Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
… Im Süden der Ostfront stoßen die Verbände der Heeresgruppe A weiter in das Kaukasusgebiet gegen, sich versteifenden Widerstand sowjetischer Truppen vor und erzielten erneut Geländegewinne, die 17. Armee steht dabei wenige Kilometer vor dem Hafen von Tuapse.
Die Heeresgruppe B steht weiterhin in stärkstem Abwehrkampf an der Wolga im Raum Stalingrad.
Dort leistet die 6. Armee unter Generaloberst Paulus, unterstützt durch Teile der2. ungarischen, der 3. und 4. rumänischen, sowie der 8. italienischen Armee gegen stärkste Feindverbände Widerstand und behauptet tapfer die beinahe gänzlich besetzte Stadt Stalingrad. Auch gehen die Einheiten entschlossen gegen die verbliebenen Widerstandsnester der Bolschewisten vor, um den Gegner durch Abnutzung zu vernichten.
In Afrika stehen unsere Truppen und die Truppen unserer Verbündeten weiterhin im Abwehrkampf gegen die britischen Truppen der 8. Armee im Großraum Tobruk und Lybien. In geschlossener Ordnung gehen die Verbände planmäßig auf die „Buerat- Stellung“ zurück Die Anglo-Amerikanischen Kräfte in Algerien und Marokko rücken weiterhin mit verhaltener Geschwindigkeit vor, teilweise unterstützt durch übergelaufene Vichy- Französische Kräfte.
Truppen des französischen Generals Giraud setzen den Anglo- Amerikanern heftigsten Widerstand entgegen.
In der vergangenen Nacht gab es wieder schwere Luftangriffe durch britische Terrorflieger auf Städte im westlichen Reichsgebiet. Unsere Luftwaffe schoß, nach ersten Angaben 10 feindliche Terrorbomber ab, mehrere wurden zum Teil schwer beschädigt.
In der Schlacht um den Atlantik wurden dem Gegner erneut schwere Verluste an Handelstonnage durch deutsche und italienische Unterwasserstreitkräfte zugeführt.
Im Nordmeer gelang es deutschen Unterseebooten dem Feind empfindliche Verluste an wichtigem Nachschub für die Bolschwisten beizubringen
20. Dezember 1942, Frühmorgens, Wolfschanze, Rastenburg, Ostpreußen
Eisig pfeift der Wind um die gut getarnten Bunker des Führerhauptquartiers. Doch genauso eisig wie das Wetter in den Ostpreußischen Weiten, ist die Stimmung in den Gebäuden.
Adolf Hitler, Führer des Großdeutschen Reiches und Oberbefehlshaber der Großdeutschen Wehrmacht steht mit, vor Zorn hochrotem Kopf vor dem großen Tisch, auf dem die Lagekarte des Stalingrader Raumes abgebildet ist. Soeben hat Generalfeldmarschall Erich von Manstein, Befehlshaber des Unternehmens „Wintergewitter“ , nachdem Generaloberst Zeitzler die Lage in Afrika bereits erörtert hatte, mit seiner Lageeinschätzung des Entsatzversuches der Truppen im Stalingrader Kessel geendet und nochmals den Ausbruch der 6. Armee und deren Entgegenstoßen zur Entsatztruppe gefordert. Ebenso wie die Freigabe einiger Divisionen und Artillerie-Abteilungen aus dem Westheer und den Stellungen des Atlantikwalls, um den Ausbruch und die folgende Stabilisierung der Südost-Front zu gewährleisten.
Gerade will Generaloberst Kurt Zeitzler, Generalstabschef des Heeres nochmals das Wort ergreifen, da wirft Hitler zornentbrannt seine Brille auf den Tisch und schreit: „Nein, Nein, Nein! Die 6. Armee bleibt wo sie ist! Paulus soll es ja nicht wagen auszubrechen! Genauso wie Rommel mit seinen Truppen steht, kämpft und notfalls stirbt!“
Noch ehe Hitler mit seinem Wutausbruch weiter machen kann, schneidet ihm Feldmarschall von Manstein unvermittelt das Wort ab: „Also haben sie sich unveränderlich dazu entschlossen, sowohl die 6.Armee als auch die Heeresgruppe „Afrika“ dort zu belassen, wo sie stehen und somit eine halbe Millionen Soldaten sinnlos zu opfern?“
Den anwesenden Militärs stockt der Atem, ob diesem noch nie da gewesenen Affront des Generalfeldmarschalls Hitler so ins Wort zu fallen. Generaloberst Jodl sah Manstein entgeistert an. Generalfeldmarschall Keitel blickt ihn aus wütenden Augen an und schreit: „Manstein, wie können sie es wagen, den Führer so zu unterbrechen?“ Manstein winkte nur leger und formlos ab und blickte weiter starr in die Richtung Hitlers. Dieser, ob des unerwarteten Widerstandes seines Feldmarschalls etwas verunsichert erwidert: „Ja Manstein, es wird kein Meter mehr zurück gegangen! Doch das braucht sie nicht mehr zu kümmern. Sie sind mit sofortiger Wirkung abgesetzt!“
Knisternde Spannung liegt in der Luft. Man könnte die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören. Sekunden werden zur Ewigkeit. Wie wird der Generalfeldmarschall darauf reagieren, was wird Zeitzler als Generalstabschef des Heeres unternehmen? Beide Kontrahenten schauen sich tief in die Augen. Keine andere Person im Raum wagt es, das Wort zu ergreifen.
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit durchbricht von Manstein die Stille im Bunkerraum und antwortet vollkommen unmilitärisch: „So soll es den sein.“. Gruß- und wortlos verlässt der hochdekorierte Feldmarschall den Raum.
