cover

Inhaltsverzeichnis

Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 978-3-7448-0444-8

EIN HALBES LEBEN

FÜR DIE

HUNDE

EIN HALBES LEBEN FÜR DIE HUNDE

Ich glaube, es ist mal wieder eine kleine Geschichte fällig. Die Geschichte von UTE, hier in Spanien. Aber dazu muss ich erst einmal überlegen, wie ich da so anfangen soll.

Es begab sich im Jahre 2007, ich glaube es war im März. Wir wohnten noch auf unserer >ORION<, im Hafen von Los Nietos

Um uns mit dem nötigen Trinkwasser zu versorgen, sind wir immer mit so ca. 25 Fünfliterkanistern zur Quelle nach Los Belones gefahren. Während ich an der Quelle am Wasserhahn hockte, ging Ute mit unseren Hunden spazieren.

Eines Tages, Ute war wieder mal mit unseren Hunden auf Wanderschaft, während ich wieder an der Quelle hockte und unsere Wasserkanister füllte, kam sie wieder, und erzählte mir, das sie ein Hunde-Tierheim gesehen hätte, war aber leider abgeschlossen, und es war auch keiner da. An der Türe war ein kaum noch leserliches Schild mit Telefonnummer, aber alles natürlich in spanischer Sprache.

Na ja, schauen wir mal beim nächsten Wasserholen. Wie gesagt, beim nächsten Wasserholen von der Quelle ist Ute wieder mit unseren Hunden losgelaufen. Dieses mal hatte sie „Glück“, das Tierheim war offen, weil jemand da war. Dieser Jemand war Marita, glaube ich wenigstens. So konnte Ute sich alles ansehen, und erfuhr so ganz nebenbei, das immer helfende Hände benötigt werden. Das war ja was für Utes tierliebende Ohren, und somit wurde Utes weiteres Leben in die jetzige Richtung gelenkt!!! Warum auch nicht??? Einmal die Woche „Tierheimdienst“, und sich um die Hunde, allesamt ausgesetzt und weggeworfen, kümmern, ist doch eigentlich eine schöne, ehrenamtliche Aufgabe. Damals konnte natürlich noch keiner, auch nur im entferntesten, ahnen, wie das so weiterlaufen würde.

Zu der Zeit hatten wir auch noch kein Internet, und wir hatten auch noch keinen Überblick, was so alles mit spanischen Hunden passiert. Es ist ein riesiges Trauerspiel. Aber die spanische Mentalität können wir nun mal nicht ändern, aber versuchen, den Hunden zu helfen, das können wir!!!

Wie gesagt, wir lebten ja noch im Hafen von Los Nietos auf unserem Schiff, und hatten demzufolge auch nicht übermäßig viel Platz, aber so ab und an haben wir doch einen kleinen Hund, den Ute mitgebracht hat, oder den wir irgendwo gefunden haben, bei uns vorübergehend aufgenommen.

ZORRO

BENJI

MINERO

RONJA

Im Lauf der Jahre hat Ute durch das Tierheim natürlich viele Menschen aller möglichen Nationen kennen gelernt. Einen Schlüssel vom Tierheim hatte sie inzwischen ja auch schon längst. Sie fuhr ja oft zum Tierheim, um sich um die Hunde zu kümmern. Es gab Zeiten, in denen Ute, wegen Personalmangel, 5 bis 6mal in der Woche im Tierheim war. Es macht ihr auch immer viel Freude den Hunden zu helfen, und für Ordnung im Tierheim zu sorgen.

Einige Vorteile hatten wir allerdings, durch Susanne, die nette Leiterin des Tierheims, auch. Sie hat uns so einige male bei Übersetzungen geholfen. Susanne hatte das Tierheim vor so ca. 20 Jahren gegündet.

Im Jahre 2008 bekamen wir dann endlich einen guten Internet- Anschluss, und wenig später begann für Ute erst die „richtige, ehrenamtliche, Arbeit“. Über Internet lernte sie noch viel mehr Menschen, die in Sachen Tierschutz tätig sind, kennen.

Im Mai 2008 sind wir dann vom Schiff zum Caravaning La Manga umgezogen, und haben eine Parzelle gekauft.

Hier haben wir mehr Platz, und somit auch mehrere Hunde, allerdings nur zur Pflege und zum Weitervermitteln. Manchmal wird es aber auch zu viel, aber was soll man machen???

