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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2015 Matthias Felder

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7386-9517-5

Der Autor hat bei der Erstellung dieses Buches Informationen und Ratschläge mit Sorgfalt recherchiert und geprüft, dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr; der Autor kann keinerlei Haftung für etwaige Schäden oder Nachteile übernehmen, die sich aus der praktischen Umsetzung der in diesem Buch dargestellten Inhalte ergeben. Bitte respektieren Sie die Grenzen der Selbstbehandlung und suchen Sie bei Erkrankungen einen erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker auf.

Inhaltsverzeichnis

Schmerz der ungebetene Gast

Schmerzen lindern mit spagyrischer Heilweise

Dieses Skript ist eine Ergänzung zu den Büchern Keywords und Arzneimittelbilder der Phylak Spagyrik. Es beinhaltet Auszüge aus den Themen der laufenden Seminare und möchte allen an der Spagyrik Interessierten, einen kleinen Einblick in die spagyrische Heilweise bieten. Zudem dient dieses Skript als Einführung und Basis für das Verständnis in der Herstellung und den Besonderheiten der spagyrischen Essenzen von Phylak.

Schmerztherapie

Der plötzlich auftretende Schmerz ist ein Alarmzeichen. Wichtig ist bei akuten Schmerzen, die Ursache zu finden und diese gezielt zu behandeln.

Vor Einleitung einer Schmerztherapie muss immer nach der Ursache der Schmerzen gesucht werden. Zuerst muss versucht werden, die dem Schmerz zugrunde liegende Krankheit zu heilen. Gelingt dies nicht, so lassen sich dennoch oft durch gezielte Maßnahmen Schmerzen lindern oder beseitigen.

Aus der psychologischen Forschung sind heute viele Einflüsse auf das bewusste Schmerzerlebnis bekannt. Schmerzverstärkende Faktoren sind z.B. Angst, Einsamkeit, Sorgen oder Depressionen. Dagegen wirken ein Gefühl der Sicherheit, Zuwendung und Verständnis durch nahestehende Menschen, Selbstbestimmung, Hoffnung, Freude und Ablenkung schmerzlindernd.

Das Geheimnisvolle ist einer der größten Reize der Natur.

Spagyrik – eine Perle natürlicher Heilkunst

Nichts kann schöner sein als das Wunderbare. Wer da ohne Empfindungen bleibt, wer sich nicht versenken kann und nicht das tiefe Erzittern der verzauberten Seele kennt, der könnte ebenso gut tot sein.

Albert Einstein

Jede wahre Kunst und Wissenschaft hat ihren Ursprung im Geheimnisvollen. Wenn man überlegt, dass die Erde bereits seit Jahrmillionen besteht und die heutige Chemie und Technik erst seit 100-150 Jahren, so muss es eine Verbindung zwischen Natur, Menschen, Tieren und dem Kosmos geben, die aufeinander angewiesen sind und sich gegenseitig helfen. Für Albert Einstein, der sich sein ganzes Leben mit dem Universum und der Mathematik beschäftigt hat, war es die höchste Erkenntnis, dass es der Mensch noch nicht geschafft hat, aus dem Nichts eine Pflanze zu erschaffen.

„Wenn wir ein kleines Blümchen ganz und gar so, wie es in seinem Wesen ist, erkennen könnten, dann hätten wir damit die ganze Welt erkannt.“

Dominikaner Meister Eckhart, um 1260 – 1327.