Als er an Zeitzler vorübergeht, nicken sich beide unmerklich zu. Durch die geschlossene Tür hört der Feldmarschall noch die tobenden Worte des Mannes, der das Schicksal Deutschlands soeben eine vielleicht entscheidende Richtung gab.
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20. Dezember 1942, Frühmorgens, Flugplatz Rastenburg
Generalfeldmarschall Erich von Manstein beeilt sich aus seinem Mercedes-Benz 170V heraus zu kommen. Sofort greift ein eisig kalter Wind nach ihm. Er eilt zu einer Gruppe von Offizieren, welche nun ebenfalls dem Feldmarschall entgegeneilen. Noch im Laufen ruft von Manstein gegen den heulenden Wind: Kobbler, sie begeben sich sofort nach Königsberg und helfen dort bei der Koordination. Sagen sie General Weyer, dass es soweit ist. Von Hardenburg, sie gehen nach Wien und schauen dort, dass alles so läuft, wie wir es wollen. General Streccius wird alles Wichtige veranlassen.
Österreich darf uns nicht verloren gehen. Standartenführer Krause, sie fahren nach Angerburg und kümmern sich um Himmler, setzen sie alle nötigen Mittel ein. Sie Herzog mobilisieren, zusammen mit Standartenführer Berger die Einheiten aus Rastenburg und warten dann auf weitere Befehle. „ Als die Männer im Kreis gegenüber stehen meint von Manstein etwas leiser: „Die ausgearbeiteten Schriftstücke haben sie hoffentlich alle noch bei sich?“ Ein vielstimmiges: „Jawohl Herr Generalfeldmarschall.“ erklingt und von Manstein meint abschließend: „Gut meine Herren, ich selbst begebe mich nach Berlin und werde dort alles Übrige in die Wege leiten und jetzt los, sie hören von mir. Es lebe Großdeutschland!“
Generalfeldmarschall von Manstein beeilte sich, dass er in das bereits warmlaufende Flugzeug des Typs Junkers 52 einsteigt, um schnellstmöglich nach Berlin zu kommen. Doch zuvor muss noch ein Funkspruch zum OKM abgegeben werden.
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20. Dezember 1942, Vormittag, Berlin, Flugplatz Tempelhof, nördlich des OKW Hauptquartiers Maybach II
Hart ist die Landung der einzelnen Ju 52. Ewig lang erscheint dem Generalfeldmarschall die Rollstrecke. Endlich nach einer gefühlten Ewigkeit kommt die Maschine zum stehen.
Mit steifen Beinen steigt von Manstein aus der Maschine.
Wieder steht bereits eine Gruppe von Offizieren auf dem Gelände und erwartet den Feldmarschall ungeduldig. Eine kurze Begrüßung ist alles, als Manstein die Gruppe erreicht. Sofort eilen die Männer zu den bereitstehenden Fahrzeugen.
Von Manstein steigt, zusammen mit General der Kavallerie Franz Freiherr von Dalwigk zu Lichtenfels, dem Befehlshaber des Wehrkreises III, auch Admiral Wilhelm Canaris, der Chef der deutschen Abwehr sitzt im Fahrzeug.
„Herr Feldmarschall, die Information über ihre Entlassung ist bereits bekannt gegeben worden, Generaloberst Hoth hat nun das Kommando.
Genauso, wie sie es gesagt hatten.“ meint Canaris trocken. Der Feldmarschall nickt zufrieden. An Freiherr zu Lichtenfels gewandt fragt dieser: „Lichtenfels, ist für Berlin alles vorbereitet?“ Da dieser auf dem Beifahrersitz des Mercedes platz genommen hat, muss er sich ein wenig nach hinten drehen und antwortet: „Jawohl Herr Generalfeldmarschall. Alle Truppen sind bereit und warten auf den Befehl zum Losschlagen.“
Wieder nickt von Manstein zufrieden.
Es werden noch einige wichtige Einzelheiten geklärt und nach etwas über eine Stunde fahrt kommt die kleine Kolonne, sie werden von einem weiteren PKW und zwei Beiwagen- Krad begleitet, im Hauptquartier des Oberkommandos der Wehrmacht in Wünsdorf an. Die Kontrollen sind allesamt kein Problem, da die hohen Herren des Öfteren im Hauptquartier ein- und ausgehen und allesamt bekannt sind.
Die Kolonne wird von den Obersten Erwin von Lahousen und Hans Piekenbrock empfangen.
Auch hier ist die Begrüßung kurz, denn man will sofort zum Chef des Allgemeinen Wehrmachtsamtes, dem General der Infanterie Hermann Reinecke. Ohne sich von Mitarbeitern Reineckes aufhalten zu lassen, beritt von Manstein zusammen mit Canaris und Lahousen das Büro des Generals.
Dieser springt erschrocken auf und meint: „Herr Feldmarschall? Was führt sie zu mir? Was hat dieser Auflauf zu bedeuten?“ Ohne Umschweife erwidert von Manstein: „ Piekenbrock, meine Verbündeten und Ich werden die Befehlsgewalt im Reich übernehmen, ganz gleich, ob mit ihnen oder ohne sie.“ Durchdringend ist der Blick des Feldmarschalls, und starr auf Piekenbrock gerichtet. Dieser ist wie vom Donner gerührt. Nach einigen Sekunden strafft dieser sich und meint scharf zu den drei Männern: „Das was sie Vorhaben ist Verrat! Niemals werde ich mich für so etwas schändlichem hergeben!“ Ungerührt und kalt meint von Manstein: „Nun, dann sind sie hiermit verhaftet!“ Die gezogenen Waffen von Admiral Canaris und Oberst Lahousen lassen keinerlei Gegenwehr zu. „Denken Sie nicht einmal an Dummheiten! Sollte hier etwas passieren und meine Kontaktleute in der nächsten halben Stunde nicht von uns hören, werden unsere Truppen stürmen!“ meint von Manstein zum Abschluss und Oberst von Lahousen führt Piekenbrock, der noch immer völlig entgeistert ist, in einen kleinen Nebenraum.
