Beetseite bequem bis zur Beetmitte. Für durchschnittlich große Menschen hat sich eine Beetbreite von 120 cm als gutes Maß erwiesen. Sind Sie eher klein, empfiehlt sich eine Breite von 100 cm, größere Menschen können auch 140 cm breite Beete bewirtschaften.
Hochbeete, die an einer Wand oder vor einer Hecke stehen und nur von einer langen Seite erreichbar sind, sollten zum bequemen Bearbeiten nicht breiter als 50–70 cm sein.
Die Länge eines Hochbeets hängt von Faktoren ab, die nichts mit der Körpergröße zu tun haben. Ausschlaggebend für die Beetlänge sind vielmehr:
der vorhandene Platz,
die Optik – bei einer Breite von 120 cm wirkt eine Länge von 180–200 cm harmonisch,
die Bauweise eines Hochbeets – sehr lange Beete aus Holz müssen zusätzlich verstrebt werden,
der Preis, den Sie bereit sind, für ein Hochbeet zu bezahlen,
die Erntemenge, die Sie sich wünschen, und
die Zeit, die Sie für die Pflege aufwenden wollen oder können.
Oftmals ist es sinnvoll, mit einem kleinen Hochbeet zu beginnen. Haben Sie dann Feuer gefangen und sind begeistert von dieser Art zu gärtnern, erweitern Sie die Anbaufläche um ein weiteres Hochbeet.
TESTLAUF MIT EINEM MOBILEN HOCHBEET
Ein langlebiges Hochbeet kann mehrere Hundert Euro kosten. Um sicher zu sein, dass das Geld gut angelegt ist, können Sie erst einmal zur Probe im Hochbeet gärtnern. Das ist auch dann sinnvoll, wenn Sie nicht sicher sind, welcher Platz für das Beet optimal ist. Starten Sie in solchen Fällen mit einem mobilen Bäckerkisten-Hochbeet (→ Abb., >). Es lässt sich schnell auf ein oder zwei Europaletten aufbauen. Sollten Sie sich nach dem Probelauf gegen ein Hochbeet entscheiden, ist es schnell wieder abgebaut. Die Kisten sind so stabil, dass man sie auch nach einer Hochbeetsaison noch anderweitig verwenden kann.
Die optimale Höhe für ein Hochbeet ist von der Körpergröße abhängig und liegt zwischen 70 und 90 cm.
Ausschlaggebend für die Anschaffung eines Hochbeets ist für viele Gärtnerinnen und Gärtner die komfortable Höhe, die ein rückenschonendes Arbeiten ermöglicht. Die Beethöhe sollte daher genau zu der eigenen Körpergröße passen. Sind Sie zwischen 160 und 175 cm groß, ist eine Beethöhe von 80 cm passend. Ab einer Körpergröße von 180 cm sollten Sie sich besser für ein Beet mit 90–100 cm Höhe entscheiden. Bei der Bestimmung der Hochbeethöhe können Sie auch von Ihrer Ellbogenhöhe ausgehen. Wenn Sie aufrecht stehen, sollte der Abstand vom Ellbogen zur Beetoberfläche im Idealfall 20–25 cm betragen.
Manchmal kann auch die Bepflanzung des Beets der bestimmende Faktor für die Beethöhe sein. Möchten Sie z. B. ein Hochbeet nur für Tomaten anschaffen, bestimmt nicht Ihre Körpergröße, sondern die Größe der Tomatenpflanzen die Beethöhe. Stabtomaten werden über 2 m hoch. Eine Beethöhe von 40 cm ist für diesen Sonderfall ausreichend. Zwar müssen Sie sich beim Einpflanzen bücken, aber Sie können dann den ganzen Sommer in bequemer Höhe Tomaten ernten. Die Pflanztiefe von 40 cm reicht außerdem für Tomaten völlig aus. Das Beet sollte aber nur mit einer 10 cm dicken Dränageschicht, z. B. aus gehäckseltem Holz und einer gut aufgedüngten Gemüseerde, gefüllt werden.
