Impressum
© 1976/2020 Pabel-Moewig Verlag KG,
Pabel ebook, Rastatt.
eISBN: 978-3-96688-106-7
Internet: www.vpm.de und E-Mail: info@vpm.de
Nr. 621
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Nr. 622
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 623
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Nr. 624
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 625
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 626
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 627
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 628
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 629
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 630
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 631
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nr. 632
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 633
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 634
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 635
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Nr. 636
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 637
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 638
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Nr. 639
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Nr. 640
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Philip Hasard Killigrew kniff die Augen zusammen und suchte nach einer Lücke in den dichten Nebelschleiern.
In der Bucht herrschten noch immer Nebel und Windstille. Eben hievte die Crew den Anker an Steuerbord hoch und belegte ihn, das Spill gelangte zur Ruhe. Die langen Riemen wurden durch die Dollen geschoben.
„Den Anker nicht säubern!“ rief Hasard. „Das erledigt die Brandung besser und schneller.“
„Aye, Sir“, tönte es vom Bug. Die Trosse wurde aufgeschossen, aufgeklart und verstaut. Unaufhaltsam, aber langsam stieg das Wasser mit der aufbrausenden Flut. Die Schebecke schwamm bereits.
Das „Geisterschiff“ konnte entweder die „Pilgrim“ oder die „Explorer“ gewesen sein. Es schien undenkbar, daß sich an diesem Stück der Küste eine andere Galeone aufhielt. Es wäre ein Zufall gewesen, zu groß, als daß man daran glauben konnte.
„Wir pullen die Schebecke ins freie Wasser!“ rief Ben Brighton. „Draußen wird es Wind geben!“
„Und dann sehen wir, wer hier herumgeistert“, sagte Dan O’Flynn.
Das lange Warten in der kleinen Bucht war ohne jedes aufregende Ereignis vorübergegangen. Der dichte neblige Dunst, der vom Festland erschienen war, mit wechselnden Gerüchen, hatte sich immer dann ein wenig verdünnt und war stellenweise verschwunden, wenn das Schiff trockengefallen war.
Schließlich hatte Hasard die Schebecke in tieferes Wasser verholen lassen. Aber es kam kein Wind auf, und wieder versteckte der Nebel das Schiff und die Ufer. Die Crew, und das stellte einen unzweifelhaften Vorteil dar, war ausgeruht und ausgeschlafen, und jeder Winkel des Schiffes war wieder einmal aufgeklart und sauber.
Daß Al Conroy seine Artillerie in bestem Schuß hatte, verstand sich von selbst.
„Wir werden nicht nur die Galeone entdecken, sondern auch herausfinden, was sie hier sucht“, sagte der Seewolf.
Die Seewölfe wunderten sich. Es war mit Drinkwater und Toolan vereinbart worden, daß die Galeonen auf die Schebecke warten sollten. Schließlich ging es um das Leben und die Existenz von mehr als zweihundert Siedlern, wegen denen sie die erschöpfende Reise auf sich genommen hatten. Und wenn jetzt einer der beiden aus dem Kurs gelaufen war, dann mußte das einen wichtigen Grund haben.
„Und alle wichtigen Gründe sind gefährlich. So. Jetzt wißt ihr’s“, murmelte Old Donegal.
„Anker klar!“ schrie jemand vom Bug her.
„Wartet noch! Wir wollen nicht auflaufen!“ rief Hasard zurück.
„Aye, aye, Sir.“
Vor eineinhalb Stunden war die Sonne aufgegangen. Trotzdem reichte ihre Kraft noch nicht aus, den Nebel schnell aufzulösen. Man nahm an, daß die unbekannte Galeone nach Süden gesegelt war, aber Sicherheit gab es nicht. Wie auch die Schebecke, mußte die Galeone gegen südliche Winde kreuzen, doch es war ungewiß, ob sich die Galeone tatsächlich auf Südkurs befand.
Die Crew ging an die Riemen. Fast unmerklich langsam drehte die Schebecke, bis der Bugspriet auf die Passage zwischen den Felsen und Klippen zeigte. In den Löchern der Nebelwand sah man die ersten schäumenden Brandungswellen, die mit der Flut herangewirbelt wurden.
Dan stützte das langsame Manöver, indem er Kompaß und Ruderstellung kontrollierte.
„Diesen Kurs halten!“ rief er.
Das Wasser stieg, und schließlich schwamm die Schebecke so hoch auf, daß Hasard seine Befehle geben konnte.
„Pullt an!“ schrie Carberry. „In meinem Takt, ihr Affenärsche!“
Die Crew stemmte sich gegen die Riemen und pullte das schlanke Schiff aus der Bucht. Das Rauschen der Wellen wurde schärfer und lauter. Der Bug hob sich, und der Geruch, den der Nebel mit sich trug, verflüchtigte sich in dem Maß, in dem das Schiff auf das freie Wasser zuglitt.
Auch der Nebel wich zurück und wurde aufgelöst. Minuten später, als die ersten großen Wogen das Schiff gehoben hatten und unter dem Heck landwärts gerollt waren, als der Atlantik gegen die Planken schlug, wurde der Blick freier. Ein erster Windstoß brachte frische, salzgetränkte Luft aus dem Süden. Der Wind war nicht stickig, aber wärmer als erwartet.
„Wind aus der Karibik“, sagte der Seewolf andächtig. „Bald sind wir dort, Freunde.“
Aufmerksam betrachtete die Crew die Wasseroberfläche. An Steuerbord voraus kräuselte sich im zunehmenden Wind das Wasser. Während ein Teil der Crew weiterpullte, eilten die anderen an die Schoten und Taljen. Achtern hoben Ben Brighton und der Seewolf die Spektive und fingen an, die Kimm abzusuchen.
„Wo ist diese verdammte Galeone?“ rief der Seewolf.
„Nicht zu sehen“, antwortete der Erste mürrisch.
Während die Schebecke, deren Rahruten und Segel herumgeschwungen wurden, die Luvzone zu erreichen versuchte, sahen die Seewölfe nichts anderes als die Linien, Erhebungen und anderen Zeichen der Küste, die sie schon kannten. Sie suchten die Markierungen jenseits der weißen Brandung mit den Augen ab, und konnten weder den Rauch von Feuern noch die Mastspitzen der Galeone sehen.
Hasard starrte Ben fragend an und wußte, daß er keine befriedigende Antwort erwarten durfte.
„Zurück nach Norden? Oder weiter nach Süden?“ fragte er.
Beide wußten, daß zumindest für eine Handvoll Seemeilen im Süden keine Bucht existierte, in der die Siedler ausgebootet werden konnten, es sei denn, sie wären alle lebensmüde. Sollte die Galeone nach Süden unterwegs gewesen sein, würde der Kapitän das gleiche feststellen.
