Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek sind im Internet unter www.dnb.de abrufbar.

© 2014 Norbert Kilian

überarbeitet 2015 und 2018

www.krebsgegner.de

Alle Rechte vorbehalten

Herstellung und Verlag:

BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7386-9885-5

Warnhinweis und Haftungsausschluss

Dieses Buch ist als Information gedacht. Es ist kein Ersatz für eine fundierte tierärztliche Beratung. Der Autor ist kein Tierarzt, sondern medizinischer Laie.

Er beabsichtigt nicht, Diagnosen zu stellen oder Therapieempfehlungen zu geben. Krebs ist eine lebensbedrohliche Erkrankung für Ihren Hund. Jeder Hundehalter sollte bei der Therapiewahl größte Vorsicht walten lassen.

Die Informationen in diesem Buch geben das Wissen und die Meinung des Autors wieder, sie stellen keinen medizinischen Ratschlag dar. Wenn Sie die Informationen dieses Buches nutzen möchten, bedenken Sie bitte, dass einer selbst durchgeführten Behandlung Grenzen gesetzt sind. Ernsthafte Erkrankungen, und dazu zählt Krebs zweifellos, gehören immer in die Hände von erfahrenen Tierärzten oder Tierheilpraktikern. Der Autor haftet nicht für eventuelle Schäden, die aus der Anwendung der folgenden Informationen entstehen könnten.

Sonstiges

Zum besseren Verständnis dieses Buches habe ich mich einer einfachen und deutlichen Sprache bedient. Medizinische Fachbegriffe und Fremdwörter habe ich soweit es ging vermieden oder falls erforderlich erklärt. Mein Anliegen war es, ein unkompliziertes, leicht lesbares und logisch aufgebautes Buch zu schreiben.

Möglicherweise werden Sie sich wundern, dass ich außer bei Goldy und Attila nicht schreibe, welche Krebserkrankung bei den im Buch genannten Hunden diagnostiziert wurde. Ich habe mir viele Gedanken darum gemacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es besser ist, wenn ich die Diagnosen nicht benenne.

Angenommen Ihr Hund leidet unter einer Krebserkrankung, die hier nicht aufgeführt wird, könnte es sein, dass Sie glauben, Ihr Hund könne nicht geheilt werden, da es ja kein Beispiel dafür gibt. So ist es aber absolut nicht.

Korrekterweise müsste ich jedes Mal Tierhalter/in, Tierarzt/ärztin, Tierheilpraktiker/in schreiben, aber im allgemeinen Sprachgebrauch geht der Tierhalter zum Tierarzt oder Tierheilpraktiker, deshalb benutze ich nur die männliche Form, meine aber immer beide Geschlechter.

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung
  2. Erfahrungen mit kranken Hunden
  3. Die Behandlung Ihres Hundes
  4. Energetisches Heilen
  5. Ergänzung 2015
  6. Zu guter Letzt

Einleitung „Neu 2018“

Die Erstausgabe dieses Buches erschien im Frühjahr 2014, inzwischen sind vier Jahre vergangen. Was habe ich in diesen Jahren alles gesehen, erlebt und kennengelernt!

Im Vorgänger dieses Buches schreibe ich, dass ich an die Wiedergeburt auch bei Haustieren glaube. Das nahmen etliche Leser zum Anlass, mir ihre Geschichten von wiedergeborenen Tieren zu schicken. Ich sah Fotos von Tieren, die sich glichen wie ein Ei dem anderen. Das gleiche Fellmuster, der gleiche Blick, eine völlig identische Körperhaltung – es war, als sei dasselbe Tier zweimal vor verschiedenem Hintergrund fotografiert worden. Aber die Fotos wurden in großem zeitlichem Abstand aufgenommen, in einem Fall lagen fünfzig Jahre dazwischen. Ich habe die Bekanntschaft einer Frau gemacht, die zwei geflügelte Katzen hat, ja, geflügelt, es gibt tatsächlich Katzen mit Flügeln. Sie können das im Internet recherchieren.

Weiterhin habe ich eine aus Kasachstan stammende Tierärztin und Schamanin kennengelernt, die kranke und gestörte Hunden mit selbst geprägten hochenergetischen Globuli heilt und damit riesige Erfolge erzielt. Die faszinierende Welt der Assistenzhunde wurde mir näher gebracht und ich sah mit eigenen Augen, wie solch ein Hund sein Frauchen zwanzig Minuten vor einem epileptischen Anfall gewarnt hat, so dass sie entsprechende Vorkehrungen treffen konnte.

