Inhaltsverzeichnis
Alles im Kasten
Kartenverzeichnis
Unterwegs mit Irene Börjes
Die Hamburgerin zog es schon 1988 auf die Kanareninsel La Pal­ma. Als Studien- und Wan­der­reise­lei­terin sammelte sie so viel Wissen und Erfahrung, dass sie schon bald ihre Neben­be­schäftigung als Reise­jour­na­listin­ zum Beruf machen konnte. Sie hat seither zahl­reiche Bücher veröffentlicht, darunter auch einen Urlaubs­krimi.
Wir wandern oberhalb von Tejeda auf einem alten Maultierpfad durch ein Meer von Wildblumen. Roter Klatsch­mohn, gelbe Dolden und weißer, duf­ten­der Ginster begleiten unseren Weg. Schafe waren schon vor uns da, ge­sehen haben wir sie nicht, aber sie ha­ben dunkle Häufchen liegen gelassen. Wäh­rend der Mittagspause lassen wir die Beine über einen Felsen in den Ab­grund baumeln und schauen in eine Schlucht. Stille, nur ein Schwarm Ka­narienvögel zwitschert im Mandel­baum neben uns. Doch halt, was poltert da? Steinschlag ist es nicht, sondern ein Esel samt Reiter. Das von Sonne und Wind gegerbte Gesicht des Mannes verzieht sich zu tausend Fältchen. Er freut sich genauso wie wir über die Begegnung. Die beiden kommen vom Kräutersammeln für die Kälber, die noch im Stall bleiben müssen. Wir wan­dern unterhalb von Artenara auf einem anderen Maultierpfad und jubeln vor Freude über die herrliche Sicht auf Teneriffa.
Kaum eine Insel versteckt ihre schö­nen Landschaften so geschickt hinter zweifellos auch sehr schönen Stränden. Kräutersammelnde Esel und Reiter kann ich Wanderern nicht versprechen, aber dass die herrliche Natur auch Sie überraschen und begeistern wird.
Orientiert auf Gran Canaria
Die Insel im Profil
Gran Canaria ist ...
◊ Nord-Süd-Erstreckung max. 49 km
◊ Ost-West-Erstreckung max. 48 km
◊ 1560 km2 Fläche
◊ ca. 847.000 Einwohner
◊ Hauptstadt Las Palmas (377.000 Einw.)
◊ 531 Einwohner/km²
... geografisch Afrika, politisch Europa
Gran Canaria liegt 210 Kilo­meter west­lich vor der Küste Süd­marok­kos und damit weit vom euro­päischen Festland entfernt. Politisch sind die Kanarischen Inseln als autonome Region Canarias Teil Spaniens und damit der EU. Sie ge­nießen aber einen steuerrechtlichen Sonderstatus mit Preisvorteilen auch für Urlauber. → Preise
... eine Insel aus Feuer und Wasser
Wie alle Inseln des kanarischen Archi­pels ist auch Gran Canaria vul­ka­ni­schen Ursprungs. Die deutlichsten Zei­chen sieht man im Hinterland von Las Palmas. In der Nähe von Santa Brígida erhebt sich der aus schwarzen Aschen und Tuffen bestehende Vul­kan­kegel Pico de Bandama bis auf 569 m. Eine Straße führt hinauf. Da­ne­ben liegt der Einsturzkrater Caldera de Bandama.