Generalfeldmarschall von Manstein ergreift den Hörer des Telefons und lässt sich nacheinander mit den Kommandeuren des Fahnenjunkerlehrganges 2 der Panzertruppe und der Heeres- Kraftfahrschule verbinden. Danach spricht er kurz mit dem Leiter des Wehrkreis- Unterführerlehrganges III.
Kurz darauf sind die angeforderten Truppen vor Ort und unterstellen sich dem Feldmarschall.
Nachdem, ohne besondere Gegenwehr, zusammen mit Piekenbrock, unter anderem auch noch Oberst Franz Eccard von Bentivegni, Generalmajor Hasso von Wedel und einige andere verhaftet wurden, ist das Hauptquartier des Oberkommandos der Wehrmacht in der Hand der neuen Gewalt.
Nun erfolgt ein kurzes Telefonat mit dem OKH Hauptquartier Mauerwald. Voller Spannung spricht von Manstein in den Hörer: „Hier spricht Generalfeldmarschall von Manstein. Ich muss Generaloberst Zeitzler sprechen.“ Am anderen Ende der Leitung ertönt ein kurzes: „Jawohl Herr Generalfeldmarschall.“ und nach wenigen Sekunden ertönt die bekannte Stimme von Zeitzler: „Herr Feldmarschall, da sie am Apparat sind, gehe ich davon aus, das bei ihnen ebenfalls alles geklappt hat? Das OKH steht jedenfalls unter unserer Kontrolle.“ Erleichtert atmet von Manstein hörbar aus: „Ja Zeitzler, auch hier ist alles gut gegangen. Piekenbrock, Bentivegni und einige mehr mussten jedoch inhaftiert werden. Wie ist es sonst gelaufen? Was ist mit Hitler, Himmler und deren Gefolgschaft? Wie steht es mit der Luftwaffe und der Marine? Sind die, in Marsch gesetzten Einheiten noch immer auf dem Weg? “
Nun ist von Zeitzler ein langes durchatmen zu vernehmen: „Hitler, Keitel und Jodl sind ausgeschaltet, genau nach Plan. Heismeyer hat, zusammen mit Krause ganze Arbeit geleistet und sich um Himmler und dessen Gefolgschaft gekümmert, wie besprochen. Göring war gerade auf einer Jagd, dort gab es einen bedauernswerten Jagdunfall. Raeder und Dönitz haben ohne Probleme das OKM und die Kommandostellen auf unsere Seite gezogen, wie vorhergesehen. Dönitz war zwar anfangs schwer zu überzeugen, da er Hitler und dem Nationalsozialismus sehr zugetan ist, doch seine Treue zu Deutschland und dem Volk haben letztendlich überwogen. Nur beim OKL und bei Fromm, dem Befehlshaber des Ersatzheeres gab es einige Schwierigkeiten. Doch konnten diese mittlerweile ebenfalls eingenommen werden. Das Wachbataillon „Großdeutschland“ hat vor kurzem das Reichspropagandaministerium, das Reichsfinanzministerium, das Reichspostministerium und das Reichswirtschaftsministerium gesichert. Das Grenadier- Ersatz- Regiment 218 steht gerade im Kampf um das Außwärtige Amt. Ribbentropp und einige Getreue haben sich dort verschanzt und wir wollen unnötige Opfer vermeiden. Daher haben wir noch nicht gestürmt. Genauso wie beim Innenministerium. Dort steht das Grenadier- Ersatz-Regiment 397. Sollte sich die Lage jedoch nicht in den nächsten Stunden klären, wird das bereitstehende Pionier- Ersatz- Bataillon 23 den Weg frei sprengen.
Lutze hat die Berliner SA und SA- Einheiten im näheren Umland, soweit noch vorhanden, zusammengezogen und eingesetzt, um das Reichsluftfahrtministerium zu stürmen. Verstärkt wurden sie durch das Personal der Heeres- Feuerwerkerschule. Der erste Sturmversuch wurde abgewiesen, die meisten SA- Mannschaften stehen einfach nur noch auf dem Papier. Die Männer wurden entweder bereits eingezogen, oder haben sich freiwillig gemeldet. Dennoch werden wir es auf kurz oder lang schaffen. Das Grenadier- Ersatz- Regiment 523 und das Personal der Pionierschule sichern die Reichskanzlei. Ebenso wurden im übrigen Reichsgebiet alle wichtigen Staatlichen- und Parteieinrichtungen weitestgehend gesichert. In den besetzten Gebieten ist es so weit ruhig. Die wichtigsten Kommandostellen haben sich uns angeschlossen. Selbst von Seiten der SS ist alles ruhig geblieben. Heismeyer, Hausser, Bittrich, Steiner, Gille, von Herff und Lorenz haben hervorragende Arbeit geleistet. Auch Dietrich hat sich uns zur Verfügung gestellt. Somit sind die ausschlaggebenden Personen auf unserer Seite.
Die Einheiten der Westfront sind noch immer auf dem Weg und werden demnächst an der Ostfront ankommen.