„Wäre ich der Kapitän“, meinte der Erste zögernd, „würde ich nach Süden nicht weiter vorstoßen. Auch wegen des Windes.“
Das eine konnte so falsch wie das andere sein. Hasard, der sich seit der Sichtung des „Geisterschiffes“ unablässig diese Frage vorgelegt hatte, mußte im Verlauf der nächsten halben Stunde entscheiden, welcher Kurs gesegelt werden sollte.
Er entschied sich.
„Wenn wir nichts finden, dann segeln wir zurück zur Siedlung. Jedenfalls gehen wir auf Nordkurs. Die Küste an Backbord, Männer.“
„Alles klar, Sir“, erwiderte der Erste. Er war sichtlich erleichtert über diesen Entschluß seines Kapitäns.
In den Sommermonaten herrschten entlang dieser Küsten Winde aus Süden vor. Sie wehten, wie in jedem Teil der Welt, heftiger oder milder. Auch gab es eine starke Strömung, die in der Hauptrichtung nach Norden setzte. Jeder Seemann, der diese Küste befuhr, kannte diese Besonderheiten.
Der Südwind blies auch an Land den Nebel weg, und als die Segel gesetzt waren und sich die Schoten ächzend strafften, zeichneten sich deutlicher und in satteren Farben die langsam wechselnden Bilder an der Küste ab.
„Nichts ist klar“, murmelte der Seewolf und versuchte, durch sein Spektiv etwas mehr zu erkennen als Brandungswellen, Felsen, Bäume und Wolken. Weiter im Landesinneren hing noch Nebel zwischen den Ästen. „Gar nichts ist klar.“
Der Seewolf war von dieser neuen Entwicklung alles andere als begeistert. Er sah nichts anderes als Schwierigkeiten. Und er haßte es, dem unbekannten Schiff oder besser der Galeone mit unbekanntem Ziel und Zweck hinterherzusegeln.
„Es war also doch ein Geisterschiff, wie?“ fragte Old Donegal. „Nur im Nebel zu sehen, unter dem sich Nixen und Seejungfrauen tummeln.“
„Auf der Galeone finden wir alles andere als Nixen“, entgegnete Ben Brighton gallig. „Eher hundert oder mehr ungeduldige Kolonisten.“
„Ich lasse mich überraschen“, sagte Old Donegal und rieb sich die Augen.
Die Schebecke segelte vor achterlichem Wind und lief gute Fahrt. Der Südwind pfiff durchs Rigg, die Leinwand trocknete innerhalb der nächsten Stunde völlig auf. Wer von den Seewölfen nichts zu tun hatte, stand an Backbord, am Bug oder achtern und blickte zum Ufer hinüber. Die Untiefen, Riffs und Felsen waren bekannt. Der Kurs führte in weniger als einer Seemeile Abstand entlang des Landes.
„Mit einigem Glück laufen wir heute abend oder in der Nacht wieder in die Bucht, in der die Siedler warten“, erklärte Dan O’Flynn eine Weile später.
„Wenn nichts dazwischenkommt“, antwortete der Seewolf grimmig.
„Es wird schon was passieren“, meinte Don Juan de Alcazar hoffnungsvoll.
„Wahrscheinlich hast du recht, Juan“, sagte der Seewolf. „Fragt sich nur, was das sein wird.“
Sein Blick fiel auf Al Conroy, der zusammen mit seiner kleinen Crew wieder einmal die Culverinen und die Drehbassen inspizierte und, gründlich und ohne Hast, einige neu lud. Die Schebecke krängte nach Backbord und folgte der zurückspringenden Uferlinie. Die gewaltige Dünung des Atlantik hob und senkte das Schiff und schmetterte die auslaufenden Brandungswellen weit in die leeren Buchten und gegen die Felsen.
„Also“, Hasard sah sich auf dem Deck um und war eine Spur zuversichtlicher, „jeder weiß, was los ist. Wir suchen weiter, bis wir diese verdammte Geistergaleone gefunden haben. Und wenn wir bis zur Eisgrenze verholen müssen.“
„Wir finden sie vorher“, versicherte Dan ernsthaft.
Sir William Godfreys bleiches Gesicht war bezeichnend für seinen Zustand. Vor Wut und Enttäuschung zitternd, schrie er seine Flüche heraus. Aber niemand schien darauf zu achten.
„Ihr wollt Seeleute sein?“ kreischte er mit letztem Atem. „Ihr seid Stümper. Alles könnt ihr, bloß nicht segeln!“
Zwei Dutzend Männer waren nicht in der Lage, die „Explorer“ zu führen. Das erkannte sogar der Adelige mit der roten Säufernase, die jetzt geradezu leuchtend aus seinem kalkweißen Gesicht hervorstach.
„Halt’s Maul!“ schrie jemand aus der Takelage.
„Wer war das?“ keifte Sir William, aber er erhielt keine Antwort.
Atkinson Grey hatte sich entschlossen, nur mit der Fock dem Großmarssegel und Großsegel zu segeln. Zu mehr Tuch reichten die Hände nicht aus. Überdies gab es auf dem Schiff nur fünf Leute, die etwas von der Seefahrt verstanden.
In einem kurzen lichten Augenblick erinnerte sich Sir William an die blitzschnellen Manöver, die er während der langen Überfahrt auf dem Seewolf-Schiff erlebt hatte. Hier erfuhr er das krasse Gegenteil.
„Nach rechts wollen wir!“ schrie Sir William schrill. Er spürte noch den sauren Wein von der vergangenen Nacht in der Gurgel und im Magen. „Nach rechts!“
Die Männer an Bord der Galeone dachten nicht an das Gestern, sondern an das Morgen. Es gab für sie keine Beschränkungen mehr, sie waren frei und konnten tun, was sie wollten. An dieser Küste gab es für sie nur Vorteile. Sie suchten Gold und wollten ein leichtes Leben haben.
Bisher hatten sie tun können, was sie wollten. Es schien ihnen, ohne daß sie es aussprachen, daß sich langsam und kaum spürbar die Umstände änderten. Ein Fehler war zweifellos gewesen, die Seeleute von Bord zu treiben.
„Er meint Steuerbord!“ rief Alec Morris. Er stolzierte über Deck, stieg auf die Kuhl und fing an, voller Ratlosigkeit an den Enden zu ziehen, die unaufgeschossen auf den Planken lagen oder an den Nagelbänken hingen.
„Weiß ich schon!“ brüllte Randy Gordon, der am Kolderstock stand und auch nicht wußte, welches Ziel ihr seltsamer Kapitän ausgesucht hatte. Er wartete auf neue Befehle und dachte nicht daran, Ruder zu legen.
„Was sollen wir an Steuerbord?“ schrie Jameson Kidd aus der Takelage nach unten.
„Dort ist eine Bucht, denke ich“, erwiderte Sir William.