... ein klassisches Ganzjahres­reiseziel
Die beständige Passatströmung und der kühle Kanarenstrom bescheren der In­sel das ganze Jahr über angenehme Temperaturen. Ohne sie wäre es so heiß und trocken wie in der Sahara ge­genüber. Im Sommer ist es nur selten richtig heiß (22-30 Grad) und im Win­ter nicht kalt (19-24 Grad). Dennoch gibt es Unterschiede. Der Norden ist von Oktober bis Mai häufiger bewölkt, es kann in dieser Zeit auch regnen. Der Süden ist dagegen nahezu regenresis­tent: Man muss hier mit lediglich sechs Regentagen im Jahr rechnen. → Klima und Reisezeit S. 204
... ein Ziel für Pauschal­urlauber und Individualisten
Mehr als 90 % der Urlauberbetten kon­zen­trieren sich auf Standorte an der Costa Canaria im Süden und die Costa Mogán im Südwesten und werden von den großen Reiseanbietern im Rahmen von Pauschalarrangements vermarktet. Zu den be­kanntesten Orte, die bis auf wenige Ausnahmen rei­ne Urlauber­siedlungen sind, zählen Playa del Inglés, Maspalomas, Pu­erto Rico und Puerto de Mogán. Wer einen rei­nen Bade­ur­laub mit Rund­um­versor­gung plant, ist hier richtig - zumal gleich hin­ter den Haustüren der pauschaltou­ristischen Hot­spots­ das „an­dere“, ruhige Gran Ca­naria be­ginnt, das man wegen der ge­ringen Ent­fer­nun­gen auch gut auf Ta­ges­aus­flü­gen erkunden kann. Indivi­dual­ur­lauber finden hier Ferienhäuser und Land­hotels inmitten der Natur.
Im grünen Norden: Die grünste Zone der Insel und zugleich die am dichtes­ten besiedelte. In den Schluch­ten ha­ben sich noch Reste der ursprüng­li­chen Lorbeerwald­vege­tation gehalten, und in den küstennahen Ebenen wird Plan­ta­gen­land­wirtschaft betrieben. Der frucht­bare Norden war immer schon das wirtschaftliche und kulturelle Zen­trum. Pauschal­tourismus findet im Norden nicht statt. Die Steilküsten und der her­anbrausende Atlantik lassen nur we­nig Platz für Badestrände. Über­nach­tungs­möglich­keiten von einfach bis edel fin­det man z. B. im Fischerort Puerto de las Nieves. Daneben bieten komfortable Landhotels besondere Unterkünfte.
In der Hauptstadt: Die einzige wirkli­che Großstadt der Kanaren und eine Metropole zwischen Tradition und Mo­derne. Bei deutschen Gästen trotz ihres Prachtstrands als Ur­laubs­standort weit­gehend out, bei Spaniern und Skan­di­na­viern nach wie vor in. Viel At­mos­phä­re, viel Kultur und Geschichte. Das Über­nachtungs­an­ge­bot ist groß, alle Ka­te­gorien und Preis­gruppen sind vertreten.
Im Inselzentrum: Grandiose Berg­land­schaft für einen Wander­urlaub. Hier, auf dem Dach der Insel, breiten sich Pi­nienwälder aus und wachsen auch die an­spruchslosen Mandel­bäume, die ab Januar mit ihren rosa Blüten­wolken zarte Akzente in die wilde Landschaft setzen. Mittendrin kleine, strahl­end weiße Dörfer. Es gibt gute Unterkünfte in Hotels und Apartment­anlagen in al­len Preislagen in Tejeda, Cruz de Te­jeda, am südlichen Rand in San Barto­lomé und auf alten Höfen.
Im einsamen Westen: Tiefe Schluchten, Steil­küsten und Gebirge beherrschen die Landschaften des Westens. Die meisten Höfe sind ver­lassen, die Terras­sen­mau­ern verfal­len - bis auf die weiten Ebenen von San Nico­lás und das kleine Örtchen Veneguera ist der Westen beinahe völ­lig unbewohnt. Über­nach­tungs­mög­lich­keiten gibt es fast aus­schließlich in La Aldea de San Nicolás, ein Campingplatz liegt in der Schlucht von Tasartico.
Im unbekannten Osten: Karge Land­schaft, alte Städte, versteckte Strände, Surf­spots für Könner. Es gibt wenige Übernachtungsmöglich­keiten: eine Sport­lerherberge in Pozo de Izquierdo, res­tau­rierte Altstadthäuser in Agüimes und auf dem Lande bei Santa Lucía. Alle An­gebote liegen im mittleren Preissegment.