Herr Generalfeldmarschall, alles in allem können wir zum jetzigen Zeitpunkt sagen, dass die Machtübernahme geglückt ist.
Von Neurath, Schwerin von Krosigk, Hierl, Duesterberg, von Witzleben, Rommel und Raeder bereiten gerade die offizielle Erklärung für Volk und Wehrmacht vor und erwarten sie in der Reichskanzlei.“
Man kann förmlich hören, wie von Manstein ein Stein vom Herzen fällt: „Sehr gut. Sagen sie den Herren, dass ich mich auf dem Weg mache.“
20. Dezember 1942, Vormittag, Stadt Rastenburg
„Achtung! Stillgestanden! Die Augen geradeaus!“ schallt es über das Kasernengelände des Infanterie- Ersatz- Bataillons 151. Die jungen Männer der Einheit stehen mit einem Schlag stramm und warten auf die weiteren Befehle des Adjutanten. Sie haben bereits Waffen und scharfe Munition empfangen und erwarten nun das kommende. Lange müssen sie jedoch nicht warten, denn nun schreitet der Bataillonskommandeur, Major Reinhard auf sein angetretenes Bataillon zu. Eisig kalt pfeift der starke Ostwind den wartenden Soldaten ins Gesicht. Der Adjutant, Leutnant Vallentin grüßt stramm und meldet: „Herr Major, das Bataillon ist vollzählig angetreten und wartet auf ihre Befehle.“ Major Reinhard grüßt zurück und beide schreiten die Front ab. In der Mitte der angetretenen Einheit bleiben beide stehen und Major Reinhard spricht mit seiner donnernden, tiefen Stimme: „Soldaten, Männer, es ist nun für uns soweit uns zu bewähren. Die Bolschewisten haben ein großes Luftlandeunternehmen begonnen und gehen gegen das Hauptquartier des Führers vor. Nun ist auch unsere Einsatzbereitschaft gefragt den Führer zu schützen und nun los. Ich weiss, ihr werdet mich nicht enttäuschen.“ Ein tiefes Grummeln geht durch die Reihen der angetretenen Soldaten. Auch der junge Soldat Paul Adomeit ist aufgeregt: „Angriff auf den Führer persönlich. Das ist ja allerhand.“ denkt er sich im Stillen.
Reinhard spricht weiter, einige Einteilungen werden noch vorgenommen und Anweisungen gegeben. Dann erklingt der Befehl: „Kompanieweise auf die LKW aufsitzen. Los Abmarsch!“ und schon setzt sich das Bataillon in Bewegung und besteigt die bereits mit laufenden Motoren vor dem Kasernengelände wartenden Lastwagen.
20. Dezember 1942, früher Nachmittag, Waldstück bei Rastenburg, Ostpreußen, nahe Wolfschanze
Oberleutnant Franz Breithaupt steht in einem ausgedehnten Waldstück in Mitten seiner Unterführer und spricht mit gedämpfter Stimme: „Gut Leute, gerade kam über Funk das Kennwort „Götzenfall“. Ihr wisst alle was das bedeutet. Oft genug haben wir es besprochen und Admiral Canaris hat jeden einzelnen von uns persönlich ausgewählt. Meyer, du gehst mit deinen Männern bei der Wache West vor. Wenn du den ersten Schuss abgibst, geht es für uns alle los. Mach viel Rabatz, hau mit dem MG ein paar schöne Furchen in den Boden und stanze einige schöne Löcher mit dem Granatwerfer hin. Die Wachen werden mit Sicherheit die Beine in die Hand nehmen, denn eigentlich rechnet niemand wirklich mi einem direkten Angriff auf das Führerhauptquartier. Wenn sie weg sind, lass die Russen stürmen, die sollten nicht weit kommen, denn der Sperrkreis ist mit MG-Nestern und Schützenlöchern gespickt. Curwy und Bobrowski, eure Truppen stürmen die Wache Ost. Ihr habt dort freie Hand, doch müsst ihr die Aufmerksamkeit der Wachmannschaften unbedingt auf euch ziehen, damit Clausen, Peters und Steiger sich absetzen können, um so nahe wie möglich an den Besprechungsbunker zu kommen, in dem Hitler noch Lagebesprechung hält.“ Dabei sieht Breithaupt nun die drei Scharfschützen an und meint nun zu diesen: „Ihr drei denkt daran, dass ihr nach dem ersten Schuss an der Wache Ost nur Zehn Minuten habt, um in Schussposition zu kommen. Bis dahin müsste General Zeitzler die Bagage heraus gelotst haben. Vergesst nicht, das Hauptziel ist Hitler. Danach Keitel, Bormann und Jodl. Wenn Himmler oder Goebbels unvorhersehbarer Weise doch da sein sollten, dann diese zwei gleich nach Hitler. Habt ihr die Ziele erledig, dann zieht ihr euch schnellstmöglich zurück. Curwy, dir wird zusätzlich noch der zweite Zug von Russen zugeteilt. Lass sie vorn Stürmen, werden wohl auch nicht weit kommen. Schade um sie, doch ist es ein notwendiges Opfer. Der Rückzug wird ebenfalls wie geplant ablaufen. Ihr werdet euch möglichst unauffällig von den überlebenden Russen absetzen und beim Treffpunkt sammeln. Also wisst ihr alle Bescheid? Vergesst nicht, dass ihr von nun an kein Wort Deutsch mehr sprecht, von nun an nur noch Russisch oder Polnisch!“ Als keine Gegenfragen kommen beendet Breithaupt die Besprechung mit: „Gut Kameraden, dann wollen wir mal. Es lebe Großdeutschland!“
Kaum ist die Besprechung beendet, da pirscht sich der Kommandotrupp „Wolfschanze“ der Brandenburger ausgestattet mit sowjetischen Uniformen, Waffen und sonstigen Ausrüstungsgegenständen zur Wolfschanze an ihren jeweiligen Angriffspunkten. Es dauert länger als gedacht, den trotz der dichten Baumkronen ist auch der Waldboden mit einer recht hohen Schneedecke bedeckt, die das vorrankommen erschwert.