„Und was willst du in der Bucht?“
„Ich habe das Segeln gründlich satt. Mit euch schaffen wir’s nicht“, erklärte Godfrey. „Offenbar sind wir zu wenige.“
Sein Bart, grau und struppig, war schneller gewachsen, als er je gedacht hatte. Mit rotentzündeten Augen starrte er über den verfluchten Ozean, dann glitt sein Blick über die Wuhling an Deck, und schließlich richtete er die seltsam farblosen Augen auf das Ufer. Ohne daß er wußte, wie sie es fertiggebracht hatten, näherten sie sich diesem Gelände, das aus Sumpf, Felsen und Wald bestand.
„Ein häßliches Land“, sagte er leise zu sich selbst und rülpste laut, „aber ein Dorado für mich, den Anführer dieser bemerkenswerten Gruppe von Abenteurern.“
„Kannst du etwas sehen, William?“ rief Frank Davenport, der schwankend die Wanten niederenterte.
„Nein.“
Die „Explorer“ kreuzte gegen den Wind von Süden. Durch das Knattern der killenden Leinwand drangen schwach die Rufe, mit denen sich die Seeleute verständigten.
Frank Rosebery hastete über die Planken und schrie den Rudergänger zu: „Du sollst einen Strich abfallen, Randy! Nach Steuerbord!“
„Hab’s mitgekriegt“, lautete die mürrische Antwort.
„Aber dort ist die Küste!“ schrie Godfrey. „Rechts, ihr Tölpel!“
Er verstand die Welt nicht mehr. Die Kerle gehorchten nur widerwillig seinen klaren Kommandos. Atkinson Grey will mir die Führerschaft entreißen, dachte Sir William. Aber das würde er nicht zulassen. Überdies waren sie bisher, was die Goldschätze der Neuen Welt betraf, nicht sehr erfolgreich gewesen. Wo Indianer waren, dort würde auch das Gold zu finden sein. Also galt es, Indianer zu suchen.
„Wenn wir aufs Meer hinaussegeln, dann finden wir keine Indianer“, sagte er und schüttelte, als er die wenigen Segel anschaute, verwirrt den grauhaarigen Kopf.
Spencer Taffe trat aufs Achterdeck, musterte den Adeligen in seiner vollständigen Bewaffnung mit offener Verwunderung und erklärte: „Der Wind steht gegenan, Sir.“
„Das tut er meistens. Na und?“ antwortete Godfrey mürrisch. „Warum geht es dort hinaus?“
„Weil wir kreuzen müssen. Einen Schlag hinaus auf den Atlantik, du Landratte, der nächste Schlag wieder zurück nach Steuerbord.“
„Aber dort ist das Land.“ Godfrey zeigte nach Steuerbord.
„Das haben wir inzwischen alle klar und deutlich gesehen. Land, in dem niemand wohnt“, erklärte ihm Spencer, als ob er einem Kind die Anfangsgründe des Segelns beibringen wollte.
„Ihr müßt nach Rauch Ausschau halten. Wo Feuer ist, steigt auch Rauch auf. Klar?“
„Habe ich vorher nicht gewußt“, maulte Spencer. „Gut, daß du es mir gesagt hast.“
Mit dem Spektiv, das sie Kapitän Toolan abgenommen hatten, betrachtete Sir William die Küste. Während er nach Zeichen suchte, die ein Indianerlager oder eine der reichen Goldstädte verrieten, klarten die neuen Mitsegler unter der Anleitung der fünf Männer, die wirklich etwas von der Seefahrt und vom Schiff verstanden, fluchend das Deck auf. Sie schleppten Pulverfässer und Geschosse aus den Laderäumen aufs Geschützdeck und zerrten einige Culverinen von den Stückpforten zurück.
„Sehr gut.“ Sir William rieb sich die Hände. „So werden wir’s den Wilden zeigen.“
Die fünf Kerle von der Karavelle, die nicht nur an Land und auf See gezeigt hatten, daß sie hart, geschickt und rücksichtslos waren, schienen restlos erschöpft zu sein. In den vergangenen Nächten waren sie halb im Nebel, halb im Sternenlicht, kreuz und quer an der Küste entlanggetörnt. In alle Richtungen der Windrose hatte sie der wechselnde Wind geführt, davon war jedenfalls Sir William Godfrey überzeugt.
Er wußte nicht, was er mehr haßte: die beschwerlichen Märsche zu Fuß, durch sumpfiges Land und Wälder oder die verdammte endlose Schaukelei auf dem Schiff. Immerhin brauchte er hier seine Ausrüstung nicht ständig mitzuschleppen.
Aber jetzt? Wie ging es weiter?
Er wandte sich an den Mann am Kolderstock und schrie: „Wohin fahren wir eigentlich?“
„Wir kreuzen südwärts“, lautete die unwirsche Antwort. „Sonst gelangen wir nicht voran.“
„Wir sind schon die ganze Zeit herumgeirrt wie die Blinden!“ brüllte Sir William. Er merkte nicht, daß gelblicher Schaum in seine Mundwinkel trat. „Wir suchen die Indianerstädte, Kerl!“
„Sag mir, wohin ich steuern muß, und ich versuche mein Bestes“, erwiderte Randolf Gordon ungerührt. „Außerdem sagt mir Atkinson, was ich zu tun habe, nicht du – Landratte.“
Im selben Augenblick tauchte der frühere Takelmeister Atkinson Grey auf dem Achterdeck auf, grinste breit und zwirbelte die Spitzen seines mächtigen Schnurrbarts. Er nickte dem grauhaarigen Abenteurer zu.
„Und du verziehst dich jetzt in die Kombüse und kochst für uns alle eine leckere Sache! Oder hast du etwa als einziger keinen Hunger?“
Sir William starrte ihn fassungslos an.
„Ich?“ fragte er tonlos.
„Wer sonst? Du bist der einzige, der nichts zu tun hat. Oder willst du dein blödsinniges Herumschreien etwa als harte Knochenarbeit bezeichnen? Wir haben mindestens vierundzwanzig Stunden lang kein Auge zugetan. Du hast immerhin ein paar Stunden gepennt, Sir.“
„Bemerkenswerte Ungerechtigkeit“, murmelte Sir William, der das Funkeln in Greys braunen Augen durchaus richtig deutete. „Schön. Gut. Ich werde euch etwas Leckeres zubereiten – wenn ich etwas Eßbares finde.“
„Daran sollte es nicht fehlen, werter Sir.“
Sir William Godfrey stolperte davon, klammerte sich an jedem Tampen an, den er erwischte, und irgendwie schaffte er es, ohne lang hinzufallen, unter Deck zu verschwinden.