Trubel und Gemütlichkeit
Gran Canarias Städte und Dörfer
Im Norden begann vor 500 Jah­ren die Besiedlung Gran Ca­na­rias durch die Spanier. Der bis dahin menschen­leere Süden hinge­gen wurde erst vor rund 50 Jahren wach­geküsst und hat seither eine rasante Entwicklung gemacht.
♦Vom Flughafen bis nach Las Palmas im Inselnorden sind es 18 km, nach Maspalomas an der Südküste 25 km.
♦Für eine Inselrundfahrt sollte man einen Tag rechnen. V.a. an der Westküste kann sich die Fahrt wegen der engen Serpentinen ziehen.
Im Norden
Las Palmas ist die quirlige Metropole von Gran Canaria und bietet eine ein­zig­artige Mischung aus Alt­stadt­vier­teln, belebten Straßen, en­gen Gas­sen, Hafenambiente, Nightlife, Mu­seen etc. Anmutige Prachtbauten, ein­drucks­vol­le Kirchen und verwinkelte Gassen erin­nern im ältesten, noch im­mer feu­dal wirkenden Stadtkern Ve­gueta an die Glanzzeit von Las Palmas. Das an­gren­zende traditionsreiche Vier­tel Tria­na lockt heute zum Einkaufs­bummel, mit entspannten Pausen in ei­nem der vielen Straßencafés.
Die traditionsreiche Stadt Arucas fas­ziniert mit einem schönen Ortskern, der von einer imposanten neugotischen Pfarrkirche dominiert wird. Weit über die Kanaren hinaus berühmt ist der Rum Arehucas, der in der örtlichen Destillerie produziert wird.
Die denkmalgeschützte Altstadt von Teror gilt als das religiöse Zentrum von Gran Canaria. Eine geschichtsträchtige Basilika, koloniale Bürgerhäuser, ge­pflasterte Gassen sowie schöne Plätze zaubern ein fast nobles Flair. Nachdem die heutige Inselpatronin der Überliefe­rung zufolge im Jahre 1481 Einheimi­schen in einer großen Pinie erschienen ist, entwickelte sich Teror zu einem Wallfahrtsort.
Im Süden
Das Feriengebiet Maspalomas entstand vor der herrlichen Kulisse weiter Sand­dünen, schöner Strände und blauem Meer. Schon früh etablierte sich touristi­sches Treiben um das Wahrzei­chen von Maspalomas, den Leuchtturm El Faro. In dieser Umgebung stehen zahlreiche Luxushotels. Etwas außer­halb kann man seinen Urlaub in legere­ren Apartmentanlagen verbrin­gen. Im Vergleich zum benachbarten Playa del Ingles ist Maspalomas die ru­higere Urlaubsvariante.
Das quirlige Touristen­zentrum Playa del Ingles an der Südküste Gran Ca­na­rias bietet Sonnenhung­rigen und Nacht­schwär­mern ein breites Angebot an Urlaubsaktivitäten. Ki­lometerlange Strände laden zum Bad in Sonne und Meer ein. Für die Über­nachtung stehen viele Ho­telkomplexe und Apart­ment­häuser von ein­fach bis luxuriös zur Verfü­gung. Sport­veranstalter und The­men­parks bieten vielfältige Mög­lich­keiten der Frei­zeit­ge­staltung. Kein an­derer Ort der Ka­na­rischen In­seln kann mit mehr Tanz­tempeln auf­warten.
Im Südwesten
Das alte Fischerdorf liegt am Hang und das Feriendorf an Kanälen am Wasser. Mit diesem Ambiente hat sich Puerto de Mogan zu einem beliebten Ferien­ziel entwickelt. Jachten schaukeln un­mit­tel­bar vor der Haustür und ge­gen­über taucht regelmäßig das U-Boot Yel­low Submarine auf große Fahrt ab.
