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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

Titelgrafik: „Lesende Frau“ (um ca. 1770), gemeinfrei von Jean-Honoré Fragonard

© 2016 Marina Kähne, www.indie-autoren.de

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7412-4-659-3

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Ein Buch, eine ruhige Ecke, etwas Zeit – viel mehr brauche ich nicht, um glücklich zu sein. Schon als junges Mädchen verschlang ich Bücher. Mehr als andere. Bereits mit zehn Jahren hatte ich meine Spitznamen weg. Für die einen war ich die „Leseratte“, für die anderen ein „Bücherwurm“.

Ich dachte mir nichts dabei, obwohl vor allem die Bezeichnung „Ratte“ eher negative Assoziationen weckte. Als meine beste Freundin mir aber zu meinem 18. Geburtstag ein Bild von Carl Spitzweg schenkte, fand ich das gar nicht lustig. Im Gemälde „Der Bücherwurm“ karikierte der Münchener Maler um 1850 nämlich einen Büchernarren, der konzentriert liest in einem Buch, das er sich dicht vor seine kurzsichtigen Augen hält. In seiner rechten Hand hält er ein zweites aufgeschlagenes Buch und zwischen die Knie und unter seinen linken Arm hat er je ein weiteres geklemmt …

Ich war entsetzt! Nein, als so verschroben wollte ich auf keinen Fall gelten. Meine Freundin bemerkte mein gezwungenes Lächeln und tauschte das Bild sogleich um gegen die „Lesende Frau“ von Jean-Honoré Fragonard. Das Portrait der jungen Frau gefiel mir richtig gut. Es hängt noch heute in meinem Arbeitszimmer.

Heute habe ich gegen beide Begriffe längst nichts mehr einzuwenden. Im Gegenteil empfinde ich sie als Komplimente, denn es gibt viele gute Gründe fürs Lesen. Bücher lassen uns durch fremde Augen schauen. In Büchern gehen wir auf Reisen und erweitern unseren Horizont. Wir lernen andere Menschen kennen, andere Kulturen und andere Sichtweisen.

Ich habe zudem die Erfahrung gemacht, dass Leser oft auch die besseren Zuhörer sind. Vielleicht liegt es daran, dass bei ihnen die Sinne und das Feingefühl für Wörter und Ausdrücke geschulter sind. Auf jeden Fall hat Lesen aber einen großen Einfluss auf das Sprach-Repertoire sowie den aktiven und passiven Wortschatz. Lesen ist meine Geheimwaffe gegen Stress und macht zudem viel Spaß.

Für mich als Buchautorin gibt es aber noch einen weiteren, sehr wichtigen Aspekt: Lesen verbessert den Schreibstil und das Ausdrucksvermögen.

Das ist der erste Rat, den ich Ihnen als zukünftigem Autor oder zukünftiger Autorin1 gern mit auf dem Weg geben möchte: Viel lesen!

Das ist übrigens auch genau der Tipp, den Bestseller-Autoren am häufigsten als Gründe für Erfolg nennen.

Auch ich empfehle den Teilnehmern meiner regelmäßigen Schreibschulen immer wieder, viel zu lesen, um von ihren großen Vorbildern zu lernen.

Ich gebe gern zu, dass ich damit offene Türen einrenne. Denn die meisten Autoren sind – genau wie ich – wahre Bücherwürmer, Bücherratten, Büchernarren oder einfach nur viel lesende Menschen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg als Autor!

Marina Kähne


1 Der Einfachheit wegen verwende ich im Folgenden nur die männliche Schreibweise. Angesprochen sind aber in jedem Fall immer Autorinnen und Autoren gleichermaßen.

Einleitung

Dieses Buch soll angehenden Autoren Informationen und das benötigte Handwerkszeug mit auf den Weg geben, um erfolgreich zu sein. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese ihrer Leidenschaft nur als Hobby nachgehen oder davon leben wollen. Selbst wer noch nicht weiß, ob er den Sprung ins kalte Wasser wagen soll, ist hier gut aufgehoben.

Mit professionellen Anleitungen, praktischen Übungen und viel Training wird das Schwimmen im Publishing-Ozean schon bald zu einem Vergnügen.

Dabei lege ich Wert auf eine realistische und seriöse Zielerreichung. Dies ist definitiv kein Ratgeber für alle, die in kurzer Zeit als Autor Millionen scheffeln wollen. Doch selbst wer mit den Tipps in diesem Buch vielleicht nicht steinreich wird, muss auch keine kleinen Brötchen mehr backen.