Einer der neuen Männer blieb neben Atkinson Grey stehen und sagte brummig: „Unser Anführer? Was kann der eigentlich?“
„Er ist, was du noch nicht ganz verstanden hast, bemerkenswert rücksichtslos. Wenn uns jemand zum Gold bringt und dafür sorgt, daß wir reich werden, dann er. Vom Segeln versteht er nichts, da hast du recht.“
„Aha. Und vom Kochen?“
„Wenn du ihm nicht traust, geh runter und hilf ihm. Ist wohl besser, wenn du dafür sorgst, daß wir nicht verhungern.“
„Ich glaube, das tue ich wirklich. Einverstanden.“
Grey biß sich auf die rissigen Lippen. Es wäre wahrscheinlich schwieriger, aber auf jeden Fall klüger gewesen, wenn sie nicht alle Besatzungsmitglieder und sämtliche Siedler vom Schiff gejagt hätten.
Jetzt war es zu spät. Sie mußten so weiter verfahren wie in den letzten Tagen und Stunden. Vorläufig segelte die „Explorer“ mehr schlecht als recht südwärts.
Atkinson Grey kratzte sich im Genick, hob die Schultern und rief dann zu seinen Kerlen hinunter: „Macht weiter mit den Kanonen! Wenn sie alle schußbereit sind, kann ein einzelner Mann sie abfeuern. Kümmert euch auch um die Drehbassen.“
„Aye“, ertönte ein Chor aus rauhen Stimmen. „Tun wir.“
Atkinson Grey zog das Spektiv hervor, lehnte sich über das Schanzkleid und suchte die Küste nach verräterischen Einzelheiten ab. Mittlerweile kannten sie die einzelnen Geländemerkmale gut und wußten, wo sie ein Indianerlager erwarten konnten und an welchen Stellen nur das Wild auf unsichtbaren Pfaden umherzog.
Die Sonne zwischen den treibenden weißen Wolken strahlte heiß herunter. Die Männer an Deck gerieten ins Schwitzen. Flache, morastige Ebenen zogen vorbei, dann Waldstücke, Felsen und winzige Inselchen, die aus den Wellen hervorragten und gefährlich funkelten, wenn das Wasser von ihren Flanken ablief.
Spätestens in einer halben Stunde mußten sie wieder durch den Wind gehen und die Segel trimmen. Sie entfernten sich zu weit von der Küste.
Jameson Kidd enterte aufs Achterdeck und balancierte einen Krug, Becher und dicke Bratenscheiben auf einem Eßbrett.
„Sonst gibt es nichts in der Kombüse“, sagte er mürrisch. „An Land würden wir besser essen.“
„Schon gut“, brummte Grey. Er schien zufrieden zu sein, wenn er überhaupt etwas zwischen die Zähne kriegte.
Aber Kidd, der ihn seit Jahren kannte, ließ sich nicht täuschen. Sein Gegenüber, etwa dreißig Jahre alt, war eiskalt und kannte kein Erbarmen, wenn sich ihm jemand in den Weg stellte. Sein Ziel würde Grey niemals aus den Augen verlieren. Kidd goß den verdünnten Wein in die Becher und wies aufs Land.
„Hast du schon etwas gesehen?“ fragte er undeutlich und kaute auf dem zähen kalten Fleisch herum.
Grey schüttelte den Kopf. Der Kerl vor ihm gehörte zu seinen bedingungslosen Anhängern. Aber auch der Mann mit der Narbe unter dem rechten Auge konnte aus den wenigen Vorräten keine Festmahlzeit kochen, so geschickt er sonst war.
„Nichts gesehen?“
Frank Rosebery brachte dem Rudergänger Essen und einen vollen Becher. Die Crew hockte in der Kuhl zusammen und kaute auf dem Zeug, das Godfrey in der Kombüse und in der Proviantlast gefunden hatte.
„Nein“, antwortete Grey endlich. „Wir sollten ein paar Weiber fangen und unter Deck einsperren. Die könnten für uns kochen, wie?“
„Das ist ein guter Einfall“, stimmte Kidd zu. „Ein paar junge Weiber. Aber nicht nur zum Kochen, sondern auch für ein paar schöne Stunden oder so zum Zeitvertreib.“
Seine Zunge fuhr über die Lippen. Er grinste bei der Vorstellung. Der Wind blies sein blondes Haar in sein Gesicht, er schüttelte die feuchten Strähnen zurück in den Nacken.
„Von mir aus. Warum nicht?“ meinte Grey und setzte den Kieker wieder ans Auge. „Ein paar gute Seeleute brauchen wir allerdings dringender, Jameson.“
„Da hast du auch wieder recht.“
Die „Explorer“ stampfte auf ein felsiges Kap zu, hinter dem vermutlich die Küstenlinie nach Südwesten zurücksprang. Für die Männer an Bord bedeutete diese kurze Ungewißheit immer wieder, daß sie sich hinter dem Kap eine Indianersiedlung herbeiwünschten. Eine Siedlung nämlich, in der sie fanden, was sie suchten. Die Zeit, bis das bauchige Schiff die Landmarke erreichte, schien noch langsamer dahinzuschleichen als sonst.
„Ich sehe Rauch“, sagte Atkinson Grey etwa eine halbe Stunde später. „Tatsächlich. Drei Rauchfahnen.“
„Wo?“ wollte Kidd wissen.
Grey gab ihm den Kieker. „Hinter dem niedrigen Wald, Backbord vom Kap.“
Das runde Bild der Vergrößerung zeigte Jameson Kidd vor der Kulisse eines hochstämmigen Waldrandes tatsächlich drei oder vier dünne, graue Rauchfäden. Der Wind über den Baumkronen löste den Rauch auf, so daß er in dieser Höhe nicht mehr zu erkennen war.
„Drei Feuer. Das ist bestimmt keine große Stadt“, murmelte Kidd.
Vom Ruderstand her schrie Randolf Gordon: „Wann löst mich endlich einer ab? Ich stehe hier schon hundert Tage. Grey, tu endlich was.“
Atkinson Grey stieß ein meckerndes Gelächter aus und winkte Alec Morris von der Kuhl zu sich herauf.
„Übertreib nicht so maßlos, Randy. Alec wird dich ablösen.“
Beim letzten Versuch hatte der schlanke, braunhaarige Besserwisser gezeigt, daß er mit seinen weichen Fingerchen das Ruder einigermaßen zuverlässig handhaben konnte. Am Kolderstock war er durchaus brauchbar.
„Ablösung“, sagte Grey knapp. „Bis wir die Goldstadt vor uns haben. Ich denke, daß sie an einer der nächsten Buchten liegt.“
„Goldstadt?“ schrie Alec begeistert. Seine blaßblauen Augen riß er weit auf und schaute sich suchend um. „Wo?“
„An Land“, knurrte Grey. „In ein paar Stunden sind wir dort, wenn du richtig steuerst. Los, löse Randy ab.“
„Wenn’s sein muß.“
Nach einem langen Blick in die Richtung der Rauchfahnen verschwand Alec Morris unter Deck und löste den Rudergänger ab.