Gleich zwei große Sporthäfen bietet Puerto Rico, eine der ersten großen Fe­riensiedlungen. Im Puerto Escala trai­nieren zukünftige und tatsächliche Olympiasieger in einem renommierten Segelzentrum. Als es am Strand in der Bucht eng wurde, legte man in der Bucht nebenan den vielleicht schöns­ten Strand Gran Canarias, die Playa Amadores, an.
Im Inselzentrum
Malerisch liegt Fataga auf einem Fels­vorsprung oberhalb des Barranco de Fa­taga. Freundlich wirken die weißen Häuser, verwinkelten engen Gassen und die kleine Kirche mit ihrem schatti­gen Vorplatz. Das Auto muss draußen bleiben, so kann man unge­stört durch die Gassen schlendern. Woh­nen kann man in der Umgebung, in Ferienhäusern und Landhotels.
Mitten im gebirgigen Inselzentrum, eingerahmt von den großartigen Mo­no­li­then Roque Nublo und Roque Ben­tayga liegt Tejeda. Es wurde bereits als schönstes Dorf Spaniens aus­ge­zeich­net. Seine Lage am Rand des Nord­ost­hangs der Caldera de Tejeda verschafft einen freien Blick bis auf Teneriffa. Hier lohnt sich ein Dorfbummel, es gibt viel zu sehen und Restaurantterrassen für Mittags- und Kaffeepausen. Im Dorf und in der Umgebung gibt es schöne Unterkünfte für einen Wanderurlaub.
Im Osten
Das malerische Santa Lucia liegt einge­bettet in die herrliche Felskulisse des Barranco de Tirajana, der für seine schönen schlanken Palmen bekannt ist. Zur Kuppelkirche lohnt ein Rundgang. Unterhalb, im zauberhaften Bar­ranco, gibt es eine der wichtigsten ar­chä­o­lo­gi­schen Stätten und ein Museum mit den Informationen dazu.
Dünen und Meer
Baden auf Gran Canaria
Schöne Strände mit idealen Ba­demöglichkeiten gibt es an fast allen Küsten, meist scheint die Sonne dazu und macht den Ba­deurlaub perfekt. Am bekann-testen ist der feine, goldgelbe Sandstrand von Playa del Inglés und Maspalomas mit seinen ausge­dehnten Dünengebirgen am Südzipfel der Insel.
Der Atlantik kann Tücken haben - hohe Brandung bei kräftiger Unter­strömung ist extrem gefährlich. Selbst wenn Ihnen die Brandung nicht sehr hoch erscheint, beachten Sie unbedingt die Signalfahnen:
◊ grüne Fahne = keine Gefahr
◊ gelbe Fahne = nur für geüb­te Schwimmer
◊ rote Fahne = Baden verboten
236 Küstenkilometer
An vielfältigen Badeplätzen für jeden Ge­schmack herrscht auf Gran Canaria kein Mangel: Rund um die Insel vertei­len sich Strände mit weißem, goldgel­bem oder vul­kanisch grauem und schwarzem Sand. Bade­wetter herrscht das ganze Jahr, denn die Luft bleibt im­mer angenehm warm: mit durch­schnitt­licher Tages­höchst­tem­pe­ra­tur im Februar von 20,6° C und im Juli 28,3° C. Die Wasser­tem­pe­ra­tu­ren liegen zwi­schen 18 und 23° C. An allen Ur­laubsorten sind die Strände und das Wasser sauber und be­wacht.