Ich möchte Ihnen neue Wege aufzeigen, wie Autoren erfolgreich sein können. Ich zeige, wie Sie Ihren Lebensunterhalt bestreiten und gut davon leben können. Dabei handelt es sich um keine ausgetretenen Pfade. Ich kombiniere in diesem Buch allerdings auch bekannte Wege und Etappen zu einer neuen Tour. Das eine oder andere könnte bereits bekannt sein. Manch einer mag sogar an einigen Punkten abwinken oder die Stirn in Falten legen. Doch Sie werden schon bald erfahren, dass dieser Weg tatsächlich zum Erfolg führt.

Aber, neue Wege erfordern eben manchmal auch ein Umdenken. Denn, wer immer nur in die Fußstapfen anderer tritt, kann nie Erster sein. Entweder hat man selbst die Idee oder man kombiniert verschiedene erfolgreiche Wege zu etwas Neuem.

Natürlich kann ich den Erfolg als Autor oder ein Mindest-Einkommen nicht garantieren. Eines kann ich aber versprechen: Mit diesem Buch erhalten Autoren und solche, die es werden wollen, wertvolle Tipps, die sich positiv auf den wirtschaftlichen Erfolg als Autor auswirken. Und von noch einer Voraussetzung darf ausgegangen werden: Um erfolgreich zu sein, kommt es nicht nur auf das persönliche Können oder Talent an, sondern auch auf das richtige Marketing und die passende Strategie.

Leben als Künstler

Viele träumen von einem Leben als Autor. Man sitzt am Computer und lässt seiner Kreativität freien Lauf. Nach nur ein paar Tagen Arbeit entsteht ein Kunstwerk, das Liebhaber in aller Welt begeistert. Nur ein Bestseller reicht für ein Leben in Saus und Braus. Zur Not schiebt man einen zweiten hinterher …

Schön wäre es. Doch mit der letzten Zeile des Buches hat man es noch längst nicht geschafft. Im Gegenteil steht der schwerste Teil erst noch bevor. Jetzt geht es darum, sein Werk zu vermarkten bzw. als verlagsunabhängiger „Indie-Autor“ letztlich Käufer zu finden. Doch genau hierin liegt das Problem. Sie sind Autor, kein Marketing-Experte. Aber genau darauf kommt es an!

Allein in Deutschland erscheinen jedes Jahr fast 100.000 Titel auf dem Buchmarkt. Große Verlage erhalten an manchen Tagen allein 300 unverlangt eingesandte Manuskripte. Die Chance, auf diese Weise entdeckt zu werden, geht gegen Null. Niemand hat die Zeit, diese Textflut zu sichten. Wenn Autoren ihrem Schreiben keinen ausreichend frankierten Umschlag mit Rückporto beigelegt haben, sehen sie ihr Manuskript nie wieder. Nicht selten wandert auf diesem Wege auch die eine oder andere literarische Perle in den Reißwolf.

Wer nicht bereits veröffentlicht hat oder kein Prominenter ist, wird zudem die Chance nicht erhöhen können. Selbst wenn man nur – wie von vielen Verlagen bevorzugt – nicht das ganze Manuskript zusendet, sondern sich auf ein herausragendes Exposee und interessanten Lebenslauf beschränkt, reduziert das zwar die Portokosten, aber nur geringfügig die Aussicht auf Veröffentlichung.

Natürlich gibt es immer wieder Autoren, die es entgegen aller Statistik doch schaffen. Schließlich gibt es ja auch Menschen, die im Lotto gewinnen.

Ein Autorenvertrag bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man damit reich wird. Im Gegenteil, denn in der Regel verdient ein Verlags-Autor zu wenig. Nur die wenigsten können von Buchveröffentlichungen allein leben.

Bei Belletristik-Autoren liegen die Honorare üblicherweise zwischen acht und zehn Prozent vom Nettopreis. Wer es nicht schafft, einen Bestseller (ab 100.000 verkaufte Exemplare) zu veröffentlichen, wird wohl nicht reich. Und dann auch nur, wenn Hollywood an den Filmrechten interessiert ist. Sachbuchautoren verdienen zwar geringfügig mehr am Buch. Doch dafür sind hier die Aussichten auf einen Hollywood-Blockbuster gleich Null.

Wie also schaffe ich es, meine Werke zu verkaufen und davon (gut) zu leben? Es muss doch einen Weg geben, wie ich mich ganz auf das konzentrieren kann, was mir Spaß macht und nicht viel Zeit aufwenden muss für Marketing, Werbung und Vertrieb.

