Nach fünf Jahren Knast wegen einer Betrügerei setzt der Häftling Willi Kufalt seinen Fuß auf freien Boden – hoffnungsfroh, schließlich hat er seine Strafe abgesessen. Er ist frei, ist wieder ein gleichberechtigtes Mitglied der Gesellschaft ... Ein Irrtum. Auf Schritt und Tritt begegnet ihm Misstrauen, er wird abgekanzelt und weggeschubst. Es wird schon werden, denkt er sich tapfer. Um für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, eröffnet er als Selbstständiger ein Schreibbüro. Doch die Konkurrenz zeigt ihn wegen Lohndumping an, das Büro muss schließen. Willi gibt nicht auf und schlägt sich nun als Abonnement-Werber für Zeitungen durch. Doch den Makel des Ex-Häftlings scheint er nicht abschütteln zu können – auch nicht, als er eine neue Freundin findet ...
Hans Falladas sozialkritischer Roman trägt stark autobiographische Züge, denn auch er saß als junger Mann wegen Unterschlagung zweieinhalb Jahre im Gefängnis. Nach seiner Entlassung schrieb er: »Ich fühle mich wie ein Reisender, der aus einem unbekannten Weltteil zurückgekehrt ist.« Und ihr anderen, wiegt euch nicht in Sicherheit: »Jeder kann jeden Tag verhaftet werden«.
© Redaktion eClassica, 2018
Über den Autor: Hans Fallada (eigentlich Rudolf Ditzen) (1883–1947) war einer der produktivsten deutschen Schriftsteller der 30er Jahre. In der Zeit des Nationalsozialismus lebte Fallada als »unerwünschter Autor« zurückgezogen auf einem Anwesen in Mecklenburg. Einige seiner Bücher waren von den Nazis aber auch geduldet, weil sie die Weimarer Republik kritisierten, wodurch er persönlicher Verfolgung entging.
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