Die Spagyrik ist Teil der alten Alchemie, die sich mit der Heilkunde und der Herstellung von Arzneimitteln befasst. Wir wissen ja selbst von unseren Eltern und Großeltern von der heilenden Wirkung von Pflanzen: Holunder gegen Erkältung, Arnika bei Prellungen, Johanniskraut für die Nerven, Beinwell für die Füße, Wacholder als Entgiftungskur, beginnend mit 3 Beeren am Tag, jeden Tag eine Beere dazu, dies 10 Tage lang, und dann das gleiche absteigend wieder 10 Tage lang, bis man am letzten Tag wieder bei den 3 Beeren angelangt ist. Die Kunst der Alchemie geht bis zu den Ägyptern und noch viel, viel weiter zurück. Dass die Beschäftigung mit den Pflanzen etwas sehr besonderes ist, zeigt uns dies, dass das Wissen darüber immer geheim gehalten worden, also hermetisch, ist. So ist einigen von uns sicher der Geheimbund der Rosenkreuzer ein Begriff. Ihr Geheimwissen beruht auf dem Wissen um die geheimen Tugenden der Pflanzen. Wüsste man im Leben nur die Stunden und Zahlen zu treffen, man könnte mit den geringsten Heilmitteln die schwersten Krankheiten heilen. Die großen Heilerfolge der Rosenkreuzer beruhten hauptsächlich darauf, dass sie ganz einfache wohlbekannte Kräuter im Maximum ihrer Wirkung sammelten. Sie heilten damit Aussatz, Krebs, Fallsucht, Wassersucht. So wissen wir z.B. das Johanniskraut am Johannistag, den 24. Juni, um die Mittagsstunde gepflückt, gibt die größte Heilwirkung der Pflanze, den energetischen I-Punkt.

Wegbereiter der Spagyrik war der alte Meister Paracelsus, der 1493 in der Schweiz geboren, und 1541 in Salzburg gestorben ist. Man muss sich vorstellen, das ganze Mittelalter war voll von Alchemie. Alle großen Meister, auch Goethe und Schiller hatten damit zu tun (zahlreiche Querverbindungen in Goethes Faust). Die einen waren auf der Suche nach Gold und dem Stein der Weisen, die anderen kamen nebenbei auf alle möglichen Metallverbindungen, so muss auch das Periodensystem entstanden sein, die anderen suchten wiederum das Allheilmittel. Alle Stoffe haben Eigenschaften und beruhen auf Naturprinzipien. Experimente wurden durchgeführt, manch Forscher überlebte seine Selbstversuche auch nicht. So sind Pflanzen z.B. Wetterkünder, Zeitmesser (so blüht z.B. der Wiesenbocksbart um 3.00 Uhr in der früh auf), Richtungsweiser (z.B. ist die Wegwarte eine Kompasspflanze: sie stellt die Längsachse ihrer Blätter nach Norden und Süden und die Blattfläche senkrecht ein, diese Stellung bewahrt vor Verdunstung und Belichtung). Pflanzen sind Wasserprüfer, Wünschelruten (z.B. der Haselstrauch), Erdstrahlenanzeiger (meist knollige Auswüchse), Abschirmer (Allermannsharnisch und Johanniskraut wurden im Mittelalter als Amulett im Kampf getragen. Die Wurzel des Allermannsharnisch besteht aus einem Netz von Wurzelfasern, ein Geflecht wie ein Panzer = die Signaturenlehre: Prinzip der Analogiebeziehungen zwischen Mensch als Mikrokosmos und der Welt als Makrokosmos: gewisse äußere Erscheinungen wie Form und Farbe von Pflanzen lassen Rückschlüsse auf deren Wirkung zu (z.B. helfen herzförmige Blüten gegen Herzerkrankungen, höckrige Wurzeln gegen Geschwülste, usw.). Pflanzen schützen vor Blitzeinschlag, z.B. haben heute noch viele alte Bauernhäuser auf dem Dach Hauswurze.