Zwischendurch hat Ute auch noch 2 DVD’s über das Tierheim und die Hunde angefertigt.

Aber das ist ja noch lange nicht alles. Irgendwie hat Ute eines Tages das Staatliche Tierheim CATAD, eine „Tötungsstation“, in Cartagena kennen gelernt.

Dort waren, und sind immer noch, viele Hunde, die abgegeben worden sind, oder die von Hundefängern eingefangen wurden. Diese Hunde, und auch Katzen, werden nach einigen Tagen, wenn keiner sie kauft, getötet. Und das ist etwas, was wir, und unsere Freunde, überhaupt nicht vertragen können, aber, wie gesagt, auch hier können wir nur versuchen den Hunden und Katzen zu helfen.

Nun wollte Ute natürlich viele Hunde vor ihrem Schicksal bewahren, aber das war gar nicht so einfach. Bei dem ersten Hund, ein kleiner Yorkshire-Terrier, ging das noch relativ einfach. Es wurde bei CATAD ein Formular ausgefüllt, dann musste Ute 25,00 € bezahlen, und gut war’s. Der kleine Hund wurde, weil er zu schwach war, nicht kastriert, aber gechipt und geimpft.

Eine Woche später konnten wir den Hund dann bei CATAD abholen. Normalerweise kann man keinen unkastrierten Hund bei CATAD wegholen, aber Ausnahmen werden doch schon mal gemacht. Wenn ein Hund zu schwach, oder noch zu jung ist, geht das auch schon mal ohne Kastration.

Nun hatte Ute ihren ersten Hund vor der sicheren Tötung gerettet!!! Den Kleinen haben wir dann erst einmal auf unserer Parzelle aufgepäppelt. Einige Wochen später hat Ute dann den kleinen Yorkshire an eine Bekannte hier auf dem Caravaning vermittelt, und dem geht es noch immer gut.

FELIX

Hunde aus dem Tierheim hatte Ute ja schon des öfteren an Bekannte vermittelt, aber das war der erste Hund, den Ute vor der sicheren Tötung gerettet hat!!!

BOBBY

Bei CATAD sind ja immer viele superschöne Hunde, die kaum noch Hoffnung auf ein schöneres Leben haben.

Etwas später wollte Ute wieder einen Hund aus der Tötung holen, kein Problem, das Formular wurde bei CATAD ausgefüllt, aber den Hund bezahlen konnte Ute leider nicht an Ort und Stelle. Zum Bezahlen musste sie zu einer bestimmten Bank fahren, die 25,00 € bezahlen, wieder zurück zu CATAD, und die Bankbestätigung dort abgeben. Daraufhin wurde der Hund dann kastriert, gechipt und geimpft. Ein paar Tage später konnte Ute dann den Hund abholen. Beim nächsten Hund, den Ute von CATAD kaufen wollte, gab’s auch kein Formular mehr bei CATAD, das musste Ute in Cartagena, beim Rathaus, oder bei einer Außenstelle, anfertigen lassen. Dann bei einer bestimmten Bank die Gebühr einzahlen, mit der Bankbestätigung zu CATAD fahren, und dann konnte Ute einen Hund retten. Ganz schön umständlich, aber was soll’s. Die Hunde können ja nichts für die spanische Bürokratie.

Das ging dann einige Zeit so weiter, und Ute holte immer mehr Hunde aus der Tötung, und hat alle nach Deutschland vermitteln können. Die Anfragen nach kleinen Hunden kamen immer häufiger, und alles per Internet, und Ute hatte nun stundenlang Arbeit am Computer, und alles EHREHAMTLICH. Die Kosten für den Hundekauf von CATAD, für die noch nachfolgenden erforderlichen Impfungen, den Europass, Buchungen der Hundeboxen bzw. für Handgepäck-Hunde, und das Spritgeld bekommt Ute von den neuen Besitzern bzw. von dem Tierheimleuten, die in Deutschland weitervermitteln, ersetzt. Anders geht so was auch gar nicht.

Soweit, so gut, nach einigen Monaten hat die Stadt Cartagena den Preis von 25,00 € pro Hund auf 50,00 € angehoben!! Na ja, dachten wir, ist sicherlich auch nicht schlecht, dann kommen bestimmt weniger Spanier, die Hunde kaufen, vor allen Dingen vor Weihnachten, und sie nachher wieder wegwerfen, weil sie doch lästig werden.