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© 2015 Andreas Hoffmann

Umschlagdesign, Satz, Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH

ISBN: 978-3-7392-7254-2

Inhalt

Die Vorgeschichte

Eigentlich sollte es nur ein ganz gewöhnlicher Waldspaziergang für 20 erwartungsvolle Kinder und ihre Betreuer werden. Doch dann wurde daraus eine spannende Abenteuerreise in einen magischen Zauberwald.

Zusammen mit Andreas Hoffmann begaben sich die Kinder auf Spurensuche im Wald und dabei erwachten Wurzeln, Baumriesen und Felsgruppen zu geheimnisvollem Leben. Aus herabgefallenen, bunten Blättern wurde herrlicher Schmuck für ein prächtiges Laubgewand.

Und wer hat wohl die rätselhaften Spuren auf dem abgelegenen Waldweg hinterlassen, staunten die Kinder … ihre Phantasie sprudelte über. Waren hier im Wald womöglich die sagenhaften Erddrachen zu Hause, die seit alters her die Schätze der Erde behüten und sich den Menschen nur selten zeigen?

Und wer konnte denn schon ahnen, dass sie sich auf ihrer Entdeckungstour in Herzenswichtel verwandeln und so tatsächlich den Erddrachen auf die Spur kommen würden …! Auf spielerische Weise vermittelte Andreas Hoffmann den Kindern die Einsicht, wie wichtig es ist, achtsam mit der Natur umzugehen.

Kapitel 1

Die Reise der Herzenswichtel

Und so begann dieses unvergessliche Abenteuer:

Eines Tages, an einem schönen Sonnentag, machte sich eine Gruppe von Wichteln bereit für eine besondere Reise. Sie nannten sich Herzenswichtel und lebten in einem Tal zwischen bewaldeten Hügeln.

Sie hatten davon gehört, dass an einem geheimnisvollen Waldweg Drachenspuren gesehen worden waren.

Die Wichtel verabredeten sich an ihrem Treffpunkt auf dem Wichtel-Versammlungsplatz. Das ist der Ort, an dem das Wichtel-Volk alle wichtigen Angelegenheiten beratschlagt.

Auf einer Anhöhe des Platzes befindet sich eine aufgetürmte Steingruppe. Es ist die sogenannte »Kanzel« der Wichtel. Von hier aus verkünden Wichtel-Herolde dem Wichtel-Volk alle wichteligen Botschaften und Anliegen.

Der Versammlungsplatz ist von hohen Felsen und vielen Bäumen umgeben. Dort leben die Wichtel in ihren Wichtel-Wohnungen, die sich in Höhlen unter den Felsen und unter den Baumwurzeln befinden.

Dichtes Laub und wuchernde Pflanzen bedecken die Wohnungen zum Schutz und dienen auch teilweise als Dächer der Behausungen.

Auf dem Versammlungsplatz erschien nun der »Älteste«, das Oberhaupt der Wichtel.

Er rief das gesamte Volk herbei, indem er mit einer Trommel einen bestimmten Ton mehrmals anschlug. Es tönte: BUMM, BUMM, BUMM … und wieder … BUMM, BUMM, BUMM und zum dritten Mal BUMM, BUMM, BUMM.

Die Wichtel kamen aus ihren Behausungen und von überall her angelaufen und bildeten einen Kreis um den Ältesten.

Der Älteste sprach mit erhabener Stimme: »Ihr Lieben, uns steht ein besonderes Abenteuer bevor. Manche von euch haben es sicher schon gehört: Nicht weit von hier sind Drachenspuren gesichtet worden. Wir wollen diesen Spuren folgen und auf Entdeckungsreise gehen.« Unter den Wichteln hatte sich diese Neuigkeit schon herumgesprochen und sie waren neugierig, mehr darüber zu erfahren. Sie redeten ganz aufgeregt durcheinander, weil es jetzt endlich so weit war, auf die Spur der Drachen zu gehen.

Der Älteste bat um Ruhe, er wusste ja, dass die Wichtel für ihr Leben gern mal einen leibhaftigen Drachen sehen wollten.

»Jaja«, sprach er weiter, »es ist so weit, euren Traum nun Wirklichkeit werden zu lassen. Wir reisen!!!«, sprach er bestimmt. »Wir gehen auf Spurensuche und wer weiß … vielleicht begegnen wir ja einem Drachen …«

»Hey, ja!! Hurra!!«, riefen die Wichtel. Sie sprangen vor Freude hin und her, es »wichtelte« sozusagen sehr, als das Oberhaupt weitersprach: »So, nun bitte mal alle herhören! Ich möchte einem jeden von euch ein Merkblatt als Handzettel übergeben, auf dem alles geschrieben steht, was ihr zu beachten habt und mitnehmen sollt auf der Reise! Wer möchte die Handzettel an die anderen verteilen?«, rief er fragend in die Runde. Einer der Wichtel trat vor, nahm die Blätter an sich und verteilte sie.

So!«, sagte der Älteste weiter, während alle die Zettel durchlasen. »Ihr erseht nun, welche Vorbereitungen nötig sind. Geht die Anordnungen in Ruhe Punkt für Punkt durch und macht, wenn ihr jeden einzelnen verstanden und erledigt habt, einen Haken hinter die Aufgaben. Eine Landkarte der Gegend ist auch beigefügt.

Euch bleibt nun eine Stunde Zeit. Wenn ihr Fragen habt oder Hilfe braucht, fragt die zuständigen Betreuer, die für diese Reise eingeteilt sind.