Die Strände im Süden
Playa del Inglés/Maspalomas: Die Dü­nen sind das wohl bekannteste Aus­hän­geschilder von Gran Canaria und innerhalb von Europa ein wirk­li­ches Wunder der Natur. Feiner, gold­gel­ber Sand, vom Wind in wunder­schöne For­men und Muster gebracht, er­streckt sich über eine Länge von 8 km und eine Brei­te von bis zu 2 km zwischen Playa del Ingles und dem Faro (Leuchtturm) von Maspalomas. Die Dünen bestehen nicht, wie oft ver­mutet, aus Sa­ha­ra­sand, sondern zu gro­ßen Teilen aus Ko­rallen- und Muschel­kalk, den Wind und Wetter zu feinsten Teilen zerrieben ha­ben. Viele nutzen diese Strecke be­reits in den ersten Stun­den des Tages, um sich fit zu hal­ten, zu wandern oder zu joggen. Insbe­sondere an der Playa del Inglés sorgt die umfassende Infra­struk­tur für sor­genfreies Planschen. Die Wasserwacht ist vor Ort, Liegen und Son­nenschirme können gemietet wer­den und das nächste Café ist nie weit - zusammen mit dem flachen Wasser ein Badepara­dies für Familien.
Die Strände im Südwesten
Playa de Amadores: Der „Strand der Lie­benden“ ist künstlich angelegt. Mit seinem von Palmen bestan­denen wei­ßen Sand bietet er Karibik­flair, mit strahlend wei­ßem Sand und türkis­far­be­nem­ Was­ser. Zwei Molen schüt­zen vor hoher Bran­dung, Fa­mi­lien­ sind des­halb­ hier gut auf­gehoben. Für die Klei­nen gibt es ei­nen­ eigenen Spiel­bereich am Wasser.
Playa de Mogán: Der künst­lich angelegte feine helle Sandstrand liegt im Süd­westen von Gran Canaria. Wel­len­brecher um­schließen die Bucht und das Meer liegt ruhig da wie ein See. Vom Playa de Mo­gán führen viele Ka­näle durch den gleich­namigen Ort. Über­quert man diese auf den kleinen Brü­cken, fühlt man sich wie in der ita­lie­ni­schen Lagu­nenstadt Venedig.
Die Strände im Westen
Playa de Güigüi: Für fitte Abenteurer der Tipp. Die herrliche, abgeschiedene Strandgruppe mit feinem dunklem Sand, liegt zwischen Felsklippen inmit­ten eines Naturschutzgebietes. High­light bei gutem Wetter ist der Blick auf die Nachbarinsel Teneriffa mit dem Vulkan Teide. Vor dem Bad und nach dem Bad müs­sen hier ins­gesamt 1 km geschafft werden, zu Fuß! Ei­ne anstrengende Wanderung mit 980 m Höhen­unter­schied. Nur für fitte, sport­liche schwin­del­freie und tritt­si­che­re Men­schen. Die Alter­na­tive ist eine Boots­fahrt ab Hafen Puerto de Mogán .
Die Strände im Osten
Playa de Melenara: Der Sandstrand im Osten der Insel ist ein Treffpunkt für die ganze Familie. An der Strand­prome­na­de spielen Kinder im Schatten der Pinien­bäume neben den Picknick­plätzen. Von dort aus führt ein barriere­freier Weg direkt zum Meer. Lifeguards beobachten am Playa de Melenara nicht nur das bunte Treiben. Sie haben auch eine spezielle Ausbildung, um Rollstuhlfahrern ins Wasser zu helfen.
Pozo Izquierdo: Der ultimative Wind­surfspot Gran Canarias. Hier werden re­gelmäßig Weltcuprennen aus­ge­tra­gen, denn die Passatwinde treffen op­ti­mal auf die Südküste. Wer sich nicht zu den Windsurfassen zählt, kann sich in der nördlichen Bucht zu den ein­hei­mi­schen Surfern gesellen. Dort liegt auch ein geschützter Badestrand.
Der Stadtstrand von Las Pal­mas
Playa de las Canteras: Der 3 km lange Strand in Las Palmas gilt als einer der schönsten Stadtstrände der Welt. Er liegt im Nordwesten der Stadt und wird durch ein etwa 200 m vor der Küste lie­gendes Riff vor starker Brandung ge­schützt. Entlang des Strandes führt eine belebte Promenade mit Hotels, Ge­schäften und Restaurants aus aller Her­ren Länder. Man kann an diesem Strand nicht nur baden und in der Sonne liegen sondern auch einfach spa­zieren und schauen oder einkehren.