Die Unteroffiziere Clausen, Peters und Steiger hocken hinter den bereitstehenden Angriffstruppen und warten auf den Angriff. Sie sind die einzigen Soldaten, die Deutsche Waffen tragen, den der Karabiner K98 mit Zeiss- Fernglas ist als Scharfschützenwaffe überragend.
Die Spannung ist kaum mehr auszuhalten und plötzlich erklingt aus einiger Entfernung MG- Geknatter und Abschüsse aus Granatwerfern. Das ist das Zeichen für die Angriffsgruppe Ost, ebenfalls anzugreifen.
Sofort stürmen die Soldaten in Richtung der Wache Ost und feuern was die Waffen hergeben. Schnell werden die Wachsoldaten erledigt, ebenfalls ein notwendiger Verlust und sie dringen weiter auf das Gelände der Wolfschanze vor. Nun gibt es jedoch Gegenwehr von den Soldaten des Führerbegleitkommandos, doch werden sie durch gezieltes Granatwerferfeuer niedergehalten. Um schneller vorwärts zu kommen, werden nun die Russen ins Feuer geschickt. Sie gehen ohne Rücksicht auf Verluste vor. Der Kampf wogt hin und her, die Wachmannschaften müssen mehr und mehr verstärkt werden. Die Kommandotruppen leisten Hinhaltenden Widerstand, von Mal zu Mal wird ein Angriff durch die russischen Soldaten nach vorn getragen und die Wachmannschaften geraten zunehmend unter Druck, doch wird nicht mit aller Härte angegriffen, denn es geht in erster Linie nicht darum weit vorwärts zu kommen, sondern die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Die allgemeine Verwirrung nutzen indes die drei Scharfschützen, um in eine günstige Schussposition zu kommen.
Diese erreichen sie ohne Probleme. Jeder der drei Männer kennt die Umgebung und das Gebiet der Wolfschanze wie seine Westentasche. Jede freie Minute hatten sie über die Lagekarten und vorhandenen Fotos gesessen und sie auswendig gelernt. Sie kennen jede Mulde, jeden Hügel auf ihrem Weg. Als sie durch ihre Zielfernrohre schauen, sehen sie die Eingangstür des Bunkers.
Er ist zu, niemand seht davor. „Verflucht, sollte es Zeitzler doch nicht geschafft haben?“ denkt Clausen gerade als plötzlich die schwere Stahltür langsam geöffnet wird. Als erstes tritt Generaloberst Zeitzler vor die Tür, danach folgt Otto Günsche, persönlicher Adjutant beim Führer, dann Puttkammer, Keitel, Warlimont, eine SS- Wache dann endlich Hitler, Bormann und Jodl. Eine lebhafte Diskussion kommt auf, es wird lebhaft gestikuliert.
Clausen flüstert zu den beiden anderen: „Drei Schüsse auf Hitler. Ich und Steiger den Kopf, Peters du das Herz. Danach nehme ich Bormann, Steiger du nimmst Keitel und du Peters nimmst Jodl. Danach gehen wir zurück.
Alles klar? „Beide flüstern: „Klar.“ Clausen raunzt: „Feuer!“.
Drei, fast gleichzeitig ertönende Abschüsse erklingen und gehen im allgemeinen Feuerkampf unter. Noch ehe Hitler, von allen drei Schüssen getroffen, zu Boden fällt, werden die nächsten Ziele anvisiert. Die Bewegungen der drei Soldaten sind fast automatisch und hundertfach geübt. Die nächsten Zielpersonen haben noch gar nicht gemerkt, was passiert ist, da erklingen wieder drei kurze, klare Abschüsse und es fallen Keitel, Jodl und Bormann tödlich getroffen zu Boden. Augenblicklich färbt sich die dünne Schneedecke vor dem Bunker rot. Die übrigen Männer starren wie versteinert auf die 4, am Boden liegenden Männer.
Clausen schaut auf und meint: „So, erledigt. Schnell noch den Schriebs weg geschmissen und ab!“ Unerkannt und unangefochten gehen die drei Soldaten wieder zurück.
Als sie von Bobrowski erkannt werden, gibt der den Befehl zum Rückzug. Kämpfend und aus allen Rohren feuernd ziehen sich die Kommandosoldaten wieder zurück.
Tote werden zurückgelassen, doch wird peinlichst darauf geachtet keine Verwundeten in die Hände der Wolfschanze- Soldaten fallen zu lassen.
Glücklicherweise ist auch für die Flucht des Kommandotrupps „Wolfschanze“ alles genauestens vorbereitet und minutiös geplant, so gelingt diese ohne weitere Verluste und die Brandenburger steigen, mit pfeifenden und brennenden Lungen in die bereitstehenden LKW und verlassen schnellstmöglich die Umgebung des Führerhauptquartiers „Wolfschanze“.