Ich habe Kontakt zu einem Ehepaar, dass seinen schwerstkranken Hund in den USA klonen ließ, allerdings mit einem sehr unbefriedigendem Ergebnis. Der Hund hat weder optisch noch charakterlich Ähnlichkeit mit dem Original. Inzwischen kenne ich Menschen, die mit ihrem Hund so eng verbunden sind, dass sie auf gedanklicher Ebene miteinander kommunizieren. Für einige Menschen ist ihr Hund oder ein anderes Tier das wichtigste Wesen auf Erden, manchmal, weil sie sonst niemanden haben, was sehr unterschiedliche Gründe haben kann, oftmals aber auch, weil sie sich aus der Welt der Menschen mit all ihren Lügen und Gemeinheiten ausgeklinkt haben.

Aber um Ihnen dies mitzuteilen, habe ich mein Buch nicht aktualisiert. Die Überarbeitung ist erforderlich geworden, weil mein Wissen über die Krebsbehandlung von Hunden in den letzten Jahren stark gewachsen ist, größtenteils durch Leser meiner Bücher, die mir mitgeteilt haben, was sie erfolgreich oft zusätzlich zu meinen Vorschlägen eingesetzt haben. Mit mehreren Tierärzten und Tierheilpraktikern tausche ich Erfahrungen aus und so lernen wir voneinander. Keiner der sieben Hunde, über die ich in diesem Buch schreibe, ist an Krebs gestorben oder musste wegen Krebs operiert werden. Insofern kann man mit gutem Gewissen von einem erfolgreichen Behandlungskonzept sprechen, das jetzt durch die Überarbeitung noch weiter optimiert wird. Das Buch ist im Grund geblieben wie es war. Einige Kapitel und Ergänzungen sind hinzugekommen und mit „Neu 2018“ gekennzeichnet.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und vor allem wünsche ich Ihnen, dass Sie die Informationen finden, die Sie benötigen und das Ergebnis erzielen, auf das Sie hoffen.

I Einführung

1 Krebs bei Hunden

Im Internet sowie in einigen Sach- und Fachbüchern kann man lesen, dass jeder vierte Hund im Laufe seines Lebens an Krebs erkrankt und jeder zweite Hund über zehn Jahre daran stirbt. Ich glaube diese Zahlen nicht. So pauschal kann man das nicht sehen.

Hunde haben je nach Rasse und Körpergröße sehr unterschiedliche Lebenserwartungen. Kleine Hunde können statistisch fast ein doppelt so hohes Lebensalter erreichen wie große. Einige Rassen werden alt, andere nicht.

Generell kann man sagen, dass jeder Hund in jedem Alter an Krebs erkranken kann. Die Gefahr an Krebs zu erkranken, nimmt beim Hund wie beim Mensch mit zunehmenden Lebensalter zu. Verlässliche Zahlen oder Statistiken gibt es augenscheinlich nicht, da Krebserkrankungen bei Hunden nicht zentral erfasst werden.

Eine Tierärztin schreibt zu diesem Thema:

„Krebs bei Hunden ist auf dem Vormarsch. Immer mehr Hunde erkranken und das liegt weder, wie so oft behauptet wird, daran, dass der Krebs durch bessere Diagnosemethoden früher erkannt wird, noch, dass Hunde heute älter werden als vor zwanzig oder fünfzig Jahren.

Die Anzahl der Hundehalter, die mit ihrem Tier zur Vorsorgeuntersuchung gehen, ist so gering, dass diese überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Im Allgemeinen kommt der Tierhalter in die Praxis, wenn der Hund schon erheblich erkrankt ist, was größtenteils daran liegt, dass eine Krebserkrankung meistens schleichend voranschreitet und lange Zeit unbemerkt bleibt.

Ich denke, dass es für zwei Drittel aller an Krebs erkrankten Hunde, wenn sie in die Praxis kommen, bereits zu spät ist. Schätzungsweise neunzig Prozent aller Hunde, die ich nicht wegen Altersschwäche oder schweren Verletzungen einschläfere, müssen wegen Krebs eingeschläfert werden. Krebs ist bei Hunden die mit Abstand häufigste Todesursache.“

2 Sollte man einen krebskranken Hund
operieren lassen?

Diese Entscheidung müssen Sie ganz alleine treffen. Mein Rat ist, dass eine Operation nur dann gemacht werden sollte, wenn der Tumor lebenswichtige Körperfunktionen beeinträchtigt oder den Hund erheblich stört.

Alle Hunde, die Sie in diesem Buch kennen lernen werden, wurden nicht operiert.