Familienurlaub
Gran Canaria mit Kindern
Für Kinder und ihre Eltern wird der Urlaub auf Gran Canaria si­cher ein Erfolg, denn die Cana­rios lieben Kinder und sind auf kleine Gäste eingestellt.
Die wichtigsten spanischen Begriffe
Windeln
pañales
Fläschchen
biberon
Schnuller
chupete
Kinderhochstuhl
silla alta
halbe Portion/ Kinderportion
media ración
Das richtige Standbein
Stressfrei wohnen Familien außerhalb der fast städtischen Urlaubsorte wie Playa del Inglés oder Puerto Rico. Ne­ben den obligatorischen Hotels gibt es ein großes Angebot an Ferien­woh­nun­gen, die vor allem mit mehreren Kin­dern einen entspannten Urlaub ver­spre­chen. Da kann man direkt aus dem Zim­mer auf die Terrasse und in den Gar­ten springen, und meist lockt neben dem obligatorischen Pool auch noch ein flaches Planschbecken. Auf Ur­lau­ber­familien haben sich natürlich auch die großen deutschen Reise­ver­an­stalter ein­gestellt und besonders kin­der­freund­li­che Anlagen in die Kataloge auf­genommen, z.B. in Bahía Feliz oder San Àgustin.
Das Angebot an kompletten Ferien­häu­sern, in denen man völlig unge­zwun­gen nach dem eigenen Gusto woh­nen kann, ist groß und reicht von der lu­xu­riö­sen Villa bis hin zum ro­man­tischen Bauernhaus. Ein eigener Gar­ten und oft auch ein Pool sind hier selbst­ver­ständ­lich. Verschiedene Agen­turen lis­ten Angebote auf; auch auf www.grancanaria.com und auf den Websites der Gemeinden kön­nen Sie fündig wer­den ­- da aber häufig nur auf Spanisch.
Kinderbetten sind in den meisten Unterkünften vorhanden, bei der Bu­chung sollten sie mit Angabe des Alters der Kinder bestellt werden.
Einkaufen
All die Dinge, die Sie für Ihre Kleinkin­der benötigen, gibt es auch auf Gran Ca­na­ria. Vielleicht nicht gerade im Su­per­markt um die Ecke, der sich nur auf Strand­leben eingestellt hat, aber die gro­ßen Supermärkte bieten von Baby­nah­rung bis Windeln das ganze Sor­ti­ment.
Autofahrten
Kindersitze für den Leih­wagen stellen alle Auto­verleiher, sie sollten gleich mitbestellt werden. Prüfen Sie jedoch vorher unbe­dingt die Angebote! Unter Umständen kann es güns­ti­ger sein, den eigenen Kin­dersitz als Sperrgepäck von zu Hause mitzubrin­gen.
Auf Gran Canaria sind die meisten Strecken kur­vig, weshalb längere Auto­fahr­ten nicht für alle Kinder ein Ver­gnügen sind.
Essen gehen
In den Restaurants der Ein­heimischen sind Kinder immer willkommen. Die meisten bieten ne­ben den großen Porti­onen für Er­wach­sene auch halbe Portio­nen für den kleinen Hunger oder für Kinder an.
Vollkommen normal ist es, mit Kin­dern abends noch unterwegs zu sein. Niemand wird sich gestört fühlen und wenn die Kleinen auf dem Arm ein­schlafen, nimmt man das als ein Zei­chen von intaktem Familienleben.
Kinderfreundliche Strände
Die Badestrände im Süden, Südwesten und Las Palmas sind für Kinder aller Altersgruppen hervorragend geeignet. Der Sand ist weich, sie verlaufen sanft ins Wasser und sind bewacht. Viele Strände im Norden und im Osten hinge­gen sind wegen Wind und Wellen ideal für Surfer und Windsurfer, nicht jedoch für Kinder. Für eine Übersicht der schönsten Strände siehe hier .