Spagyrik

Die Spagyrik ist ein uraltes ganzheitliches Naturheilverfahren nach den Regeln der Alchemie, welches Körper, Seele und Geist als eine im Gleichgewicht stehende Einheit betrachtet. Die Spagyrik geht auf die alte Tradition der alchimistischen Medizin zurück. Durch die Spagyrik werden die wesentlichen Aspekte einer Heilpflanze in eine für den Organismus optimal assimilierbare Form gebracht. Zusammengefügt aus den griechischen Worten Spao (trennen, lösen, scheiden, Analyse) und Ageiro (binden, vereinen, Synthese) verweist das Wort Spagyrik auf die zwei fundamentalen alchimistischen Techniken, die zur Aufbereitung arzneilicher Substanzen eingesetzt werden, die des Trennens und Vereinens. Durch Trennung und Scheidung der Ausgangssubstanz wird zunächst das Wertvolle vom Nutzlosen geschieden. Durch eine Art Neukomposition werden die aufgeschlossenen Bestandteile wieder vereint. Das so hergestellte spagyrische Mittel enthält die heilkräftigen Substanzen in veredelter Form und ist somit therapeutisch viel effektiver als das Ausgangsmaterial.

Das Grundprinzip des spagyrischen Herstellungsverfahrens liegt darin, dass der giftige, unreine Teil der Pflanze vom heilenden, reinen Teil getrennt werden soll. Als Wirkungsträger der Spagyrika gelten nicht nur ihre Inhaltsstoffe, sondern auch die durch das Herstellungsverfahren freigelegten metaphysischen Kräfte.

Der innere Alchemist – der Archeus

Der Alchemist unter den Menschen, der so viel vermag wie der im Menschen, dem mangelt es nicht an Kunst. Denn an dem Alchemisten der Natur mag sich jeder Alchemist ein Beispiel nehmen.

Der innere Alchemist, der Archeus (Herrscher), heißt nach Paracelsus die lebendige, schöpferische, bildende Naturkraft, welche unbewusst in den Dingen als sogenannter „fabricator“ wirkt. Jede Krankheit, jede Schwäche ist ein Ruf an dich, zu dir selbst zu kommen, innezuhalten und des inneren Halts zu gedenken, deines Inneren Helfers, der dir nach dem Maße deines Vertrauens entweder die Gesundheit wiedergibt oder andere Kräfte und Fähigkeiten in dir wachruft, so dass du aufs Neue deinen Platz im Leben auszufüllen vermagst.

Darum, so lerne die Alchemie die Spagyrik heißt, die lehrt das Falsche vom Gerechten scheiden!

Paracelsus

Paracelsus verwendete den Begriff Spagyrik synonym für den Teil der Alchemie der sich mit der Heilkunst beschäftigte. Er sah ihre Aufgabe in der Herstellung von ganzheitlich wirksamen Arzneimitteln.

Paracelsus knüpfte an eine hermetische Tradition an, die mit Hermes Trismegistos begonnen hatte. Er verstand unter Spagyrik die Kunst des Lösens und Bindens, des Trennens und Wiederzusammenfügens.

Nach Auffassung der Spagyriker enthält jede Substanz ein reines und gutes und ein dem widerstrebendes feindliches Prinzip. Diese Erkenntnis veranlasst die Hersteller von spagyrischen Arzneien, mit einem geeigneten Verfahren das Grobe vom Feinen, das Materielle vom Geistigen, das Gift vom Heilsamen zu trennen oder zu scheiden. Sie entwickelten eine besondere Methode der Aufbereitung pflanzlicher und mineralischer Substanzen.

Zu einer modernen vital-energetischen Therapie ist die Spagyrik von Dr. Carl Friedrich Zimpel weiterentwickelt worden.

Zur Anwendung kommen hierbei Gärung, Destillation, Veraschung und Filtration. Hierbei wird die Ausgangssubstanz zunächst in diverse Bestandteile geteilt und dabei das Wertvolle vom Nutzlosen getrennt. Durch eine Art Neukomposition werden die aufgeschlossenen Bestandteile wieder vereint.

Das System der Spagyrik hat somit zum Ziel, das gute, aufbauende, heilende und kraftspendende Prinzip einer jeden Pflanze oder Substanz, die zu Heilzwecken eingenommen werden soll, von dem bösen, zerstörenden, krankmachenden, dem Gift zu trennen und wenn möglich durch Veredelung zu erhöhen.