20. Dezember 1942, früher Nachmittag, Führerhauptquartier “Wolfschanze“, Ostpreußen
Der LKW der Gruppe des jungen Soldaten Paul Adomeit kommt, nach einer rutschigen, schlingernden Fahrt über ausgefahrene Feldwege durch die dichten Wälder nahe Rastenburgs kommt mit quietschenden Bremsen zum Stehen. „Los, los, los. Runter vom LKW und sammeln.“ schreit der Zugführer Feldwebel Wilhelm Stein. Adomeit und die anderen Männer aus seiner Gruppe springen von der Ladefläche. Sofort greift der schneidend kalte Wind nach ihnen. Auf einer kleinen Lichtung am Waldrand nehmen die Soldaten des Infanterie- Ersatz- Bataillons 151 Aufstellung. Die Führer und Unterführer werden zum Befehlsempfang zu Major Walther Reinhard befohlen. Den jungen Männern wird ein kurzer Stopp befohlen und sie stehen nun in kleinen Gruppen zusammen und warten darauf, was da wohl auf sie zukommen wird.
„He Klaus, weißt du, was wir hier jetzt sollen? Ich denke es ist eine feindliche Luftlandung im Gange?“ Der Gruppenführer der Gruppe, der auch Paul Adomeit angehört zuckt nur mit den Schultern und erwidert: „Keine Ahnung, mir sagt doch kein Ass was. Wenn du was wissen willst, dann geh doch zum Reinhard und frag ihn persönlich.“
Nach circa einer viertel Stunde hören die jungen Soldaten Infanteriefeuer, welches mehr und mehr anschwillt. Auch sind Abschüsse von Granatwerfern zu vernehmen. Unruhe kommt in die Gruppen der Männer.
Hektisch erklingt nun die Stimme von Leutnant Vallentin: „Los, los, los.
Abmarsch Zugweise voran!“ In geordneter Formation marschieren die jungen Soldaten schnellen Schrittes dem Gefechtslärm entgegen. Lange müssen sie nicht marschieren und schon durchschneidet die kräftige Stimme von Major Reinhard die eisige Kälte. „Halt! Erster Zug nach links ausfächern, zweiter Zug Mittig weiter vor und der dritte Zug deckt die rechte Flanke. In Schützenreihe vorgehen. Es ist mit Feindkontakt zu rechnen!“ Aufgeregt beziehen die unerfahrenen Soldaten, die mitten in der Ausbildung sind, die befohlenen Positionen. Bei jedem Meter den die Landser zurücklegen wird der Lärm der Waffen lauter.
Paul Adomeit kann den Dunst seines Atems vor seinem Mund erkennen, es ist lausig kalt, das Land und die Bäume sind weiß und dennoch bilden sich kleine Schweißperlen auf der Stirn des jungen ostpreußischen Soldaten.
Die Aufregung und Anspannung lässt ihm die Kälte nicht spüren.
Adomeit ist, genau wie seine jungen Kameraden voll und ganz von der Situation gefesselt. Er ist wie erstarrt als plötzlich von vorn der Ruf kommt „Achtung! Feindliche Infanterie von vorn! Deckung!“ Sein Verstand braucht einen kurzen Augenblick, um die Information zu verarbeiten. Doch nun geschieht alles wie automatisch. Er wirft sich, genau wie seine Kameraden in den tiefen Schnee. Mit seinen handschuhbewährten Händen baut sich Adomeit, wie einige seiner Zugmitglieder auch einen Sichtschutz aus Schnee. Dies hält zwar keine Kugel ab, aber man wird nicht so schnell entdeckt.
Der Karabiner wird angelegt und über Kimme und Korn warten die Soldaten auf den gemeldeten Feind. Doch lange brauchen sie nicht warten und schon nach wenigen Momenten sehen sie einige Gestalten aus dem weißen Dunst laufen.
Noch kann man nicht erkennen, ob es wirklich der Feind ist, oder aber vielleicht ebenfalls deutsche Soldaten, die den Feind suchen und bekämpfen wollen.
Es bleibt den Landsern nichts anderes übrig, als weiter zu warten. Die Anspannung bei den unerfahrenen Jungen wächst von Sekunde zu Sekunde.
Sie ist kaum noch zu ertragen. Immer mehr Umrisse schälen sich aus dem Dunstvorhang. Wie geisterhafte Schemen bewegen sie sich voran.
Die unbekannte Einheit ist vielleicht noch 150 Meter entfernt, da brüllt die Stimme von Major Reinhard „Feuer frei auf erkannte Ziele!“ Adomeit visiert kurz eines der Schemen an und drückt ab. In diesem Augenblick ist er sich überhaupt nicht darüber im Klaren, dass er zum ersten Mal in seinem Leben auf Menschen schießt. Sein ganzer Körper ist angespannt bis in die letzte Faser. Anlegen, zielen, Feuer. Alles ist ein oft geübter Automatismus. Schon nach kurzer Zeit ist der erste Ladestreifen leer und die Soldaten haben nur einen Ersatzstreifen erhalten. Paul Adomeit ist gerade dabei, den Streifen einzulegen, da durchschneidet wieder die Stimme des Majors den Lärm „Vorrücken! Es werden keine Gefangenen gemacht!“ Adomeit gefriert das Blut in den Adern, als er das hört, doch er wagt es nicht den Befehl des Majors in Frage zu stellen. Noch vollkommen in Gedanken vernimmt er die Stimme seines Zugführers. Die etwas kratzige Stimme von Feldwebel Stein, den die Wehrpflichtigen wegen seines Vornamens Hartmut und seiner rauen und schroffen Art nur „Steinhart“ nennen, bellt: „Ihr habt den Major gehört. Im Sprung vorwärts und gruppenweise Deckung geben! Oft genug haben wir es geübt!“ und schon springt er vorwärts. Ein paar Meter weiter wirft er sich wieder in Deckung. Im gleich machen es nun seine Männer. Gruppenweise gehen sie gegen den, in Deckung liegenden Feind vor. Dieser leistet nun zunehmend Widerstand, nachdem er sich zuerst kaum gewehrt hat. Näher und näher kommen sie dem Feind. Schuss um Schuss knallt aus den Karabinern. Adomeit hat nur noch zwei Schuss. Bei seinen Kameraden sieht es jedoch nicht viel besser aus.
