Über den Autor

Matthias Gerschwitz wurde 1959 in Wuppertal geboren und wuchs in Solingen auf. Nach Abitur und Bundeswehr folgte das Studium der Werbewirtschaft in Pforzheim und Frankfurt am Main, das er als Kommunikationswirt abschloss. Von 1984 bis 1991 arbeitete er im Marketing eines mittelständischen Markenartikelunternehmens, wechselte dann zu einem internationalen Konzern der Riechstoffindustrie, bevor er sich 1992 mit einer Werbeagentur in Berlin selbständig machte. Seit 2007 schreibt Gerschwitz auch Bücher.

Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek: Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet unter »http://dnb.dnb.de« abrufbar.

www.matthias-gerschwitz.de

© 2014 Matthias Gerschwitz

Lektorat: Dr. Hanno Dreger

Herstellung/Verlag:

BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7357-3187-6

Printed in Germany

Inhalt

Für Friedbert und

(im Gedenken an) Marianne

Grußwort

von Hanno Dreger

Die Pizza war entgegen der landläufigen Meinung ursprünglich nicht mehr als ein Teigfladen, der auf einem Stein in der Nähe des Feuers als eine Art essbaren Tellers gebacken und durch italienische Auswanderer im 19. Jahrhundert auf dem Umweg über die USA vom ursprünglichen Arme-Leute-Essen zu einem weltweit populären Schnell-Gericht aufgestiegen ist. In ihrem Heimatland Italien hat die Pizza stets nur den Charakter einer Vorspeise oder eines Imbisses gehabt. Die in anderen Ländern, so den USA oder Deutschland, vorhandene Erwartung, eine Pizza sei eine vollständige Mahlzeit, ist den Italienern fremd.

Wenn aber jemand hier Appetit auf mehr und Besseres bekommen hat, so soll es recht sein und dies kleine Buch hätte das erreicht, was es sinnvoll macht: Neugier auf ein umfassendes Panorama, das es zu entdecken gilt, und Geschmack an dem, was schön und angenehm ist. Jeder mag sich dann am Gardasee sein eigenes Urlaubsmenü komponieren.

Guten Appetit!

Gedanken beim Blick über den Gardasee

Es lächelt der See, er ladet zum Bade.

Schiller, Wilhelm Tell

Weit versucht der Blick zu gehen, und endet doch schon am jenseitigen Ufer, denn dort steigen Felsen schroff bis zu zweitausendzweihundert Meter in die Höhe; tief bewaldet und bewachsen öffnet sich nur an wenigen Stellen der Blick auf den nackten, hellen Stein. Zu Füßen des Massivs liegt er, in unterschiedlichen Blautönen schattiert, je nachdem, wie tief sich der Eiszeitgletscher vor vielen Jahrtausenden in den Stein eingegraben hat: der Lago di Garda.

Ein Paradies für Segler. Sanft kräuselt sich das Wasser am Bug, wenn ein Boot den See durchzieht, eine sich V-förmig öffnende Welle hinterlassend, die an ein weites Schleppnetz erinnert. Ob die Skipper so ihre Begeisterung und ihre Erinnerung einsammeln, um sie abends mit nach Hause zu nehmen? Es sind viele an weiße Dreiecke erinnernde Segel, die wechselnde Muster auf das blau leuchtende Wasser zeichnen. Hin und wieder kreuzt ein kleiner Punkt den Weg der Boote; die bunten Segel der Windsurfer sind leuchtende Farbtupfer im blau-weißen See. Und dazwischen die im Vergleich majestätisch anmutenden Linienschiffe, die zwischen Riva im Norden und Sirmione im Süden die größeren Orte ansteuern.

Hier oben in Pregasina, auf einem sanft ansteigenden Hochplateau, hat man einen Fensterplatz; nicht umsonst nennen die Einheimischen das kleine Bergdorf den Balkon von Riva. Die Stadt selbst verbirgt sich hinter einem Felsvorsprung. Dafür fällt der Blick am Nordrand des Sees auf Torbole; Arco lässt sich nördlich davon im Hinterland erahnen. Nur nach Sonnenuntergang, wenn die erleuchteten Häuser und Straßen die Ansiedlungen in gelblich-weißes Licht tauchen, sind die Umrisse der Städte leichter auszumachen.

Der ans märkische Wetter gewöhnte Besucher lässt sich vom ungewohnten Klima beeindrucken. Kein Tag gleicht dem anderen; beinahe stündlich ändert sich das Licht. Wolken türmen sich in immer wieder neuen Formationen. Selbst wenn sie dunkel sind, strahlen sie nichts Bedrohliches aus. Im Gegenteil: Da das Wetter stetigem Wandel unterworfen ist, sind sie eher die Vorboten eines später wieder sonnigen Himmels. Und haben die Segler und Surfer unten auf dem See genügend Wind, um ihre Bahnen zu ziehen, bleibt davon hier oben nur noch eine leichte Brise, die den stillen Betrachter eher umspielt als erfrischt.

Katholizismus der StraßeMööp-mööp