Das Gießen ist die Arbeit, die die meiste Zeit bei der Bewirtschaftung eines Hochbeets einnimmt. Im Sommer fällt diese Aufgabe täglich an. Versuchen Sie daher, sich die Bewässerung so leicht wie nur möglich zu machen.
Der Arbeitsaufwand für ein Hochbeet ist nicht genau vorherzusagen. Im Frühjahr ist der Aufwand für die Bepflanzung, im Sommer und Herbst eher der Aufwand für das Gießen hoch. Auch das Wetter spielt eine große Rolle.
Die Frage nach dem Arbeitsaufwand für ein Hochbeet lässt sich nicht pauschal beantworten. Dieser hängt zum einen von der Größe des Hochbeets ab, zum anderen vom Pflegebedarf der Bepflanzung. Zudem spielt der Standort des Beets eine Rolle und ob Sie bereit sind und die Möglichkeit haben, die Bewässerung zu automatisieren.
Im Frühling wird das Beet komplett neu bepflanzt. Füllen Sie es vorher mit Erde auf.
Im Frühjahr, wenn das Wintergemüse abgeerntet ist, ist das Hochbeet in aller Regel komplett leer. Das ist ein guter Zeitpunkt, um für die kommende Saison alles herzurichten. Prüfen Sie, ob die Füllung durch die Umsetzungsprozesse im Inneren des Beets abgesackt ist. Meistens muss einmal im Jahr, am besten im Frühjahr, erst einmal Erde aufgefüllt werden.
Die erste Bepflanzung im Jahr in das noch leere Beet ist auch die aufwendigste. Später werden nur einzelne abgeerntete Reihen nachgepflanzt oder gesät. Sie können die Erst- und Vorfrühjahrsbepflanzung selber planen oder ein Beet aus den Vorschlägen ab > nachpflanzen. Dafür besorgen Sie das nötige Saatgut sowie die erforderlichen Jungpflanzen. Sobald Gartenwerkzeug, ein Maßband und eine Pflanzleine bereitliegen, kann es losgehen.
Nach der Bepflanzung ist erst einmal nicht viel zu tun. Schauen Sie täglich nach dem Beet und prüfen Sie, ob die Pflanzen Wasser brauchen.
Je nachdem, wie oft es regnet, muss das Beet gegossen werden. In einem trockenen und warmen Frühjahr mehr, in einem kühlen und nassen eher weniger. Ein Beet in der Sonne braucht mehr Wassergaben als ein Beet im Halbschatten. Im Sommer ist der Wasserbedarf des Beets deutlich höher. Der Aufwand für das Gießen hängt dann stark von der Erreichbarkeit der Wasserquelle ab.
Im Lauf der Zeit kommen zu den Gießarbeiten das Ernten und Nachpflanzen abgeernteter Reihen. Planen Sie im Vorfeld, welche Kulturen folgen sollen, und besorgen frühzeitig das entsprechende Saatgut, dann ist die Arbeit schnell erledigt.
Ein Bewässerungscomputer übernimmt auch im Urlaub die Wasserversorgung.
Ein Hochbeet erfordert vom Erstfrühling bis in den Winter hinein täglich Ihre Aufmerksamkeit. Ein relativ hoher Arbeitseinsatz ist im Frühling notwendig, später im Jahr muss nur wenig, aber regelmäßig Zeit in das Hochbeet investiert werden. Die Wasserversorgung nimmt die meiste Zeit ein. Sie kann per Gießkanne, mit einem Schlauch oder automatisch mithilfe einer Bewässerungsanlage erfolgen.
BEWÄSSERUNG IM URLAUB PER APP
Vielleicht kann in Ihrem Urlaub ein Nachbar oder eine Nachbarin das Wässern des Hochbeets übernehmen. Eine andere Möglichkeit ist die Bewässerung über eine App, die per Smartphone von überall gesteuert werden kann. Legen Sie Tropfschläuche ins Beet und schließen Sie sie an einen Smart-Home-gesteuerten Bewässerungsautomaten an. Im Urlaub informieren Sie sich mit der App über das Wetter zu Hause und entscheiden, ob Sie die Bewässerung in Gang setzen oder nicht. Prüfen Sie vor Ihrem Urlaub in einem Testlauf, ob alles funktioniert!