Atkinson Grey, der am meisten vom Navigieren verstand, ließ den müden Männern so viel Zeit wie möglich. Sie beschäftigten sich damit, ihre Waffen und die wenigen Musketen und Pistolen, die sie an Bord der „Explorer“ gefunden hatten, in Ordnung zu bringen, zu laden und an geschützten Stellen zu verstauen.
Einige schliefen unter Deck. Im Augenblick befanden sich nur die fünf Überlebenden der Karavelle und ihre drei adeligen Genossen auf den Beinen. Auch Davenport, der unaufhörlich gähnte, verzog sich in eine der Offizierskammern.
Randolf Gordon trug seinen Becher unter Deck und warf sich auf das nächste Lager. Eine Minute später war er eingeschlafen. Er wußte jetzt schon, daß sie ihn wieder brauchten, wenn das Schiff in die Bucht segelte – zum Backbrassen und Bergen der Segel. Und zum Ausbringen des Ankers natürlich auch.
Atkinson Grey und seine fluchende Crew schafften es, nachdem sie die Culverinen und Drehbassen, die Musketen und Pistolen schußbereit hatten, die Galeone einigermaßen gut auf Kurs zu halten. Schließlich, am frühen Nachmittag, lagen die Kaps der Passage recht voraus. Die Rauchsäulen stiegen hinter einer weiteren Landzunge auf, die sich von Südosten in die Bucht vorschob.
Frank Rosebery packte die Schot und wartete auf das nächste Kommando von Grey.
Hoffentlich taugte die Siedlung etwas. Er wußte schon, was er suchen würde – und wo.
„Großmarssegel aufgeien!“ schrie Grey.
„Aye, aye.“
„Wir werfen Anker in Sicht der Siedlung“, erklärte Sir William. „Und dann geht’s los.“
Mit einigen Schwierigkeiten brachten der Rudergänger und die durcheinanderhastenden Seeleute und Landratten die Galeone mit killenden Segeln und wildem Geschrei durch die Passage in ruhiges Fahrwasser. Die Galeone hob das Heck und schob sich mit der auslaufenden Welle in die Bucht.
„Gut gemacht!“ rief Sir William.
Atkinson Grey schüttelte nur den Kopf und zerrte an dem Ende in seinen Händen.
„Ob sie uns schon gesehen haben? Die Indianer stecken doch hinter jedem Busch?“ fragte Alec Morris.
Auch in der Bucht mußte die „Explorer“ mit gerade noch drei Segeln kreuzen. Während der einzelnen Schläge herrschte riesige Unruhe. Die Wuhling war fast vollständig, die Männer rannten hin und her, prallten gegeneinander und zerrten ständig am falschen Ende.
Der Rudergänger versuchte, das Schlimmste zu verhindern. Mit ihrem Schwung schob sich die Galeone vorwärts und schlug zögernd den neuen Kurs nach Steuerbord ein. Hinter den ersten Felsen öffnete sich eine große, langgezogene Bucht, fast ein Fjord.
Kein Mann an Deck hatte Zeit und Gelegenheit, die Ufer zu beobachten, denn Grey scheuchte sie unbarmherzig herum. Er selbst schuftete am meisten und sagte jedem, was er zu tun hatte.
Auch das Großsegel wurde eingeholt und einigermaßen richtig festgelascht.
Mit den beiden übriggebliebenen Segeln versuchte Atkinson Grey so zu manövrieren, daß das Schiff mit langsamer Fahrt weiter in die Bucht gleiten konnte. Zuerst drehte die „Explorer“ um drei Strich nach Steuerbord und schien direkt auf einen Felsen zuzudriften, der eine Handbreit unter dem Wasserspiegel lag. Nur ein leichtes Wellenkräuseln und die fast unsichtbaren Strömungslinien zeigten den Felsen an.
Minuten nach dem letzten Segelmanöver richtete Spencer Taffe zufällig seinen Blick nach unten. Er turnte gerade über die Wanten ab und wollte zum Bug, um die Ufer einer genauen Musterung zu unterziehen. Von seinem Standort blickte er nahezu senkrecht ins Wasser und sah den gezackten Felsen an Backbord.
„Abfallen!“ brüllte er. „Felsen unter Wasser! Backbord voraus! Schnell!“
Der Rudergänger handelte schnell und richtig. Dem „Kapitän“ Grey kam beim Manövrieren keine Landratte an den Kolderstock. Das Ruder wurde hart gelegt, und Taffe, der schon auf das Krachen und Knirschen splitternder Planken gewartet hatte, sah, daß sich die Planken dem Felsen nicht näherten. Der Steinbrocken, schwarz und weiß geädert, schlich drei Fuß an Backbord vorbei nach achtern.
Taffe spürte, wie sein Schweiß eiskalt wurde.
„Verfluchte Idioten“, keuchte er und enterte mit zitternden Knien ab. „Die bringen uns noch ohne Mühe auf Legerwall.“
Er schwang sich hinunter auf die Kuhl und schüttelte den Kopf. Wieder war das knatternde und knallende Killen der restlichen Segel das lauteste Geräusch an Bord.
„Keine Meile sollte ich mitsegeln“, brummte der Gehilfe des Stückmeisters und ging unter Deck, um die Luntenstäbe und die Lunten fertig zu wickeln und vorzubereiten.
Er war sicher, daß ihnen die Indianer nicht mit Blütenkränzen entgegenschwimmen würden. Aber noch gab es nicht das geringste Anzeichen dafür, daß das große Schiff überhaupt von Land aus gesichtet worden war. Ganz langsam bewegte sich die Galeone tiefer in den Sund hinein. Mittlerweile stand Frank Davenport am Bug und hielt nach weiteren Hindernissen Ausschau.
Mit einem neuerlichen Gemisch aus Flüchen, Kommandos, wildem Gerenne und Geschrei schaffte es Atkinson Grey, die Galeone tiefer in den Fjord zu bugsieren und den Anker klar zu kriegen.
Zum erstenmal stiegen Randolf Gordon wirkliche Zweifel auf. Er vertraute Grey und erkannte ganz richtig, daß sich Sir William Godfrey – wenn er die nächsten Monate überlebte – in jedem Fall durchsetzen würde. Aber auf die Dauer konnten zwei Dutzend Männer selbst unter größter Anstrengung nicht mit der „Explorer“ klarkommen.
Jetzt sahen die Kerle und Goldsucher die Rauchsäulen von fünf Feuern deutlich hinter einer schmalen Zunge aus überwuchertem Kies aufsteigen. Die Galeone umrundete diesen vorgekrümmten Finger und befand sich kurze Zeit später im Mittelpunkt der Bucht.