Wieder erklingt der Klang eines Abschusses aus dem K 98 Adomeits.
Wieder fällt ein Gegner wie vom Blitz getroffen zu Boden. „Nur noch ein einziger Schuss.“ denkt Paul Adomeit gerade noch, als wieder die Stimme des Majors erklingt „Seitengewehr aufgepflanzt und bereit zum Nahkampf!“ schreit dieser.
„Oh Gott, auch das noch!“ geht es dem jungen Soldaten gerade noch durch den Kopf und schon dringt eine weitere Stimme an sein Ohr „Und denkt daran, keine Gefangenen!“ wiederholt „Steinhart“ den letzten Befehl des Majors.
Kaum hat Paul Adomeit sein Seitengewehr an den Karabiner befestigt, da schreit der Major mit überschlagender Stimme „Stuuurrrrmmm!“ Er springt als erstes auf und läuft, mit lautem, lang gezogenem „Huuurrraaaaa!“ dem Feind entgegen. Sofort stürmen die restlichen Soldaten des Bataillons ihrem Kommandeur nach. Die Soldaten beider Seiten prallen aufeinander und es entwickelt sich ein kurzer, aber heftiger Nahkampf. Die Russen wehren sich nach Leibeskräften. Seitengewehre bohren sich in Fleisch, russische Feldspaten zerschneiden deutsche Körper. Kräftige Hände umschlingen die Hälse von Gegnern. Die Deutschen Soldaten haben von Anfang an den zahlenmäßigen Vorteil auf ihrer Seite und ringen so den Feind nieder, doch dieser fordert einen hohen Blutzoll von den jungen, unerfahrenen Deutschen. Verwundete gibt es nach diesem Gefecht, nur auf deutscher Seite zu versorgen. Ganz getreu dem Befehl des Majors. Dieser steht, mit blutverschmierter, teilweise zerrissener Uniform etwas abseits von seinen Männern und betrachtet stumm und in Gedanken vertieft das Geschehen. Er merkt zuerst gar nicht, dass sich Leutnant Vallentin zu ihm gesellt. Auch dieser ist vom Kampf gezeichnet. Er trägt einen dicken Verband um den rechten Oberschenkel. Ein russischer Spaten hat dort eine tiefe Wunde hinterlassen.
„Nicht schön, das mit den verwundeten Russen, aber es musste wohl sein, Herr Major.“ Halb verständnisvoll, halb fragend richtet er sich an seinen Kommandeur. „Es waren Kommandosoldaten und sie haben den Führer angegriffen!“ Als der Major nichts erwidert, entfernt sich der junge Offizier wieder.
Etwas wehmütig blickt Major Reinhard hinter seinem Adjutanten her „Ja, es musste sein, doch nicht aus den Gründen, die sie sich vorstellen. Sie wussten etwas, das sie niemals weitergeben dürften!“
20.Dezember1942, Abend, Berlin, Neue Reichskanzlei
Generalfeldmarschall Erich von Manstein, Generalfeldmarschall Erwin Rommel, Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben, Großadmiral Erich Reader, Konstantin von Neurath, Konstantin Hierl, Theodor Duesterberg, Graf Schwerin von Krosigk, SS- Obergruppenführer August Heismeyer und der Stabschef der SA, Viktor Lutze halten eine kurze Ansprache an das deutsche Volk. Kurz wird das erschütternde Ereignis geschildert, der Heldentod des Führers und der obersten Spitze der Wehrmacht bei einem feindlichen Kommandounternehmen werden verkündet.
Darüber hinaus werden die ersten Erkenntnisse preisgegeben, wie es dem Feind gelingen konnte, die streng geheime Anlage zu entdecken und dann ein so zielgerichtetes Luftlandeunternehmen unbemerkt vorzubereiten und durchzuführen.
Den schockierten Volksgenossen wird verkündet, dass der Reichsführer- SS Heinrich Himmler und dessen engster Stab unter Mithilfe des SD dahintersteckten. Diese wollten die Macht im Reich an sich reißen.
Dieser heimtückische Versuch wurde durch schnelles ein- und durchgreifen von Teilen der Wehrmacht und Loyaler SS- Einheiten vereitelt. Dennoch müsse ein solches Ereignis, tiefgreifende Folgen für verschiedene Parteiorganisationen haben. Genaueres würde noch bekannt gegeben.
Danach hält noch jeder der neuen Spitzen des Reiches eine eigene kurze Ansprache zu den verunsicherten Volksgenossen und Soldaten des Reiches.
Zum Schluss schiebt sich eine junge und dynamisch wirkende Gestalt an eines der Mikrofone. Gekleidet ist diese Person, von der eine natürliche Präsenz und Erhabenheit ausgeht, in einem schlichten, doch sehr eleganten schwarzen Anzug.
Er strafft sich und beginnt mit den ruhigen Worten „Meine deutschen Bürger, Soldaten des Reiches. Wie ihr soeben erfahren habt, ist der Führer einem feindlichen Angriff zum Opfer gefallen. Das Schicksal hat entschieden und damit wurde ich, Louis Ferdinand von Preußen von der Vorsehung auserkoren des Reiches Führung zu übernehmen und das Schicksal Großdeutschlands, wieder als Kaiserreich zu einer untrennbaren Einheit mit dem Schicksal des Hauses Hohenzollern zu schmieden.