Zum Abmarsch finden wir uns hier am Versammlungsplatz wieder ein. Wenn ihr die Trommel hört, ist es Zeit zum Aufbruch.«

Schnell liefen alle Wichtel los, um ihre Vorbereitungen zu treffen.

Auf einer extragroßen Informationstafel mitten auf dem Versammlungsplatz war einer dieser Handzettel angeschlagen. Daneben hing die Landkarte. Die Überschrift darüber verkündete in Großbuchstaben: WICHTELIGES!!!

Darunter war zu lesen:

»Wichteliges für unsere Reise: Auf den Spuren der Erddrachen

Wir nehmen uns Zeit: Einen Tag.

Wir nehmen mit:

Fitness, gute Laune, Aufmerksamkeit.

Eine Uhr, wetterfeste Kleidung, Schuhe mit sehr gutem Profil.

Einen Rucksack oder eine Umhängetasche mit etwas zu essen und zu trinken (nehmt nicht zu viel mit, damit das Gepäck leicht bleibt), Taschentücher, Pflaster.

Eine Tüte für den Abfall und eine für interessante Fundstücke aus dem Wald.

Ein Heft und Stifte.

Die Landkarte.

Euren Wichtelstab, also den Wanderstab.

Für die Sicherheit und damit der Kontakt nach Zuhause unterwegs nicht abreißt, haben die Betreuer spezielle Wichtel-Telefone bei sich (während der Reise, vor allem in der Stille der Natur, lassen wir sie aber möglichst ausgeschaltet).«

Plötzlich dröhnte es laut über den Platz …

Es erklang die Trommel, die den Start der Reise ankündigte, die Klänge waren weit übers Wichteldorf zu hören und alle Wichtel fanden sich mit ihrem Gepäck auf dem Versammlungsplatz ein.

Der Älteste lächelte, als er sah, wie reibungslos alles funktionierte, und lobte sie ganz herzlich.

»Meine Lieben«, sprach er, »ich freue mich, dass alles so gut klappt und wir nun endlich den Spuren der Erddrachen folgen können.

Wir gehen jetzt in Zweierreihen los und so marschieren wir auch später auf den Wegen und im Wald. Die Betreuer laufen vorn, mitten und am Ende der Gruppe! Achtet immer darauf: Wenn die Wichtelstäbe nach oben gehalten werden, dann ist es das Zeichen für STOPP! Wir fahren zunächst mit der Wichtelbahn bis zum Wanderweg, auf dem die Drachenspuren gefunden wurden«, fügte er hinzu. Die Wichtel stellten sich auf und dann gingen sie los … über den Versammlungsplatz, durchs Wichteldorf, als ein Ton zu hören war … »TÜÜÜT … TÜÜÜT«.

Eine Holzeisenbahn kam mit zwei Waggons und der passenden Anzahl von Sitzplätzen für alle Wichtel angetuckert.

Sie stiegen unter lautem Geschnatter und Gelächter ein und los ging die Fahrt.

Die Eisenbahn setzte sich mit einem erneuten lauten »TÜÜÜT« in Bewegung und fuhr aus dem Dorf, durch den Wald, zwischen den Felsen entlang hinunter zum Wanderweg.

»Hui, Hui!«, erklang es aus den Wagen. … »Hurra, hey …« Die Wichtel sahen links und rechts aus den Fenstern und hatten richtig Spaß an der Fahrt, die teils gerade und teils in Kurven durch die hügelige Landschaft führte.

Es war eine spannende Fahrt, und während der erlebnisreichen Reise kamen sie am Elfenland vorbei und sahen einige Elfen und sogar die Elfenkönigin winken. Eine der Elfen kam herbeigeschwebt und fragte, ob sie als Botschafterin für das Elfenland mitreisen dürfe. Der Älteste gestattete es erfreut und war stolz, dass der Wunsch, den Drachen auf die Spur zu kommen, weitere Kreise zog. Er bat die Elfe, herzliche Grüße an ihre Königin zu überbringen, und lud sie ein, danach wiederzukommen, um sie auf ihrer Reise zu begleiten.

Die Elfe verschwand schnell mit flatternden Flügeln und irgendwie hatte sie etwas Zauberhaftes an sich.

Die Wichtel kamen am Wanderweg an, auf dem die Spuren der Drachen gefunden worden waren. Unweit davon befand sich der Eingang zum Drachenweg.

»Alle aussteigen!«, rief der Eisenbahnführer und freute sich über die Begeisterung, die unter den Wichteln herrschte.

»Wir sehen uns auf dem Nachhauseweg hier an dieser Stelle wieder. Viel Spaß und alles Gute für euch auf eurer Erkundungstour!«

»Tschüüüss!«, riefen alle fast gleichzeitig.

Die Wichtel stellten sich in Zweierreihen auf, einige Betreuer verteilten sich links und rechts, andere vor und hinter der Gruppe. Sie führten die Gruppe, hielten sie zusammen.

So gingen sie wie besprochen los.

Plötzlich war ein flatterndes Geräusch zu hören, alle horchten auf und sahen die Elfe heranfliegen, die freudig begrüßt wurde und sich ihnen anschloss.

Der Weg verlief neben einem Bachlauf, der sich durch die Landschaft schlängelte und vorbei an anderen Wegen und Straßen führte.

Die Wichtel unterhielten sich untereinander und man spürte, wie die Spannung stieg.