Als Grey tief Atem holte, um sein nächstes Kommando auszurufen, sahen sie alle die Siedlung der Indianer. Sie befand sich auf der Oberfläche einer schräg zum Wasser abfallenden Felsplatte, hinter der sich im Uferwald eine geräumige Lichtung auftat.
„Klar zum Ankern!“ schrie Grey.
„Anker klar.“
„Laßt fallen!“
Fünf Mann bemühten sich, den schweren Anker loszuschäkeln. Zwei Kerle kriegten die Ankertrosse klar. Der Anker kippte, riß sich los, verschwand polternd und klatschend im Wasser und riß die Trosse hinter sich her. Rosebery zog im letzten Augenblick seinen Fuß aus einer hochschnellenden Schlinge und fluchte. Dann griff der Anker, der Schaum und die Blasen aus dem Grund lösten sich auf, und Kidd und Taffe belegten seemännisch einwandfrei die dicke Trosse.
„Macht das Beiboot klar!“ rief Grey etwas leiser. „Sir William?“
„Hier. Bei der Arbeit“, meldete sich der Adelige, der mit übergeschlagenen Beinen auf der Gräting saß und seine Fingernägel mit der Spitze des Dolches säuberte.
„Wir werden unter Beachtung aller Sicherheitsregeln an Land gehen und nachsehen, was die Rothäute vor uns verstecken. Klar?“
„Nichts war klarer, Mister Grey“, erwiderte Sir William. „Wir werden bemerkenswerte Schätze finden, denke ich.“
Eine reichlich bemessene halbe Seemeile betrug die Entfernung zwischen dem Ufer und der Galeone, die vermutlich gut vor Anker lag. Unmerklich war die Bewegung, die von der Strömung herrührte und die Galeone um den Anker schwojen ließ. Die Männer würden Schwierigkeiten haben, die Geschützrohre auf die Siedlung auszurichten.
Sir William Godfrey schlenderte hinüber zu den Seeleuten, die das Beiboot in einzelne Tauschlingen – Enden hieß das wohl oder Augen? – einhängten. Er kannte die richtigen Bezeichnungen noch immer nicht genau. War ja auch egal.
„Vielleicht müssen wir den Freunden dort drüben erst zeigen, wer hier den Ton angibt“, sagte er und spielte auf das vernichtende Bombardement an, mit dem sie erhebliche Verwirrung unter den Küstenbewohnern hervorgerufen hatten.
„Wir sollten das Pulver nicht verschwenden!“ rief Grey und hängte sich an das Ende. Der Bug des Beibootes hob sich um eine Handbreite.
„Die Indianer wissen schon, daß wir keinen Spaß verstehen“, sagte Taffe.
Auch Sir William hängte sich an das Ende und half mit, das Boot von Deck zu Wasser zu bringen.
„Spricht sich schnell herum, klar.“
Das Indianerlager, das sie vom Ufer aus unter Beschuß genommen hatten, war die schärfste Warnung für die Eingeborenen. Sie würden nicht wagen, den Eroberern ihr Gold vorzuenthalten oder gar Widerstand zu riskieren. Mit ihren lächerlichen Pfeilen konnten sie gegen eine scharfe Streuladung aus einer Culverine nicht das Geringste ausrichten.
In seiner Erinnerung mußte Sir William breit grinsen. Die zerfetzten Zelte, ein Hagel aus brennenden und funkenstiebenden Holzscheiten, als die Geschosse in die rauchenden Feuer fuhren, das war vom Feinsten gewesen! Und dann das Geschrei. Die Weiber hatten ihre Kinder gepackt und waren in alle Richtungen davongelaufen. Einige waren liegen geblieben, andere im Wald verschwunden. Und die Krieger, die zunächst wie erstarrt dagestanden hatten, waren schließlich herumgehastet und hatten ihre Spielzeugwaffen gesucht.
Aber Gold hatte es ihnen nicht eingebracht.
Sir William hob die Schultern und wußte, daß sie dieses Mal ganz anders vorgehen würden. Der Erfolg würde nicht ausbleiben.
„Packen wir sie am Tag? Oder in der Nacht?“ fragte Alec Morris und trug die Musketen zum Schanzkleid.
„Weiß ich noch nicht. Haben wir’s eilig?“ erwiderte der Adelige überheblich näselnd.
Atkinson Grey stand auf dem höchsten Punkt des Achterdecks, der Kampanje, hielt das Spektiv an die Augen und schaute sich in Ruhe das Indianerlager und dessen Umgebung an. Mit lautem Rumpeln wurden die Lafetten der Culverinen ausgerannt, nachdem die Stückpforten geöffnet worden waren. Die Landratten schleppten die Riemen für das Beiboot an Deck und stapelten sie längs des Schanzkleides.
Einige ältere Indianerfrauen waren aus dem Halbdunkel der Lichtung erschienen, standen auf einem vorspringenden Felsen und starrten zur Galeone.
Zwischen einigen spitzen Zelten und den großen Gestellen, an denen Tierhäute ausgespannt waren, brannten kleine Feuer. Sie waren mit einer dicken Ascheschicht bedeckt und rauchten nicht stark. Kinder liefen herum, und je länger das Schiff in der Bucht ankerte, desto mehr rothäutige Leute unterbrachen ihre Arbeit und beäugten die unbekannten Besucher.
Mehr als fünf Fadenlängen betrug der Abstand zwischen der Bordwand und dem Ufer. Ein paar Kanus waren an Land gezogen worden und lagen dort wie die Rückenpanzer von fremdartigen Wassertieren.
„Ich habe keine Eile“, erwiderte Alec Morris gleichgültig. „Aber nachts erobert es sich schlecht.“
„Stimmt.“
Noch gut zwei Stunden waren bis zum Sonnenuntergang und zur Abenddämmerung. Die Lichtung, auf der vom höhergelegenen Standort an Deck auch einige Hütten oder Häuser zu sehen waren, lag inzwischen im Schatten. Das Sonnenlicht hatte sich rötlich gefärbt.
Atkinson Grey rief nach einer Weile zu seiner Crew hinunter: „Diese Affen haben richtige Häuser. Was heißt das? Dort hausen viele Rote, und wo viele Rote hausen, gibt es auch viel Beute.“
„Da hast du hoffentlich recht“, murmelte Davenport.
Die Häuser waren auffallend lang und hatten spitze Giebel. Die Dächer waren mit Strohbündeln oder mit einem ähnlichen Material gedeckt. Löcher gab es in den Dächern, zum Einstieg in die Räume, die tief in die Erde versenkt sein mußten, und Abzüge für den Rauch. Auf den Dächern saßen viele Vögel mit buntem Gefieder.