Bei Goldy, eine Golden Retriever Hündin, hatte der Tumor die Größe eines Hühnereis und war als Verdickung deutlich unter der Zitze zu erkennen. Da Goldy diese Beule nicht gestört hat, bestand kein Anlass zur Operation.

Attila, eine Dogge, hatte einen Tumor am Oberschenkel. Dieser Tumor hatte sich einige Wochen nach der Tollwutimpfung gebildet. Erst sprach der Tierarzt von einem Impfgranulom, das völlig harmlos sei und bald wieder verschwände. Als dies nicht geschah und Attila den Tumor aufgebissen hatte, wurde eine Gewebeprobe entnommen, das Ergebnis lautete Fibrosarkom, also Krebs. Diese Tumorart kommt bei Hunden selten vor, führt aber leider oftmals zum Tod.

Um zu verhindern, dass Attila weiterhin am Tumor knabbert, wurde täglich großflächig rund um den Tumor Bittersalbe aus der Apotheke aufgetragen. Der Hund mochte die Bittersalbe verständlicherweise nicht und hat mit der Knabberei aufgehört. Hätte er dies nicht getan, hätte ich zur Operation geraten.

Im Internet habe ich Fotos mit apfelsinengroßen Tumoren gesehen, die die Hunde erheblich behinderten. In solchen Fällen würde ich den Tumor operativ entfernen lassen und dann weiterhin so verfahren, wie ich es in diesem Buch beschreibe. Keinesfalls würde ich Bestrahlung oder Chemotherapie einsetzen.

Wie eine Krebserkrankung beim Hund verläuft, ist individuell sehr unterschiedlich. Im Internet können Sie von Hunden lesen, die trotz unbehandeltem Tumor jahrelang beschwerdefrei leben und von anderen, die kurz nach einer Krebsoperation verstarben.

Es lassen sich aber auch Berichte über Hunde finden, die nach einer Operation noch jahrelang leben. Genauso wie es Berichte gibt, in denen nichts getan wurde und der Hund verstarb. Welcher Weg der richtige ist, weiß niemand.

Ich werde Ihnen in diesem Buch einfache, logisch nachvollziehbare, alternative Behandlungsmethoden zeigen, die ich und andere Hundehalter vor Ihnen bereits erfolgreich angewendet haben.

Bei jeder Entscheidung, die Sie treffen, sollte immer das Wohl des Hundes an erster Stelle stehen.

3 Was ist eine erfolgreiche Krebsbehandlung?

In diesem Buch spreche ich von erfolgreichen Krebsbehandlungen bei Hunden, aber was ist eine erfolgreiche Behandlung?

Ein großes Problem ist, dass es keinen zuverlässigen Krebstest gibt, weder für den Hund noch für den Menschen. Die Schulmedizin hat nichts zu bieten. Millionen Euro Forschungsgelder haben keinen zuverlässigen Krebstest gebracht.

Kein noch so erfahrener Arzt kann aufgrund von Laborwerten oder Bild gebenden Untersuchungsergebnissen eine verbindliche Aussage treffen, ob ein Tumor gut- oder bösartig ist, selbst wenn er zu sehen oder zu fühlen ist. Es gibt keinen zuverlässigen Krebstest. Die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob es sich um Krebs handelt, ist, den Tumor oder Teile davon außerhalb des Körpers im Labor zu untersuchen.

Beim Hund gibt es Symptome, Auffälligkeiten und Verhaltensweisen, die darauf schließen lassen, dass das Tier krebskrank ist. Bestimmte Krebsarten treten immer an den gleichen Stellen auf und es kann davon ausgegangen werden, dass ein Tumor an dieser oder jener Stelle beim Hund ab einem gewissen Alter immer bösartig ist.

Bei einigen Krebsarten wie zum Beispiel Leukämie gibt es verlässliche Untersuchungsmethoden, aber eben nicht bei allen. Vieles ist hier Erfahrungssache des Tierarztes. Da es keinen zuverlässigen Krebstest gibt, haben Sie keine Möglichkeit anhand von Untersuchungsergebnissen festzustellen, ob eine Behandlung anschlägt. Auch ein Tumor, den Sie sehen und fühlen können, ist kein Indikator, denn er wird durch eine erfolgreiche Behandlung nicht unbedingt kleiner. Warum das so ist, erfahren Sie noch.

Sie können sich nicht auf Untersuchungsergebnisse verlassen. Sie als Hundehalter müssen erkennen, wie es Ihrem Hund geht. Sie kennen ihn seit Jahren und wissen, wie er sich normalerweise verhält und Sie wissen auch, wie er sich verhält, wenn es ihm nicht gut geht.