Der Führer hat in weiser Vorausschicht, mit dem von ihm eingeführten Führerprinzip den Grundstein für mein Kaisertum gelegt, das schändliche Parteiengeklüngel beendet und ich werde sein Andenken Ehren in dem ich auf sein erbautes Fundament aufbaue und so mit eurer Hilfe eine starke, uneinnehmbare Festung Großdeutschland als Wiedergeburt des von den Verbrechern des Novembers 1918 so schändlich verratenem Kaiserreichs errichte! Ich setzte es als selbstverständlich voraus, dass der, dem Führer geschworene Eid nahtlos auf meine Person übergeht. Selbstverständlich werde ich auf eine förmliche Inthronisierung verzichten, dies ist ganz einfach unserer schweren Zeit geschuldet, in der es um das Wohl des Volkes und nicht um die Zelebrierung des einzelnen geht.
Es lebe Großdeutschland!“
Stille herrscht nun in den Rundfunkgeräten. Nach einer kurzen Pause setzt der neue Monarch Großdeutschlands fort „An die Kriegsführenden Mächte der Westlichen Alliierten richte ich nun ganz offiziell ein Friedensangebot, um weitere unnötige Opfer zu verhindern. Ich richte an die Staatsführer Großbritanniens und der Vereinigten Staaten von Amerika das Angebot einer allgemeinen Friedenskonferenz auf neutralem Boden, um eine gemeinsame Lösung für eine europäische und weltweite Friedensordnung zu finden.
Ebenso möchte ich ein Friedensangebot an die Regierung der Sowjetunion richten und diese ebenfalls zu dieser Friedenskonferenz einladen, doch dafür ist die freie Versorgung, oder der freie Abzug unserer Truppen in und um Stalingrad Bedingung.
Um meine Friedensabsichten Nachdruck zu verleihen, werde ich allen unter deutschem Kommando stehenden Truppen eine Waffenruhe verordnen, mit der Hoffnung, dass diese von den Alliierten Mächten genauso beantwortet wird. Einzig und allein auf Angriffe darf entsprechend reagiert werden.
Dieses Friedensangebot wird den Alliierten Mächten nochmals schriftlich durch offizielle Bevollmächtigte übersandt werden. Ich hoffe für die Völker Europas, das wir eine gemeinsame Lösung finden werden!“ Wieder treten alle vorangegangenen Redner der Reihe nach an die Mikrofone und huldigen dem soeben öffentlich gemachten Kaiser des Großdeutschen Reiches und schwören ihm ihre Treue.
Nach dieser kurzen, doch denkwürdigen Sendung an Volk und Reich ergriff wieder von Manstein als erstes das Wort. An den frisch proklamierten Kaiser gerichtet meinte er „Eure Majestät, ich möchte sie darauf hinweisen, dass wir wichtige Dinge zu entscheiden haben!“ Die anwesenden Männer stimmten ohne Umschweife zu.
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Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Durch ein heimtückisches Kommandounternehmen stärkster feindlicher Fallschirmjägerverbände ist es dem bolschewistischen Feind gelungen, in das geheime Führerhauptquartier einzudringen und in einem gezielten Angriff den Führer Adolf Hitler, Generalfeldmarschall Keitel sowie Generaloberst Jodl und Reichsleiter Borrmann zu töten.
Nach den ersten Untersuchungen zu dieser ungeheuren Tat, welche ohne Verrat an höchster Stelle unmöglich gewesen wäre, hat sich der ehemalige Reichsführer SS Heinrich Himmler, sowie weitere ranghohe Mitglieder aus SS und Partei diesem unverzeihlichen Verbrechen schuldig gemacht.
Loyalen Einheiten von Wehrmacht und SA ist es gelungen, sowohl die feindlichen Kommandotruppen restlos zu vernichten als auch die Verräter zu verhaften und teils an Ort und Stelle ihrer gerechten Strafe zuzuführen.
An mehreren Frontabschnitten und in Teilen des besetzten Europas kam es zu Angriffen von Einheiten der Waffen- SS auf Wehrmachtseinheiten und Kommandostäben. Auch diese konnten, nach teils blutigsten Verlusten niedergeschlagen werden.
Der Stellvertreter des Führers Reichsmarschall Göring kam, ohne dass er sein Amt antreten konnte bei einem tragischen Jagdunfall ums Leben.
Um die sichere Führung von Reich und Wehrmacht zu gewährleisten übernimmt Kaiser Louis Ferdinand I. die Nachfolge des Führers in engster Zusammenarbeit mit bewährten Männern aus Politik und Wehrmacht, um auch weiterhin ein festes Bollwerk gegen die Feinde des Reiches und seiner Verbündeten zu stellen.
Um eine umfassende Friedenskonferenz einzuleiten, welche es der neuen Deutschen Reichsregierung ermöglichen würde, die Stabilität des Reiches zu festigen und den Frieden zwischen den Völkern wieder herzustellen hat seine Majestät Kaiser Louis Ferdinand I. ein Friedensangebot, sowohl an die westlichen Alliierten, als auch an die Sowjetregierung gesandt. Dies, obwohl unsere Siegreichen Truppen weite Gebiete des Feindes fest in der Hand haben und der Feind überall in der Defensive ist, oder ihm stärkster Widerstand entgegengesetzt wird.
Der genaue Wortlaut wird durch offizielle Stellen demnächst bekannt gegeben.