Einige Teile der äußeren Balken waren geschnitzt. Am Rand der Siedlung – durch die Linsen sah Grey sieben solcher Häuser – standen wuchtige Holzsäulen, grell bemalt, auf denen dämonische Gesichter, Vogelköpfe und verkrümmtes Getier riesengroß geschnitzt die Fremden anstarrten. Die Augen schienen ausnahmslos Bosheit und Angriffslust auszustrahlen.
„Sir William!“ schrie Atkinson zur Kuhl hinunter.
Der Adelige schaute auf. „Ja?“
„Komm zu mir herauf. Wir müssen überlegen, was wir tun.“
„Bin schon unterwegs.“
An den schlammigen, nassen Ufern wimmelte es von kleinem Getier. Wasserschildkröten und Schlangen glitten durch das schwarze Wasser. Unmengen kleiner und großer Vögel flatterten und schwebten über dem flachen Land. Zwischen den Büschen und Ranken am Ufer lauerten gepanzerte Reptilien mit langen Schwänzen und riesigen, zahnstarrenden Rachen. Alles war fremd und so völlig anders als in England.
Godfrey stellte sich neben Grey, ließ sich den Kieker geben und schaute lange hindurch.
„Sie werden denken, daß wir jetzt ausruhen und schlafen wollen“, sagte er nach einer Weile. Er sah, wie sich die Männer der Siedlung ohne Hast zu Gruppen zusammenfanden und miteinander gestikulierten. Sie trugen keine Waffen.
„Wahrscheinlich. Also packen wir sie im Morgengrauen?“ fragte Grey. „Ich bin dafür.“
„Ich auch. Wir überraschen sie mit einigen gutgezielten Schüssen. Das wird sie wohl aufwecken.“
„Einverstanden. Und ein paar hübsche Weiber holen wir uns auch.“
„In Ordnung. Ich hab’s allerdings nicht mit den ungewaschenen Wilden“, bemerkte der Adelige und schneuzte sich über das Schanzkleid. „Sei’s drum. Vielleicht kochen sie besser als ich.“
„Dazu gehört nicht viel“, sagte Grey grinsend. „Also? Wir gehen im Morgengrauen an Land, einverstanden?“
„Das wird das beste sein. Und wenn sie nachts erscheinen und an Bord klettern?“ Godfrey packte seine Pistole und zog sie halb aus dem Gürtel.
„Dann gibt’s in dem Lager bald nur noch Witwen“, versicherte Atkinson Grey und enterte von der Kampanje zur Kuhl ab. Er versammelte die Küstenpiraten um sich und besprach mit ihnen, wie sie in den nächsten Stunden vorgehen würden und die Aktion im Morgengrauen verlaufen sollte.
Ein Siedler verließ mit einer brennenden Funzel die Kombüse und entzündete die dicken Dochte der Schiffslaternen.
„Jetzt wäre etwas zum Essen recht. Dringend. Mein Magen knurrt wie ein Wolf“, sagte Sir William. „Aber mit meiner Kunst bin ich am Ende. Soll ein anderer kochen.“
Jameson Kidd nickte und sagte halblaut: „Das übernehme ich, Leute. Und ihr sucht nach dem Wein, den dieser Toolan versteckt hat.“
„Aye“, versprach Randolf Gordon.
Die Vorräte reichten für zwei Dutzend Leute, aber das Essen war nicht gerade abwechslungsreich. Der heiße Tee war trinkbar, und es fand sich noch genug Brandy in Toolans Verstecken, so daß die Freiwache keine Schwierigkeiten beim Schlafen hatte.
„Und ihr Kerle geht Wache“, befahl Grey, während der andere Anführer ihm nickend zustimmte. „Ich rechne damit, daß sich Indianer hier sehen lassen. Sie haben Kanus. Und sie werden als gute Jäger keinen Lärm verursachen. Also holt euch Fackeln.“
„Und zündet mir die Segel damit nicht an, ihr Landratten.“
Sir William kehrte wieder einmal sein Seefahrerkönnen hervor. Die Siedler, die sich nur sehr langsam an das Leben auf dem Wasser gewöhnten, versuchten mit der neuen Umgebung klarzukommen. Sie hockten auf Pulverfässern, Geschoßkisten und auf den Planken und kauten den heißen Braten.
„Keine Sorge“, antwortete einer und wischte das Fett aus seinem Bart. „Wir wissen, wie man mit den Algonkins umgehen muß.“
„Das haben wir gesehen“, pflichtete ihm Alec Morris bei.
Trotz des lausigen Ankermanövers lag die „Explorer“ ruhig an der Trosse und hatte sich gedreht, weil die Strömung eines unsichtbar mündenden Flusses durch die Bucht floß. Die Steuerbordbreitseite wies in die Richtung der Lagerfeuer, die wie rote Augen über dem Wasser glühten. Hin und wieder hörten die Kerle die Stimmen der Indianer, das Bellen von Hunden, und einmal schrie ein Kind.
Und die Indianer hörten das Gelächter der Weißgesichter, das zusammen mit ihren Flüchen bis zum Waldrand laut und deutlich zu hören war. Die Männer beruhigten die Frauen: Wer so laut lacht, hat nichts Böses im Sinn, wie ein altes Sprichwort ihres Stammes sagte.
Frank Davenport gehörte zur ersten Wache. Während er langsam mit geschulterter Muskete entlang des Schanzkleides hin und her ging, dachte er an seine Berufung, an die Zukunft und an die vielen Goldkörner, die von den emsigen Indianern seit vielen Jahren aus dem Sand und dem Kies der Flüsse gewaschen und in bestickten Lederbeuteln gesammelt worden waren. Wozu sie es brauchten, blieb ihm unklar, denn kaufen konnten sie damit nichts. Außerdem war es ihm und den anderen völlig gleichgültig.
„Ich weiß, was ich mit dem Gold anfange“, sagte er leise zu sich und schaute hinüber zu den Feuern, die sich im stillen Wasser des Fjordes spiegelten.
Bisher hatte sich kein Indianer herangetraut. Es gab nur das ewige Plätschern des Wassers, das ferne Rauschen der Brandung und die Laute, an die er sich auch schon gewöhnt hatte. Unzählbar viele kleine Tiere entlang der Ufer und im Wasser verursachten diese störenden Geräusche.
„Das weißt du auch, Samuel, nicht wahr?“ fragte er, als er im Licht der Funzel den ehemaligen Fallensteller erkannte. Der Angesprochene hob den Kopf.
„Was weiß ich?“ fragte er schläfrig.
„Daß man mit Gold alles kaufen und alles haben kann. Je mehr, desto besser.“
„Da hast du recht, Mister Davenport“, antwortete der bärtige Siedler unruhig.
Überall standen und lagen Schußwaffen und Blankwaffen. In einem leeren Faß steckten angekohlte Fackeln. Aus dem Vorschiff ertönte ein sägendes Schnarchen von erheblicher Lautstärke.