Ich möchte Ihnen die Geschichte von Lotte erzählen. Hund und Herrchen werden Sie später im Buch noch kennen lernen. Lotte ist ein Terriermischling. Als sie sechs Jahre alt war, wollte sie eines Morgens nicht in den Garten. Ihre Familie glaubte, dass sie sich beim Spielen am Vortag verausgabt hatte und ließ sie in Ruhe. Gegen Mittag lief Lotte wieder durch den Garten, spielte mit den Kindern und lag am Abend völlig erschöpft im Körbchen.

Bis dahin sprang sie morgens beim ersten Geräusch freudig auf. Nun blieb sie oft länger liegen und manchmal wollte sie abends nicht ins Haus, sondern, was untypisch für sie war, bis zur Dunkelheit auf der Terrasse bleiben. Sie hatte sich verändert.

Ihre Familie hat es bemerkt, aber die Veränderungen waren unwesentlich. Niemand machte sich Sorgen. So ging es einige Monate, dann wurde ihre Lustlosigkeit immer größer und eines Tages stand sie gar nicht auf. Sie hatte in ihr Körbchen gemacht und wurde sofort zum Tierarzt gebracht. Dieser diagnostizierte Krebs und begann sofort mit einer Kortisonbehandlung, die Lotte aber nicht half.

Durch Zufall oder eine Fügung des Schicksals hat Lottes Familie mich gefunden. Der Hund wurde alternativ behandelt.

Im hinteren Teil des Buches schreibt das Herrchen von Lotte: „Vor einem Jahr sollte Lotte eingeschläfert werden, nachdem sie die Kortisonbehandlung hinter sich hatte und nicht mehr aufstehen wollte. Nun versucht sie wieder im Garten Maulwürfe auszugraben.“

Haben Sie schon einmal zugesehen, wenn ein Hund ein Loch gräbt? Das ist für ihn totale Anstrengung. Ein kranker oder geschwächter Hund gräbt keine Löcher. Das Herrchen von Lotte hat auf die Frage „Wann begann die Behandlung zu wirken?“ geantwortet: „Ich kann's nicht sagen. Irgendwann war alles wieder beim Alten. Lange hat's nicht gedauert. Ein paar Wochen, vielleicht auch Monate.“

…..irgendwann war alles wieder beim Alten.... Das ist für mich eine erfolgreiche Behandlung.

4 Ganz wichtig!!!!

Solange Ihr Hund an Krebs erkrankt ist, darf sein Immunsystem keinesfalls geschwächt werden.

Deshalb rate ich Ihnen dringend:

5 Hände weg vom Tumor!

Behandeln Sie Ihren Hund so normal wie möglich. Lassen Sie den Tumor komplett in Ruhe. Drücken Sie nicht daran herum. Tasten Sie ihn nicht ab und lassen Sie auch keine Tastuntersuchung durch den Tierarzt durchführen. Der Tumor ist da. Auch wenn es schwer fällt, nehmen Sie es so hin.

Ein Tumor ist ein lebender Organismus, reizen Sie ihn nicht. Ich möchte das mit einem Beispiel verdeutlichen.

Angenommen Sie haben ein Wespennest in der Küche. Es befindet sich hinter den Hängeschränken, so dass es nicht entfernt werden kann. Dann haben Sie Wespen in der Küche. Viele sind im Nest, ein paar fliegen herum und einige stören Sie, weil sie vom Kuchen naschen möchten. Wenn Sie sich vorsichtig bewegen und die Wespen nicht durch wilde Aktionen erschrecken, werden Sie höchstwahrscheinlich nicht gestochen. Einige Wespen, die besonders stören, können Sie ja problemlos mit der Fliegenklatsche erledigen.

Aber glauben Sie, dass es sinnvoll ist, mit einem Kochlöffel im Wespennest herumzustochern?

Würden Sie mit der Hand hinter den Schrank fassen, um Größe und Beschaffenheit zu ertasten?

Würden Sie Insektenspray hinter den Schrank sprühen, wenn Sie selbst davor stehen?

Würden Sie hochgiftiges Gas in Ihre Küche leiten?

Würden Sie Ihre Küche anzünden?

Sicher nicht. Jede mechanische oder chemische Methode birgt erhebliche Risiken.

Solange die Wespen da sind, sollte alles vermieden werden, was sie reizen könnte. Von alleine werden sie nicht gehen, denn sie haben optimale Lebensbedingungen und einen sicheren Rückzugsort. Eine schnelle Lösung kann es daher nicht geben. Aber mit Hilfe von Wespenfallen ist es möglich, die Nahrung suchenden Wespen zu fangen und so die Brut im Nest auszuhungern. Das dauert zwar seine Zeit, aber irgendwann fliegen keine Wespen mehr herum, Problem gelöst. Das Wespennest hinter dem Schrank kann bleiben, es stört ja nicht.