Piratenfahrt oder Abtauchen
Von den Häfen Arguiniguín, Puerto Rico und Puerto de Mogán legen Boote auf große Fahrt ab. Die aufregendste ist sicher die mit der Yellow Submarine, ein echtes U-Boot, das stündlich im Ha­fen startet. Für jeweils 40 Min. las­sen sich in 15 m Tiefe Fische und Ko­ral­len beo­bachten, und sogar ein echtes Wrack­ gibt es zu sehen.
„Leinen Los!“ heißt es in Puerto Rico für ein nachgebautes Piratenschiff. Vier Stunden dauert die Fahrt, zum Glück hat der Smut­je ein Picknick vorbereitet.
Günstiger als die speziellen Boots­touren sind die Fähren von Arguine­guín bis Puerto de Mogan. Was die Überfahrt zu etwas Besonderem macht: Beide haben einen Glasboden zur Un­terwasserbeobachtung .
Auch Wüstenschiffe gibt es auf Gran Canaria. Die haben allerdings vier Beine und heißen normalerweise Ka­mele. Bei Artenara starten sie zu aufre­genden Safaris. Bloß nicht see­krank werden!
Papageien, Cowboys und Ureinwohner
In der Umgebung der Urlauberzone im Süden gibt es verschiedene Themen­parks. Einige sind besonders kinder­freundlich und erlassen Besuchern un­ter 14 Jahren den Eintritt. In anderen Parks zahlen Kinder den halben Preis. Spannend sind beispielsweise der Pal­mitos Park mit tropischen Pflanzen und Tieren , der Westernpark Si­oux City, in dem regelmäßig eine Kutsche überfallen wird, oder der Park Mundo Aborigen, der das Leben der Ureinwohner darstellt.
Unterwegs auf Gran Canaria
Las Palmas
Las Palmas - das sind Altstadt­gassen, Boulevards, quirlige Plätze und ruhige Parks, dazu ein wunderbarer Strand und von fast überall ein Blick aufs weite Meer. Als Großstadt mit knapp 380.000 Einwohnern zeigt Las Palmas aber auch Büro­türme, nüchterne Neubau­siedlungen und viel Verkehr.
Vegueta, die Altstadt, prägen mittelal­terlich wirkende Gassen und Bauten aus dem 16. und 17. Jahr­hundert. In Triana gibt es ganze Stra­ßenzüge im Jugendstil zu entdecken. Tou­ristenhochburg ist das Santa-Catalina-Viertel, einge­zwängt von Meer und Strand im Wes­ten und dem Hafen im Osten.
Las Palmas ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, zu der auch Lanzarote und Fuerteventura gehören. Darüber hinaus ist Las Palmas das Han­delszentrum der Region. In seinem Hafen werden ausländische Fischfang­flotten versorgt, und die Werften war­ten nicht nur Schiffe, sondern auch Bohr­türme, die zwischen Lanza­rote/Fuerteventura und der westafrika­nischen Küste installiert sind.
Im Sportboothafen ankern hunderte von Hochseejachten, denn Las Palmas ist die letzte Bunkerstation vor dem Törn in die Karibik. Die Stadt lebt von ihren Dienstleistungen, fast 80 % der Be­schäftigten arbeiten in diesem Sek­tor.
Was anschauen?
Altstadt Vegueta: Das Gesicht der Alt­stadt prägen mittelalterliche Gassen, eine ehrwürdige Ka­thedrale, Kirchen, Klöster und Wohnhäuser, die im ka­na­ri­schen Stil mit massiven Natur­stein­mauern gebaut wurden. Das Leben der Gesellschaft spielte sich im 16. Jahr­hundert weniger auf der Straße als in den begrünten Innenhöfen ab. Der Be­such der Casa de Colón vermittelt ei­nen Eindruck davon. Vom steinzeitli­chen Leben der vorspanischen Bewoh­ner Gran Canarias erzählt das Museo Ca­nario. Besuchenswert ist der Markt der Kunsthandwerker auf der Plaza de Pilar Nuevo, der sonntags von 11 bis 15 Uhr Leben in die Gassen bringt.