„In sechs Stunden haben wir Gold. Dann segeln wir weiter“, erklärte der zukünftige Statthalter. „Mit Gold.“
„Wir holen es uns“, sagte der Siedler und setzte einen bissigen Fluch hinzu. Er hatte berichtet, daß die Indianer in den Moorwäldern seinen Bruder umgebracht hatten. Deshalb haßte er sie und zielte besonders gut, wie er sagte.
Die Wachen wurden abgelöst. Längst hatten die Kerle die Sanduhr nicht mehr regelmäßig umgedreht, sie richteten sich nach dem Stand der Sterne, des Mondes und ihrer Erfahrung. Die Wachen lehnten sich weit über den Rand des Schanzkleides und spähten in die Dunkelheit. Die Lagerfeuer der Indianer waren ausgegangen.
Kein Kanu wurde über die Bucht gepullt, kein einziger Pfeil zischte durch die Luft. Noch vor Ende der Nacht rollte die Jakobsleiter klappernd über die Planken, und Spencer Taffe zündete die Lunten an.
„Ich brauche vier Leute, Grey“, sagte er unterdrückt, „die vom Schießen was verstehen.“
„Ich“, erklärte Morris. „Mit den Drehbassen kenne ich mich aus.“
„Noch drei. Sonst können wir die Lafetten nicht bewegen“, erklärte der Stückmeistergehilfe.
Grey packte ihn am Arm und flüsterte drängend: „Du wartest, bis wir anlegen. Wir kommen von Backbord. Also reißt euch zusammen, klar?“
„Ich werde doch nicht meinen eigenen Anführer mit dem Geschütz erledigen“, sagte Taffe grinsend.
Einer nach dem anderen enterte an der Seite ab, die dem Lager abgewandt war. Die Waffen wurden hinterher gereicht, dann folgten die Riemen und wurden leise durch die Dollen geschoben. Auf die Bugducht setzte sich Atkinson Grey. Sir William hockte sich neben die Pinne und sicherte die Ölfunzel und die Stöcke der Fackeln. Kidd, Rosebery und Gordon setzten sich, schoben die Musketen zur Seite und packten die Riemen. Samuel und vier seiner wilden Genossen stiegen mit klirrenden Säbeln in die Jolle und verteilten sich im schwachen Licht der Funzel.
„Fertig?“ stieß Atkinson hervor. Er hatte in einem Laderaum einen zerbeulten, verrosteten Helm gefunden und aufgesetzt.
„Leinen los.“
Die Enden wurden losgemacht und flogen ins Beiboot hinunter. Das Boot wurde ums Heck der Galeone gepullt und von den Planken abgestoßen. Dann versuchten die Rudergasten, das Boot so leise wie möglich zum Land zu bringen. Schweigend pullten sie und blieben im Takt, so daß die Riemen nicht gegeneinander schlugen.
In einem flachen Bogen näherten sie sich dem Felsen, an dessen Seite das Gelände flach abfiel. Die Ebbe war abgelaufen und hatte eine halbe Fadenlänge nassen Boden zurückgelassen. In den flachen Pfützen spiegelten sich die Pünktchen der Sterne und das Mondlicht.
Sir William richtete sich auf und versuchte, einen Kurs zu finden, der das Beiboot möglichst nahe an das Ufer heranbrachte. Er haßte es, das schwere Boot über den Schlick zerren zu müssen.
Am Ende der Strecke pullten die Rudergasten das Beiboot im Zickzackkurs auf jene Stelle zu, an der gestern abend die umgedrehten Kanus im Gras gelegen hatten.
„Veranstaltet keinen Lärm. Noch nicht“, wandte sich Grey an seine Truppe.
Ein Murmeln war die Antwort.
Mit einem leisen Scharren glitt der Kiel über das nasse Geröll und den Sand. An beiden Seiten glänzten nasse große Kiesel.
„Die Fackeln“, drängte Sir William und zündete eine nach der anderen an dem flackernden Flämmchen an. Noch bevor die Fackeln rauchend brannten, warf er einen kurzen Blick zur „Explorer“. Dort scharten sich die Leute um zwei Culverinen.
Die Männer, die sich an beiden Seiten über das Dollbord schwangen, versanken bis zu den Knöcheln im morastigen Grund, packten das Boot und zogen es ein paar Schritte mit sich. Dann ging es nicht mehr weiter.
„Hinter mir her. Dort hinüber“, sagte Atkinson Grey scharf.
Die Kerle formierten sich und wateten durch den nassen Untergrund auf das Indianerlager zu. Nach einigen Schritten waren die Abfälle und der kalte Rauch des Lagers zu riechen.
Noch war keiner der halbwilden Hunde auf die Männer aufmerksam geworden. Die Kette der knisternden, flackernd brennenden Fackeln bewegte sich hintereinander entlang der feuchten Büsche, bis Grey die Trittsteine erreichte und aufwärts stapfte.
In der Stille klangen die harten Geräusche, mit denen die Hähne der Pistolen und der Musketen gespannt wurden, doppelt laut.
„Nicht lange überlegen. Gleich schießen!“ rief Sir William und schwenkte die Fackel über seinem Kopf.
Es war das Signal.
Als sich die Männer noch zwischen den Stämmen des Uferwaldes befanden und jetzt der Lichtung näherten, hatte Spencer Taffe die Culverine auf dem Backbordgeschützdeck genau ausgerichtet und senkte die glimmende Lunte auf das Zündloch.
Die Feuerzunge erhellte die Luft und das Wasser vor dem Schiff und riß für einen Augenblick die Umrisse der Galeone aus der Finsternis. Dann, als der betäubend schmetternde Krach der Entladung sich ausbreitete, verhüllte der graue Rauch das Bild.
Die Streuladung heulte und kreischte durch die Luft und schlug an mehreren Stellen im Indianerlager ein.
Die Kerle hoben die Köpfe und warteten auf Geschrei, Schmerzensrufe, Hundegebell und Aufregung.
Es hagelte Trümmer in alle Richtungen. Die Männer stürmten den Hang hinauf. Einige Atemzüge lang, während noch das Echo der Detonationen in ihren Ohren klingelte, waren sie nicht überrascht.
Aber ihre Verblüffung wuchs, als sie den oberen Rand des Hanges erreichten, auseinanderschwärmten und den Rand der Lichtung überwanden. Vor ihnen lag, undeutlich zu erkennen, das Lager.
Zwischen den Häusern breiteten sich nur große Haufen roter, schwarzgefleckter Glut aus. Die Männer liefen auseinander und näherten sich den Zelten.
„Die sind alle abgehauen! In der Nacht müssen sie sich weggeschlichen haben!“ schrie Atkinson Grey wütend. „Egal. Wir durchsuchen alles.“
„Sie vergraben das Gold gern in ihren Tipis!“ rief ein Siedler. „Dort müßt ihr nachsehen.“