Genauso werden wir gegen den Krebs Ihres Hundes vorgehen. Ich weiß, dieser Vergleich erscheint blauäugig und naiv. Natürlich verhält sich Krebs anders als ein Wespennest, ganz anders, denn ein bösartiger Tumor ist gefährlicher als ein Wespennest. Er kann den Tod bringen und ist unberechenbar, aber nicht unbesiegbar.

Daher mein dringender Rat:

Hände weg vom Tumor!

6 Meine Hunde

Heinz Rühmann hat gesagt: „Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht.“

Ich sehe es genauso. Ich liebe Hunde und habe seit meinem dritten Lebensjahr fast durchgängig einen Hund an meiner Seite gehabt. Der erste Hund unserer Familie war ein schwarz weißer Cocker Spaniel, wir nannten sie Corny, ein ausgesprochen schönes Tier. Ihre Züchterin hat sie manchmal bei uns abgeholt, um sie auf Ausstellungen zu präsentieren.

Nüchtern betrachtet war der Hund ein Albtraum. Sie sprang in jede Pfütze und wälzte sich in Sachen, die man nicht gerne hat, sehr beliebt waren frische Kuhfladen. Sie war eigensinnig, bockig, verfressen und hatte eine sehr denkwürdige Auffassung von Gehorsam. Sie war aber auch verschmust und äußerst gelehrig. Kein Hund konnte so viele Kunststücke. So brachte sie jeden Morgen, wenn wir sie in den Garten ließen, ohne Aufforderung die Tageszeitung aus dem Briefkasten mit, anschließend gab es eine Belohnung. Sonntags kam keine Zeitung, somit gab es auch keine Belohnung. Irgendwann brachte Corny am Sonntagmorgen eine verdreckte Zeitungsseite mit, die sie aus dem Kompost geholt hatte und von da an wusste sie, wie sie auch am Sonntag eine Belohnung bekommen konnte.

Als ich fünfzehn Jahre alt war, lagen meine Eltern gleichzeitig im Krankenhaus, Mutter wegen eines Unfalls und Vater mit Herzinfarkt. Ich war bei Freunden untergebracht. Als ich wieder nach Hause kam, war Corny verschwunden. Meine Eltern haben mir nie gesagt, was mit ihr geschehen ist. Der Schmerz um den Verlust meines Hundes ist, wenn ich daran denke, noch immer präsent.

Ein Jahr später übernahm ich für zwei Jahre von meinem Freund, der ins Krankenhaus musste, dessen Hund Lumpi. Eine unglaubliche Mischung aus Afghane und Rottweiler, ein äußerst imposantes Tier, groß, blond, langhaarig und mit einem katastrophalen Freiheitsdrang. Mein Freund Charly wohnte in Mardorf am Steinhuder Meer und Lumpi „durfte“ dort auf dem Grundstück und dem angrenzenden Wald frei herumlaufen. Das ging bei uns im Ort natürlich nicht. Aber so gut wir auch aufpassten, ständig war Lumpi weg.

Dreimal ist er in den zwei Jahren die vierzig Kilometer nach Mardorf zurück gelaufen. Beim dritten Mal hat ein Nachbar meines zwischenzeitlich verstorbenen Freundes den Vorschlag gemacht, dass er den Hund nehmen würde. Da er in gute Hände kam und wieder dort leben konnte, wo er wollte, stimmte unsere Familie schweren Herzens zu. Als wir Lumpi abgaben, weinte mein Vater und sagte, dass nie wieder ein Hund in sein Haus käme. Anschließend war Vater zu nichts mehr zu gebrauchen. Ihm fehlte der Hund, der tägliche Spaziergang, die Unterhaltung mit anderen Hundebesitzern und wohl nicht zuletzt auch die Zuneigung und Liebe, die Lumpi in sein Leben gebracht hatte.

Einige Monate später arbeitete ich in Minden auf einer Baustelle direkt neben dem Tierheim. In der Mittagspause ging ich hinüber, um mir die Hunde anzusehen. Am Tag zuvor war ein Welpe eingeliefert worden, den jemand aus der Weser gefischt hatte, circa drei Monate alt und verspielt bis zum Gehtnichtmehr. Nach Feierabend rief ich meinen Vater an und bat ihn, mich von der Baustelle abzuholen, von dem Hund sagte ich nichts.