Stadtteil Triana: Hier laden Fußgänger­zonen und die Plazas Cairasco, Hurtado de Mendoza und Las Ranas zum Bum­meln ein. Beliebtes Einkaufsviertel der Hauptstädter ist die Calle Mayor de Tri­ana mit ihren Seitengassen. Das Ge­burtshaus von Peréz Galdós, einer der bekanntesten Schriftsteller Spaniens, lädt zum Besuch ein.
Parque Doramas: In dem weiten Park steht der Pueblo Canario, ein nachge­bautes kanarisches Dorf. Sonntags ab 11 Uhr gibt es dort Folk­lo­re­aufführun­gen. Daneben lohnt­ der Besuch des Mu­seums Néstor; die Werke von Gran Ca­narias bekanntestem Maler sind von Ju­gendstil und Art Déco geprägt.
Parque Santa Catalina: Hier feiern die Hauptstädter ihre Feste, Karneval und Open-Air-Konzerte. Die im tra­di­tio­nellen Stil angelegte begrünte Plaza zwischen Strand und Hafen ist auch ein guter Platz, um es sich unter den großen alten Bäumen in einem der Cafés bequem zu machen.
Was unternehmen?
Poema del Mar: Das Aquarium, eines der großen Europas, zeigt die unter­schiedlichen Lebensräume des Meeres: die Ökosysteme an der Wasser­oberflä­che, in der Tiefsee sowie die Süß­was­ser­bereiche beispielsweise im tro­pischen Urwald.
Musik-, Tanz- und Kulturfestivals: Las Pal­mas bietet ein umfangreiches Kul­tur­programm. Das Festival der klas­si­schen Musik eröffnet das Jahr im Ja­nuar/Fe­bruar, gefolgt vom Tanzfestival im April/Mai, die Internationale Film­tage stei­gen im Oktober. Doch die meis­ten Events bringt das Sommerfestival mit Jazz und Popkonzerten. Aktuelle Informationen zum Programm unter www.lpavisit.com.
Karneval und diverse Fiestas: Meist ist der Parque Santa Catalina der Veran­stal­tungsort. Der Karneval beginnt dort mit der Wahl der Karnevalskönigin, auch alle anderen Wettbewerbe, wie die der Mu­sik- und Tanzgruppen, sind dort zu sehen.
Wo baden?
Playa Las Canteras: An dem goldfarbe­nen Strand mit Restaurants aus aller Herren Länder kann man baden, in der Sonne liegen oder auf der Promenade schlendern und einkehren.
Playa Las Canteras: Ein Riff sperrt die Brandung weitgehend aus und macht das Meer zur riesigen Bade­wanne. Eine Promenade verläuft auf der gesamten Länge. Morgens dient sie als Jog­ging­re­vier.­ Restaurants aus aller Herren Län­der­ haben sich hier nieder gelassen. Nicht nur Baden ist an der Playa an­ge­sagt,­ sondern genauso schlendern und ein­kehren. Daneben gibt es noch drei wei­tere beliebte Strände.
Wo essen gehen?
Las Palmas und besonders der Stadtteil Santa Catalina hat in ganz Spanien die höchste Dichte an Bars und Restau­rants. Dort findet jeder für jeden Ge­schmack Passendes - von einfach bis edel, von heimisch bis exotisch. Frische Fischgerichte ser­vieren zum Beispiel das „La Marinera“ und die „Bar Amigo Camilo“, beide am nördlichen Stran­dende.
Im Stadtteil Triana stößt der Fein­schme­cker auf Restaurants, in de­nen Neu­es ausprobiert wird. Varia­tio­nen der spanischen Mittelmeerküche kom­men­ in den Restaurants „Que Le­che“ und­ „Taberna Kono“ auf den Tisch.