Entwicklung des Buchmarkts

Der Buchmarkt verändert sich dramatisch. Spätestens seit Sony Anfang 2009 seinen E-Reader in Deutschland auf den Markt gebracht hat, ist die Digitalisierung in der Buchbranche angekommen.

Mich hat sie zwei Jahre später erreicht, als ich den ersten Kindle geschenkt bekommen habe. Anfangs war ich skeptisch, weil ein Buch lesen und Seiten umblättern für mich untrennbar miteinander verbunden waren. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass ich das haptische Erlebnis Buch einmal so wenig vermissen würde. Seitdem vergeht kein Tag mehr, an dem ich nicht wenigstens eine Viertelstunde vor dem Schlafen gehen in meinem eBook-Reader lese.

Damit befinde ich mich in einer zwar noch kleinen, aber stark wachsenden Gemeinde, wenn man den aktuellen Zahlen glauben möchte. Noch in diesem Jahr werden etwa zweieinhalb Millionen Leser einen eBook-Reader und über zwölf Millionen Deutsche ein Tablet besitzen, mit dem sie digitale Bücher lesen.

Fest steht, dass E-Books sich als weiteres Buchformat etablieren werden. Zwar werden sie in absehbarer Zeit – wenn überhaupt – das gedruckte Buch nicht verdrängen, doch werden sie parallel zu diesem bestehen und noch viel mehr an Bedeutung gewinnen.

In den USA ist die Entwicklung bereits weiter fortgeschritten. Dort hat der größte stationäre Buchhändler Barnes & Noble seinen Vertrieb schon längst auch ins Internet ausgeweitet. Gleiches gilt für Amazon. Der Onlinehändler bietet mit seiner Kindle-Familie ebenfalls die passende Hardware für den Vertrieb von Millionen E-Books im Kindle-eigenen MOBI-Format. Darüber hinaus lassen sich die E-Books nicht mehr nur mit den proprietären eBook-Readern von Amazon lesen. Elektronische Bücher haben mit passenden Apps längst schon Smartphones, Tablets und Heimcomputer erobert.

Einen ähnlichen Weg wie Apple verfolgt auch Sony. Der Endgerätehersteller vertreibt primär seine Lesegeräte, ist aber mit einem Shop auch in den Verkauf und Vertrieb von E-Books eingestiegen. Manche Experten sagen bereits den Beginn einer E-Book-Ära voraus. Zumindest in Deutschland verläuft die Entwicklung aber zunächst noch mit gebremstem Schaum. Denn gerade im Land der Dichter und Denker boomt nach wie vor auch der klassische Buchmarkt. In diesem Jahr wird er einen Umsatz von knapp 9,6 Milliarden Euro erzielen. Zwar werden die meisten Bücher noch in Buchhandlungen gekauft, doch schon heute bestellt bereits jeder siebte Deutsche seine Bücher im Internet.

Die Digitalisierung des Buchmarktes indes hat nicht nur Auswirkungen auf die Buchhändler, sondern auch auf Verlage. Zum einen ist das E-Book ein Konkurrent für die herkömmlich gedruckten Bücher. Zum anderen veröffentlichen immer mehr Autoren ihre Texte im Internet – ganz ohne Verlag. Nicht wenige sogar sehr erfolgreich. Doch nicht nur für diese sogenannten Indie-Autoren (vom englischen Begriff independent: unabhängig abgeleitet) lautet Self-Publishing das Zauberwort.

In der Tat nutzen heute bereits viele Autoren die neuen Möglichkeiten des Self-Publishing und erweitern so ihre Rolle als reine Inhalte-Produzenten. Mit dem Verlagsunabhängigen Veröffentlichen nehmen sie das Zepter der erfolgreichen Buch-Veröffentlichung einschließlich Produktion, Marketing und Vertrieb selbst in die Hand. Dieses Do-it-yourself-Publishing bietet nicht nur Vorteile für namhafte Autoren, die so den gesamten Umsatz einstreichen können. Es eröffnet auch ganz neue Möglichkeiten für unbekannte Autoren, die keinen Verlag gefunden haben oder sich dem Diktat von Verlagen nicht beugen wollen. Oder solche, die sich einfach mehr Gewinn versprechen durch die Selbstvermarktung des eigenen Buches.

Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Vorausgesetzt, man geht die Sache richtig an und vermeidet Fehler, die den Erfolg des Buches unmöglich machen. In der Tat war es nie leichter als heute, ein Buch zu veröffentlichen. Doch gerade in dieser an und für sich positiven Tatsache liegt ein großes Risiko. Viele Bücher sind einfach handwerklich schlecht gemacht und weisen zudem wenig ansprechende Cover und zu viele Fehler auf, um erfolgreich zu sein.

Chancen für Indie-Autoren

Die Digitalisierung hat längst im Buchmarkt Einzug gehalten. Für Autoren ist heute völlig normal, ihre Bücher nicht nur auf dem PC zu schreiben, sondern neben dem gedruckten Buch auch ein E-Book anzubieten. Die Anzahl der Anbieter ist schon heute kaum zu überschauen und wächst täglich weiter. Doch man muss gar nicht alle kennen. Auch, wenn ich später noch einmal genauer auf das Thema eingehen werde, sei so viel bereits jetzt schon verraten: An Amazon und seinem Service für Autoren, dem Kindle Desktop Publishing (KDP), führt heute schwerlich ein Weg vorbei. Doch dazu wie gesagt später mehr.

Für maximalen Erfolg müssen wir global agieren, dürfen aber nicht den regionalen Markt oder den Buchhändler um die Ecke vergessen. Im Gegenteil. Selbst wenn der Zug der Digitalisierung mit Ziel Globalisierung bereits Fahrt aufgenommen hat, ist der regionale Markt mit dem stationären Buchhandel nach wie vor sehr bedeutend.

Ein großer Vorteil des Self-Publishings ist, dass keine oder überschaubare Kosten für die Produktion des Buches anfallen. Im Prinzip sind das oft nur solche für ein (professionelles) Korrektorat und Lektorat sowie jene für die Erstellung eines ansprechenden Buchcovers.

Die eigentliche Veröffentlichung fällt hingegen kaum ins Gewicht. Doch dazu später mehr. Dieser an sich schon erfreuliche Aspekt hat einen weiteren Vorteil. Durch online herunter zu ladende E-Books aber auch durch Anbieter von Printing-on-Demand (POD), wie zum Beispiel der Marktführer in Deutschland Books on Demand (BoD), wird das Buch erst dann gedruckt, wenn es im Buchhandel bzw. vom Autor für den Eigenbedarf /-Verkauf bestellt wird. Es entstehen weder Lagerhaltungskosten, noch muss im Vorfeld risikoreich die genaue Auflage kalkuliert werden. Es wird kein Kapital benötigt oder gebunden, noch müssen große Investitionen getätigt werden.

An dieser Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass POD-Anbieter mit Kleinauflagen ab einem Exemplar nicht so effizient arbeiten können wie große Offset-Buchdruckereien. Das bedeutet, dass im Digital-Druck keine Buchpreise erzielt werden können, wie sie im Offset-Verfahren bei Auflagen mit tausend oder mehr Exemplaren möglich sind.

Je höher die Auflage, desto geringer der Preis je Buch. Das gilt zwar auch beim Digital-Druckverfahren, doch liegt hier der Preis je Buch und Auflage oft deutlich höher. Es gibt aber auch auf Buchdruck spezialisierte Online-Druckereien, die bereits ab einer Bestellung von zehn Exemplaren attraktive Preise anbieten können. Hierauf werde ich später noch eingehen.

Neben dem relativ hohen Preis je Buch bei kleinen Auflagen im POD-Verfahren gibt es noch einen weiteren Kostentreiber: Farbigkeit der Seiten. Je höher der Anteil an Farbseiten in dem Buch, desto höher auch der Preis. Gleiches gilt für die Größe des Buches, das Papier und die Ausführung. Je hochwertiger die Seiten, sprich je höher die Grammatur, desto teurer. Am hochwertigsten und somit auch am teuersten in der Herstellung sind somit Hardcover-Bände mit hochwertigem, dickem Papier und vielen Farbseiten.

Dieses Dilemma scheint nicht leicht lösbar zu sein. Doch es gibt in der Tat eine Möglichkeit, die oben schon kurz angesprochen wurde. Da Autoren in der Regel auch bei Buch-Distributoren und POD-Anbietern sämtliche Rechte (AGB genau durchlesen) am eigenen Werk behalten, kann man das eine tun und das andere nicht lassen. Das heißt, dass man sein Buch bei Online-Druckereien selbst in Kleinauflagen sehr wohl kostengünstig drucken und (im eigenen Namen) versenden lassen kann. Für den internationalen Markt hingegen nutzt man entsprechende E-Book- und POD-Anbieter.

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